Als Grace (Sophia´s Mutter) am nächsten morgen aufstand, ahnte sie noch nicht was sie gleich erfahren würde. Müde schlürfte sie in die Küche und schaltete erstmal die Kaffeemaschine an. Ohne Kaffee ging bei ihr garnichts. Als nächstes schaute sie auf den Kühlschrank, da dort immer alle wichtigen Termine standen. Doch diesmal hing dort ein Din A4 Blatt das sie nicht kannte. Vorsichtig machte sie es ab und erkannte auch gleich die Schrift ihrer Tochter. Schnell nahm sie sich ihre Brille vom Tisch, setzte sich auf einen Stuhl und fing an den Brief zu lesen.
Hallo Mum,
Es tut mir leid das ich mich so von dir verabschieden muss aber du hättest mich bestimmt nicht gehen lassen. Ich habe die Entscheidung getroffen zu gehen weil ich hier einfach nicht mehr sein will. Hier kann ich Joe, Jessy und Nick nie vergessen und werde mein Leben lang unglücklich sein und das will ich dir nicht antun. Ich will nicht das du siehst wie ich jeden Tag leide! Mir ist klar das du dir Sorgen um mich machst aber das brauchst du nicht, ich komme bei Chris für´s erste unter und dann werde ich mir eine eigene Wohnung suchen. Wie auch immer. Bitte tu mir den gefallen und bleib zu Hause. Ich komm alleine klar ich bin schon 19 und werde ich in einem halben Jahr 20! Und außerdem habe ich Chris und seine Freundin die sich um mich sorgen werden. Du brauchst dir also keine Gedanken zu machen. Eigentlich wollte ich Joe auch noch einen Brief schreiben in dem ich ihm erklären kann was damals wirklich passiert ist aber dann dachte ich mir wieso? Wieso sollte ich ihm diesen Brief schreiben? Er wird ihn ja sowieso nicht lesen. Wahrscheinlich ist er eh schon mit Luisa zusammen. Aber wenn du willst kannst du es ihm ja sagen, vielleicht merkt er dann wie dumm er war! Obwohl ich wahrscheinlich genauso reagiert hätte. Naja ich will einfach nur das es dir gut geht und das du dir keine Sorgen um mich machst. Du hast hier ja noch deine Freunde und hast einen Grund hier zu bleiben. Aber ich werde mich sofort bei dir melden wenn ich in Italien angekommen bin. Das verspreche ich dir!
Ich liebe dich Mum!
Deine Sophia
Der Brief schockte sie und um so weiter sie laß um so mehr Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihre Tochter, ihr einzige Tochter war gegangen. Ganz alleine nach Italien! Wie wollte sie sich denn in Italien mit 19 Jahren ein neues Leben aufbauen? Fragte sich Grace. Sie konnte die Gründe ihrer Tochter zwar verstehen aber das sie einfach so ging konnte sie nicht verstehen. Sie hätte doch wenigstens mit ihr reden können, bevor sie einfach verschwand. Grace war sich sicher das sie ihre Tochter finden musste! Sie würde sie finden und wieder zurück holen, aber als aller erstes musste sie mit Joe reden. Schließlich war er Sophia´s große Liebe. Wenn Joe ihr helfen würde beim suchen, würde Sophia bestimmt nach Hause kommen. Dachte sie sich jedenfalls. Sie ließ den Brief auf dem Tisch liegen und lief schnell hoch in ihr Zimmer. Dort angekommen zog sie sich einfach irgendwas an und ging wieder runter wo sie sich den Zettel und ihren Schlüssen nahm und fuhr los zu Joe.
Vor Joe´s Haustür hatte sie zwar bedenken das er sie nicht reinlassen würde aber sie wusste das Joe noch was für Sophia empfand und deswegen klingelte sie auch. Kurz darauf wurde die Tür auch schon von einem verschlafenen Joe aufgemacht. „Grace?“, fragte er sichtlich verwirrt. „Ja bist du alleine?“ Er nickte leicht. „Können wir reden es ist wirklich wichtig!“, sie versuchte so gut es ging stark zu klingen was ihr aber ihrer Meinung nach nicht so wirklich gelang. „Ähm...klar komm rein“, er ging etwas auf die Seite und lies sie rein. Schweigend führte er sie ins Wohnzimmer wo sie sich auf´s Sofa setzten. „Also was ist los?“, er tat so als würde es ihn nicht wirklich interessieren aber seinen besorgten Unterton konnte er einfach nicht verbergen. „Es geht um Sophia, sie...sie ist abgehauen!“ „Was? Warum?“, fragte Joe geschockt. Er konnte nicht glauben das Sophia wirklich abgehauen war, sowas hätte er ihr nie zugetraut. „Warum? Du fragst ernsthaft warum? Wegen dir Joe! Du warst nicht nur ein Freund für sie, du warst ihr leben und ohne dich sah sie keinen Grund mehr zum leben. Und dann werden ihr auch noch Jessy und Nick weg genommen nur wegen einer beschissenen Lüge! Wieso hast du sie nicht erkären lassen? Jetzt ist sie weg! Nach Italien und will ein neues Leben anfangen ohne uns!“, schrie sie ihn an und Joe schaute sie nur geschockt an. „Ich...sie...aber das Video“, stotterte er. „Sie war betrunken Joe! Genauso wie sie mit dir betrunken war, da wusstet ihr ja auch nichts mehr! Sie hat doch selbst erst von Bildern erfahren das sie mit ihm rumgeknutscht hat!“ Joe bekam immer mehr ein schlechtes Gewissen und schaute auf seine Hände. Hätte er das gewusst wäre er nie so ausgeflippt! „Und ich vollidiot schrei sie auch noch an“, flüsterte er und war wütend auf sich selber. „Wenn du das wieder gut machen willst, flieg mit mir nach Italien!“ „Aber was ist wenn sie mich nicht mehr will?“, fragte er besorgt. „Joe sie hat sich bis gestern abend noch wegen dir in ihrem Zimmer eingeschlossen, so schnell wird ihre Liebe zu dir nicht verfliegen“, erwiederte Grace und lächelte ihn leicht an. „Okay, ich werde zu Nick und Jessy gehen um ihnen bescheid zu sagen und dann können wir nach Italien fliegen.“ „Ja du kannst dir bis morgen Zeit lassen weil ich sowieso erstmal mit meinen Chef reden muss, ich kann nicht einfach von heut auf morgen wegfliegen“, erwiederte sie. Joe nickte verständnissvoll.
Nachdem Sophia´s Mutter gegangen war hatte sich Joe auch gleich auf den Weg zu Nick gemacht. Er musste ihm unbedingt erzählen das Luisa gelogen hatte! Er konnte selber nicht glauben wie sie alle drei auf sie reinfallen konnte und dafür ihre beste Freundin hängen lassen konnten. Aber jetzt war es zu spät. Aber vielleicht noch nicht zu spät sie wieder zurück zu holen! Er brauchte gerade mal 5 Minuten zu Fuß zu Nick. Als er vor seiner Haustür stand klingelte Sturm bis Nick endlich aufmachte. Nick schaute ihn genervt an. „Sag mal geht’s dir noch gut?“ „Nick wir haben den größten Fehler unseres Leben gemacht!“, rief Joe auch gleich und ging an Nick vorbei in die Wohnung. „Hä? Wovon redest du?“, meinte Nick verwirrt und folgte ihm ins Wohnzimmer. „Ich rede von Sophia.“ Nick stöhnte genervt auf. „Fang nicht schon wieder damit an Joe. Ich weiß das du sie noch liebst!“ „Nein Nick das meine ich nicht! Sie ist abgehauen. Nach Italien weil wir sie einfach hängen gelassen haben. Wir haben sie noch nicht mal erklären lassen Nick!“, versuchte Joe ihn zu überzeugen. „Was? Joe sie hat uns doch die ganze Zeit vorgemacht das sie unsere Freundin wäre und dich hat sie betrogen! Wie kommst du jetzt auf den mist das wir sie einfach hängen gelassen haben?“, Nick schaute Joe verständnisslos an. Er verstand nicht was Joe ihm da gerade erklären wollte. „Man das war gelogen! Luisa hat uns angelogen. Sophia hat mich garnicht richtig betrogen, sie war nämlich betrunken und sie hat es selber erst auf Bildern gesehen. Und das mit dir und Jessy war total gelogen sie hat euch nicht verarscht. Sie war wirklich immer eure Freundin gewesen!“ Nicks Gesichtsausdruck änderte sich aufeinmal von verständnisslos auf Schuldbewusst. „Ist das wahr Joe?“, fragte er leise nach. „Ja Nick das ist wahr! Und wenn wir nichts unternehmen haben wir unsere beste Freundin für immer verloren!“ Nick fuhr sich verzweifelt durch die Haare. „Scheiße! Wie konnten wir sowas nur glauben? Wir hätten uns doch denken können das Luisa uns anlügt! Joe was machen wir jetzt?“ „Wir müssen das jetzt noch Jessy erzählen und dann fliegen wir morgen mit Sophia´s Mutter nach Italien“, erklärte ihm Joe. „Was stehen wir dann noch hier rum, auf zu Jessy!“ Joe lächelte und machte sich mit Nick auf den Weg zu Jessy.
Sie klingelten bei Jessy und diese machte ihnen fröhlich auf. „Hey Jungs, was macht ihr hier?“ „Wir müssen mit dir reden“, antwortete Nick ernst und zog sie mit in die Wohnung. Jessy schaute die beiden abwechselnd fragend an. Joe schloss noch schnell die Tür und folgte dann den beiden ins Wohnzimmer. „Was ist los?“ Joe und Nick schauten sich kurz an und dann fing Joe an auch Jessy alles zu erklären. Anfangs schien sie ihm nicht zu glauben doch so mehr er ihr erzählte um so mehr glaubte sie ihm. „Oh Nein! Und was habt ihr jetzt vor? Sie ist doch jetzt auf der anderen Seite der Welt“, meinte Jessy verzweifelt. Sie konnte immer noch nicht fassen was Joe ihr erzählt hatte. Aber sie wusste das Joe sie nie anlügen würde. „Wir werden morgen mit Sophia´s Mutter nach Italien fliegen und Sophia zurück holen!“ „Wisst ihr überhaupt wo sie ist?“ „Ähm ehrlich gesagt habe ich vergessen zu fragen aber Sophia´s Mum weiß das bestimmt. Wenn nicht müssen wir einfach in das Hotel wo Sophia war und nach Chris fragen. Der weiß das bestimmt. Ich hab nämlich ein paar mal mitbekommen wie sie mit ihm telefoniert hat“, erklärte Joe und Jessy nickte. Aufeinmal brach ein Schweigen aus, da keiner wirklich wusste was er sagen sollte. „Jungs?“, brach Jessy irgendwann die Stille und die beiden Brüder schauten sie fragend an. „Ich fühl mich echt mies.“ „Nicht nur du“, seuftze Nick. „Ich brauch eine Umarmung“, meinte Joe und breitete seine Arme aus. Jessy und Nick grinsten und umarmten ihn beide. „Wir werden sie zurück holen“, flüsterte Joe und drückte seine Freunde fest an sich.
Total übermüdet kam ich am Flughafen an und wäre am liebsten Tot umgefallen. Aber ich müsste jetzt erstmal Chris unter den vielen Leuten finden. Dauernd wurde ich von irgendwo geschubst oder geschlagen und das nicht gerade leicht. Manchmal musste ich echt aufpassen mein Gleichgewicht zu halten aber heute war mir das irgendwie egal. Ich wollte einfach nur noch in ein Bett und schlafen. Meinen Koffer hatte ich zum Glück schon und war gleich am Ausgang des Flughafens angekommen. „Sophia!“, rief auf einmal mir eine nur zu bekannte Stimme meinen Namen. „Chris“, rief ich zurück obwohl ich ihn noch nicht sah. Ich wollte mich gerade umdrehen um zu schauen wo er war doch da umarmte er mich auch schon von der Seite. „Ich bin so froh das der Vulkan erst heute ausgebrochen ist.“ Ich schaute ihn verwirrt an. Was wollte er jetzt mit einem Vulkan? Er schien meinen Blick bemerkt zu haben und meinte: „Es ist ein Vulkan ausgebrochen, nicht hier aber deswegen dürfen jetzt keine Flugzeuge mehr von hier nach Amerika fliegen und auch nicht anders rum.“ Oh da hatte ich ja noch mal Glück gehabt. „Naja du siehst müde aus. Lass uns erstmal nach Hause gehen“, lächelte er und zog mich mit zu seinem Auto. Ich nickte einfach nur und lies mich von ihm mitziehen.
Ich muss wohl im Auto eingeschlafen sein denn als ich wieder aufwachte lag ich in einem großen weichen Bett. Die Roll-Läden waren runtergelassen und der Wecker, der neben mir stand, zeigte mir an das es gerade 3 Uhr nachts war. Ich seufzte und starrte an die Decke. Wie es wohl werden wird ohne Mutter? Bestimmt cool aber irgendwie wird sie mir auch sehr fehlen. Sie war schließlich die einzige die noch zu mir gehalten hatte. Aber ich darf darüber nicht nachdenken. Das ist Vergangenheit und ich muss in der Gegenwart leben sonst werde ich das nie vergessen. Ich drehte mich um und wollte weiter schlafen doch da hörte ich irgendwas klappern. „Ou Shit“, hörte ich Chris fluchen. Wieso schläft der um drei Uhr nachts nicht? Da ich sowieso wach war, stand ich auf und öffnete langsam meine Tür. „Alles okay?“, fragte ich leise und schaute auf den Gang. Chris der auf dem Boden saß schaute erschrocken zu mir hoch. „Geh wieder schlafen ich hab nur eine Vase umgeschmissen“, winkte er ab. „Nein ich helfe dir schnell, bin sowieso wach“, widersprach ich und kniete mich neben ihn. „Wieso bist du überhaupt um drei Uhr wach?“, wollte ich wissen als wir gemeinsam die Porzellanteile aufsammelten. „Ich wollte mich umziehen gehen weil ich um 5 Arbeiten muss.“ „Kann ich mit?“, ich schaute ihn mit meinem besten Hundeblick an. „Was willst du denn da? Das ist doch total langweilig.“ „Bittttte! Ich bin doch sowieso wach und ich will hier nicht rum sitzen. Ich geh auch an den Strand wenn du mich nicht bei dir haben willst. Bitte!“, ich flehte ihn regelrecht an und er seufzte ergeben. „Nagut, aber nur weil du es bist.“ „Danke, du bist der beste“, lächelte ich fröhlich und umarmte ihn.
Als wir am Hotel angekommen waren konnten wir schon laute Musik vom Strand hören. „Oh da scheint eine Party zu sein, wenn du willst kannst du ja mal hingehen. Weißt ja wo du mich findest“, zwinkerte Chris mir zu und lief ins Hotel. Ich nickte nur und lief der lauten Musik und den vielen bunten Lichtern entgegen. Je näher ich der Party kam um so lauter wurde die Musik und um so mehr Leute standen am Strand rum. Ich drückte mich zwischen den tanzenden Leuten durch und steuerte auf die Bar zu. Ein Alkoholisches Getränk würde mich ja nicht betrunken machen. Erleichtert lies ich mich nach Minuten langem quetschen auf einen Barhocker sinken und bestellte mir was. Das hier erinnerte mich irgendwie voll an den Urlaub. Da habe ich auch an der Bar gesessen, nur das Chris damals dabei war. Das ist schon ganze zwei Monate her. Unglaublich wie schnell die Zeit verging. Hoffentlich werde ich meine Gefühle für Joe irgendwie vergessen können! Er ist ja wahrscheinlich sowieso mit Luisa zusammen. Wieso sollte ich ihm dann nach trauern, das hatte er nicht verdient. „Sophia bist du das?“, riss mich jemand aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und da kam Shawn grinsend auf mich zugelaufen. „OMG Shawn!“, ich sprang vom Hocker genau in seine Arme. „Was machst du hier?“, fragte er und erwiderte meine Umarmung. Es fühlte sich so toll an ihn wieder zu sehen. „Ich wohne jetzt hier“, antwortete ich und er löste sich wieder von mir. „Mit Joe?“, fragte er auch gleich und ich schaute traurig auf den Boden. „Nein...alleine.“ „Oh scheiße, wegen mir oder? Es tut mir so leid das ist alles meine Schuld, ich wollte das nicht!“, er nahm mich wieder in den Arm und drückte mich diesmal ganz fest an sich. „Es ist nicht deine Schuld“, flüsterte ich ihm ins Ohr, genoss aber seine Nähe. „Doch! Ich... du müsstest mich doch eigentlich hassen! Wieso tust du das nicht?“, er schaute mich fragend an. „Weil du erstens nicht Schuld bist sondern deine Freunde und zweitens hassen mich schon alle meine Freunde, wieso sollte ich dann auch noch dich hassen. Mein leben ist schon scheiße genug da will ich mir nicht auch noch meine restlichen Freunde verjagen“, erklärte ich ihm und er schaute mich mitleidend an. Ich starrte auf den Sandboten und versuchte nicht wieder zu heulen. „Hey“, er nahm mein Gesicht in seine Hände so das ich ihn ansehen musste. „Wir werden jetzt zu mir gehen und dann erzählst du mir was passiert ist okay?“ Ich nickte leicht und er strich mir kurz mit dem Daumen über die Wange.
„Lass uns ins Wohnzimmer gehen da können wir es uns bequem machen. Es ist sowieso niemand zu Hause“, er lächelte mich aufmunternd an und zog mich mit ins Wohnzimmer. Unsicher setzte ich mich auf die Couch und schaute zu Shawn. „Willst du was trinken?“ „Ja ein Wasser bitte.“ „Okay. Du kannst ruhig deine Schuhe ausziehen und es dir bequem machen, fühl dich einfach wie zu Hause“, lächelnd verschwand er in der Küche. Wie konnte jemand nur so lange lächeln? Aber irgendwie mochte ich sein lächeln. Es munterte mich ein wenig auf. Ich zog mir meine Schuhe aus, nahm mir eine Decke da es doch etwas kühl war und machte es mir bequem. Kurz darauf kam Shawn mit zwei Gläsern zurück ins Wohnzimmer. Eins gab er mir in die Hand und das andere stellte er auf den Tisch. „So also was genau ist passiert das dich deine Freunde hassen?“, fragte er während er sich neben mich setzte und sich ebenfalls zudeckte. „Eigentlich bin ich hier her um das alles zu vergessen und mir ein neues Leben aufzubauen“, gab ich zu und schaute auf die Decke. „Achso das akzeptiere ich natürlich aber ich wollte dir eigentlich nur helfen, aber wenn ich nicht weiß was los war kann ich dir ja schlecht helfen.“ Ein lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich schaute zu ihm auf. „Nagut ich erzähl es dir.“ Er lächelte zufrieden und schaute mich dann neugierig an.
Ich atmete noch mal tief durch wie ich es so oft tat wenn ich irgendwas erzählte und fing dann an ihm alles zu erklären. Es dauerte natürlich einbisschen bis ich ihm alles erzählt hatte aber das interessierte ihn nicht. Er hörte mir einfach nur aufmerksam zu und unterbrach mich kein einziges mal. An manchen Stellen hatte ich echt mit den Tränen zu kämpfen aber ich wollte stark sein und deswegen hielt ich sie zurück und erzählte einfach weiter. Wenn ich angefangen hätte zu weinen dann hätte ich nicht mehr weiter reden können und dann hätte Shawn das Ende heute bestimmt nicht mehr gehört. Nach einiger Zeit hatte ich dann alles erzählt und Shawn schwieg. Er musste das alles wahrscheinlich erstmal verarbeiten. „Wow das sie so fies ist hätte ich echt nicht gedacht! Aber das ist auch nicht okay von deinen Freunden das sie einfach ihr glauben und dich nicht mal erklären lassen“, meinte er. „Ich weiß. Deswegen bin ich auch hier. Ich will nichts mehr mit meiner Vergangenheit zu tun haben. Ich will sie alle vergessen und hier neue Freunde finden. Vielleicht auch den richtigen für mich.“ „Also ich, Shila und Chris sind auf jedenfall deine Freunde und werden das auch bleiben, obwohl ich Chris nicht mal kenne und wir werden dir auf jedenfall helfen neu anzufangen. Versprochen!“, versprach er mir und nahm mich in den Arm. „Danke, aber ich glaube das wird nicht so einfach sein. Jede Kleinigkeit die nur im Entfernsten was mit Joe zu tun hat erinnert mich an ihn.“ „Das bekommen wir schon hin!“ „Hoffentlich“, flüsterte ich und eine kleine einzelne Träne verirrte sich auf meine Wange.
„Soll ich dich zu Chris bringen?“ „Ich würde lieber hier bei dir bleiben. Chris ist sowieso Arbeiten, wenn das für dich okay ist?“, ich schaute ihn fragend an und er nickte. „Okay dann komm wir gehen schlafen“, er nahm meine Hand und zog mich von der Couch hoch. „Ich schreib Chris noch schnell eine SMS dann komm ich okay?“ Er nickte und lief schon mal in sein Zimmer. Ich setzte mich wieder auf die Couch und holte mein Handy raus. Ich machte die Tastensperre raus und spürte einen Stich in meinem Herzen als ich das Bild von mir und Joe sah. Ich musste es ändern! Sofort ging ich auf meine Bilder und machte einfach eins von mir als Hintergrund. Aber das Bild zu löschen brachte ich einfach nicht übers Herz. Naja egal, Hauptsache es war nicht mehr mein Hintergrund. Ich schrieb Chris schnell eine sms das ich bei Shawn übernachten würde und dann fiel mir auf das ich meiner Mutter ja auch noch bescheid geben wollte. Also schrieb ich auch ihr eine sms. Danach legte ich mein Handy zufrieden auf den Tisch und lief zu Shawn ins Schlafzimmer. „Shawn bist du noch wach?“, fragte ich leise da er schon im Bett lag doch er gab mir keine Antwort. Ich zuckte mit den Schultern, zog meine Jeans aus und legte mich dann zu ihm ins Bett. Als ich kurz vorm einschlafen war spürte ich wie Shawn seinen Arm um meine Bauch legte aber er schien zu schlafen. Vorsichtig nahm ich seinen Arm und legte ihn wieder neben mich. Ich konnte das noch nicht!
*Erzähler Sicht*
„Hallo was kann ich für sie tun?“, fragte die Frau am Schalter höflich. „Ich wollte fragen wann der nächste Flug nach Italien geht“, meinte Joe und schaute sie abwartend an. „Es tut mir leid aber es wurden alle Flüge nach Europa gestrichen.“ „Was? Das kann nicht sein meine Freundin ist gestern noch nach Italien geflogen!“, entgegnete Joe. „Dann hat sie wahrscheinlich noch einen der letzten Flieger erwischt aber seit der Vulkan ausgebrochen ist können wir keine Flugzeuge mehr nach Europa schicken da es einfach zu gefährlich ist. Die schwarze Wolke nimmt den Piloten die Sicht“, versuchte sie ihm zu erklären aber Joe wollte es einfach nicht glauben. „Es muss doch irgendeinen weg geben dort hin zu fliegen! Ich MUSS nach Italien!“ „Ich kann da wirklich nichts machen“, sie schaute ihn entschuldigend an. „Bitte können sie denn keine Ausnahme machen??“, Joe flehte die Frau regelrecht an. „Entschuldigen sie“, sagte Nick und zog Joe vom Schalter weg. „Lass mich los“, zischte Joe und wollte sich losreisen aber Nick lies nicht locker. „Alter beruhig dich du hast doch gehört das es im moment keinen Weg gibt da hin zu fliegen!“, versuchte Nick seinen großen Bruder zu beruhigen. „Aber es muss einen weg geben“, sagte er leise und hörte auf sich zu wehren. Nick zog ihn aus dem Flughafen und setzte sich mit ihm auf eine Bank. Jessy und Grace waren ihnen gefolgt. „Wir müssen jetzt einfach warten bis die Rauchwolke weg ist, mehr können wir jetzt nicht tun“, sagte Grace. „Bis dahin ist es aber bestimmt schon zu spät. Sie wird sich einen anderen suchen und dann will sie mich bestimmt nicht mehr!“ „So schnell wird sie sich bestimmt nicht in einen anderen verlieben“, lächelte Jessy obwohl sie nicht wirklich in der Stimmung war zu lächeln. Aber sie wollte ihren besten Freund nicht so traurig sehen.
Grace und Jessy hatten sich mittlerweile auch auf die Bank gesetzt und schwiegen. Jeder dachte nach was sie jetzt tun sollten. Obwohl es da eigentlich nichts zu überlegen gab. Sie konnten nämlich nichts tun außer warten. Warten bis sie wieder fliegen konnten und hoffen das Sophia sich in der Zeit keine neuen Freunde gesucht hatte. Aber keiner der vier hatte Lust zu warten, auch wenn sie es nie zugeben würden. Grace machte sich die meiste Zeit vorwürfe, da sie ihrer meinung nach sich besser um Sophia hätte kümmern müssen. Schließlich wusste sie ja die ganze Zeit wie sie sich gefühlt hatte. Aber auch Jessy, Nick und Joe machten sich Vorwürfe da sie ihr nicht zugehört hatten. Es war ja ihre beste Freundin gewesen, und sie hatten sie einfach so hängen lassen. „Hat sie sich eigentlich mal gemeldet?“, fragte Joe irgendwann in die Stille. „Sie hat nur eine SMS geschrieben das sie bald mal anrufen würde“, antwortete Sophia´s Mutter. „Hat sie immer noch ihre Handynummer?“ „Ja so weit ich weiß schon“, nickte sie. „Dann ruf ich sie jetzt an, ich will ihre Stimme hören!“ „Okay, mach aber auf Lautsprecher.“ Joe nickte nur und wählte Sophia´s Nummer. Er hatte sie schon so oft gewählt das er sie auswendig konnte. Und das war bei ihm ein Wunder da er sonst nie nummern auswendig konnte.
*Sophia´s Sicht*
Irgendwann um die Mittagszeit wurde ich von Musik wach die mir bekannt vor kam. Müde öffnete ich meine Augen und realisierte langsam das mein Handy klingelte. Schnell sprang ich aus dem bett und rannte ins Wohnzimmer. Ich wollte ja nicht das Shawn auch noch wach wurde wegen meinem Handy. Also ging ich schnell dran ohne auf den Display zu schauen. Was ich jedoch kurz darauf bereute. „Hallo?“ „Süße! Ich bins, wie geht’s dir?“, meldete sich Joe und ich konnte nicht glauben das er mich wirklich anrief. Was wollte er jetzt von mir? Er hatte sich zwei Monate nicht gemeldet und jetzt wo ich weg war meldete er sich aufeinmal. „Was willst du Joe?“ „Ich will wissen wie es dir geht. Ich vermisse dich süße!“ „Das fällt dir jetzt ein Joseph? Tut mir leid aber du gehörst nicht mehr zu meinem Leben“, antwortete ich und legte auf da mir kurz darauf auch schon die Tränen die Wangen runter liefen. Wieso rief er jetzt an?! Das hätte er sich auch sparen können.
„Kleine, warum weinst du?“, fragte Shawn besorgt und kurz darauf fand ich mich auch schon in seinen Armen wieder. Ich legte meine Kopf auf seine Brust und schlang meine Arme um ihn. „J..Joe hat an...angerufen“, stotterte ich. „Was wollte er?“ „Er wollt wissen wie es mir geht...und er hat gesagt das er mich vermisst. Wieso? Wieso tut er das?“, fragte ich verzweifelt und schaute zu ihm auf. „Ich weiß es nicht. Aber wenn du ihn wirklich vergessen willst musst du deine Handynummer ändern, sonst wirst du ihn nie vergessen.“ Er strich mir beruhigend über den Kopf und ich beruhigte mich langsam wieder. „Du hast recht. Gehst du mit mir eine neue Sim Karte holen?“ „Klar“, lächelte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Danke das du für mich da bist Shawn.“ „Das ist doch selbstverständlich.“ Ich schaute kurz auf die Uhr die an der Wand hang und bemerkte das es schon 3 Uhr Mittags war. Wir waren aber auch erst um 6 Uhr schlafen gegangen. Ich löste mich aus seiner Umarmung und stand von der Couch auf. „Ich geh jetzt zu Chris nach Hause und werde mich umziehen und dann können wir mir eine neue Sim karte besorgen okay?“ „Okay...wenn du willst kann ich dich auch nach Hause bringen“, schlug er vor und ich nickte. „Auch gut, dann muss ich nicht nochmal herkommen“, lächelte ich. Wie schnell sich meine Stimmung ändern konnte ist echt unglaublich. Vielleicht würde es mir hier ja wirklich besser gehen als in Amerika. „Gut dann zieh ich mir schnell was frisches an und dann können wir los“, er stand ebenfalls auf und verschwand in seinem Zimmer. Ich setzte mich wieder auf die Couch und da fing auch schon mein Handy wieder an zu klingeln. Diesmal schaute ich auf den Display und sah das es Chris war. „Hey Chris“, begrüßte ich ihn. „Hallo, bist du immer noch bei Shawn?“, wollte er wissen. „Ähm ja aber ich komm gleich.“ „Komm zum Hotel ich erklär dir dort warum, bis gleich“, und schon hatte er aufgelegt.
20 Minuten später war ich mit Shawn am Hotel angekommen und Chris wartete dort schon auf mich. „Warum sollte ich jetzt hier her kommen?“ „Also ich habe meinem Chef erzählt das du bei mir wohnst und da hat er mir vorgeschlagen das du in einem Hotelzimmer wohnen kannst wenn du willst. Natürlich kostlenlos, wenn du willst“, erzählte er mir und ich lächelte. „Wirklich kostenlos?“, fragte ich vorsichtshalber nochmal nach. „Ja da ich ja keins mehr brauch kannst du so zu sagen meins haben.“ „Das wäre toll, danke“, ich umarmte ihn dankbar. „Kein Ding.“ „Und wann kann ich da einziehen?“ „Jetzt sofort“, lachte er. „Cool dann kannst du mir ja helfen“, grinste ich und schaute zu Shawn. „Klar warum nicht“, lächelte er. „Okay, ich kann ja schnell zu mir fahren und deinen Koffer holen und ihr wartet solange hier.“ Wir nickten beide und Chris lief zu seinem Auto. „Was machen wir jetzt?“, fragte ich und schaute zu Shawn. Er zuckte nur mit den Schultern und schaute sich um. „Komm wir setzten uns auf die Bank“, meinte ich und zog ihn ohne auf eine Antwort zu warten mit mir.
*Erzähler Sicht*
Joe starrte mit Tränen in den Augen auf sein Handy und Nick nahm ihn in den Arm. „Das ist alles meine Schuld! Wegen mir ist sie weg und will jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich hasse mich so sehr dafür! Ich muss alleine sein“, er drückte Nick von sich und rannte einfach los. „JOE BLEIB HIER“, schrie Nick ihm noch nach doch er rannte einfach weiter. „Scheiße was machen wir jetzt?“, fragte Nick verzweifelt doch Jessy und Grace zuckten nur mit den Schultern. „Er wird schon wieder zurück kommen, du hast ihn doch gehört er will alleine sein“, murmelte Grace, schaute dabei aber auf den Boden. „Und das mit Sophia? Wenn er hört das man wieder fliegen kann wird er der erste sein der nach Italien fliegt.“ „Da können wir auch nichts dran ändern. Er muss entweder um sie kämpfen oder akzeptieren das sie ihn nicht will, das ist seine Entscheidung.“ Nick seuftze und stütze seinen Kopf auf seine Hände. „Das ist alles unsere Schuld“, flüsterte Jessy und ließ ihren Kopf auf Nick´s Schulter sinken. „Hört bitte auf euch die Schuld zu geben. Jeder hätte wahrscheinlich so reagiert. Ihr wart einfach enttäuscht und habt nicht nachgedacht“, meinte Grace und schaute die beiden kurz an. Keiner der beiden sagte was dazu und so brach ein schweigen aus...
*Joe´s Sicht*
Mit gemischten Gefühlen lief ich einfach irgendwelche Straßen entlang, obwohl ich mich überhaupt nicht auskannte. Ich versuchte einfach an nichts zu denken und mich zu beruhigen aber ich schaffte es nicht. Alle Gedanken in meinem Kopf handelten von Sophia und ich konnte die Gedanken einfach nicht ausschalten! So ging mir es aber schon die letzten zwei Monate. Nur habe ich es da immer versucht zu verträngen was mir Tagsüber auch sehr gut gelang da ich meistens was mit meinen Freunden unternommen hatte. Aber als ich dann Abends alleine zu Hause saß, fehlte einfach was. Ich fühlte mich so alleine und in meinem Kopf spielten sich immer wieder irgendwelche schönen Momente mit Sophia ab. Wie schon gesagt ich konnte es nicht ausschalten, nur verträngen. Mein Herz hatte mir die ganze Zeit über gesagt das ich hätte zurück gehen sollen zu ihr aber mein Verstand hatte mich dann immer wieder daran errinert das sie mich betrogen hatte, und ich ihr das nicht einfach so verzeihen konnte. Manchmal hätte ich mich echt gerne irgendwo in die Ecke gesetzt um einfach mal an nichts zu denken. Aber das ging ja nicht! Und jetzt das mit dem Vulkanausbruch ist bestimmt die Rache dafür das ich Sophia so lange warten gelassen hatte! Ich bin doch selbst Schuld, jetzt muss ich halt warten. Und wenn man wieder fliegen kann, werde ich sofort nach italien fliegen und um Sophia Kämpfen! So einfach wird sie mich nicht los. Ich werde alles für sie tundamit sie mir verzeiht und mir eine zweite Chance gibt! Denn selbst wenn sie bis dahin einen anderen hat, liebt sie mich immer noch. So schnell wird sie unsere Beziehung nicht vergessen das weiß ich! Ich blieb stehen und schaute mich kurz um. Okay von hier würde ich auf keinen Fall wieder zurück finden. Seuftzend lief ich zur Straße und wartete bis endlich ein Taxi bei mir anhielt. Als ich dann endlich in einem saß, schrieb ich Nick noch schnell eine Sms das ich auf dem Weg nach Hause war. Damit sie nicht am Flughafen auf mich warteten.
*Sophia´s Sicht*
„Die Nummer kann ich mir niemals merken, die is ganz anders als die in Amerika.“ „Ach das sind doch auch nur ein paar Zahlen und glaub mir du wirst noch oft genug danach gefragt werden und irgendwann kannst du sie auswenig weil du sie so oft sagen musstest“, grinste Shawn und piekste mir spielerisch in die Seite. „Wolltest du damit jetzt irgendwas andeutet?“ „Ehrlich gesagt ja aber das kannst du dir doch bestimmt denken oder?“, er grinste immernoch. „Also ich denke das du damit sagen wolltest das mich bestimmt viele Jungs danach fragen werden weil sie mich hübsch finden.“ „Yay du hast 100 Punkte“, lachte er und ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf. „Du bist doch ein Spinner!“ „Ich bin gerne ein Spinner.“ „Dann ist ja gut“, lachte ich und wuschelte ihm kurz durch die Haare. „Was wollen wir jetzt machen?“, fragte er gelangweilt. „Hmm lass uns ein Eis essen gehen, das schmeckt hier so geil“, schwärmte ich und Shawn nickte einverstanden. „Alles was du willst“, er zwinkerte mir zu und zog mich mit zu einer Eisdiele. „Wollen wir das Eis mitnehmen oder uns hier hin setzten?“ „Lieber hier hinsetzten, dann können wir besser reden und dabei in ruhe unser eis essen“, sagte ich und setzte mich an einen freien Tisch. „Okay, gute Idee“, stimmte er zu und setzte sich mir gegenüber. Kurz darauf kam auch schon der Kellner zu uns und nahm unsere Bestellung auf. Shawn hatte sich einen Kokosbecher bestellt und ich mir einen Erdbeerbecher. „Ich glaub ich könnte hier den ganzen Tag sitzen und Eis essen“, lachte ich. „Echt? Naja ich kann mich an das Eis in Amerika nisch mehr so erinnern und bin jetzt das hier gewohnt. Aber wenn es dir so gut schmeckt können wir ja öfters welches Essen gehen.“ „Ohja das wäre toll.“ Er lächelte nur und ich erwiderte sein lächeln. Wir schwiegen eine Weile bis dann endlich unser Eis kam. „Wie hat deine Mutter eigentlich darauf reagiert das du hier her ziehst?“, fragte Shawn irgendwann in die Stille. „Ich weiß nicht, ich habe noch nicht mit ihr geredet. Aber sie wird sich bestimmt schrecklich Sorgen machen“, murmelte ich und nahm schnell einen Löffel voll Eis in den Mund. Ich wollte jetzt nicht wieder an mein altes zu Hause denken. Sonst würde ich hier noch anfangen zu heulen. „Achso also hast du es ihr nicht gesagt“, es war weniger eine Frage sondern eher eine Feststellung. Ich schüttelte den Kopf und aß einfach weiter. Er schien zu merken das ich nicht darüber reden wollte und so finden wir an über Gott und die Welt zu reden.
„Und du musst wirklich schon nach Hause?“, fragte ich traurig, als ich mit Shawn vor dem Hotel ankam. „Ja tut mir leid kleine aber wir können ja morgen wieder was machen“, er gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. Ich schaute ihm noch kurz nach bevor ich mich dann umdrehte und in mein Hotelzimmer ging. Ich schmiss meine Schlüsel auf das kleine Schränkchen neben der Tür und schaltete erstmal den Fernseher an. Danach ging ich ins Bad um mich schnell abzuschminken. Ich würde jetzt sowieso nicht mehr weg gehen. Als ich fertig war ging ich wieder aus dem Bad und lief zurück ins Wohnzimmer doch da stand aufeinmal Chris und ich erschreckte mich fast zu tode. „Oh Gott Chris was soll das? Ich hab einen halben Herzinfakt bekommen“, meckerte ich ihn an und setzte mich auf die Couch. „Sorry das wollte ich nicht“, lachte er und lies sich neben mich fallen. „Wie kommst du hier überhaupt rein?“ „Ersatzschlüssel“, grinste er und hielt mit den Schlüssel vor die Nase. „Wehe du machst das jetzt immer so! Ich kill dich wenn du rein kommst und ich mich gerade umziehe.“ „Hey keine Sorge das hier war das erste und letzte mal versprochen!“ „Nagut ich glaube dir, aber warum bist du eigentlich hier?“, wollte ich wissen und schaltete den Fernseher leiser da es mich nervte. „Darf ich dich denn nicht einfach so besuchen kommen ohne etwas zu wollen?“, meinte er gespielt empört. „Chris jetzt sag schon, ich weiß das du mir irgendwas sagen willst.“ „Okay, okay ich sags dir ja schon. Ich mach mir einfach nur gedanken wegen dir und Shawn weißt du?“ „Hä? Ich versteh grad nicht was du damit jetzt sagen willst? Was soll mit Shawn und mir sein? Wir sind doch nur Freunde“, entgegnete ich total verwirrt. Hatte er etwa angst um mich weil ich bei ihm geschlafen hatte? Ich mein das hieß ja nicht gleich das wir miteinander geschalfen hatten, wenn er das dachte. Wir waren doch nur Freunde. „Ich wollte damit einfach nur sagen das es mir so vorkommt als würde er in dich verliebt sein und ich will nicht das du jetzt sofort mit ihm zusammen kommst und ihn aber nur ausnutzt um die Gefühle für Joe zu vergessen. Das wäre ihm gegenüber einfach nicht fair und ich weiß das du ihn noch nicht lieben kannst. Also warte bitte noch bis du dich mit irgendjemanden einlässt okay?“ „Ich weiß selbst was ich tue und wann ich mich auf wen einlasse! Aber um dich zu beruhigen wir sind nicht zusammen und ehrlich gesagt habe ich auch keine Gefühle für ihn, er ist einfach nur ein Freund.“ „Okay, gut. Ich will dir auch nichts vorschreiben oder so, es sollte nur ein Typ sein. Naja ich geh dann mal wieder, schlaf schön“, er war aufgestanden, hatte mir durch die Haare gewuschelt und war dann gegangen. Ich seuftze und schaltete den Fernseher wieder lauter.
Den restlichen Abend und fast die ganze Nacht hatte ich mir Gedanken über mich gemacht. Ich habe über mein Leben nachgedacht, wie es weiter gehen sollte. Und natürlich habe ich auch an die Zeit in Amerika gedacht. An die schöne Zeit wo ich noch keine Probleme hatte und mit Joe glücklich war. Doch das war vorbei und ich musste die Vergangenheit, Vergangenheit sein lassen und in der Gegenwart leben. Ich musste wenigstens versuchen das beste daraus zu machen und mich nicht irgendwo verkriechen und mein ganzes Leben verpassen nur weil ich meine Freunde verloren hatte. Naja irgendwann war ich zu dem entschluss gekommen mich zu ändern. Nicht nur äußerlich sondern auch vom Charakter her. Ich wollte nicht mehr die liebe, nette Sophia sein vor der niemand respekt hatte. Es wird mir niemand mehr irgendwas wegnehmen was mir wichtig war, dafür würde ich in Zukunft sorgen! Ich wusste zwar noch nicht genau wie aber das war mir egal. Mir würde schon noch was einfallen.
Am Morgen machte ich mich dann auch gleich fertig und machte mich auf den weg zum Friseur. Ich wusste schon genau was ich haben wollte, aber ich musste jetzt erstmal einen Friseur finden der englisch konnte. Ich lief einfach durch die Straßen und als ich den ersten Friseurladen sah ging ich einfach rein. Ich würde ja merken ob die da Englisch können oder nicht. Als ich reinkam begrüßte mich der Friseur auch schon auf Italienisch. Ich schaute ihn kurz verwirrt an doch dann fragte ich: „Ähm können sie auch Englisch?“ „Ja, sie sind also nur ein Urlauber“, meinte er aber da lag er falsch. „Nein, ich habe in Amerika gewohnt aber jetzt bin ich hier her gezogen“, erklärte ich. „Achso. Naja was kann ich denn für sie tun?“, fragte er höflich und ich war ihm echt dankbar das er nicht nachfragte warum ich hergezogen war. „Ich hätte meine Haare gerne kürzer und schwarz.“ „Wissen sie auch schon wie kurz?“ „Ja so bis hier“, meinte ich und zeigte mit meinen Händen wie kurz ich sie haben wollte. „Alles klar, dann folgen sie mir“, er gab mir ein Handzeichen das ich mitkommen sollte und so folgte ich ihm zu den ganzen Stühlen. Er schob einen der Stühle nach hinten und ich setzte mich. „Dann mal los“, sagte er mehr zu sich selber als zu mir und fing an meine Haare zu schneiden.
„Wow, das ist echt hamma geworden“, schwärmte ich und schaute meine Haare genauestens im Spiegel an. Er hatte meine Haare hintern etwas kürzer gemacht als die Vorne, damit es nicht so langweilig aussah. Die Haare vorne gingen ungefähr bis zu meinen Schultern und er hatte mir einen Seitenponny verpasst. Es war einfach nur perfekt! „Ja die Frisur steht ihnen sehr gut!“ „Dankeschön!“, ich lächelte ihn breit an. Dann stand ich auf und folgte ihm zur Kasse, wo ich bezahlte und dann ging. Draußen schaute mich aufeinmal so viele Leute an. Sie schauten irgendwie so neidisch und viele junge Männer lächelten mir zu. Mein Plan schien auf zu gehen. Grinsend lief ich durch die Straßen richtung Hotel. Ich würde mir jetzt einen Bikini anziehen und an den Strand gehen. Es sollte ja jeder meine neue Frisur sehen obwohl mich eh niemand kannte. Aber wen interessierts. Am Hotel angekommen ging ich schnell in mein Zimmer, holte ein Handtuch und zog meinen Bikini drunter. Danach schnappte ich mir wieder meinen Schlüssel den ich kurz abgelegt hatte und machte mich auf den Weg zum Strand.
Als ich am Strand ankam suchte ich mir erstmal ein freies Plätzchen wo ich mich hinlegen konnte. Da es heute sehr voll war, musste ich mir erstmal einen Weg durch die ganzen Leute suchen bis ich endlich ein Stück fand wo noch Platz war. Ich legte mein Handtuch auf den Boden, zog mich aus und setzte mich dann aufs Handtuch. Oh ich hatte Sonnencreme vergessen, naja egal dann würde ich eben einen Sonnenbrand kriegen. Mir jetzt egal. Ich legte mich hin, schloss die Augen und genoss die warmen Sonnestrahlen auf meiner Haut. Ich schaltete meine Gedanken einfach mal aus und dachte an garnichts. Ich wollte einfach nur da liegen und braun werden. Die Wärme der Sonnenstrahlen machte mich so müde, das ich fast einschlief. Doch kurz davor wurde ich aufeinmal nassgespritzt und schreckte auf da das Wasser eiskalt war. Ich schaute mich wütend um und erkannte zwei kleine Kinder die mit Wasserpistolen zwischen den Leuten rumrannte. Konnten die nicht ins Wasser gehen um zu spielen? Ich stöhnte genervt und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Gelangweilt schaute ich mich etwas um und sah aufeinmal einen Typen der von hinten genau wie Joe aussah! Aber das konnte doch nicht sein! Joe konnte nicht hier sein, es durften doch garkeine Flugzeuge fliegen. Ich wollte schon aufstehen um mich zu vergewissern ob er das auch wirklich nicht war doch da drehte er sich um und es war ganz klar nicht Joe! Ich atmete erleichtert aus und merkte jetzt erst das ich die Luft angehalten hatte. Toll jetzt musste ich wieder an Joe denken und das nur wegen dem blöden Typ.
Tag der Veröffentlichung: 01.06.2011
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