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Ich war mal wieder im dunkeln auf dem Weg nach Hause von einer Party. Es sagten zwar immer alle das es zu gefährlich wäre so ganz alleine nach hause zu laufen aber mir war noch nie was passiert und deswegen ignorierte ich einfach was die sagten. Ich genoss es alleine zu sein und ab und zu die Leute zu beobachten. Man sah so vieles in den Häusern. Ich hatte schon Leute gesehen die sich stritten, die sich küssten, die zusammen aßen, die Fernseh sahen einfach alles. Ich freute mich für die Leute die glücklich waren da ich im Moment nicht wirklich glücklich war. Meine Eltern waren seit kurzen die ganze Zeit nur noch am streiten und am Ende bin ich dann die jenige die alle trösten muss. Weil meine Mutter meistens weinend zu mir kommt. Und als hätte ich nicht schon genug Probleme zu Hause quatschen mich auch noch meine ganzen Freunde mit ihren Sorgen voll. Aber mit mir kann man so was ja machen, es interessiert ja eh keinen wie es mir geht. Plötzlich spürte ich was an meinem Arm und wurde kurz darauf ruckartig gegen eine Mauer gezogen. Mein Herz blieb kurz stehen und schlug dann doppelt so schnell weiter. Vor mir standen zwei junge Männer. Was wollten die von mir?? Hätte ich vielleicht doch auf die anderen hören sollen?? „Rück sofort die Kohle raus“, schrie mich einer der Jungs an. „I..ich hab keins mehr“, antwortete ich ängstlich. Der etwas größere verpasste mir eine Ohrfeige und sagte: „Wir wissen das du Geld hast!!“ „Nein ich hab wirklich nichts mehr ich hab alles auf der Party ausgegeben! Bitte lasst mich gehen!“ Mir lief eine einzelne Träne die Wange runter. Der Gesichtsausdruck der beiden änderte sich schlagartig von böse zu ängstlich. Ich schaute sie verwirrt an. „Verschwindet die kleine gehört mir! Verstanden?!“, rief auf einmal eine andere Männerstimme hinter mir. Oh man jetzt streiten sich die Entführer auch noch um mich. Ich bin hier eindeutig im falschen Film gelandet. „Reg dich ab alter! Du kannst sie ja haben“, sagte der kleinere der beiden ängstlich und rannte mit seinem Kumpel davon. Ich blieb wie erstarrt stehen. Ich traute mich nicht, mich umzudrehen. Der jenige muss ja irgendwas schlimmes haben das die beiden so viel Angst vor ihm hatten. Es legte sich eine Hand von hinten auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. „Geht es dir gut??“, fragte die Männerstimme besorgt, die eben noch die beiden Jungs verjagt hatte. „J..ja.“ Er drehte mich zu ihm um. Er hatte eine Maske über dem Kopf so das man nur seine Augen sehen konnte. In seiner freien Hand hielt er eine Pistole. Achso, deswegen hatten die beiden also Angst. Er bemerkte das ich auf seine Pistole starrte und sagte: „Keine Angst die ist nicht echt.“ Das beruhigte mich und ich schaute wieder hoch. „Was machst du jetzt mit mir??“, fragte ich ängstlich und versuchte nicht in seine Augen zu sehen. „Ich bring dich nach Hause, bevor die zwei Idioten wieder kommen“, antwortete er. Ich schaute ihn fragend an. „Wie? Muss ich das verstehen??“ „Ich hab dich nur gerettet, ich will dir nichts tun. Also wo wohnst du?“, er zog seine Maske ab und lächelte mich leicht an. Er sah echt gut aus, ganz anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Ich dachte hinter der Maske ist ein böser Mann mit Tatoos und Piercings oder so aber er war das totale Gegenteil. Er hatte wunderschöne rehbraune Augen, ein nettes Lächeln im Gesicht und eine echt tolle Frisur. „Was ist hab ich was im Gesicht??“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue da ich ihn anstarrte. „Oh, ähm nein tut mir leid. Du musst nicht mit mir kommen es ist sowieso nicht mehr weit“, winkte ich ab und wollte schon weiter laufen doch er hielt mich am Arm fest. „Ich hab keine Lust dich wieder vor den zwei Idioten zu retten, jetzt komm“, er schubste mich leicht nach vorne. Ich gab auf und lief weiter Richtung nach Hause. Keiner sagte was, es war eine echt unangenehme stille. „Darf ich dich was fragen??“ Er zuckte leicht zusammen, wahrscheinlich war er gerade in Gedanken. „Ähm...klar.“ „Wie ist dein Name??“ Er schwieg kurz und schaute nachdenklich auf die Straße. „Du musste es mir nicht sagen wenn du nicht willst ich dachte nur...“, er hielt mir den Mund zu. „Mein Name ist Joe“, antwortete er schlicht und lief weiter. Ich starrte ihm erst verwirrt hinterher doch dann lief ich ihm nach. Als ich wieder neben ihm angekommen war fragte ich: „Willst du den gar nicht wissen wie ich heiße??“ Er seufzte genervt. „Ja okay ich hör ja schon auf zu nerven.“ Er schwieg. Hmm...irgendwie war er komisch. Einerseits war er der nette Typ der mich gerettet hatte aber andererseits interessiert er sich überhaupt nicht für mich. Nach fünf Minuten weiteres Schweigens waren wir an meinem Haus angekommen. „Noch mal danke fürs retten!“ Ich lächelte ihn leicht an. „Immer gerne, und pass auf dich auf“, er zwinkerte mir zu und lief davon. Irgendwie wollte ich nicht das er geht aber ich traute mich auch nicht ihn aufzuhalten. Ich atmete einmal tief ein und aus und schloss dann die Haustür auf. Es kamen mal wieder schreie aus dem Wohnzimmer wie fast jeden Abend. Doch als ich die Haustür zuwarf wurde es schlagartig leise. „Sophia bist du´s??“, rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer. „Jaa..ich geh schlafen.“ Ich rannte schnell die Treppen hoch und dann in mein Zimmer. Ich schmiss mich rücklings auf mein Bett. Was für ein Tag. Was war das nur für ein Typ?? Ich hatte ihn hier noch nie gesehen. Vielleicht kommt er ja auch gar nicht von hier wer weiß. Aber wieso hatte er eine Maske und eine Pistole dabei?? Das verwirrt mich alles. Man warum bekomm ich ihn nicht mehr aus meinem Kopf? Ich glaub ich sollte jetzt lieber erstmal schlafen es ist schon spät. Ich schlurfte zu meinem Schrank, holte mir einen Schlafanzug raus und zog mich um. Als ich dann umgezogen war legte ich mich schlafen.Als ich am nächsten Morgen in die Küche kam saß da nur meine Mutter mit der Zeitung in der Hand. Ich setzte mich leise auf einen Stuhl und murmelte: „Morgen Mum.“ „Guten Morgen Spätzchen“, sie lächelte mich kurz an und widmete sich dann wieder ihrer Zeitung. Ich nahm mir eins der Brötchen die auf dem Tisch standen und Schnitt es auf. Wo war nur mein Vater?? Er war Sonntags eigentlich immer zu Hause. Ich räusperte mich kurz und fragte dann leise: „Wo ist Dad??“ „Der ist ausgezogen“, antwortete sie kühl und schaute nicht einmal von ihrer Zeitung auf. Ich starrte sie geschockt an. Das darf doch nicht wahr sein! Nein! „Wie?....ausgezogen?“ „Wir werden uns trennen!“ Boom! Das hatte gesessen! Mein Herz fühle sich an als hätte es jemand in zwei zerbrochen. Ich schaute gedankenverloren auf mein Brötchen und versuchte die kommenden Tränen zu unterdrücken. Meine Mutter legte endlich die Zeitung auf die Seite. „Es tut mir leid süße, aber so kann es einfach nicht weiter gehen! Das hast du doch auch gemerkt!“ Sie legte ihr Hand auf meine und schaute mich entschuldigend an. Ich spürte wie mir die ersten Tränen die Wange runter liefen. Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich will ein anderes Leben. Ich will glücklich sein mit zwei glücklichen Eltern. „Ich geh raus“, schluchzte ich und rannte raus. Ich musste das jetzt erstmal verarbeiten. Ich rannte einfach los und landete an einer alten Brücke. Unter der Brücke lief ein kleiner Bach. Ich ließ mich am Rand des Baches auf den Boden sinken und starrte abwesend auf das Wasser. Ich weiß nicht wie lange ich da schon saß aber irgendwann hörte ich Stimmen über mir und schaute auf. Da lief ein verliebtes Paar Hand in Hand über die Brücke und sie redeten über belanglose Sachen. Ich sag ja alle sind glücklich nur ich nicht. Ich frag mich ob Joe glücklich ist?! Hat er überhaupt eine Freundin? Wohnt er hier oder war er nur zu besuch hier?? Das alles werde ich wahrscheinlich nie erfahren. Als die zwei Turteltauben weg waren nahm ich einen großen Stein und warf ich mit voller Wucht ins Wasser. Scheiß leben!! „Hey, lass die armen Fische am Leben die haben dir sicher nichts getan!“, rief plötzlich eine Stimme. Ich schaute erschrocken auf und traute meinen Augen nicht. Da stand wirklich Joe. Der Joe der mich gestern gerettet hatte. „Was machst du hier??“ Er lachte kurz auf. „Ich bin hier immer wenn ich alleine sein will, aber die bessere Frage ist was machst DU hier?? Ich hab dich hier noch nie gesehen“, er kam zu mir runter und setzte sich neben mich. „Oh wenn du alleine sein willst dann geh ich“, ich stand auf doch Joe hielt mit einer Hand mein Bein fest. „Ehrlich gesagt wäre ich froh mal mit jemanden zu reden der mich nicht kennt. Und ich würde gerne wissen warum du hier bist“, er schaute zu mir hoch. „Nagut dann bleib ich“, ich ließ mich wieder neben ihn sinken und er ließ mein Bein wieder los. Er war heute irgendwie ganz anders wie gestern Abend. „Also ich bin hier weil meine Eltern sich getrennt haben. Sie haben sich schon seit Wochen gestritten und heute ist mein Vater ausgezogen“, erklärte ich und versuchte nicht wieder in Tränen auszubrechen. „Oh das tut mir leid.“ „Muss es nicht! Warum bist du hier wenn ich fragen darf??“, ich schaute ihn fragend an. Er ließ seinen Kopf hängen. „Ach weißt du das ist eine lange Geschichte...ich will dich nicht auch noch mit meinen Problemen voll quatschen!“ „Erstens ich hab Zeit und zweitens hab ich dir auch von meinem Problem erzählt also raus mit der Sprache was ist los??“, ich stupste ihn leicht an und schaute ihn dann lächelnd an. „Nagut, widersprechen hilft ja sowieso nix. Also weißt du es ist nicht einfach mit jemanden zusammen zu leben den man gar nicht liebt. Und dann kommt noch dazu das meine ganze Familie will das ich mit ihr Kinder bekomme aber ich will nicht mit ihr schlafen weil ich sie nicht liebe. Naja egal du verstehst das sowieso nicht du kannst dir ja den nehmen den du willst.“ „Doch ich verstehe das. Ich war mal mit jemanden zusammen der das selbe Problem hatte. Er wollte eigentlich mit mir zusammen sein aber musste irgendwo eine Heiraten die er gar nicht kannte weil seine Eltern hatten das mit den Eltern von dem Mädchen ausgemacht. Ich verstehe nicht warum du dich nicht einfach von ihr trennst du bist doch volljährig du darfst machen was du willst!!“ „Ja ich bin volljährig da hast du recht aber wenn ich das mache hasst mich meine Familie.“ Er schaute mich verzweifelt an. Wenn man ihn so sah könnte man denken er wäre ein kleiner hilfloser Junge aber eigentlich war er das gar nicht. Ich legte vorsichtig meine Hand auf seine. Er reagierte nicht also ging ich davon aus das es ihn nicht störte. „Glaub mir ich würde dir sehr gerne helfen aber ich weiß nicht wie.“ „Ach Quatsch du musst mir nicht helfen, du kennst mich doch noch nicht mal!“ „Ich weiß aber ich finde dich sehr sympathisch!!“ „Danke und danke das du mir zugehört hast, ich muss jetzt aber wieder nach Hause sonst rastet Jasmin noch aus. Sie hasst es wenn ich so lange weg bleibe!“ Er stand auf und klopfte den Sand von seinen Klamotten. Ich konnte ihn jetzt nicht einfach wieder gehen lassen. Ich stand ebenfalls auf. „Ähm...ich..äh“, stotterte ich rum. Man wie peinlich. Er schaute mich amüsiert an. „Frag ruhig ich beiß nicht“, lachte er und schaute mich abwartend an. „Kann ich deine Handynummer haben??“ „Klar, wenn ich deine auch bekomme“, er kramte sein Handy aus der Hosentasche und hielt es mir hin. Ich lächelte erleichtert und gab ihm ebenfalls meins. Als wir dann die Nummern getauscht hatten gab wir uns die Handys wieder. „Aha du heißt also Sophia.“ Ich nickte. „Okay dann bis hoffentlich bald, Sophia“, er grinste mich an und lief dann nach Hause. Irgendwie tat er mir schon leid. Er musste jetzt zu einer Frau die er gar nicht liebte und so tun als wäre er glücklich. Da ist mein Problem ja gar nichts dagegen. Ich schaute ihm noch nach bis ich ihn nicht mehr sah. Wie konnte man so einem netten jungen Mann so etwas nur antun. Ich schüttelte meinen Kopf und lief langsam wieder nach Hause. Ein paar Straßen vor meinem Haus fing mich meine beste Freundin Jessy ab. „Da bist du ja!! Deine Mutter macht sich schon sorgen um dich!“, rief sie und umarmte mich. „Wo warst du??“, fragte sie und hielt mich an Schultern fest. „Ich war an der alten Brücke weil ich alleine sein wollte.“ Sie schaute mich mit leidend an. Wahrscheinlich hatte meine Mutter es ihr erzählt. „Hmm...ich geh jetzt nach Hause willst du mit??“ Sie nickte und so liefen wir schweigend nach Hause. Da ich keinen Schlüssel mitgenommen hatte musste ich klingeln. Als meine Mutter die Tür öffnete fiel sie mir gleich um den Hals. „Geht es dir gut??“ „Ja Mum ich war nur einbisschen Spazieren“, antwortete ich und verdrehte meine Augen. „Wir gehen in mein Zimmer“, sagte ich noch bevor ich Jessy mit in mein Zimmer zog. Als wir in meinem Zimmer angekommen waren legte ich mein Handy auf meine Schreibtisch und zog mir gemütliche Sachen. Jessy hatte es sich in der Zeit auf meiner Couch bequem gemacht. Ich ging noch schnell runter und holte ein paar Chips und zwei Dosen Cola und ging dann wieder ins Zimmer. Jessy hatte mein Handy in der Hand und grinste mich an. „Warum grinst du so??“, fragte ich verwirrt und stellte die Sachen auf den kleinen Tisch vor der Couch. „Hast du einen neuen Freund?“ „Nein nicht das ich wüsste wieso??“ „Weil ein Joe dir geschrieben“, sie grinste immer noch und hielt mir mein Handy hin. Ich öffnete die Sms. „Hey, ich wollte nur testen ob die Nummer richtig ist und danke noch mal fürs zuhören! LG Joe.“ Ich lächelte und Jessy schaute mich gespannt an. Ich drückte auf Antworten und schrieb: „Hallo Joe, natürlich ist die Nummer richtig immer gerne. LG Sophia.“ „Jetzt sag schon wer ist Joe??“, sie stupste mich leicht an. Jessy war noch nie geduldig gewesen aber ich mochte sie trotzdem. „Ach ich hab ihn bei der Brücke getroffen.“ „Ach komm das glaubst du doch selber nicht!! Da muss noch was sein sonst hättet ihr nicht Handynummern getauscht!!“ „Okay du hast gewonnen, also ich bin gestern wieder im dunkeln nach Hause gelaufen und dann wurde ich von so 2 Jungs festgehalten und die wollten Geld von mir. Plötzlich stand dann jemand hinter mir und hat die beiden verjagt...der jenige war Joe er hatte eine unechte Waffe und deswegen haben die 2 Angst bekommen. Joa und jetzt hab ich ihn halt wieder an der Brücke getroffen und da ich ihn nett finde haben wir Handynummern getauscht das ist alles!!“, erzählte ich ihr. Sie hatte die ganze Zeit still zugehört. „Wie süß, er hat dich beschützt“, sie grinste mich wieder breit an. „Ja aber das bleibt auch alles...ich glaub nicht das wir uns noch mal sehen!“ Ich kam eigentlich sehr gut damit zu recht alleine mit meiner Mutter zu leben. Meinen Vater sah ich meistens nur am Wochenende. Und Joe, mit dem schrieb oder telefonierte ich fast jeden Tag. Telefonieren konnte er zwar nur wenn seine Frau nicht da war aber SMS schrieb er mir immer. Wir waren jetzt eigentlich so was wie Freunde. Immer wenn es ihm schlecht ging wegen seiner Familie oder seiner Frau dann rief er bei mir an, um sich seine Sorgen vom Herz zu reden. Aber das machte mir überhaupt nichts aus ich fühlte mit ihm und versuchte immer ihn aufzumuntern. Doch schon seit einer Woche meldet er sich nicht mehr. Jessy sagte ich würde mich da zu sehr reinsteigern weil er könnte ja nicht immer Zeit für mich haben aber ich vermisste ihn irgendwie. Ich wollte es mir erst nicht eingestehen aber es war so. Ich vermisste seine tolle Stimme und ich vermisste es jeden Tag aufs Handy gucken zu können und zu wissen das ich eine Sms hatte. Um mich abzulenken war ich heute mit Jessy verabredet zum Shoppen. Ich lief gerade die Treppe runter da klingelte es auch schon. „Ich bin dann mal weg“, rief ich auch gleich ins Wohnzimmer wo meine Mutter Fernseh sah. „Okay, viel Spaß.“ Ich öffnete die Haustür und meine Freundin umarmte mich gleich. „Hey, wir können gleich los“, wir lösten uns wieder voneinander und liefen los. „Und hat sich Joe wieder gemeldet??“, fragte sie, wie jedes Mal seit dem er nicht mehr schrieb. „Nein leider nicht. Ich glaub er hat mich nur gebraucht um irgendjemanden seine Probleme zu erzählen!“ „Ach Quatsch, vielleicht ist er ja in Urlaub gefahren, oder seine Freundin hat ihn erwischt wie er mit dir Telefoniert hat...wer weiß!“ Hmm da hatte sie nicht gerade unrecht aber ich war nicht hier um mit ihr über ihn zu reden. „Lass uns bitte über was anderes reden wir sind ja schließlich shoppen gegangen um mich abzulenken und nicht um mich noch mehr an ihn zu erinnern“, sagte ich und lief auf den ersten Klamottenladen zu. „Okay.“ Wir holten uns beide ganz viele Sachen die uns gefielen und gingen dann damit in eine Kabine. Jedes Outfit fotografierten wir. Manchmal machten wir ganz normale Bilder und manchmal lustige Bilder. Wir hatten echt viel Spaß und jeder von uns hatte 2 neue Outfits. Da zu einem Outfit aber auch Schuhe und Schmuck gehören gingen wir erstmal in einen Schuhladen. Aus Spaß zogen wir die höchsten Schuhe an die es dort gab und stolzierten im Laden rum aber irgendwann kam eine Verkäuferin zu uns und meckerte uns an. Wir stellten lachend die Schuhe wieder zurück und suchten jetzt wirklich nach passenden Schuhen. Nach einer halben Stunde hatten wir dann endlich die richtigen Gefunden. Jetzt fehlte nur noch der Schmuck. Wir gingen also weiter zu einem Schmuckgeschäft. Ich schaute bei den Ringen und zog mir aus Spaß an jedem Finger einen Ring an. „Hey Jessy, bin ich nicht Stylisch?“, lachte ich und zeigte ihr meine Hände. Sie fing ebenfalls an zu lachen. „Klar so läuft doch jeder rum.“ Ich zog die Ringe wieder aus und suchte weiter. Jessy hatte schnell was gefunden aber ich konnte mich irgendwie nicht entscheiden. „Man soll ich die größeren Ohrringe nehmen oder die kleineren??“, ich hielt ihr beide vor die Nase. „Also ich würde sagen die kleineren.“ „Nee die sieht man net so gut wegen meine Haaren. Ich nehme die großen!“ „Wieso fragst du mich überhaupt wenn du sowieso weißt was du willst??“, fragte sie belustigt. Ich grinste nur und ging zur Kasse um meine Sachen zu bezahlen. Da wir jetzt alles hatten machten wir uns auf den Nachhauseweg. Es war auch schon ziemlich spät. „Okay, also ich ruf dich dann morgen noch mal an“, verabschiedete sich Jessy und umarmte mich. „Ja bis morgen“, ich erwiderte ihre Umarmung. Sie winkte mir und ging dann nach Hause. Ich schloss die Haustür auf und stellte meine ganzen Tüten erstmal ab. „Hey, na wie war’s??“, fragte meine Mutter gleich als sie mich hörte. „Toll, ich zeig dir morgen was wir so gekauft haben ich würde jetzt nämlich gerne schlafen gehen, okay?“ „Nagut, dann schlaf gut“, sie gab mir einen kleinen Kuss und dann ging ich mit meinen Tüten in mein Zimmer. Ich legte die Tüten auf meine Couch, zog mich um und schmiss mich auf mein Bett. Man ich war echt K.O! Ich schloss meine Augen und dachte noch mal über die ganzen tollen Sachen die heute passiert waren nach. Irgendwann schlief ich dann vor Müdigkeit ein. Klopf, klopf..machte es die ganze Zeit. Ich öffnete verschlafen die Augen und schaute auf meinem Wecker. Es war gerade mal 3 Uhr nachts. Vielleicht hatte ich das Klopfen ja auch nur geträumt. Doch gerade als ich meine Augen wieder schließen wollte hörte ich wieder das Klopfen und sah gerade noch wie ein Gegenstand an meinem Fenster runter fiel. Ich stand leise auf und tapste zu meinem Fenster. Als ich am Fenster angekommen war flog ein kleiner Stein ans Fenster. Ich schaltete meine kleine Lampe an und öffnete das Fenster. „Wer ist da??“, fragte ich und schaute nach unten. Ich traute meinen Augen nicht. „Sophia...ich bin’s“, rief Joe von unten. Er sah gar nicht gut aus, was war nur passiert. Ich schloss mein Fenster wieder und rannte zur Haustür. Joe kam zur Tür gehinkt. „Was ist passiert??“, rief ich besorgt und rannte zu ihm um ihn zu stützen. „Danke! Lange Geschichte...kann ich vielleicht bei dir bleiben??“ Er schaute mich mit seinen braunen flehenden Augen an. „Natürlich, komm mit!“ Ich half ihm in mein Zimmer was gar nicht so einfach war da man einige Treppen laufen musste um in mein Zimmer zu gelangen. Als wir dann endlich in meinem Zimmer angekommen waren führte ich ihn zu meinem Bett. Erst hier im Licht sah ich das er im Gesicht Verletzungen hatte. „Du solltest besser zum Arzt gehen“, meinte ich besorgt und betrachtete sein Gesicht. „Nein, das geht schon. Lass uns erstmal schlafen und dann können wir morgen weiter reden okay??“ Ich seufzte. „Nagut, du schläfst in meinem Bett und ich auf der Couch.“ Er wollte schon widersprechen doch ich hielt ihm den Mund zu. „Keine Widerrede.“ Er nickte ergeben und legte sich hin. Ich holte mir auch eine Decke und ein Kissen und machte es mir auf der Couch bequem. „Gute Nacht“, flüsterte ich und schaltete das Licht aus. „Nacht“, murmelte Joe. Ich kann nicht fassen was grad passiert war. Erst meldet er sich eine Woche lang nicht und jetzt steht er hier mit den ganzen Verletzungen. Was war nur passiert?? Für mich war er immer der starke und jetzt sieht er so hilflos aus. Oh Nein!! Wie soll ich das nur meiner Mutter erklären. Es schläft ein fremder Mann in meinem Bett. Oh man da kann ich mich auf was gefasst machen. Es ist wohl besser ich schlaf jetzt erstmal. Ich schloss meine Augen und schlief dann auch wieder ein.Als ich dann am nächsten Morgen aufwachte musste ich mich erstmal strecken da es nicht wirklich so bequem auf der Couch war. Ich schaute zum Bett doch es war leer! Wo ist der hin? Ich stand auf und rief leise: „Joooe!!“ Ich wollte ja schließlich nicht das meine Mutter was mitbekam. Doch niemand antwortete. Er war bestimmt gegangen damit ich keinen Ärger bekomme oder weil er einfach einen Platz zum schlafen gebraucht hatte. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und bemerkte sofort den tollen Geruch von ihm. Oh man der Typ macht mich noch verrückt. Plötzlich ging die Badezimmertür auf und ein frisch gestylter Joe kam raus. „Na, auch schon wach“, er grinste mich an und setzte sich neben mich aufs Bett. „Ich hab gedacht du wärst gegangen“, murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. „Wo soll ich denn hin?“ „Zu deiner Frau?“ Dazu sagte er nix. Ich setzte mich auf und schaute ihn besorgt an. „Hab ich was falsches gesagt??“ Er schüttelte den Kopf. „Joe?“ „Hmm.“ „Erzählst du mir was gestern passiert ist??“ Er schaute kurz zu mir und nickte dann. „Ich war gestern mit meiner Frau bei ihrer Familie essen, da war noch alles okay. Doch als wir mal kurz alleine waren hab ich ihr gesagt das ich jetzt volljährig bin und keine Lust mehr habe mit jemanden zusammen zu sein den ich nicht Liebe. Ich dachte ja sie würde mich auch nicht lieben doch sie fing sofort laut an zu weinen. Ihre zwei Brüder kamen zu ihr und wollten natürlich wissen was los ist. Als sie erzählte das ich Schluss gemacht habe sind sie auf mich los gegangen. Du glaubst nicht was für Muskelprotze des waren. Ja und deswegen die Verletzungen. Achja und als sie mich dann endlich in ruhe ließen bin ich zu dir gelaufen“, erzählte er und ich starrte ihn fassungslos an. „Du bist mit deinem Fuß bis hier her gelaufen??“ Er nickte. „Der is bestimmt nur verstaucht, mach dir keine Sorgen!“ „Soll ich dir vielleicht was zum kühlen holen??“, fragte ich trotzdem besorgt. Er nickte und lächelte mich dankbar an. Ich stand gerade auf da ging auf einmal die Tür auf und meine Mum kam ins Zimmer. Mir rutschte das Herz in die Hose. Was sollte ich ihr nur sagen? Sie starrte erst Joe an und dann schaute sie böse zu mir. „Ich...ich kann das erklären!“ „Mitkommen!!“ Ich nickte und folgte ihr in die Küche. Kaum waren wir in der Küche angekommen fing sie auch schon an zu schimpfen: „Spinnst du?? Du kannst doch nicht irgendeinen fremden Mann bei dir schlafen lassen?? Was fällt dir ein??...“ „Mum!! Er ist kein fremder Mann ich kenne ihn! Er würde mir auch niemals was antun. Ich will ihm doch nur mit seinen Problemen helfen und außerdem mag ich ihn!!“ „Achja und woher kennst du ihn??“ „Ich....er hat mich gerettet und wir Telefonieren schon seit Wochen miteinander!“ „Und das nennst du kennen?? Der nutzt dich doch bestimmt nur aus. Ich will das er verschwindet!! Jetzt!“, schrie sie mich an. „Aber...“, bevor ich weiter reden konnte kam Joe rein. „Schon okay Sophia, ich geh besser und danke für alles“, er lächelte mich kurz an und hinkte dann raus. „Nein, geh nicht!“, ich wollte ihm hinterher rennen doch meine Mum hielt mich fest. „Ich hasse dich“, schrie ich, riss mich aus ihrem Griff und rannte raus. „Joooe!!“ Ich drehte mich einmal im Kreis doch er war weg. “Maaaahhnn”, ich trat wütend gegen eine Dose die auf dem Boden lag. Ich würde ihm zutrauen das er jetzt irgendwo auf einer Bank schläft oder im schlimmsten Fall wieder zurück zu seiner Frau geht. Ich will nicht das er noch mehr Prügel abbekommt. Ich holte mein Handy raus und versuchte ihn anzurufen doch es ging nur die Mailbox dran. Ich ging enttäuscht aber auch wütend wieder ins Haus. „Das hast du ja toll hinbekommen“, schrie ich meine Mutter an die an der Tür stand. „Wen ihm wegen dir irgendwas passier verzeih ich dir das nie!!“ Ich stampfte weiter in mein Zimmer und schloss ab. Viele denken jetzt wahrscheinlich ich übertreibe aber ich mochte ihn wirklich und wollte auf keinem Fall das ihm etwas passiert. Mein Handy fing plötzlich an zu klingeln. Ich dachte schon es wäre Joe doch es war nur Jessy. „Hey Jessy“, begrüßte ich sie. „Hey, na was haste heute schon so gemacht?“ „Lange Geschichte..“ „Erzähl schon ich hab Zeit es ist ja erst 11 Uhr!!“, forderte sie mich auf. „Nagut....“, ich fing an ihr alles von 3 Uhr nachts bis eben zu erzählen. „...und dann bin ich auf mein Zimmer gerannt“, endete ich. „Wow, und du hast keine Ahnung wo er jetzt hin gegangen ist??“, fragte sie noch mal nach. „Nein leider nicht. Ich hoffe das er nicht wieder zu dieser Jasmin gegangen ist...“ „Ja..soll ich zu dir kommen und wir gucken ein paar DVD´s, lackieren uns die Nägel und Quatschen einfach einbisschen??“ „Ja das wäre toll. Du bist echt die beste“, ich lächelte wieder einbisschen. „Okay, ich bin in 10 Minuten da bis gleich“, bevor ich antworten konnte hatte sie schon aufgelegt. Ich legte Kopfschüttelnd auf und lief runter ins Wohnzimmer um ein paar DVD´s zu holen. Meine Mutter die auf der Couch saß ignorierte ich. Als ich bei den DVD´s angekommen war suchte ihr mir von jedem etwas raus. Ich wusste das meine Mutter mich beobachtete. Als ich alles hatte was ich wollte stand ich auf und lief wieder aus dem Wohnzimmer. „Sophia, warte!“, rief meine Mutter und ich blieb kurz vor der Treppe stehen. Sie kam zu mir gelaufen. „Du scheinst ihn echt zu mögen oder??“ Ich schaute sie kurz an und nickte dann. „Es tut mir leid süße, ich hab nicht gedacht das du ihn so sehr magst“, sie nahm mich so gut es mit den ganzen DVD´s ging in den Arm. „Hmm, ich hätte als Mutter wahrscheinlich genauso reagiert aber du hättest ihn doch einfach kennenlernen können er ist sehr nett!“ Sie grinste mich breit an. „Was denn??“, fragte ich verwirrt. „Du hast dich in ihn verliebt oder?“ „Was?? Nein...ich...wir sind nur Freunde“, stotterte ich. „Schon gut“, sie grinste immer noch, gab mir einen Kuss auf die Backe und verschwand dann wieder im Wohnzimmer. Typisch Mütter, müssen immer gleich an Liebe denken. Aber zum Glück ist das jetzt geregelt. Ich lief weiter in mein Zimmer und legte die DVD´s auf mein Bett. Jetzt brauchte ich noch was zu Essen und zu Trinken. Ich ging wieder runter und holte ein paar Süßigkeiten und eine Flasche Cola. Das brachte ich wieder hoch und stellte es auf den kleinen Tisch neben meinem Bett. So jetzt fehlte nur noch der Nagelack. Ich ging schnell ins Bad holte alle Farben die ich hatte und stellte sie zu dem Essen. Da klingelte es auch schon an der Tür. Ich rannte die Treppen runter und rief: „Ist für mich!“ Ich öffnete die Tür und meine Freundin fiel mir wie immer um den Hals. „Hey, wir haben uns ja so lange nicht gesehen“, lachte Jessy und löste sich wieder von mir. „Ohja einen halben Tag.“ Wir gingen lachend in mein Zimmer. „Was hast du in der Tasche??“ „Ich hab ein paar Süßigkeiten von uns und noch Nagelack mitgebracht“, sie öffnete die Tasche und schüttete alles auf dem Bett aus. „Gut dann kann der Mädchentag ja los gehen“, grinste ich und schmiss mich aufs Bett. Wir suchten uns einen Film aus, schalteten ihn ein und redeten dabei oder lackierten uns gegenseitig die Nägel. So ging das den ganzen Tag bis Jessy Abends nach Hause musste.Heute war Samstag und das hieß ich würde zu meinem Vater gehen. Ich freute mich eigentlich immer ihn zu sehen. Achja Joe hatte sich seit dem er gegangen ist nicht mehr gemeldet. Ich versuchte zwar ihn zu vergessen aber ich schaffte es einfach nicht. Ich schaute jeden Morgen auf mein Handy in der Hoffnung er würde sich doch noch melden. „Bist du fertig??“, rief meine Mutter von unten. „Ja, ich komme!“, rief ich zurück, schnappte mir meine Tasche und lief dann runter zu meiner Mutter die an der Haustür auf mich wartete. Wir gingen zum Auto, ich schmiss meine Tasche in den Kofferraum und dann fuhr sie los. Ca. 10 Minuten später waren wir dann angekommen. „Bis Montag, Spätzchen“, verabschiedete sich meine Mutter von mir. „Bye, Mum“, ich gab ihr einen kleinen Kuss, stieg aus und holte meine Tasche aus dem Kofferraum. Meine Mutter fuhr weiter und ich klingelte an der Haustür meines Vaters. „Hey süße!“, begrüßte er mich. „Hey Dad.“ Er ging ein Stück auf die Seite so das ich rein konnte. Ich lief gleich zum Gästezimmer um meine Tasche abzustellen. Danach ging ich wieder zu meinem Vater. „So was willst du machen??“ Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich auf die Couch fallen. „Okay, du guckst jetzt erstmal Fernseh und ich erledige schnell was fürs Geschäft, dann können wir ja zusammen überlegen was wir machen okay??“ Ich nickte einverstanden und schaltete den Fernseher ein. Mein Vater ging ins sein Büro. Ich schaute einfach Fernseh und dachte einbisschen nach. Plötzlich piepste mein Handy, ich hatte eine Sms bekommen. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und starrte den Display ungläubig an. Es war tatsächlich eine Sms von Joe. Ich öffnete sie sofort. „Komm bitte zur alten Brücke!“, war alles was er geschrieben hatte. Wahrscheinlich war es wichtig. Ich rannte zum Büro meines Vaters. „Dad ich muss kurz raus bin gleich wieder da“, rief ich und rannte dann raus. Die alte Brücke war nicht weit von dem Haus entfernt deswegen brauchte ich nur 5 Minuten bis ich dort war. „Joe?? Ich bin da!!“, rief ich und drehte mich einmal im Kreis. Doch es war niemand da. Hatte er mich nur verarscht?? „Joo...“, weiter konnte ich nicht rufen da mir der Mund zugehalten wurde. „Sie mal einer an wen haben wir denn da? Die neue Freundin von Joe“, sagte eine raue Männerstimme hinter mir. Dann hörte ich schritte und eine Frau ein paar Jahre älter als ich lief vor mich. „Wegen dir hat Joe also mit mir Schluss gemacht.“ Sie schaute mich böse an. „Du dachtest wohl wirklich Joe wollte sich mit dir treffen“, sie lachte böse und zeigte mir sein Handy. Ach deswegen konnte ich ihn nicht mehr erreichen. Ich fing an zu zappeln aber der Typ hinter mir war einfach zu stark also gab ich auf. Er machte seine Hand von meinem Mund weg und band mir ein Tuch um den Mund. Was wollen die zwei von mir?? „Gut Ryan, komm wir gehen zu Joe“, grinste Jasmin und lief los. Dieser Ryan nahm mich hoch und legte mich über seine Schulter. Ich trommelte gegen seine Rücken aber ihn schien das gar nichts auszumachen. Wir liefen durch ein paar Gassen und dann blieben wir vor einem kleinen Häuschen stehen. Ryan ließ mich wieder runter hielt aber meine Hände hinter meinem Rücken fest. Jasmin räusperte sich kurz und klopfte dann an die Tür. Man hörte leise Schritte hinter der Tür und dann ging die Tür auf und Joe kam zum Vorschein. Er starrte Jasmin geschockt an. Mich und Ryan konnte er noch nicht sehen da wir hinter der Tür standen. „Jasmin was willst du hier und woher weißt du das ich hier wohne??“ „Ach Joey, mach dir nicht so viele Gedanken. Achja ich hab dir jemanden mitgebracht“, sie schaute zu uns und Ryan zog mich neben Jasmin. Er sah mich und Jasmin abwechselnd an. „Sophia?? Was willst du von ihr sie hat überhaupt nichts mit uns zu tun!“ „Ja genau und deswegen schreibst du auch jeden Tag mit ihr“, sie holte sein Handy raus. „Du hattest die ganze Zeit mein Handy??“ Sie nickte. „Joe du musst jetzt eine Entscheidung fällen.“ Ryan holte ein Messer aus seiner Tasche und hielt es mir an den Hals. Ich schluckte. „Entweder du kommst wieder zu mir zurück und der kleinen passiert nix oder du bist wieder Single aber die kleine ist Tod“, sie fuhr mit dem Finger am Hals entlang. „Aber...“ „Leben oder Tod“, unterbrach Jasmin ihn. Er schaute zu mir und mir lief eine Träne die Wange runter. „Natürlich leben aber nur wenn ihr sie jetzt sofort gehen lasst und ich ihr kurz was sagen darf!“, antwortete Joe und mir fiel ein Stein vom Herzen. Jasmin überlegte kurz, nickte aber dann. Ryan steckte sein Messer wieder in die Hosentasche und nahm mir endlich das Tuch ab. Joe kam zu mir nahm mich bei der Hand und lief ein Stück von den anderen beiden weg die uns genau beobachteten. „Wenn ich jetzt sage rennst du los okay?“, sagte er fast ohne seine Lippen zu bewegen. „Was??“, ich schaute ihn entgeisterd an. Er schaute kurz rüber du den anderen beiden, dann rief er: „Jetzt“, schnappte sich meine Hand und rannte so schnell er konnte los. Ich stolperte hinter ihm her. Ich schaute nach hinten und sah das Jasmin und Ryan dicht hinter uns waren. „Joe sie werden uns einholen“, rief ich Joe zu. „Niemals!!“ Er rannte etwas schneller. Er bog in ein paar Straßen ein um sie abzuhängen aber nix funktionierte. Irgendwann kamen wir an einem Haus an und er rannte in den Garten. „Du kannst doch nicht einfach in einen Garten rennen“, rief ich rannte aber mit da er immer noch meine Hand hielt. Er antwortete nicht sondern rannte hinters Haus. Er öffnete so schnell er konnte eine Tür und zog mich mit rein. Er schloss die Tür mit einem Schlüssel ab. Ich ließ mich erschöpft an der Wand runter gleiten. Es war still, das einzigste was man hörte war das schwere atmen von uns beiden. Joe ließ sich ebenfalls auf den Boden sinken. Ich konnte es zwar nicht sehen da es Stockdunkel hier war aber ich konnte es hören. „Hier sind wir sicher“, flüsterte er und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren. „Wo sind wir??“ „Im Keller meiner Eltern.“ Ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken. „Ich bin K.O!“ „Tut mir leid, aber ich wollte nicht wieder mit ihr zusammen sein aber auch nicht das du stirbst“, entschuldigte er sich. „Hey, schon gut. Ich gebe dir nicht die Schuld daran!“ Er legte seinen Kopf auf meinen und seufzte leise. Ich schloss meine Augen und genoss seine Nähe.Wir saßen eine weile einfach nur da bis plötzlich das Licht an ging. Wir zuckten auseinander und Joe stand auf. „Bleib da sitzen“, flüsterte er und ging um die Ecke. „Oh Gott Joseph musst du mich so erschrecken“, rief eine Frauenstimme. Ich musste mir ein lachen verkneifen. „Tut mir leid, ich..ähm muss dir jemanden vorstellen“, er schaute zu mir. Ich schüttelte sofort den Kopf. „Komm schon!“ Er kam zu mir und zog mich hoch. „Joe deine Mutter wird dich bestimmt killen wenn du mit einem anderen Mädchen ankommst“, flüsterte ich und versuchte mich zu wehren. „Ach Quatsch, du bist doch nur meine Freundin!“ Komischerweise verletzte mich dieser Satz. Vielleicht war ich wirklich in ihn verliebt. Nein kann nicht sein oder? Mahn! „Hallo?“, Joe gab mir eine leichte Ohrfeige. Ich schüttelte meinen Kopf. „Tut mir leid war in Gedanken.“ „Ich hab’s gemerkt“, er lachte kurz und führte mich dann zu seiner Mum. „Also das ist Sophia, Sophia das ist meine Mum.“ Ich hielt ihr meine Hand hin: „Nett sie kennen zu lernen!“ „Gleichfalls.“ Sie schaute mich skeptisch an. „Joe kann ich mal mit dir reden....unter vier Augen“, beim letzten Teil schaute sie zu mir. „Ähm klar, komm du kannst in meinem Zimmer warten.“ Ich ging zusammen mit Joe zu seinem Zimmer. „Also du kannst machen was du willst. Guck Fernseh, hör Musik, spiel Wii, guck dich einbisschen im Zimmer um oder ach keine Ahnung“, er lachte, wuschelte mir kurz durch die Haare und verließ dann das Zimmer. Ich schaute ihm böse nach. So mal gucken was ich machen kann. Ich lief einbisschen im Zimmer rum und schaute mir alles an. Bei den CDs blieb ich stehen. Er hatte echt viele, ich schätze 50 CDs. Ich suchte mir eine mit den neuesten Liedern, legte sie in den CD Player und fing an im Zimmer rumzuhüpfen. Ich sang bei jedem Lied mit auch wenn ich es nicht kannte. Erst als die Tür zu knallte hörte ich auf zu tanzen da ich vor schreck auf den Boden fiel. Joe lächelte mich leicht an und machte die Musik leiser. Ich stand schnell wieder auf und setzte mich auf sein Bett. „Was hat sie dir gesagt??“, fragte ich neugierig und schaute ihn fragend an. Er seufzte und ließ sich neben mich sinken. „Sie hat mich angemotzt wegen dir. Ich habe ihr zwar versucht zu erklären das du nur eine Freundin bist aber sie hat mir nicht geglaubt. Sie dachte ich würde Jasmin betrügen, da habe ich ihr erzählt das ich Schluss gemacht habe und dann ist sie total ausgerastet.“ Er starrte traurig an die Wand. Ihm lief sogar eine Träne über die Wange die er aber schnell weg wisch. „Mahn, du bringst mich immer zum heulen!“, er lächelte mich leicht an. Ich wusste das er das nicht böse gemeint hatte. Ich stellte mich vor hin. „Hey, manchmal ist es besser wenn man seine Gefühle raus lässt! Also wenn du weinen willst dann wein.“ Anstatt zu antworten schlang er seine Arme um meine Taille und zog mich mit aufs Bett. Ich lachte und stützte mich mit den Armen neben seinem Kopf ab. „Du kleiner Spinner.“ Er schaute mich empört an und piekste mir in die Seite. Ich lachte wieder und lächelte ihn an. An seinen Augen blieb ich hängen. Man konnte regelrecht darin versinken. Ich bemerkte erst das wir uns näher gekommen waren als ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Doch bevor wir uns küssen konnten fing mein Handy an zu klingeln und wir beide zuckten erschrocken zusammen. Ich rollte mich von ihm runter und ging an mein Handy. „Hallo??“ „Hey Sophia, wo bleibst du ich hab gedacht du kommst gleich wieder!“ Oh nein meinen Vater hatte ich total vergessen. „Ähm...mir ist was dazwischen gekommen könntest du mich vielleicht abholen??“ „Natürlich, wo bist??“ „Warte kurz“, ich schaute zu Joe und fragte: „Wie ist deine Adresse??“ Er sagte mir die Straße und die Hausnummer und ich gab sie an Dad weiter. „Okay, ich bin in 10 Minuten bei dir bis gleich“, verabschiedete er sich und legte auf. Ich legte ebenfalls auf und steckte mein Handy wieder in die Hosentasche. „Du willst schon gehen??“, fragte er traurig und setzte sich auf. „Ja ich bin übers Wochenende bei meinem Vater und ich hab gesagt das ich gleich wieder nach hause komme“, erklärte ich ihm und schaute ihn entschuldigend an. Er schaute nachdenklich aus dem Fenster. „Kann ich mit??“ „Ähm klar, das wäre toll.“ „Gut, komm wir warten unten auf deinen Vater!“ Er wollte los laufen doch ich blieb stehen. „Was ist mit Jasmin und Ryan??“ Er blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu mir um. „Die müssen wir anzeigen sonst tun sie uns noch was an.“ „Aber das kann lange dauern und bis dahin bin ich ganz alleine und die können mich jederzeit holen und töten!!“ Er kam zu mir und nahm meine Hände in seine. „Hey ist schon gut, dann bleib ich eben bei dir bis du keine Angst mehr haben musst okay??“ Er schaute mich aufmunternd an. „Wirklich??“ „Natürlich“, er beugte sich zu mir runter und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange. Ich wurde rot und lächelte ihn leicht an. „Komm wir warten draußen auf deinen Vater“, er ließ eine Hand von mir los und an der anderen zog er mich mit raus. Als er die Tür geschlossen hatte kam auch schon mein Vater angefahren. „Gutes Timing“, kicherte ich und lief zum Auto. Joe folgte mir. „Hey Dad, kann Joe mitkommen??“ Er schaute zu Joe hoch. „Seit ihr ein Paar?“ „Nein wie kommst du da drauf??“, fragte ich verwirrt. „Ich weiß nicht, ihr würdet irgendwie zusammen passen.“ Ich wurde mal wieder rot und Joe grinste blöd. „Also war das jetzt ein Ja??“ Er nickte. „Yes“, flüsterte ich zu mir selbst. Wir gingen auf die andere Seite und stiegen ein. „Was wollt ihr denn jetzt machen??“ Joe und ich schauten uns kurz an und zuckten dann mit den Schultern. „Doch, wissen sie vielleicht wo hier eine Polizei ist??“, fragte Joe meinen Vater. „Klar, wieso??“ „Ich müsste jemanden Anzeigen, würden sie mich schnell hinfahren??“ „Äh okay, achja und du kannst ruhig du zu mir sagen.“ Joe nickte und mein Vater fuhr los. Ungefähr 15 Minuten später hielt mein Vater vor der Polizei. „Ich geh schnell rein bin gleich wieder da“, sagte Joe und stieg aus. „Wen will er denn Anzeigen??“, fragte mein Vater. „Seine Frau..“ „Er ist schon verheiratet??“ Er schaute mich geschockt an. „Ja aber seine Eltern haben ihn dazu gezwungen!“ „Achso, der arme.“ Ich nickte zustimmend. „Ähm...darf er bei mir übernachten??“, fragte ich nach einer weile in die Stille. „Klar, aber er schläft auf der Couch okay??“ Ich nickte lächelnd. „Danke.“ Ich schaute aus dem Fenster und da kam auch Joe wieder zurück. Er stieg ins Auto und schaute nicht gerade glücklich. „Und??“ Mein Vater und ich schauten ihn gespannt an. „Sie haben gesagt..“, er machte eine kleine Pause. „das sie sich drum kümmern“, am Ende vom Satz konnte er einfach nicht mehr traurig gucken und fing an zu grinsen. „Man du Idiot“, ich schlug ihm von gegen den Arm. „Au du musst ja nicht gleich schlagen.“ Er schaute mich unschuldig an. Ich streckte ihm nur die Zunge raus. „Was machen wir jetzt??“, fragte mein Vater. „Hier in der Nähe ist ein Flohmark da können wir doch mal drüber laufen“, schlug Joe vor. „Gute Idee“, stimmte ich zu und meiner Vater fuhr los. Joe erklärte ihm während der Fahrt den weg und fünf Minuten später waren wir auch schon da. Aber wir brauchten noch weitere fünf Minuten um einen Parkplatz zu finden da alles voll war. „Endlich!!“, rief ich als wir aus dem Auto ausstiegen. Mein Vater schüttelte den Kopf und Joe grinste mich an. Wir liefen los und schauten uns ein paar Sachen an. „Jooooe, kaufst du mir das??“, ich hielt ihm eine Babyrassel hin. „Natürlich mein Baby“, lachte Joe und wuschelte mir durch die Haare. Ich lachte ebenfalls und legte die Rassel wieder weg. „Hey, guckt mal die Kette ist doch schön“, rief mein Vater und hielt eine Kette hoch. Wir liefen weiter zu ihm. „Es sind zwei Ketten auf der einen steht Für und auf der anderen Immer.“ Ich nahm beide Ketten, und sie waren wirklich schön. „Wollen wir die kaufen??“, fragte Joe und nahm mir einen ab. „Jaa“, ich wollte mein Geld rausholen doch Joe hielt meine Hand fest. „Schon okay, ich bezahl das.“ Er nahm die andere Kette auch noch und bezahlte. „Danke.“ „Kein Ding“, winkte Joe ab. Er hielt mich mit einer Hand an meiner Schulter fest so das ich stehen blieb und dann legte er mir die Kette um den Hals und machte sie zu. „Sieht toll aus“, zwinkerte mein Vater. „Jetzt will ich dir die Kette aber auch anziehen“, sagte ich und nahm die andere Kette. Joe drehte sich mit dem Rücken zu mir und ich zog sie ihm an. „Okay, weiter geht’s“, rief mein Vater und so ging’s weiter. „Sophia, ich wusste gar nicht das man dich als Kuscheltier kaufen kann“, er nahm ein Wildschwein Kuscheltier und lachte. „Jaja gegen dich bin ich ja noch Harmlos“, sagte ich und nahm ein dickes Nilpferd. Wir schauten uns kurz böse an doch dann konnten wir nicht mehr und lachten. Mein Vater lachte ebenfalls. „Du brauchst gar nicht zu lachen dich gibt’s auch“, sagte ich und hob einen Affen auf. „Was denn ich finde mir sehr ähnlich“, er nahm mir den Affen ab und hielt ihn neben seinen Kopf. „Stimmt es gibt echt keinen Unterschied“, sagte Joe und wir brachen wieder in Gelächter aus. Die Frau hinter dem Tisch schaute uns Kopfschüttelnd an. „Ich glaub wir gehen besser weiter“, lachte ich und legte die Kuscheltiere wieder auf ihren Platz. Wir liefen lachend weiter. Und so ging es den ganzen Tag weiter. So viel Spaß hatte ich echt noch nie.Am Abend ging Joe auf die Couch schlafen und ich in mein Bett so wie mein Vater es wollte. Doch als ich am nächsten Morgen auf die Couch schaute war sie leer. Dafür spürte ich einen leichten Druck auf meiner Hüfte und roch Joe´s atemberaubendes Aftershave. Ich drehte mich vorsichtig um und schaute in Joes schlafendes Gesicht. Er sah süß aus mit seinen verstruppelten Haaren. Ich lächelte leicht. Erst jetzt bemerkte ich das er nur seine Boxershorts anhatte. Ich bewunderte seinen tollen Körper. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören ihn zu mustern. „Gefällt dir was du siehst??“, lachte Joe verschlafen. Ich zuckte zusammen und schaute verlegen auf die Decke. „Sorry..“ „Hey, war doch nur ein Witz“, er piekste mir grinsend in die Seite. Ich lachte kurz. „Warum bist du eigentlich hier bei mir, du hast doch auf der Couch geschlafen?!” Er schaute mich komisch an. „Du hast mich doch heute Nacht gebeten bei dir zu schlafen weißt du nicht mehr??“ Oh nein nicht schon wieder! „Das hätte ich dir wohl gestern noch sagen müssen. Wenn ich schlafe steh ich manchmal nachts auf, geh zu irgendjemand im Haus und sag dem was. Am nächsten Morgen weiß ich dann nicht mehr was ich nachts gemacht hab.“ Joe nickte verständnisvoll, wurde aber einbisschen rot. „Also willst du gar nicht das ich hier schlafe??“ „Doc...äh ich meine es macht mir nix aus, nur mein Vater wird es nicht so gut finden“, antwortete ich und setzte mich auf. „Achso kann ich verstehen.“ „Egal kannst ruhig liegen bleiben ich geh mich jetzt umziehen okay??“ Er nickte und schloss wieder seine Augen. Ich ging leise zu meinem Schrank, holte mir ein paar Sachen raus und verschwand damit dann im Bad. Als ich 15 Minuten später wieder ins Zimmer kam schlief Joe tief und fest. Ich wollte gerade zu ihm gehen, da ging die Tür auf und meine beiden Eltern standen in der Tür. „Mum? Was machst du hier??“ Ich schaute beide fragend an. „Ich habe angerufen um zu fragen was ihr gestern so gemacht habt und dann hat dein Vater mir erzählt das Joe gestern dabei war und das er sehr nett ist. Ja und jetzt will ich ihn auch mal kennenlernen.“ Ich schaute hinter mich zum Bett und meine Eltern folgten meinem Blick. „Ich weck ihn und dann kommen wir runter.“ „Hat er etwa bei dir geschlafen??“, fragte mein Vater und schaute mich misstrauisch an. „Nein er hat mich heute morgen geweckt weil er vor mir aufgewacht ist. Dann hab ich mich im Bad fertig gemacht und er ist wieder im Bett eingeschlafen“, das war nicht ganz gelogen. „Okay, wir machen schon mal Frühstück“, sagte meine Mutter und so gingen sie wieder aus dem Zimmer. Ich ging zum Bett und setzte mich neben Joe. Ich überlegte kurz und dann pustete ich ihm leicht ins Gesicht. Er verzog sein Gesicht und schlief weiter. Ich pustete noch mal und diesmal wich er sich mit der Hand übers Gesicht. Ich musste mir echt das lachen verkneifen. Und wieder pustete ich, doch diesmal öffnete er blinzelnd die Augen. „Morgen Schlafmütze“, lachte ich. „Oh bin ich wieder eingeschlafen??“, fragte er verschlafen. Ich nickte immer noch lachend. „Jetzt hör auf zu lachen“, er schubste mich leicht so das ich umflog und auf dem Bett lag. „Okay, ich hör auf“, ich wischte mir die Lachtränen weg und setzte mich wieder auf. „Gut!“ „Achja meine Mum ist da sie will dich auch kennenlernen weil mein Vater ihr erzählt hat wie nett du bist.“ „Oh okay dann gehen wir besser zu ihnen.“ Ich fing wieder an zu lachen. „So machst du aber keinen guten Eindruck.“ Er schaute an sich runter und bemerkte das er immer noch nur seine Boxershorts anhatte. „Stimmt.“ Er holte sich ein paar Klamotten aus seinem Koffer und verschwand dann im Bad. Oh man das war ein kleiner Döddel. Ich summte ein paar Lieder bis Joe wieder rein kam. Er hob seine alten Klamotten von gestern vom Boden auf und legte sie in den Koffer. „Joe??“ Er drehte sich zu mir um und schon hatte er ein Kissen im Gesicht. Ich brach schon wieder in Gelächter aus. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“ Leider stand der Koffer sehr nah am Bett. Joe sprang zu mir aufs Bett und drückte meine Hände aufs Bett. „Was soll das werden??“ „Rache!“ Er schaute mich triumphierend an und fing an mich zu kitzeln. Damit ich mich nicht wehren konnte setzte er sich auch noch auf mich. „Oh ich werde erdrückt“, rief ich. „Soll das heißen das ich dick bin??“, fragte Joe empört. „Jaaa.“ Das hätte ich wohl lieber nicht sagen sollen den jetzt kitzelte er mich noch mehr. „Hiiilllffeee!!! Ich werde....Tod gekitzelt“, versuchte ich zu schreien während ich lachte. Mein Bauch fing schon an weh zu tun wegen dem ganzen lachen. „Was ist los??“, fragte auf einmal eine Stimme hinter uns und Joe ließ erschrocken von mir ab und fiel neben mich. An der Tür stand meine Mutter. „Oh Gott danke du bist meine Rettung“, rief ich lachend und stand vom Bett auf. „Kommt das Frühstück ist gleich fertig.“ Wir nickte und liefen mit in die Küche. Ich setzte mich an meinen Platz und Joe setzte sich neben mich. Da meine Eltern noch nicht ganz fertig waren saßen Joe und ich alleine am Tisch. Ich zwickte Joe ins Bein und machte so als wäre nichts gewesen. „Auu warum zwickst du mich??“ „Rache.“ Wir schauten uns beide böse an, doch irgendwann konnte ich einfach nicht mehr und fing an zu lachen. Nach kurzer Zeit stimmte Joe mit ein. „Oh man ich glaub morgen kann ich nicht mehr lachen.“ „Ja aber echt, bist du irgendwie high?“, grinste Joe. Natürlich hatte er das nicht ernst gemeint aber meine Eltern schauten komisch zu uns. Joe bemerkte das und sagte schnell: „Das war nur Spaß.“ „Du bist so ein Vollidiot“, flüsterte ich und er streckte mir die Zunge raus. 5 Minuten später setzten sich dann auch endlich meine Eltern dazu und wir fingen an zu essen. „Also Joe, erzähl mal was von dir!“, meine Mutter schaute ihn gespannt an. Er nickte und fing dann an alles von sich zu erzählen. Er erzählte sogar Sachen die ich noch nicht wusste obwohl ich eigentlich fast alles weiß. Er hatte auch erzählt wie wir uns das erstmal getroffen hatten und dann das zweite mal bei der Brücke. Doch als er an der Stelle angekommen war das er jetzt in der kleinen Wohnung wohnt stoppte er. „Äh...entschuldigt uns kurz“, sagte er und zog mich ins Wohnzimmer. „Was ist denn los??“ „Soll ich ihnen erzählen was passiert ist?? Du willst ja das ich bei dir bleibe bis das geregelt ist und da werden sie ja bestimmt auch fragen warum ich so lange bleib!“, er schaute mich abwartend an. „Aber was ist wenn sie dann denken das ich mit dir nur in Schwierigkeiten komme und dann wollen sie bestimmt das du gehst!!“ „Da hast du recht aber dein Vater weiß doch sowieso schon das ich Jasmin angezeigt habe.“ Da hatte er auch wieder recht. „Okay, ich glaube es ist besser wir sagen es ihnen aber du gehst nicht, versprochen!?“ „Versprochen!“ Ich weiß zwar nicht warum aber ich umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung einfach ohne was zu sagen. Ich wollte ihn nicht mehr loslassen aber er drückte mich sanft von sich und zog mich dann wieder mit in die Küche. „Was war los??“, fragte mein Vater und schaute uns beide abwechselnd an. „Wir mussten kurz was bereden!“ Wir setzten uns wieder hin und Joe fing an davon zu erzählen wie ich mit Jasmin und Ryan vor seiner Tür stand. „Der wollte dich umbringen??“, fragte mein Vater geschockt. „Ja aber Joe hat mich gerettet wie bei unserem ersten Treffen!“ „Gerettet? Wegen ihm bist du doch erst in diese Schwierigkeiten gekommen!!“, schrie mein Vater. „Aber er wollte das doch gar nicht!!“ „Woher willst du das wissen, vielleicht spielt er uns allen nur was vor“, widersprach meine Mutter und schaute misstrauisch zu Joe. Joe und ich schauten geschockt zu meiner Mum. „Was??“, riefen wir gleichzeitig. „Kann doch sein schließlich braucht er jetzt einen Platz zum wohnen wo er sicher ist!“ „Das stimmt nicht! Er wäre eigentlich wieder zurück in seine Wohnung aber ich habe ihn darum gebeten bei mir zu bleiben bis das geklärt ist!“, widersprach ich und Joe nickte zustimmend. „Du verteidigst ihn doch nur weil du ihn liebst!!“ Ich stand sauer auf. „Ach wisst ihr was ich hab kein Bock auf so was. Es ist doch egal was ich sage ihr habt immer irgendein Argument das ihn doch schlecht hinstellt! Komm Joe wir gehen!“, ohne auf eine Antwort zu warten nahm ich Joe´s Hand und zog ihn mit auf mein Zimmer. „Blöde Eltern“, murmelte ich und ließ mich auf meine Couch fallen. „Hey, das wird schon wieder“, er setzte sich neben mich. „Ja kann sein...aber ich will dich nicht damit zuquatschen du hast ja selber deine Probleme da brauchst du nicht auch noch meine!“ Ich legte mich hin so das ich mit dem Kopf auf seinem Schoß lag. „Das stimmt doch gar nicht! Du hast mir auch immer zugehört wenn ich dich angerufen habe und jetzt darfst du mich auch mal voll quatschen mir macht das nix ich bin ein guter Zuhörer“, er grinste mich an und strich mit seiner Hand die Haare aus meinem Gesicht. „Nagut..“, ich war so fasziniert von seinen Augen. Wie konnte ein Mensch nur so tolle Augen haben? Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein wer weiß!? Ich wurde von seinem Handy aus meinen Gedanken gerissen. Er fischte es aus seiner Hosentasche und ging dran. „Hallo?......Oh sorry das hab ich total vergessen.....ich bin sofort da bis gleich“, er legte auf und schaute zu mir runter. „Ich muss zu meinem Bruder ich hab total vergessen das er heute seinen Geburtstag feiert!“ Er hob mich kurz hoch stand auf und legte mich wieder auf die Couch. „Aber du hast versprochen mich nicht alleine zu lassen“, rief ich und stand ebenfalls auf. Er blieb kurz stehen und überlegte. „Dann gehst du eben mit“, sagte er und lief aus meinem Zimmer. Ich lief ihm hinterher. „Wie? Ich kann da doch nicht einfach mit mich kennt doch niemand“, rief ich während ich ihm zur Haustür folgte. „Na und, du bist meine Freundin. Ich darf dich doch mit zu dem Geburtstag meines Bruders nehmen“, er kniete sich auf den Boden und zog seine Schuhe an. „O..okay“, ich zog ebenfalls meine Schuhe an und rief dann: „Wir gehen weg, bis heut Abend.“ „Wir können hin laufen er wohnt hier ganz in der Nähe“, sagte Joe und lief los. Ich lief schweigend neben ihm her. Ich hatte irgendwie Angst seine Eltern dort wieder zu treffen und ich hatte Angst das mich seine anderen Verwandten nicht leiden könnten. „Hallo?? Erde an Sophia hörst du mich“, Joe fuchtelte mit seinen Händen vor meinem Gesicht rum. „Was ist los??“, fragte ich verwirrt und schüttelte meinen Kopf leicht. „Wir sind da! Wo warst du denn mit deinen Gedanken wieder??“, er lachte und schob mich zur Haustür. Er klingelte und ich wurde immer nervöser. „Joe ich weiß nicht ob das so eine gute Idee war“, sagte ich nervös. „Hey alles wird gut“, er lächelte mich an und legte seinen Arm um meine Hüfte. Kurz darauf ging auch schon die Tür auf und ein Junge etwas jünger als Joe begrüßte uns. Er sah Joe total ähnlich wahrscheinlich war das sein Bruder. „Wen hast du den da mitgebracht??“, fragte sein Bruder und umarmte mich zur Begrüßung. „Meine Freundin“, antwortete er schlicht. „Wie feste Freundin?? Was ist mit Jasmin??“ „Nein nicht feste Freundin aber ich bin trotzdem nicht mehr mit Jasmin zusammen!“ Sein Bruder schaute ihn geschockt an. „Ernsthaft??“ Joe nickte. „Was sagen Mum und Dad dazu??“ „Die sind nicht so begeistert“, sagte er etwas leiser und schaute auf den Boden. „Hmm, egal reden später darüber jetzt wird erstmal gefeiert! Geht schon mal in den Keller ich warte hier noch auf die restlichen Gäste.“ Wir nickte und gingen zusammen runter in den Keller. „Wow, toller Partyraum“, staunte ich und schaute mich um. „Ja, hier haben wir schon oft gefeiert“, stimmte Joe mir zu und stellte mich den paar Gästen vor die schon da waren. Alle schienen sehr nett zu sein und ich war gar nicht mehr nervös. Ich setzte mich mit Joe an die Bar wo ein Barkeeper stand und wartete das jemand ein Getränk bestellte. „Wollen wir zusammen ein Cocktail trinken??“, fragte mich Joe. „Ich weiß nicht, ich trink eigentlich fast nie Alkohol...“ „Ach komm, tu´s für mich“, er schaute mich mit seinem Hundeblick an. „Nagut, aber nur weil du es bist.“ Joe grinste glücklich und bestellte zwei Cocktails. Ein paar Sekunden später stellte der Barkeeper uns die Getränke hin und ich probierte erstmal vorsichtig. Hmm der schmeckt gut. Ich trank noch einen Schluck. „Schmeckts??“ Ich nickte und trank weiter. Joe lachte kurz und trank ebenfalls. So ging es den ganzen Abend weiter. Wir saßen die ganze Zeit an der Bar tranken einen Cocktail nach dem anderen und redeten über Gott und die Welt. Als wir unseren zehnten Cocktail hatten kamen wir auf die Idee zu tanzen und tanzten wie zwei verrückte und sangen bei jedem Lied mit auch wenn wir den Text gar nicht kannten. Das ist alles was ich noch weiß...Als ich am nächsten Morgen aufwachte hatte ich höllische Kopfschmerzen. Ich öffnete meine Augen und sah einen nackten Männeroberkörper. Vom Geruch her konnte es nur Joe sein. Ich schaute hoch und ich hatte recht. Ein schlafender Joe lag unter mir. Wo waren wir hier eigentlich? Ich schaute mich um, erkannte das Zimmer aber nicht. Ich stütze mich auf meine Hände, doch als ich bemerkte das ich nur Unterwäsche anhatte ließ ich mich wieder runter fallen. Joe keuchte auf. Ich hatte mich einbisschen zu sehr fallen lassen. „Sorry“, murmelte ich. „Oh man mein Kopf explodiert gleich“, sagte Joe und massierte sich die Schläfen. „Joe??“ Er schaute zu mir. „Jaa?“ „Was ist gestern passiert??“ „Ich weiß es nicht kleine, ich hab ein totales Blackout.“ „Weißt du wenigstens wo wir sind??“, fragte ich weiter. „Ja, das ist Nick´s Gästezimmer!“ Ich nickte erleichtert. Wir schwiegen uns an. Jeder hing seinen Gedanken nach. „Wieso liegt du eigentlich auf mir??“, brach Joe die Stille. „Ich bin so aufgewacht und ähm...ich hab nur Unterwäsche an“, antwortete ich und schaute verlegen aus dem Fenster. „Oh...dann sind wir wahrscheinlich nicht ins Gästezimmer um zu schlafen!“, stellte er fest. Ich schaute wieder zu ihm. Er starrte an die Decke und dachte wahrscheinlich nach. „Was überlegst du??“, fragte ich neugierig. „Ich versuche mich zu erinnern was gestern passiert ist..“ „Wie wär’s wenn wir deinen Bruder fragen der weiß vielleicht mehr“, schlug ich vor. „Okay, dann musst du aber aufstehen“, er grinste mich an. Ich boxte ihm leicht auf die Schultern und rollte mich von ihm runter. Ich schaute auf den Boden und bemerkte das dort überall Klamotten umflogen. „Wir sind wohl ganz schön abgegangen“, lachte Joe und sammelte seine Klamotten auf dem Boden ein. „Du kannst aber auch immer lachen oder??“ Ich sammelte ebenfalls meine Sachen ein und zog mich dann an. „Ach komm, wir haben ja noch unsere Unterwäsche an es ist bestimmt nix passiert“, versuchte er mich aufzuheitern. „Da hast du auch wieder recht aber wir fragen trotzdem!“ Als wir fertig waren mit anziehen ging ich zur Tür und wollte aufmachen aber sie war abgeschlossen. „Wir haben sogar die Tür abgeschlossen“, sagte ich und schloss auf. Joe führte mich zur Küche da ich mich hier nicht auskannte. In der Küche saß Nick und las eine Zeitung. Joe räusperte sich kurz und Nick schaute auf. „Na gut geschlafen“, zwinkerte Nick. „Was haben wir gestern gemacht??“, fragte Joe und setzte sich ihm gegenüber. „Wisst ihr es nicht mehr??“ Wir schüttelten beide den Kopf und ich setzte mich neben Joe. „Okay, also ihr habt eine Zeit lang verrückt getanzt und gelacht. Als ihr dann keine Lust mehr hatten habt ihr euch wieder an die Bar gehockt und auf einmal angefangen rumzuknutschen. Du hast ihr irgendwas gesagt und dann seit ihr nach oben verschwunden. Kurz darauf kam ein Freund von mir runter und ich hab ihn gefragt wo ihr zwei hingelaufen seit, er hat mir erzählt das ihr ins Gästezimmer gegangen seit. Also bin ich ebenfalls hoch und wollte gucken was ihr macht aber ihr hattet zugeschlossen. Deswegen konnte ich nur lauschen aber ich konnte nur hören wie ihr ab und zu was gesagt habt mehr nicht. Dann bin ich wieder runter“, erzählte er. „Bist du dir sicher weil unsere Kleidung war im ganzen Zimmer zerstreut“, fragte Joe noch mal nach. „Ja wirklich mehr hab ich nicht gehört.“ „Oh man“, flüsterte ich und legte meinen Kopf auf meine Arme die auf dem Tisch lagen. „Hey, es ist nix passiert“, sagte Joe und strich mir mit der Hand über den Rücken. Ich atmete schwer aus und schloss meine Augen da die Kopfschmerzen wieder kamen. „Kopfschmerzen“, murmelte ich. „Achja Nick hast du irgendwas gegen Kopfschmerzen??“, fragte Joe seinen Bruder. „Klar wartet kurz.“ Er stand auf und ging aus der Küche. „Oh Nein!“, sagte Joe auf einmal und ich schaute zu ihm. „Was ist los??“ „Deine Eltern“, war alles was er sagt. „Oh fuck die bringen uns um!!“, ich hob schnell meinen Kopf doch bereute es gleich wieder. Scheiß Kopfschmerzen! Nick kam wieder in die Küche mit zwei Tabletten und zwei Gläsern mit Wasser. „Wir nehmen jetzt die Tablette und dann gehen wir nach Hause okay??“ Ich nickte und schluckte die Tablette. „Wenn ihr wollt kann ich euch auch fahren.“ Wir schüttelten gleichzeitig den Kopf. „Wir brauchen nur ein paar Minuten zu Fuß das würde sich nicht rentieren“, winkte Joe ab und stand auf. „Bis bald Nick“, verabschiedete er sich und umarmte seinen Bruder. „Bye.“ Ich umarmte ihn ebenfalls. Wir zogen unsere Schuhe an und dann liefen wir los. Wir schwiegen bis Joe plötzlich stolperte und auf die Seite fiel. Ich musste lachen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Joe schaute erst etwas komisch aber dann musste er auch lachen. „Ich glaub wir haben noch Alkohol in uns“, lachte Joe. Wir brauchten fünf Minuten um uns wieder zu beruhigen. „Komm ich helfe dir hoch“, grinste ich und hielt ihm meine Hand hin. Er nahm sie und wollte sich hoch ziehen doch ich verlor mein Gleichgewicht und fiel auf ihn. Schon wieder mussten wir lachen. „Oh man ich kann nicht mehr“, sagte ich und wischte mir die Lachtränen weg. Wir grinsten uns an und plötzlich nahm Joe mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Ich war erstmal etwas überrumpelt, doch dann erwiderte ich den Kuss. Der am Anfang vorsichtige Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Erst als ein Auto hinter uns hupte lösten wir uns voneinander. „Sophia!“, hörte ich meinen Vater rufen. „Ich will hier liegen bleiben“, flüsterte ich zu Joe. Joe überlegte kurz und fing dann an zu grinsen. „Was hast du vor??“ „Steh auf“, sagte er und ich stand auf. Er stand ebenfalls auf, hob mich hoch und legte mich über seine Schulter. Ich schrie kurz und kicherte dann. „Komm her“, hörte ich wieder meinen Vater rufen. „Der kann lange warten“, sagte Joe und rannte los. Er rannte und rannte und rannte. Irgendwann kamen wir an einem See an und Joe lief langsamer. Er lief bis zum Ende eines Stegs und setzte mich dann ab. „Hier stört uns bestimmt keiner“, flüsterte Joe, lächelte mich kurz an und küsste mich dann wieder. Eigentlich wäre ich nie im Leben vor meinen Eltern weg gerannt aber diesmal machte es mir gar nichts aus. Ich wollte einfach nur mit ihm alleine sein. Was meine Eltern dachten war mir total egal. Joe löste sich von mir. Ich schaute ihn verträumt an. Er stand auf und nahm mich auf den Arm wie ein Baby. „Wir brauchen dringend ein Bad“, lachte er und sprang mit mir auf dem Arm ins Wasser. Ich schrie doch dann tauchten wir schon unter Wasser. Unter Wasser ließ er mich los und wir schwammen beide wieder an die Wasseroberfläche. Oben angekommen fing ich an zu husten und Joe schaute mich besorgt an. „Alles okay?“, er schwamm näher zu mir. Ich grinste und tunkte ihn unter. „Klar alles bestens“, lachte ich als er wieder aufgetaucht war. „Das war gemein, das gibt Rache“, rief er und ich schwamm so schnell ich konnte weg. Er ließ mir einen kleinen Vorsprung und dann kam er hinterher geschwommen. Und so alberten wir noch den ganzen Tag im Wasser rum. Als wir keine Lust mehr hatten legten wir uns auf das Gras und sonnten uns. „Hey wollen wir Bilder machen??“, schlug Joe vor und holte sein Handy raus. „Jaa.“ Er hielt die Kamera vor uns, wir lächelte beide in die Kamera und dann drückte auf den Auslöser. „Oh das Bild ist echt schön geworden“, er zeigte es mir und ich nickte zustimmend. „Das musst du mir unbedingt ausdrucken!!“ „Mach ich!“ wir machten noch ein paar mehr Fotos. Abends saßen wir im Gras und schauten zusammen dem Sonnenuntergang zu. Nachdem die Sonne dann untergegangen war machten wir uns langsam auf den Weg nach Hause. „Was ist eigentlich jetzt mit deinen Eltern“, fragte Joe nach einer Weile. „Ach is mir egal, ich bin 19 ich kann machen was ich will.“ Joe nickte nur und so liefen wir schweigend weiter. Zu Hause angekommen, schloss ich leise die Tür auf und wir versuchten uns in mein Zimmer zu schleichen doch meine Eltern hatten uns gehört. „Komm her! Allein!“, rief mein Vater aus dem Wohnzimmer. „Geh schon mal in mein Zimmer ich komm gleich.“ Joe nickte und lief weiter. Ich atmete noch mal tief ein und aus und dann ging ich ins Wohnzimmer wo meine Eltern saßen. „Hallo Mum, Dad“, begrüßte ich beide und blieb an der Tür stehen. „Setzt dich.“ Ich ließ mich auf dem Sessel nieder und schaute beide gespannt an. „Warum hast du nichts gesagt als Joe dich weg getragen hat??“, fragte mein Vater. Haha der dacht wohl er hätte mich ohne meinen Willen weg getragen. Ich lachte kurz auf und antwortete dann: „Ich hab ihm gesagt das ich da liegen bleiben will und da hat er gesagt das er eine Idee hat, ja und dann sind wir halt weggerannt.“ „Du kannst doch nicht einfach vor mir wegrennen ich bin dein Vater!“ „Ja, das konntest du schon immer am besten sagen das du mein Vater bist. Das ist mir doch egal wenn ich nicht nach Hause will dann geh ich auch nicht!!“, ich schaute ihn böse an. „Du warst die ganze Nacht nicht zu Hause!!“, schrie mein Vater. „Na und ich war voll“, schrie ich zurück. „Du warst was??“ „Du hast schon richtig gehört ich war besoffen!!“ Mein Vater wollte gerade wieder was sagen doch meine Mutter hielt ihn zurück. „So wird das nie was! Du hältst dich da jetzt mal raus!“ „Aber...“ „Kein aber“, unterbrach meine Mutter ihn. Sie stand auf und kam zu mir. „Süße du bist jetzt 19 da kommt es schon mal vor das man zu viel trinkt das war bei mir genauso deswegen bin ich auch nicht sauer auf dich. Aber wir glauben das Joe dich nur verarscht.“ Ich schaute sie verwirrt an. „Wie meinst du das??“ „Ich mein das er nichts von dir will. Weil ihr euch geküsst habt weißt du?“, sie schaute mich besorgt an. „Es ist doch mein Problem oder??“ „Ich will doch nur das er dir nicht das Herz bricht.“ Ich stand auf. „Und wenn schon, das ist nicht eurer Problem.“ Ich verschwand aus dem Wohnzimmer. Die hatten doch keine Ahnung. Als ich in mein Zimmer kam wurde ich sofort von Joe umarmt und er drehte uns einmal im Kreis. „Was geht mit dir ab??“, fragte ich belustigt. „Ich wurde gerade angerufen das mit Ryan und Jasmin hat sich geklärt sie haben es zugegeben!“ „Yeah“, ich fiel ihm um den Hals und er flog aufs Bett. „Das ist so geil!!“ Er lachte kurz aber dann schaute er mich wieder ernst an. „Was ist los??“, fragte ich besorgt. „Ich muss morgen wieder nach Hause gehen, es muss sich ja jetzt jemand um das Haus kümmern.“ „Was? Nein!!“, ich schaute ihn traurig an. „Wir können uns ja trotzdem wieder treffen ich wohn ja nicht weit von hier“, er lächelte mich aufmunternd an. „Okay, lass uns jetzt schlafen gehen.“ Ich ging von ihm runter und holte mir meinen Schlafanzug. „Ich zieh mich schnell um“, sagte ich und verschwand im Bad. Als ich wieder in mein Zimmer kam lag Joe mit geschlossenen Augen im Bett. Ich grinste und kuschelte mich zu ihm unter die Decke. „Gute Nacht“, flüsterte ich. „Nacht kleine.“ Ich schlief mit einem lächeln auf den Lippen ein.Als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich alleine im Bett. Wo war Joe hin?? Ich schloss kurz meine Augen und öffnete sie dann wieder aber Joe war wirklich nicht da. Ich drehte mich auf die andere Seite und entdeckte ein Tablett mit Frühstück. Ich setzte mich auf und stellte das Tablett auf meinen Schoß. Am Teller hing ein Zettel. Er war von Joe!

Hei Kleine,
Ich hoffe du hast keinen zu großen Schreck bekommen als du gemerkt hast das ich nicht mehr da bin. ;-) Ich hätte auch wirklich gerne mit dir zusammen gefrühstückt aber ich musste leider weg. Dafür hab ich dir aber ein super leckeres Frühstück gemacht :-) ich hoffe es schmeckt dir und du bist nicht böse auf mich.
Ich werde mich wahrscheinlich morgen oder übermorgen bei dir melden ich hab ja noch deine Nummer. Wenn wir uns wieder sehen gebe ich dir meine neue Nummer damit du mich auch mal anrufen kannst :-D.
Achja gestern war echt lustig, vielleicht können wir das ja mal wiederholen ;-)
Bis bald dein Joe ?

PS. Unter deinem Teller ist eine Überraschung!!

Ich schaute unter meinen Teller und fand das Bild von gestern. Wie süß! Ich legte das Bild auf die Seite, den Brief legte ich auf meinen Nachttisch und fing dann an zu essen. Der Kakao war sogar noch heiß, das hieß er muss erst vor kurzem gegangen sein. Hmm die Sachen schmeckten so toll, viel besser als sonst. Ich aß genüsslich mein Frühstück weiter bis es an meiner Tür klopfte. „Herein.“ Meine Mum öffnete die Tür und kam ins Zimmer. „Woher hast du denn das Frühstück??“, fragte meine Mutter verwirrt. „Von Joe“, ich grinste glücklich. „Oh okay und wo ist er??“, fragte sie weiter und setzte sich zu mir aufs Bett. „Er musste leider wieder gehen aber das mit Jasmin ist geklärt sie kann uns nichts mehr antun.“ „Das ist gut! Wenn du fertig bist mit Frühstücken fahren wir wieder nach Hause okay??“ Ich nickte zustimmend da ich gerade kaute. Sie lächelte mich noch mal kurz an und dann verließ sie mein Zimmer. Als ich dann fertig war mit Frühstücken ging ich mit ein paar frischen Klamotten ins Bad und machte mich fertig. Ich ließ mir viel Zeit. Erst ging ich duschen, dann föhnte ich meine Haare, zog mich an, putzte mir die Zähne und schminkte mich. Nach einer halben Stunde war ich dann endlich fertig. Ich ging kurz zu meinem Bett, steckte das Bild und den Brief ein und dann lief ich mit meinem kleinen Koffer zu meinen Eltern die im Gang vor der Haustür auf mich warteten. „So bin fertig!“ Meine Mutter nickte und schaute dann erwartungsvoll zu meinem Vater. „Sophia, es tut mir leid das ich so streng zu dir war aber für mich bist du immer noch mein keines Mädchen und ich will nicht das dir etwas passiert“, er schaute mich ehrlich entschuldigend an. „Schon okay, verspreche mir einfach Joe zu akzeptieren.“ „Okay wie du willst“, er lächelte mich an und umarmte mich fest. „Bis nächste Woche“, flüsterte ich und ließ ihn wieder los. Meine Mutter nahm meinen Koffer und dann liefen wir zum Auto. Ich stieg ein und holte endlich mal wieder mein Handy raus. Es war sogar schon aus gegangen weil der Akku leer war. Ich seufzte und steckte es wieder ein. Meine Mutter stieg ebenfalls ein und fuhr los. Zu Hause angekommen lud ich mein Handy gleich auf. Ich schaltete es wieder an und sah das ich 10 Anrufe in Abwesendheit von Jessy hatte. Oh man die hatte ich ja total vergessen. Ich schnappte mir das Haustelefon und rief sie an. „Hallo??“ „Hey Jessy, ich bin’s! Sorry das ich mich erst jetzt melde aber ich hab dich total vergessen!“ „Was war denn so wichtig das du deine beste Freundin vergisst??“ Sie klang überhaupt nicht sauer. Eher neugierig. Auch gut! „Ähm...Joe war ein paar Tage bei mir um mich zu beschützen und wir hatten echt Spaß“, ich schaute verträumt aus dem Fenster. „Ich will alles wissen. Soll ich zu dir kommen??“ „Ja komm her.“ „Okay bis gleich“, sie legte auf ohne auf eine Antwort zu warten. Ich schüttelte grinsend den Kopf und legte das Telefon wieder hin. „Mit wem hast du Telefoniert??“, fragte meine Mutter die gerade aus dem Bad kam. „Mit Jessy sie kommt vorbei.“ Sie nickte und lief weiter ins Wohnzimmer. Ich wollte gerade die Treppen zu meinem Zimmer hoch laufen da klingelte es an der Tür. Ich lief zur Tür zurück und öffnete sie. „Heeeeeey“, rief meine Freundin und umarmte mich. „Du musst mir alles erzählen ich will jedes Detail wissen“, redete sie gleich drauf los und zog mich mit in mein Zimmer. „Ja ist okay“, ich lachte und setzte mich mit ihr auf mein Bett. „Jetzt erzähl schon“, hetzte sie mich. „Okay, also.....“, ich erzählte ihr alles was in den letzten Tagen passiert war. Auch von Nick´s Party hatte ich ihr erzählt. Sie saß die ganze Zeit nur da, hörte mir zu und starrte mich manchmal ungläubig an. „...und als ich dann heute Morgen aufgewacht bin war er weg und es stand nur ein Tablett mir Frühstück und einem Brief neben dem Bett“, beendete ich meine Erzählung. „Wie süüß! Du bist echt ein Glückspilz, nicht jeder bekommt so einen tollen Freund ab.“ „Ich weiß noch nicht mal ob wir überhaupt zusammen sind.“ „Wie? Aber ihr habt doch rumgeknutscht!?“, sie schaute mich sichtlich verwirrt an. „Ja schon aber er hat kein einziges mal ich liebe dich gesagt und das gibt es doch oft das Leute einfach nur rumknutschen aber nur Freunde sind oder??“ Ich schaute sie verunsichert an. „Ja ich weiß das es so was gibt aber hast du denn Gefühle für ihn??“ Das war eine sehr gute Frage. Liebte ich ihn oder war er nur ein Freund?? „Ich weiß es nicht...“, gab ich zu. „Dann würde ich sagen wenn ihr euch das nächste mal trefft, versuch heraus zu finden ob du ihn liebst oder nicht okay??“ Ich nickte. „Komm es ist erst 12 Uhr lass uns shoppen gehen!“, schlug Jessy vor und schaute mich fragend an. „Ja gute Idee“, wir standen auf, schnappten uns beide eine Handtasche und gingen los. Vier Stunden später saßen ich und Jessy im Starbucks und unterhielten uns. „Hast du eigentlich ein Bild von ihm??“ „Jaa, das haben wir gestern Mittag gemacht“, ich holte das Bild aus meiner Hosentasche und hielt es ihr hin. „Oh mein Gott ihr wärt ja echt das perfekte Paar“, sie grinste und gab mir das Bild zurück. „Wirklich??“, ich betrachtete das Bild. Naja wir hatten beide dunkelbraune Haare, braune Augen und sahen echt süß auf dem Bild aus. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. „Warum grinst du??“ „Ach ich hab nur gedacht das wir irgendwie süß aussehen“, ich lachte kurz. „Jaa da hast du recht.“ Ich packte das Bild wieder ein. „Lass uns nach Hause gehen es ist schon spät“, sagte ich und stand auf. „Okay.“ Wir liefen zusammen zu meinem Haus und verabschiedeten uns vor meiner Haustür. „Bis Bald und sag mir bescheid wenn Joe sich meldet“, sie zwinkerte mir zu und umarmte mich. „Mach ich“, kicherte ich und erwiderte ihre Umarmung. Wir lösten uns wieder voneinander und sie lief weiter zu sich nach Hause. Ich schloss die Haustür auf und ließ meine Taschen neben der Tür fallen. „Hey, na was habt ihr so gemacht??“ „Wir haben Sachen gekauft“, grinste ich und zeigte auf die ganzen Tüten. „Komm mit ins Wohnzimmer ich will sehen was du dir gekauft hast!!“ „Okay.“ Ich lief mit ihr ins Wohnzimmer und zeigte ihr alles was ich gekauft hatte. Manchmal erzählte ich auch was passiert war. „Achja Mum wie findest du das Bild??“, ich zog wieder das Bild von Joe und mir aus der Hosentasche und hielt es ihr hin. Sie nahm es und betrachtete es genau. „Ihr seht glücklich aus, seit ihr jetzt eigentlich ein Paar“, sie grinste mich wissend an. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Hey, was ist los??“, sie rückte näher zu mir und schaute mich besorgt an. „Ich weiß nicht ob Joe das ernst gemeint hat oder ob ich sozusagen nur eine Affäre war weißt du??“ „Dann musst du ihn fragen...“ „Was soll ich etwa sagen: Hey Joe sind wir jetzt ein Paar oder nur Freunde die rumknutschen??“, unterbrach ich sie. „Nicht aufregen okay? Du kannst ihn ja einfach fragen was er für dich empfindet. Apropo empfinden, liebst du ihn eigentlich??“, sie schaute mich fragend an. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“ „Also ich würde sagen ich müsst darüber unbedingt reden!!“ „Okay danke Mum, ich geh jetzt schlafen“, ich gab ihr einen kleinen Gute - Nacht – Kuss auf die Wange und verschwand dann mit meinen Tüten in mein Zimmer.Am nächsten Tag wurde ich von meinem Handy geweckt. Wer ruft so früh an?? Es weiß doch jeder das ich so lang schlaf. Ich nahm mir mein Handy das auf meinem Nachttisch lag. Auf dem Display stand Unbekannt. Ich nahm einfach ab. „Hallo??“, meldete ich mich verschlafen. „Hei kleine ich bin’s“, meldete sie Joe. Wie schön es doch war seine Stimme zu hören. „Hei Joe, na wie geht’s??“ „Bestens und dir??“ „Joa ganz gut.“ Es war kurz still. „Ich muss dir was sagen“, sagten wir gleichzeitig und mussten lachen. „Sag du erster“, sagte ich. „Okay also gestern Abend war ich mit ein paar Kumpels in einer Disco und da hab ich jemand kennen gelernt. Sie ist echt lieb und auch hübsch, ich glaub ich hab mich in sie verliebt!“ OMG. Mein Herz fühlte sich gerade an als würde es in tausend Teile zerfallen. Okay ich glaub jetzt war ich mir sicher das ich in ihn verliebt bin. „Bist du noch da??“, fragte Joe verunsichert. Ich räusperte mich kurz. „Ja ähm...und jetzt??“ „Jetzt weiß ich nicht wie ich es ihr sagen soll.“ „Also wenn ich sie wäre würde ich es toll finden wenn du mir ein romantisches Picknick oder so vorbereitest und dann da mir sagst das du mich liebst“, erzählte ich verträumt. „Wow tolle Idee danke.“ Oh man bin ich jetzt eigentlich total bekloppt? Ich helfe ihm auch noch mit ihr zusammen zu kommen. „Was wolltest du mir eigentlich sagen??“, fragte er neugierig. „Ähm...ich...eh..ich wollte mich für das Bild bedanken“, log ich und hoffte das er meine Unsicherheit nicht bemerkt hatte. „Achso, gerne doch.“ „Sorry Joe, ich muss dann auflegen bye“, ohne auf seine Antwort zu warten legte ich auf. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten und sie liefen mir die Wange runter. Das war ja wieder so klar. Ich hatte doch nie Glück. Wieso sollte ich also so einen tollen Freund bekommen?! Ich riss mir die Kette vom Hals und betrachtete sie kurz. „Für immer von wegen“, schluchzte ich und schmiss sie gegen die Tür. In dem Moment ging die Tür auf und meine Mum kam rein. „Hey, warum schmeißt du deine Kette im Zimmer rum??“ Sie bückte sich und hob die Kette auf. „Ich will sie nicht mehr“, schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. „Was hat er getan??“, fragte sie sofort da sie wusste das die Kette von mir und Joe war. „Er...er hat sich ver...verliebt“, versuchte ich unter Tränen zu sagen. „Och süße, das tut mir leid“, sie nahm mich in den Arm und ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter. „Sag’s ruhig...du hattest re..recht!“ „Süße, das würde ich nie sagen. Der merkt noch früh genug das du die richtige bist“, sie strich mir beruhigend über den Rücken. „Danke das du trotz allem zu mir hältst“, ich lächelte sie dankbar an. „Erstens bin ich deine Mutter und werde immer zu dir halten und zweitens warst du verliebt und da verhält man sich halt mal so.“ „Du hast doch echt immer irgendwas auf Lager was du sagen kannst oder??“, ich schaute sie belustigt an. „Klar, muss ich doch bei dir“, lachte sie und piekste mir in die Seite. „Geh doch einbisschen raus frische Luft schnappen“, schlug sie vor. „Ich weiß nicht, ich sehe doch viel zu verheult aus.“ „Ach Quatsch du musst nur aufhören zu weinen“, sie wisch mir die Tränen weg. „Ich Versuchs...“ „Also ich bin im Wohnzimmer wenn du mich suchst“, sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ließ mich wieder alleine. Ich stand langsam auf und ging mit ein paar frischen Klamotten erstmal ins Bad. Ich putzte mir die Zähne, kämmte meine Haare und zog mich an. Mehr machte ich nicht. Sollten die Leute ruhig denken was sie wollten. Ich zog mir noch die Schuhe an und dann lief ich die Treppe runter. „Ich bin draußen“, rief ich durchs Haus und ging raus. Ich lief einfach durch die Straßen und hing meinen Gedanken nach. Doch irgendwann entschied ich mich zur alten Brücke zu gehen da dort eh nie jemand war. Dort könnte ich mich einfach ans Wasser setzten und alleine sein. Ich drehte mich also um und lief zur Brücke. Als ich an der Brücke angekommen war blieb ich erstmal ganz oben stehen und lehnte mich ans Geländer. Hier war es einfach toll. Ich genoss die frische Luft und schloss für einen Moment meine Augen. „Oh das ist so süß, danke“, hörte ich eine Mädchenstimme und öffnete wieder meine Augen. Doch ich konnte nirgends jemanden sehen. Hatte ich mir die Stimme nur eingebildet?? „Immer gerne“, diesmal war es eine Männliche Stimme die ich sehr gut kannte. Ich lief etwas weiter runter und stellte mich hinter einen Baum. Ich schaute vorsichtig unter die Brücke und erkannte Joe mit einem Mädchen. Sie saßen unter der Brücke auf einer Decke mit Essen. Wieso hatte ich ihm nur diesen bescheuerten Tipp gegeben?! Ich hab doch echt nicht mehr alle Tassen im Schrank!! „Joe, mit wem hast du eigentlich die Kette??“, sie zeigte auf seinen Hals. „Mit meiner besten Freundin.“ „Achso, also hast du keine feste Freundin??“, fragte sie neugierig. „Nein hab ich nicht“, er lächelte sie verliebt an. Bäääh ich könnt kotzen. Sie beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn. Er erwiderte natürlich den Kuss. „Der knutscht doch echt mit jeder rum“, flüsterte ich zu mir selber. Ich glaub ich geh besser bevor die mich noch bemerken. Ich schlich mich wieder auf die Brücke, da hörte ich Joe sagen: „Ich liebe dich.“ Ich blieb wie erstarrt stehen. Was?? Zu der sagt er ich liebe dich und ich bin seine beste Freundin?! Ich spürte wie mir schon wieder die Tränen hoch kamen. Ich riss mich aus meiner Starre und rannte los. Durch die Tränen sah ich zwar alles nur verschwommen aber das war mir egal. Ich rannte einfach weiter. Doch plötzlich rannte ich gegen einen Baum und fiel rückwärts auf den Boden. Ich machte keine Anstallten aufzustehen. Ich blieb einfach liegen und weinte. Der Zusammenstoss mit dem Baum hatte zwar weh getan aber Joe´s Worte hatten mich viel mehr verletzt. „Kleine, was ist los??“, hörte ich Joe rufen und kurz darauf spürte ich seine Hand auf meiner Schulter. „FASS MICH NICHT AN“, fauchte ich und stand auf. „Hei, warum so aggressiv??“ Er schaute mich besorgt an mit seinen tollen braunen Augen. „Du brauchst gar nicht so auf unschuldig zu machen...du...du Idiot“, schrie ich und fing an ihn zu schlagen. „Sophia!! Beruhig dich!“, rief er und hielt meine Hände fest. „Aaarrrgghh du sollst mich nicht anfassen!!“ „Ich lass dich erst los wenn du mir sagst was los ist“, meinte Joe und ließ nicht locker. Ich versuchte mich so gut es ging zu wehren aber nix half. Irgendwann hörte ich auf und sagte leise: „Nagut ich sag’s dir..“ Er nickte und ließ endlich meine Hände los. Er stellte sich neben seine Freundin und schaute mich abwartend an. Ich atmete einmal tief durch und dann rannte ich los. „Bleib da!!“ Ich ignorierte ihn und rannte einfach weiter bis ich bei mir zu Haus angekommen war. Hoffentlich ist er mir nicht nachgelaufen. Schwer atmend lief ich in den Garten und schmiss mich auf die Hängematte. Die Tränen liefen ohne Kontrolle über meine Wangen. Ich konnte sie nicht aufhalten. Ich wollte aber auch gar nicht. Irgendwann find ich an zu singen.

„…Gave you all I had
And you tossed it in the trash
You tossed it in the trash, you did
To give me all your love is all I ever asked,
Cause what you don't understand is
I’d catch a grenade for ya
Throw my hand on a blade for ya
I’d jump in front of a train for ya
You know I'd do anything for ya (Oh, oh)
I would go through all this pain,
Take a bullet straight through my brain,
Yes, I would die for ya baby ;
But you won't do the same…”
(http://www.youtube.com/watch?v=SR6iYWJxHqs)

“Joe??”, fragte meine Mutter nur und setzte sich mit einem Stuhl neben mich. Ich zuckte zusammen da ich sie nicht bemerkt hatte. „Ja...“ Sie schaute mich mitleidend an. „Ach süße, was ist passiert??“, sie strich mir über den Kopf. Ich erzählte ihr alles und sie hörte mir aufmerksam zu. „Du musst akzeptieren das er eine andere liebt.“ „Will ich aber nicht“, ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Du kannst ihn nicht zwingen dich zu lieben, und bitte tu mir den gefallen und mach ihn nicht mit irgendeinen anderen Jungen eifersüchtig“, sie schauet mich bittend an. Ich schaute verwirrt. „Hä wieso??“ „Ich erzähl dir mal was mir passiert ist. Also ich war total in deinen Vater verliebt doch er hatte schon eine Freundin und ich hatte natürlich keine Chance. Also hab ich mir gedacht ich mach ihn eifersüchtig. Ich bin in die selbe Disco wie er hab einen Jungen angebaggert und hab die ganze Zeit gesagt wie sehr ich ihn doch lieben würde. Das war natürlich alles gelogen aber dein Vater ist wirklich eifersüchtig geworden und hat seine Freundin für mich verlassen. Und dem Jungen habe ich das Herz gebrochen da er sich wirklich Hoffnungen gemacht hatte. Da war es mir egal aber im Nach hinein tat er mir leid. Und du siehst ja was aus mir und deinem Vater geworden ist.“ Wow das wusste ich noch gar nicht. „Okay, ich werde ihn nicht eifersüchtig machen versprochen“, ich lächelte sie leicht an. „Gut“, sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn: „Hast du Lust mir beim Kochen zu helfen??“ Ich nickte und so gingen wir zusammen in die Küche. Wir alberten viel rum, das lenkte mich gut ab und ich war nicht mehr so traurig. Nach dem Essen setzten wir uns auf die Couch und schauten Fernseh. Es war zwar erst 2 Uhr Mittags aber ich schlief auf der Couch ein. Ich war einfach so erschöpft von dem weinen und aufregen an der Brücke. Ich wurde erst wieder um 7 Uhr abends von meinem Handy geweckt. Ich schaute verschlafen auf den Display und erkannte Joe´s Nummer. Ich drückte ihn weg und schaltete mein Handy aus. „Na, hast du gut geschlafen?“, fragte mich meine Mutter die gerade ins Wohnzimmer kam. Ich nickte leicht und setzte mich auf. „Achja ich bin morgen Abend nicht da, also ich geh um 18 Uhr und komm erst um Mitternacht wieder“, berichtete mir meine Mutter. „Okay, ich werde überleben, vielleicht frag ich auch Jessy ob sie mir Gesellschaft leistet“, lachte ich. Am nächsten Tag war ich erst um 10 aufgestanden, hatte dann mit meiner Mutter gefrühstückt und jetzt lag ich auf meinem Bett, hörte Musik und starrte Löcher in die Luft. Ich schaute kurz auf meinen Wecker und merkte das es schon 13 Uhr war. Ich sollte vielleicht mal Jessy anrufen bevor sie heute Abend schon was anderes vor hat. Ich stand auf und lief zu meinem Schreibtisch wo mein Handy lag. Ich schaltete es wieder an, wählte Jessys Nummer und wartete das sie abnahm. „Hallo??“ „Hey Jessy, wie geht’s dir??“ „Hey, mir geht’s gut und dir??“ „Naja es geht...“ „Ist irgendwas passiert??“, fragte sie sofort besorgt. Jessy war einfach meine aller beste Freundin sie wusste immer wenn es mir schlecht ging und dann konnte sie mich meistens auch aufheitern. „Kann ich dich erstmal was fragen??“ „Klar, was gibt’s??“ „Hast du heute Abend vielleicht Zeit??“, fragte ich hoffnungsvoll. „Nein, tut mir leid ich geh mit meinen Eltern schon weg.“ „Oh okay, dann muss ich eben die Zeit mit Fernseh gucken rumkriegen“, ich lachte kurz auf. „Ich ruf dich heut Abend mal an wenn ich Zeit hab, aber jetzt erzähl schon was ist passiert??“, fragte sie neugierig. Ich erzählte ihr alles und sie hörte mir aufmerksam zu. Es tat gut sich alles von der Seele zu reden obwohl ich es schon mal meiner Mutter erzählt hatte. Es war einfach nicht das selbe. „...und dann bin ich nach Hause gerannt und hab mich in meine Händematte gelegt“, endete ich meine Erzählung. „Oha dieser Blöde Arsch, ich hab echt gedacht er wäre nett so wie du immer erzählt hast!! Der hat echt keine Träne von dir verdient wenn er dich so behandelt“, regte sich Jessy auf. „Ja ich weiß, aber es tut einfach so weh“, ich schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Wir telefonierten noch ganze zwei Stunden bis sie dann gehen musste. Jetzt war es schon 15 Uhr, ich hatte also noch drei Stunden bis meine Mutter gehen würde und dann noch sechs Stunden bis sie wieder kommen würde. Ich legte mein Handy wieder zurück auf den Schreibtisch und schaute mich in meinem Zimmer um. Als ich mein Lieblingsbuch im Regal entdeckte entschied ich mich einbisschen zu lesen. Ich schnappte mir das Buch und setzte mich auf die Couch. Kurze Zeit nachdem ich angefangen hatte war ich schon total vertieft ins Lesen. Ich war in meiner eigenen kleinen Welt wo sich alles Abspielte was ich las. Erst als mein Handy anfing zu klingeln wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich schaute erst etwas verwirrt durch mein Zimmer, dann schaute ich auf den Display und sah das es wieder Joe war. Ich drückte ihn wieder weg und bemerkte jetzt erst das ich 10 verpasste Anrufe hatte. Alle waren sie von Joe. Er würde wahrscheinlich nie locker lassen wie ich ihn kannte. Er war ein kleiner Sturkopf. Ich schüttelte den Kopf und legte mein Handy wieder auf den Schreibtisch. Danach legte ich mein Buch wieder zurück in mein Regal und ging ins Wohnzimmer zu meiner Mutter. „Wie viel Uhr haben wir??“, fragte ich als ich ins Wohnzimmer kam. „Fünf“, antwortete sie schlicht. Ich nickte und setzte mich neben sie auf das Sofa. „Und kommt Jessy später zu dir??“ Ich schüttelte traurig den Kopf. „Naja ich versuch einbisschen früher nach Hause zu kommen aber ich kann es dir nicht versprechen“, versuchte sie mich aufzumuntern. „Schon okay Mum, ich bin schon groß mir macht das nichts aus“, winkte ich ab und konzentrierte mich auf den Fernseher. Meine Mutter fragte nicht mehr weiter und schaute ebenfalls weiter Fernseh. Ungefähr 15 Minuten später klingelte es an der Haustür. „Oh nein, das ist bestimmt Joe! Ich bin nicht da!!“, sagte ich sofort und sprang hinters Sofa. Meine Mutter seufzte und ging zur Haustür. „Oh hallo Joe“, rief meine Mutter. Ich wusste es! Wie schon gesagt er würde nicht locker lassen. „Hallo...ähm ist Sophia da?? Ich würde gerne mit ihr wegen gestern reden“, fragte Joe etwas schüchtern. Wahrscheinlich hatte er Angst irgendwas falsches zu sagen. „Tut mir leid die übernachtet heute bei einer Freundin, ruf sie doch mal an“, schlug meine Mutter vor. „Hab ich bestimmt schon 20 mal aber sie geht nicht dran. Ich weiß zwar das sie sauer ist auf mich aber ich kenne den Grund nicht. Ich würde so gerne wissen was mit ihr los ist!“ „Sophia hat mir zwar erzählt was los ist aber ich finde ihr solltet das lieber unter euch ausmachen. Ich will mich da nicht einmischen.“ „Ja das kann ich verstehen, ich geh dann mal wieder. Bis irgendwann und danke.“ „Kein Problem, und Joe?“ „Ja??“ „Denk noch mal drüber nach was du gemacht hast vielleicht fällt dir dann ein warum sie sauer ist.“ „Okay.“ Ich hörte schritte die sich entfernten, dann schloss meine Mutter die Tür und kam zu mir. „Hab ich das gut gemacht??“, fragte sie und setzte sich aufs Sofa. „Ja sehr gut sogar. Vielleicht fällt es ihm ja wirklich auf was er falsch gemacht hat“, ich kam wieder hinter dem Sofa vor und setzte mich neben sie. „Ja bestimmt, Joe ist ja nicht dumm“, sie lächelte mich an. „Danke das du mich aufmunterst“, ich umarmte sie Dankbar und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Für dich würde ich alles tun, du bist doch mein Kind. Ich geh mich jetzt umziehen“, sie drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann im Bad. Eigentlich sollte ich mir noch überlegen was ich heute Abend so mache aber irgendwie hatte ich aber keine Lust jetzt nachzudenken und schaute lieber Fernseh. Eine halbe Stunde später kam dann meine Mutter wieder ins Wohnzimmer. „So süße ich muss dann gehen“, sie kam zu mir und gab mir einen Kuss. „Ich hab dich lieb und stell ja nix an“, sie zwinkerte mir zu und dann ging sie. Ich verdrehte nur die Augen. Was solle ich schon anstellen? Da es draußen schon etwas dunkel wurde machte ich drinnen ein paar Kerzen an und das Licht schaltete ich aus. Es war jedoch sehr heiß hier drin deswegen kippte ich eins der Fenster. So ist es perfekt! Ich legte mich zufrieden auf die Couch und schaute eine weile Fernseh. Doch irgendwann kam nix mehr gescheites also entschied ich mich eine Film anzugucken. Nach dem zweiten Film muss ich wohl eingeschlafen sein. Ich wachte erst wieder auf als mein Handy anfing zu klingeln. Das war bestimmt Jessy. Ich öffnete blinzelnd die Augen. Was war hier los ich sah alles verschwommen und es roch komisch nach Rauch. Ich war sehr verwirrt, setzte mich auf und bemerkte das mir schwindelig war. Ich verstand echt nicht was mit mir los war und plötzlich realisierte ich die Flammen um mich herum. „Scheiße!“, fluchte ich und stand auf. Doch gleich darauf fiel ich auf den Boden. Ich war einfach zu schwach. Wahrscheinlich hatte ich schon zu viel Rauch eingeatmet. Mein Handy klingelte immer noch. Ich musste Jessy um Hilfe bitten! Ich tastete nach dem Handy und nahm dann ab. „Jessy du musst mir helfen“, krächzte ich ins Telefon. „Sophia?? Was ist los?“, fragte sie sofort besorgt. „Komm so schnell wie mögli...“, weiter konnte ich nicht reden da alles um mich herum verschwamm und dann wurde es schwarz...Erzähler sicht
Vier Wochen waren vergangen. Vier Wochen in denen Sophia im Koma lag. Die ersten zwei Wochen lag sie im künstlichen Koma da sie zu starke schmerzen hatte. Als die Ärzte sie dann aus dem künstlichen Koma rausgeholt hatten war sie aber immer noch nicht aufgewacht. Joe, Jessy und ihre Eltern hofften jeden Tag das sie aufwachen würde. Aber nichts geschah. Jeden Tag wenn sie ins Zimmer kamen lag sie genauso da wie am Vortag. Da sie auf der Intensivstation lag durften immer nur zwei zu ihr rein. Meistens wechselten sich Jessy und Joe mit Sophias Eltern ab. Die letzten Wochen hatte Joe viel nachgedacht. Er wollte endlich wissen warum sie so sauer auf ihn war. Er hatte zwar einen Verdacht war sich aber nicht sicher ob es wirklich deswegen war. Deswegen war er zu ihrer Mutter gegangen und hatte noch mal mit ihr gesprochen. Diese hatte ihm erzählt das Sophia ihn liebte. Eigentlich wollte sie sich da raus halten aber sie wollte das Sophia glücklich wird. Auch mit den Narben die wahrscheinlich bleiben werden. Sie war sich nämlich sicher das Joe sie nehmen würde egal wie sie aussah. Doch Joe war sich am Anfang nicht sicher mit seinen Gefühlen. Aber mittlerweile wusste er das er sie auch liebte. Er wollte aber trotzdem erst einmal mit Sophia reden. Doch auf dieses Gespräch wartete er schon 4 Wochen lang. Achja Sophias Mutter wohnte jetzt bei Sophias Vater da ihr Haus ja teilweise abgebrannt war. Sie musste es erstmal wieder machen lassen. Was natürlich viel Geld kostete. Aber sie würde das schon hinbekommen. Heute hatte sie mit Joe ausgemacht um 14 Uhr ins Krankenhaus zu fahren. Joe würde sie abholen. Sie stand gerade am Briefkasten und holte die Post raus da hupte es. Sie drehte sich erschrocken um und sah Joe. „Ich komm gleich“, rief sie und verschwand noch mal schnell im Haus. Sie holte ihre Handtasche und ihren Schlüssel und stieg dann bei Joe ins Auto. „Hallo“, begrüßte Joe sie. „Hallo, na wie geht’s dir??“ „Es geht..“ Er startete den Wagen und fuhr los. „Sie wacht bestimmt bald auf“, sagte Petra (Sophias Mutter) und lächelte ihn aufmunternd an. Sie glaubte zwar selber nicht dran aber sie wollte ihn irgendwie aufheitern. „Hmm hoffentlich..“ Es gab nur eine Sache die Joe jetzt aufheitern würde: Wenn Sophia aufwachen würde. Petra seufzte verzweifelt und Joe versuchte einfach sich auf die Straße zu konzentrieren. Nach 10 Minuten Autofahrt waren sie dann endlich am Krankenhaus angekommen. Sie liefen Gedanken verloren die Krankenhausgänge entlang. Sie kannten den Weg schon auswendig und könnten mit verbundenen Augen zu Sophias Zimmer laufen.

Ich Sicht
Ich öffnete meine Augen und sah das ich eindeutig nicht zu Hause war. Hier war alles einfach nur Weiß. Ich war hundert pro in einem Krankenhaus. Aber wieso?? Ich kann mich nicht mehr erinnern was gestern passiert ist. Da es an meinem Kopf juckte hob ich meine Hand. „Auu“, zischte ich und ließ meinen Arm wieder sinken. Ich schaute meinen Arm an und bemerkte das er von oben bis unten verbunden war. Ich schaute zu meinem anderen Arm und dieser sah genauso aus. Was war passiert?? Ich hob ganz vorsichtig meinen rechten Arm und tastete mein Gesicht ab. Dort spürte ich ebenfalls Pflaster und einen verband. Nein nicht im Gesicht. Ich brauchte unbedingt einen Spiegel!! Ich schaute mich panisch im Zimmer um und entdeckte einen Spiegel an der Wand. Aber um mich dort angucken zu können musste ich aufstehen. Ich schlug vorsichtig die Decke weg und sah jetzt auch das meine Beine teilweiße Verbunden waren. OMG das kann doch nicht wahr sein!! Ich bewegte ganz vorsichtig meine Beine. Ich hatte zwar dabei schmerzen aber ich konnte es aushalten. Als meine Füße dann endlich den Boden berührten und ich im Bett saß und nicht mehr lag hörte ich kurz auf. Wo waren eigentlich meine Eltern? Warum waren sie nicht hier bei mir? Sie kommen bestimmt noch. Hoffentlich! Ich wusste zwar nicht ob ich laufen konnte mit den Verletzungen aber ein Versuch war es Wert. Ich atmete noch mal tief durch und dann stellte ich mich hin. Ich schrie auf und ließ mich sofort wieder aufs Bett sinken. Zu große schmerzen, viel zu große schmerzen. Die Tür wurde plötzlich aufgerissen und zwei mir bekannte Gesichter schauten mich geschockt aber auch besorgt an. „OMG was machst du denn da leg dich sofort wieder hin“, rief meine Mutter und kam zu mir. „Ich will wissen wie ich aussehe!!“ „Okay warte hier ich hol dir einen Spiegel“, meine Mutter verschwand wieder aus dem Zimmer. „Hey, schön das du endlich wach bist“, sagte Joe schüchtern und blieb am Bettende stehen. „Wie lang war ich denn im Koma??“, wollte ich wissen. „Vier Wochen...“, antwortete Joe und ich starrte ihn geschockt an. Ich hab vier Wochen lang sozusagen geschlafen?! Oh man! Meine Mutter kam wieder ins Zimmer mit einem kleinen Spiegel. „Hier“, sie gab mir unsicher den Spiegel. Ich schloss kurz die Augen und dann schaute ich mich im Spiegel an. Oh...Mein....Gott! Man sah ja vor Pflastern und Verbänden fast kein Gesicht mehr!! Ich ließ geschockt den Spiegel fallen der aber zum Glück nicht kaputt ging. „Was ist passiert?? Was ist unter den ganzen Verbänden??“ Ich schaute meine Mum und Joe abwechselnd an. „Ähm...du hast Verbrennungen 2 Grades am Körper“, sagte meine Mutter so leise das ich es gerade noch hören konnte. „Wie bitte?? Das ist doch nicht dein ernst?? Das werden für immer Narben bleiben!!“, beim letzten Satz wurde ich lauter. „Sophia beruhig dich. Da werden bestimmt keine Narben bleiben und wenn dann nur ganz, ganz kleine okay??“ Joe war zu mir gekommen und hatte sich vor mich gekniet da ich immer noch am Bettrand saß. „Das sagst du doch nur um mich aufzumuntern!! Ihr wisst doch gar nicht wie es sich anfühlt zu wissen für immer entstellt zu sein. Alle werden mich blöd angucken und über mich lästern. Und..und du willst dann bestimmt auch nichts mehr mit mir zu tun haben und Jessy auch nicht“, ich wurde immer leise und zum Schluss lief mir eine Träne die Wange runter. „Nicht weinen“, flüsterte Joe und wischte mir mit dem Daumen die Träne weg. „Es kann dir doch egal sein was die anderen Denken sie sollen sich erstmal selber angucken bevor sie über andere Hetzen. Und außerdem wird dich deine Familie immer lieben egal wie du aussiehst!! Ich und Jessy werden dich natürlich auch immer mögen egal wie du aussiehst!! Mir kommt es nämlich nicht aufs äußere an sondern auf das was da drinne ist“, er legte sanft seine hand auf die Stelle wo mein Herz ist. „Und ich weiß das du die beste Freundin bist die man sich wünschen kann. Ich würde dich gegen nichts auf der Welt eintauschen!!“ Ich lächelte ihn glücklich an. Das hatte er so schön gesagt. „Danke, aber geht bitte!!“ „Aber...“ „Bitte!!“ Ich schaute beide flehend an. „Nagut, komm Joe wir lassen sie heute erstmal in ruhe“, gab meine Mutter nach. Joe stellte sich wieder hin und nickte. Meine Mum gab mir einen kleinen Abschiedkuss auf den Mund und ging dann auf die Seite damit Joe Platz hatte. Er beugte sich zu mir runter und gab mir ebenfalls einen Kuss auf den Mund. Es fühlte sich toll an endlich wieder seine Lippen auf meinen zu spüren. Auch wenn der Kuss nur wenige Sekunden dauerte war er wunderschön. Ich wollte ihn schon festhalten, ich hielt mich aber dann doch zurück. „Tschau kleine.“ Er lief mit meiner Mutter zur Tür doch bevor sie raus gingen drehte sich Joe noch mal um und fragte: „Kann ich morgen mit Jessy herkommen??“ Ich lächelte ihn an und nickte. Er erwiderte mein lächeln und ging dann raus. Jetzt war ich wieder alleine. Ich legte mich vorsichtig hin und deckte mich wieder zu. Da ich etwas müde war schloss ich meine Augen und versuchte einzuschlafen. Doch kurz darauf ging die Tür wieder auf und eine Krankenschwester kam rein. „Hallo. Ihre Mutter hat mir bescheid gesagt das sie wach sind. Wie geht es ihnen??“, fragte sie höflich und kam zu mir ans Bett. „Es geht.“ „Haben sie schmerzen??“, fragte sie weiter. „Im Moment nur wenn ich mich bewege“, antwortete ich. Sie nickte. „Werden eigentlich Narben bleiben??“, fragte ich schüchtern. „Ja wahrscheinlich, zwar nicht überall aber an den schlimmer verbrannten stellen schon. Aber keine Sorge sie die wird man nicht so sehr sehen können“, erklärte sie mir und schaute mich einbisschen mitleidig an. Ich nickte verständnisvoll. „Wie lange muss ich noch im Krankenhaus bleiben??“ „Mindestens noch 3 oder 4 Wochen.“ „O...okay und wann kann man die Verbände abmachen??“ „Ähm da müsste ich den Arzt fragen. Ich glaub den Verband im Gesicht kann man schon abmachen. Aber ich frag noch mal.“ Wieder nickte ich. Sie machte noch kurz etwas an einem Apparat neben mir und dann ging sie wieder aus dem Zimmer. Ich seufzte und versuchte die Tränen zurück zu halten. Warum musste das mir passieren?? Ich hatte doch im Moment genug Sorgen. Apropo Sorgen ich muss morgen unbedingt mit Joe reden. Wir können ja nicht einfach so machen als wäre nie was gewesen. Ich seufzte wieder. Liebe kann ja so schwer sein. Wenn Joe mich nicht liebt werde ich wahrscheinlich nie einen Freund finden mit diese blöden Narben!! Warum hatte unser Haus überhaupt gebrannt?? Man wieso hab ich das nicht gefragt?? Ich bin so blöd. Und schon wieder ging meine Tür auf. Hatte ich heut eigentlich überhaupt mal ruhe? „Hallo ich bin Dr. Maier, sie wollten wissen wann die Verbände weg können richtig??“ Ich nickte. „Also wie meine Kollegin schon gesagt hat können wir die im Gesicht weg machen aber die anderen müssen noch dran bleiben dann heilt es besser.“ Ich nickte wieder. „Also ich mach ihnen dann jetzt im Gesicht die Pflaster und so weg okay??“ „Okay.“ Er beugte sich leicht über mich und fing dann an in meinem Gesicht rumzufummeln. „Wenn es wehtut müssen sie bescheid sagen.“ „Mach ich“, antwortete ich. Während sich der Arzt mit meinem Gesicht beschäftigte starrte ich einfach nur Gedankenverloren auf meine Decke. Ab und zu verzog ich mein Gesicht da es zwickte aber sonst tat es nicht wirklich weh. Nach unendlichen Minuten war der Arzt dann endlich fertig. „So das hätten wir“, sagte er und warf die ganzen Pflaster in den Mülleimer. „Okay danke, könnten sie mir den Spiegel geben??“, fragte ich höflich und zeigte auf den kleinen Spiegel den meine Mutter auf den Tisch gelegt hatte. Er nickte und reichte mir den Spiegel. „Ich muss dann gehen ich werde bei einer OP erwartete“, erklärte mir der Arzt und verschwand aus dem Zimmer. Ich hob den Spiegel und betrachtete mein Gesicht. Eine Brandwunde ca. 10 cm lang lief quer über mein Gesicht. Ich sah furchtbar aus! Einfach nur hässlich! Es waren zwar auch noch ganz kleine Brandwunden in meinem Gesicht aber die sah man fast nicht. Mir kamen wieder die Tränen hoch und diesmal konnte ich sie nicht aufhalten. Sie liefen einfach ohne Kontrolle über meine Wangen. Ich schmiss den Spiegel wütend in die Ecke. Scheiß Leben!! Ich weinte leise weiter bis ich einschlief.Am nächsten Morgen wurde ich von einer der Schwestern fürs Frühstück geweckt. Sie stellte das Tablett mit Essen auf den Tisch und verschwand wieder. Ich nahm das Tablett vorsichtig und stellte es auf meinen Schoß da ich mich nicht so sehr bewegen wollte. Ich fing an zu essen. Das Brot schmeckte zwar nicht wirklich gut aber wenn man Hunger hat ist man alles. Nachdem ich alles aufgegessen hatte stellte ich das Tablett wieder auf den Tisch und schaute dann aus dem Fenster. Dort liefen einige Patienten und Besucher vorbei. Ich beobachtete jeden einzelnen. Es war echt interessant was die Leute hier so alles hatten. Erst als es an der Tür klopfte und jemand rein kam wendete ich meinen Blick vom Fenster ab. „Hallo, da es ihnen jetzt besser geht bringe ich sie in ein normales Zimmer“, berichtete mir eine Ärztin und machte die bremsen von meinem Bett los. „Bin ich etwa nicht auf einem normales Zimmer??“, fragte ich verwirrt. „Nein sie sind auf der Intensivstation.“ Ich nickte. Es kam noch eine zweite Frau in mein Zimmer und dann schoben sie mich aus dem Zimmer. Auf dem Gang zog ich meine Decke bis zur Nase damit niemand mein Gesicht sehen konnte. Ich schaute die ganze Zeit abwechselnd nach rechts und nach links aber die Besucher und die Patienten schienen sich gar nicht für mich zu interessieren. Das beruhigte mich. „Sophia?! Was ist los??“, rief eine mir sehr bekannte Stimme. Kurz darauf tauchten Jessy und Joe neben mir auf. „Keine Angst ich werde nur in ein normales Zimmer gebracht“, erzählte ich und die beiden nickten verständnisvoll. Die zwei Frauen blieben stehen, eine von ihnen öffnete die Zimmertür und dann schoben sie mich ins Zimmer. Als sie mich an den richtigen Platz geschoben hatten ließen sie uns alleine. Joe und Jessy nahmen sich jeweils einen Stuhl und setzten sich neben mich. „Hat der Arzt dir die Pflaster im Gesicht weggemacht??“, fragte Joe und ich nickte. „Zeig mal!“, forderte Jessy mich auf. „Nein ich bin hässlich! Ich will nicht das ihr mich so seht!“ Ich zog die Decke noch einbisschen höher. „Hast du etwa vergessen was ich dir gestern gesagt habe??“ Joe schaute mich erwartungsvoll an. „Nein aber es sieht schlimm aus!“ „Ach komm wir sind deine Freunde wir lieben dich doch!“ Jessy schaute mich mit ihrem Hundeblick an. Ich seufzte und zog die Decke langsam aus meinem Gesicht. „Guckt es ist schlimm!“ „Also ich finde dich immer noch sehr hübsch und das weißt du!“, sagte Joe und schaute mich lieb an. „Ihr müsst mich nicht anlügen ich weiß das ihr mich aufmunternd wollt aber ich will nicht das ihr mich anlügt!!“ Ich schaute beide streng an. „Wir lügen doch gar nicht!!“, widersprach Joe. „Doch, ich weiß doch das ich scheiße aussehe!“ „Jetzt hör doch auf dich runter zu machen das stimmt nicht!!“ „Joseph! Du machst das doch nur weil ich sauer auf dich war und so ausgerastet bin!!“ Ich schaute ihn sauer an. Langsam reichte es mir echt. „Das stimmt nicht ich sag nur die Wahrheit.“ „Doch...“ „Stooooopp“, schrie Jessy. Joe und ich zuckten beide zusammen und schaute sie erschrocken an. Sie stand von ihrem Stuhl auf und sagte: „Ihr hört jetzt sofort auf euch zu streiten. Das ist ja unerträglich. Ich geh mir jetzt ein Eis holen und ihr redet endlich über eure Gefühle und wenn ich wieder komm und ihr habt nicht miteinander geredet dann gibt’s Ärger!!“, sie schaute uns beide streng an und verschwand dann aus dem Zimmer. Ich schaute Joe entschuldigend an. „Es tut mir leid das ich dich so angeschrien hab.“ „Nein mir tut es leid, ich hätte dir keine falschen Hoffnungen machen dürfen!“ Mein herz zog sich zusammen und ich spürte wie mir wieder die Tränen hoch kamen. Ich sagte nichts dazu. „Wenn du nicht mit mir darüber reden willst ist das okay, aber hör mir einfach zu. An dem Tag war ich irgendwie so glücklich und das nur wegen dir und ich hatte einfach das verlangen danach dich zu küssen und dann am See das hat echt Spaß gemacht!! Ich weiß das ist keine Entschuldigung dafür aber das ist die Wahrheit. Ich hab an dem Tag nicht daran gedacht das du dir Hoffnungen machen würdest. Naja als du dann so ausgerastet bist an der Brücke hat es mich irgendwie verletzt. Ich wollte nicht das du wegen mir traurig bist und ich wollte nicht das du mich hasst. Als ich dich dann aus dem brennenden Haus geholt habe hat es mir das Herz gebrochen dich so zu sehen. Ja und als du dann hier im Koma lagst habe ich noch mal mit deiner Mutter geredet und sie hat mir erzählt warum du so sauer warst und dann hab ich mir gedacht ich rede noch mal mit dir wenn du mich dann überhaupt noch haben willst. Weil mir ist jetzt klar geworden ist das ich dich auch liebe“ Das war einfach so süß von ihm das mir die Tränen die Wangen runter liefen. „Du hast mich aus dem Haus geholt??“, fragte ich geschockt. Er nickte. „Aber wie hast du gemerkt das mein Haus brennt??“ „Ich war draußen etwas spazieren und dann hab ich auf einmal die Flammen und den Rauch gesehen und als ich gemerkt habe das es dein Haus ist bin ich natürlich sofort los gerannt. Bei dir angekommen hab ich schon Jessy gesehen die weinend vor dem Haus stand und auf die Feuerwehr wartete. Da ich nicht warten wollte bis die kommen bin ich einfach rein und hab dich gesucht. Da ich als erstes ins Wohnzimmer bin musste ich dich nicht lange suchen. Ich hab dich schnell rausgetragen und das Feuer an deinem Körper gelöscht. Danach hab ich die ganze Zeit versucht mit dir zu reden aber du hast nicht reagiert! Ich hatte schon Angst das es zu spät war aber dann kam der Krankenwagen und die Ärzte sagten uns das du noch lebst.“ Ich schaute ihn erstaunt an. „Oh man ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“ Er legte sanft seine hand auf meine Wange und strich mir die Tränen weg. „Hör erstmal auf zu weinen ich will nicht das du traurig bist.“ Ich nickte. „Also zu deiner Rede am Anfang, natürlich will ich dich noch“, mir war das echt peinlich. Ich konnte spüren wie meine Wangen rot wurden. „Gut, also ich hab mir gedacht das wir wenn du aus dem Krankenhaus raus darfst auf ein tolles Date gehen.“ „Die Idee find ich gut aber ich komm erst in 3 oder 4 Wochen hier raus.“ „Lass das mal meine Sorge sein okay??“, er grinste mich an. „Okay, komm mal her ich will dich umarmen“, ich breitete meine Arme aus. Er schüttelte nur grinsend den Kopf und umarmte mich vorsichtig. „Joe ich bin kein Streichholz das gleich zerbricht“, lachte ich. „Ich hab aber Angst dir weh zu tun“, flüsterte er und ich bekam eine Gänsehaut als sein Atem meine Haut streifte. „Ich sag schon bescheid“, flüsterte ich zurück. „Und seit ihr jetzt ein paar??“, rief Jessy fröhlich. Joe ließ mich wieder los und setzte sich auf seinen Stuhl. „Ähm ich weiß nicht sind wir das??“, ich schaute Joe fragend an. „Jaa kann man so sagen“, grinste er und verschränkte seine Finger mit meinen. „Wie süß ich freu mich so für euch!!“, sie umarmte erst Joe und dann mich. Wir lachten. „Was sagen eigentlich deine Eltern dazu??“, fragte ich an Joe gewandt. „Mit denen hab ich keinen Kontakt mehr seit wir dort waren.“ „Oh das tut mir leid, ich wollte nicht das du wegen mir keinen Kontakt mehr zu deinen Eltern hast“, ich schaute ihn entschuldigend an. „Schon okay, wenn sie meine Freundin nicht akzeptieren dann können die mich mal“, lachte er. „Wisst ihr eigentlich den Grund warum mein Haus angefangen hat zu brennen??“ Ich schaute beide neugierig an. „Ähm, also man vermutet das ein Vorhang Feuer gefangen hat wegen den Kerzen oder das jemand Brandstiftung gemacht hat“, erklärte mir Jessy. „Oh, ich hätte die Kerzen wohl besser auslassen sollen.“ „Ach Quatsch du kannst ja nichts dafür das der Vorhang Feuer gefangen hat und außerdem können wir jetzt eh nicht mehr ändern was geschehen ist, ist geschehen.“ „Ja du hast recht“, stimmte ich ihr zu. Den restlichen Tag redeten wir über belanglose Dinge und lachten fiel. Um 7 Entschieden sich Joe und Jessy wieder nach Hause zu fahren. „Kommt ihr morgen wieder?“, fragte ich und schaute beide flehend an. „Tut mir leid aber ich hab morgen keine Zeit“, meinte Jessy. „Ich hab aber Zeit. Kann ich Nick morgen mitbringen??“ „Ähm klar ich würde mich freuen ihn mal wieder zu sehen.“ „Gut dann bis morgen süße“, er gab mir einen kleinen zärtlichen Kuss auf den Mund. „Tschau“, Jessy umarmte mich. „Bye ihr zwei“, ich winkte ihnen lächelnd bis sie die Tür hinter sich schlossen. Ich schaute noch einbisschen Fernseh bis ich dann einschlief.Vier weitere Wochen waren vergangen und meine Brandwunden waren sehr gut verheilt. Wie ich es mir gedacht hatte waren natürlich Narben beblieben aber solange ich nur unter meinen Freunden und Verwandten war mache mir das gar nichts aus. In den vier Wochen waren fast alle meine Verwandten da gewesen. Ich hatte keinen einzelnen Tag meine Ruhe gehabt. Das Date mit Joe hatte ich leider noch nicht aber da ich heute nach Hause durfte konnte ich endlich auf das Date gehen. Ich wusste zwar noch nicht wann aber ich hoffte bald. Schließlich haben wir schon vier Wochen gewartet. Ich hatte schon alle meine Sachen gepackt und wartete nur noch das mich jemand abholte. Ich wusste nicht wer mich abholen würde weil es mir keiner verraten wollte. Seit ich mit dem Frühstück fertig war saß ich schon auf meinem Bett und schaute auf die Tür. Aber sie wollte einfach nicht aufgehen. Ich stöhnte gelangweilt und ließ mich nach hinten fallen. Leise summte ich ein paar Lieder vor mich hin. „Na wartest du auf jemanden??“ Ich zuckte erschrocken zusammen und richtete mich wieder auf. Vor mir stand ein grinsender Nick. „Endlich!!“, ich umarmte ihn zur Begrüßung. Er lachte und erwiderte meine Umarmung. „Bist du ganz alleine da??“, fragte ich ihn. „Kann man so sagen“, antwortete er und nahm meinen Koffer mit den Klamotten und so. „Und, bist du froh endlich nach Hause zu dürfen??“, fragte Nick während wir zum Ausgang liefen. „Ohja du glaubst gar nicht wie lange vier Wochen in einem Krankenhaus sein können! Das kommt einem vor wie ein ganzes Jahr!“ Wir fingen beide an zu lachen. „Und wo ist Joe gerade??“, fragte ich neugierig. Nick grinste nur und lief weiter. Tolle Antwort!! Vor dem Krankenhaus blieb ich erstarrt stehen. „Wem gehört die Limo??“ „Für Heute gehört sie dir und deinem Schatzi“, lachte Nick und da ging auch schon die Tür auf und Joe kam raus. Ich stand immer noch wie erstarrt neben Nick. „Na los, geh schon“, sagte Nick und stupste mich leicht nach vorne. Ich fing an zu lächeln und rannte zu Joe. Ich fiel ihm um den Hals und er schlang seine Arme um meine Hüfte. Ich roch sofort sein tolles Parfüm und atmete es tief ein. „Du bist doch verrückt“, kicherte ich und ließ ihn wieder los. „Ja verrückt nach dir!!“, er gab mir einen kleinen Kuss und hielt mir dann die Tür auf. „Ladies First!“ „Dankeschön“, ich grinste ihn an und stieg ein. Er stieg ebenfalls ein und schloss die Tür hinter sich. Kurz darauf fuhr die Limo los. „Wo fahren wir denn hin??“, fragte ich wieder neugierig. „Das wirst du noch früh genug erfahren.“ „Du bist gemein“, schmollte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schüttelte nur grinsend den Kopf. „Ich bin so froh das du endlich aus dem Krankenhaus draußen bist! Jetzt können wir nämlich wieder was zusammen unternehmen und ich hab dich den ganzen Tag nur für mich“, er lächelte mich glücklich an und gab mir einen Kuss. „Du bist so süß weißt du das??“ „Jetzt schon.“ Wir lachten. „Gehen wir eigentlich an einen Öffentlichen Ort also wo viele Leute sind??“ „Nein keine Angst, wir sind ganz alleine keiner kann meine hübsche Freundin sehen“, er grinste. „Du bist so ein kleiner Schleimer“, ich lachte und piekste ihm in die Seite. „Nur weil ich was nettes sage bin ich gleich ein Schleimer?? Das ist aber nicht fair.“ Ich verdrehte nur die Augen. Ein paar Minuten später hielten wir an. Ich wollte schon aussteigen doch Joe hielt mich fest und band mir seinen Schal um die Augen. „Was soll das werden??“, kicherte ich. „Gib mir deine Hand ich helfe dir raus.“ Ich streckte meine Hand aus und Joe nahm sie. Ich tastete mich ganz vorsichtig aus dem Auto bis ich draußen stand. „Wehe du lässt mich gegen einen Baum laufen“, sagte ich drohend. „Mach ich schon nicht.“ Er gab mir kurz einen zärtlichen Kuss auf den Mund und lief dann los. „Warn mich nächstes mal vor wenn du mich küsst damit ich es auch erwidern kann“, lachte ich und ließ mich von ihm führen. Er antwortete nicht. Während wir liefen grübelte ich die ganze Zeit wo er mich hinführte. Plötzlich blieb er stehen und ich lief gegen ihn. „Oh sorry.“ „Schon okay, war ja meine Schuld“, er lachte kurz und drehte mich dann in die Richtung die er wollte. Danach ließ er mich los und nahm mir den Schal ab. Ich blinzelte kurz gegen die Sonne und schaute mich dann um. Ich stand auf einem kleinen Berg, vor mir konnte ich auf die Stadt sehen und weiter hinten konnte man sogar das Meer sehen. Die Aussicht war einfach wunderschön. „Wow..“, flüsterte ich nur. Joe legte seine Arme von hinten um mich und gab mir einen Kuss in den Nacken. „Gefällts dir?“ Ich nickte heftig. „Und das auch??“, fragte er wieder flüsternd und drehte uns um. Dort lag ein rießen Herz aus weißen und roten Blütenblättern. In der Mitte lag eine Decke mit ganz vielen Früchten. „Oh das ist so süß“, ich drehte mich in seiner Umarmung um und küsste ihn dankbar. „Am Anfang wusste ich nicht ob ich das wirklich machen sollte weil das vielleicht einbisschen langweilig ist aber dann ist mir eingefallen das du mir am Telefon gesagt hast das du Picknicks magst und...“, ich unterbrach ihn mit einem Kuss. „Schon gut ich find es nicht langweilig.“ Er grinste und zog mich mit zur Decke. Wir setzten uns gegenüber und ich bemerkte jetzt erst das da auch eine Schüssel mit geschmolzener Schokolade war. Omg das war doch nicht sein ernst. Haha wie süß. „Das ist nicht wirklich ein Schokofondue??“, fragte ich ungläubig. „Ähm doch“, er kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Woher weißt du das ich das liebe??“, fragte ich grinsend. „Tja ich hab da so meine Kontakte“, er lachte. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf. „Erdbeere??“, fragte Joe und hielt mir die Erdbeeren hin. „Omg du bist doch echt verrückt“, ich lachte und nahm mir eine in Herzform geschnittene Erdbeere. „Wie schon gesagt, verrückt nach dir“, er lachte wieder. Ich machte ein paar Sachen auf einen Spieß und hielt den dann in die Schokolade. Joe machte es mir nach. Während wie aßen redeten wir eher wenig. Ich lächelte ihn aber die ganze Zeit an. So was hatte noch nie jemand für mich gemacht. Es fühlte sich so toll an das Joe das alles nur für mich machte. Als wir dann beide satt waren stellten wie die Sachen auf die Seite damit wir Platz hatten. „Und, hättest du dir unser erstes Date so vorgestellt??“, fragte mich Joe und schaute in den Himmel. „Also ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht das du so viel tolle Sachen für mich machst...“ „Also wirklich, was denkst du denn von mir?“, er grinste und zog mich zwischen seine Beine. „Tut mir leid aber so was hat noch niemand für mich gemacht“, ich lächelte und lehnte mich an ihn. Er schlang seine Arme von hinten um mich und gab mir wieder einen Kuss in den Nacken. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch“, flüsterte ich zurück. Wir saßen eine weile einfach nur so da und schauten runter auf die Stadt. Jeder von uns beiden hing seinen eigenen Gedanken nach. Ab und zu hauchte Joe mir einen Kuss auf den Nacken. „Warum mögen meine Eltern dich eigentlich auf einmal so??“, fragte ich in die Stille. „Ähm...weiß auch nicht.“ „Ach komm Joe, ich merk das du lügst!“, ich drehte mich etwas und schaute ihn auffordernd an. „Ich will aber nicht das du sauer auf deinen Eltern bist.“ Ich drehte mich jetzt ganz zu ihm um und drückte ihn an den Schultern auf den Boden. „Jetzt sag schon!!“ Ich schaute ihn flehend an. „Nagut...ähm deine Eltern mögen mich weil sie wissen das ich dich liebe egal wie du aussiehst..“, während er sprach schaute er an mir vorbei. „Was?! Soll das heißen sie denken ich bekomm mit den Narben keinen Jungen ab?? Ich kann’s nicht glauben sie sagen wirklich hinter meinem Rücken das ich hässlich bin, was sind das für Eltern!!“ Ich ließ mich neben ihn fallen und verschränkte sauer meine Arme vor der Brust. „Süße bitte sei jetzt nicht sauer sie meinen es doch nur gut!“ „Bist du jetzt auf denen ihrer Seite oder was??“ „Nein! Können wir vielleicht weiter reden wenn es dunkel ist??“ „Warum wenn es dunkel ist??“, fragte ich verwirrt. „Weil ich noch eine Überraschung für dich habe“, er grinste mich breit an. „Noch mehr??“ Er nickte. „Komm wir müssen los!!“, er stand auf und zog mich mit hoch. Als ich stand rannte er mit mir an der Hand los. „Was ist mit den ganzen Sachen??“, rief ich während ich hinter ihm herstolperte. „Darum kümmert sich schon jemand.“ Auf der Straße wartete schon die Limo auf uns. Joe hielt mir wieder die Tür auf und ich stieg ein. Als Joe dann auch eingestiegen war und die Tür geschlossen hatte fuhr die Limo los. Ich saß am Fenster und schaute nachdenklich nach draußen. Ich konnte immer noch nicht glauben was Joe mir gesagt hatte. Ich hab von Anfang an gedacht das da irgendwas nicht stimmt weil meine beiden Eltern auf einmal so nett zu Joe waren. „Hör auf damit!!“, schimpfte Joe und schlug mir leicht auf die Wange. „Was denn??“ „Du denkst wieder an deine Eltern und ich will das, dass heute ein schöner Tag wird!“ „Okay, okay du hast ja recht. Tut mir leid“, entschuldigte ich mich und gab ihm einen zärtlichen Kuss. „Schon besser“, grinste er und küsste mich wieder. „Wo ist den meine Überraschung??“, fragte ich neugierig als wir uns wieder lösten. „Ganz in der nähe von deinem Haus.“ „Da sind aber nicht meine Eltern oder?“ „Nein und du sollst doch nicht daran denken!“ Er schaute mich streng an. „Sorry..“ „Ich kann ja verstehen das du sauer bist aber nicht an UNSEREM Tag okay??“ Er schaute mich mit seinem Hundeblick an dem ich echt nicht widerstehen konnte. „Okay, versprochen!“ „Danke“, er küsste mich schon wieder. Ich lächelte leicht in den Kuss hinein. Wir lösten uns erst wieder als die Limo plötzlich anhielt. Joe schaute kurz hinter mir aus dem Fenster und sagte dann: „Okay wir sind da komm!“, er öffnete die Tür, stieg aus und half mir dann aus dem Auto. Ich schaute mich um und bemerkte das wir wirklich nur ein paar Häuser von meinem zu Hause entfernt waren. „Wo ist jetzt die Überraschung??“, wollte ich wissen. Joe grinste nur und drehte mich um. Als ich seine Überraschung sah klappte mir der Mund auf. Vor mir stand ein großes Plakat wo eigentlich immer die Werbungen drauf waren nur diesmal stand dort: „Sophia Chiavetta, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt! - Joe“ „OMG!!! Wie lange wird das da stehen??“ Joe lachte kurz. „4 Wochen!“ „Das ist sooo geil! Danke, danke, danke“, ich umarmte ihn fest. Ich freute mich so sehr das mir sogar eine Träne über die Wange rollte. Ich ließ ihn wieder los. „Hey, nicht weinen“, er lächelte mich an und wischte die Träne weg. „Ich kann immer noch nicht fassen das du das alles für mich gemacht hast!“ „Damit wollte ich dir zeigen wie sehr ich dich liebe“, er gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Wir lösten uns erst wieder als wir beide keine Luft mehr bekamen. „Soll ich dich nach Hause bringen??“, fragte Joe schwer atmend. „Nein! Lass uns zu dir gehen.“ „Okay, aber nur wenn du deiner Mutter bescheid sagst.“ Ich seufzte. „Nagut...“ Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und schrieb meine Mum eine Sms. Nachdem ich die SMS abgeschickt hatte steckte ich mein Handy wieder in die Tasche und fragte: „Zufrieden??“ „Ich hab zwar eher anrufen gemeint aber egal.“ Er nahm meine Hand, verschränkte seine Finger mit meinen und lief los. Jetzt erst bemerkte ich das die Limo gar nicht mehr da war. „Ich war noch nie in deinem Haus“, fiel mir auf. „Stimmt, dann wird es aber mal Zeit“, er grinste und bog in eine kleine Straße ein. „Warum laufen wir durch die kleine Straße??“, fragte ich etwas verwirrt. „Ist eine Abkürzung.“ Ich nickte nur. Am Ende der Straße lief Joe auch gleich auf das erste Haus zu. Es war echt groß dafür das nur er darin wohnte. „Warum wohnst du in so einem großen Haus??“, fragte ich während Joe die Haustür aufschloss. „Das Haus haben mir meine Eltern für mich, Jasmin und unsere Kinder die wir bekommen sollten gekauft“, er verdrehte die Augen und ging rein. „Achso.“ Er zog sich die Schuhe aus und stellte sie neben die Tür. Ich tat es ihm gleich. „Du kannst dich schon mal einbisschen umsehen, ich geh kurz ins Bad“, meinte Joe und verschwand die Treppe hoch. Ich nickte nur leicht und lief einbisschen im Haus rum. Also Geschmack hatte er auf jedenfall. Hier war es wirklich schön eingerichtet. Im Wohnzimmer fand ich dann ein Bild mit drei kleinen Kindern. War eines davon Joe?? Wenn ja wer waren dann die anderen beiden?? Vielleicht er, Nick und ein Freund oder noch ein Bruder. Ich hatte ihn ja noch nie gefragt ob er noch mehr Brüder hatte. „Na, hast du mein altes Bild gefunden??“, kicherte Joe und legte seine Arme von hinten um mich. Ich zuckte leicht zusammen. „Wer bist du?? Und wer sind die anderen beiden??“ „Also der in der Mitte bin ich, links ist Nick und rechts ist Kevin mein ältester Bruder“, erklärte er mir. „Wohnt Kevin auch hier in der Nähe??“, wollte ich wissen. „Nein leider nicht, wir haben eigentlich fast nur noch übers Telefon Kontakt aber so einmal im Monat machen wir alle drei eine Tag aus an dem wir uns treffen.“ „Oh das finde ich toll“, ich lächelte. „Jaa“, er ließ mich los und zog mich dann auf die Couch. „Eine Frage hätte ich da noch.“ „Schieß los!“ „Ist Kevin mit einer Frau zusammen die er nicht liebt so wie du solltest??“ „Am Anfang schon aber dann haben die beiden sich wirklich in einander verliebt und verbringen fast jeden Tag zusammen. Ich dachte erst bei mir wird das vielleicht auch so aber Jasmin ist einfach nur schlimm!! Du bist viel, viel besser!“ Er grinste mich mal wieder an. „Das ist ja cool das die beiden sich verliebt haben, aber deine Eltern werden mich bestimmt auch noch akzeptieren schließlich bist du ihr Sohn und sie lieben dich, und freuen sich bestimmt auch wenn du glücklich bist. Sie brauchen nur Zeit.“ „Hmm hoffen wir mal das du recht hast. Hast du Hunger??“, wechselte er das Thema. „Ähm ja.“ „Okay ich Koch uns was, willst du mir helfen??“ Ich nickte. Wir gingen in die Küche und machten uns was zu Essen. Nach dem Essen alberten wir noch einbisschen rum, schauten Fernseh und dann so um 23 Uhr gingen wir schlafen.Ich wachte auf als ich irgendwas schweres auf mir spürte. Ich öffnete leicht meine Augen und erkannte Joe der auf mir lag und mich entschuldigend anlächelte. „Was machst du da??“, fragte ich verschlafen. „Ich wollte eigentlich nur auf die andere Seite aber ich konnte mich nicht mehr halten.“ „Dann geh rüber ich bekomm keine Luft!“ „Oh sorry..“, er ließ sich neben mich fallen und kuschelte sich wieder unter die Decke. „Was hat dir das jetzt gebracht das du auf die andere Seite bist??“, fragte ich verwirrt und drehte mich zu ihm. „Ähm...du bist immer weiter zu mir gerückt bis ich irgendwann fast rausgefallen bin deswegen wollte ich auf die andere Seite“, erklärte er grinsend. „Oh, wahrscheinlich wollte ich einfach nah bei dir sein“, lachte ich und gab ihm einen Kuss. „Ja, niemand kann mir widerstehen, selbst im Schlaf nicht!!“ Wir lachten beide. „Oh man wir sind so blöd.“ „Jaa, wollen wir Frühstücken??“ Ich verdrehte die Augen. „Du denkst nur an Essen oder??“ „Gar nicht!!“, er verschränkte gespielt beleidigt seine Arme vor der Brust. „Nagut, komm du kleines Kind“, lachte ich, stand auf und lief Richtung Küche. „Ey, ich bin kein kleines Kind“, rief Joe und rannte mir nach. Er holte mich schnell ein, hob mich hoch und schmiss mich über seine Schulter. „Aaahh Joe lass mich runter!!“, quiekte ich und lachte. In der Küche ließ er mich auf der Arbeitsplatte wieder runter. „So was will die Madam essen??“ „Kommt drauf an was mein Held zu Hause hat“, grinste ich. Er ging zum Kühlschrank und öffnete ihn. „Hmm, ich hab nicht wirklich große Auswahl. Also entweder Cornflakes, Brötchen oder Eier“, zählte er auf und schaute mich dann fragend an. „Ich hätte gerne Rühreier.“ „Alles klar!“, er salutierte kurz und machte sich dann an die Arbeit. Ich beobachtete ihn die ganze Zeit und manchmal drückte er mir einen Kuss auf den Mund. Als er dann fertig war verteilte er die Eier auf zwei Teller und reichte mir einen davon. „Guten Appetit“, sagte Joe und setzte sich neben mich auf die Arbeitsplatte. Während wir aßen redeten wir einfach über belanglose Dinge oder schwiegen und hangen unseren eigenen Gedanken nach. „Hat´s dir geschmeckt??“, fragte er und nahm meinen leeren Teller. „Ja das hast du toll gemacht“, lächelte ich und sprang von der Platte. Er grinste zufrieden und legte die Teller in die Spüle. „Was machen wir jetzt??“, wollte ich wissen und schaute ihn fragend an. „Ich würde sagen ich bring dich jetzt erstmal nach Hause“, meinte Joe und schaute mich etwas entschuldigend an. „Nein! Ich will noch bei dir bleiben! Bitte Joey!“, ich schaute ihn mit meinem Hundeblick an bei dem mir eigentlich keiner widersprechen konnte. „Eigentlich würde ich bei diesem Blick alles für dich machen aber diesmal nicht. Du kannst dich nicht für immer bei mir verkriechen!“ Ich seufzte. „Nagut du hast ja recht...“, ich lief in den Flur und zog meine Schuhe an. Dabei schaute ich die ganze Zeit traurig. „Hör auf so zu gucken du machst mir ein schlechtes Gewissen!“ „Sollst du ja auch haben“, grinste ich und stand wieder vom Boden auf. Er piekste mir in die Seite und zog dann ebenfalls seine Schuhe an. „Komm du doofe Nudel“, grinste Joe und zog mich an der Hand mit raus. „Warum bin ich eine doofe Nudel??“, fragte ich belustigt während ich einstieg. „Weiß nicht ist mir gerade so eingefallen.“ Er machte meine Tür zu und stieg jetzt ebenfalls ein. Er startete den Motor und fuhr los. Während der kurzen fahrt überlegte ich mir die ganze Zeit was ich meine Mutter jetzt sagen sollte. Ich war so sehr in Gedankenversunken das ich erst gar nicht merkte das Joe mit mir sprach. „Hallo?? Bist du noch da?“, fragte Joe und stupste mich leicht an. „Was?...Äh sorry Joe ich war total in Gedanken...“ „Ich hab’s gemerkt, wir sind da.“ Ich schaute aus dem Fenster, und tatsächlich wir standen schon vor meinem Haus. „Okay, dann werd ich mal gehen..“, meinte ich und gab ihm einen kleinen Kuss. Ich wollte schon aussteigen doch er zog mich noch mal zu sich und gab mir einen richtigen, langen Kuss. „Alles wird gut“, flüsterte er dann noch bevor er mich losließ. Ich lächelte ihn leicht an und stieg dann aus. Er winkte mir noch und fuhr dann davon. Ich atmete tief durch und lief zur Haustür. Gerade wo ich klingeln wollte ging die Tür auf und meine Mutter stand vor mir. „Da bist du ja, warum hast du gestern nicht angerufen??“, fragte sie natürlich gleich und zog mich rein. „Weil ich sauer auf dich war“, antwortete ich und stellte mich mit verschränkten Armen vor sie. „Was? Warum??“, sie schaute mich verwirrt an. „Ich weiß das du Joe nur magst weil er mich schon vor dem Unfall geliebt hat, und das du denkst das ich keinen anderen bekommen würde weil ich jetzt so aussehe!“ Ich schaute sie böse an. „So war das doch gar nicht gemeint, ich bin nur glücklich das du endlich glücklich bist..“, versuchte sie sich rauszureden. „Aber du magst Joe trotzdem nicht hab ich recht??“ „Ja okay er ist nicht wirklich der den ich mir für dich vorgestellt habe aber ich kann ja nix daran ändern.“ „Warum magst du ihn denn nicht?? Er hat dir doch gar nichts getan!“ „Da hast du recht mir hat er nichts getan, aber dir. Er hat erstens dich in Gefahr gebracht mit Jasmin, zweitens hast du dich mit ihm betrunken und drittens hat er dich ausgenutzt und dir das Herz gebrochen!“, zählte sie auf. „Das ist alles Vergangenheit, er wollte mir nicht weh tun und hat sich auch dafür entschuldigt und gestern hat er mir eine voll schöne Liebeserklärung gemacht!“ „Ja die hab ich gesehen.“ „Echt?? Und wie findest du es??“, fragte ich neugierig. „Ehrlich gesagt finde ich es toll von ihm weil ich hab noch nie gehört oder gesehen das, dass jemand für seine Freundin gemacht hat“, gab meine Mutter zu. „Siehst du! Und das hat er nur für mich gemacht“, grinste ich triumphierend. „Ja und deswegen respektiere ich Joe ja auch als deinen Freund obwohl ich ihn nicht so mag okay??“ „Nagut, ich kann ja an deiner Meinung sowieso nichts ändern.“ „Gut jetzt wo das geklärt ist, könntest du schnell in den Supermarkt gehen und Milch und Eier kaufen??“, fragte meine Mutter und schaute mich lieb an. „Muum du weißt doch das ich nicht unter Menschen will.“ „Sophia du kannst nicht dein leben lang nur in der Wohnung hocken, die werden schon nix sagen also geh!“, sie drückte mir einen 10 Euro Schein in die Hand und schob mich vor die Tür. „Bis gleich“, sagte sie noch bevor sie die Tür vor meiner Nase zu machte. Ich kann mich doch nicht einfach rausschmeißen! Dann hol ich halt die blöden Eier und die Milch. Ich steckte das Geld ich meine Hosentasche und schlenderte durch die Straßen. Ich spürte die ganze Zeit die Blicke der anderen Leute auf mir. Das machte mich echt nervös und ich fühlte mich überhaupt nicht wohl hier. Ich wollte wieder nach Hause in mein Zimmer wo mich keiner sehen konnte! Am Supermarkt angekommen lief ich rein und machte mich auch gleich auf die Suche nach der Milch. Da ich schon öfters mit meiner Mum hier einkaufen war fand ich diese auch schnell. Danach suchte ich die Eier. Als ich sie gefunden hatte hörte ich auf einmal Gekicher hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine Gruppe aus Mädchen. Sie waren ungefähr zu fünft. „Oh wen haben wir denn da?? Die kleine Tussi die mir Joe weg genommen hat“, sagte auf einmal eine der Mädchen und jetzt erst erkannte ich sie. Es war die mit der Joe unter der Brücke war. „Joe hat sich für mich entschieden, dafür kann ich nichts“, entgegnete ich. Die fünf kamen auf mich zu. „Ach das hast du doch für extra gemacht nicht wahr? Das mit den Narben. Damit er aus Mitleid mit dir zusammen kommt.“ „Nein!! Das stimmt nicht!“ „Haha das kannst du deinen Friseur erzählen. Ich mein guck dich doch mal an! Wer will schon mit so was zusammen sein“, sie schaute mich von oben bis unten an. „Jungs wollen meistens mit ihren Freundinnen bei ihren Freunden angeben aber mit dir kann Joe ganz bestimmt nicht angeben!“, alle fünf lachten. „Lasst mich in Ruhe“, schrie ich und versuchte so gut es ging meine Tränen zurück zu halten. Ich wollte nicht wegen so jemanden weinen. Und schon gar nicht hier vor den ganzen Menschen. „Ohh muss das kleine Mädchen jetzt weinen weil sie weiß das sie keine Chancen hat bei den Jungs?? Glaub mir Joe wird noch früh genug merken das ich die richtige war. Schließlich sehe ich nicht so hässlich aus wie du“, sie lachte böse und die anderen stimmten mit ein. „Ich bin nicht hässlich“, schluchzte ich und die ersten Tränen liefen über meine Wangen. „Kommt Mädels wir lassen die kleine alleine. Ich kann ja mal Joe anrufen wir wollten heute sowieso noch was zusammen unternehmen“, grinste sie und lief mit ihren Freunden davon. Die anderen Leute im Laden glotzten mich alle an als wäre ich ein Monster. Ich schüttelte leicht den Kopf und rannte aus dem Laden. Ich rannte weiter die Straße entlang einfach nur gerade aus. Egal wohin! Hauptsache weg von all den Menschen! Erst als ich nicht mehr konnte ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich zog meine Beine zu mir, legte mein Gesicht auf meine Knie und weinte leise. Wollte Joe heute wirklich was mit ihr unternehmen?? Oder hatte sie das nur gesagt um mich zu ärgern?? Aber sie hatte doch eigentlich recht mit dem was sie gesagt hatte. Was wollte Joe schon mit so einer Freundin wie mir? Aber andererseits hatte Joe die ganzen Sachen an dem Date für mich gemacht. So was macht man doch nicht für jemanden den man nicht wirklich liebt oder?? Ich war total verwirrt! Ich wusste doch das es keine gute Idee war Einkaufen zu gehen. Aber wieso heulte ich überhaupt über diese dummen Kommentare. Ich weiß das doch alles schon die ganze Zeit. Eigentlich müsste es mir egal sein aber komischer weiße war es das nicht. Es verletzte mich! Sehr sogar! Ich saß noch sehr lange dort, weinte und machte mir Gedanken über das was das Mädchen gesagt hatte. Erst als es langsam dunkel wurde und ich mich einigermaßen beruhigt hatte schaute ich mich das erste mal richtig um. Ehrlich gesagt kam mir hier überhaupt nichts bekannt vor. War ich wirklich so weit gerannt das ich mich nicht mehr auskannte?? So blöd konnte aber auch nur ich sein. Ich schaute auf die Straße vor mir und alle paar Sekunden fuhr ein Auto an mir vorbei. Warum konnte ich jetzt nicht in meinem Zimmer sitzen und mit Joe telefonieren und glücklich sein?? Immer musste mir irgendwas passieren. Aber das war ich ja schon gewohnt. Gott schien mich echt zu hassen! Man kann aber auch schließlich nicht von jedem geliebt werden. Auf einmal fing es auch noch an zu regnen. Am Anfang nieselte es nur aber dann schüttete es wie aus Eimern. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film, da fängt es in so Situationen auch immer an zu regnen. Aber das interessierte mich recht wenig! Sollte es doch regnen, noch schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden. Ich seufzte. Plötzlich machte das Auto das gerade an mir vorbei fuhr eine Vollbremsung und fuhr an den Straßenrand. Ich schaute sofort auf. Joe stieg mit dem Handy am Ohr aus und sagte: „Ich hab sie gefunden bis später.“ Er steckte sein Handy in die Hosentasche und kam zu mir. „Süße da bist du ja! Ich hab dich schon überall gesucht! Du bist ja ganz nass komm ich bring dich nach Hause.“ Ich schaute ihn nur kurz traurig mit meinen verweinten Augen an und senkte dann wieder den Blick. Er zog mich hoch und nahm mich dann in den Arm. Ich klammerte mich sofort an ihn. In seinen Armen fühlte ich mich immer so sicher! Ich hätte ihn am liebsten nicht mehr los gelassen! „Joe, verlass mich nicht“, schluchzte ich. „Warum sollte ich das??“, fragte er verwundert und drückte mich leicht von sich weg. „Weil...weil du mich sowieso irgendwann verlassen wirst und...und“, er legte mir seinen Finger auf die Lippen. „Ich weiß das Ashley dir irgend so etwas gesagt hat aber egal was sie dir erzählt hat nix davon stimmt!“ „Doch, wenn du weißt das sie es gesagt hat hast du dich also wirklich heute mit ihr getroffen. Wie konntest du nur ohne mir was zu sagen??“, ich schaute ihn enttäuscht an. „Hey es ist nicht so wie du denkst. Sie hat mich vorhin angerufen und mir gesagt das sie mit mir reden will deswegen bin ich zu ihr gegangen. Aber als dann kurz darauf deine Mum angerufen hat und erzählt hat das du nicht mehr nach Hause gekommen bist hab ich ihr gesagt das ich dich suchen muss. Dann hat sie natürlich versucht mich aufzuhalten und hat mir gesagt das sie heute mit dir geredet hat. Naja und dann bin ich losgefahren. Ich such dich schon seit ein paar Stunden!!“ „Tut mir leid, ich wollte nicht das ihr euch wegen mir Sorgen macht“, flüsterte ich und senkte meinen Blick auf den Boden. „Schon okay, komm ich fahr dich jetzt nach Hause sonst sind wir morgen noch krank“, er hielt mir die Tür auf und ich stieg ein. Er ging auf die andere Seite und stieg ebenfalls ein. Er war fast genauso nass wie ich. Was aber auch kein Wunder war schließlich schüttete es draußen. Ich schnallte mich an und starrte aus dem Fenster. Joe startete den Motor und fuhr los. Während der ganzen Fahrt schwiegen wir. Erst als Joe vor meinem Haus anhielt sagte ich leise: „Bleibst du diese Nacht bei mir??“ Ich schaute ihn dabei nicht an. „Natürlich dann kannst du mir auch gleich erzählen was Ashley dir so erzählt hat, wenn du willst.“ Ich nickte leicht und stieg aus. Joe folgte mir bis zur Haustür. Ich klingelte und als meine Mutter mich sah umarmte sie mich sofort und drückte mich fest an sich. „Mum...du erdrückst mich!!“ Sie ließ mich sofort los. „Tut mir leid, ich hab mir nur solche Sorgen gemacht. Lauf nie wieder weg okay??“ Ich nickte nur. „Zieht euch erstmal um ihr seit ja total nass“, stellte meine Mutter fest und schickte uns ins Zimmer. Ich gab Joe ein paar Sachen die mir zu groß waren. Er verschwand damit im Bad und in der Zwischenzeit zog ich mir selber was an. Ich war soo froh endlich wieder zu Hause zu sein. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und kuschelte mich in meine Decke. Doch dadurch das meine Haare noch nass waren wurde mein Kissen total nass. „Na super“, flüsterte ich und lief zum Bad. Ich klopfte leise an und kurz darauf öffnete Joe mir die Tür. Ich kam rein und er schloss hinter mir wieder die Tür. Er wollte sich wahrscheinlich auch gerade die Haare föhnen da der Föhn auf dem kleine Schrank neben dem Waschbecken lag. „Willst du erster deine Haare föhnen??“, fragte er und hielt mir den Föhn hin. Ich schüttelte den Kopf. „Du hast kürzere Haare das geht schneller.“ Er nickte einverstanden und fing an sich die Haare zu Föhnen. Ich beobachtete ihn dabei und musste immer wieder daran denken was Ashley gesagt hatte. Ich wollte zwar nicht daran denken aber immer wieder hörte ich ihre Sprüche in meinem Kopf. „Aaarrgghh“, machte ich auf einmal ungewollt und schlug mir sofort die Hand vor den Mund. „Süße was ist los??“, fragte Joe natürlich sofort besorgt. „Nix“, sagte ich leise und wollte aus dem Bad verschwinden aber Joe hielt mich fest und drückte mich wieder auf den Rand der Badewanne. „Sophia du erzählst mir jetzt sofort was im Supermarkt passiert ist!!“ Er schaute mich streng an und ich senkte meine Blick auf den Boden. Ich seufzte kurz und fing dann zu erzählen was passiert war. Danach ging es mir ehrlich gesagt schon einbisschen besser. Joe hatte mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört und ab und zu tröstend über den Arm gestrichen. „Das stimmt alles doch gar nicht, die ist nur eifersüchtig weil ich mich für dich entschieden habe“, lächelte er und gab mir einen Kuss. „Danke Joe.“ „Für was??“ „Dafür das du mir immer zuhörst und einfach für mich da bist. Ich liebe dich“, ich umarmte ihn dankbar. „Das ist doch selbstverständlich.“ Wir lösten uns wieder voneinander und ich fing an zu gähnen. „Oh da ist aber jemand müde“, grinste Joe. „Ja ich würde gerne schlafen.“ „Komm ich föhn dir schnell die Haare dann können wir schlafen gehen okay??“ „Okay“, stimmte ich nickend zu. Er schaltete also wieder den Föhn an und föhnte meine Haare einiger maßen trocken. Ab und zu fielen mir immer wieder die Augen zu da ich Hundemüde war. Als Joe dann fertig war ging ich sofort in mein Zimmer und kuschelte mich wieder in meine Decke. Ich war so müde das ich kurze Zeit später schon einschlief und nur noch im Unterbewusstsein mitbekam wie Joe sich zu mir legte. Mitten in der Nacht – um genau zu sein um 1 Uhr – wachte ich auf und bemerkte das Joe nicht mehr neben mir lag. Hatte ich mir etwa nur eingebildet das er sich zu mir gelegt hatte? Aber er hatte es mir doch versprochen da zu bleiben! Ich setzte mich auf und schaute mich im Zimmer um. Seine Klamotten lagen neben dem Bett. Das hieß also schon mal das er noch hier war. Er ist ja bestimmt nicht in Boxershorts nach Hause gefahren. Auf einmal hörte ich Wasser laufen. Ich schaute sofort zur Badtür und sah das, dass Licht an war. Aha, Joe war also im Bad. Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Doch als ich kurz vorm einschlafen war, kam Joe wieder ins Zimmer und kroch zu mir unter die Decke. „Joey“, flüsterte ich und kuschelte mich etwas mehr an ihn. „Süße“, flüsterte er zurück und legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich lächelte zufrieden und genoss seine Nähe und seinen tollen Geruch. Doch Joe´s Hand wanderte auf einmal unter mein T-Shirt und dann legte er seine Hand auf meine Bauch. „Aaaahhhh“, schrie ich sofort und schlug seine Hand weg. Ich schlug mir selber die andere Hand vor den Mund da ich meine Mutter nicht aufwecken wollte. Joe lag nur neben mir und lachte sich einen ab. „Du...du.. Blödmann“, sagte ich und schlug ihm auf die Schulter. Joe bekam sich vor lachen fast nicht mehr ein. „Sorry....das musste...sein“, versuchte er zu sagen während er lachte. „Warum ist deine Hand so kalt??“, wollte ich wissen da Joe eigentlich immer warme Hände hatte. „Hab meine Hände mit kaltem Wasser gewaschen“, antwortete er und wischte sich die Lachtränen weg. Er hatte sich wieder etwas beruhigt. „Wehe du machst das noch mal dann gibt’s Rache“, drohte ich ihm und legte mich ganz an den Rand vom Bett. „Ach komm, ich mach’s nicht mehr! Komm her!!“, er schaute mich mit seinem süßen Hundeblick an. Ich streckte ihm nur die Zunge raus und drehte mich mit dem Rücken zu ihm. „Okay dann komm ich eben zu dir“, sagte Joe leise und rückte zu mir. „Joooe ich fall gleich runter!“, ich rutschte immer weiter Richtung Boden. Er legte wieder seinen Arm um mich und zog mich mit in die Mitte des Bettes. „Jetzt fällst du nicht mehr runter“, er gab mir einen kleine Kuss auf den Nacken und legte seinen Kopf dann aufs Kissen. Ich grinste und schlief dann auch wieder ein.„Was war gestern los??“, fragte meine Mutter als wir am nächsten Morgen am Frühstückstisch saßen. Ich schaute sie verwirrt an. „Was meinst du??“ „Na du hast doch geschrien!“ Joe der neben mir saß bekam schon wieder einen Lachanfall und meine Mutter schaute ihn fragend an. „Ach Joe findet es lustig mir seine Eiskalte Hand auf den Bauch zu legen“, antwortete ich und schaute böse zu Joe. „Hey, du brauchst gar nicht sauer zu sein das hast du auch immer bei mir gemacht als du kleiner warst“, grinste meine Mutter und Joe war immer noch am lachen. „Kann sein“, murmelte ich nur. „Hör jetzt auf zu lachen“, ich schubste Joe leicht, doch er flog vom Stuhl da er nicht damit gerechnet hatte. Er hatte sofort aufgehört zu lachen. „Oh Gott alles okay??“, fragte ich sofort besorgt. „Alles bestens“, lächelte er und zeigte mir seinen Daumen nach oben. „Komm ich helfe dir hoch.“ Ich ging zu ihm und hielt ihm meine Hand hin. Er zog sich daran hoch und wir setzten uns wieder hin. „Okay genug rumgealbert, jetzt wird gefrühstückt.“ Wir nickten und aßen schweigend. „Was macht ihr heute eigentlich??“, fragte meine Mutter dann irgendwann. „Ich weiß nicht“, antwortete ich und zuckte mit den Schultern. „Ey, wie wäre es wenn wir mit Nick und Jessy einbisschen an den See gehen??“, schlug Joe begeistert vor. „Ja gute Idee! Aber es ist erst 10 Uhr ich würde sagen wir rufen sie so um 12 an okay?“ „Alles klar“, er grinste und gab mir einen kleinen Kuss. „Sollen wir dir helfen den Tisch abzuräumen??“, fragte ich meine Mutter. „Nein, schon okay.“ „Nagut, komm Joe wir gehen einbisschen in den Garten, es scheint so schön die Sonne“, ohne auf eine Antwort zu warten zog ich ihn mit in meinen Garten. „Wie cool du hast eine Hängematte! Ich wollte schon immer mal eine habe“, lächelte Joe und ich wusste das er am liebsten sofort hingerannt wäre. „Du kannst dich ja mal rein legen, solange geh ich für kleine Mädchen.“ „Cool danke“, er gab mir einen kleinen Kuss auf den Mund und schmiss sich dann in die Hängematte. Ich grinste nur und ging ins Bad. Ich war aber nicht hier um das zu machen was Joe dachte. Der würde jetzt seine Rache für gestern Nacht bekommen. Ich grinste fies und schaltete das Wasser so kalt wie es ging. Für ungefähr 10 Sekunden hielt ich meine Hände unter das Eiskalte Wasser, dann schaltete ich es wieder aus und trocknete meine Hände ab. Ich lief ganz langsam zurück in den Garten. Dort lag Joe lächelnd und mit geschlossenen Augen in der Hängematte und genoss die Sonne. Wenn er so da lag konnte er einem ja schon fast leid tun aber wenn ich dann an gestern dachte nicht mehr! Leise schlich ich weiter bis ich neben ihm stand. „Joey?“, sagte ich leise. „Ja?“, antwortete er ohne seine Augen zu öffnen. „Kann ich mich zu dir legen??“ Er nickte leicht und klopfte mit seiner Hand auf seinen Bauch als Zeichen das ich mich auf ihn legen sollte. Ich musste mir echt das lachen verkneifen. Langsam legte ich mich auf ihn. Er war so schön warm von der Sonne und echt bequem. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und wanderte mit meinen Händen runter bis zum Ende seines T-Shirts. „Sophia was...“, weiter kam er nicht da ich schon meine Hände auf seinen Bauch gelegt hatte. Er schrie genauso wie ich gestern und öffnete sofort seine Augen. Diesmal war ich die jenige die lachte und Joe schaute mich leicht böse an. „Du hattest recht, das ist lustig!“, kicherte ich und versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. „Okay, jetzt sind wie aber Quitt!“ Ich nickte und wuschelte ihm durch die Haare. „Ey, du zerstörst meine Frisur!!“ „Du hast deine Haare doch noch gar nicht gemacht.“ „Ich weiß“, lachte er und küsste mich. „Ich würde am liebsten den ganzen Tag hier liegen“, murmelte ich und legte meinen kopf wieder auf seine Brust. „Ja hier ist es echt schön, aber das können wir noch oft genug machen“, er strich sanft über meine Haare. „Hmm“, machte ich nur und dann schwiegen wir. Jeder von uns beiden hing seinen eigenen Gedanken nach, genoss die Sonne und die nähe des anderen. „Ich glaub wenn wir noch einbisschen länger hier liegen schlaf ich ein...“ „Hmm es ist ja auch schon 11“, antwortete Joe. „Was?? Es ist schon eine Stunde vorbei??“, fragte ich überrascht. Er nickte nur. „Okay, komm wir machen uns fertig, rufen Nick und Jessy an und dann können wir ja immer noch irgendwas machen bis es 12 ist“, schlug ich vor und setzte mich auf. „Oder wir bleiben hier liegen und schlafen“, lächelte Joe und schaute mich müde an. „Komm schon Schlafmütze!“ Ich stand auf und wartete auf Joe doch dieser rührte sich kein bisschen und schloss wieder seine Augen. „Joe du hast doch eben selber gesagt das wir das noch oft genug machen können. Komm jetzt!!“, meckerte ich da ich nicht länger warten wollte. „Ich komm ja schon“, er setzte sich erstmal auf den Rand der Hängematte doch diese drehte sich und Joe flog auf den Boden. „Hast du dir weh getan??“, fragte ich besorgt musste mir aber das lachen verkneifen. „Nein alles noch ganz, ich glaub heute ist mein Pechtag!“ Ich nickte nur und grinste breit. „Lach ruhig ich weiß doch das du es lustig findest.“ Ich fing an zu lachen half ihm aber trotzdem hoch. „Oh man du hättest dein Gesicht sehen sollen“, lachte ich während wir in mein Zimmer liefen. Joe streckte mir nur beleidigt die Zunge raus. „Sophia? Ich zieh mir schnell die Sachen von gestern an und hol mir dann frische Sachen von zu Hause okay??“ „Äh okay, du brauchst ja auch noch eine Badehose.“ „Stimmt, du kannst ruhig ins Bad gehen ich zieh mich schnell in deinem Zimmer um.“ Ich nickte und ging erstmal zu meinem Schrank um mir ein paar Sachen raus zu holen. Ich entschied mich für ein schönes rotes Sommerkleid und meinen roten Bikini dazu. Damit verschwand ich dann im Bad und putze erstmal meine Zähne. Danach wusch ich mich einbisschen und zog dann meine Sachen an. Schminken tat ich mich nicht da wir ja zum See gingen. Zum Schluss kämmte ich noch meine Haare und dann war ich fertig. Als ich wieder in mein Zimmer ging war Joe natürlich schon weg. Ich schnappte mir eine Tasche und packte: Sonnecreme, eine Decke zum draufsetzten und noch was zu trinken ein. Okay jetzt musste ich nur noch Jessy anrufen. Ich nahm mir also mein Handy, schmiss mich aufs Bett und wählte Jessys Nummer. „Hey Sophia“, begrüßte sie mich. „Hey Jessy, hast du heute schon was vor??“ „Ähm nein bis jetzt noch nicht“, antwortete sie. „Okay jetzt schon“, lachte ich. „Achja und was??“, fragte sie neugierig. „Du gehst in einer halben Stunde mit mir, Joe und Nick an den See.“ „Okay, freu mich schon. Dann bis in einer halben Stunde“, verabschiedete sie sich. „Jo bye“, ich legte wieder auf und packte mein Handy ebenfalls in die Tasche. Okay jetzt müsste ich alles haben. Ich schaute mich noch mal kurz im Zimmer um und als ich nix fand das ich noch mit nehmen könnte ging ich mit der Tasche ins Wohnzimmer. „Hey süße“, begrüßte mich meine Mutter die auf der Couch saß und Fernseh guckte. „Hey.“ „Dein Vater hat vorhin angerufen und hat gesagt das er nächste Woche gerne mal mit dir für eine Woche wegfahren würde“, erzählte meine Mutter. „Was?? Aber dann sehe ich Joe eine Woche lang nicht!“ „Ach komm du wirst es doch wohl mal eine Woche ohne deinen Schatzi aushalten.“ „Kann er denn nicht mit??“ „Das kannst du vergessen!! Wenn du ihn nämlich mit nimmst machst du die ganze Woche nur was mit ihm und nicht mit deinem Vater!“ Man! Hätte ja klappen können. „Hmm wenns sein muss...“, brummelte ich. Meine Mutter sagte nichts mehr dazu sondern konzentrierte sich auf die Nachrichten die gerade im Fernseh kamen. Ich wartete und wartete und wartete. Doch Joe kam einfach nicht. Wieso brauchte er nur so lange?? Vielleicht war ihm ja irgendwas dazwischen gekommen! Aber was sollte schon passiert sein? Arrgghh ich mach mir viel zu viele Gedanken! Nach unendlichen Minuten des Wartens klingelte es dann endlich an der Tür. Ich rannte sofort hin und öffnete die Tür. „Da bist du ja endlich!!“ „Ja hat einbisschen länger gedauert weil ich Nick noch angeholt habe“, und da bemerkte ich erst das Nick hinter ihm stand. „Oh hey Nick“, ich umarmte ihn zur Begrüßung. „Hey.“ „Jessy müsste auch gleich kommen, solange können wir ja-“ „Bin schon daaa!“, rief Jessy und kam angerannt. „Okay, dann kann’s los gehen“, lachte ich und holte noch schnell meine Tasche. Joe nahm mir die Tasche sofort ab und Nick nahm Jessys Tasche. „Das sind ja richtige Gentlemans“, flüsterte mir Jessy ins Ohr. Ich grinste. „Ja ich weiß!“ „Hey, lästert ihr etwa über uns??“ Joe schaute uns empört an und Nick lächelte. „Nein, so was würden wir doch NIE tun“, meinte ich übertrieben und Jessy fing an zu lachen. „Habe ich da gerade etwas Sarkastisches in deinem Satz gehört??“ „Vielleicht“, lachte ich und Jessy lachte auch immer noch. Wir bekamen uns fast nicht mehr ein. „Glaubst du die bekommen noch Luft??“, fragte Nick und schaute erst zu uns und dann fragend zu seinem größeren Bruder. „Solange sie nicht blau anlaufen geht’s denen noch gut“, sagte Joe ernst. Nick lachte kurz und ich und Jessy mussten noch mehr lachen. Selbst als wir am See angekommen waren lachten Jessy und ich immer noch weil wir immer wieder die lustigen Sätze noch mal sagten und dann wieder lachen mussten. „Also langsam reichts“, meinte Joe und flüsterte Nick irgendwas ins Ohr. Dieser nickte und dann kamen sie gemeinsam zu uns. Nick nahm Jessy hoch und legte sie über seine Schulter und Joe machte das gleiche bei mir. „Was habt....ihr vor“, lachte ich immer noch. Keiner der beiden antwortete uns. Sie liefen nebeneinander auf den Steg bis ans Ende. „1....2....3“, zählte Joe und schon waren Jessy und ich unter Wasser. Achso das hatten sie vor! Ich schwamm schnell wieder an die Oberfläche und musste erstmal husten da ich Wasser geschluckt hatte. Jessy die neben mir aufgetaucht war musste ebenfalls husten. Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte schaute ich nach oben und sah das Nick und Joe uns zufrieden angrinsten. „Das gibt noch Rache“, murmelte ich zu mir selber und schwamm ans Ufer. Jessy war mir nachgeschwommen. Mein Kleid hatte sich mit Wasser voll gesaugt und klebte wie eine zweite Haut an meinem Körper, was sich echt nicht toll anfühlte. Ich musste es unbedingt ausziehen, hatte ja zum Glück meinen Bikini drunter. Joe und Nick kamen zu uns gelaufen. „Na endlich ihr lacht nicht mehr“, rief Joe erleichtert und Nick grinste. „Ihr seid blöd!....Beide!!“, ich lief an ihnen vorbei und boxte beiden gegen den Arm. „Au“, riefen sie beide gleichzeitig. Jessy kicherte und rannte mir hinterher bis sie neben mir ankam. „Wo gehst du hin??“, fragte sie. „Ich will nur mein Kleid ausziehen weil es 1. nass ist und deswegen an meinem Körper klebt und 2. wegen dem Wasser voll schwer ist.“ „Ja ich auch.“ Wir liefen weiter bis zu unseren Taschen und zogen dort unsere Kleider aus. „Schon besser“, lächelte ich und Jessy nickte zustimmend. Die Jungs waren mittlerweile auch bei uns angekommen. „Wow ihr seht toll aus im Bikini“, zwinkerte Nick und beide musterten uns von oben bis unten. Ich hasste es wenn Leute mich ansahen und deswegen spürte ich auch gleich wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „Hört auf mich so an zu gucken!“ „Sorry“, Joe kam zu mir und gab mir einen Kuss. „Ihr Knutscht jetzt aber nicht den ganzen Tag rum oder??“, fragte Nick und schaute uns genervt an. „Wir versuchen uns zurück zu halten“, kicherte ich und wuschelte Nick durch seine Locken. „Hey, du zerstörst meine Frisur!!“ „Man merkt echt das ihr Brüder seit“, Joe und ich mussten lachen. „Warum lacht ihr??“, fragte Jessy uns verwirrt. „Ich hab Joe vorhin auch durch die Haare gewuschelt und er hat genau das selbe wie Nick gesagt“, erklärte ich den beiden. „Ey kommt lasst uns ins Wasser gehen!“ „Yeaah, wer als letztes da ist muss später allen ein Eis kaufen“, rief ich und wir rannten alle los. Ich war am Anfang die erste da die anderen mich erstmal verwirrt angeschaut hatten bevor sie mir nach gerannt waren. Doch dann rannte Joe an mir vorbei. So leicht ließ ich mich ganz bestimmt nicht überholen. Ich rannte also etwas schneller und sprang auf seinen Rücken. Er fing mich zwar aus Reflex auf, konnte sein Gleichgewicht aber nicht mehr halten und wir flogen beide auf den Boden. „Nein!! Joe renn weiter“, rief ich panisch und versuchte Joe von mir runter zu schubsen. Joe rappelte sich zwar wieder auf aber Nick und Jessy waren schon längst am Wasser angekommen. „Super jetzt haben wir verloren!“, meckerte ich und war eher sauer auf mich selber weil ich zweite hätte sein können wenn ich nicht auf Joe´s Rücken gesprungen wäre. „Wenn du jetzt noch ans Wasser rennst verlierst du nicht“, flüsterte mir Joe ins Ohr und zog mich hoch. „Aber dann musst du bezahlen!“ „Hey, mach dir darüber keine Sorgen! Das bisschen Eis kann ich bezahlen!“, er grinste mich belustigt an und schubste mich ein wenig nach vorne. „Danke“, ich drückte ihm schnell einen Kuss auf die Wange und rannte dann zu den anderen beiden ans Wasser. „Man hat voll gesehen das ihr das ausgemacht habt eben!“ „Ausgemacht kann man dazu nicht sagen, Joe hat eher darauf bestanden das ich zu euch renne und er verliert“, korrigierte ich ihn. „Naja ist ja auch egal, wir sind ja hier um Spaß zu haben“, rief Jessy und spritze mir eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Na warte“, rief ich lachend und spritze zurück. So ging das immer weiter und irgendwann machten auch die Jungs noch mit. „Stopp, Jessy bitte! Ich kann nicht mehr!!“, rief ich und hielt schützend meine Hände vor mein Gesicht. Sie hörte wirklich auf und Joe und Nick hörten ebenfalls auf da sie mich gehört hatten. „Sollen wir vielleicht eine Pause machen??“, fragte Joe und kam mit Nick zu uns. „Ja dann können wir Mädels uns ja einbisschen Sonnen und ihr holt uns eins Eis“, sagte Jessy und wir schauten sie mit unserem Hundeblick an. Beide seufzten, nickten aber dann doch. „Nagut, weil ihr es seit.“ „Dankeschön“, riefen wir gleichzeitig und umarmten beide. „Komm Jessy wir gehen uns Sonnen. Bis gleich Jungs“, wir winkten den beiden und rannten dann zu den Decken. Joe und Nick liefen los Eis holen. Ich holte aus meiner Tasche gleich die Sonnencreme raus und schmierte mich ein. Jessy dagegen legte sich gleich hin und schloss die Augen. „Wie findest du eigentlich Nick??“, fragte ich in die Stille und grinste sie breit an obwohl sie es sowieso nicht sah. „Ganz nett, wieso fragst du??“ „Vielleicht wird ja was aus euch.“ Jessy drehte sich zu mir und schaute mich an. „Wag dich ja nicht uns zu verkuppeln! Außerdem weiß ich noch nicht mal ob Nick überhaupt eine Freundin hat!“ „Das lässt sich raus finden“, grinste ich und legte mich neben sie. „Sophia!! Ich will nicht das du uns verkuppelst verstanden!?“, sie schaute mich genervt an. „Ist ja gut..“ Wir legten uns beide auf den Rücken und genossen mit geschlossen Augen die Sonne. Wir schwiegen und ich dachte einbisschen nach. Jetzt fiel mir wieder auf das ich die ganze nächste Woche nicht da sein werde. Und bis nächste Woche waren es nur noch 3 Tage schließlich war es schon Donnerstag! Ich wollte nicht weg. Nicht ohne Joe! Aber ich konnte meinem Vater nicht absagen, schließlich war er mein Vater und er sah mich ja immer nur am Wochenende. „Mädels wir sind wieder da!!“, riss mich Joe aus meinen Gedanken und ich setzte mich auf. „Endlich!! Ich hab Bären Hunger!“, rief Jessy und nahm ihr Eis. Ich und die Jungs mussten lachen. „Hört auf mich auszulachen!!“, rief Jessy beleidigt und leckte an ihrem Eis. „Jaja“, grinste ich und nahm mir ebenfalls ein Eis. Während wir alle unser Eis aßen redeten wir einfach über belanglose Dinge und ich überlegte die ganze Zeit wie ich Joe sagen sollte das ich nächste Woche nicht da war. Würde es ihn überhaupt stören?? Oder würde er es ganz locker nehmen?? Ich hatte keine Ahnung und war so sehr ich meine Gedanken vertieft das ich den Gesprächen der anderen gar nicht mehr zu hörte. „Hallo hörst du mir überhaupt zu??“, Joe hatte mich angestupst und ich schaute ihn verwirrt an. „Was?“ „Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken??“, lachte er und legte einen Arm um meine Schulter. „Nicht so wichtig“, sagte ich leise und legte meine Kopf auf deine Schulter. „Okay Leute wollen wir uns langsam mal auf den Heimweg machen??“, fragte Nick und schaute uns alle nacheinander fragend an. „Ja, es ist ja schon spät.“ Wir packten also alles zusammen, zogen uns wieder an – mein Kleid war zum Glück wieder getrocknet – und gingen dann nach Hause. Kurz vor meinem Haus blieb Jessy auf einmal stehen. „OMG das ist so geil!“ Ich folgte ihrem Blick und erkannte das Plakat mit der Liebeserklärung von Joe. Ich lächelte Joe an und dieser erwiderte es sofort. „Ja das ist geil“, lächelte ich. „Oh man ich beneide dich echt“, seufzte Jessy und lief weiter. „Hey, du findest bestimmt auch bald so einen tollen Freund!“ „Hmm vielleicht, naja dann bis irgendwann“, verabschiedete sie sich da sie jetzt abbiegen musste. Wir umarmten sie alle und liefen dann weiter zu mir. Vor meinem Haus blieben wir dann wieder stehen. „So, ich meld mich dann morgen bei dir okay Schatz?“ „Bleib doch bei mir!“ „Ich muss jetzt aber erstmal Nick nach Hause fahren und die eine Nacht hältst du bestimmt auch ohne mich aus! Bis morgen“, er zog mich zu sich und gab mir einen innigen Kuss. „Bis morgen“, flüsterte ich als wir uns wieder lösten. Joe lächelte mich noch kurz verliebt an und stieg dann zu Nick in den Wagen. Er startete den Motor und fuhr dann los. Ich winkte ihnen noch nach bis sie abbogen. Ich hätte den Abend viel lieber mit Joe verbracht! Naja kann man nix machen...„Mum!? Ich fahr zu Joe!“, rief ich durchs Haus. „Schon wieder??“, meine Mum kam aus der Küche, zu mir und schaute mich an. „Warum schon wieder? Ich will doch nur die letzten Tage mit ihm verbringen!“, verteidigte ich mich. „Du benimmst dich als würdest du ihn nie wieder sehen!“ „Na und! Ich geh jetzt, bye!“, ich drückte ihr schnell einen Kuss auf die Wange und schloss dann die Haustür hinter mir. Ich lief zu meinem Auto. Ja ihr habt richtig gelesen, ich hab auch ein Auto aber ich fahr fast nie damit. Warum? Naja ich fühle mich nicht so sicher wenn ich selber fahre und habe immer Angst einen Unfall zu bauen. Aber den kurzen Weg zu Joe würde ich schon schaffen, und ich hatte keine Lust zu laufen. Ich setzte mich also in mein Auto und fuhr los. 10 Minuten später war ich bei ihm angekommen. Ja ich war langsam gefahren aber was solls? Ich war da, das war alles was zählte! Ich stieg aus, lief zur Haustür und klingelte. Es dauerte eine ganze weile bis sich endlich die Tür öffnete. Als ich Joe sah war ich erstmal geschockt. Er war total blass, er sah gar nicht gut aus! Ich machte mir richtig Sorgen, doch bevor ich irgendwas sagen konnte rannte er schon ins Bad. Ich schloss schnell die Haustür hinter mir und rannte ihm nach. Im Bad angekommen sah ich wie Joe sich übergab. „Was ist los Schatz?“, fragte ich besorgt und strich ihm sanft über den Rücken. „Ich weiß nicht! Mir ist schon seit heute Nacht schlecht und ich hab mich schon 3 mal übergeben. Achja und mein Kopf tut höllisch weh, trotz Tabletten!“, er setze sich neben die Toilette und lehnte sich an der Wand an. Er tat mir richtig leid wie er da saß so blass und müde. Er zitterte sogar leicht. „Komm ich bring dich in dein Bett und du ruhst dich erstmal aus!“, ich hielt ihm meine Hand hin aber er schüttelte mit dem Kopf. „Warum nicht??“ Ich kniete mich vor ihn und legte meine Hände auf seine Schultern. „Es bringt nichts! Wenn ich in mein Zimmer geh muss ich sowieso gleich wieder runter rennen weil mir schlecht ist. Glaub mir das hab ich schon versucht!“ „Jetzt bin ich aber da und ich kann ja einen Eimer mit hoch nehmen dann musst du nicht immer ins Bad gehen oder rennen.“ „Nein, du bleibst nicht den ganzen Tag hier bei mir! Das ist doch bestimmt voll ekelhaft mir die ganze Zeit beim kotzen zu, zu gucken. Geh lieber nach Hause und wenns mir morgen wieder besser geht, ruf ich dich an“, lehnte Joe ab und stand langsam auf. Er lief zum Spiegel und putze sich die Zähne. „Joe, ich mach mir Sorgen um dich und ich will für dich da sein wenn es dir schlecht geht. Außerdem bin ich nächste Woche nicht da“, den letzten Satz flüsterte ich schon fast und Joe drehte sich mit der Zahnbürste im Mund zu mir und schaute mich verwirrt an. „Hä? Wo bischt du?“, fragte er mit der Zahnbürste noch im Mund. „Mein Dad will mit mir weg fahren...“, ich senkte meinen Blick auf den Boden. Ich hörte wie Joe die Zahnpasta ausspuckte und dann stand er auch schon vor mir. „Wieso sagst du mir das erst jetzt??“, er legte seine Hand an mein Kinn und schob meinen Kopf hoch, so das ich ihn ansehen musste. „Ich weiß es doch auch erst seit gestern und ich wollte den schönen Tag am See nicht damit verderben!“, ich schaute ihn entschuldigend an. „Achso, dann darfst du natürlich hier bleiben. Komm mit“, er gab mir einen Kuss und nahm mich dann bei der Hand. Ich verschränkte meine Finger mit seinen und so gingen wir hoch in sein Zimmer. „Hast du hier irgendwo einen Eimer??“ „Ja in der Küche...“ „Okay, du legst dich jetzt hin“, ich drückte ihn aufs Bett, „und ich hol dir einen Eimer und eine Tablette gegen deine Kopfschmerzen okay??“ Er nickte und lächelte mich dankbar an. Ich erwiderte sein lächeln kurz und lief dann runter in die Küche. Okay jetzt musste ich den Eimer finden! Am besten ich guck einfach in jedem Schrank nach. Ich fing ganz vorne am ersten Schrank an und wie ich es mir schon gedacht hatte war der Eimer natürlich im letzten. Naja Hauptsache ich hatte ihn gefunden. Mit dem Eimer in der Hand rannte ich schnell hoch, stellte ihn neben Joe´s Bett und rannte dann wieder runter. So jetzt brauchte ich die Tabletten. In der Küche waren sie auf jedenfall nicht da hatte ich schließlich schon jeden Schrank durchgeguckt. Aber wo bewahrte man sonst Tabletten auf? Vielleicht im Bad? Ich könnte ja mal gucken. Gucken kostet ja Sprüchwörtlich (ist das richtig geschrieben? ) nichts. Ich lief also rüber ins Bad und schaute auch hier alle Schränke durch. Yees da waren sie ja auch schon! Eine Tablette drückte ich raus und legte die Packung wieder zurück. In der Küche holte ich noch schnell ein Glas mit Wasser und brachte die Sachen dann hoch zu Joe der sich aufsetzte, als ich ins Zimmer kam. „Danke du bist echt die beste“, er lächelte und nahm mir das Glas und die Tablette ab. „Ich weiß!“, ich grinste und setzte mich neben ihn aufs Bett. „Hey, nicht so eingebildet“, er zwickte mir kurz grinsend in die Seite und schluckte dann die Tablette mit etwas Wasser runter. „Einbildung ist auch eine Bildung!!“, ich schmunzelte. „Von wem hast du denn das??“ „Von Jessy“, lachte ich und Joe schüttelte nur grinsend den Kopf. „Du schläfst jetzt aber“, ich drückte ihn runter so das er lag. „Aber...“ „Kein aber! Wenn du schläfst wirkt die Tablette besser!“ „Nagut..“, er schloss die Augen und schnarchte gespielt. „Joe lass den Scheiß!“, ich hielt ihm die Nase und zu und er fing an zu lachen. Sein lachen war so ansteckend das ich einfach mit lachen musste. Wenn man uns so sah würde keiner auf die Idee kommen das es Joe eigentlich voll schlecht ging. Aber anscheinend tat ihm meine Anwesendheit gut. „Okay, ich versuch jetzt wirklich zu schlafen“, er hatte sich wieder beruhigt und drehte sich jetzt mit dem Rücken zu mir. Ich lächelte zufrieden und schaltete den Fernseher etwas leiser damit er schlafen konnte. Es kam zwar grad nicht wirklich etwas das mich interessierte aber das war mir im Moment relativ egal. Hauptsache Joe ging es wieder gut! Nach ungefähr 20 Minuten fing Joe wirklich an leise zu Schnarchen. Er war einfach zu süß wenn er schlief. Da könnte man ihn am liebsten Knuddeln! Ich lächelte leicht und musterte ihn. Aber wenn man wusste das es ihm eigentlich schlecht ging, tat er einem irgendwie schon leid. Ich wendete meinen Blick nach kurzer Zeit wieder zum Fernseher und schaute noch eine weile irgendwelche Sendungen die gerade kamen. Doch irgendwann fing mein Magen an zu knurren. Hmm Joe hatte bestimmt nichts dagegen wenn ich mir eine Kleinigkeit zu essen holen würde. Ich schaute noch mal kurz zu Joe ob er auch wirklich noch schlief und lief dann so leise wie ich konnte runter in die Küche. In der Küche angekommen öffnete ich auch gleich den Kühlschrank aber viel war nicht drinne. Joe müsste unbedingt mal wieder Einkaufen gehen! Naja er war nun mal ein Mann die brauchten nicht so viele Sachen und außerdem war er hier ja meistens alleine. Nach längerem Überlegen nahm ich mir dann einfach ein Würstchen und aß das während ich einbisschen in der Küche rumlief. Da ich danach aber immer noch einbisschen Hunger hatte schälte ich mir noch eine Banane und aß die auch noch. Danach setzte ich mich auf die Fensterbank und beobachtete einbisschen die Leute und die Autos, da ich keine Lust hatte schon wieder irgendwelche langweiligen Nachrichten zu gucken. Doch dann fuhr plötzlich eins der Autos in Joe´s Einfahrt und parkte. Wer könnte das denn sein?? Das Auto kannte ich auf jedenfall nicht, aber wenn es jemand aus seiner Verwandtschaft oder Freunden war konnte ich es ja auch nicht kennen. Die Klingel riss mich aus meinen Gedanken. Fuck! Was sollte ich jetzt machen? Ich hatte nur zwei Möglichkeiten. Erstens: Ich mach auf und sag das es Joe nicht gut geht und deswegen gerade schläft. Oder zweitens ich mach gar nicht auf und mach so als wäre keiner da. Aber die zweite Möglichkeit war etwas ungläubig weil Joe´s Auto draußen stand und weil im Flur ein kleines Licht brannte das man von draußen sehen konnte. Da blieb mir wohl nur die erste Möglichkeit! Und schon wieder klingelte es. Man, wenn der jenige so weiter macht wacht Joe noch auf. Ich lief schnell zur Haustür und öffnete einen kleinen Spalt. „Hallo??“, ich schaute vorsichtig raus und sah einen Mann nur ein paar Jahre älter wie Joe. Er hatte die selben Locken wie Nick und sah auch vom Gesicht her den beiden sehr ähnlich. Wahrscheinlich war das Kevin, der große Bruder. „Hallo, was machst du hier bei meinem Bruder im Haus??“ „Ich...ähm...bin Joe´s Freundin.“ Er schaute mich skeptisch und mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Aber Joes ist mit Jasmin verheiratete, wie solltest du dann also seine Freundin sein?“ „Er hat sich von Jasmin getrennt!!“ Er hatte schon den Mund geöffnet um wieder etwas zu sagen doch er schloss ihn wieder und schaute an mir vorbei. Ich schaute ihn verwirrt an doch dann spürte ich schon eine warme Hand auf meiner Schulter. Ich zuckte erschrocken zusammen und schaute hinter mich. „Sie sagt die Wahrheit Kev. Ich habe mich vor ungefähr 2 Monaten von Jasmin getrennt und bin jetzt mit Sophia zusammen!“, er zog mich zu sich. Mir fiel einerseits ein Stein vom Herzen weil Joe jetzt hier war aber andererseits war er aufgewacht und ich wusste nicht ob er jetzt sauer war weil ich die Tür einfach aufgemacht hatte. „Oh okay, dann tut es mir leid das ich dir nicht geglaubt habe! Aber Joe, du wolltest du doch warten wie ich!“, Kevin schaute mich kurz entschuldigend an und schaute dann wieder zu Joe. „Können wir ein andermal darüber reden? Heute geht es mir nicht so gut.“ „Okay, dann ruf mich einfach an wenn es dir wieder besser geht. Ich geh jetzt erstmal Nick besuchen und ich wünsch dir Gute Besserung!“, verabschiedete er sich. „Danke, bis dann“, wir winkten ihm und dann schloss Joe die Haustür wieder. Er seufzte genervt und lief wieder die Treppen hoch in sein Zimmer. War er jetzt sauer auf mich weil ich die Tür auf gemacht hatte? Unsicher lief ich ihm nach. Er lag wieder im Bett als ich ins Zimmer kam, schlief aber nicht sondern schaute Fernsehen. „Bist du sauer auf mich??“, ich war an der Tür stehen geblieben und schaute ihn jetzt traurig und fragend an. „Nein! Komm her!“, er breitete seine Arme aus und ich ging langsam zu ihm und kuschelte mich an ihn. „Wenn du nicht sauer auf mich bist, wieso bist du dann eben einfach hoch in dein Zimmer??“ „Ich war genervt von Kevin weil ich wusste das er das selbe sagen würde wie bei Nick..“ Ich schaute ihn fragend an da ich kein Wort verstanden hatte. „Wie? Versteh ich nicht!“ „Achso das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Also Nick ist ja erst 18, wohnt aber schon seit einem Jahr in seiner eigenen Wohnung weil er seine ausgesuchte Frau erst gar nicht kennenlernen wollte und meine Eltern deswegen natürlich voll sauer waren...“ „Heißt das Nick hat auch keinen Kontakt zu deinen Eltern??“, unterbrach ich ihn. „Dürfte ich fertig reden?“ „Natürlich, tut mir leid“, ich schaute ihn kurz entschuldigend an und dann wieder neugierig. „Wie du dir schon gedacht hast hat Nick keinen Kontakt zu ihnen und Kevin hat ihm immer wieder gesagt er hätte warten sollen, dann wäre es bestimmt genauso geworden wie bei ihm und...“ „Aber nur weil er sich in Danielle verliebt hat heißt es doch nicht das ihr euch auch in diese ausgesuchten Frauen verliebt!“ Ups ich hatte ihn schon wieder unterbrochen. „Dir scheint es Spaß zu machen mich zu unterbrechen oder??“, er schaute mich belustigt an. „Ich musste das einfach sagen, red weiter!“ „Mir hätte es eigentlich auch nichts ausgemacht wenn Kevin hier geblieben wäre aber ich wusste genau das er mich voll quatschen würde wie toll es doch ist mit seiner Frau und so weiter naja jetzt bin ich fertig“, er grinste. „Hmm, vielleicht solltet ihr mal zu dritt zu euren Eltern gehen und mit ihnen reden weil ich finde es irgendwie doof das ihr keinen Kontakt mit ihnen habt nur weil ihr euch eure Freundinnen selbst aussuchen wollt!“ Er schaute kurz nachdenklich und nickte dann. „Ja, das ist gar keine so schlecht Idee, du bist ja nächste Woche sowieso nicht da, da könnte ich das machen.“ Ich nickte etwas traurig, da ich jetzt wieder daran denken musste das ich ihn nächste Woche nicht sehen würde. Er strich mir mit einer Hand über die Wange doch auf einmal hielt er sich die andere vor den Mund und ich ging sofort von ihm runter. Joe beugte sich auf die Seite und übergab sich, zum Glück in den Eimer. Oh man ob das heute noch mal aufhört. „Bin gleich wieder da“, murmelte er als er fertig war und verschwand im Bad. Vielleicht würde es ihm ja gut tun wenn wir mal einbisschen Spazieren gehen, damit er einfach mal einbisschen frische Luft schnappen könnte. Ich krabbelte aus dem Bett und nahm den Eimer mit ins andere Bad und machte ihn sauber. Nicht gerade sehr lecker aber was macht man nicht alles für jemanden den man liebt. Als ich mit dem sauberen Eimer dann wieder ins Zimmer kam, saß Joe wieder auf dem Bett. „Hier, ist wieder sauer“, ich stellte den Eimer wieder neben das Bett. „Danke, aber das hättest du nicht machen müssen.“ „Schon okay, lass uns einbisschen Spazieren gehen dann geht es dir vielleicht wieder besser“, schlug ich vor, und hielt ihm meine Hand hin da ich vor ihm stand. „Okay, dann muss ich mir aber was anderes anziehen“, er stand wieder vom Bett auf und lief zu seinem Kleiderschrank. Ich hingegen setzte mich jetzt hin und beobachtete ihn. Er sah so süß aus mit seinen verstuppelten Haaren, den müden Augen und dann noch seine Klamotten die total verkrumpelt waren. Wenn ich ihm das sagen würde, würde er sofort widersprechen und sagen das er so voll scheiße aussah. Es musste immer alles perfekt sein dann fand er sich erst gut. Aber das war nun mal typisch Joe. Nach 5 Minuten kam er dann frisch angezogen wieder aus dem Bad. „Na Heute mal nicht aufgestylt“, witzelte ich und stand vom Bett auf. „Ehrlich gesagt interessiert es mich heute nicht wirklich wie ich aussehe“, er zuckte mit den Schultern und nahm dann meine Hand. „Du weißt ja für mich siehst du immer gut aus, also lass uns los gehen“, ich lächelte ihn an und lief mit ihm runter. Vor der Haustür zog ich noch schnell meine Schuhe an – Joe hatte sie schon oben angezogen – und dann liefen wir los. Wir liefen die Straßen entlang ohne genau zu wissen wohin. Mit Joe war es mir gar nicht unangenehm wenn jemand uns anschaute, weil ich wusste das er mich vor jedem beschützen würde. „Weißt du was?“, unterbrach Joe irgendwann die Stille. „Was?“ „Ich hatte ehrlich gesagt nie wirklich Gefühle für Ashley...“ “Hä? Aber ich hab doch selber gehört wie du zu ihr gesagt hast das du sie liebst!“, ich war stehen geblieben und schaute ihn verständnislos an. „Ich wollte eigentlich die Gefühle für dich vergessen weil ich nicht wusste ob das rumgeknutsche nach Nick´s Geburtstag echt war, schließlich haben wir einen Tag vorher so viel getrunken das wir uns an nichts mehr erinnern konnten und hatten bestimmt noch Alko....“, bevor er weiter reden konnte unterbrach ich ihn mit einem Kuss, den er aber erst kurze Zeit später erwiderte. „Du redest zu viel“, flüsterte ich und legte meine Stirn an seine. „Du hast doch gefragt!“, entgegnete er ebenfalls flüsternd. „Hey, hör auf mir die Schuld zu geben!“, ich schlug ihm auf den Arm. „War doch nur Spaß! Komm wir gehen zurück, wir sind weit genug gelaufen“, er legte seinen Arm um meine Hüfte und so gingen wir zurück zu Joe´s Haus. Ich kümmerte mich auch noch die nächsten ein einhalb Tage um ihn da es ihm immer noch nicht ganz gut ging. Es hatte sich aber zum Glück gebessert. Doch heute musste ich nach Hause da mich mein Vater bald abholen würde...„Also wo fahren wir hin??“, ich schaute gespannt zu meinem Vater, der gegenüber von mir auf der Couch saß. Neben mir saßen Nick, Joe und Jessy die ihn ebenfalls neugierig anschauten. „Fahren? Wir fliegen zum Gardasee nach Italien, cool oder?“, verkündete mein Vater. „Was? Aber das ist doch auf der anderen Seite der Welt. Lohnt sich das überhaupt nur eine Woche da hin zu fahren??“ „Wenn du unbedingt länger bleiben willst, können wir natürlich auch länger bleiben“, er grinste mich breit an da er genau wusste das ich ohne meine Freunde nicht länger bleiben würde. „Nein, eine Woche ist schon okay“, widersprach ich sofort und alle lachten. „Hab ich mir schon gedacht. Wir müssen jetzt aber mal langsam los, also verabschiedete dich von deinen Freunden.“ Ich nickte und meine Eltern verschwanden aus dem Wohnzimmer um die Koffer und so in den Kofferraum zu bringen. Als erstes umarmte ich Nick. „Hab dich lieb!“ „Ich dich auch“, erwiderte er und gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Wange bevor er mich los ließ. „Ich hoffe du hältst es aus eine Woche lang nicht einmal mit mir shoppen gehen zu können“, grinste ich und umarmte sie fest. „Ich werds versuchen, oder zwing die beiden mit zu kommen.“ Wir lachten und auch sie löste sich wieder aus der Umarmung. Jetzt kam Joe, mein Schatz. Ich kam einen Schritt auf ihn zu und drückte ihn dann ganz fest an mich. „Ich werde dich die Woche bestimmt sehr vermissen!“ „Ich dich auch, aber verspreche mir das du nicht so sehr an mich denkst und Spaß mit deinem Vater hast okay??“, er drückte mich etwas von sich und schaute mich erwartungsvoll an. „Versprochen!!“ Er lächelte zufrieden und küsste mich. Wir vertieften uns so in den Kuss das wir gar nicht mitbekamen wie Nick und Jessy raus gingen. „Sophia, das Flugzeug wartet nicht auf uns!!“, riss mein Vater uns dann aus unserem Kuss. „Ich komm ja schon“, murmelte ich, drückte Joe noch mal einen kleinen Kuss auf den Mund und lief dann mit ihm raus zum Auto, wo alle anderen standen. „Na endlich fertig mit rumknutschen“, grinste Nick und stupste mich leicht an. Ich streckte ihm nur die Zunge raus. „Komm wir müssen los!!“, hetzte mein Vater und stieg ins Auto. Ich verdrehte die Augen und stieg ebenfalls ein. Wir werden sowieso wieder viel zu früh da sein, das war immer so wenn wir irgendwo hin gingen. Und vorher machte mein Vater einen immer verrückt mit seiner Hetzerei. Naja typisch mein Vater halt. Er startete den Wagen und fuhr los. Ich ließ mein Fenster runter fahren und winkte den anderen die am Straßenrand standen und mir zurück winkten. Als ich sie nicht mehr sehen konnte ließ ich das Fenster wieder hoch fahren und lehnte mich in den Sitz zurück. Während der ganzen Fahrt starrte ich einfach nur aus dem Fenster, und beobachtete die Häuser und Bäume an denen wir vorbei fuhren. Ich weiß noch wie ich alleine nachts durch die Straßen gelaufen bin und dort das erste mal Joe getroffen hatte. Das hatte ich seit dem nie wieder gemacht. Wahrscheinlich wegen der Angst, oder einfach weil ich nicht mehr daran gedacht hatte. Ich hatte nur noch Joe im Kopf. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. 30 Minuten dauerte die ganze Fahrt. Am Flughafen fuhr mein Vater dann auf den Platz, wo man sein Auto für bestimmte Zeit stehen lassen durfte. Natürlich musste man dafür bezahlen, aber ich glaube es ist egal ob man hier den Platz bezahlt oder das Taxi für hin und in einer Woche wieder zurück. Nachdem wir geparkt hatten, stieg ich aus und mein Vater drückte mir gleich meinen Koffer und meine Handtasche in die Hand. Ich hätte jetzt lieber jemanden der den Koffer für mich trägt aber es ist ja niemand hier außer mein Vater. Wir liefen also mit unseren zwei Koffern in den Flughafen und ließen erstmal alles über uns ergehen was man so machen musste wenn man weg fliegen wollte. Danach hatten wir noch 15 Minuten Zeit bis wir einsteigen konnten. Ich setzte mich auf einen der Stühle wo auch schon ein paar andere Leute saßen und warteten. Meinen Koffer legte ich vor mich und legte meine Füße drauf. Mein Dad war sich einen Kaffee holen, was hieß das ich hier alleine saß und mich überhaupt nicht wohl fühlte. Wenn mich so wenig Leute schon stören will ich gar nicht wissen wie es ist wenn überall die Touristen rum laufen und ich mitten drin bin. Alle werden mich bestimmt anstarren! Oh man wieso hab ich meinem Vater nicht gesagt das ich nicht mit will! Ich hätte doch sagen können das ich mich bei Joe angesteckt hatte. Aber nein ich musste ja mit gehen. Ich seufzte leise und summte irgendwelche Lieder vor mich hin bis endlich mein Vater wieder kam. „Sorry, da war eine rießen Schlange an diesem Kiosk“, entschuldigte er sich und setzte sich mit seinem Kaffee neben mich. „Schon okay.“ Als dann nach unendlichen Minuten endlich unser Flugzeug aufgerufen wurde machten wir uns auch sofort auf den Weg dorthin. Während wir dort hin liefen kramte ich meine Sonnenbrille aus meiner Tasche und setzte sie auf. So fühlte ich mich einfach besser. Da ich keine Ahnung hatte wo wir sitzen würden ließ ich meinen Vater vor und folgte ihm bis er sich hinsetzte. Ich ließ mich neben ihn auf den Sitz fallen und suchte auch gleich nach meinem Ipod. „Willst du nicht deine Sonnenbrille hier im Flugzeug ausziehen??“ Ich schüttelte heftig den Kopf ohne ihn an zu sehen. War viel zu sehr beschäftigt meinen Ipod zu suchen, da ich diese lange Flugzeit ohne Musik nicht aushalten würde. „Aber wir sind hier in einem Flugzeug, es scheint also keine Sonne“, meinte er belustigt. „Yes, gefunden!!“, rief ich fröhlich da ich meinen Ipod gefunden hatte. „Ähm, ich weiß das hier keine Sonne scheint Dad. Aber ich fühle mich so einfach wohler unter Menschen verstehst du?“, antwortete ich meinem Dad. Er nickte verständnisvoll und ließ mich in Ruhe mit seinen Fragen. Ich setzte mir die Kopfhörer auf und lauschte zufrieden der Musik. So konnte ich am besten abschalten, einfach an gar nichts denken und in Gedanken die Lieder mit singen. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als mein Vater mich weckte war das Flugzeug gerade dabei zu landen. „Hab ich so lange geschlafen??“, fragte ich verschlafen, setzte meine Sonnenbrille ab und rieb mir über die Augen. „Ja, du warst total weg. Es wäre zwar besser gewesen wenn du nicht so viel geschlafen hättest, aber egal kann man jetzt nicht mehr ändern.“ „Warum wäre es besser gewesen wenn ich nicht so viel geschlafen hätte??“, fragte ich verwirrt und packte meinen Ipod wieder in die Tasche, da er immer noch auf meinem Schoß lag und ein Lied nach den anderen spielte. „Weil es in Italien jetzt mitten in der Nacht ist“, erklärte er. „Achso“, mehr sagte ich dazu nicht. Das Flugzeug war endlich gelandet und alle Leute standen sofort auf und drängelten sich raus. Warum hatten die es alle so eilig? Es kam doch jeder raus ob ein paar Sekunden früher oder später war doch egal. Jedenfalls war mir das egal! Ich wartete nämlich bis der größte andrang vorbei war und ging dann gemütlich raus. Mein Vater hatte sich schon früher rausgedrängt und wartete draußen auf mich. „Da bist du ja endlich.“ Ich ignorierte seinen Kommentar da ich keine Lust hatte jetzt irgendwas zu sagen und lief zu dem Band wo die Koffer raus kamen. Meiner kam zum Glück schon ganz am Anfang aber der meines Vaters kam fast zum Schluss. Weswegen ich natürlich genauso lange warten musste. Ich hatte echt kein Bock mehr hier im Flughafen rum zu stehen. Viel lieber wäre ich jetzt in meinem kuscheligen und warmen Bett zu Hause. Zusammen mit meinem Dad – der endlich seinen Koffer hatte - lief ich dann raus wo schon ein Taxi auf uns wartete. Wir gaben unsere Koffer dem Taxifahrer der sie für uns in den Kofferraum legte und stiegen dann ein. Die Fahrt dauerte nur 10 Minuten. Dann waren wir endlich am Hotel angekommen. Mein Vater holte noch schnell den Schlüssel und dann gingen wir auf unser Zimmer. „ENDLICH DA!“, rief ich und schmiss mich auf eins der Betten. Mein Vater lachte nur kurz und fing dann an seinen Koffer aus zu räumen. Welcher normale Mensch packt bitte schön - wenn er in der Nacht im Hotel ankommt - seinen Koffer aus. Ich schüttelte leicht den Kopf und schloss meine Augen. Aber an schlafen war nicht zu denken. Schließlich hatte ich schon stundenlang im Flugzeug geschlafen und war jetzt hellwach. „Bist du noch wach?“, fragte mein Vater auf einmal in die Stille. „Ja.“ „Okay, also ich leg mich jetzt hin ich hab nämlich im Flugzeug kein Auge zu gemacht. Nur damit du bescheid weißt.“ „Alles klar“, antwortete ich. Kurz nachdem er sich hingelegt hatte hörte man auch schon sein Schnarchen. Aber ich lag immer noch wach im Bett und starrte Gedankenverloren an die Decke. Ich könnte ja einbisschen raus gehen und frische Luft schnappen. Ja das ist eine gute Idee. Mein Vater würde sowieso nichts mitbekommen schließlich schlief er und sonst war niemand da der mich aufhalten könnte. Da ich immer noch alles anhatte, auch meine Schuhe tapste ich leise zur Tür, öffnete sie leise und schloss sie dann genauso leise wieder hinter mir. Der Flur in dem ich nun stand war nur leicht beleuchtet. Es sah irgendwie schön aus, aber ich wollte ja an die frische Luft. Bevor ich weiter lief schaute ich kurz nach rechts und dann nach links um mich zu vergewissern das niemand da war. Ich lief leise weiter nach unten bis zur Rezeption. Wieder schauten ich in alle Richtungen aber alle schienen zu schlafen, obwohl an der Rezeption eigentlich immer jemand sein müsste. Naja egal. Also lief ich weiter zu der großen Eingangstür. Ich öffnete sie nur so weit das ich durch passte und schloss sie dann ganz leise wieder. Das erste was ich tat war die frische Luft ein zu atmen. Es war angenehm warm hier draußen und ein leichter Wind wehte durch meine Haare. Mhmm, das ist toll! Ich schaute mich etwas um und entdeckte ein Schild auf dem groß ‚Gardasee’ stand. Da könnte ich doch hingehen. Ich folgte dem Pfeil und lief über die Straße auf der kein einziges Auto fuhr. Auf der anderen Straßenseite fand ich dann einen kleinen Weg. Mit meinen Augen folgte ich dem weg und sah das am Ende des Weges Wasser war. Langsam setzte ich mich in Bewegung und ging den Weg entlang. Einbisschen war es schon unheimlich, da hier keine Menschenseele war. Vielleicht war ich aber auch nur an einem Teil des Sees wo keine Touristen waren. Wer weiß. Naja war mir jetzt auch recht egal. Kurz vor dem Wasser zog ich schnell meine Schuhe aus und dann lief ich einbisschen ins Wasser. Gerade so das die Wellen über meine Füße liefen. Das Wasser war immer noch warm von der Sonne und überhaupt nicht unangenehm. Ich nahm meine Schuhe in die Hand und lief einbisschen am See entlang. Eigentlich könnte man denken es ist ein Meer, da hier überall Sand war und das Ende vom See konnte man fast nicht sehen. Während ich also am ‚Strand’ entlang lief schaute ich die ganze Zeit auf meine Füße. Alle paar Sekunden lief eine neue Welle über sie. Doch plötzlich lief ich gegen etwas und fiel nach hinten um. Voll mit dem Hintern ins Wasser. Toll jetzt sehe ich aus als hätte ich mir in die Hosen gemacht. Mahn!! So was passiert aber auch nur mir! „Was machst du denn hier so ganz alleine?“, hörte ich, mir eine unbekannte Stimme vor mir sagen und zuckte zusammen. Ich schaute auf und sah einen Jungen ungefähr in meinem Alter. Er hatte blonde etwas längere, glatte Haare, war sehr Muskulös (er hatte kein T-Shirt an) und lächelte mich mit einem atemberaubenden lächeln an. Mooooment mal!! Was denke ich da für einen scheiß zusammen?? Ich liebe Joe! Und nicht diesen Wildfremden Typen! „Alles okay??“, fragte er besorgt. Ich merkte jetzt erst das ich ihn anstarrte und schüttelte leicht meinen Kopf. „Klar, alles besten“, antwortete ich leise und stand auf. „Ich bin Shawn und du?“, er hielt mir höflich seine Hand entgegen. „Sophia“, ich schüttelte seine Hand. „Du hast immer noch nicht meine erste Frage beantwortet“, er lächelte mich wieder an. „Ähm..ich komme eigentlich aus Amerika und kann wegen der Zeitverschiebung und dem langen Flug nicht schlafen“, erklärte ich ihm und mir fiel jetzt erst auf das er Englisch sprach. Vielleicht kam er ja auch aus Amerika. Wäre echt lustig wenn er da wohnen würde wo ich wohne. Boah Sophia hör auf dir Hoffnungen zu machen du bist vergeben!! Meine Gefühle spielen gerade echt verrückt. „Achso, ich komme eigentlich auch aus Amerika aber meine Familie ist vor 5 Jahren hier her gezogen.“ Ich nickte nur und fuhr mir mit der rechten Hand durch die Haare. „Ist wirklich alles okay du wirkst irgendwie so komisch??“, er schaute mich schon wieder so besorgt an und ich erkannte das er blaue Augen hat. Wow, ich wollte schon immer blaue Augen haben weil die so schön sind. Ich glaub es ist besser wenn ich aufhöre zu denken. Kommt ja eh nur Mist dabei raus. „Ja, ich bin nur etwas verwirrt. Ich geh lieber wieder zurück ins Hotel.“ „Soll ich dich begleiten??“, fragte er lieb und kam näher zu mir. „NEIN!“, schrie ich sofort, schlug mir aber kurz darauf die Hand vor den Mund. „Ähm..ich...es tut mir leid, aber ich geh lieber alleine. Bis vielleicht irgendwann“, ich lächelte ihn kurz an und lief dann davon. „Ciao“, rief er mir noch nach. Oh Gott war das peinlich. Warum hab ich ihm nicht einfach gesagt das ich einen Freund habe?? Dann hätte er mein Verhalten bestimmt verstanden. Wenn ich es ihm gesagt hätte, würde er aber bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Deswegen hatte ich es ihm nicht gesagt! Ich seufzte und lief zurück zum Hotel. Ich schlich mich wieder durchs Hotel bis ich an meiner Zimmertür angekommen war. Fuck ich hatte meinen Schlüssel vergessen. Ich schlug mir meine eigene Hand gegen den Kopf. So schlau konnte aber auch nur ich sein. Wenn ich jetzt klopfe bis mein Vater auf macht will er bestimmt wissen wo ich war und wenn ich ihm dann sage das ich am See war lässt er mich die ganze Woche nicht mehr aus den Augen. Oh man! Ich ließ mich an der Wand auf den Boden sinken und schlug meinen Kopf gegen die Wand. Doof, doof, doof! „Hey, die Wand hat dir nichts getan“, flüsterte schon wieder irgendjemand den ich nicht kannte. Ich schaute mal wieder auf und sah einen Mann ungefähr ende 20 vor mir stehen. „Warum sitzt du denn hier??“, fragte er weiter da ich ihm nicht antwortete. „Ich habe meinen Schlüssel vergessen und will meinen Vater nicht aufwecken.“ „Das ist doch kein Problem, ich kann dir einen Ersatzschlüssel besorgen“, meinte er locker und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie dankend an und zog mich daran hoch. „Wo willst du denn einen Ersatzschlüssel herbekommen??“ Er lachte kurz auf. „Ich arbeite an der Rezeption.“ „Oh..“ Er grinste nur amüsiert und zog mich an meiner Hand mit runter. An der Rezeption ließ er mich dann los und suchte nach meinem Zimmerschlüssel. „So hier ist dein Schlüssel“, er reichte mir einen Schlüssel. „Und wenn noch irgendwas sein sollte mit deinem Zimmer kannst du immer zu mir kommen okay??“ „Okay danke“, ich lächelte ihn dankbar an. „Immer gerne, dann bis morgen“, er zwinkerte mir zu und ging. Ich schüttelte grinsend den Kopf und lief zurück zu meinem Zimmer. Leise schloss ich auf und legte mich dann auf mein Bett. Hier gab es eindeutig zu viele nette Männer. Joe darf davon nichts erfahren sonst kommt er noch hergeflogen. Wieder musste ich grinsen. Ich glaub es ist besser wenn ich noch einbisschen versuch zu schlafen. Leise zog ich mich um da meine Hose ja nass geworden war und dann legte ich mich wieder ins Bett. Nach kurzer Zeit schlief ich dann auch wirklich ein.„Was machen wir heute??“, fragte ich neugierig und stopfte mir das letzte Stück Brötchen in den Mund. „Ich hab mir gedacht wir schauen uns einbisschen die Stadt an und können dabei ja auch shoppen gehen.“ „Shoppen ist immer gut“, grinste ich. „Das hab ich mir schon gedacht“, er schüttelte ebenfalls grinsend den Kopf. „Also, ich bin fertig mit essen, ich geh schon mal hoch ins Zimmer, okay?“, ich stand schon mal auf und nahm mein Tablett. „Okay, ich komm dann auch gleich.“ Ich nickte und brachte mein Tablett zu den anderen. So jetzt müsste ich erstmal den Ersatzschlüssel abgegeben. Zum Glück brauchte mein Vater immer etwas länger beim essen, so konnte ich ganz unbemerkt meinen Schlüssel abgegeben. An der Rezeption stand zwar leider nicht der Typ von gestern – ich wusste leider nicht seinen Namen – aber hätte mich auch gewundert. Schließlich muss er ja auch mal schlafen, er stand ja die ganze Nacht an der Rezeption. „Hallo, was kann ich für dich tun??“, fragte mich sofort die Frau höflich. „Ähm, ich hab mir gestern einen Ersatzschlüssel geben lassen und wollte diesen nur zurück geben“, antwortete ich und hielt ihr den Schlüssel hin. „Achso danke. Schönen Tag noch“ Ich nickte ihr nur zu und lief dann Richtung Zimmer. Doch kurz vor meinem Zimmer ging auf einmal eine Tür auf und ich knallte voll dagegen. „Oh Gott tut mir leid“, entschuldigte sich die Person sofort und die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor. Ich schaute verwirrt auf und musste grinsen. „Na und schon sehen wir uns wieder“, grinste ich und stand wieder auf. Es war wieder der Typ von der Rezeption. „Ja, und hat dein Vater was gemerkt?“ „Nein er hat tief und fest geschlafen, ähm wie heißt du eigentlich??“, ich schaute ihn schüchtern fragend an. „Oh stimmt das hab ich dir ja noch gar nicht gesagt“, er lachte kurz auf. „Mein Name ist Chris.“ „Ich bin Sophia.“ „Was ist denn hier los??“, hörte ich auf einmal die Stimme meines Vaters. „Alles okay Dad!“ „Hier wird aber nicht geflirtet!“ „Keine Sorge Sir ich habe eine Frau“, meldete sich Chris. „Achso na dann, ich warte im Zimmer. Beeil dich!“, er schaute uns noch mal kurz misstrauisch an und lief dann weiter. „Tut mir leid mein Vater ist immer so! Aber ich würde meinen Freund niemals betrügen!“ „Schon okay, so sind Eltern nun mal kann man nichts machen. Ich geh dann auch mal weiter, wir sehen uns ja bestimmt noch mal.“ „Ja auf jeden fall!!“, versicherte ich ihm. „Okay, Bye.“ „Bye“, ich lief nun weiter zu meinem Zimmer. Als ich rein kam war mein Vater schon fertig angezogen und wartete nur noch auf mich. „Bin gleich fertig“, rief ich und rannte zu meinem Koffer. Ich hatte fürs Frühstück einfach irgendwas rausgeholt aber jetzt für die Stadt wollte ich gut aussehen. Nicht für die Männer hier, sondern einfach so. Muss ja auch irgendwie von meinem Gesicht ablenken obwohl das bis jetzt noch keinem Aufgefallen ist. Jedenfalls hat noch niemand was gesagt. Was ich sehr gut fand. So fühlte ich mich nämlich schon fiel wohler. Da ich meinen Koffer noch nicht ausgeräumt hatte musste ich erstmal einbisschen rumwühlen bis ich die richtigen Sachen gefunden hatte. Ich hatte mich für eine grüne Hotpants, ein passend grünes T-Shirt und ein paar Flip Flops entschieden. Damit verschwand ich dann im Bad und machte mich fertig. „Wir können gehen“, rief ich meinem Vater zu als ich fertig gestylt aus dem Bad kam. „Gut dann komm“, er nahm sich noch seinen Geldbeutel und dann ging’s los. Vor der Eingangstür trafen wir noch mal auf Chris. „Hey, viel Spaß“, rief er uns zu. „Danke dir auch“, rief ich zurück und zwinkerte ihm zu. Mein Vater hatte uns nur misstrauisch beobachtet. Ich ignorierte seinen Blick einfach und bestaunte die großen Läden an denen wir vorbei liefen. Manchmal schaute ich mir auch die Leute an, es waren meistens welche in meinem Alter oder Eltern mit ihren kleinen Kindern. Ich müsste mich echt mal umhören ob hier mal eine Party oder so stattfindet. Vielleicht lerne ich da dann ein paar nette Leute kennen. Damit ich nicht jeden Tag dieser Woche mit meinem Vater verbringen musste. „Hey, kann ich hier mal kurz reingehen??“, fragte mich mein Vater und zeigte auf einen Laden in dem es nur Männersachen gab. „Ja von mir aus, ich warte solange hier draußen.“ Er nickte und verschwand im Laden. Kurz nachdem die Ladentür ins Schloss gefallen war fing auch schon mein Handy an zu klingeln. Das ist bestimmt Joe!! „Hey Joey“, begrüßte ich ihn, obwohl ich gar nicht aufs Handy geschaut hatte. „Heeii, na wie ist es so in Italien??“, fragte Joe neugierig und es tat sooo gut seine Stimme zu hören. „Naja ganz okay, hab ja noch nicht so viel gesehen. Wir sind aber gerade shoppen! Wenn ich was schönes finde bring ich dir was mit okay??“ Er lachte. „Das ist nett von dir. Freu mich schon wenn du wieder da bist. Es ist so laaaangweilig ohne dich!!“ „Ja, ich vermiss dich auch! Aber denk dran das mit deinen Eltern und deinen Brüdern zu klären okay??“, erinnerte ich ihn. „Ja, ich treffe mich in zwei Tagen mit allen! Versprochen!“, versicherte er mir. „Gut, ich muss dann aber auch wieder auflegen. Ich ruf dich morgen an okay?“ „Okay, ich warte auf deinen Anruf. Ich liebe dich!!“ „Ich liebe dich mehr“, grinste ich und wartete darauf was er sagte. „Ich liebe dich am meisten!!“ Die Ladentür neben mir öffnete sich wieder und mein Vater kam raus. „Ähm, okay bevor wir jetzt stundenlang diskutieren wer hier wen mehr liebt sagen wir einfach wir lieben uns gleich viel. Ich muss jetzt aber auch los, bis morgen“, verabschiedete ich mich schnell und legte auf. „Na, hast du ihm erzählt das du hier schon einen Freund gefunden hast“, ärgerte mich mein Vater. „Man Dad, hör auf damit. Chris war einfach nur nett zu mir und ich werde ganz bestimmt nicht mir irgendeinem hier flirten okay?? Und jetzt Thema Wechsel ich hab kein Bock da drauf!“, meckerte ich ihn an und lief einfach weiter. Immer musste er mich nerven! „Hey, jetzt reg dich doch nicht so auf! Ich hab doch nur Spaß gemacht!“ Ich ignorierte ihn und lief weiter. Keine Ahnung wohin. Mein Vater holte mich schnell wieder ein und lief schweigend neben mir her. Doch irgendwann blieb ich stehen, da ich ein Plakat bemerkt hatte. Es war auf Italienisch und deswegen verstand ich kein Wort, aber es musste eine Party sein weil dort Menschen abgebildet waren die tanzten. „Dad, was steht da drauf??“, fragte ich neugierig und zeigte auf das Plakat. Achja mein Vater kam eigentlich aus Italien, also er war bis zu seinem siebten Lebensjahr hier und kann deswegen auch perfekt Italienisch. Was im Moment sehr praktisch ist. Er kam zu mir und las sich das Plakat durch. „Ach da steht irgendwas mit einer Party am Strand morgen“, meinte er und zuckte desinteressiert mit den Schultern. Das war ja perfekt! Vielleicht würde ja auch Chris mit gehen dann wäre ich nicht so ganz alleine unter den ganzen Fremden Leuten, und außerdem kennt er hier ja bestimmt auch ein paar nette Leute. „Wann??“ „Ähm...um 6 Uhr Abends.“ „Darf ich da hin?? Bitte, bitte, bitte!!“, ich schaute ihn mit meinem besten Hundeblick an. Er musste einfach ja sagen. „Nagut, du darfst, aber nur weil ich dir nicht den Spaß verderben will“, seufzte er ergeben. „Jaaa, danke du bist der beste“, rief ich fröhlich und sprang ihm um den Hals. „Schon okay, jetzt lass uns aber weiter gehen!“ Ich ließ ihn los und nickte. Yeah das war so geil das er ja gesagt hatte. Jetzt freute ich mich riesig auf morgen Abend. Mit einem breiten grinsen erkundete ich mit meinem Vater die Stadt. Es gab so viele coole Sachen zu sehen, alte Gebäude oder uralte Türme die schon über 300 Jahre alt waren. Einfach erstaunlich wie lange, so Sachen stehen konnten. Man kann sich irgendwie gar nicht vorstellen das die Leute vor 300 Jahren schon darin rumgelaufen sind. Schon voll komisch. Hmm naja jedenfalls habe ich heute sehr viel über die ganzen Sachen gelernt und zum Glück standen die Beschreibungen und so meisten auch auf Englisch da. Wenn nicht musste mein Vater halt den Übersetzter spielen, haha. Ich weiß ich bin gemein, aber er ist selber Schuld schließlich hätte er mir von klein auf Italienisch beibringen können. Hat er aber nicht!!! Achja ich hab auch noch zwei tolle Outfits gekauft, okay eigentlich hat mein Vater sie bezahlt aber das muss ja keiner wissen. Für Joe hatte ich leider nichts gefunden aber, ich hatte ja noch 6 Tage Zeit um irgendwas für ihn zu finden. „Hat es dir heute gefallen??“, fragte mein Vater als er mir gerade die Tür zum Hotel aufhielt. „Jaa, es war richtig cool! Hätte ich nicht gedacht“, gab ich zu und lief ins Hotel. „Das freut mich. Guck mal da vorne steht Chris“, er zwinkerte mir zu und lief schnell davon bevor ich irgendwas sagen konnte. „Hey Sophia, gefällt dir die Stadt??“, rief Chris als er mich sah und kam auf mich zu gelaufen. „Ja war echt interessant mit den ganze Sehenswürdigkeiten“, lächelte ich zufrieden. „Und wie ich sehe hast du auch die Klamottenläden überfallen“, lachte er und schaute auf meine drei Tüten. „Oh ähm ja“, ich lächelte ihn verlegen an. „Hast du eigentlich schon von der Party morgen am See gehört??“ Ich nickte sofort. „Gehst du auch hin??“, fragte ich Hoffnungsvoll. „Ja hatte es eigentlich vor aber so ganz alleine hab ich ehrlich keine Lust.“ Sollte das grad irgendwie eine Anspielung sein das er mit mir dahin gehen will?? „Wie wär’s wenn wir zusammen hin gehen, natürlich nur wenn du willst“, schlug ich vor und schaute ihn fragend an. „Ja, gerne! Soll ich dich dann um 6 in deinem Zimmer abholen??“, man konnte richtig sehen und hören wie er sich freute. „Ja kannst du machen.“ „Cool, dann bis morgen“, er lief mit einem breiten grinsen wieder davon. Ich fand es richtig süß wie er sich freute obwohl er schon so „alt“ war. Lächelnd lief ich dann zu meinem Zimmer. Da mein Vater gerade duschen war – wusste ich da ich das Wasser rauschen hörte – schmiss ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Kurz darauf fing mein Handy schon wieder an zu klingeln. Ich holte es aus meiner Hosentasche und schaute auf den Display. Ein Bild von mir und Joe blinkte mir entgegen. Wieso rief er schon wieder an?? Ich zuckte mit den Schultern und ging ran. „Hey.“ „Hei Schatz, ich musste dich einfach noch mal anrufen, weil es hier voll langweilig ist. Nick und Jessy haben keine Zeit und deswegen hock ich hier alleine in meinem Zimmer rum und zähl die Sekunden bis der Tag vorbei ist. Aber es ist erst 12!!“ „Ohh mein armer Joey!“, meinte ich sarkastisch und grinste vor mich hin. „Habe ich da gerade einen Hauch von Sarkasmus in deiner Stimme gehört??“ „Nein wie kommst du nur da drauf“, sagte ich total ernst. Zum Glück konnte er mich nicht sehen da ich grinste wie so eine verrückte. „Hmm dann hab ich mich wohl verhört“, schmunzelte Joe. Wir telefonierten noch ganze zwei Stunden miteinander. Eigentlich war ich total müde aber ich wollte es ihm nicht sagen. Er freute sich so das er jemanden zum reden hatte, die freute konnte und wollte ich ihm einfach nicht nehmen. Nach der ersten Stunde war mein Vater sogar schon ins Bett gegangen und ich beneidete ihn so das er schon schlafen konnte. „Oh Gott wir Telefonieren ja schon zwei Stunden“, fiel Joe auf und er klang wirklich geschockt. „Jaa, wie wäre es wenn wir morgen weiter telefonieren weil es schon spät ist hier“, schlug ich leise vor. „Ja natürlich, du musst ja auch mal schlafen. Du hättest auch ruhig was sagen können, ich kann ja nicht riechen das du müde bist“, ich wusste genau das er gerade lächelte. „Naja, ich wollte dir nur helfen das dir nicht so langweilig ist“, versuchte ich mich raus zu reden, obwohl eigentlich stimmte es ja irgendwie. „Achso, na dann wünsch ich dir süße Träume.“ Ich wusste das er mir nicht glaubte, aber er wollte mich einfach nicht länger aufhalten. „Danke, und dir noch einen schönen Tag.“ Ich legte endlich auf und legte mein Handy auf den Tisch. „Jetzt ab ins Bett“, murmelte ich und schlurfte zu meinem Bett. Mein Vater schnarche friedlich vor sich hin, wie eigentlich jede Nacht. Aber das war ich zum Glück schon gewohnt und konnte trotz seines Schnarchens schlafen. Ich ließ mich hundemüde in mein Bett fallen und kuschelte mich auch gleich in meine Decke. Endlich schlafen!! Müde schloss ich meine Augen und war auch schon nach ein paar Sekunden im Land der Träume verschwunden.Gelangweilt lag ich jetzt schon seit 2 Stunden – also seit ich aufgewacht war – in meinem Bett und starrte an die Wand oder antwortete meinem Vater der mich ab und zu ansprach. Er würde heute mit irgendwelchen Leuten die er kannte weg gehen und ich könnte hier in meinem Zimmer rumgammeln bis um 6 Uhr. Es war schon einbisschen komisch das er mir nicht verraten wollte wer diese Leute waren und woher er sie kannte aber was soll’s, ich werde es schon irgendwie heraus finden und wenn nicht wäre es auch nicht schlimm. Ich hatte zwar keinen Bock hier rumzugammeln aber was sollte ich sonst machen? Alleine an den Strand oder in die Stadt gehen ist ja langweilig und Chris muss bestimmt Arbeiten. Also bleibt mir ja nichts anderes übrig als hier zu bleiben. Das schlimmste war ja das die Zeit so langsam rum ging, ich fühlte mich nämlich als würde ich hier schon Tage liegen und dabei waren es erst 2 Stunden. Im Fernseh kamen nur irgendwelche Nachrichten die keinen Menschen interessierten. Joa und ich war zu faul mir meine Ipod zu holen. Deswegen lag ich einfach auf meinem Bett rum. "Sophia ich geh dann mal, bis heut Abend!", verabschiedete sich mein Vater. "Ja, bis heut Abend", rief ich ihm zurück und kurz darauf fiel auch schon die Tür ins Schloss. Super jetzt war er weg. Ich sollte mich aber vielleicht mal umziehen, schließlich hatte ich immer noch meinen Schlafanzug an und irgendwie fühlte ich mich darin nicht so wohl. Ich streckte mich erstmal bevor ich mich müde aufsetzte. Mit müden Augen schaute ich zu meinem Koffer und stöhnte genervt. Ich hatte den Koffer immer noch nicht ausgeräumt und deswegen müsste ich jetzt gleich wieder einmal den ganzen Koffer durchwühlen bis ich was fand. Und darauf hatte ich eigentlich keine Lust aber ich war ja selbst Schuld. Langsam stand ich auf und tapste zu meinem Koffer. Ich wühlte einfach einbisschen darin rum und wenn mir was gefiel von den Klamotten die ich sah zog ich es heraus. "Na immer noch im Schlafanzug??", hörte ich mir eine bekannte Stimme belustigt fragen. Ich zuckte natürlich zusammen da hier eigentlich niemand rein kam ohne Schlüssel und drehte mich um. "Man Chris, was fällt dir ein mich so zu erschrecken??", meckerte ich ihn an und widmete mich wieder meinem Koffer. "Willst du denn gar nicht wissen wie ich hier rein gekommen bin??" Ich konnte hören wie er sich aufs Bett setzte. "Nein weil ich es schon weiß", antwortete ich und nahm meine frischen Klamotten die ich rausgesucht hatte auf den Arm. "Achja und wie??", fragte er weiter und grinste mich an. Ich lief zur Badtür und sagte dabei: "Ganz einfach du hast dir den Ersatzschlüssel von meinem Zimmer genommen!" "Richtig! Du bekommst 100 Punkte." Ich verdrehte die Augen und schloss die Badtür hinter mir. "Achja und was bekomm ich für die Punkte??", rief ich durch die Tür und fing an meine Zähne zu putzen. "Hmm das muss ich mir noch überlegen." Ich schüttelte nur den Kopf und putze weiter meine Zähne. Danach zog ich mich um, kämmte meine Haare und so weiter. Noch ein letztes mal im Spiegel angeguckt und dann ging ich zurück zu Chris der immer noch auf meinem Bett saß und auf mich wartete. "Bin fertig!" "Ach auch schon", schmunzelte er. "Warum bist du eigentlich her gekommen??", fragte ich neugierig und setzte mich neben ihn. "Ähm dein Vater hat mir gesagt das du ganz alleine hier bist und nicht weißt was du machen sollst und dann hab ich gesagt ich guck mal nach ihr." "Hmm und was wollen wir jetzt machen??" Ich war froh das er hergekommen war. Jetzt könnte ich mich jedenfalls mit jemanden unterhalten. "Ich weiß nicht aber ich hätte eine Frage, die du aber nicht beantworten musst wenn du nicht willst", meinte er und schaute unsicher auf den Boden. Was für eine Frage könnte den so schlimm sein das er so komisch ist. "Frag ruhig." "Okay, ähm was ist in deinem Gesicht passiert?" Okay mit dieser Frage hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber es war ja klar das ihm die Narbe aufgefallen war. Er hatte bestimmt nicht gleich gefragt weil er nett sein wollte. "Das Haus von meiner Mutter und mir hat gebrannt", antwortete ich nur und starrte auf die Bettdecke. Ich erinnerte mich wieder an die ganzen Flammen um mich herum, dann noch der Rauch wo durch ich nicht richtig atmen konnte und das blöde Klingeln meines Handys. Ich weiß nur noch das ich dran gegangen war und Jessy dran war. Aber was sie gesagt hatte weiß ich nicht mehr. Es war einfach weg. Wie als hätte jemand auf die Löschtaste gedrückt. Aber zum Glück hatte Joe mich ja gerettet. Zu mindest hatte er mir das erzählt, aber wieso sollte er lügen. Er würde mich nie anlügen, das weiß ich. Und ich würde ihn natürlich auch nie anlügen. Oh man ich vermisse ihn, ich vermisse seine Nähe, seine liebvolle Art, seine tolle Stimme, einfach alles. "Hey Sophia nicht weinen. Es tut mir leid ich hätte dich nicht fragen sollen", entschuldigte sich Chris und erst jetzt bemerkte ich das mir ein paar Tränen die Wangen runter liefen. Er wischte sie sanft mit seinem Daumen weg. „Nein, es war nicht wegen deiner Frage. Ich vermisse nur meinen Freund aber es ist Schwachsinn deswegen zu heulen oder?“, ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen um alle Tränen zu beseitigen. „Ach Quatsch. Das ist doch ganz normal, ich habe Anfangs auch oft geweint weil ich meine Freundin vermisst habe“, erzählte er und lächelte mich aufmunternd an. „Wie oft siehst du sie eigentlich??“, fragte ich ihn neugierig. „Meistens nur wenn ich Urlaub hab aber ab und zu kommst sie mich auch besuchen...“, er wollte noch weiter reden doch ich unterbrach ihn mit meiner nächsten Frage. „Wieso zieht sie nicht hier in die Nähe? Wo wohnt sie überhaupt?“ Okay, mit meinen zwei nächsten Fragen. Ich war halt ein neugieriger Mensch und würde am liebsten alles wissen was ich noch nicht weiß. „Sie lebt in Deutschland, und wir haben uns auch schon über einen Umzug Gedanken gemacht aber sie braucht ja hier auch erstmal einen Job und wir brauchen auch noch ein Haus.“ „Hmm, also kannst du Deutsch, Englisch und Italienisch sprechen?? Ihr schafft das bestimmt mit dem Umzug, was für einen Beruf hat sie denn gelernt??“, ich bombardierte ihn hier regelrecht mit Fragen. „Du bist aber ganz schön neugierig“, lachte er. „Ich weiß, aber jetzt sag schon“, grinste ich und schaute ihn auffordernd an. „Also ähm ja ich kann diese drei Sprachen sprechen und sie ist Ärztin“, antwortete er. „Hier wird doch bestimmt irgendwo eine Ärztin gesucht, also ich glaube nicht das, dass mit dem Job so ein großes Problem wird. Das einzigste Problem ist wahrscheinlich das Haus, wegen dem Preis“, meinte ich nachdenklich, obwohl ich noch nicht mal wusste wie viel ein Haus hier kostete. Aber ich glaube nicht das es so billig hier ist weil hier eine Touristen Stadt ist. In so Städten sind die Häuser meisten Teurer. „Ähm okay, wollen vielleicht über was anderes reden? Oder willst du jetzt nach Häusern gucken die Frei sind“, lachte er und ich schüttelte den Kopf. „Das würde nichts bringen da ich kein Italienisch kann.“ „Also dein Vater kann ja perfekt Italienisch, wieso kannst du dann eigentlich kein Italienisch??“, wollte er wissen und schaute mich gespannt an. „Keine Ahnung, meine Eltern haben halt immer nur Englisch gesprochen und deswegen hab ich nie Italienisch gelernt“, meinte ich und zuckte mit den Schultern. „Achso.“ Er nickte leicht und keiner von uns sagte irgendwas. Es war aber eigentlich keine unangenehme Stille, da jeder einfach seinen Gedanken nach hing. Ich glaube ich würde jetzt immer zu Chris gehen wenn ich irgendwie jemanden vermisste da er einen gut ablenken konnte. Okay, ich hab mich eigentlich selber abgelenkt in dem ich ihm fragen gestellt habe aber egal. Ich brauchte einfach jemanden mit dem ich reden konnte, sonst dachte ich viel zu viel nach. Langsam ließ ich mich nach hinten fallen und musterte die Decke die nicht wirklich interessant war. Kurz darauf lag auch schon Chris neben mir. Er schaute aber nicht an die Decke sondern zu mir. „Was ist?“, fragte ich und schaute jetzt ebenfalls zu ihm. „Ach ich frag mich nur wieso du nicht mit deinem Freund hier her bist.“ „Naja eigentlich wollte ich ihn ja mitnehmen aber mein Vater wollte mal mit mir alleine wo hingehen weil ich in letzter Zeit nur noch an Joe hänge“, kicherte ich und Chris musste schmunzeln. „Wie lang seit ihr denn schon zusammen??“, fragte er neugierig weiter. „Ungefähr 3 Monate, und du??“ „2 Jahre.“ Ich nickte und wieder brach eine Stille aus. Ich schaute kurz auf meine Armbanduhr und bemerkte das es schon 3 Uhr war. Wie schnell die Zeit doch vorbei geht wenn man sich mit jemanden Unterhält. „Chris?“, sagte ich leise in die Stille. „Ja?“ „Was wollen wir jetzt noch die zwei Stunden machen??“ Ich weiß bis um 6 waren es eigentlich noch 3 Stunden aber ich brauchte mindestens eine Stunde um mich fertig zu machen, also hatten wir nur noch 2 Stunden um etwas zusammen zu unternehmen. „Wir könnten einen Film gucken“, schlug er vor und setzte sich wieder auf. „Ich hab aber keinen dabei.“ „Ich aber, und die werden dir bestimmt gefallen!“ „Wieso??“, fragte ich neugierig und setzte mich jetzt ebenfalls auf. „Weil die meisten von meiner Freundin sind und das heißt das sind alles irgendwelche Liebesfilme“, er verdrehte leicht die Augen und zog mich dann mit in sein Zimmer. In seinem Zimmer angekommen holte er alle DVD´s aus seinem Schrank und legte sie auf seinen Schreibtisch. „Darfst dir einen Aussuchen, egal welchen“, meinte er und lehnte sich gegen die Wand. Ich nickte und schaute mir die DVD´s durch. „Oh der ist voll schön, können wir den gucken??“, fragte ich und hielt ihm den Film ‚Beim leben meiner Schwester’ hin. „Klar, der ist wirklich schön“, stimmt er mir zu und räumte die anderen DVD´s wieder zurück in den Schrank. Zusammen gingen wir wieder zurück in mein Zimmer. Während sich Chris um den Film kümmerte holte ich ein paar Knabbersachen und Getränke. Als wir dann beide fertig waren, machten wir es uns auf meinem Bett gemütlich und schauten schweigend den Film.Nachdem wir den Film geschaut hatten war Chris in sein Zimmer gegangen um sich um zu ziehen und ich war ebenfalls ins Bad verschwunden um mich zu duschen und danach was schickes anzuziehen. Ich hatte mich nur ein wenig geschminkt da ich nicht wollte das es übertrieben aussah. Und außerdem fand ich zu viel Schminken schon immer hässlich, jetzt nichts gegen die, die sich immer stark schminken. War einfach meine Meinung. Ich zog mir gerade meinen zweiten Schuh an als es an der Tür klopfte. „Ich komme!“, rief ich und schlüpft so schnell ich konnte in meinen Schuh. Als ich den Schuh dann endlich anhatte öffnete ich Chris die Tür. „Wow, du siehst echt gut aus“, lächelte er und ich wurde etwas rot. „Danke, du siehst auch gut aus.“ „Danke...bist du fertig?“ Ich gab ihm ein Zeichen das er warten sollte und holte noch schnell meinen Schlüssel, dann harkte ich mich bei ihm ein. „Jap bin fertig“, grinste ich und so gingen wir los zum Strand.
Am Strand angekommen setzten wir uns erstmal an die Bar. Es waren noch nicht so viele Leute hier, da es gerade mal 6 Uhr war. Die meisten würden wahrscheinlich erst später kommen wenn es dunkler war. Aber mir war es ganz recht das nicht so viele Leute hier waren. „Willst du auch einen Cocktail??“ „Ja aber nur einen!“ Er nickte und bestellte uns beiden einen Cocktail. „Warum eigentlich nur einen??“, wollte er dann wissen und schaute mich neugierig an. „Weil ich mit meinem Freund mal so lange Cocktails getrunken habe bis wir betrunken waren und am nächsten Morgen lagen wir dann zusammen im Bett und da waren wir noch nicht zusammen“, erzählte ich. „Oh, und habt ihr miteinander geschlafen??“ „Wir wissen es nicht genau aber wir glauben nicht weil wir noch unsere Unterwäsche anhatten.“ „Achso...“, meinte er nur. Ich nickte nur leicht und schaute mich einbisschen um. Die meisten Leute redeten auf Italienisch miteinander, aber es gab auch ein paar die in irgendeiner Sprache miteinander redeten die ich nicht kannte. Ich schaute mich weiter um und sah auf einmal einen der von hinten aussah wie Shawn, aber ich war mir nicht sicher. Er müsste sich mal umdrehen! Das tat er aber nicht da er mit irgendeinem Mädchen redete. Vielleicht war das ja seine Freundin. Wenn er überhaupt eine hatte. „Hey, wen starrst du denn da an??“, fragte Chris und stupste mich leicht an. „Äh niemand, oh unsere Cocktails sind schon da“, fiel mir auf und nahm auch gleich einen großen Schluck.

Danach drehte ich mich wieder einbisschen und Shawn hatte sich umgedreht. Ja es war Shawn! „Warte mal kurz, ich bin gleich wieder da“, sagte ich zu Chris, stellte meinen Cocktail auf die Bar und lief zu Shawn. Chris schaute mir nur verwirrt hinterher. „Shawn?“, fragte ich vorsichtshalber und er drehte sich gleich zu mir um. „Hey, Sophia stimmts?“, lächelte er freundlich. „Ja genau.“ „Schön dich wieder zu sehen, bist du denn ganz alleine hier??“ „Ähm, nein ich bin mit Chris da er sitzt da vorne“, ich zeigte kurz zur Bar, wo Chris auf mich wartete. „Achso, dein Freund?“ Ich schüttelte sofort den Kopf. „Nein, nur ein guter Freund den ich hier kennengelernt habe.“ „Shawn! Was machst du denn schon wieder??“, rief das Mädchen mit dem er vorhin gesprochen hatte und kam zu uns. Shawn verdrehte seine Augen und antwortete dann: „Shila das ist Sophia ich habe sie vor 2 Tage am Strand getroffen, Sophia das ist meine nervige Schwester Shila“, stellte er uns vor. „Hey, glaub mir wenn einer nervig ist dann er“, begrüßte mich Shila und wir mussten beide lachen. „Okay, gut zu wissen. Ich geh dann mal wieder zu Chris bevor er sich noch sorgen macht, aber wir sehen uns später bestimmt noch mal oder?“ „Klar, bis später“, verabschiedeten sich Shawn und Shila. „Ciao.“ Ich lief zurück zu Chris der immer noch genauso da saß wie vorhin, nur sein Glas war leerer.
„Wer waren die zwei??“, wollte er natürlich gleich wissen. Ich setzte mich aber erstmal wieder auf den Hocker und nahm einen Schluck von meinem Cocktail. „Das sind Shawn und Shila, sie sind echt nett“, antwortete ich dann. „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ „Wieso??“, fragte ich und schaute ihn mit zusamengezogenen Augenbrauen an. „Weil die meisten Typen hier einen auf nett machen, aber in Wirklichkeit ein Mädchen für eine Nacht suchen“, erklärte er mir und schaute mich ernst an. „Hey mach dir keine Sorgen, ich lass mich ganz bestimmt nicht von so einem abschleppen.“ „Ich wollte dich nur warnen...“ „Danke aber ich bin 19 und kann sehr gut auf mich selbst aufpassen“, entgegnete ich und starrte auf´s Wasser. Shawn war ganz bestimmt nicht so einer und wenn wäre trotzdem noch seine Schwester dabei. Und außerdem war er doch auch da, wieso machte er sich also sorgen. „Wollen wir vielleicht tanzen gehen??“, fragte Chris schon fast schüchtern und hielt mir seine Hand hin. „Klar“, murmelte ich und nahm seine Hand. Zusammen liefen wir zu den anderen Leuten die auch schon tanzten. Es waren zwar nicht sehr viele aber genug. Wir stellten uns irgendwo dazwischen und bewegten uns, anfangs etwas schüchtern zur Musik. Es war schon etwas unangenehm wenn man wusste das einen jeder zusehen konnte beim tanzen. Aber nach zwei Liedern wurden wir lockerer und tanzten etwas verrückter. Es waren auch noch ein paar Leute dazugekommen so das man nicht mehr so auffiel. Wir hatten viel Spaß doch nach ungefähr 10 Lieder konnten wir einfach nicht mehr und setzten uns zurück an die Bar. Chris bestellte uns auch gleich zwei Cola da wir kurz vorm verdursten waren. Als uns der Typ die Gläser hinstelle trank ich sofort einen großen Schluck. Ah das tat gut. „Das hat echt Spaß gemacht“, grinste Chris. „Ohja, aber jetzt bin ich K.O!“ Er nickte sofort zustimmend. Doch plötzlich fing sein Handy an zu klingeln. Er schaute erst auf den Display und meinte dann: „Ist wichtig, warte kurz.“ Mit den Worten lief er ein Stückchen weg da die Musik hier ganz schön laut war. Wer das wohl war?? Vielleicht war es ja seine Freundin. Oder sein Chef. Oh nein hoffentlich muss er nicht gehen, das wäre voll blöd.
„Sophia, ich hab schlechte Nachrichten“, rief er als er zurück kam. „Was ist los??“ „Mein Arbeitskollege ist zusammengebrochen, und ich muss jetzt an die Rezeption. Tut mir echt leid, aber du kannst ja zu Shawn gehen oder??“ Nein! Ich wusste doch das sowas kommen würde. „Ja kann ich machen“, stimmte ich zu obwohl ich viel lieber mit ihm was gemacht hätte. „Gut, bis morgen“, er drückte mir schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand dann. Jetzt war ich alleine. Ganz alleine. Ich trank den letzten Schluck aus meinem Glas und schaute mich um. Überall waren Menschen. Es war in den letzten Minuten richtig voll geworden und man blickte hier garnicht mehr durch. Wie sollte ich hier bitte Shawn und Shila finden?? Ich seuftze verzweifelt und sprang von meinem Barhocker. Dann fang ich mal an zu suchen. Ich versuchte mich durch die tanzenden Leute durch zu Schlängeln wo ich öfters hin und her geschubst wurde, da die Leute mich nicht sahen oder einfach schon zu betrunken waren um mich zu sehen. Immer wieder sah ich mich um doch von Shawn war keine Spur. Das gibt’s doch nicht!! Der musste doch hier irgendwo sein.
„Suchst du jemand??“, fragte mir eine bekannte Stimme hinter mir. „Da bist du ja“, rief ich erleichtert und drehte mich zu Shawn um. „Ja, hier bin ich“, lachte er. „Wo ist denn dein Freund??“, fügte er noch hinzu. „Der musste gehen, deswegen hab ich dich gesucht.“ „Okay, dann komm wir gehen zu meinen Freunden“, er legte einem Arm um meine Hüfte und zog mich mit zu seinen Freunden. „Wen hast du denn da??“, fragte einer seiner Freunde und musterte mich. „Das ist Sophia, sie darf doch einbisschen mit uns Feiern oder??“ „Klar“, rief einer und die anderen Stimmten alle mit einem nicken zu. Unter seinen Freunden waren zum Glück nicht nur Jungs sonder auch zwei Mädchen. Ja ich weiß zwei Mädchen sind nicht viele, aber hey besser als garkeine. Eine davon war seine Schwester Shila. Die andere kannte ich nicht. Woher auch? „Willst du was trinken??“, fragte mich Shawn. „Ähm, ja eine Cola“, antwortete ich etwas schüchtern. Ich fühlte mich hier nicht so wohl da ich keinen richtig kannte. Warum musste Chris nur gehen? Ich fühlte mich ohne ihn so hilflos. Er war irgendwie sowas wie mein Joe Ersatz. „Hier“, Shawn hielt mir mein Glas hin das ich ihm dankend abnahm. „Hey Sophia, komm zu uns“, rief Shila und ich lief zu den beiden Mädels. „Du brauchst nicht so schüchtern zu sein, die machen dir alle nichts“, meinte das Mädchen das ich nicht kannte und lächelte mich an. „Okay..“ „Kommt Leute lasst uns einbisschen tanzen gehen!“, rief Shawn und alle waren einverstanden. Ich hatte zwar nicht so große Lust schon wieder zu tanzen aber ich wurde von den zwei anderen mitgezogen. Wir hatten noch sehr viel Spaß! Wir tanzten, tranken Cola, lachten und so weiter. Doch mehr wusste ich nicht mehr auch nicht wie ich ins Hotel gekommen bin geschweige denn mit wem...
Am nächsten Morgen wachte ich mit höllischen Kopfschmerzen auf. Ich dachte Anfangs mein Kopf würde jeden Moment platzen. Stöhnend fuhr ich mir mit der Hand übers Gesicht. Was war gestern nur passiert? So viel Alkohol hatte ich doch garnicht getrunken! Zumindest glaubte ich das, ich kann mich nämlich an fast nichts mehr erinnern. Wie bin ich überhaupt nach Hause gekommen?? War ich denn überhaupt im Hotel?? Vorsichtig öffnete ich ein Auge, und als ich meinen Koffer neben dem Bett sah atmete ich erleichtert aus. Da hatte ich ja nochmal Glück gehabt! Ich hätte sonst wo landen können! „Sophia? Bist du wach??“, ertönte aufeinmal eine Stimme aus dem „Wohnzimmer“ und kurz darauf kam Chris zu mir ins Zimmer. „Chris? Was machst du denn hier?“ „Ich pass auf dich auf. Wie geht es dir??“, er schaute mich besorgt an und setzte sich neben mich aufs Bett. „Eigentlich ganz gut bis auf die Kopfschmerzen die meinen Kopf gleich zum Platzen bringen!“ Chris kicherte kurz doch als er meine bösen Blick bemerkte hörte er sofort wieder auf. „Sorry, ich hol dir mal eine Tablette bin gleich wieder da“, er stand auf und schon war er wieder aus dem Zimmer verschwunden.
Moment mal, wo ist eigentlich Dad?? Der müsste doch auch hier sein, oder? „Dad?“, rief ich, doch ich bekam keine Antwort. Vielleicht war er ja gerade Frühstücken, oder im Bad. Nein das zweite konnte nicht sein, da würde er mich nämlich auch hören. Also blieb ja nur das erste Übrig. Ich setzte mich einwenig auf, und hoffte das Chris endlich mit dieser doofen Tablette kommen würde. Da ging auch schon die Tür auf und er kam mit einem Glas Wasser und einer Tablette zu mir ans Bett. „Hier“, er reichte mir das Glas und ich nahm es ihm dankend ab. „Wie bin ich überhaupt hier her gekommen??“, fragte ich neugierig und gab ihm das leere Glas wieder. Er stellte es auf den Nachttisch und setzte sich zu mir aufs Bett. „Also wie ich Feierabend hatte warst du immer noch nicht da und da ich mir Sorgen gemacht habe bin ich zum Strand gegangen und hab dich gesucht, erst nach 15 Minuten hab ich dich etwas abseits auf dem Boden liegen sehen. Du hast in den Himmel geguckt und irgendwas vor dich hingemurmelt. Ja und dann hab ich dich hier her gebracht und auf dich aufgepasst.“ „Aber wieso hat Dad nicht auf mich aufgepasst? Wo ist der überhaupt??“ „Ich..ähm..weiß es nicht. Er ist nicht zurück gekommen“, er schaute die ganze Zeit auf seine Hände. „Was?“, schrie ich. Der kann mich doch nicht einfach hier alleine lassen! Ich weiß noch nicht mal wo er hin ist, er wollte es mir ja nicht sagen!! Was soll ich denn jetzt machen, ich... „Sophia! Hey, keine Panik bekommen okay? Ruf ihn doch einfach mal an!“, Chris hatte seine Hände auf meine Schultern gelegt und mich ein wenig geschüttelt. „Hab ich das etwa laut gesagt?“ „Nein, aber ich hab es an deinem Gesichtsausdruck gesehen, jetzt ruf an“, er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und hielt es mir hin. „Nagut.“ Ich nahm es ihm ab und wählte die nummer meines Vaters.
Nach dem zweiten Tuten nahm er zum Glück ab. „Dad wo bist du??“, fragte ich sofort. „Hey Süße, tut mir leid es wurde so spät und deswegen hab ich dort übernachtet, aber ich komm gleich und bring jemanden mit“, entschuldigte er sich. „Wen bringst du denn mit?“, fragte ich verwirrt. „Das will ich dir jetzt nicht am Telefon sagen, du wirst es ja gleich erfahren. Ciao“, und schon hatte er aufgelegt. Irgendwie war das ja schon komisch das er mir nicht verraten wollte wen er mit brachte. Vielleicht hatte er hier eine neue Freundin kennengelernt und will sie mir jetzt vorstellen. Hoffentlich nicht! „Und? Was hat er gesagt?“, Chris schaute mich gespannt an. „Er hat bei den Leuten übernachtet und will jetzt jemanden mitbringen.“ „Weißt du wen er mitbringen will?“ Ich schüttelte den Kopf. „Naja hauptsache er kommt gleich zurück“, er lächelte mich aufmunternd an und ich lächelte leicht zurück. Er hatte recht, hauptsache er kam wieder, ich sollte mir nicht so viele Gedanken darüber machen. „Hast du hunger??“ „Jetzt wo du fragst, irgendwie schon“, grinste ich. „Okay ich hol dir was, bin gleich wieder da.“ Und wieder ging er aus meinem Zimmer und ich war wieder alleine. Die Kopfschmerzen waren zum Glück jetzt nicht mehr so schlimm! Ich schaute mich gelangweilt im Zimmer um und entdeckte mein handy das neben mir auf dem Nachttisch lag. Vielleicht hatte ich ja gestern Fotos gemacht! Schnell griff ich nach meinem Handy und öffnete die Datei der neusten Bildern. Und tatsächlich, dort waren welche von mir, Shawn, Shila und ihren Freunden. Ich öffnete das erste und klickte mich durch alle Bilder. Bei den meisten schnitten wir irgendwelche Grimassen oder bemerkten garnicht das wir fotografiert wurden, was sehr lustig aussah. Doch bei den letzten drei Bildern starrte ich geschockt auf mein Handy. Nein! Bitte lass das nicht wahr sein!....Scheiße ich hatte mit Shawn rumgeknutscht! Nein! Wie konnte das nur passieren?! Ich muss die Fotos sofort löschen, bevor Joe sie findet wenn ich nach Hause komm! Ich drückte sofort auf löschen, und löschte die drei Fotos. Das darf Joe niemals rausfinden! Sonst würde er mir bestimmt nicht mehr vertrauen. Ich verstand aber immer noch nicht warum ich so betrunken war gestern Abend. Von Cola konnte man ja schlecht betrunken werden. Ich hatte echt Glück das nicht mehr passiert war als rumknutschen. Stellt euch mal vor ich wäre neben Shawn aufgewacht! Oh Gott, ich glaube dann hätte mich mein schlechtes Gewissen so lange von innen aufgefressen bis ich es Joe gesagt hätte. Aber ein Kuss war ja nicht so schlimm, und außerdem würde er es sowieso nie herausfinden. Wie auch, es gab ja keine Beweise mehr! Ich glaub ich mach mir schon wieder viel zu viele Gedanken wegen diesen blöden Bilder, die jetzt sowieso nicht mehr existieren. Ich seuftze und schaute zu meinem Koffer, wo immer noch meine Klamotten drin waren. Ich glaub es wäre besser wenn ich mich mal umziehen würde, schließlich hatte ich immer noch die Klamotten von gestern an, die nicht gerade angenehm rochen. Faul wältze ich mich aus meinem Bett und lief zu meinem Koffer. Ich nahm mir einfach irgendwelche bequemen Sachen raus, und verschwand damit im Bad. Als aller erstes ging ich duschen, was sehr gut tat. Als ich dann schön sauber war, zog ich mir die frischen Sachen an, putze meine Zähne, föhnte und kämmte die Haare und schon war ich fertig. Es war einfach ein geiles Gefühl frisch geduscht zu sein. Man fühlte sich irgendwie leichter, erhohlter.
Zufrieden ging ich zurück ins Schlafzimmer. Ich wollte mich gerade wieder hinlegen als die Tür aufging und Chris mit meinem Vater und einem Mädchen – das mir sehr ähnlich sah – herein kam. „Bin wieder da“, rief mein Vater, schaute sich kurz um und entdeckte mich dann. Ich schaute ihn einfach nur verwirrt an. Was wollte dieses Mädchen hier? Und warum sah sie mir so ähnlich? Alle drei kamen zu mir und Chris stellte das Tablett, mit dem Frühstück auf meinen Nachttisch. „Ich geh dann mal besser“, murmelte er und wollte gehen doch ich hielt ihn fest. „Lass mich jetzt nicht alleine“, flüsterte ich und zog ihn zu mir. „Nagut“, wir setzten uns beide aufs Bett, und dann schaute ich gespannt zu meinem Vater. „Also, Sophia das ist Luisa, sie ist 21 Jahre alt und deine Halbschwester.“ Ich starrte ihn geschockt an. Wie bitte? Meine Halbschwester? Will der mich irgendwie verarschen? Das erklärt aber die Ähnlichkeit! „Aber...hä..wieso weiß ich nix von einer Halbschwester?“ „Ich wusste selber nicht das es sie gibt, aber ich wurde gestern angerufen und da haben sie mir erzählt das ihre Mutter gestorben ist und ich mich jetzt um sie kümmern muss weil ihre Mutter das wollte“, erklärte er mir und ich nickte leicht. „Kann ich jetzt endlich duschen gehen?“, fragte Luisa meinen Vater und dieser nickte. Sie nahm sich ihren Koffer und ging damit ins Bad. Ich wartete bis sie die Tür zugeschlossen hatte und meinte dann: „Dad ich will keine Halbschwester! Kann sie nicht bei irgendwelchen anderen Verwandten hier aus Italien bleiben?“ „Nein, ihre Mutter hat ausdrücklich gesagt wenn sie sterben sollte, soll Luisa zu ihrem Vater und das bin ich. Außerdem kennst du sie doch noch garnicht, ihr werdet bestimmt tolle Freundinnen“, er lächelte mich kurz an und ging dann ins ‚Wohnzimmer’. „Toll das hat mir gerade noch gefehlt“, murmelte ich und schmiss eins meiner Kissen gegen die Wand. „Hey, was ist denn jetzt so schlimm daran das du eine Halbschwester hast? Du musst ja nix mit ihr unternehmen wenn du sie nicht magst“, meinte Chris und legte einen Arm um mich. „Ach es ist nicht nur wegen ihr, es ist eher wegen den Fotos die ich auf meinem Handy gefunden habe.“ „Was für Fotos?“, er schaute mich verwirrt an. „Ich hab drei Foto´s von gestern auf meinem Handy gefunden wo ich mit Shawn rumknutsche“, flüsterte ich schon fast und starrte dabei auf den Boden. „Oh, und was machst du jetzt?“ „Die Bilder hab ich gelöscht, und meinem Freund werde ich einfach nichts davon sagen. Er kann es ja eh nicht mehr rausbekommen.“ „Stimmt. Aber du solltest vielleicht mal mit Shawn darüber reden“, schlug er vor. „Ja, wenn ich ihn wieder sehe, werde ich das machen.“ Er nickte. Ich seuftze und nahm Chris in den Arm. Er war zwar anfangs etwas überumpelt aber dann erwiderte er meine Umarmung. „Danke, das du für mich da bist“, flüsterte ich. „Das ist doch selbst verständlich“, flüsterte er zurück.
Wir blieben so eine weile sitzen bis die Badezimmertür auf ging und Luisa ins Zimmer kam. „Seit ihr irgendwie ein Paar?“, fragte sie und musterte uns eingebildet. „Nein, wir sind nur Freunde“, antwortete ich. „Klar, das sagen sie alle“, murmelte sie, legte ihren Koffer auf das Bett meines Dad´s und fing an die Sachen in meinen Schrank zu räumen. „Hey, was soll das, dass ist mein Schrank!“ „Naund, du tust deine Sachen doch sowieso nicht rein, also was ist dein Problem?“ „Woher willst du das wissen, vielleicht will ich meine Sachen ja heute erst rein machen“, ich stellte mich ihr in den Weg damit sie nicht mehr zum Schrank gehen konnte. „Ach, hör auf rum zu heulen!“, sie schubste mich auf die Seite. Ich verlor mein Gleichgewicht und flog auf den Boden. „Ups, das tut mir aber leid“, lachte sie und räumte weiter ihre Klamotten in den Schrank. Okay, jetzt reichts. Ich rappelte mich wieder auf und ging auf sie zu. „Was fällt dir ein mich zu schubsen?“, rief ich wütend und stieß sie gegen den Schrank. „Wow, Stop!!“, Chris zog mich an den Schultern zurück. „Ihr hört jetzt beide auf, verstanden!?“ „Ach lasst mich doch alle in ruhe!“, schrie ich, riss mich von Chris los, schnappte mir mein Handy und rannte raus. Die konnten mich doch alle mal! Ich brauch keine Scheiß Schwester, die denkt sie wäre was besseres. Wütend rannte ich einfach den Strand entlang, bis ich an einer verlassen Stelle ankam. Erschöpft vom rennen legte ich mich in den Sand und starrte in den Himmel. Wie gerne wäre ich jetzt in Amerika bei Joe, Jessy und Nick. Mit denen hätte ich jetzt eine schön Woche gehabt, aber nein ich muss ja mit meinem Vater nach Italien! Hätte ich gewusst was hier alles passiert wäre ich niemals mit gegangen, aber ich kann ja leider nicht Hellsehen und jetzt sitze ich hier, ganz alleine und starre in den Himmel. Ich sollte vielleicht mal meine Mum anrufen, bei ihr hatte ich mich nämlich noch garnicht gemeldet. Ich fischte mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte die Nummer meiner Mum.
„Hallo?“ „Hallo Mum, ich bins. Wie geht es dir??“, meldete ich mich gespielt fröhlich. Sie musste ja nicht gleich wissen das es mir scheiße ging. „Hey Spätzchen, schön das du dich mal meldest. Mir geht es gut und dir??“ „Naja es geht so..“ „Was ist denn los? Gefällt es dir dort etwa nicht??“ „Nein, hier ist es echt schön aber, es liegt eher an der Person die Dad mit gebracht hat heute morgen.“ „Sophia, du sprichst in Rätseln, erzähl doch mal was los ist“, meinte sie. „Ist ja gut, ich habe eine Halbschwester die 21 ist und Dad muss sich jetzt um sie kümmern, zufrieden?“, fragte ich genervt. „Was? Ist das dein ernst?“ „Klar ist das mein ernst! Und diese blöde Tussi ist voll eingebildet, denkt sie wäre was besseres als ich. Boah ich bin grad voll genervt!“ „Reg dich doch wegen so jemanden nicht so auf. Sie wohnt ja dann sowieso bei deinem Vater und nicht bei uns, also mach dir keinen Kopf deswegen“, versuchte sie mich zu beruhigen und es funktionierte sogar. Sie hatte nämlich recht, sie würde dann eh bei meinem Vater wohnen und das hieß ich würde sie nicht mehr sehen! „Danke Mum, das hab ich gebraucht“, lächelte ich. „Immer gerne, du weißt ja wenn was ist kannst du immer zu mir kommen!“ „Ja ich weiß.“ „Okay, wir telefonieren dann nochmal die Woche, bis dann“, verabschiedete sie sich und legte auf. Ich legte ebenfalls auf und wollte gerade mein Handy wieder in die Hosentasche stecken, als es anfing zu klingeln. Verwirrt schaute ich auf den Display und schon blinkte mir der Name Joe entgegen. „Hey Joe, toll das du anrufst!“, meldete ich mich fröhlich. „Hey süße, schön das du dich freust“, kicherte er. „Ja, wenigstens einer der Normal ist!“, murmelte ich, doch Joe hatte es verstanden. „Was ist denn los süße??“ Ich seuftze und erzählte auch ihm von meiner neuen Schwester, und auch davon was meine Mum dazu gesagt hatte. „Deine Mutter hat recht, mach dir keinen Kopf, sie will dich nur provozieren, ignorier einfach was sie macht!“ „Ich will aber nach Hause, ich will zu dir!! Ich könnte doch einfach heute alleine zurück fliegen, mein Vater hat sowieso nur noch Luisa im Kopf!“ „Vergiss es! Du bleibst schön da und fliegst erst mit deinem Vater wieder zurück! Versprich es mir ,Sophia!“, er meinte das ernst. „Ja okay, ich versprech es dir! Ich will aber trotzdem zu dir.“ „Ich will doch auch das du wieder kommst, aber es sind doch nur noch 3 Tage dann kommst du ja schon wieder“, versuchte er mich aufzumuntern. „Ich weiß“, gedankenverloren malte ich kleine Herzen in den Sand. „Ich würde wirklich gerne noch weiter mit dir Telefonieren aber wir gehen jetzt zu unsere Eltern.“ „Oh sind Kevin und Nick auch da??“, fragte ich neugierig. „Ja die stehen neben mir und wollen das ich aufleg“, er lachte. „Okay, dann sag ihnen liebe Grüße und viel Glück bei euren Eltern!“ „Danke, und dir noch viel Spaß in Italien.“ Lächelnd legte ich auf und steckte mein Handy jetzt endlich zurück in meine Hosentasche.
Hoffentlich können die drei ihre Eltern überreden das sie damit einverstanden sind, das sie sich ihre Freundinnen selber aussuchen, bis auf Kevin. Der hatte ja seine Danielle. Dann würde ich endlich Joe´s Eltern richtig kennenlernen. Bis jetzt kannte ich ja nur Joe´s Mutter, und die paar Sekunden konnte man ja nicht als kennen bezeichnen. Hmm ich werde ihn morgen mal fragen wie es so gelaufen ist. Plötzlich räusperte sich jemand und ich setze mich verwirrt auf. „Hallo“, begrüßte mich Shawn schüchtern und setzte sich neben mich. „Hey.“ „Das mit gestern Abend tut mir leid, was auch immer passiert ist ich weiß nämlich nichts mehr, aber einer meiner Freunde hat mir erzählt das er dir Alkohol ins Cola hat“, er schaute mich ehrlich entschuldigend an. „Schon okay, so lange du es nichts warst. Ich weiß was wir gestern gemacht haben!“ Ich machte eine kurze Pause und Shawn schaute mich gespannt an. „Wir haben rumgeknutscht...“ „Oh“, machte er nur und schaute starr aufs Wasser. „Naja weißt du eigentlich würde ich das nicht so schlimm finden aber ich habe in Amerika einen Freund, den ich wirklich sehr liebe und ich will nicht das er irgendwas davon erfährt“, erklärte ich ihm, obwohl ich ihm eigentlich garnichts von Joe erzählen wollte. „Oh, okay das ist natürlich doof. Ich habe zum Glück keine Freundin, aber wie wärs wenn wir es einfach so machen das wir beide niemanden was davon erzählen, so erfährt es dein Freund nicht okay?“, diesmal schaute er zu mir und hielt mir seine Hand hin die ich natürlich an nahm. „Okay, so machen wir es“, ich lächelte ihn dankbar an. Das wäre also schonmal geregelt.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über belanglose Dinge, doch dann musste Shawn gehen und ich ging ebenfalls nach Hause. Ich lief extra langsam da ich keinen Bock auf Luisa hatte. Bei dem Namen könnte ich mich schon übergeben. Als ich durch die große Eingangstür ging kam auch schon Chris auf mich zugerannt und umarmte mich. „Ich hab mir sorgen gemacht“, flüsterte er und drückte mich fest an sich. „Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich war nur etwas am Strand mich abzureagieren“, flüsterte ich zurück und löste mich wieder aus seiner Umarmung. „Dein Dad wartet oben auf dich“, sagte er noch bevor er ging und mich alleine stehen ließ. Toll, jetzt würde mich mein Vater warscheinlich noch anmeckern. Dann wäre meine tolle Laune wieder weg. Seufzend lief ich also weiter bis zu meinem Zimmer und klopfte an da ich keinen Schlüssel mitgenommen hatte. Es kam keine Reaktion. Wollen die mich verarschen oder so? Diesmal klopfte ich lauter. Aber wieder kam keine Reaktion. „MACHT DIE TÜR AUF!!“, schrie ich und hämmerte diesmal regelrecht gegen die Tür. Ich konnte leise Schritte hören und dann öffnete mir mein Dad die Tür. „Was dauert das so lange??“, fragte ich genervt und drückte mich an ihm vorbei. „Sorry aber ich war gerade im Bad und Luisa lackiert sich gerade die Fußnägel.“ „Ohhh hat die arme etwa Angst das sie ihre tollen Fußnägel ruiniert, das versteh ich natürlich“, meinte ich übertrieben und ging augenverdrehend ins Schlafzimmer.
Meine Halbschwester die auf dem Bett meines Vaters saß ignorierte ich einfach und legte mich auf mein Bett. „Sexy Freund hast du, würde ihn wirklich gerne mal kennen lernen.“ „Wirst du aber nie“, entgegnete ich nur und starrte weiterhin die Decke an. „Wieso? Ich wohne doch jetzt in der selben Stadt wie er.“ „Ganz einfach, weil Joe MEIN Freund ist und DU deine Finger von ihm lässt!“, engegnete ich bissig und atmete tief durch um mich nicht auf zu regen. Sie lachte. „Wenn er mich sieht, will er sowieso nichts mehr mit dir zu tun haben. Ich mein guck dich doch mal an, wer will schon mit sowas zusammen sein!“ Ihre Worte verletzten mich mehr als sie warscheinlich dachte, da sie mich an die Worte von Ashely erinnerten. Aber diesmal wollte ich nicht wieder weg rennen und weinen, ich wollte nicht wieder die schwache sein! So gut es ging versuchte ich meine Tränen zurück zu halten. „Halt einfach deine verdammte Fresse!“, zischte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. „Sophia! Was soll denn das? Du kannst dich in letzter Zeit echt nicht benehmen! Sie hat die doch garnichts getan!“, schimpfte mein Vater der jetzt in der Tür stand und mich strafend anschaute. Wütend setzte ich mich auf und schrie: „Ja genau ich die dumme, kleine, hässliche Sophia kann sich nicht benehmen. Liegt warscheinlich an meinem Freund der mich sowieso nicht will. Der nur aus mitleid mit mir zusammen ist. Stimmts? Wie sollte es ja auch anderst sein, schließlich hab ich mich ja selbst so hässlich gemacht damit er mich endlich liebt! Wisst ihr was? Ihr könnt mich mal, BEIDE!“ Das musste ich jetzt einfach machen, ich musste einfach meine ganze Wut raus lassen. Da meine Schwester und mein Vater mich einfach nur geschockt anstarrten, nahm ich mir meine Decke und zog sie über meinen Kopf. Ich holte mir meinen Ipod der unter meinem Kissen lag, stöpselte mir die Kopfhörer ins Ohr und hörte auf der lautesten Lautstärke Musik. Ich war mir sehr sicher das die beiden es hören konnten, aber das war mir sowas von scheiß egal! Ich hasste meinen Vater, wie konnte er mir nur so in den Rücken fallen? Ich war schließlich die Tochter die er schon seit 19 Jahren kannte und aufzog und jetzt beschütze er die, die er gerade mal 2 Tage kannte. Ich konnte es einfach nicht fassen! Während das erste Lied zuende war und ich das nächste Lied raussuchte, konnte ich hören wie die beiden auf Italienisch miteinander sprachen. Toll jetzt konnten sie auch noch über mich hetzten während ich genau neben dran war. Was ein behindertes Leben, oder eher gesagt was eine behinderte Familie! Ich gehe nie wieder ohne Joe weg! Nie! Ich brauchte einfach meinen Helden!Am nächsten Morgen fand ich nur einen Zettel neben meinem Bett auf dem stand das Dad und Luisa schon essen gegangen waren, da sie nicht mehr warten wollten. Sehr nett von ihnen oder? Anstatt mich zu wecken gehen sie einfach alleine und ich soll verhungern oder was? Naja ich könnte ja einfach Chris anrufen und ihm bescheid sagen aber trotzdem war es scheiße von den beiden. Was reg ich mich überhaupt auf, in zwei Tagen sind wir hier weg und dann brauch ich die nicht mehr zu sehen! Ja, immer schön positiv denken! Wie jeden Morgen suchte ich mir Klamotten aus meinem, unordentlichen Koffer und machte mich dann im Bad fertig. Danach ließ ich mich auf die Couch fallen, schnappte mir mein Handy und rief bei Chris an. Ich wusste zwar nicht ob er gerade arbeitete oder im Zimmer war aber egal. Es klingelte eine weile bis Chris endlich abnahm. „Sophia, was ist los??“, fragte er gleich besorgt. Warum musste er sich nur immer solche Sorgen um mich machen. Ich konnte sehr gut auf mich selbst aufpassen, außer wenn ich zu viel getrunken hatte. Aber das war gerade nicht der Fall. „Nichts es ist alles okay!“ „Warum rufst du dann so früh an?“ „Weil mein Vater schon mit Luisa frühstücken gegangen ist und ich hab mir gedacht du könntest mir ja was bringen oder?“, fragte ich ganz lieb und hoffte auf ein Ja von ihm. „Hmm okay, ich komm aber nur schnell hoch und bring dir das essen, dann muss ich wieder gehen weil ich grad arbeite, okay?“ „Okay, danke Chris du bist der beste“, grinste ich zufrieden. Ich wusste doch auf Chris konnte ich mich verlassen! „Ich weiß, bis gleich“, er kicherte kurz und legte dann auf. Mein Handy legte ich auf den kleinen Tisch vor der Couch und schaltete dann den Fernseher an. Auf den meisten Sendern kam irgendwas auf Italienisch und auf den restlichen Nachrichten! Was ist das für ein scheiß? Naja dann guck ich halt Nachrichten bis Chris kommt. Gelangweilt legte ich die Fernbedienung neben mich und schaute mir die Nachrichten an.
Ein paar Minuten später klopfte es auch schon an der Tür. Ich sprang von der Couch und öffnete Chris die Tür. „Da ist ja endlich der Zimmerservice“, grinste ich und ging auf die Seite damit er reinkommen konnte. „Haha sehr witzig, glaub aber ja nicht das ich das jetzt jeden Tag mach!“, er lief an mir vorbei und stellt das Frühstück auf den Tisch. „Nein keine sorge das war nur eine Einmalige Sache, aber danke. Auf dich kann man sich halt verlassen.“ Ich stand immer noch an der Tür und Chris kam wieder zurück zu mir. „Natürlich kann man das! Bis später kleine“, er wuschelte mir grinsend durch die Haare und ging. „Ich bin nicht klein!“, rief ich ihm noch hinterher, doch er reagierte nicht. Warscheinlich hatte er mich garnicht mehr gehört. Kopfschütteltend schloss ich die Tür und machte es mir wieder auf der Couch bequem. Endlich was zu futtern! Ich stellte mir das Tablett auf den Schoß und fing an zu essen. Irgendwann fing dann mein Handy an zu klingeln das im Schlafzimmer lag. Toll jetzt müsste ich aufstehen. Widerwillig stand ich auf, stellte das fast leere Tablett auf den Tisch und lief ins Schlafzimmer wo ich auch gleich abnahm. „Hallo?“ „Hey süße, wie geht’s dir??“ „Hey Joey, mir geht’s ganz gut und dir??“, stellte ich die gegenfrage und lief wieder zurück zur Couch. „Ja mir auch, was machst du gerade?“ „Ich sitze faul auf der Couch rum, esse und schaue dabei Fernseh und du?“ Joe lachte kurz bevor er antwortete. „Ich sitze auf meinem Bett und telefoniere mit dir.“ „Joe!! Jetzt gib endlich das Telefon her!“, hörte ich eine weibliche Stimme im Hintergrund und kurz darauf konnte ich nurnoch geraschel hören. Was war da los? „Joe?“ Niemand antwortete. „Lass das Telefon los!“ „Nein, du konntest die ganze Zeit mit ihr reden jetzt will ich!!“, jetzt erkannte ich die weibliche Stimme. Es war Jessy! „ICH KANN EUCH HÖREN“, schrie ich, damit sie mich hörten. „Macht doch einfach auf Lautsprecher“, hörte ich jetzt noch eine andere Stimme die sehr genervt klang. „Oh“, kam es gleichzeitig von Joe und Jessy. Ich lachte. Das war so typisch. „So, jetzt können wir dich alle hören“, sagte Nick, der vorhin noch die genervte Stimme hatte. „Haha süß wie ihr euch um das Telefon streitet“, lachte ich und schaltete den Fernseher etwas leiser, da er mich störte. „Ich will halt auch mal mit dir reden, schließlich haben wir seit du weg bist kein Wort mehr miteinander geredet!“, verteidigte sich Jessy. „Naund, es ist aber meine Freundin also hab ich mehr rechte!“, entgegnete Joe. „Leute, bitte hört auf zu streiten.“ „Sorry“, murmelten beide. „Joe hat uns erzählt das es dir gestern nicht gut ging und das du uns noch was erzählen musst, er wollte es uns nämlich nicht selber sagen“, meinte diesmal Nick, und ich fand es toll von Joe das er es ihnen nicht gesagt hatte. Obwohl ich es nicht schlimm gefunden hätte. „Okay also das war so...“, und so erzählte ich ihnen alles was so passiert war seit meine Halbschwester hier war. Außer das von Gestern wo sie mir gesagt hatte das sie was von Joe will. Sonst hätte sich Joe nur wieder sorgen gemacht, und das wollte ich nicht. Ich konnte das alleine regeln.
„Oha, ich hasse sie jetzt schon“, meinte Jessy als ich fertig war mit erzählen und ich lachte. „Du kennst sie doch noch garnicht, vielleicht findest du sie ja voll toll.“ Ich wusste zwar das, sie Luisa niemals gut finden würde, aber es war ja auch Sarkastisch gemeint. „Nie im Leben, nachdem was du alles erzählst hast! Aber jetzt seit ihr dran Jungs, ihr müsst Sophia doch noch was verkünden“, man konnte förmlich hören wie Jessy grinste. „Ja genau, wir waren ja gestern bei unseren Eltern“, fing Joe an und ich erinnerte mich wieder an das Telefonat mit Joe gestern. Das hatte ich total vergessen. „Was haben sie gesagt?“, fragte ich neugierig. „Sie sind damit einverstanden das wir uns die Freundinnen selber aussuchen“, riefen Joe und Nick ins Telefon. „WUHU“, rief ich fröhlich zurück. Jetzt könnte ich endlich Joe´s Eltern kennenlernen. Darauf freute ich mich, obwohl seine Mutter nicht so einen netten eindruck gemacht hatte. Aber jetzt wo sie einverstanden sind, sind sie bestimmt auch netter. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als die Tür aufging und mein Dad mit Luisa reinkam. Ich würdigte ihnen keinen Blick und tat einfach so als wäre ich immer noch alleine. „Mann Leute ich vermisse euch so. Ich würde am liebsten jetzt schon zu euch fliegen. Ohne euch ist es einfach nicht das selbe!“, jammerte ich, damit mein Vater merkte das ich weg wollte, aber auch weil es die Wahrheit war. Doch Dad ging einfach an mir vorbei als hätte ich nichts gesagt. „Wir dich doch auch! Die zwei Tage schaffst du aber auch noch.“ „Genau!“, stimmte Jessy, Nick zu. „Und außerdem hört Joe dann endlich auf rumzuheulen wie sehr er dich doch vermissen würde“, lachte Jessy und ich musste auch lachen. „Hey“, meinte Joe beleidigt. „Sorry.“ „Okay, also wir legen dann mal auf, wir wollen nämlich noch ins Kino und die warten ganz bestimmt nicht auf uns“, meinte Nick und lachte. „Nein, ihr dürft noch nicht auflegen!“ „Ich ruf dich morgen wieder an, versprochen!“, versprach mir Joe. „Nagut, ich will ja nicht das ihr den Anfang vom Film verpasst. Dann bis morgen, Ich liebe euch!“, verabschiedete ich mich von den dreien. „Wir dich auch“, sagten sie gleichzeitig und legten auf.
Man ich will auch mit ins Kino! Seufzend legte ich mein Handy auf den Tisch und schaltete den Fernseher wieder lauter. Die anderen beiden ignorierte ich immer noch. Doch nach einigen Minuten setzte Dad sich neben mich und räusperte sich. „Was ist?“, fragte ich genervt ohne meine Blick vom Fernseher abzuwenden. „Ich hab mir gedacht, wir könnten doch zu dritt ein Eis essen gehen, damit wir uns besser kennenlernen.“ War das sein ernst? Er wusste genau das wir uns nicht mochten und dann will der mit uns ein Eis essen gehen? Darauf hat Luisa bestimmt keinen Bock, und ich auch net. „Das ist eine tolle Idee“, lächelte Luisa lieb die gerade aus dem Bad kam. Ich starrte sie verwundert aber auch geschockt an. Wollen mich hier irgendwie alle verarschen? Seit wann war sie so fröhlich und nett? Hier lief doch gerade irgendwas schief. Leicht schüttelte ich meinen Kopf und schaute jetzt zu meinem Vater der mich auffordernt anschaute. „Ja, von mir aus..“, sagte ich widerwillig und schaute wieder zum Fernseher. Ich mein, wann würde ich nochmal die Chance bekommen in Italien Eis essen zu gehen. Außerdem könnte ich jetzt endlich mal testen ob das Eis hier wirklich so toll ist wie alle immer sagen. „Gut, dann zieh dir ein paar Schuhe an und dann können wir los.“ Ich nickte leicht und lief ins Schlafzimmer. Da die Schuhe die neben meinem Bett standen nicht wirklich zu meinem Outfit passten holte ich mir ein paar andere aus meinem Koffer. Mit den Schuhen in der Hand ließ ich mich auf mein Bett fallen und zog den ersten an. Doch irgendwas störte. Verwirrt zog ich den Schuh wieder aus und drehte ihn um. Etwas silbernes, langes fiel aus dem Schuh und landete auf dem Boden. Wo kommt das denn her? Ich legte den Schuh neben mich auf´s Bett und hob den Gegenstand auf. Oh Gott, das war die Kette von mir und Joe! Unsere Für immer Kette. Die hatte ich schon überall gesucht. Jetzt kann ich meine auch endlich wieder anziehen. Joe hatte seine nämlich noch nie ausgezogen. Ich legte mir die Kette schnell um den Hals und schlüpfte dann in meine Schuhe. „Kommst du?“, rief mein Dad ungeduldig. „Jaja ich komm ja schon“, genervt verdrehte ich die Augen und lief dann zurück zu den anderen beiden. „Wir können los.“ Mein Vater nickte und so liefen wir zusammen los.
Nachdem wir 15 Minuten in der Stadt rumgelaufen waren, hatten wir uns in ein Eiscafe gesetzt und jeder hatte sich was bestellt. Ich hatte keine Ahnung worüber ich mit den beiden reden sollte, deswegen schwieg ich einfach und beobachtete ein paar Leute die sich ins Cafe setzten oder schon wieder gingen. „Hattest du die Kette vorhin auch schon an??“, fragte mein Vater und ich schüttelte den Kopf. „Nein hab sie eben erst in meinem Schuh gefunden.“ Er nickte und schon wieder schwiegen wir uns an. „Tolles kennenlernen“, murmelte ich vor mich hin und stützte meinen Kopf auf meine Hand. Nach ein paar Minuten kam dann endlich wieder der Kellner und brachte uns unsere Sachen. Ich hatte mir einen Erdbeerbecher und eine Cola bestellt. Als er alles abgestellt hatte nahm ich auch gleich meine Löffel und fing an zu essen. Ich muss zugeben das Eis hier ist echt der Hamma! Viel besser als in Amerika. Auch während wie das Eis aßen schwiegen wir. Oh man ich glaub so hat sich mein Vater das nicht vorgestellt, aber dann musste ich mir wenigstens nicht das blöde geschwaffel meiner Halbschwester anhören. Doch plötzlich fragte mein Vater: „Habt ihr euch gestern abend auf der Party eigentlich gesehen??“ Ich erstarrte und schaute ihn geschockt an. Wie jetzt? Die war auch auf der Party? Oh nein das konnte nicht gut ausgehen! „Also ich kann mich an nichts mehr erinnern“, gab ich zu und aß mein Eis weiter. „Warst du etwa schon wieder betrunken??“ „Ja, aber das war nicht für extra. Ich hab nämlich nur Cola bestellt aber mir hat jemand was reingemischt und deswegen war ich betrunken“, rechtfertigte ich mich. „Ich habe dich mal kurz gesehen, mit einem Mädchen und einem Jungen“, meldete sich jetzt meine Halbschwester. Ich schluckte. Hoffentlich hatte sie nicht den Kuss gesehen. Wenn doch dann bin ich tot. Die erzählt das dann bestimmt Joe und man das ist doch alles scheiße. Aber sie hat ja selber gesagt das sie mich nur kurz gesehen hat. Vielleicht lügt sie ja auch. Das wird schon gut gehen, hoffentlich. „Sophia? Alles okay??“, mein Dad schaute mich besorgt an. „Klar, alles bestens“, lächelte ich übertrieben und schaute dann nurnoch auf meinen leeren Eisbecher. Auch Lusia und Dad waren schon fertig mit ihrem Eis. „Ich würd sagen wir gehen dann mal wieder zurück ins Hotel“, meinte mein Vater, rief den Kellner zu uns und bezahlte.
Während wir zurück zum Hotel liefen sah ich Shila an einem Geschäft stehen. „Hey Shila“, begrüßte ich sie und winkte ihr zu. Sie winkte lächelnd zurück und kam zu uns. „Hey, na bist du auch grad shoppen??“ „Nein, ich war grad Eis essen, aber du bist anscheinend gerade shoppen“, antwortete ich. „Ja, hast du lust mit zu kommen? Ich bin nämlich ganz alleine und alleine macht des kein Spaß“, sie schaute mich lieb an. „Ja klar!“ „Moment mal! Wenn du mit shoppen gehst, dann nur wenn Luisa mit darf“, mischte sich mein Vater ein und schaute mich streng an. Na klasse. Hier durfte man echt keinen Spaß haben. Ich seuftze und Shila schaute mich und meinen Dad abwechselnd an. „Ja okay sie darf mit.“ „Gut, dann viel Spaß Mädels“, verabschiedete er sich und ging weiter zum Hotel. „Okay dann mal los“, sagte ich und wir liefen zusammen los. „Ich weiß schon wie wir die los werden“, flüsterte ich Shila zu und sie grinste mich an. Wir liefen gleich in den ersten Klamottenladen und Luisa lief sofort auf die teuersten Klamotten zu. Ich glaub die wurde von ihrer Mutter zu sehr verwöhnt. „Du kannst ja schonmal ein paar Sachen anprobieren und wir gucken da hinten bei den Jeans okay??“, schlug ich meiner geliebten Halbschwester vor und sie nickte nur abwesend. Schnell nahm ich mir Shila´s Hand und lief mit ihr unauffällig aus dem Laden. „Schnell weg“, riefen wir gleichzeitig und rannten lachend davon. So leicht lasse ich mir den Spaß nicht verderben. Ha soll die doch alleine shoppen. „Hmm wie wärs wenn wir zu mir nach Hause gehen?“ „Ja okay, da kann uns Luisa jedenfalls nicht finden“, stimmte ich zu und so führte Shila mich zu ihrem zu Hause.
„So was machen wir jetzt??“, wollte ich wissen als ich mich auf ihren Schreibtischstuhl setzte. „Also erstmal habe ich eine Frage. Was ist in deinem Gesicht passiert?“ War klar das sie das auch irgendwann fragen würde. „Also da...das ist eine Brandwunde.“ Sie nickte leicht. „Und du findest es scheiße mit einer Brandwunde im Gesicht rumzulaufen richtig??“ „Äh...ja“, verwirrt schaute ich sie an. Was sollte das werden?? Sie machte mir irgendwie Angst. „Okay, dann versuche ich mal deine böse Brandwunde zu überschminken, wenn das okay für dich ist.“ „Ähm ja okay, du kannst es gerne mal versuchen“, stimmte ich zu und schon war sie aus dem Zimmer verschwunden. Wenn sie das wirklich hinbekommen würde, wäre das echt cool. Dann würde ich das immer machen. Ich lächelte leicht und drehte mich auf dem Schreibtischstuhl. Doch aufeinmal klopfte es an der Tür und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste ja nicht wer dort vor der Tür stand. „Shila mach auf. Ich weiß das du wieder da bist“, hörte ich Shawn´s Stimme. „Komm rein, Shawn“, grinste ich und die Tür ging auf. Er schaute sich kurz um und blieb dann bei mir hängen. „Sophia? Seit wann bist du denn hier?“, fragte er verwundert und schloss die Tür hinter sich. „Ähm seit dem Shila wieder das ist.“ „Achso und äh...wo ist Shila?“, fragte er weiter. „Schminksachen holen.“ Er nickte leicht und ließ sich auf Shila´s Bett fallen. Da ich mal wieder nicht wusste was ich sagen sollte schwieg ich einfach und hoffte das Shila bald wieder kommen würde. Ich mein so lange kann man doch nicht brauchen um die Sachen zu holen. Oder? Und da ging auch schon die Tür wieder auf und Shila betrat das Zimmer. „Oh hey Shawn, was willst du??“, fragte sie gleich als sie Shawn sah und legte die Schminksachen, die sie mitgebracht hatte neben mich auf den Schreibtisch. „Ich wollte dich eigentlich nur fragen ob du weißt wo mein Handy ist da ich es niergends finden kann, aber jetzt will ich auch noch wissen was ihr mit dem ganzen Zeug vor habt“, antwortete er und zeigte beim letzteren auf den Schreibtisch. „Nein tut mir leid aber ich weiß nicht wo dein Handy ist. Warscheinlich hast du es wieder irgendwo liegen lassen und die Sachen brauch ich um die Narbe in ihrem Gesicht zu überschminken damit sie sich wohler fühlt.“ „Darf ich zugucken??“ „Nein aber du darfst danach sagen ob es besser aussieht und jetzt geh dein Handy suchen husch husch“, scheuchte Shila ihren Bruder aus dem Zimmer und schloss dann hinter ihm die Zimmertür.
„Sorry er ist immer so neugierig und will alles wissen und alles sehen“, entschuldigte sich Shila, schnappte sich einen Stuhl der in der Ecke stand und setzte sich mir gegenüber. „Schon okay.“ „Okay, also am besten machst du einfach deine Augen zu und machst sie erst wieder auf wenn ich es dir sage okay??“ Ich nickte und schloss auch gleich die Augen. „Gut dann mal ran ans Werk“, meinte sie noch bevor sie anfing. Ich grinste und ließ mich von ihr Schminken. Es fühlte sich komisch an und ab und zu kitzelte es aber ich versuchte so gut es ging still zu bleiben damit es am Ende gut aussah. „Ist es okay wenn ich auch deine Augen einwenig Schminke??“, fragte sie irgendwann vorsichtshalber nach. „Ja, mach was du denkst“, grinste ich und Shila machte weiter. Nach genau 10 Minuten war Shila fertig und ich durfte endlich wieder meine Augen öffnen. Ich blinzelte erstmal kurz und schaute dann zu Shila die mich ausgiebig musterte. „Und? Wie seh ich aus?“, fragte ich etwas unsicher. „Du siehst noch besser aus wie vorher und ich dachte das geht garnicht mehr“, lächelte Shila zufrieden. „Echt?“, fragte ich ungläubig und wurde leicht rot, da sie mich einscheinend so hübsch fand. „Ja hier guck dich an“, nickte sie und drehte mich zu einem Spiegel. Als ich mich sah klappte mir der Mund auf. OMG man sah fast garnichts mehr von der Narbe und ich fühlte mich einfach nur toll. Meine Augen hatte sie auch toll betont, es war einfach perfekt. Glücklich drehte ich mich zu ihr um und umarmte sie stürmisch. „Danke, ich bin dir echt was schuldig!“ „Ach Quatsch, so was macht man doch unter Freunden“, zwinkerte sie und räumte dann ihre Sachen wieder weg. „Komm wir gehen mal zu meinem Bruder. Mal sehen was er dazu sagt“, sagte sie nachdem sie alles wieder weggeräumt hatte und zog mich mit in ein anderes Zimmer wo Shawn auf dem Bett lag und seinen Laptop auf dem Schoß hatte. „Hast du schonmal was von anklopfen gehört??“, fragte er genervt ohne von seinem Laptop aufzuschauen. „Jaja jetzt guck mal“, ignorierte sie ihn und schob mich vor sich, damit Shawn mich besser sehen konnte. Er schaute endlich auf. „Wow...das hast du echt gut hingekommen“, staunte er sofort. Er legte seinen Laptop neben sich und kam zu ins. „Man sieht ja überhaupt nichts mehr von der Narbe.“ Ich wurde etwas rot da er mich die ganze Zeit musterte war aber glücklich da er recht hatte. Man sah wirklich nichts mehr und jetzt konnte ich endlich wieder etwas selbstbewusster raus gehen. Die blöden eingebildeten Tussen würden mich nicht mehr beleidigen. Damit meinte ich Ash, ihre Freunde und Luisa. Was sich eigentlich ja jeder denken kann. „Hey, wollen wir zu dritt noch einbisschen an den Strand gehen??“, wollte Shawn wissen und schaute mich und Shila abwechselnd fragend an. „Äh..ja klar“, nickte ich und Shila stimmte ebenfalls zu. „Gut, dann geht mal schnell Schwimmsachen anziehen und dann geht’s los!“ Wir nickten beide und gingen zurück in Shila´s Zimmer. Sie leihte mir einen Bikini von sich und als wir dann alle fertig umgezogen waren gingen wir an den Strand.
Als es dann dunkel wurde und die anderen beiden auch langsam nach Hause mussten verabschiedeten wir uns. „Bis dann, ich hab euch lieb“, verabschiedete ich mich und umarmte beide nacheinander. „Wir dich auch“, lächelte Shawn. „Bye“, murmelte ich, winkte ihnen und lief richtung Hotel. Sie winkten mir ebenfalls bis ich hinter einer Ecke verschwand. Fröhlich lief ich über die Straße und dann ins Hotel. Ausnahmsweiße traf ich heute mal nicht auf Chris, also lief ich weiter bis zu meiner Zimmer. Da ich mal wieder keinen Zimmerschlüssel dabei hatte klopfte ich an. Mein Vatre öffnete schwungvoll die Tür und schaute mich böse an. „Was ist?“, fragte ich total verwirrt da ich keine ahnung hatte warum er sauer sein konnte. „Du fragst ernsthaft noch was ist? Du lässt deine Schwester ganz alleine irgendwo stehen und sie kennt sich hier garnicht aus“, schrie er mich an und ich zuckte leicht zusammen. So hatte ich ihn ehrlich gesagt noch nie erlebt. „Aber...ich wollte..“ „Deine Entschuldigung kannst du vergessen. Du kommst jetzt rein und bleibst die restlichen zwei Tage auch hier. Ich hab keine Lust mehr darauf das du immer nur Mist baust. Mir reicht es!“, schrie er weiter. Was? Der kann mich doch net einfach auf unserem Hotelzimmer einsperren. Das kann der sowas von vergessen. „Ich baue überhaupt keinen Mist! Nur weil ich sie alleine gelassen haben kannst du mich noch lange nicht ins Hotelzimmer sperren! Außerdem ist sie schon 21 und kann sehr gut auf sich selber aufpassen genauso wie ich!“, schrie ich jetzt zurück und mein Vater wurde dadurch nur noch wütender. „Rein jetzt! Ich diskutiere nicht mit dir, du bist noch lange nicht volljährige.“ Er packte mich am Handgelenk und wollte mich reinziehen doch ich fing an zu schreien so laut ich konnte und ein paar Leute die gerade vorbei liefen schauten uns komisch an. Ein Mann kam sogar auf uns zu doch mein Vater ließ mich vorher los. „Ich hasse dich“, schrie ich ihn an und rannte zu Chris´ Zimmer. Wie eine verrückte hämmerte ich gegen seine Tür bis er endlich auf machte. Wütend lief ich an ihm vorbei und schmiss mich seufzend auf sein Bett. Er schaute mir verwundert hinterher und schloss die Tür wieder. „Kleine was ist los?“, fragte er mich besorgt. „Ich hasse meinen Vater. Er ist voll anderst seit dem Luisa da ist.“ „War das etwa dein Vater der hier so rumgeschrien hat??“ „Du hast das gehört“, fragte ich überrascht da sein Zimmer schon ein Stückchen von unserem Entfernt war. „Ja, ich dachte schon was ist das für ein bekloppter“, er grinste kurz doch als er merkte das ich sein grinsen nicht erwiderte schaute er wieder ernst. „Willst du heute Nacht vielleicht bei mir bleiben bis dein Vater sich wieder beruhigt hat?“, schlug er vor und ich schaute ihn sofort dankbar an. „Danke Chris!“ Ich umarmte ihn kurz und legte mich dann gemütlich auf sein Bett. “Wer hat dich eigentlich geschminkt das sieht echt toll aus??”, fragte er aufeinmal und legte sich neben mich. „Shila, das Mädchen vom Strand. Das ist so geil geworden.“ Jetzt lächelte ich wieder. Ja jedenfalls eine positive Sache. Wenns sein müsste würde ich in zwei Tagen sogar alleine wieder zurück nach Amerika fliegen. Dafür brauchte ich meine Vater nicht! Und schon garnicht meine blöde Halbschwester. „Sophia dein Handy klingelt“, weckte mich Chris, doch ich brummelte nur irgendetwas unverständliches und drehte mich um. „Okay dann sag ich Joe eben das du nicht mit ihm reden möchtest.“ Sofort war ich hellwach und rief: „Nein!“ Er grinste und reichte mir mein Handy. Sofort ging ich dran. „Joooe.“ „Sophia“, rief er belustigt zurück und lachte. „Hey das ist nicht lustig!“ „Sorry aber ich finde es einfach geil wenn du immer meinen Namen rufst wenn ich dich anrufe“, erklärte er mir und ich konnte genau hören das er sich ein lachen verkneifen musste. „Du bist voll gemein“, meinte ich gespielt beleidigt. „Okay ich werde dich nicht mehr damit ärgern. Aber jetzt mal im Ernst, gibt’s irgendwas neues??“ „Ja, ich habe mich gestern mit meinem Vater gestritten und jetzt wohne ich bei Chris weil er mich voll angeschrien hat und mich im Zimmer einsperren wollte die letzten zwei Tage“, erzählte ich. „Wegen was habt ihr euch denn gestritten?“ „Ich wollte mit einer Freundin hier shoppen gehen aber Dad hat uns gezwungen Luisa mit zu nehmen also haben wir uns rausgeschlichen als sie gerade beschäftigt war mit Klamotten suchen. Aber sie ist doch schon 21 die kann auf sich selber aufpassen, ich versteh nicht warum Dad so ein Drama deswegen macht“, regte ich mich schon wieder auf. „Beruhig dich süße. Er hat sich heute bestimmt auch wieder beruhigt und entschuldigt sich vielleicht später bei dir.“ „Hmm ja kann sein, und was gibt es bei dir neues??“ „Ich bin in den See gefallen und jetzt ist meine Uhr am Arsch.“ „Ohh, dann kauf ich dir eine neue.“ „Nein! Das ist viel zu teuer, ich kauf mir selber wieder eine!“, lehnte er sofort ab. „Nagut, aber nur wenn ich mit darf.“ Das war natürlich gelogen, ich würde ihm eine kaufen. Ich wollte ihm ja sowieso was von hier mitbringen und da er sowieso wieder eine Uhr will ist das perfekt! „Natürlich darfst du mit.“ „Gut“, lächelte ich zufrieden. Auf einmal kam Chris wieder ins Zimmer und hielt ein Blatt hoch auf dem stand: ‚Frühstück wartet!’. Ich nickte ihm zu und gab ihm ein Zeichen das er noch kurz warten sollte. „Du Joe, ich muss dann mal auflegen sonst gibt es kein Frühstück mehr. Aber ich ruf dich heut Abend noch mal an okay??“ „Ja okay, will ja nicht das du verhungerst. Bis später.“ Wir legten beide auf und ich lief zu Chris der an der Zimmertür auf mich wartete. „Willst du etwa so gehen?“, fragte er und musterte mich. Ich schaute ebenfalls an mir runter und bemerkte das ich immer noch meinen Schlafanzug an hatte. „Mist“, fluchte ich leise und rannte zurück in mein Zimmer. So schnell ich konnte holte ich etwas zum anziehen aus meinem Koffer, rannte damit ins Bad, zog mich in Rekordzeit um und rannte dann wieder zurück zu Chris der immer noch an der Tür stand. „Bin fertig“, keuchte ich außer Atem. „Du hättest dir ruhig Zeit lassen können aber egal“, meinte er locker, öffnete die Tür und lief los. Ich starrte ihm entgeisterd hinterher. „Wie jetzt??“, rief ich und lief ihm nach. „Es gibt noch eine Stunde lang Frühstück, du hättest deswegen nicht so rennen müssen“, erklärte er mir. „Toll“, grummelte ich und lief ihm weiter hinterher Richtung Essenssaal. Hätte er mir das nicht früher sagen können?? Blödmann!
„Willst du das selbe wie gestern?“ Ich zuckte leicht zusammen und nickte dann. „Okay, setzt dich schon mal ich hol uns was.“ Wieder nickte ich nur und suchte uns einen freien Tisch. Als ich einen gefunden hatte setzte ich mich auf einen Stuhl und auf den anderen stellte ich meine Tasche damit keiner auf die Idee kam sich dort hin zu setzten. Es gab ja schließlich immer so Leute die sich einfach irgendwo hinsetzten. Ich schaute mich etwas im Essensaal um und entdeckte leider auch gleich meinen Vater der gerade mit Luisa rein kam. Toll die hatten mir gerade noch gefehlt. Hoffentlich fängt er jetzt nicht auch noch hier drinne an rum zu schreien. Chris soll sich mal beeilen! Nervös tippte ich die ganze Zeit mit meinen Fingern auf den Tisch und schaute ab und zu rüber zu Dad und Luisa. Wenn Chris nicht bald seinen Arsch hier her bewegt werde ich noch verrückt. „Soll ich schon mal einen Tisch suchen??“, hörte ich Luisas Stimme fragen und hörte schlagartig auf mich zu bewegen. Scheiße was soll ich jetzt machen? Wenn sie mich sieht wird sie bestimmt Dad rufen oder... „Sophia? Warum sitzt du so verkrampft da?“, fragte mich Chris der sich gerade auf den Stuhl setzte auf dem gerade noch meine Tasche lag. Wieder einmal zuckte ich zusammen. „Warum bist du denn heute so schreckhaft??“, fragte er auch gleich weiter. „Ich war einfach nur in Gedanken“, winkte ich mit einem gefälschten lächeln ab und nahm mir mein Frühstück. Er schaute mich zwar immer noch skeptisch an, sagte aber nichts mehr dazu. Schweigend aßen wir unser Frühstück und ich schaute immer wieder rüber zu Luisa die sich schon mal einen Tisch ausgesucht hatte. Kurz darauf kam auch mein Dad und setzte sich zu ihr. Keiner der beiden hatte mich bis jetzt gesehen. Zum Glück. Ich hatte kein Bock auf die beiden. „Was hast du heute noch vor??“, fragte Chris und ich schaute endlich mal wieder zu ihm. „Ich wollte Joe eine Uhr kaufen.“ „Kann ich mit?!“, fragte er sofort begeistert. „Klar, Hilfe von einem Mann wäre dabei nicht schlecht“, ich lachte. „Gut, aber hast du überhaupt so viel Geld dabei um ihm eine Uhr zu kaufen??“ „Ja also ich habe die Karte von meinem Konto dabei. Ich darf zwar eigentlich nichts damit bezahlen ohne die Erlaubnis meiner Eltern, aber was soll’s. Das ist wichtig und so viel Geld ist es ja nicht“, erklärte ich ihm und schob mein Tablett etwas auf die Seite da ich fertig war. „Hast du denn einen Schlüssel für dein Zimmer dabei, oder hast du ihn mal wieder vergessen und brauchst einen Ersatzschlüssel“, grinste Chris und stupste mich spielerisch an. „Hey das war einmal“, maulte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Ja okay das mit dem Ersatzschlüssel war einmal aber das du deinen Schlüssel vergessen hast, dass ist schon öfters passiert“, er grinste mich wissend an. Woher wusste er das? Hatte er mir etwa nachspioniert? Auf einmal fing er an zu lachen und ich schaute ihn verwirrt an. „Warum lachst du?“ „Dein Gesichtsausdruck war einfach zu geil eben“, lachte er immer noch und hielt sich schon den Bauch vor lachen. „Das ist nicht lustig! Woher weißt du das?“, ich schaute ihn böse an. „Ich hab’s gesehen, aber nur einmal! Ich schwöre!“, er hob unschuldig die Hände. „Du spionierst mir eh nach“, meinte ich aus Spaß und lächelte leicht. „Klar ich hab ja nichts anderes zu tun als dich zu beobachten, und dir Tag und Nacht nach zu spionieren“, sagte er erst ernst doch dann brachen wir beide in Gelächter aus. Ein paar Leute schauten schon genervt zu uns rüber da wir so laut lachten aber das interessierte uns nicht. Sollten sie doch denken was sie wollen. Hauptsache wir hatten unseren Spaß. „Komm lass uns ins Zimmer gehen damit wir genug Zeit haben um nach Uhren zu gucken.“ Ich nickte und ging mit Chris zu den Zimmern nachdem wir unsere Tabletts weggeräumt hatten.
„Ich würde sagen du musst erstmal rüber zu deinem Vater da du ja deine ganzen Sachen bei ihm im Zimmer hast.“ Oh stimmt. Das hatte ich total vergessen. „Hehe könntest du mir ein Schlüssel holen?“, fragte ich verlegen ohne ihn anzusehen. „Hab ich mir schon gedacht“, kicherte er und ging wieder aus dem Zimmer. Ich ließ mich auf die Couch plumpsen und überlegte was ich machen sollte wenn mein Vater mich festhalten sollte. Vielleicht sollte ich Chris zur Sicherheit mitnehmen. Hmm ja wäre wahrscheinlich besser. Bevor mein Dad noch irgendwie ausrastete. Ich seufzte gerade da ging auch schon die Tür wieder auf und Chris kam mit einem Schlüssel in der Hand rein. „Hier“, rief er und schmiss mir den Schlüssel den ich aus Reflex fing. Ich hatte nämlich nicht damit gerechtet das er mir den Schlüssel zuschmeißen würde. „Chris“, sagte ich und schaute ihn mit meinem Hundeblick an. „Was soll ich machen?“ Ich lachte kurz und antwortete dann: „Wärst du so lieb und würdest mit mir zu meinem Vater gehen? Ich will nicht da er mich dann im Zimmer festhält und nicht mehr raus lässt.“ „Klar, dann können wir auch gleich losgehen wenn du alles fürs Shoppen hast“, nickte er und lief zurück zur Tür. Ich schaute ihm kurz verwirrt hinterher doch als er rief: „Kommst du?“, stand ich auf und lief ihm nach. Auf dem Gang liefen wir gemeinsam zu meinem eigentlichen Zimmer und ich hoffte sehr das Dad und Luisa noch Frühstücken waren oder irgendwo anders. Bloß nicht im Zimmer. Ich war wegen den beiden so sehr in Gedanken das ich an unserem Zimmer vorbei lief. „Ähm Sophia war das nicht dein Zimmer?“, fragte Chris und war stehen geblieben. Ich schüttelte leicht meine Kopf und schaute auf die Nummer. Ja er hatte recht, das war mein Zimmer. Ich lief wieder etwas zurück und schloss dann die Tür auf. Sofort schauten uns zwei Augenpaare an. „Sophia!“, sagte mein Vater streng. „Ich hol nur mein Geld“, meinte ich und lief einfach ins Schlafzimmer. Chris folgte mir unsicher. An meinem Koffer angekommen suchte ich mir meine Tasche, Geldbeutel und Schlüssel zusammen. Als ich alles zusammen hatte schaute ich skeptisch auf meinen Koffer. Es wäre doch besser wenn ich ihn mitnehmen würde. Mein Vater hatte eh nur noch Luisa im Kopf und den letzten Tag konnte ich auch noch bei Chris verbringe. Ich nickte leicht und packte alles das mir gehörte in den Koffer. „Was machst du?“, fragte Chris verwirrt. „Ich pack meine Sachen zusammen da ich den letzten Tag bei dir verbringen werde“, erklärte ich ihm und suchte weiter meine ganzen Sachen zusammen. Er nickte verstehend und half mir beim suchen. „So ich glaube wir haben alles“, meinte Chris und drehte sich noch einmal um sich wirklich sicher zu sein das wir alles von mir hatten. „Nein eine Sache fehlt noch“, lächelte ich und hob mein Kissen hoch. Darunter kam ein Bild zum Vorschein auf dem ich und Joe waren. Ihr könnt euch bestimmt noch an das Bild erinnern das wir gemacht hatten als wir noch gar nicht zusammen waren, nach Nick´s Geburtstagsparty. Genau dieses lag darunter. Ich nahm es lächelnd in die Hand und Chris schaute mir von hinten über die Schultern. „Süßes Bild“, flüsterte er und ich lächelte ihn an. Ich steckte es in meine Hosentasche und wollte gerade meinen Koffer nehmen da hatte ihn Chris schon genommen. „Ich kann ihn auch nehmen.“ „Nix da, du kannst deine Tasche nehmen aber nicht den Koffer“, entgegnete er und lief mit dem Koffer zur Tür. Ich schnappte mir meine Tasche und lief ihm grinsend nach. „Wo willst du denn schon wieder hin?“, fragte mein Vater und stellte sich vor mich. „Ich werde shoppen gehen und du kannst mich nicht daran hintern!“, antwortete ich und wollte weiter laufen doch er blieb stehen wie ein Baum. „Wenn du jetzt gehst fliege ich mit Luisa morgen alleine zurück“, versuchte er mir zu drohen, aber das war mir egal. Ich war neunzehn und konnte alleine zurück fliegen, dafür brauchte ich ihn nicht. „Viel Spaß“, grinste ich, drückte mich an ihm vorbei und lief mit Chris davon. Haha dem sein Gesicht hättet ihr sehen müssen. Einfach zu geil. Das hätte er nicht gedacht, das mir das so egal war.
Wir brachten jetzt erstmal meine Sachen in Chris´ Zimmer und dann liefen wir los in die Stadt. Chris zeigte mir wirklich jedes Geschäft das Uhren verkaufte. Jedes! Im ersten hatte ich schon eine schöne gefunden aber ich hatte sie nicht gekauft da immer noch was besseres kommen konnte. Ich weiß noch wie ich mir ein Kleid für meine Konfirmation gekauft hatte. Da hatte ich sofort das erste gekauft das einigermaßen gut aussah. Danach sind wir aber noch weiter shoppen gegangen und ich habe natürlich ein noch viel schöneres Kleid gesehen! Ihr glaubt nicht wie sehr mich das geärgert hat. Am liebsten hätte ich das andere wieder zurück gegeben. Naja zurück zu den Uhren. „So jetzt kommt der letzte Laden“, rief Chris, da ich hinter ihm stand und hielt mir Gentlemanlike die Tür auf. Ich lächelte ihn, ging rein und fing sofort an zu suchen. Hier gab es auch noch anderen Schmuck aber der interessierte mich gerade überhaupt nicht. Chris beobachtete mich belustigt wie ich an jeder Glasscheibe stehen blieb in der Männeruhren waren und dann weiter huschte wenn sie mir nicht gefielen. Er selbst schaute sich einfach so etwas um. Als ich mir wirklich alle Uhren in diesem Geschäft angeschaut hatte seufzte ich enttäuscht. Ich hatte keine gefunden die mich wirklich vom Hocker riss. Aber es muss irgendwo eine Geben bei der ich einfach nur denke: Perfekt! „Kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte auf einmal ein Verkäufer und ich zuckte erschrocken zusammen. Mussten die sich immer so anschleichen und einen erschrecken? Anscheinend ja. „Ja, ich suche eine Uhr für meinen Freund“, antwortete ich ihm. „Ist er ihr Freund?“, fragte er vorsichtig und zeigte auf Chris der sich gerade irgendwas anschaute. „Nein das ist nur mein Helfer“, grinste ich. „Haben sie vielleicht auch noch andere Uhren als die, die hier liegen?“, fügte ich dann noch hinzu. „Warten sie hier ich schaue mal im Lager nach“, mit diesen Worten verschwand er hinter einer Tür. Ich drehte mich zu Chris um der immer noch irgendwas anschaute. Wieso starrte er das so lange an? War da etwa so was besonderes drinne? Ich lief zu ihm und fragte: „Was guckst du denn da?“ „Ich überlege ob ich meiner Freundin die Kette kaufen soll. Sie kommt nämlich nächste Woche zu besuch. Da erzähl ich ihr natürlich gleich von deiner Idee mit dem Haus und dem Job“, er grinste mich breit an. Er schien sich wirklich riesig auf seine Freundin zu freuen. Kann ich aber verstehen. Ich vermisse Joe ja auch und ich war gerade mal eine Woche weg. Und meine Idee gefiel ihm auch. Das freute mich. „Also ich finde du solltest ihr die Kette kaufen. Sie ist nämlich wunderschön.“ Er lächelte mich dankbar an und nickte. Kurz schaute ich rüber zur Tür und in dem Moment kam der Verkäufer wieder aus der Tür mit einer kleinen Schachtel in der Hand. „Als wir haben nur eine Uhr die noch nicht hier steht da sie heute neu geliefert wurde“, erklärte er mir und öffnete die Schachtel. Wow die war einfach Perfekt! So habe ich mir die Uhr für Joe vorgestellt. Nicht zu groß, silbernes Band, schwarzes Ziffernblatt mit weißen Zeigern und weißen Zahlen. „Die nehme ich!“ „Okay soll ich sie ihnen Einpacken?“, fragte er mich höflich. „Ja das währe schön.“ Er nickte und lief mit der Uhr zur Kasse. Ich folgte ihm. „Na endlich was gefunden?“, grinste Chris. „Ja und du? Nimmst du jetzt die Kette?“ „Natürlich. Er muss aber aufschließen“, antwortete er und ich nickte verstehend. Nachdem der Verkäufer mir die Uhr eingepackt hatte und ich sie bezahlt hatte, kaufte sich auch noch Chris die Kette und dann gingen wir.
„Was wollen wir jetzt noch machen?“, fragte ich gelangweilt während wie gerade durch die Stadt liefen. „Lass uns noch einbisschen an den Strand gehen“, schlug Chris vor und schaute mich an. „Ja okay.“ Ich harkte mich bei ihm ein und wir liefen zurück zu seinem – jetzt unserem – Hotelzimmer und zogen uns um. Wir konnten ja schlecht mit Klamotten schwimmen gehen. Als wir beide umgezogen waren machten wir uns gleich auf den Weg zum Strand. Chris hatte auch noch ein paar Sachen zum Essen eingepackt da das Kiosk am Strand sehr teuer war. Handtücher, Sonnencreme und einen Wasserball hatte er natürlich auch noch mitgenommen. Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht hatten der uns gefiel, zogen wir uns bis auf die Badesachen aus und gingen einbisschen schwimmen. Es war so schön da es draußen bestimmt 40 Grad waren und das Wasser schön kühl. Ich schloss meine Augen und ließ mich auf dem Rücken einfach treiben. So könnte ich immer leben. Einfach im Wasser treiben, die Sonne genießen und nichts tun. Doch plötzlich spürte ich irgendwas an meinem Fuß und schon war ich unter Wasser. Ich hatte mich so erschreckt das ich noch meinen Mund aufhatte und deswegen Wasser geschluckt hatte. Hustend kam ich wieder an die Wasserfläche. „Alles okay?“, fragte Chris sofort besorgt der mich mit einem entschuldigend Blick musterte. „Du...Blödmann“, sagte ich zwischen meinem Hustanfall. Er schlug mir ein paar mal leicht auf den Rücken und ich beruhigt mich wieder. „Tut mir leid ich wollte das nicht“, entschuldigte er sich. „Schon okay, du konntest ja nicht wissen das ich mich verschlucke“, winkte ich ab und legte mich wieder auf den Rücken. Er drehte sich um und wollte weg schwimmen, doch ich schwamm ihm nach und schmiss mich auf seinen Rücken. Zusammen gingen wir unter. „Hey das war nicht nett“, meinte Chris als wir wieder auftauchten. Ich streckte ihm nur die Zunge raus und schwamm weg. „Das gibt Rache“, rief Chris mir nach und schwamm los. „Oh nein jetzt hab ich aber Angst“, lachte ich und schwamm schneller. Ich schaute immer mal wieder hinter mich um zu wissen wie nah Chris war doch aufeinmal war er weg. Ich hielt verwirrt an und schaute mich um. Überall waren Menschen doch nirgends konnte ich Chris sehen. Das kann doch nicht sein. Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse aber ich konnte ihn immer noch sehen. Doch dann schlangen sich zwei Arme von hinten um mich. „Hab ich dich“, lachte Chris und drehte uns im Wasser. „Haha Chris mir wird schlecht.“
Wir lagen an unseren Platz und ließen uns Sonnen. Ab und zu griffen wir zu dem Essen aber sonst bewegten wir uns nicht. „Sophia?“ „Hmm?“, machte ich nur. „Ich will nicht das du morgen gehst. Ich hab mich voll daran gewöhnt das ich eine Freundin im Hotel habe und nicht immer so alleine bin wenn meine Freundin nicht da ist“ „Hmm ja, ich habe mich auch an dich gewöhnt aber andererseits vermisse ich meine Freunde zu Hause und am meisten meinen Freund“, erwiderte ich und schaute nachdenklich in den Himmel. „Ja kann ich verstehen.“ Ich nickte nur leicht. Morgen abend um 6 würde ich fliegen. Würde endlich wieder Joe sehen, küssen, umarmen und vieles mehr. Ich habe noch nie jemanden so sehr vermisst wie ihn. Vor ihm hatte ich aber auch noch nie jemanden so sehr geliebt. Ich hatte in der Schule zwar schon ab und zu einen Freund aber niemand von denen habe ich so sehr geliebt. Ich seuftze leise und schaute rüber zu Chris der mit geschlossenen Augen die Sonne genoss. Er tut mir schon irgendwie leid das er jetzt niemanden mehr hat wenn ich weg bin. Aber seine Freundin kommt ihn ja nächste Woche besuchen und vielleicht klappt das mit dem Haus bald dann sehen sie sich jeden Tag. Das wäre toll. Ich muss ihn auf jedenfall anrufen wenn ich wieder zu Hause bin. Will ja schließlich wissen ob seine Freundin meine Idee genauso gut findet. „Was ist los? Warum guckst du mich so an?“, fragte Chris und schaute mich mit einem Auge an. „Ach ich habe nur nachgedacht“, winkte ich ab. Er schloss kurz die Augen und setzte sich dann auf. „Wir sollten langsam zurück zum Hotel gehen oder?“ „Ja okay, ich wollte sowieso noch Telefonieren“, nickte ich und wir fingen an unsere Sachen zusammen zu packen und uns wieder anzuziehen. Als wir fertig waren schauten wir uns nochmal um ob wir auch wirklich alles hatten und dann liefen wir zurück zum Hotel. Wir wollten gerade zu unserem Zimmer gehen da kam mein Vater uns entgegen und hielt mich fest. „Können wir mal reden?“ Ich schaute zu Chris. Er schaute mich ebenfalls an. „Ich warte im Zimmer“, sagte er und lief weiter. „Lass und draußen reden“, meinte ich und lief zurück nach draußen. Mein Vater nickte nur und folgte mir nach draußen. Vor dem Hotel standen Bänke und ich ließ mich auf einer nieder. Neben mich setzte sich kurz darauf mein Dad und schaute mich sehr schuldbewusst an. „Also warum wolltest du reden?“ „Ähm..i..ich wollte mich en..entschuldigen. Ich glaube ich hab mich da irgendwie zu sehr reingesteigert. Es tut mir wirklich leid.“ Er schien es wirklich ernst zu meinen. Ich seuftze. „Okay ich glaube dir und verzeihe dir auch, wenn du mir versprichst mich nie wieder so zu behandeln nur weil Luisa dabei ist!“ Er nickte sofort. „Gut ähm ich bleibe aber den letzten Tag bei Chris. Ihr könnt mich ja morgen bevor ich los fahrt abholen. Du weißt ja wo Chris´ Zimmer ist“, sagte ich noch und stand von der Bank auf. „Ja okay wir holen dich dann ab.“ Er stand ebenfalls auf. Ich wollte schon loslaufen doch dann zog mein Vater mich zu sich und hielt mich fest im Arm. Ich war Anfangs sehr überumpelt aber dann erwiderte ich die Umarmung. Ich saß gerade auf meinem, oder eher gesagt Chris´ Bett, und versuchte Joe anzurufen, aber da Chris die ganze Zeit durchs Zimmer lief und sang konnte ich nichts hören. „Chris ich kann nichts hören“, meckerte ich und warf ihn mit einem Kissen. Es landete genau in seinem Gesicht und er fing an zu kichern. „Ich bin ja schon leise“, kicherte er immer noch und legte das Kissen ans Bettende. Ich lauschte weiter dem nervenden Pieps Ton, bis schließlich seine Mailbox dran ging. Wieso geht Joe nicht an sein Handy ran? Er hat es doch sonst immer dabei? Naja dann versuch ich es halt mal auf seinem Normalen Telefon. Ich wählte die Nummer und hielt mir das Handy wieder ans Ohr. Doch wieder kam nur das blöde Piepsen bis der Anrufbeantworter dran ging. Das gibt es doch nicht! Wenn Joe nicht zu Hause ist hat er doch immer sein Handy dabei. Er hat mir gesagt er würde immer dran gehen. Idiot! Dann ruf ich eben Jessy an. Die weiß vielleicht wo er ist. Wieder einmal wählte ich eine andere Nummer. „Hallo?“, meldete sich Jessy. „Hey ich bins. Wie geht’s dir??“, fragte ich. „Mir geht’s gut und dir?? Wie läufts mit deiner Halbschwester??“ „Mir auch, naja nicht so gut. Aber morgen komm ich ja wieder zurück und dann hab ich die los“, meinte ich und rutschte etwas runter um mich hinzulegen. „Haha ja dann hast du ja wieder mich, Joe und Nick“, stimmte Jessy mir zu. „Apropo morgen, gehts du mit wenn meine Mutter zum Flughafen fährt?“ „Natürlich! Was denkst du denn von mir!?“ Ich lachte. „Hätte ja sein können das du keine Zeit hast oder so.“ „Für dich hab ich immer Zeit und wenn nicht hätte ich das abgesagt.“ „Wie süß“, grinste ich. „Ich weiß das ich süß bin.“ „Hey, hey nicht so eingebildet“, lachte ich. „Was denn? Einbildung ist auch eine Bildung.“ Wir fingen beide an zu lachen. „Haha mein Lieblingspruch. Ähm ich hab aber noch eine Frage. Weißt du zufällig wo Joe gerade ist?“, fragte ich endlich. Eigentlich hatte ich ja nur deswegen angerufen aber das konnte ich ihr ja nicht sagen. Sie war schließlich meine einzigste und beste Freundin. „Ja er ist mit seinen Brüdern zu den Eltern gefahren wieso?“ „Achso, er geht nämlich nicht an sein Handy ran und das nervt mich weil er mir gesagt hat das er immer sein Handy dabei hat“, erklärte ich ihr. „Hmm vielleicht hat er es vergessen oder hat es leise gestellt. Mach dir keine Sorgen er wird bestimmt seine Gründe haben.“ „Ja bestimmt“, murmelte ich und seuftze. „Sophia mach dir nicht so viele Gedanken darüber! Wenn er wieder da ist sag ich ihm das er dich anrufen soll okay??“, versuchte sie mich aufzumuntern. „Ja okay, das ist lieb von dir. Ich leg dann mal wieder auf, bin nämlich voll müde. Bis morgen Hab dich lieb“, verabschiedete ich mich da ich wirklich müde war. Es ja auch schon 23 Uhr. „Ja okay schlaf schön. Ich dich auch“, sie legte auf und ich tat es ihr gleich. Ich seuftze wieder und zog mir die Decke über den Kopf. Wieso machte ich mir solche Gedanken nur weil Joe nicht an sein Handy ran ging? Vielleicht hat er es ja irgendwo vergessen, das könnte ich mir bei ihm sehr gut vorstellen. Oder er hat einfach vergessen es aufzuladen und jetzt ist der Akku leer. Es kann alles möglich sein. Aber diese Ungewissheit macht mich verrückt. „Hey Sophia, was ist denn los?“, fragte mich Chris besorgt und setzte sich zu mir aufs Bett. „Nichts“, murmelte ich und drehte ihm den Rücken zu. „Ach komm ich weiß doch das irgendwas ist, sonst wärst du nicht so komisch zu mir.“ „Joe geht nicht an sein Handy“, antwortete ich und drehte mich wieder zu ihm. „Und deswegen bist du so schlecht gelaunt“, er schaute mich hochgezogener Augenbraue an. „Ich mach mir halt Gedanken.“ „Schlaf jetzt lieber einbisschen und morgen rufst du ihn einfach nochmal an okay?“ Ich nickte. Er zog sich aus bis auf die Boxershorts, schaltete das Licht aus und legte sich dann zu mir ins Bett. Nicht das ihr irgendwas falsches denkt. Wir schlafen nur sonst nichts.
Als ich am nächsten Tag aufwachte war ich alleine im Zimmer. Chris war wahrscheinlich Arbeiten. Ich streckte mich erstmal und gähnte gleichzeitig. Oh man war ich müde. Aber es war schon 10 Uhr und ich wollte ja nicht den ganzen Tag verschlafen. Toll ich hatte das Frühstück verpasst. Naja dann geh ich mir eben was in der Stadt holen. Aber vorher muss ich erstmal Joe anrufen. Eigentlich hab ich gedacht er würde mich vielleicht heut nacht anrufen oder so aber wahrscheinlich hat Jessy ihn nicht mehr gesehen oder auch nicht erreicht. Ich bin aber auch blöd ich hätte Nick anrufen können, schließlich waren sie zusammen bei ihren Eltern. Ich schlug mir mit der Hand selber auf die Stirn. So blöd konnte aber auch nur ich sein. Ich nahm mir mein Handy von dem Nachttisch und rief gleich bei Joe´s Normalen Telefon an. Da es jetzt sowieso mitten in der Nacht war und er bestimmt zu Hause war. Es tutete 3 mal und dann ging er auch schon dran. „Hallo?“, meldete er sich verschlafen. „Joe! Wieso gehst du nicht an dein Handy??“ „Oh Gott süße ich hab total vergessen dir bescheid zu sagen. Sorry!“, jetzt klang er aufeinmal hellwach. „Wie bescheid sagen?“ „Ich hab mein Handy kaputt gemacht, naja eher gesagt meine Sim Karte und deswegen kann mich keiner mehr anrufen. Ich wollte dir eigentlich noch bscheid sagen aber dann kamen schon meine Brüder weil wir zu unseren Eltern gehen wollten. Es tut mir soo leid“, entschuldigte er sich. „Schon Gut Joey. Ich bin nicht böse auf dich, ich wollte nur wissen warum du nicht dran gehst weil ich mir Sorgen gemacht habt.“ „Achso. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen.“ „Okay. Kommst du eigentlich auch mit an den Flughafen wenn ich wieder komm?“, fragte ich neugierig. Er musste unbedingt kommen!! Ich wollte keine Sekunde mehr länger warten um ihn zu sehen. „Nein ich kann leider nicht, aber ich komm so schnell ich kann zu dir okay?“ „Was? Nein du musst kommen. Bitte Joe!!“, ich flehte ihn regelrecht an. Er musste einfach kommen!! „Süße ich kann nicht.“ „Warum? Was ist dir wichtiger als ich??“, fragte ich traurig. „Nichts ist mir wichtiger. Es ist eine Überraschung für dich. Bitte sei nicht traurig.“ „Nagut, aber du musst mir versprechen dich zu beeilen!“ Er lachte. „Versprochen!“ „Joey?“ „Hmm?“ „Ich liebe dich!“ „Ich dich auch“, murmelte er. „Ich leg dann besser mal auf damit du deinen Schönheitsschlaf bekommst“, grinste ich und schon kam ein beleidigtes: „Ey“, von Joe. „War doch nur Spaß, aber ich will dich wirklich nicht stören. Du bist bestimmt Hundemüde“, sagte ich diesmal ernst. „Schon aber...“ „Nix da aber wir sehen uns ja morgen! Ciao“, verabschiedete ich mich und legte auch gleich auf, damit Joe nichts mehr entgegnen konnte. Ich legte mein Handy zurück auf den Nachttisch und ging jetzt zu meinem Koffer um mich fertig zu machen.
Ich saß gerade in einem Bistro und wartete auf mein Essen. Zum Glück konnten hier die meisten Verkäufer Englisch, sonst wäre ich noch verhungert. Es war schon irgendwie ein komisches Gefühl so ganz alleine hier zu sitzen aber ich hatte mich wieder so geschminkt wie Shila es gemacht hatte. „Ihr Essen“, lächelte ein Typ und stellt mein Essen auf den Tisch. „Danke“, lächelte ich zurück und dann war er auch schon wieder weg. Ahh endlich essen. Ich fing sofort an zu essen und beobachtete ab und zu die Leute um mich herum. Ich weiß ich beobachte oft Leute wenn ich irgendwo bin aber ich finde es einfach interessant über was manche Leute reden oder wie sich Anziehen. Ich weiß es ist eigentlich nicht nett jemanden zu belauschen aber ich denke dann immer was kann ich dafür wenn sie so laut reden das ich es höre. Als ich fertig war mit Essen lehnte ich mich zufrieden zurück. Das essen hier ist richtig gut, wenn ich nochmal nach Italien fliegen sollte dann muss ich hier unbedingt nochmal essen gehen. Die Tür ging auf und ich schaute auf um zu schauen wer rein kam. Oh nein die hatte mir gerade noch gefehlt. Es war Lusia mit irgendeinem Mädchen, das anscheinden ihre Freundin war. Sie schaute sich um da die meisten Tische besetzt waren und entdeckte natürlich mich. Sie grinste fies und zog ihre Freundin mit zu mir. „Na wen haben wir denn da?“, sagte sie und setzte sich auf den Stuhl der gegenüber von mir stand. „Was willst du?“, fragte ich genervt und schaute sie misstrauisch an. „Darf ich mich denn nicht zu meiner Schwester setzten?“ „Erstens bist du nur meine Halbschwester, zweitens hasst du mich und drittens willst du meinen Freund“, antwortete ich und schaute mich nach dem Kellner um. „Was redest du denn da?“, fragte sie unschuldig und schaute kurz zu ihrer Freundin die neben ihr stand. Ich schaute sie nur mit hochgezogener Augenbraue an und winkte mit dem Kellner das er herkommen sollte. „Willst du denn schon gehen?“ „Ja das will ich und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe, du nervst!“, zickte ich sie an und da kam auch schon der Kellner. „Ich würde gerne bezahlen“, lächelte ich freundlich. Er nickte und holte seinen Geldbeutel raus. „Das wären dann 10,50 Euro.“ Ich holte ebenfalls meinen Geldbeutel raus und gab ihm 12 Euro. „Stimmt so.“ Er bedankte sich noch schnell und lief dann schon weiter an den nächsten Tisch. Wie gesagt es war viel los hier. Ich stand auf und wollte gehen doch Luisa stand ebenfalls auf und stellte sich mir in den Weg. Ich verdrehte die Augen und schubste sie leicht auf die Seite. „Ciao“, grinste ich und lief davon. Die konnte mich mal. „Sophia jetzt warte doch mal“, hörte ich Luisa rufen. Ich stöhnte genervt und drehte mich zu ihr um. „Was willst du denn?“ „Lass uns doch zu dritt shoppen gehen“, schlug sie vor. Ich schaute sie misstrauisch an. Die hatte doch irgendwas vor. Bloß was? „Jetzt komm schon, wir beißen nicht“, lachte sie, harkte sich bei mir ein und zog mich mit. „Jaja ich komm ja schon“, murmelte ich und lief mit. Während wir durch die Straßen liefen und Luisa irgendwas zu suchen schien, schwieg ich. Luisa und ihre Freundin die Vanessa hieß unterhielten sich die ganze Zeit über irgendwas. Ich achtete garnicht darauf. „Hier müssen wir rein“, rief aufeinmal Vanessa und Luisa zog mich mit. Ich seuftze nur und ließ mich mit ziehen. Eigentlich könnte ich jetzt gemütlich auf Chris´ Couch sitzen und Fernsehen aber nein Luisa muss ja auftauchen. Im Laden ließ Luisa mich los und fing an mit ihrer Freundin den Laden zu durchsuchen. Ich lief ebenfalls etwas rum und schaute mir ein paar Sachen an. Hier gab es sehr viel Schmuck. Der meiste davon war aus echtem Gold oder echtem Silber und daher echt assi teuer. Aber die echten Perlenketten waren manchmal noch teuerer. Ich glaub hier kann kein normaler Mensch einkaufen gehen. Nur so Millionäre. Ich wollte mich gerade umdrehen da stoß Luisa gegen mich. „Oh sorry hab dich nicht gesehen.“ Sie ging weiter und ich wette ich hab sie grinsen sehen. Das hat die eh für extra gemacht. „Komm wir gehen weiter“, rief Luisa mir zu und ich nickte. Ich geh jetzt nach Hause, das könnt ihr mir glauben. Ich hab keine Lust mehr mit den beiden hier rumzulaufen. Ich wunder mich selber warum ich überhaupt mit hier her gelaufen bin. Luisa und Vanessa waren schon aus dem Laden gelaufen während ich gerade durch die Tür ging doch da fing auch schon irgendwas an zu piepsen. Hä? Ich schaute zu Luisa und Vanessa die lachend davon liefen. Irgendjemand packte mich am Arm und drehte mich rum. „Was hast du da in deiner Tasche?“, fragte mich der Verkäufer der jetzt vor mir stand. Er machte mir etwas Angst da er sehr groß war und echt muskulös. „D..da ist nur mein Schlüssel und mein Geldbeutel drinne“, antwortete ich und schaute ihn unschuldig an. Ich würde nie etwas klauen! Aber warum hatte es dann gepiepst? „Wenn du wirklich nur die zwei Sachen in deiner Tasche hast kannst du sie mir ja mal geben oder?“ Ich nickte leicht und gab ihm meine Tasche. Er lief damit zum Tresen und leerte sie darauf auf. Und....OMG. Da kam doch tatsächlich eine Kette mit raus. Wie kam die da rein? LUISA! Boah ich hasse diese blöde Kuh. „Ich kann ihnen das erklären das war ich nicht das...“, ich stoppte das er die Hand hob. „Ich kenne diese ganzen Ausreden. Ich mach dir aber einen Vorschlag, wenn du die Kette kaufst lass ich dich gehen, wenn nicht muss ich leider die Polizei rufen“, er schaute mich kurz an und gab mir die Tasche mit Geldbeutel und Schlüssel wieder zurück. „Ja okay ich bezahl sie.“ Er nickte und scannte den Preis ein. „Das wären dann 2500 Euro.“ (Ich hab im Internet geguckt echte Perlenketten Kosten wirklich so viel O_o) Ich schaute ihn verstört an. „Wie bitte?“ „Sie haben schon richtig gehört. Das hier ist einen echte Perlenkette, sie können froh sein das sie eine von den billigen genommen haben.“ Billig ha man denkt. Wie soll ich das bitte bezahlen? Ich hab zuffäliger weiße keine 2500 Euro dabei! Welcher normale Mensch hat das schon. „Ich hab aber nicht so viel Geld“, murmelte ich und kratze mich verlegen am Kopf. „Hmm haben sie vielleicht irgendeinen Verwandten oder so hier der ihnen die Kette bezahlen kann?“ Der einzige Verwandte war mein Vater aber wenn ich den jetzt anrufen würde, würde er mich killen. Aber wen soll ich sonst anrufen? Ich überlegte die ganze Zeit wen ich anrufen sollte während der Verkäufer mich ungedultig musterte. Die einzigste Lösung wäre Chris. Aber ich kann ihn doch nicht bitten mir 2500 Euro zu leihen. Oder? „Wissen sie jetzt jemanden oder nicht?“, hetzte der Verkäufer. „Ja ähm mein bester Freund ich rufe ihn schnell an“, antwortete ich und er nickte.
Total außer Atem kam Chris in den Laden. „Was ist denn jetzt so wichtig?“ Ich schaute kurz zum Verkäufer der beschäftigt war mit einer Kundin und zog ihn etwas auf die Seite. „Luisa hat mich hier her geschleppt und hat mir eine Kette in die Tasche geschmuckelt. Jetzt denkt der Typ natürlich ich wollte sie klauen und die kostet verdammte 2500 Euro! Er hat mir vorgeschlagen das er nicht die Polizei ruft wenn ich die Kette kaufe aber soviel Geld habe ich nicht! Was soll ich jetzt machen Chris? Helf mir bitte!“, erklärte ich ihm verzweifelt. Er legte seine Hand auf meine Schulter und meinte: „Mach dir keinen Kopf, ich bezahl das und du kannst mir das Geld irgendwann zurück geben.“ Innerlich atmete ich erleichtert aus aber wie sollte ich ihm das Geld denn zurück geben? Ich würde wahrscheinlich nie mehr hierher kommen. „Chris das geht doch nicht! Wie soll ich dir denn das ganze Geld wieder geben! Wir sehen und vielleicht nie wieder im Leben!“ „Ach du überweist mir das Geld einfach von Amerika aus auf mein Konto“, winkte er ab. Man der schien das echt leicht zu nehmen. „Aber...“, ich kam nicht weiter da er mir den Mund zu hielt. „Kein aber mehr, ich bezahl das jetzt und dann gehen wir zurück ins Hotel verstanden?!“ Ich nickte nur da er seine Hand immer noch auf meinem Mund hatte. „Warte hier“, sagte er noch bevor er zum Verkäufer ging, die Kette bezahlte und dann wieder zurück zu mir kam. Wir liefen zusammen zurück zum Hotel und ich hatte die ganze Zeit ein doofes Gefühl weil Chris diese doofe Kette bezahlen musste. Alles nur wegen Luisa. Die zerstört noch mein ganzes Leben. „Hey warum bist du denn so schweigsam? Du brauchst dir wirklich keine Gedanken über das Geld zu machen“, sprach Chris mich an. „Ich mach mir aber Gedanken darüber und über Luisa. Wie soll das nur weiter gehen? Irgendwann wird sie mir noch Joe wegnehmen, das wette ich mit dir!“ „Wie soll sie das machen? Joe liebt dich, wieso sollte er dich für so jemanden verlassen?“, fragte er. „Weil Luisa bestimmt irgendwas einfällt!“ „Niemals!“ Ich blieb stehen. „Woher willst du das wissen? Du kennst sie nicht! Sie ist eine falsche Schlange und weiß wie man Leute um den Finger wickelt hab ich doch bei meinem Vater gesehen. Bei ihm ist sie das Arme Mädchen und wenn er nicht da ist macht sie mich fertig. Sag mir also nicht das sie das mit Joe nicht auch hinbekommt“, schrie ich ihn wütend an und rannte ins Hotel vor dem wir schon standen. „Sophia! Warte!“, rief er mir nach aber ich rannte einfach weiter. An unserem Zimmer angekommen versuchte ich aufzuschließen aber der blöde schlüssel wollte einfach nicht rein gehen. „Aaarrrggg warum geht das nicht“, ich wurde richtig panisch da ich einfach nur in dieses Zimmer wollte. Ich versuchte es nochmal aber ich bekam es einfach nicht hin. „Scheiß Schlüssel“, fluchte ich und schlug gegen die Tür. „Sophia jetzt beruhig dich mal“, hörte ich Chris sagen und kurz darauf nahm er mich auch schon in den Arm. „Ich will mich nicht beruhigen ich will die Zeit zurück drehen! Ich will zurück in die Zeit wo ich noch nichts von Luisa wusste, wo ich glücklich war und Joe noch nicht betrogen hatte!“ Ich versuchte mich aus seinen Armen zu befreien aber er hielt mich so fest das ich es einfach nicht schaffte. „Wir gehen jetzt erstmal rein“, murmelte er und schloss ganz einfach die Tür auf. Blöde Tür. Die hat was gegen mich. Chris zog mich ins Zimmer und schloss hinter uns die Tür. „Ich weiß das ich Luisa nicht kenne und ich weiß das du sie besser kennst als ich aber wenn Joe dich wirklich liebt wird er dich NIEMALS für so eine doofe Zicke verlassen. Außerdem hast du ihm doch schon von ihr erzählt, wieso sollter er also ihr glauben und nicht dir wenn irgendwas ist“, redete er auf mich ein und irgendwie hatte er schon recht aber ich hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl. Was wenn Luisa rausbekommt das ich Joe betrogen habe? Das wird sie niemals für sich behalten. „A..aber was wenn sie rausbekommt das ich ihn betrogen habe? Dann wird Joe mich verlassen!“ „Wieso sollte er ihr glauben? Es gibt doch keine Beweise mehr du hast die Bilder ja gelöscht.“ Hmm da hatte er schon wieder recht. Man wieso muss er immer recht haben. Ich seuftze nur und lief zum Bett. Ich ließ mich auf´s Bett fallen und schielte auf den Wecker. Es war schon 14 Uhr und um 17 Uhr würde mich mein Dad abholen um an den Flughafen zu fahren. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Bald werde ich wieder Joe, Jessy, Nick und meine Mum sehen! Ich hab sie in dieser einen Woche unglaublich vermisst. Das kann man sich garnicht vorstellen. Wenn man so hört eine Woche das ist eigentlich nicht viel aber wenn man jemanden vermisst kommt einem die Woche viel länger vor. Chris lief die ganze Zeit im Hotelzimmer rum und schien was zu suchen. Aber er ließ mich in ruhe, wahrscheinlich konnte er sich denken das ich nicht weiter darüber reden wollte. Ich rutschte etwas an den Rand des Bettes und nahm mir mein Handy. Ich entfernte die Tastensperre und musterte das Bild von mir und Joe das ich als Hintergrund hatte.„Hey Schätzchen du musst aufstehen“, weckte mich mein Vater und ich spürte das ich irgendwie unbequem lag. „Wo bin ich?“, murmelte ich verschlafen und mit geschlossenen Augen. „Ähm im Flugzeug“, antwortete er und ich erinnerte mich wieder. Wir waren ja wieder zurück geflogen. Ich öffnete langsam meine Augen und streckte mich erstmal. „Habe ich etwa wieder den ganzen Flug verschlafen?“ Er lachte kurz und nickte dann. Ich stellte meinen Sitz wieder gerade und schaute aus dem Fenster. Nur noch ein paar Minuten und dann würde ich endlich wieder alle sehen. Ihr könnt euch garnicht vorstellen wie sehr ich mich darauf freute. Ich lächelte leicht und starrte weiterhin aus dem Fenster. Alles unter uns wurde immer größer bis wir schließlich auf dem Boden landeten. Wie schon beim Hinflug stürmten wieder alle Leute raus als würde es vor dem Flugzeug irgendwas umsonst geben. Ich verdrehte nur meine Augen und wartete bis endlich die meisten ausgestiegen waren. Nun stand ich auch auf und lief raus wo mein Vater mit Luisa auf mich wartete. Meinem Vater schenkte ich kurz ein lächeln und Luisa ignorierte ich einfach. Mit ihr wollte ich nichts mehr zu tun haben. Zusammen liefen wir weiter und warteten auf unsere Koffer. Ich verfolgte jeden Koffer der an mir vorkam mit meinen Augen. Aber nie war meiner dabei. Neben mir nahmen immer wieder irgendwelche Leute ihr Gepäck und gingen dann weiter. Nur ich stand hier und mein blöder Koffer wollte einfach nicht kommen. Sogar Dad hatte seinen Koffer schon. Langsam aber sicher wurde ich echt nervös. Ich wollte endlich meinen scheiß Koffer haben damit ich zu Joe konnte!! Ich schaute nervös aber auch genervt zu meinem Vater der mich nur kurz anlächelte. Ich seuftze und drehte mich wieder um. Aaaahhhh da kam mein Koffer. Ich nahm ihn sofort und lief zu meinem Dad. „Komm!“, sagte ich auch gleich und lief weiter richtung Ausgang. „Jetzt warte doch. Warum hast du es denn so eilig?“, rief mein Vater mir nach. Ich verdrehte nur meine Augen weil er genau wusste warum ich es so eilig hatte. Deswegen antwortete ich ihm auch nicht sonder lief einfach weiter. Als ich vor dem Flughafen angekommen war sah ich mich um, doch hier liefen so viele Leute rum das ich niemanden erkennen konnte. Ich drehte mich einmal im Kreis doch das brachte mir auch nicht viel. „SOPHIA!“, schrie aufeinmal mir eine nur zu bekannte Stimme. „JESSY“, schrie ich zurück und drehte mich um. Da wurde ich auch schon von ihr umarmt. Oh man es tat so gut sie wieder zu haben. „Ich hab dich so vermisst“, flüsterte ich. „Ich dich auch. Mit den Jungs shoppen zu gehen ist einfach nicht das selbe wie mit dir“, meinte sie und ich fing an zu lachen. „Du bist so doof“, grinste ich und löste mich wieder von ihr. „Jetzt bin ich!“, und schon wurde ich wieder umarmt. Diesmal von Nick. Ich wusste garnicht das er auch kommen würde. „Nickyy“, lächelte ich. „Zum Glück bist du wieder da. Jetzt heult uns Joe jedenfalls nicht mehr die Ohren voll“, lachte er und löste sich wieder von mir. Ich grinste. „Hat er das wirklich?“ Beide nickten heftig und ich grinste. „Wo ist eigentlich Mum?“, fragte ich verwirrt da sie nicht hier war. „Sie hat gesagt das sie rein geht und dort auf euch wartet“, antwortete Nick und ich nickte nur leicht. Dann würde sie ja sowieso bald rauskommen. „Wisst ihr wo Joe gerade ist??“ Jessy und Nick schauten sich kurz an und zuckten dann mit den Schultern. Ich seuftze, da ich ihn endlich sehen wollte. Aufeinmal wurden mir die Augen zugehalten und ich zuckte erschrocken zusammen. „Na hast du mich vermisst?“, flüsterte mir Joe ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. „Joe“, lächelte ich und drehte mich um. Er lächelte mich an und drückte mich dann ganz fest an sich. Ich fühlte mich so wohl in seinen Armen, als könnte mir dort nichts passieren. Lächelnd schloss ich meine Augen, genoss seine nähe und atmete seinen atemberaubenden Duft ein. Joe drückte mich etwas von sich und legte seine Hände an meine Wangen. Ich lächelte ihn an und flüsterte: „Ich liebe dich!“ „Ich dich auch“, flüsterte er zurück und zog mich wieder zu sich um mich endlich zu küssen. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und seine Hände glitten runter bis zu meinen Hüften. Noch nie hatte ich mich so auf einen Kuss gefreut. Ich war so in den Kuss vertieft das ich garnicht mitbekam wie Dad mit Mum und Luisa zu uns kamen. Joe schien es aber auch nicht zu bemerken. Erst als Joe von mir weggezogen wurde kam ich wieder in die Realität zurück und öffnete verwirrt meine Augen. Mein Vater hatte Joe am T-shirt weggezogen. „Hey“, riefen wir gleichzeitig. „Was soll das?“ „Anderst habt ihr ja nicht auf uns reagiert“, entgegnete meine Dad. Ich streckte ihm nur die Zunge raus und verschrenkte die Arme vor meiner Brust. „Werde ich denn garnicht begrüßt?“, fragte meine Mutter die mir jetzt erst auffiel. „Oh Gott Mum“, rief ich und umarmte sie auch gleich. „Tut mir leid ich habe dich garnicht bemerkt.“ „Macht doch nichts, ich weiß doch wie sehr du deinen Schatzi vermisst hast“, grinste sie und piekste mir in die Seite. „Lasst uns nach Hause fahren“, schlug mein Vater vor und alle waren einverstanden. Da wir drei Autos hatten – Joe und meine Mum waren beide mit dem Auto gekommen und mein Dad seins war ja auch noch da – teilten wir uns auf. Joe und ich fuhren zum Glück alleine. Ich hatte im moment echt kein Bock auf noch jemanden.
Während der Fahrt fragte mich Joe viel über den Urlaub aus und ich erzählte ihm natürlich alles. Sogar von der Strandparty hatte ich ihm erzählt, nur das mit Shawn hatte ich weggelassen. Ist ja eigentlich logisch. Naja zumindest wusste Joe fast alles was ich gemacht hatte und er hatte mich sogar darauf angesprochen das man fast nichts mehr von der Narbe sehen konnte. Ich hatte mich natürlich riesig gefreut da es ihm aufgefallen war. Und als letztes hatte ich ihn noch wegen der Überraschung angesprochen aber da hatte er gesagt das, dass nur ein Lüge war damit ich nicht wusste das er auch an den Flughafen kam. „Ähm Joe wo fährst du hin?“, fragte ich verwirrt als er an meinem Haus vorbei fuhr. „Zu mir“, grinste er. „Aber sollten wir uns nicht alle bei mir treffen?“ „Ist doch egal, ich will endlich wieder mit dir alleine sein. Du nicht?“, er schaute kurz fragend zu mir. „Doch natürlich. Vergess was ich gesagt habe“, grinste ich und Joe lachte. Zum Glück hatte ich meinen Koffer mitgenommen. Ich würde heute ganz bestimmt nicht mehr nach Hause kommen. Bei Joe angekommen holten wir meinen Koffer aus dem Kofferraum und brachten ihn in Joe´s Schlafzimmer. Ich lächelte die ganze Zeit da ich mich einfach so sehr freute wieder da zu sein. Ich ließ mich auf sein Bett fallen und bemerkte auch sofort seinen Geruch. Wie ich das vermisst hatte. „Warum lächelst du die ganze Zeit so?“, fragte Joe und ließ sich neben mich fallen. „Mir fällt nur gerade auf wie ich das alles vermisst habe, besonders dich“, antwortete ich und lächelte ihn breit an. „Ich dich auch“, er beugte sich über mich und küsste mich. Ich lächelte in den Kuss rein und zog ihn noch näher zu mir. Doch er konnte sich nicht mehr halten und fiel auf mich. Wir fingen beide an zu lachen. Doch Joe wurde nach einer weile echt schwer. „Joe du erdrückst mich.“ „Sorry“, er rollte sich von mir runter und lag jetzt wieder neben mir. „Hast du mir eigentlich was mitgebracht?“, wollte er wissen. „Ah ja stimmt du bekommst ja noch dein geschenkt“, grinste ich und lief zu meinem Koffer. Ich wühlte erstmal ein bisschen zwischen den ganzen Klamotten rum bis ich die Uhr gefunden hatte. Natürlich in einem kleinen Kästchen. „Ich hoffe es gefällt dir“, lächelte ich leicht schüchtern und lief zurück zum Bett. Er hatte sich aufgesetzt und musterte mich jetzt neugierig. Ich setzte mich neben ihn und reichte ihm das Kästchen. Er machte erst die Schleife auf die darum war und öffnete dann langsam das Kästchen. Ich spielte nervös mit meinen Fingern und beobachtete ihn. „Oh mein Gott! Süße...wow.. du solltest mir doch keine Uhr kaufen“, er schaute mich mit glänzenden Augen an und ich wusste das sie ihm gefiel. „Ich wollte dir aber eine kaufen und ich dachte du freust dich bestimmt darüber“, murmelte ich. „Ich freue mich auch riesig darüber, ich wollte nur nicht das du so viel Geld für mich ausgiebst. Trotzdem danke“, er nahm mich in den Arm und ich lächelte zufrieden. Er gab mir einen kleinen Kuss und zog sich dann die Uhr an. „Sie ist perfekt“, lächelte er und legte einen Arm um mich. „Das freut mich!“ Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Plötzlich fing mein Handy an zu klingeln und wir zuckten beide zusammen. „Das sind bestimmt meine Eltern“, meinte ich und holte mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich schaute auf den Display und schon blinkte mir ein Bild von meiner Mum entgegen. Joe hatte es ebenfalls gesehen. Ich wollte schon abnehmen doch Joe nahm mir das Handy aus der Hand und schaltete es aus. „Hey!“ „Die können doch mal einen Tag ohne uns auskommen“, lächelte er und legte mein Handy weg. „Aber...“ „Psscchht“, er legte seine Lippen auf meine und drückte mich nach hinten so das wir auf dem Bett lagen. Er über mir.
Es war gerade 1 Uhr morgens. Joe schlief schon tief und fest und ich konnte einfach nicht einschlafen weil ich so lange im Flugzeug geschlafen hatte. Alle fünf Minuten wältze ich mich von der einen Seite auf die andere. So konnte das doch nicht weiter gehen! Wenn ich die ganze Nacht jetzt durch mache bin ich morgen Hundemüde. Blöde Zeitverschiebung. Seuftzend stand ich auf und tastete mich im dunkeln in die Küche. Wollte ja nicht das Joe aufwachte. Vielleicht würde mir ja eine warme Milch dabei helfen einzuschlafen. Sagt man ja immer aber ich hatte es noch nie ausprobiert. In der Küche angekommen machte ich dann erstmal das Licht an damit nicht nirgendwo dran knallte. Mittlerweile wusste ich ja sehr gut wo alles war, also holte ich mir eine Tasse und die Milch aus dem Kühlschrank. Ich stellte dann die volle Tasse Milch in die Mikrowelle und setzte mich so lange auf einen Stuhl und malte unsichtbare Kreise auf den Tisch. Hmm ich könnte doch mal Chris anrufen bei ihm war es ja jetzt Mittag. Ich schlich mich schnell ins Schlafzimmer, holte mein Handy und schlich mich dann wieder zurück in die Küche wo eine warme Tasse Milch auf mich wartete. Mit Tasse und Handy setzte ich mich auf´s Sofa und deckte mich zu da es irgendwie kalt war. Ich nahm einen kleinen Schluck Milch und wählte dann die Nummer von Chris. „Hallo?“ „Hey Chris, wie geht’s?“, begrüßte ich ihn. „Hey, mir geht’s gut und dir?“ „Mir auch.“ „Wie war der Flug?“ „Haha ich hab den ganzen Flug verschlafen aber deswegen sitz ich jetzt hier um ein Uhr nacht bei meinem Freund und kann nicht schlafen“, erzählte ich und nahm wieder einen Schluck von der Milch. „Oh, das ist bestimmt bald wieder normal. Was hat er eigentlich zu der Uhr gesagt?“ „Oh gott du hättest seine Augen sehen sollen als er die Uhr gesehen hat. Er hat ausgesehen als hätte er noch nie sowas schönes gesehen“, lachte ich und Chris musste ebenfalls lachen. „Das ist doch gut.“ „Ja, was ist jetzt eigentlich mit den 2500 Euro? Bis wann willst du die wieder haben?“ Ich trank wieder einen Schluck von der warmen Milch, aber spürte noch keine Müdigkeit, obwohl die Tasse fast leer war. „Sophia wie oft soll ich dir noch sagen das du dir darüber keine Gedanken machen sollst? Du kannst mir das Geld zurück geben wenn du so viel hast verstanden?“ „Ja okay, ich hör ja schon auf zu fragen.“ Aufeinmal hörte ich Schritte die näher kamen. Das war bestimmt Joe. „Du ich muss auflegen ich ruf dich die Woche nochmal an okay?“ „Ja okay, schlaf schön“, und schon hatte er aufgelegt. „Süße mit wem redest du?“, fragte Joe verschlafen. Er stand nur mit Boxershorts im Tür rahmen und sah aus als würde er gleich im stehen einschlafen. „Ich habe nur mit Chris telefoniert“, antwortete ich und stand vom Sofa auf. „Aber warum schläfst du nicht es ist doch erst 2 Uhr oder so?“ „Ich konnte nicht schlafen weil ich den ganzen Flug über geschlafen habe. Du kannst aber ruhig wieder ins Bett gehen.“ „Nur wenn du mit gehst“, murmelte er und umarmte mich. „Wie alt bist du? 5?“, grinste ich und zwickte ihm in die Seite. „Ja komm Mommy, ich will nicht alleine ins Bett“, sagte er mit einer Kinderstimme und schaute mich lieb an. „Nagut aber nur weil du es bist.“ Er lächelte, nahm mich bei der Hand und zog mich wieder zurück ins Schlafzimmer. Wir kuschelten uns wieder unter die Decke und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Er streichelte mit einer Hand über meine Haare und ich schloss meine Augen. Müde gähnte ich, vielleicht hatte die Milch doch geholfen. „Ich liebe dich“, flüsterte Joe und gab mir einen Kuss auf die Haare. „Ich dich auch“, flüsterte ich zurück bevor ich langsam ins Land der Träume verschwand.
Ich wachte erst wieder auf als irgendjemand an der Tür klingelte. Joe stöhnte genervt auf und murmelte: „Was ist das für ein Spacko?“ „Ich geh mal gucken“, antwortete ich und stand auf. Schnell schlüpfte ich in eine Hose und ein T-shirt und lief dann zur Haustür. Ich öffnete sie und konnte nicht glauben wer dort stand. „Luisa? Was willst du denn hier?“, fragte ich zickig. „Naja unser Daddy hat gesagt ich könnte ja was mit euch zwei machen da ich hier ja niemanden kenne“, antwortete sie lieb. „Ich glaub nicht das, dass so eine gute Idee ist. Bye“, ich wollte die Tür wieder zu machen doch sie stellte ihren Fuß dazwischen. Ich verdrehte meine Augen. „Luisa verschwinde einfach!“ „Wer ist denn da?“, hörte ich Joe fragen und schon legte sich ein Arm von hinten um mich. Luisa musterte Joe so gut es ging. „Hallo Joe, ich wollte heute was mit euch unternehmen weil ich hier ja niemanden kenne. Aber Sophia will nicht.“ Sie schaute traurig auf den Boden. „Ach das hast du bestimmt flasch verstanden. Klar können wir heute was zusammen machen. Wir ziehen uns nur schnell um.“ Ich starrte ihn geschockt an doch er schien es nicht zu bemerkten oder er ignorierte mich. „Okay ich warte im Wohnzimmer“, lächelte sie und kam rein. Zusammen mit Joe lief ich wieder ins Schlafzimmer und schloss die Tür. „Sag mal hast du irgendwas genommen?“, fragte ich ihn wütend. Er schaute mich verwirrt an. „Was ist denn los? Sie war doch ganz nett.“ Er lief zu seinem Schrank und fing an darin rumzuwühlen. „Joe, ich hab dir doch erzählt was für eine flasche Schlange sie ist. Wie kannst du da sagen das sie nett ist?“, ich starrte ihn fassunglos an. „Ach komm jetzt reg dich ab. Meistens täucht der erste Eindruck, vielleicht ist sie doch ganz nett“, er zwinkerte mir zu und verschwand im Bad. Ich starrte die Badezimmertür an und überlegte was ich jetzt machen sollte. Ich musste aufjedenfall mit gehen. Aber was ist wenn er sich danach nochmal mit ihr treffen will. Vielleicht sogar alleine! Nein! Das darf ich nicht zulassen! Ich schluckte und schaute mich im Zimmer um. Was könnte ich machen um ihn davon zu überzeugen das sie nicht nett ist? Ich fand nichts! „Hey du stehst ja immer noch da? Was ist los?“ Ich schaute ihn kurz an und antwortete dann: „Nichts!“ Ich lief zu meinem Koffer, holte mir irgendwas raus und ging damit ins Bad. Er sollte ruhig merken das ich böse auf ihn war. Als ich fertig war ging ich zurück ins Zimmer und sah das Joe nicht mehr da war. Ich atmete tief ein und aus und ging dann ins Wohnzimmer wo Joe und Luisa sich unterhielten. „Du bist so süß. In Italien gibt’s nicht so süße Jungs“, lächelte sie und strich ihm mit der Hand über die Wange. Ich verschrenkte meine Arme vor der Brust und räusperte mich. „Hey na bist du fertig?“, fragte Joe als wäre nichts gewesen. Ich nickte nur. „Gut, wollen wir shoppen gehen?“ Luisa nickte sofort und ich antwortete garnicht. „Cool dann lasst uns los gehen“, er lächelte uns beide an und lief dann zur Haustür.
Ich saß gerade mit Luisa auf Stühlen vor einer Kabine da Joe etwas anprobierte. „Hör auf dich so an Joe ran zu machen“, zischte ich wütend. „Ich würde lieber aufpassen wie du mit mir redest, sonst war Joe mal dein Freund verstanden!“ Ich schaute sie verwirrt an. „Wie meinst du das?“ „Ich habe ein Video das dich interessen könnte“, grinste sie und holte ihr Handy raus. Ich musterte sie mit Hochgezogener Augenbraue während sie das Video öffnete. „Viel Spaß.“ Sie reichte mir das Handy und ich schaute mir das Video an. Anfangs sah man nur den Strand und das Wasser und ab und zu irgendwelche Leute. Was wollte sie mir damit zeigen? Doch dann erkannte ich die Freunde von Shawn und mir stockte der Atem. Nein! Das konnte nicht sein! Sie hatte doch nicht etwa unseren Kuss gefilmt? Das Video ging weiter und da saßen wir. Ich auf Shawn´s Schoß und wir knutschten rum wie ein frisch verliebtes Paar. Oh scheiße! Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Ich war auch noch so blöd und dachte ich hätte alle beweiße gelöscht, dabei gab es noch ein Video von uns. Joe wird mich killen wenn er das sieht. „Haha das Video scheint dir zu gefallen“, lachte Luisa und nahm mir das Handy aus der Hand. „Lösch das!“ „Das hättest du wohl gerne“, lachte sie und steckte ihr Handy wieder ein. Ich stand auf und stellte mich bedrohlich vor sie und packte sie am T-shirt. „Wenn du das nicht sofort löscht dann..“ „Sophia! Was soll das!“, rief Joe und zog mich von ihr weg. Ich riss mich von seinem Griff los und schrie: „Weißt du was? Mach doch was mit ihr alleine! Glaubst mir ja eh nichts!“ Ich schubste ihn wütend auf die Seite und lief aus dem Geschäft. „Warte!“, er rannte mir nach und hielt mich am Handgelenk fest. „Lass mich“, zischte ich und riss meine Hand aus seinem Griff. Er ließ aber nicht locker und packte mich an den Schultern. „Joe las..“, weiter kam ich nicht da Joe seine Lippen auf meine gelegt hatte. Verwirrt erwiderte ich den Kuss und Joe hielt mich so fest das ich mich garnicht wehren konnte. „W..warum küsst du mich?“, fragte ich als wir uns wieder voneinander gelöst hatten. „Weil ich dich liebe.“ „Hey Leute ich habe eine Idee. Wir wäre es wenn ich mit Joe alleine weiter shoppen gehe, dann gibt es keinen Streit mehr“, schlug Luisa vor die uns gefolgt war. Ich wollte schon was erwidern doch da sah ich das sie mich unauffällig immer wieder auf ihr Handy aufmerksam machte. „Aber...“, wollte Joe schon wiedersprechen doch ich unterbrach ihn. „Ja das ist eine gute Idee. Geht ihr zwei einfach weiter ich warte zu Hause“, lächelte ich gefälscht und hoffte das Joe mir nichts ansah. „Bist du dir sicher?“, fragte Joe unsicher. „Klar!“ „Nagut, bis später süße“, er gab mir einen kurzen Kuss und ging dann mit Luisa weiter. Diese harkte sich bei ihm ein und lächelte ihn verliebt an. Traurig schaute ich ihnen nach bis sie in ein Geschäft verschwunden waren. Wieso hatte ich sie nur gehen lassen? Wer weiß was sie mit ihm anstellt wenn sie alleine sind. Vielleicht zeigt sie ihm das Video ja trotzdem! Wieso sollte sie es ihm nicht zeigen, sie will ihn ja haben. Oh man scheiße, was mach ich jetzt? Ich kann ihnen ja schlecht hinterher rennen. Aber sie wird meine Beziehung zerstören! Ich werde Joe verlieren....für immer! Niemals wird er mir verzeihen das ich ihn betrogen habe, das weiß ich. Ich wäre ja schließlich auch total sauer auf ihn wenn er mich betrügen würde. Aber... „Hey Sophia was machst du denn hier alleine?“, unterbrach jemand meine Gedanken und schon stand meine Mum vor mir. „Nachdenken“, antwortete ich leise. „Was ist denn los? Wo ist Joe?“ „Er ist shoppen..mit..“, ich schluckte und versuchte nicht zu weinen. „Luisa“, vollendete ich meinen Satz. „Was? Wieso hast du ihn gehen lassen?“, fragte meine Mutter geschockt und verständnisslos. „Weil sie Joe sonst sagt das ich ihn betrogen habe!“, rief ich etwas zu laut und die erste Träne rollte über meine Wange. „Komm her“, sie zog mich in eine Umarmung. „Wir gehen jetzt nach Hause und dann erzählst du mir was passiert ist okay?“ Ich nickte und wischte mir schluchzend die Tränen weg. Ich wollte nicht das jeder sieht das ich weinte. „Nicht weinen“, flüsterte mir meine Mutter ins Ohr und lächelte mich aufmunternd an.
„Also was ist jetzt genau passiert?“, fragte meine Mutter neugierig und ließ sich neben mich auf der Couch nieder. Ich atmete kurz tief durch bevor ich anfing zu erzählen. „Am zweiten Tag in Italien war eine Strand Party auf die unbedingt wollte. Dad hat es mir auch erlaubt weil ich ihn lieb gefragt habe. Ich war Anfangs auch nicht alleine dort da Chris mit gegangen ist. Ich hab dir ja schon von ihm erzählt. Naja er musste aber dann gehen weil er Arbeiten musste also war ich alleine. Doch dann hab ich mich auf die Suche gemacht nach Shawn den ich am ersten Tag getroffen habe. Er war mit ein paar Freunden und seiner Schwester dort. Wir hatten viel Spaß zusammen, haben getanzt, gelacht und scheiß gemacht aber irgendeiner seiner Freunde hat mir Alkohol in die Cole gemischt und deswegen war ich zum Schluss so betrunken das ich garnicht mehr wusste was ich machte. Am nächsten Morgen hab ich dann auf meinem Handy bilder gefunden auf denen ich mit Shawn rumknutsche. Da ich nicht wollte das Joe sie findet habe ich sie sofort gelöscht und dachte damit wäre das erledigt aber Luisa war auch auf der Party und hat den Kuss gefilmt! Mum wenn sie das Joe zeigt macht er Schluss. Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann doch nicht für immer das machen was Luisa mir sagt nur damit Joe nichts von dem Kuss rausfindet. Das geht nicht!!“ Total verzweifelt schaute ich zu meiner Mutter die zu überlegen schien. „Wie wärs wenn du ihm einfach selber die Wahrheit sagst, dann kann sie dich nicht mehr erpressen“, schlug meine Mutter vor. „Aber was ist wenn er mich nicht ausreden lässt? Wenn er einfach geht und mich nicht alles erklären lässt? Das kann ich nicht riskieren!“ „Dann erzähl es doch so wie mir. Erst das mit der Party und dann erst die Bilder dann weiß er ja das du betrunken warst.“ „Hmm mal sehen.“ „An deiner Stelle würde ich es tun. Riskiere lieber das Joe ein paar Tage sauer auf dich ist als das Luisa dich für immer mit diesem Video erpresst. Irgendwann sagt sie nämlich noch das du dich von ihm trennen sollst. Glaub mir!“ Sie stand auf und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. In meinem Kopf stellte ich mir immer wieder die Frage: „Sollte ich es ihm sagen?“ Aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Auf der einen Seite hatte ich Angst ihn zu verlieren auf der anderen seite wollte ich nicht das Luisa mich erpressen konnte. Seuftzend stand ich ebenfalls auf und lief hoch in mein Zimmer. Ich brauchte unbedingt ablenkung.
In meinem Zimmer angekommen schaltete ich auch gleich meinen Laptop. Während er hoch fuhr schaltete ich noch schnell meinen Fernseher an, schaltete auf MTV und legte mich dann auf´s Bett. Den Laptop legte ich auf meinen Schoß. Einbisschen Chatten und dabei Musik hören würde mich bestimmt ablenken und vielleicht könnte ich auch jemanden um Rat fragen. Ich loggte mich in meinen Lieblingschat ein und schrieb einfach mal ein paar Leute an. Die meisten schrieben mir auch zurück. So unterhielt ich mich eine ganze Weile mit irgendwelchen Fremden Leuten über mein problem oder auch einfach nur so. Da ich so sehr damit beschäftigt war zu schreiben bemerkte ich garnicht wie die Zeit rum ging. Erst als meine Tür plötzlich aufging zuckte ich erschrocken zusammen und sah auf. Joe stand in der Tür und lächelte mich leicht an. Ohne irgendwas zu sagen schrieb ich schnell den Leuten das ich off ging und schaltete dann meinen Laptop wieder aus. In der Zwischenzeit war Joe zu mir ans Bett gekommen und hatte sich hingesetzt. „Ist alles okay, du siehst so traurig aus?“, fragte Joe besorgt und strich mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „Ja es ist alles okay“, log ich und versuchte zu lächeln. „Gut, aber wenn irgendwas ist kannst du mir das ruhig sagen okay?“ Ich nickte leicht. „Warum bist du eigentlich nicht zu mir? Ich dachte du wartest dort auf mich.“ „Naja ich hab auf dem Rückweg meine Mum getroffen und sie wollte halt wissen was ich im Urlaub so gemacht habe, deswegen bin ich mit nach Hause“, erzählte ich und es war nicht mal gelogen, nur einbisschen. „Achso, na dann“, er grinste und küsste mich. Ich erwiderte seinen Kuss aber ich fühlte mich heute so schlecht dabei. Immer wieder konnte ich die Bilder von mir und Shawn vor meinen Augen sehen. Und es tat mir so weh zu wissen das ich Joe betrogen hatte. Und das schlimmste war das es noch beweise gab. Am liebsten würde ich die Zeit wieder zurück drehen aber ich konnte es nicht. So sehr ich es auch wollte. Ich drückte Joe leicht weg. „Was ist?“ „Nichts, ich...ähm ich wäre nur heute Nacht gerne alleine also nichts gegen dich aber...“ „Schon gut, wenn du Zeit für dich brauchst akzeptiere ich das. Wir müssen ja nicht jeden Tag und jede Nacht aufeinander hängen. Mach dir also keine Gedanken“, unterbrach er mich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Danke, ich liebe dich.“ „Ich dich auch“, erwiderte er und verließ wieder mein Zimmer. Als ich die Haustür zufallen hörte, seuftze ich und wollten einfach nur noch heulen. Wie konnte ein Kuss nur alles so zerstören. Für Joe war alles noch okay aber ich konnte nicht einfach so machen als wäre nichts. Ich musste dieses verdammte Video irgendwie löschen. Die Frage war nur ‚WIE’!?
Am nächsten Tag wurde ich von meinem blöden Handy aus dem Schlaf gerissen. Müde tastete ich nach meinem Handy und ging ran ohne auf den Display zu schauen. „Hallo?“ „Heiii wie geht’s?“, meldete sich eine fröhliche Jessy. Ich glaube ich werde nie verstehen wie man so früh schon so fröhlich sein konnte. Das ist einfach typisch Jessy. „Ganz gut und dir?“ „Mir auch. Hast du heute schon was vor?“ „Ähm nein wieso?“, fragte ich und machte das kleine Licht neben mir an. Schon besser jetzt konnte ich endlich was sehen. Ich setzte mich leicht auf und rieb mir müde über die Augen. „Ich wollte heute was mit dir machen wenn du nicht schon was mit Joe machst“, antwortete Jessy und ich konnte hören das sie grinste. „Klar, komm doch einfach so in einer Stunde her dann reden wir weiter okay?“ „Ja okay bis dann“, verabschiedete sie sich und schon hatte sie aufgelegt. Das war so typisch Jessy aber deswegen liebte ich sie. Müde rollte ich mich aus meinem Bett und öffnete erstmal die Rollläden damit ich was sehen konnte und machte danach das kleine Licht wieder aus. Leicht blinzelnd von der hellen Sonne lief ich zu meinem Schrank und fing an zu lächeln. Endlich musste ich nicht mehr in meinem unordentlichen Koffer rumsuchen. Aber Apropo Koffer, denn musste ich auch noch bei Joe abholen. Am besten ich ruf ihn mal an wenn ich fertig bin. Mit meinen frischen Klamotten auf dem Arm lief ich ins Bad, duschte erstmal und machte mich dann fertig. 30 Minuten später saß ich dann auf meinem Bett und wartete das Joe abnahm. „Hallo Schwesterchen“, meldete sich Luisa. Hä? Ich hab doch Joe´s Nummer gewählt. Ihre weiß ich ja noch nicht mal. Ist sie etwa wieder bei Joe? „Warum gehst du an Joe´s Handy??“ „Weil Joe gerade im Bad ist und sich fertig macht. Wir gehen nämlich gleich ins Schwimmbad.“ WAS? Sie gehen schwimmen, zu zweit, alleine, Joe und Luisa? Wieso tut er mir das an? Er weiß doch ganz genau das ich sie nicht mag. Er hätte mich doch wenigstens fragen können ob das für mich okay ist. Traurig senkte ich meinen blick auf den Boden und eine einzelne Täne verirrte sich auf meine Wange. „Noch da?“ „Ich hasse dich“, flüsterte ich und legte auf. „Ich hasse sie so sehr“, flüsterte ich nochmal, schmiss wütend mein Handy in die Ecke und wischte mir die Träne weg. Verzweifelt, traurig und gleichzeitig auch wütend stand ich auf und lief in meinem Zimmer hin und her. Was sollte ich jetzt machen? Ich hatte schon von Anfang an gewusst das sie das irgendwie hinbekommt. So wie sie schon alles hinbekommen hat, was sie wollte. Scheiß Halbschwester! Ich nahm mir ein Kissen von der Couch und warf es einfach irgendwo hin. Ausversehen traf ich den Bilderrahmen in dem ich das Bild von Joe und mir wieder drinne hatte und er fiel zu Boden. „Oh Shit“, fluchte ich und kniete mich davor. Vorsichtig drehte ich den Bilderrahmen um und stellte erschrocken fest das, dass Glas genau zwischen mir und Joe gebrochen war. Nein das kann doch nicht sein! Das...das gibt es doch nur in Filmen, aber doch nicht in der Realität. Meine Hände fingen komischer weiße an zu Zittern und ich lies den Bilderrahmen fallen. Selbst das Bild wusste das es bald kein Joe und Sophia mehr geben würde. Ich rutschte nach hinten, weg von dem Bild bis ich an das Bett knallte. Dort blieb ich sitzen und fing an zu weinen. Wieso konnte eine Person einem alles kaputt machen was mit in Monaten aufgebaut hat? Wieso? Das ist nicht fair!„Sophia, was ist los?“, fragte mich eine besorgte Jessy. Ich schaute mit meinen verweinten Augen auf und da kniete sie auch schon neben mir. „Luisa..macht meine Beziehung kaputt“, schluchtze ich. „Was? Wie soll sie das denn machen? Joe liebt dich, mehr als alles andere!“ „Achja? Und wieso geht er dann mit ihr schwimmen ohne mir bescheid zu sagen?!?“, schrie ich sie wütend an, was ich aber kurz darauf wieder bereute. Sie konnte doch garnichts dafür. Schockiert musterte sie mich doch dann meinte sie: „Dann lass uns doch auch dort hingehen und schauen was sie machen.“ Ich überlegte kurz und nickte dann. Wieso nicht? Das war eigentlich eine gute Idee. „Aber so kann ich doch nicht ins schwimmbad gehen“, ich zeigte auf mein Gesicht. Es war total verheult und die schminke war verlaufen. „Da hast du recht, aber lass das mal meine Sorge sein“, lächelte sie und half mir hoch. Gerade wollte sie zum Bad laufen doch ich hielt sie fest. „Warte! Da liegt noch das Bild“, rief ich, damit sie es nicht noch mehr kaputt machte. Sie drehte sich vorsichtig um und hob es auf. „Wieso ist das Glas kaputt?“ „Ich hab es ausversehen abgeworfen weil ich so sauer war“, antwortete ich kleinlaut und setzte mich aufs Bett. „Das ist echt komisch. Das Glas ist genau zwischen euch gebrochen“, fiel Jessy auf und ich nickte traurig. „Hey das hat garnichts zu bedeutet okay?“, sie stellt das Bild zurück auf mein Nachttischchen und lächelte mich aufmundert an. „Okay“, murmelte ich nur. Sie seuftze und lief schnell ins Bad um dann mit ein paar Schminksachen wieder zurück zu kommen. Es brachte ja nicht mich arg zu schminken da wir schwimmen gingen. Als wir fertig waren packten wir schnell ein paar Sachen in eine Tasche, zogen unsere Bikini´s unter unsere Klamotten und gingen dann los. „Seh ich auch wirklich nicht aus als hätte ich geweint?“, fragte ich kurz vor dem Schwimmbad. „Keine Angst, du siehst so toll aus wie immer“, zwinkterte sie mir zu und zog mich mit zur Kasse. „Such schonmal einen Platz für uns, ich bezahl solange“, sagte sie und schubste mich richtung Wiese. „Jaja.“ Ich suchte uns einen schönen sonnigen Platz aus und schaute mich immer wieder um. Irgendwo hier mussten Joe und Luisa ja sein. Hoffentlich hatte ich mich nicht gerade neben sie gelegt. Oder eher gesagt neben ihre Handtücher. Ich packte unsere Handtücher aus und legte sie auf den Rasen. Dann kam auch schon Jessy zu mir und fing an sich aus zu ziehen. Ich tat es ihr gleich und dann liefen wir zum Wasser.
Wir schwammen gerade einfach ein paar Bahnen als mich Jessy plötzlich unter Wasser zog und mit mir weg tauchte. „Was sollte das??“, fragte ich als wir wieder auftauchten. „Da waren Joe und Luisa“, keuchte sie. „Was? Wo?“ „Da vorne“, sie zeigte zu den Sprungbrettern und tatsächlich da standen sie und unterhielten sich. „Aarrgh ich würde sie am liebsten ins Wasser schubsen“, grummelte ich und beobachtete die beiden. „Wir müssen aufpassen das sie uns nicht sehen. Komm mit dahinten können wir sie in Ruhe beobachten“, sagte Jessy und wollte mich mitziehen doch ich blieb stehen. „Warte, sie laufen weg. Ich glaub sie gehen an ihren Platz, komm schnell wir müssen hinterher!“ Ich kletterte am Rand des Beckens raus und rannte los. „Warte! Das ist doch voll auffällig“, rief Jessy mir nach aber ich rannte einfach weiter. Ich durfte sie nicht aus den Augen verlieren. Kurz bevor die Wiese anfing, auf der alle Leute lagen, kamen ganz viele Büsche nebeneinander hinter denen ich mich versteckte und weiterhin die beiden beobachtete wo sie hinliefen. Nicht wirklich weit vom Busch entfernt setzten sie sich hin und ich hatte echt einbisschen Angst das sie mich bemerken würden weil ich so nah bei ihnen war. „Man kannst du nicht auf mich warten?“, keuchte Jessy neben mir ganz auser atem. „Pssst“, machte ich nur und zeigte nach vorne. Sie folgte meiner Hand und nickte. „Es macht so einen Spaß mit dir Joey“, lächelte Luisa. Ey nur ich durfte Joe, Joey nennen! „Ähm..Ja mit dir auch.“ Oha der sagt noch nicht mal was! „Ich versteh immer noch nicht was du an Sophia besser findest als an mir“, meinte Luisa und rutschte etwas näher zu ihn. Ich starrte sie mit offenem Mund an. Das hatte sie doch gerade nicht wirklich gesagt? Was für eine Schlampe! „Ich liebe Sophia einfach, so wie sie ist und daran kann keiner so schnell was dran ändern“, antwortete Joe und ich fing an zu lächeln. War er nicht süß? Doch aufeinmal beugte sich Luisa nach vorne und küsste Joe einfach. „Ich bring sie um“, knurrte ich und wollte schon aufspringen doch Jessy hielt mich an den Schultern zurück. „Warte doch erstmal wie Joe reagiert“, flüsterte sie und ich schaute wieder zu den beiden. Genau in dem Moment schubste Joe sie weg und stand auf. „Was soll das?“, fragte er aufgebracht und wischte sich über den Mund als hätte er gerade irgendwas ekelhaftes gegessen. „Joe gibs doch zu du stehst auf mich“, sagte sie und schaute ihn schon fast flehend an. „Ich hätte Sophia glauben sollen du bist so eine flasche Schlange. Du wolltest dich die ganze Zeit nur an mich ran machen und ich bin auch noch auf dich reingefallen. Lass mich in zukunft bloß in ruhe sonst hast du ein Problem“, er funkelte sie böse an und lief dann davon. „JOE WARTE!“, schrie ich und rannte los. Er drehte sich verwirrt um und als er mich entdeckte bildete sich ein lächeln auf seinem Gesicht. „Sophia!“ Ich sprang ihm in die Arme und er stolperte ein paar Schritte nach hinten. „Wow nicht so stürmisch“, grinste er und erwiederte die Umarmung.
„Süße es tut mir so leid das ich dir nicht geglaubt habe ich...“, er stoppte da ich ihm einen Finger auf die Lippen gelegt hatte. „Schon okay Schatz. Ich hab alles gesehen und ich bin dir nicht böse. Bleib einfach von ihr fern“, flüsterte ich und schaute in seine schönen braunen Augen. „Nie wieder werde ich etwas mit ihr machen versprochen“, flüsterte er zurück und küsste mich sanft. Ich erwiderte den Kuss sofort und lächelte leicht. Wir lösten uns erst wieder als sich jemand neben uns räusperte. Wir schauten neben uns und da stand Jessy und grinste uns breit an. „Hey Jessy“, begrüßte Joe sie und umarmte sie kurz. „Na auch endlich eingesehen das Luisa nicht so nett ist wie sie einem vorspielt?“ „Ja und es tut mir so leid das ich es nicht geglaubt habe“, er senkte schuldbewusst seinen Blick auf den Boden. „Ach Leute lasst uns dieses doofe Thema vergessen und Spaß haben“, meinte ich, nahm beide an der Hand und rannte mit ihnen zum Wasser. „Yaaay“, rief ich fröhlich als wir zusammen ins Becken sprangen. „Warum seit ihr eigentlich hier?“, fragte uns Joe neugierig als wir wieder aufgetaucht waren. Jessy und ich schauten uns kurz an und dann antwortete ich: „Das war eine spontane Idee.“ „Achso, eigentlich wollte ich euch und Nick noch mitnehmen aber Luisa wollte unbedingt mit mir alleine gehen“, erklärte Joe. „Und schon wieder fangen wir mit dem Thema an“, stöhnte ich genervt. „Tur mir leid, aber jetzt werde ich mit keinem Wort mehr dieses Thema ansprechen. Versprochen!“, grinste Joe. Jessy und ich fingen an zu lachen und Joe stieg kurz danach mit ein. Ich hab keine Ahnung warum wir lachten aber es war einfach toll zu wissen das Joe mich nicht für Luisa verlassen würde obwohl sie viel besser aussah. Na toll jetzt fang ich schon selber mit dem Thema an. „Kommt lasst uns zur Rutschte gehen!“ „Joe das ist einen Babyrutsche“, meinte Jessy. „Naund ich will trotzdem zur Rutsche!“ Er verschrenkte seinen Arme vor der Brust und schaute uns an wie so ein kleines Kind. „Ja okay dann gehen wir halt zur Rutschte“, gab ich nach und wir schwammen richtung Rutsche. „Wartet mal“, rief Jessy aufeinmal die hinter uns schwamm und wir hielten an. „Wo ist Nick gerade?“, fragte sie und schaute zu Joe. „Ähm der müsste zu Hause sein, wieso?“ „Naja ich dachte wir könnten ihn doch fragen ob er auch kommen will.“ „Ja du kannst ihn ja schnell anrufen, wir sind so lange bei der Rutsche“, antwortete Joe und zog mich dann weiter Richtung Rutsche. Dort angekommen kletterten wir die Leider hoch was irgendwie peinlich war da alle um uns herum nicht älter als 6 waren. „Setz dich wir rutschen zusammen“, grinste Joe und ich setzte mich hin. Er setzte sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen bauch als könnte er mich beim rutschen verlieren. Dabei war die Rutsche gerade mal fünf Meter hoch wenn überhaupt. Ist halt eine Babyrutsche, aber was mach ich nicht alles für Joe. „Bereit?“, kicherte Joe hinter mir und ich nickte nur. Er schubste uns an und wir rutschten nicht wirklich schnell die Rutsche runter. Wobei wir aber trotzdem „Wuuiii“, und „Yeaah“, schrien. Natürlich nur aus Spaß. Die Erwachsenen um uns herum und selbst die Kinder schauten uns an als hätten wir sie nicht mehr alle. „Das war toll“, lachte Joe und ließ mich wieder los. „Jaa aber jetzt lass uns lieber wieder ins tiefe Wasser gehen bevor uns die Mütter der Kinder noch für bekloppt halten“, lachte ich ebenfalls und schwamm mit Joe wieder zurück ins tiefe Wasser.
Am Rand hielten wir dann irgendwann an und ich stellte mich auf diese Stufe unter Wasser. Keine Ahnung wie das heißt aber ihr wisst ja bestimmt was ich meine. Joe stellte sich neben mich und legte einen Arm um mich und ich legte meine Kopf auf seine Schulter. So blieben wir eine weile stehen und schwiegen uns an. Es war kein unangenehmes schweigen ganz im gegenteil, wir hingen einfach unseren Gedanken nach und genossen die nähe des anderen. Doch dann kam plötzlich Wind und ich fing an zu zittern. „Süße, du frierst ja“, stellte Joe fest und ich nickte nur. Er zog mich mit einem Arm vor sich und umarmte mich fest. Ich kuschelte mich an seinen warmen Körper und mir wurde auch gleich wieder warm. Aber ich wollte ihn nicht los lassen, viel zu schön war das Gefühl so nah bei ihm zu sein. Seinem Herzschlag zu lauschen und seinen Atem auf der Haut zu spüren. Es war gerade so schön und ich genoss es richtig. „ACHTUNG ARSCHBOMBE“, schrie aufeinmal jemand und schon bekam ich Wasser ins Gesicht. Ich löste mich von Joe und dann tauchte Nick neben uns auf und grinste uns breit an. „Musste das sein?“, fragte ich gespielt böse. „Sorry“, lachte er nur. „Das sah so geil aus“, kicherte Jessy und setzte sich neben uns an den Rand. „Ihr hättet euch ruhig noch einbisschen zeit lassen können“, sagte ich zu Jessy und Nick und lächelte Joe an, der glücklich zurück lächelte. Wir verbrachten noch den ganzen Tag zu viert im Schwimmbad und hatten so viel Spaß wie noch nie zuvor.
Joe und ich liefen als es schon dunkel war zurück zu mir nach Hause. Nick hatte uns zwar angeboten uns im Auto mit zu nehmen aber wir wollten lieber alleine seine. Wir liefen zwar nur schweigen und Hand in Hand durch die Straßen aber es war eine angenehme Stille. Ich glaub ich könnte sogar einen ganzen Tag mit Joe schweigend verbringen um wenn er dann ging sagen das es ein sehr schöner Tag war. Ich weiß das hört sich komisch an aber es ist einfach so. Während wir so durch die Straßen liefen schaute ich immer wieder in ein Fenster und erinnerte mich wieder an den ersten Tag an dem ich Joe getroffen hatte. Da war ich auch so durch die straßen gelaufen und hatte die Leute in den Häusern beobachtet. Nur diesmal war Joe schon bei mir und ich war glücklich. Bei dem Gedanken fing ich an zu grinsen und schaute zu Joe. „Warum grinst du so?“ „Ich musste nur daran denken das ich dich genau so das erste mal getroffen habe.“ „Ehrlich gesagt habe ich da auch dran gedacht. Aber weißt du, da hab ich garnicht so richtig auf dich geachtet, ich hatte da noch zu sehr Jasmin im Kopf. Erst als wir uns dann an der Brücke getroffen haben, habe ich gesehen wie hübsch du eigentlich bist und du warst mir irgendwie sofort sympathisch. Ich wusste du bist die richtige“, erzählte Joe mit einem verliebten Blick und lächelte mich breit an. Ich blieb stehen, zog ihn zu mir und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich“, flüsterte ich als wir uns wieder lösten und lehnte meine Stirn an seine. „Ich dich auch!“ Wir standen eine kurze Zeit so da und schauten uns einfach nur an. „Bleibst du heute nacht bei mir?“ „Natürlich!“, antwortete er nickend, nahm wieder meine Hand und lief mit mir weiter.
Kurz vor meinem Haus schubste ich Joe aus langeweile und er war so überrascht das er hinfiel. Verwirrt schaute er zu mir auf und ich musste anfangen zu lachen. „Das ist nicht lustig“, schmollte Joe und rappelte sich wieder auf. „Du hättest....dein Gesicht...sehen sollen“, versuchte ich zu sagen während ich lachte. „An deiner Stelle würde ich lieber rennen!“ Diesmal schaute ich ihn kurz verwirrt an doch dann rannte ich einfach los. Kurz darauf hörte ich auch schon die Schritte von Joe die mich verfolgten und immer näher kamen. Bei mir zu Hause rannte ich in den Garten und lauschte immer wieder ob Joe mir noch nach rannte. Ich würde jetzt einfach immer wieder ums Haus laufen irgendwann würde er sowieso aufgeben. Doch plötzlich hörte ich seine Schritte nicht mehr. Es war total leise. Das einzigste was ich hören konnte war mein schneller Atem und meine leisen Schritte auf dem Rasen. Ich drehte mich während dem Rennen um und rannte einfach rückwärts weiter um nach Joe zu gucken. Doch da rannte ich schon gegen etwas hartes und zwei starke Arme hielten mich von hinten fest. „Hab ich dich!“ „Das war nicht fair“, kicherte ich. „Das Leben ist nicht fair süße.“ Er hob mich hoch, legte mich auf den Boden und setzte sich auf mich. „Was soll das werden??“ Er grinste nur breit und fing an mich zu kitzeln. Ich schrie kurz auf und fing dann an zu lachen. „Bitte...hör auf“, lachte ich und versuchte seine Hände irgendwie fest zu halten. Aber versucht mal als Mädchen einen Jungen – der einen Kopf größer ist - fest zu halten. Das ist unmöglich. „Bitte!“, flehte ich und mir liefen schon Tränen vom lachen über die Wange. „Hey ihr zwei“, begrüßte uns aufeinmal meine Mutter und Joe hörte auf mich zu kitzeln. Ich atmete erleichtert aus und Joe schaute hoch zu meiner Mum die an der Terassentür stand. „Hallo“, grüßte er zurück. Ich dagegen schloss meine Augen und versuchte wieder Luft zu bekommen. „Ich wollte nur sagen das es gleich Essen gibt falls ihr Hunger habt“, mit den Worten verschwand sie auch schon wieder in der Wohnung und lehnte die Terassentür an, damit wir auch rein konnten. „Lass uns rein gehen, es wird langsam kalt hier draußen“, meinte Joe doch ich reagierte nicht. „Sophia ich weiß das du nicht schläfst.“ Ich reagierte immer noch nicht. So gut wie möglich versuchte ich nicht zu lachen oder mich irgendwie zu bewegen. Ich spürte wie Joe sich bewegte, ich wusste zwar nicht was er machte aber er schien sich nach vorne zu beugen. Und dann spürte ich auch schon irgendwas nasses auf meiner Wange. „Wää was war das?“, fragte ich angewidert, öffnete meine Augen und wisch mir mit der Hand über die Wange. „Ich hab dich abgeleckt“, lachte Joe und ich schlug ihm beleidigt gegen den Arm. „Au. Warum schlägst du mich?“, er schaute mich unschuldig mit seinen Schokobraunen Augen an. „Weil du mich angesabbert hast“, antwortete ich und verschrenkte meine Arme vor der Brust. Er streckte mir nur die Zunge raus und dann schwiegen wir wieder. Erst als Joe´s Bauch an fing zu knurren brachen wir die Stille da wir beide anfingen zu lachen. „Lass uns was essen gehen“, lachte ich und Joe nickte nur. Er stand auf und half mir dann hoch. Zusammen gingen wir rein und aßen zusammen mit meiner Mum zu abend.Als ich am nächsten Morgen aufwachte wollte ich mich an Joe kuscheln doch es war niemand mehr neben mir. Verwirrt schaute ich mich im Zimmer um aber er war weg. Sogar seine Klamotten die er auf die Couch gelegt hatte waren nicht mehr da. Aber wieso sollte er gehen ohne mir bescheid zu sagen? Ich guck am besten einfach mal nach sonst sitzt er noch unten und wartet auf mich oder so und ich mach mir hier oben gedanken warum er gegangen ist. Müde kämpfte ich mich aus meiner Decke und schlürfte nach unten in die Küche. Dort fand ich meine Mutter die gerade die Zeitung laß und zu mir aufschaute als ich reinkam. „Guten Morgen“, begrüßte sie mich lächelnd. „Morgen.“ Ich schaute mich etwas um doch auch hier war kein Joe in Sicht. Wo war der nur wieder? „Wenn du Joe suchst, der ist nicht mehr hier“, grinste meine Mutter und widtmete sich wieder ihrer Zeitung. „Was? Wo ist er hin? Wieso hat er mich nicht geweckt?“, fragte ich sie sofort neugierig. „Er hat nur gesagt das er weg muss und das du ihn anrufen sollst wenn du aufwachst.“ „Okay, danke Mum“, ich drehte mich um und rannte zurück in mein Zimmer, wo ich mir auch gleich mein Handy schnappte und Joe anrief. „Ja?“, meldete er sich. „Hey Joey, wo bist du?“ „Hallo süße, ich bin bei mir zu Hause“, antwortete er und ich konnte hören wie er rumlief und irgendwas im Hintergrund raschelte. „Und warum bist du gegangen? Du hättest mich doch wenigstens wecken können oder so“, meinte ich vorwurfsvoll obwohl ich es garnicht so schlimm fand. Aber ich wollte ihm ein schlechtes Gewissen machen. „Es tut mir leid aber du hast so schön geschlafen und es war noch so früh da wollte ich dich nicht wecken“, erklärte er und ich verdrehte nur die Augen. Jaja ich hab so schön geschlafen, das war doch nur eine Ausrede. „Du hast nicht auf meine erste frage geantwortet!“ „Naja eigentlich sollte das so einbisschen eine Überraschung werden aber egal. Also meine Eltern haben mich heute morgen angerufen und gefragt ob wir Zeit haben weil sie dich mal kennenlernen wollen. Und da dachte ich da muss ich sofort zu sagen bevor sie sich es nochmal anderst überlegen.“ „Echt? Das ist ja cool. Aber was ist wenn sie mich nicht mögen? Wenn ich irgendwas falsch mache, dann hassen sie mich bestimmt!“, fragte ich besorgt. „Sophia! Du machst dir immer viel zu viele Gedanken. Sie werden dich 100 Prozent mögen, wenn nicht sogar lieben.“ Ich lachte. „Du bist doch verrückt.“ „Ja verrückt nach dir!“, erwiderte er und ich grinste. „Wann soll ich dann kommen?“ „Komm am besten jetzt gleich dann kannst du noch einbisschen helfen vorzubereiten. Nick, Kevin und Danielle sind auch da und ja dann können wir noch einbisschen Spaß haben.“ „Ja okay ich beeil mich, bis gleich. Ich liebe dich!“ „Ich dich auch, bis gleich“, verabschiedete er sich ebenfalls und legte auf.
„Wo willst du denn so früh schon hin?“, fragte meine Mutter als ich gerade dabei war meine Schuhe anzuziehen. „Ich geh zu Joe. Muss ihm helfen beim Vorbereiten und so“, erklärte ich ihr. „Was bereitet ihr denn vor??“, fragte sie neugierig weiter. Meine Mum wollte immer alles wissen, aber ich glaub so sind alle Mütter. „Seine Eltern kommen heute zu ihm weil sie mich kennenlernen wollen und Nick, Kevin und Danielle sind auch da.“ „Okay dann viel Spaß“, sie gab mir einen Kuss auf die Wange und ging wieder zurück in die Küche. Ich nahm mir noch meinen Schlüssel und verließ dann das Haus. Während ich zu Joe lief, dachte ich immer wieder darüber nach wie seine Eltern mich finden würden. Am meisten hatte ich natürlich davor Angst das sie mich hassen würden, obwohl sie eigentlich nicht wirklich einen Grund dafür hätten. Oder? Naja außer das Joe wegen mir sich von Jasmin getrennt hat, aber dazu habe ich ihn ja nicht gezwungen. Er hat es ja von ganz alleine gemacht. Schneller als gedacht kam ich bei Joe´s Haus an und hörte die Stimmen der anderen durch ein offenes Fenster. Ich lief langsam zur Haustür und klingelte. Kurz darauf öffnete mir Nick auch schon die Tür. „Hey“, lächelte er und zog mich auch schon in eine Umarmung. „Hallo“, murmelte ich an seine Schulter. „Schon aufgeregt?“, grinste er und löste sich wieder von mir. „Ehrlich gesagt ja, aber ich mach mir meistens zu viele Gedanken über solche Sachen.“ „Keine Angst unsere Eltern sind ganz lieb und sie sind noch garnicht da“, lächelte er mir aufmunternd zu, legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich mit ins Esszimmer. Dort sah ich auch gleich den großen Tisch der schon gedeckt war für´s Essen. Und natürlich Joe, Kevin und Danielle. Zumindestet dachte ich mir das, dass Danielle war. „Hey Süße“, begrüßte Joe mich auch gleich und gab mir einen Kuss. „Hey“, lächelte ich. Er drehte sich zu Kevin und Danielle die aufgestanden waren. „Also das ist Danielle, Kevin´s Frau“, stellte er mir Danielle vor. „Hallo, Joe hat uns schon sehr viel von dir erzählt“, lächelte sie und hielt mir die Hand hin. „Hey, ich hoffe doch nur gutes“, grinste ich und gab ihr ebenfalls meine Hand. „Natürlich“, mischte sich Joe ein. Danielle und ich lachten nur. „Scheint euch ja schon gut zu verstehen“, lachte Nick. Ich nickte und lächelte Danielle kurz an. „Naja und Kevin kennst du ja schon so einbisschen“, meinte Joe und jetzt kam Kevin auf mich zu. „Unsere erste begegnung war ja nicht ganz so toll, am besten vergessen wir das.“ „Schon vergessen.“ „Gut jetzt kennen wir uns alle. Was machen wir jetzt die Stunde noch?“, fragte Joe dem es anscheinend langweilig war. Ich zuckte nur mit den Schultern und die anderen schienen auch nicht wirklich zu wissen was wir jetzt machen sollten. „Du hast doch hier immer so gute Idee“, meinte Nick an Joe gewand.
Nach längerem Überlegen entschieden wir uns dazu einfach in den Garten zu gehen da uns nichts besseres einfiel. „Ey lasst uns mit dem Football spielen“, schlug Nick vor und zeigte auf den Football der auf dem Rasen lag. „Jaaa“, stimmten seine Brüder sofort zu und alle drei rannte auf den Ball zu. „Komm wir setzten uns darüber und beobachten die drei beim Kämpfen da wir sowieso keine Chance dabei haben“, meinte Danielle als würden die das immer machen und zog mich mit zu den Liegestühlen. „Machen die das öfters?“, wollte ich wissen und ließ mich auf einen der Liegestühle sinken. Sie grinste und nickte. „Glaub mir das ist besser wie Fernsehen!“ Ich lachte und machte es mir bequem. Als wir uns dann hingelegt hatten kam auch schon Nick mit dem Ball angerannt und Kevin und Joe hinterher. Er schaffte es aber nicht wirklich lange vor den beiden wegzurennen und schon lagen Kev und Joe auf ihm und versuchten irgendwie an den Ball ran zu kommen. Ich musste bei diesem Anblick einfach nur lachen, was die drei aber nicht wirklich interessierte. „Joe scheint dich wirklich sehr zu lieben!“, sagte Danielle aufeinmal und ich schaute sie fragend an. Was meinte sie damit? Natürlich liebte er mich, wir waren doch ein Paar. „Weist du, bevor er Jasmin kennegelernt hat und heiraten musste war er öfters mal heimlich mit ein paar Mädchen zusammen aber er hat sich noch sie so verhalten wie mit dir. Wenn er dich mal ein paar Tage nicht sieht fängt er sofort an rumzujammern und bei den anderen war er froh wenn er sie mal eine Woche nicht sehen musste“, erzählte sie mir und ich schaute sie erstaunt an. „Meinst du das ernst?“ Ich konnte irgendwie nicht glauben das ich Joe wirklichso viel bedeutete obwohl er mich ja liebte und das eigentlich selbstverständlich ist das ich ihm viel bedeute. „Klar mein ich das ernst! Und glaub mir einen besseren als ihn wirst du nie finden!“ Ich grinste und schaute rüber zu Joe der gerade auf dem Boden lag, Kev auf ihm und Nick versuchte ihm den Ball abzunehmen. „Du hast recht Joe ist perfekt“, lächelte ich während ich ihn immer noch musterde. Wir blieben noch einbisschen dort sitzen, redeten über die Jungs oder beobachteten sie bis es an der Tür klingelte. „Sag du am besten den Jungs bescheid, ich mach solange ihren Eltern auf“, meinte Danielle zu mir und verschwand durch die Terassentür ins Haus. Ich dagegen lief zu den Jungs und da kam auch schon Joe auf mich zu gerannt, doch er sah mich garnicht da er nach hinten zu seinen Brüdern schaute. „Achtung!“, rief ich noch aber da rannte er auch schon in mich rein und wir lagen auf dem Boden. Die anderen beiden lachten uns natürlich aus. „Oh gott tut mir leid süße! Ist alles okay?“, fragte Joe natürlich sofort besorgt und gab mir einen sanften Kuss auf den Mund. „Schon okay, es ist nichts passiert“, winkte ich ab. „Jungs!“, rief aufeinmal eine Frauenstimme und wir schauten alle zur Terassentür. Dort stand Joe´s Mutter mit einem Mann der höchstwahrscheinlich Joe´s Vater war. Kevin und Nick liefen an uns vorbei zu ihren Eltern. Joe jedoch stand erstmal auf und half mir dann hoch. Ich musste zugeben jetzt hatte ich einbisschen Angst. Ich klammerte mich an Joe´s Körper da ich mich bei ihm immer besser fühlte. „Hey alles wird gut!“, flüsterte er mit sanft ins Ohr und legte seinem Arm um mich.
Wir liefen zusammen zu den anderen. „Mum, Dad das ist Sophia meine große Liebe“, stellte er mich seinen Eltern vor und ich konnte spüren wie meine Wangen rot wurden. Schüchtern lächelte ich sie an. „Schön dich kennenzulernen. Ich bin Denise und das ist mein Mann Paul“, begrüßte mich Denise und sie schien wirklich nett zu sein. „Auch schön sie kennenzulernen“, lächelte ich höflich und gab beiden die Hand. „Ich würde sagen wir setzten uns alle schonmal ins Esszimmer und Joe macht das Essen fertig“, meinte Kevin und wir foglten ihm alle ins Esszimmer. Als wir uns dann alle an den Tisch gesetzt hatten fing Denise auch schon gleich an mich über alles mögliche auszufragen. Als erstes fragte sie mich über meine Leben aus wie zum Beispiel Hobbys und so. Danach wollte sie von mir wissen wie Joe und ich uns kennengelernt hatten und ob ich wusste das er eine Frau hatte. Obwohl ich glaube das Joe ihr schon alles erzählt hatte, schließlich wahren sie schon zwei mal dort gewesen als ich weg war. Naja jedenfalls erklärte ich ihr daraufhin das ich nichts mit der Trennung von Joe und Jasmin zu tun hatte weil wir da noch garnicht zusammen waren und sie schien mir zu glauben. Denise und Paul waren die ganze Zeit über nett zu mir und schienen mich auch echt zu mögen obwohl Paul nicht wirklich viel gesagt hatte. Konnte er aber auch nicht da Denise die ganze zeit am reden war. Sie wollte gerade wieder etwas sagen doch da hörten wir Joe schreien als hätte er einen Geist gesehen und ich sprang sofort auf. Schnell lief ich in die Küche wo Joe mit dem Rücken zu mir an der Spüle stand. „Fuck!“, fluchte Joe mit einem komischen unterton in der Stimme. „Joe ist alles okay?“, fragte ich besorgt. Er drehte sich erschrocken zu mir um und schaute gleich wieder weg. Ich lief langsam auf ihn zu und hob seinen Kopf an um ihm ins Gesicht zu sehen. Joe wollte sich wehren doch da hatte ich schon gesehen das er weinte. „Joey warum weinst du? Was ist passiert?“, fragte ich ihn nochmals und strich ihm sanft die Tränen weg. Er schluchtze kurz und zeigte auf auf seine linke Hand die er in einen Becher mit Wasser hielt. „Hast du dich verbrannt?“ Er nickte. „D-darf ich mal gucken?“, fragte ich unsicher und wieder nickte er nur. Vorsichtig nahm ich sein Handgelenk und zog seine Hand aus dem Wasser. Joe verzog dabei sein Gesicht bewegte sich aber nicht und sagte auch nichts. Als ich seinen Zeigefinger und Mittelfinger sah zog ich scharf die Luft ein. Oh scheiße das sah echt schmerzhaft aus. „Joe wir müssen zum Arzt! Nicht das du auch noch Narben bekommst!“ „Nein wir können jetzt nicht zum Arzt! Das hier ist mir wichtiger als ein paar Narben an meinem Finger. Hol einfach das Verbandszeug aus dem Bad und wir gehen morgen zum Arzt!“, widersprach Joe mir und tat seine Hand wieder in den Becher. Ich seuftze da Joe immer so ein Sturkopf sein musste. „Nagut aber den Rest hier mache ich, sonst verbrennst du dich noch woanderst!“ Ich lief schnell rüber ins Bad um das Verbandszeug zu holen und nahm auch gleich ein paar Salben mit vielleicht war da ja irgendwas für Verbrennungen dabei. Als ich mit den Sachen zurück in die Küche kam stand Joe immernoch an der selben Stelle.
„Komm Joey du setzt dich jetzt mal auf den Stuhl und guckst ob da irgendeine gute Salbe dabei ist und ich mach schnell das Essen fertig“, bestimmte ich. „Danke“, flüsterte er lächelnd, zog mich mit seiner nicht verbrannten Hand zu sich und küsste mich liebevoll. „Das ist doch selbstverständlich“, lächelte ich und schob ihn um Stuhl damit er sich endlich hinsetzte. Während er sich um die Salben kümmerte machte ich das Essen fertig obwohl man da nicht mehr viel machen musste. Gerade als ich den ersten Topf raustragen wollte kam Nick in die Küche. „Ist alles okay bei euch?“ „Naja Joe hat sich verbrannt könntest du ihm kurz helfen?“, fragte ich und schaute ihn lieb an. Er nickte natürlich sofort einverstanden und ging zu Joe um ihm zu helfen. Ich dageben lief weiter mit dem Topf inds Esszimmer wo mich alle neugierig anschauten. „Joe hat seine Finger verbrannt aber Nick macht ihm schnell einen Verband drum dann kommen sie“, berichtete ich und lief zurück in die Küche um den zweiten und auch letzten Topf zu holen. „Au Nick nicht so fest!“, meckerte Joe und ich schaute zu den beiden. „Man Joe jetzt heul nicht so rum, du wolltest schließlich nicht zum Arzt“, entgegnete Nick und Joe verdrehte nur die Augen. Ich grinste vor mich hin und schnappte mit den zweiten Topf den ich auch ins Esszimmer brachte. Nachdem ich den Topf abgestellt hatte setzte ich mich wieder auf meinen Platz. „Hat er sich schlimm verbrannt?“, wollte Denise wissen. „Nein schon okay, Mum“, antwortete Joe für mich der gerade mit Nick ins Esszimmer kam. Nick und ich wussten natürlich das, dass gelogen war aber ich glaube wir wollten uns da beide nicht einmischen. Es war schließlich seine Entscheidung. Aber alle anderen schienen ihm zu glauben und so fingen wir an zu essen. Joe benutze dazu nur seine rechte Hand während ich ihm unter dem Tisch sanft über die andere strich oder eher gesagt über den Verband. Aber ich wusste das es ihm gut tat einfach nur zu wissen das ich für ihn da war und ihn liebte da er mich immer wieder anlächelte oder mir einen kurzen Kuss auf den Mund gab. Im moment weinte er natürlich nicht aber ich konnte in seinen Augen sehen das er das jetzt gerne tun würde. Das konnte ich verstehen und ich hoffte für ihn das seine Familie nicht so lange bleiben würde. Als alle dann fertig waren mit Essen wollte Joe schon aufstehen und abräumen aber ich drückte ihn zurück in den Stuhl. Zusammen mit Nick räumte ich den Tisch ab und nach kurzer Zeit war der Tisch auch schon leer und ich setzte mich wieder neben Joe. Denise schaute kurz auf ihre Armbanduhr und meinte dann: „Es ist schon spät ich glaube wir gehen dann mal wieder.“ Joe nickte und wir standen alle auf und liefen zur Haustür. „Es war nett dich kennenzulernen“, lächelte Denise und umarmte mich zur verabschiedung. „Es war auch nett sie kennenzulernen“, lächelte ich zufrieden und dann verabschiedeten sich auch noch Paul, Kevin, Danielle und Nick. Nachdem wir uns dann alle voneinander verabschiedet hatten gingen sie und ich schloss endlich die Haustür. „Fuck tut das weh“, schrie Joe schon fast und ich zuckte erschrocken zusammen. „Sicher das wir nicht zum Arzt gehen sollen?“ „Nein, das musste ich jetzt nur mal sagen. Bis morgen halt ich das noch aus!“, winkte er ab, kam auf mich zu und legte mich über seine Schulter. „Joee lass mich runter“, lachte ich, doch Joe ignorierte mich einfach und trug mich ins Schlafzimmer. Dort angekommen legte er mich auf´s Bett, legte sich zu mir und küsste mich. „Joe jetzt beweg endlich deinen Arsch hier runter“, schrie ich durch die Wohnung da Joe so lange im Bad brauchte und wir einen Termin beim Arzt hatten. „Jaa nurnoch eine Minute“, rief Joe zurück. „Das sagt du schon seit fünf Minuten, du kannst gleich alleine da hin fahren!“ Kurz war es ruhig doch dann hörte ich wie Joe die Treppe runter gerannt kam. „Bin doch schon da“, er hockte sich auf den Boden und versuchte sich irgendwie mit einer Hand die Schuhe zu binden, was er nicht wirklich hinbekam. „Soll ich dir helfen?“, fragte ich amüsiert und Joe schüttelte den Kopf. Ich verdrehte nur meine Augen, kniete mich zu ihm auf den Boden und band ihm die Schuhe zu. „Das hätte ich auch selber hinbekommen“, schmollte er und stand auf. „Ja nächstes Jahr vielleicht, aber wir haben den Termin in 10 Minuten“, entgegnete ich und öffnete die Haustür. Er streckte mir nur die Zunge raus und folgte mir dann zu seinem Auto. „Sicher das ich nicht versuchen soll zu fahren?“ „Joe jetzt setzt dich rein ich werde dein Auto schon nicht kaputt machen.“ Joe seuftze ergeben und stieg endlich ein. Typisch Jungs, hatten immer Angst um ihre Autos. Aber ich glaub eher das er ein Unfall bauen würde mit seiner verletzten Hand als ich. Ich startete den Motor und fuhr los. Zum Glück war das Krankenhaus nicht weit von Joe´s Haus entfernt wir hatten nämlich nicht mehr viel Zeit. „Was hast du eigentlich so lange im Bad gemacht?“, fragte ich während der fahrt und schaute kurz zu ihm rüber. „Ich hab nur geduscht und mich dann fertig gemacht. Achja und ich hab mich noch im Gesicht rasiert“, zählte er auf und lächelte mich leicht an. „Und das dauert so lange?“ „Ja okay ich gebs zu ich hab ein bisschen getröttelt.“ „Und warum das?“, fragte ich verwirrt. „Irgendwie hab ich Angst. Ich will da nicht hin“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. „Angst? Der Arzt wird dir schon nicht die Finger abnehmen oder so.“ Er nickte nur und ich fuhr weiter. Kurze Zeit später waren wir auch schon angekommen und wir stiegen aus. „Müssen wir da wirklich hin?“, fragte Joe und lief jeh näher wir der Arztpraxis kamen immer langsamer. „Ach Joe“, ich nahm ihn in den Arm und er erwiderte die Umarmung sofort. „Wir sind bestimmt gleich fertig und dann hast du vielleicht keine schmerzen mehr und wir können noch irgendwas unternehmen. Es ist ja gerade mal 11 Uhr“, versuchte ich ihn aufzuheitern. „Ich weis“, seuftze er, nahm meine Hand und lief in die Praxis. „Geh schonmal ins Wartezimmer ich komm gleich nach“, meinte Joe und schob mich Richtung Wartezimmer. Ich lief rein und es saß nur eine ältere dame dort die eine Zeitschrift laß. „Hallo“, begrüßte ich sie höflich und setzte mich auf einen der freien Stühle. „Morgen“, grüßte die alte Dame zurück und dann war es Still. Ich wartete und wartete und wartete. Aber Joe kam einafch nicht nach. Als Joe dann nach 10 minuten immer noch nicht da musste ich einfach mal gucken. Ich stand also leise auf und lief zu der Frau die an der Rezeption vorne saß. „Hallo...ähm ich wollte fragen wo Joe hin ist. Der..“, bevor ich weiter reden konnte unterbrach sie mich. „Joseph ist schon im Behandlungszimmer. Wenn sie nicht so lange im Wartezimmer warten wollen können sie auch gerne einbisschen in die Stadt gehen und wir rufen sie dann an wenn er fertig ist, oder er ruft sie an“, schlug sie mir vor. „Wie lange dauert es denn?“, wollte ich wissen, da ich ja auch warten konnte. „Es kann schon so 20 Minuten dauern, vielleicht auch länger.“ Ich nickte leicht obwohl das irgendwie komisch war. Wieso sollte das so lange dauern? Naja egal hauptsache Joe´s Hand ging es dann wieder gut. Ich sagte der Frau noch schnell meine Handynummer und verließ dann die Praxis wieder.
Ich würde einfach so in 15 oder 20 Minuten zurück kommen. Sonst denkt Joe noch ich hätte ihn dort alleine gelassen. Ich hatte zwar keine Ahnung wo ich jetzt hingehen sollte, aber ich würde hier schon noch irgendwas finden. Langsam lief ich einfach die Straßen entlang und schaute mir ab und zu ein paar Schaufenster genauer an. War aber meistens nichts dabei das mir gefiel. Selbst wenn hätte ich mir nichts kaufen können, da ich mein Geld zu Hause vergessen hatte. Hoffentlich hatte Joe einbisschen Geld dabei sonst könnten wir später nix mehr machen, außer wir fuhren erst nach Hause und dann nochmal irgendwo hin. „Hallo Schwesterchen“, rief aufeinmal mir eine nur zu bekannte Stimme. „Luisa was willst du schon wieder von mir? Lass mich und vorallem meine Freunde einfach mal in Ruhe!“ „Ich wollte dich nur fragen ob du endlich glücklich bist, da dein Lover mich ja nicht mehr mag.“ „Klar bin ich das, aber das weist du, deswegen hättest du mich nicht fragen müssen“, entgegnete ich und fragte mich warum sie das machte. Das brachte ihr doch überhaupt nichts. „Na dann noch viiiiel Glück mit deinem Joey“, grinste sie fies und lief an mir vorbei. Sie konnte es natürlich nicht lassen mich dabei anzurempeln. Dabei konnte ich noch hören wie sie etwas flüsterte das sich so anhörte wie: „Das wirst du brauchen!“ Ich schluckte und schaute ihr nach. Hoffentlich meinte sie damit nicht das sie Joe das Video zeigen würde. Aber das konnte sie garnicht! Er war ja schließlich immer bei mir und er würde sich auch nicht mehr mit ihr treffen. Hoffe ich doch mal. Aber sie würde trotzdem ein weg finden! Sie bekam immer was sie wollte! Das wusste ich schon von den paar Tagen in denen ich sie kannte. Aber Joe gehört mir! Ganz alleine mir und den bekommt sie ganz bestimmt nicht! Okay ganz ruhig, ich mach mir wieder viel zu viele Gedanken. Da wird schon nix passieren. Ich muss einfach bei Joe bleiben und aufpassen das er nicht in die Nähe von Luisa kommt. Was wahrscheinlich schwerer sein wird als es sich anhört. Ich schüttelte meinen Kopf in der Hoffnung das ich damit meine blöden Gedanken abschütteln konnte. Und es funktionierte sogar einwenig. Ich schaute kurz auf die Uhr und bemerkte das schon 15 Minuten vergangen waren. Ich sollte mich wohl lieber mal auf den Rückweg machen.
Schnell lief ich zurück in die Praxis und als ich gerade die Tür reinkam sah ich auch schon Joe der gerade aus dem Behandlungszimmer kam. Er hatte mich noch nicht bemerkt und schaute etwas komisch. Ich beobachtete ihn noch kurz doch dann rief ich: „Joey“, und er schaute sofort zu mir. Ein lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und er kam zu mir gelaufen. „Ich habs geschafft“, flüsterte er und umarmte mich. „Ja, komm wir gehen“, flüsterte ich zurück und erwiderte seine Umarmung. „Ich muss noch kurz auf das Rezept warten dann können wir gehen“, antwortete er und ich nickte verständnissvoll. „Was hat der Arzt eigentlich so lange mit deiner Hand gemacht?“ „Erzähl ich dir draußen“, antwortete er und wieder nickte ich. Kurz darauf kam auch schon eine Arzthelferin zu uns mit dem Rezept in der Hand. „Hier ist ihr Rezept, der Arzt hat ihnen ja bestimmt alles erklärt, aber wenn sie irgendwas vergessen sollten, es steht alles dabei“, erklärte sie ihm und Joe nickte. „Dann noch einen schönen Tag und gute Besserung“, verabschiedete sie sich und verschwand wieder ohne auf eine Antwort zu warten. „Jetzt müssen wir wohl erstmal zu einer Apotheke.“ „Ja und ich weiß auch schon wo eine ist“, sagte Joe, nahm wieder meine Hand und lief mit mir aus der Praxis. Schnell liefen wir zur Apotheke die wirklich nicht weit weg war und holten die Salbe. Danach liefen wir wieder zurück da wir ja mit dem Auto da waren. Wir könnten den Tag heute ja auch zu Hause verbringen. „Jetzt erzähl schon was hat der Arzt alles gemacht?“, fragte ich neugierig da Joe die ganze Zeit schwieg. „Also als erstes musste ich ein paar Minuten warten bis der Artzt überhaupt gekommen ist. Dann hat er mir den Verband von Nick abgemacht, oder eher gesagt versucht abzumachen, da er irgendwie an meiner Haut geklebt hatte. Das abmachen hat seher wehgetan und auch eine weile gedauert. Danach hat er geguckt wie schlimm die Verbrennungen sind und hat danach Sabe drauf und neu Verbunden. Die Restliche Zeit hat er mich vollgelabbert weil ich nicht gleich gestern gekommen bin und das, dass schlecht hätte ausgehen können und auch noch das ich den Verband jeden Tag wechseln muss. Naja und dann hat er mich gehen lassen“, erzählte er mir. „Und hat er auch irgendwas gegen die schmerzen gemacht?“ „Ja die Salbe wo ich bekommen hab ist auch gegen Schmerzen. Sie wirkt sogar schon.“ „Achsoo“, nickte ich und konzentrierte mich weiter auf den Verkehr.
„Was wollen wir jetzt machen?“ Joe zuckte nur mit den Schultern und ließ sich neben mich auf die Couch fallen. „Du hast bestimmt keine Lust mehr irgendwo hinzugehen oder?“ Er schüttelte den Kopf und legte sich so hin das sein Kopf auf meinem Schoß lag. „Ich konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen. Ich bin Hundemüde“, murmelte er und schloss eine Augen. „Dann geh doch ins Bett und schlaf dich aus“, schlug ich vor und strich ihm über die Haare. „Dann hab ich aber niemanden der mich streichelt“, grinste er und kuschelte sich etwas mehr an mich. „Idiot“, kicherte ich und boxte ihm gegen die Schulter. „Au, wieso schlägst du mich immer?“, fragte er traurig und hielt sich die Schulter. „Weil du das manchmal brauchst!“ Gespielt beleidigt drehte er mir den Rücken zu. Ich musterte ihn von hinten und fuhr mit meiner Hand seine Wirbelsäule entlang. Er zuckte leicht zusammen und meinte: „Mach weiter!“ Ich grinste und kraulte ihn weiter am Rücken. „Ich liebe dich“, flüsterte er. „Ich dich auch“, erwiderte ich und kurz darauf schlief er ein. Als ich mir sicher war das er fest schlief hob ich seinen Kopf vorsichtig hoch und stand auf. Zum Glück schlief Joe meistens so fest das er nichtmal mitbekommen würde wenn jemand einbrechen würde und alles auf den Boden schmeißen würde. Ich grinste bei der vorstellung und lief dann hoch in sein Zimmer. Sicher ist sicher. Gerade als ich mich auf sein Bett setzten wollte fing mein Handy an zu klingeln. Ich dachte schon es wäre meien Mutter doch als ich aufs Display schaute war dort eine Nummer die ich nicht kannte. „Hallo?“, meldete ich mich. „Hey Sophia, ich bin Shawn!“ „Shaaawn! Wie geht’s dir?“, freute ich mich. „Mir geht’s bestens und dir?“ „Mir auch, aber wir haben ein Problem.“ Ich musste Shawn einfach von dem Video erzählen. Er hatte ja schließlich auch was damit zu tun! „Bitte sag mir das es nichts mit dem Kuss zu tun hat“, meinte er, obwohl er sich wahrscheinlich denken konnte das es um den Kuss ging. „Doch leider hat es was mit dem Kuss zu tun. Meine Halbschwester hat uns nämlich gefilmt!“ „Was? Oh Shit! Kannst du die nicht irgendwie dazu bringen das zu löschen?“ „Nein das kannst du vergessen. Die will meinen Freund nämlich für sich haben“, antwortete ich und seuftze. „Oh das ist doof. Aber wenn du ihm erklärst das du betrunken warst und ich auch dann wird er dir bestimmt glauben.“ „Hmm ja bestimmt.“ Wir telefonierten noch eine ganze Stunde miteinander. Da es dann bei ihm Mitternacht war, legte er auf da er ja seinen Schönheitsschlaf brauchte, wie er es so schön genannt hatte. Obwohl er sich damit ja schon einbisschen selbst beleidigt hatte. Aber was solls. Nachdem er dann also aufgelegt hatte blieb ich einfach auf Joe´s Bett liegen und starrte die Decke an. Was besseres hatte ich im Moment nicht zu tun. Es war zwar nicht wirklich interessant wie ihr euch denken könnt aber so konnte man irgendwie gut nachdenken. Irgendwann wurde es immer aber doch zu langweilig und ich entschloss mich dazu nach Joe zu schauen. Vielleicht war er ja wieder wach und suchte mich.
Als ich das Wohnzimmer betrag lag Joe aber immer noch genauso auf der Couch wie vor einer Stunde. Er sah einfach zu goldisch aus wenn schlief. Wie hatte ich nur so einen tollen Freund verdient? Eigentlich hatte ich ihn ja garnicht verdient da er immer so lieb, besorgt, fürsorglich und zärtlich zu mir war und was tat ich? Ich knutsche im Urlaub mit dem nächst besten Typen rum und werde dabei auch noch von meiner Halbschwester gefilmt und von irgendjemand anderen Fotografiert. Sowas kann echt nur mir passieren. Ich seuftze und bemerkte jetzt erst das ich Joe die ganze Zeit angestarrt hatte. Zum Glück schlief er und bekam davon nichts mit, sonst hätte er sich nur wieder sorgen gemacht. Leicht schüttelte ich meine Kopf und nicht mehr an diese Kuss Sache zu denken und lief leise in die Küche. Ich könnte für Joe und mich ja schonmal was zu essen machen und Joey dann wecken wenn ich fertig wäre. Ich waschte mir schnell die Hände und suchte mir dann alles zusammen was ich fürs Kochen brauchte. Ich würde einfach ein paar Nudel mit Tomatensoße machen da eh nichts anderes da war und ich auch nicht wirklich die beste im Kochen war. Ich konnte nur die einfachsten Sachen machen. Am liebsten war es mir natürlich wenn andere kochten, aber ich konnte Joe mit seiner Hand ja nicht kochen lassen. Er könnte mir in nächster Zeit wohl nur zugucken oder mir einbisschen helfen. Ich wollte ja nicht das er sich nochmal verbrannte und er wollte das bestimmt auch nicht. Ich stand jetzt bestimmt gerade mal 15 Minuten in der Küche und wollte gerade eine Nudel probieren da legten sich zwei starkte Arme um meinen Bauch und ich spürte wie er mir einen Kuss auf den Nacken hauchte. Eine Gänsehaut zog sich über meine Rücken und ich fing an zu lächeln. „Was riecht hier denn so gut?“, fragte er flüsternd. „Ich mach uns essen, willst du probieren?“ Ich hielt ihm die Gabel mit der Nudel entgegen und er nahm sie sich mit dem Mund. Er kaute kurz und meinte dann: „Mhhm die sind gut.“ „Okay dann setzt dich hin ich komm gleich.“ Doch er machte keine anstallten mich loszulassen. „Ich geh nur wenn du mir vorher einen Kuss gibst!“ Ich drehte mich grinsend in seiner Umarung um und gab ihm einen kleinen Kuss. Doch Joe reichte der Kuss nicht, denn er legte seine Hand an meinen Hinterkopf und zog mich wieder zurück. Er küsste mich innig und ich erwiderte den Kuss natürlich. Erst als wir keine Luft mehr bekamen löste sich Joe wieder von mir. „Wenn du mich immer so küsst wenn ich essen mach, mach ich ab jetzt öfters essen“, grinste ich und er erwiderte mein grinsen nur. Ich drückte ihm nur noch einen kleinen Kuss auf die Wange und schob ihn dann richtung Esszimmer. Ich schüttete die Nudel schnell in ein Sieb und stellte dieses dann wieder auf den Topf als das Wasser durchgelaufen war. Danach trug ich erst den eine Topf zu Joe ins Wohnzimmer und dann den anderen. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, grinste Joe als ich mich dann hingestetzt hatte und nahm sich was zu essen. Ich verdrehte nur meine Augen und nahm mir dann nach ihm auch was. Während dem essen redeten wir entweder über irgendwas belangloses oder schwiegen uns einfach nur an. Nach dem Essen waren wir irgendwie beide zu faul aufzustehen und was wegzuräumen, deswegen blieben wir einfach sitzen und unterhielten uns. Doch plötzlich piepste sein Handy. Er hatte eine sms bekommen. Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und drückte ein paar mal auf dem Bildschirm rum bis er nurnoch auf den Bildschirm starrte. Anfangs hatte er noch ein lächeln auf den Lippen doch um so länger er auf den Bildschirm seines Handy starrte um so weiter sinkten seine Mundwinkel nach unten. „Joe? Was ist los?“, fragte ich besorgt, doch Joe antwortete nicht. Ich musterte sein Gesicht und sah wie ihm eine Träne die Wanger runter lief. „Joe warum we...“, ich unterbrach mich selber da es in meinem Kopf aufeinmal klick machte und ich wusste was er sich da anschaute. Meine Augen weiteten sich und ich wusste, ich musste jetzt irgendwas machen sonst wäre unsere Beziehung am Arsch. „Nein, Joe du darfst das nicht glauben!“, schrie ich schon fast panisch, stand auf und lief zu ihm. Ich wollte meine Hand auf seine Schulter legen doch er zuckte zurück und stand ebenfalls auf. „Ich kann es nicht fassen“, flüsterte er und ich wollte was sagen doch er sprach weiter. „Sophia ich habe dich immer beschützt, war immer bei dir wenn du mich brauchtest, habe dir vertraut egal was du gemacht hast und war dir TREU! DU WARST MEIN LEBEN! Und was machst du?? Du betrügt mich einfach mal wenn du nicht zu Hause bist mit irgendeinem Italienischen Typen und bist nicht mal so mutig es mir selber zu sagen! Ich dachte wirklich Luisa wäre eine falsche Schlange aber du bist kein Stück besser als sie!“, er wurde immer lauter und man konnte die Wut in seinen Augen erkennen. Doch dort war nicht nur Wut sonder auch Enttäuschung. Sehr große Enttäuschung! Er drängte mich dabei immer weiter Richtung Haustür und ich wusste das er wollte das ich ging. Meine Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten, sie liefen einfach über meine Wangen, aber das war mir egal. Er konnte ruhig sehen das ich das nicht wollte, das ich auch Traurig war. „Aber Joe...“, schluchte ich doch Joe unterbrach mich. „Ich will dich nicht mehr sehen, GEH!“ Ich zuckte unter seinem scharfen Ton zusammen. „Bitte ich...“ „VERSCHWINDE!“, schrie er und jetzt fing auch er an zu weinen. Wütend wischte er sich die Tränen weg. Ich schluchtze, nahm meine Schuhe und ging. Es hätte keinen Sinn gemacht weiterhin dort zu bleiben. Irgendwann wäre er noch ausgerastet. Hinter mir knallte Joe die Tür laut zu und wieder zuckte ich zusammen. Die Tränen liefen mir wie Bäche über die Wangen und ich konnte alles um mich herum nurnoch verschwommen wahrnehmen. Trotzdem liefen meine Beine weiter. Ich wusste nicht wo meine Beine mich hinführten aber das war mir im moment relativ egal. Ich wollte einfach nur weg, einfach nur alleine sein. Wie in Trance lief ich durch die Stadt, bekam nicht mit was um mich herum geschah. Lief einfach weiter. Irgendwann erkannte ich mein Haus und war froh das mich meine Beine hier her geführt hatten. Ich rannte so schnell ich konnte zur Haustür, öffnete sie mit zitternen Fingern und stürmte dann gleich in mein Zimmer. Wo ich bin auf mein Bett fallen ließ und erstmal los schreite. Ich konnte spüren wie die Wut in mir hoch kam. Die Wut auf mich selber und auch die Wut auf Luisa, weil ich ohne sie ein viel besseres Leben hätte. Aufgebracht nahm ich das Bild von mir und Joe das sowieso schon kaputt war vom letzten mal und schmiss es gegen die Wand. „Wieso ich?!“, schrie ich und rollte mich zusammen.
Ich wusste nicht wie lange ich schon so da lag und mir die Augen aus dem Kopf weinte aber irgendwann kam meine Mutter fröhlich ins Zimmer. Doch als sie mich da liegen sah mit den verheulten Augen veränderte sich ihr Gesicht und geschockt und dann zu besorgt. „Sophia, was ist passiert? Tut dir irgendwas weh?“ Ob mir irgendwas weh tat? Nein mein Herz war nur in tausend Teile zerbrochen aber sonst war alles okay! Anstatt zu antworten schüttelte ich einfach meinen Kopf. „Hat es was mit Joe zu tun?“, fragte sie weiter und bei seinem Namen zuckte ich zusammen und schluchtze wieder. Das reichte meiner Mutter als Antwort und sie zog mich in ihre Arme. Ich kuschelte mich sofort an sie und fing wieder an stärker zu weinen. Ich war über glücklich das meine Mutter immer für mich da war, selbst wenn ich manchmal nicht auf sie hörte. „Weis er es?“ Sie wusste das ich wusste was sie meinte. Ich nickte nur heftig und drückte mich fester an sie. „Hast du es ihm erklärt?“ „E...er hat m...mich nicht ge...gelassen“, stotterte ich und versuchte meine Stimme unter Kontrolle zu bringen. Ich musste wieder daran denken sie er mich angeschrien hatte und hörte immer wieder seine wütene Stimme in meinem Kopf. „Er hat mich nur angeschrien! Hat mich einfach rausgeschmissen!“, schrie ich obwohl meine Mutter garnichts dafür konnte. „Shhh... ich glaube es ist besser wenn du einbisschen schläfst und dich beruhigst“, flüsterte sie mir ins Ohr und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich nickte nur leicht. Sie drückte mich zurück ins Kissen und deckte mich zu. „Das wird schon wieder“, sagte sie sanft und gab mir noch einen Kuss auf die Wange bevor sie mich alleine lies mit meinen Gedanken.
Als ich aufwachte scheinte mir die Sonne direkt ins Gesicht und ich drehte mich brummend um. Ich wollte schon wieder die Augen schließen und weiter schlafen doch da klopfte es an meiner Tür. Ohne auf eine antwort zu warten ging meine Tür auf schon auf. „Sophia? Bist du wach?“, fragte meine Mutter und ich nickte nur. „Dann komm ich hab uns was zu essen gemacht.“ Diesmal schüttelte ich den Kopf. „Süße du kannst jetzt nicht aufhören zu essen nur weil Joe sauer auf dich ist!“ „Nenn mich nicht süße“, fauchte ich. Das erinnerte mich einfach zu sehr an Joe. Er hatte mich wirklich immer Süße genannt. Manchmal hätte man denken können ich heiß süße und nicht Sophia. Aber ich liebte es über alles wenn er mich so nannte. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wieder zum weinen bringen“, entschuldigte sich meine Mutter und wischte mir die Tränen weg. Ich hatte garnicht gemerkt das ich angefangen hatte zu weinen. „Ich hab nur wieder an Joe gedacht“, murmelte ich und starrte auf meine Bettdecke. „Ruf doch mal Jessy an, vielleicht hat sie ja Zeit und aknn dich einbisschen ablenken“, schlug sie vor und ich nickte. Das war garkeine so schlechte Idee. „Okay. Willst du wirklich nichts essen?“, fragte sie vorsichtshalber nochmal nach doch ich schüttelte nur wieder meinen Kopf. Sie stand seuftzend auf. „Nagut, aber wenn du Hunger bekommst sagts du mir bescheid okay?“ „Ja mum, dann komm ich sofort zu dir!“, lächelte ich leicht und sie verließ zufrieden mein Zimmer. Ich streckte mich erstmal Müde und nahm mir dann mein Handy das auf meinem Nachttisch lag. Ich tippte schnell ihre Nummer ein und hielt mir dann das Handy ans Ohr. Ich wartete und wartete doch dann drückte sie mich weg. Wieso drückte Jessy mich weg? Sie hatte mich noch nie weggedrückt. Noch nichtmal als wir mal streit hatten. Aber vielleicht ist sie auch einfach auf den flaschen Knopf gekommen. Ich versuchte es nochmal aber sie drückte mich wieder weg. Okay? Das war echt seltsam. Ich probier einfach mal Nick zu erreichen vielleicht wusste der ja was los war mit Jessy. Ich wählte also diesmal Nick´s Nummer und wartete. „Hallo?“ Yeees er ging dran! „Hey Nick, ich bins Sophia“, meldete ich mich „Was willst du?“, meinte er aufeinmal total genervt. „Was ist denn aufeinmal mit euch los? Darf ich euch nicht mehr anrufen? Wir sind doch beste Freunde!“, fragte ich und konnte meinen enttäuschten Unterton nicht verstecken. „Beste Freunde? Geh doch zu deinen italienischen Freunden zurück! Die findest du doch eh besser als uns!“, entgegnete Nick und dann hatter er auch schon aufgelegt. Ich starrte geschockt auf mein Handy. Nein! Jetzt hatte sie auch noch Nick und Jessy irgendwas schlechtes über mich erzählt, das nicht mal stimmte. Will die mein ganzes Leben zerstören? Mir kamen schon wieder die Tränen hoch aber ich wollte nicht weinen! Nicht wegen Luisa! Genau das wollte sie doch damit erreichen. Das sie alles bekam was mir wichtig war und ich allein da saß und weinte. Ich musste irgendwie Jessy und Nick davon überzeugen das Luisa log. Was auch immer sie ihnen erzählt hatte. Ich sprang regelrecht aus meinem Bett, machte schnell meine Schminkte frisch. Es musste ja nicht jeder wissen das ich geheult hatte.
„Gehst du zu Jessy?“, fragte meine Mum als ich gerade die Haustür öffnen wollte. „Ja ich weiß nicht wie lange ich dort bleibe. Aber ich komm aufjedenfall vor 8 zurück“, antwortete ich. Sie musste ja nicht gleich wissen das Jessy auch auf mich sauer war. Sie nickte einverstanden und ich ging nach draußen. Ich würde als erstes zu Jessy gehen da sie am nähesten wohnte und dann zu Nick. Ich brauchte gerade mal 3 Minuten bis zu Jessy´s Haus. Ich klingelte auch gleich und kurz darauf öffnete mir ihre Mutter die Tür. „Hallo Sophia“, begrüßte sie mich. „Hallo, könnte ich kurz mit Jessy reden?““ „Klar ich hol sie schnell“, sie lächelte mich nochmal kurz an und verschwand dann in einem Zimmer, das Jessy´s war. Ich atmete tief durch und schloss kurz meine Augen. Hoffentlich würde sie mir glauben! Als ich meine Augen wieder öffnete kam Jessy gerade aus ihrem Zimmer und schaute mich böse an. „Was willst du hier?“ „Ich wollte mit dir reden, weil du nicht ans Handy bist“, antwortete ich ihr. „Ja weil ich nicht mehr deine Freundin bin. Wenn ich das überhaupt mal war!“, entgegnete sie und schlug dir Tür vor meiner Nase zu. Wieso lies mich keiner erklären! Aaarrrgghhh! Ich werde hier noch verrückt! Meine letzte Chance war Nick.
Als ich zu Nick lief, lief ich zufällig an Joe´s Haus vorbei. Wirklich zufällig! Ich blieb kurz stehen und wäre am liebsten zur Haustür gelaufen und hätte geklingelt. Aber das würde ich jetzt wahrscheinlich nie wieder tun. Man dieses Haus erinnerte mich an so viele tolle Momente aber auch an schlechte. Ich vermisste Joe jetzt schon sooo sehr wie sollte das nur weiter gehen. Am liebsten hätte ich mich hier hingesetzt und wieder los geheult aber dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Deswegen lief ich schnell weiter zu Nick. Kurz darauf war ich auch schon bei Nick angekommen und hatte klingelt. Es dauerte eine Weile bis Nick endlich die Tür öffnete. „Was willst du hier?“ „Nick du musst mir zuhören. Ich will dir das erklären, was auch immer Luisa euch erzählt hat!“ „Für was? Damit du uns wider anlügen kannst? Nein danke!“, und mit diesen Worten schlug auch er mir die Tür vor der Nase zu. „NIIICK!“, schrie ich und hämmerte gegen die Tür aber es tat sich nichts mehr und meine Hände fingen an weh zu tun. „Scheiße!“, fluchte ich und lief mich auf den Boden sinken. Was mach ich den jetzt? Ich hatte niemanden mehr! Alle dachten ich würde sie anlügen obwohl ich das garnicht tat! Das könnte ich niemals. „Wer war das Nick?“, hörte ich aufeinmal Joe´s Stimme. Sofort horchte ich auf und zog mich an der Tür hoch. „Ach da hatte jemand die falsche Adresse“, wintek Nick ab. Ich folgte den Stimmden und fan ein Fenster das gekippt war. Es führte ins Wohnzimmer und dort saßen Nick und Joe, die gerade Fernseh schauten. „Die hat sich aber angehört wie Sophia!“, meinte Joe und klang dabei so traurig das ich ihn am liesbten in den Arm genommen hätte. „Das hast du dir bestimmt nur eingebildet.“ Joe zuckte nur mit den Schultern und seuftze. Nick stand aufeinmal wieder auf und ich duckte mich schnell. Ich sollte wohl lieber gehen bevor die noch mitbekamen das ich sie belauschte.
Traurig schnlenderte ich durch die Stadt. Ich wollte einfach nur alleine sein und nachdenken. Naja eigentlich wäre ich lieber bei Joe aber daran denke ich jetzt lieber nicht. Zwei Stunden lang lief ich eifnach irgendwelche Straßen entlang und dachte einbisschen nach. Aber da kam nichts sinnvolles bei raus also entschied ich mich wieder zurück nach Hause zu laufen, da es sowieso schon sieben war und ich versprochen hatte um acht da zu sein. „Hey, na wie wars bei Jessy? Konnte sie dich einbisschen aufheitern?“ Ich schüttelte nur den Kopf und rannte hoch in mein Zimmer. Ich schmiss mich wieder auf mein Bett und schaltete diesmal den Fernseher ein. Doch keine zwei Minuten später kam auch schon meine Mum ins Zimmer und schaute mich fragend an. Ich versuchte ihren Blick zu ignorieren und starrte weiter auf den Fernseher. Obwohl ich nicht mal wirklich mitbekam was gerade lief. „Was ist los? Hast du dich mit Jessy gestritten?“ Sie setzte sich zu mir aufs Bett und drehte meinen Kopf zu ihr so das ich sie ansehen musste. „Wir haben nicht gestritten“, murmelte ich. „Sophia jetzt sag schon was los ist. Du weist doch du kannst mir alles erzählen“, sie schaute mich liebevoll an. Ich seuftze. „Luisa hat Nick und Jessy lügen über mich erzählt und jetzt hassen mich alle meine Freunde, zufrieden?!“ „Was? Der werd ich´s zeigen!“, meinte Mutter wollte schon aufstehen doch ich hielt sie an ihrem T-shirt fest. „Nein! Bitte tu das nicht. Wenn du das machst wird sie mich nur noch mehr runter machen! Ich muss das alleine schaffen!“ „Aber...“, wollte sie mir schon wiedersprechen aber ich unterbrach sie. „Kein aber Mum! Oder willst du das sie mein ganzes Leben zerstört?“, ich schaute sie mit traurigen Augen an und sie seuftze. „Nagut....Joe und die anderen werden sich ja bestimmt wieder beruhiegen und die verzeihen“, versuchte sie mich aufzumuntern und umarmte mich. Ja wenn ich doch nur wüsste warum sie sauer waren. Ich drückte mich fest an meine Mutter und fing wieder an zu weinen. Ich glaube das letzte mal wo ich so viel geweint habe war im Krankenhaus. Hoffentlich bekomm ich das alles wieder hin...
Es waren jetzt schon vier Wochen vergangen und wie ihr euch denken könnt hatten mir meine Freunde immer noch nicht verziehen. Ich wusste echt nicht was ich hier eigentlich noch wollte. Ich hatte hier doch sowieso kein richtiges Leben mehr. Die Einzigste wichtige Person die mir noch blieb war meine Mutter. Da sie sich immer Sorgen um mich machte wenn ich zu lange im Zimmer saß und an die Decke starrte oder zu lange im bad brauchte ging ich oft raus in die Stadt. Obwohl ich dann meistens irgendwo hinlief wo mich keiner sehen oder hören konnte. Dort weinte ich dann meistens oder starrte gedankenverloren in den Himmel. Ja besseres hatte ich nicht zu tun seit ich keine Freunde mehr hatte, oder eher gesagt seit ich kein Grund zum leben mehr hatte. Am meisten vermisste ich natürlich Joe. Seine Nähe seine Küsse, seinen tollen Geruch, seine Augen....ach einfach alles an ihm! Aber ich hatte ihn nicht mehr gesehen und traute mich nicht bei ihm zu klingeln oder ihn anzurufen. Dafür war ich einfach viel zu feige. Ab und zu wenn mir langweilig war rief ich Chris an da er immer ein guter Zuhörer war und mich auch meistens irgendwie aufmuntern konnte. Am liebsten hätte ich manchmal zu ihm gesagt das er zu mir kommen soll aber das ging ja schlecht. Wieso musste er nur so weit weg wohnen? Das war nicht fair! Er hatte mir aber auch von seinem Leben erzählt. Er war zum Beispiel mit seiner Freundin endlich zusammen gezogen und sie hatte einen Job als Arzt bekommen wie ich es ihm gesagt hatte. Er arbeitete natürlich immer noch im Hotel aber jetzt musste er dort nicht mehr wohnen. Er hatte mir versprochen das wenn ich irgendwas brauchte er immer für mich da wäre. Nur leider konnte er nun mal nicht herkommen, wie sehr ich das auch wollte. Achja ich hatte auch angefangen ihm sein Geld wieder zurück zu bezahlen obwohl er gemeint hatte das, dass nicht so wichtig wäre. Aber ich wollte nicht mein leben lang schulden bei ihm haben, so schneller ich die los war um so besser. Dann müsste ich da nicht dauernd dran denken.
Auch heute war ich wieder in der Stadt doch ich hatte total Hunger da ich noch nichts gefrühstückt hatte. Also entschied ich mich in einem Bistro Frühstücken zu gehen. Ich hatte nicht lange nach einem guten Bistro gesucht sondern war einfach in das nächst beste gegangen. Mir war im Moment sowieso alles egal. Ich setzte mich also an irgendeinen freien Tisch am Fenster und schaute mir die Karte an. Ich wollte nicht zu viel essen da ich die letzten vier Wochen nicht viel gegessen hatte und jetzt nicht mehr viel essen konnte. Mein Magen hatte sich einfach dran gewöhnt nicht viel zu bekommen. „Hallo, was darf ich ihnen bringen?“, fragte mich eine junge, nette Kellnerin. „Ich hätte gerne eine heiße Schokolade und ähm zu essen die Nummer vier“, ich lächelte sie leicht an und legte die Karte wieder auf den Tisch. „Okay, danke. Kommt sofort“, sie nahm sich die Karte und ging weiter zum nächsten Tisch. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hand und starrte aus dem Fenster. Das war in letzter Zeit auch oft zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden. Ich mein was sollte ich sonst tun außer aus dem Fenster starren. Ich könnte ja schlecht mit mir selber reden sonst würde meine Mutter noch denken ich werde verrückt. Da draußen fast keine Leute durch die Straßen liefen schaute ich auf den Tisch und malte unsichtbare Kreise drauf. Erst als die Kellnerin mit meiner Bestellung wieder kam schreckte ich auf. Sie stellte mir lächelnd das Essen und Trinken und ging dann mit einem: „Guten Appetit“, wieder. Ich nahm mir das Messer und fing an mein Brötchen aufzuschneiden. Ich dachte früher immer wenn ich mal ein Tag ohne meine Mutter war das ich einsam war doch erst jetzt wusste ich was es wirklich hieß alleine zu sein. Wie es sich anfühlte die wichtigsten Menschen zu verlieren. Es fühlte sich an als hätten diese Personen dein Herz und mit ihnen ist auch dein Herz gegangen. Du kannst einfach nicht mehr fühlen. Du bist wie leblos. Doch ändern konnte daran niemand was.
Nachdem ich gegessen und getrunken hatte blieb ich trotzdem noch sitzen da ich einfach zu faul war um aufzustehen. Die Leute um mich herum hatten sich schon sehr oft geändert. Dauernd stand irgendjemand auf und ging und kurze Zeit später setzte sich jemand anderes dort hin. Es war irgendwie interessant zu beobachten wie unterschiedlich der Geschmack der Leute war. Und wie viel manche essen konnten oder wie wenig. Jeder Mensch der hier raus und rein ging war interessant auf seine eigene Art. Ich musste immer wieder lächeln wenn ich Leute sah die zufrieden und glücklich waren aber irgendwie erinnerte mich das immer an mich und Joe und dann verging mir das lächeln auch gleich wieder. Ich seufzte und schaute zur Tür da diese schon wieder aufging. Doch als ich erkannte wer da gerade rein kam blieb mein Herz stehen und ich hielt den Atem an. Panisch schnappte ich mir die Karte vom Nachbartisch - wo zum Glück keiner saß - und hielt sie mir vors Gesicht. „Mum ich hab keinen Hunger“, hörte ich Joe meckern. Warum musste er ausgerechnet hier rein kommen? Es gab hier sooo viele Bistros aber nein Joe muss ja mit seiner Mutter unbedingt HIER rein gehen. „Joe ich will mit dir reden du musst ja nix essen jetzt komm!“, entgegnete seine Mutter und Joe folgte ihr seufzend an einen Tisch. Ich schaute beobachtete die beiden aber immer wenn sie in meine Richtung schauten hielt ich schnell die Karte vor mein Gesicht! Sie mussten ja nicht wissen das ich hier war. Als Joe und Denise sich dann hingesetzt hatten kam auch schon die Kellnerin und sie bestellten irgendwas. „So und worüber wolltest du jetzt mit mir reden?“, fragte Joe sichtlich genervt. Wie seine Stimme doch vermisst hatte. „Ich wollte mit dir darüber reden das du langsam mal eine Frau brauchst.“ Meine Augen weiteten sich und Joe schaute auch nicht wirklich begeistert. Wir waren gerade mal vier Wochen nicht mehr zusammen und dann will die schon eine neue für meine Joey? Die hat sie doch nicht mehr alle! „Was? Ich will jetzt keine andere!“ „Du kannst nicht dein leben lang dieser Sophia nachtrauern! Wie wär’s mit Luisa? Die scheint doch ganz nett zu sein.“ Meine Kinnlade fiel nach unten. Wie bitte? Luisa? War das ihr ernst? „Hmm vielleicht hast du recht“, murmelte Joe und ich konnte es gerade noch so verstehen. Wie konnte er so was nur sagen? War ich ihm so egal das er sich gleich wieder eine andere nahm? Oder tat er das nur wegen seiner Mutter? Ich wollte einfach nur noch hier raus! Ich konnte das nicht mehr mit anhören. Schnell holte ich Geld aus meiner Tasche, legte es auf den Tisch und rannte aus dem Bistro.
Ich brauchte jetzt jemanden der mich in den Arm nahm und da meine Mum die einzige war die ich noch hatte rannte ich nach Hause. Als ich die Haustür aufmachte kam auch schon meine Mutter aus dem Wohnzimmer und schaute mich besorgt an. Dad tat sie immer wenn ich nach Hause kam. Meistens schaute ich sie dann genervt an und ging hoch in mein Zimmer, aber manchmal brauchte ich sie und dann umarmte sie mich meistens. Sie tröstete mich immer wenn ich sie brauchte, egal wie lange ich weinte. Dabei sprach sie meistens auch noch liebevoll auf mich ein, was echt gut tat. Ich blieb einfach in der offenen Tür stehen und breitete meine Arme aus. Meine Mutter wusste sofort was zu tun war und umarmte mich. „Willst du mir erzählen was passiert ist Mausi?“, fragte sie leise und ich nickte nur. Sie zog mich immer noch umarmend mit ins Wohnzimmer und setzte sich dann mit mir auf die Couch. Ich fing auch gleich an zu erzählen und sie hörte mir aufmerksam zu. Ab und zu strich sie mir beruhigend über den Arm. „Ich glaub nicht das Joe mit Luisa zusammen kommen wird“, versuchte meine Mutter zu beruhigen. „Aber er hat doch seiner Mutter zugestimmt!“ „Vielleicht ist es einfach das beste wenn du ihn vergisst Spätzchen“, meinte sie und schaute mich entschuldigend an. „Ich kann aber nicht“, schluchzte ich und rannte hoch in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und blieb den restlichen Tag dort liegen bis ich abends einschlief.
Es waren fünf weitere Wochen vergangen in denen ich nur in meinem Zimmer gelegen hatte. Ich weiß vor fünf Wochen hatte ich noch gesagt das ich oftmals raus ging weil meine Mutter sich sorgen um mich machte aber ich wollte nicht mehr rausgehen. Es war einfach zu riskant dort irgendjemanden zu treffen. Ich weis das ich mich nicht mein leben lang in meinem Zimmer einsperren konnte aber das hatte ich auch gar nicht vor. Ich hatte nämlich einen Plan den ich auch durchziehen würde. Egal ob meine Mutter sich Sorgen machte, ich konnte so nicht weiter leben. Ihr wollt wissen was mein Plan ist? Ganz einfach, ich hatte in letzter Zeit öfters mit Chris telefoniert und er hatte mir erzählt das ich zu ihm kommen könnte wenn ich wollte und dieses Angebot hatte ich sofort angenommen. Ich musste hier weg! Weg von den ganzen Erinnerungen. Ich würde in Italien einfach ein neues Leben anfangen, mit neuen Freunden und vielleicht auch mit einem neuen Freund. Dort könnte ich auch Joe schneller vergessen, da ich ihm nicht jeden tag über den weg laufen konnte wenn ich in der Stadt war. Wann ich vor hatte zu gehen? Schon heute! Heute Nacht wenn meine Mutter schon schlief würde ich gehen. Sie wusste nämlich nichts davon, aber ich würde ihr einen Brief da lassen und dann anrufen wenn ich in Italien ankam. Ich musste diesen Brief jetzt nur noch schreiben und warten bis meine Mutter ins Bett ging. Es war nämlich schon Mitternacht, aber sie saß immer noch im Wohnzimmer und schaute Fernseh.
Ich lief zu meinem Schreibtisch und nahm mir einen Stift und ein Blatt das hier gerade rum lag. Kurz überlegte wie ich mich am besten ausdrücken sollte und fing dann wie automatisch an zu schreiben. Ich erklärte meiner Mum in diesem Brief warum ich ging und das ich mich melden und so weiter. Das werdet ihr noch früh genug erfahren was genau ich schrieb. Als ich fertig war legte ich den Stift zur Seite und lies ihn mir noch mal durch. Er war gut, nicht perfekt aber gut. Am Telefon würde ich ihr das wenn sie wollte noch mal genau erklären obwohl sie sich ja eigentlich alles denken könnte. Zufrieden faltete ich den Zettel und lies ihn auf meinen Schreibtisch liegen. Ich drehte mich mit meinem Schreibtischstuhl und schaute auf meinen Koffer. Ja ich hatte nur das nötigste eingepackt. Dort würde ich mir dann mehr kaufen. Ich wusste zwar noch nicht wo Chris mit unterbringen wollte aber das würde ich spätestens in Italien erfahren wenn er mich am Flughafen abholte. Auf einmal hörte ich wie meine Mutter ins Schlafzimmer lief. „Endlich“, flüsterte ich und schaute auf meine Wecker. Er zeigte ein Uhr nachts an. Zum Glück fuhren Taxis den ganzen Tag und die ganze Nacht. Sonst würde ich nie an den Flughafen kommen.
Ich nahm mir meinen Koffer, den Brief und lief dann runter. So gut es ging versuchte ich keinen Geräusche zu machen und stellte meinen Koffer erstmal in den Gang. Leise schlich ich mit dem Brief in die Küche und heftet ihn mit einem Magneten an den Kühlschrank. Ihr fragt euch jetzt bestimmt warum an den Kühlschrank? Ganz einfach, weil meine Mutter dort immer all ihre Termine dran heftet und jeden Tag draufguckt. Also wird sie dort meinen Brief bestimmt ganz schnell finden. Es tat irgendwie tief im Herzen weh sie alleine hier zu lassen aber sie hatte ja noch Freunde die für sie da waren. Ich hatte hier nur noch sie und ich konnte hier einfach nicht mehr leben aber das hatte ich ihr auch alles im Brief erklärt. Ich strich ein letztes mal über den Brief und lief dann zurück zu meinem Koffer. Ich nahm ihn hoch und lief zu dem kleinen Fenster neben der Tür. Da kam auch schon mein Taxi und ich lief schnell raus. Eigentlich konnte man meinen Koffer ja ziehen da er rollen hatte, aber wenn ich ihn jetzt rollen würde dann würde das meine Mutter hören und das wollte ich ja nicht. Der Taxifahrer stieg aus und nahm mir den Koffer ab. Ich bedankte mich leise und setzte mich ins Auto. „Wohin soll’s denn gehen?“, fragte mich der Fahrer als er wieder einstieg. „An den Flughafen bitte“, antwortete ich und er nickte. Er fuhr los und ich starrte seufzend aus dem Fenster. Jetzt hieß es „Machs gut altes Leben und Hallo neues Leben.“

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Tag der Veröffentlichung: 27.05.2011

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