Cover

Prolog



"Herr, Frau Juse? Bitte folgen sie mir, der Doktor wartet schon auf sie." Ich blicke auf und sehe einer kleinen, pausbäckigen Frau ins Gesicht. Nur am Rande bemerke ich, wei meine Frau Rose leicht zusammenzuckt, als sie aus ihren Gedanken gerissen wird. Nickend stehe ich auf und wende mich Rose zu:"Schatz, kommst du?", und nehme sanft ihre verkrampfte Hand. Sie gibt sich einen Ruck und stemmt sich vorsichtig an der Schullehne hoch. Schmerzhaft verzieht sie das Gesicht zu einer scheußlichen Grimasse, als ob sie eben einen Schlag in die Magengrube bekommen hätte, besinnt sich wieder und legt dann behutsam ihre ziehrliche Hand auf den großen, gewölbten Bauch. "Es ist schon wieder passiert...", keucht sie mit angehaltenem Athem und färht an die Schwester gewandt energisch fort:"Bringen sie uns zu ihm!" Diese zieht die dicken, buschigen Augenbrauen hoch, dreht sich dann aber um und trippelt mit ihren durzen Stummelbeinchen vorran. Meine Frau stützend sehe ich mich im Flur um, die grauen, schäbigen Wände und der dreckige, braune Fließenboden werden in geraumen Abständen von hässlichen, grünen Türen gesäumt. Für die Belichtung sorgen grelle, nackte Glühbirnen, die alles in ein dämmerliches, unfreundliches Licht tauchen. Meine Gedanken schweifen zu der, vor meiner Nase rumschwänzelder Krankenschwester und ohne das ich es will, frage ich mich unwillkühlich, wie man seinem einenem Kind denn so eine Aussehen verleihen kann. Sofort beräue ich meinen Gedanken und bekomme Mitleid mit der kleinen Frau. Ohne, dass sie es merkt, betrachte ich jetzt auch meine Frau eingehender, sie ist etwas kleiner als ich und sehr ziehlich, hat langes, dichtes goldblondes Haar mit türkisen Spitzen, was etwas verrückt aussieht, aber durch ihre kleine Stupsnase, den großen, dicht von Wimpern umrahmte, braune Augen und dem kleinen, asiatisch wirkenden Schmollmund wieder wett gemacht wird. Die Schwester bleibt apprupt stehen, und ich laufe, noch immer in Gedanken versunken, gegen sie. Dadurch ernte ich einen empörten Blick von ihr, während sie verkündet: "Bitte, treten sie ein, aber sprechen sie bitte leise, der Doc. hat fürchterliche Kopfschmerzen, und einen langen, anstrengenden Tag hinter sich." Ich wechsel mit Rose einen belustigten Blick, noch während wir einen spährlich eingerichteten Raum betreten. In der einen Ecke steht ein weißes Krankenhausbett an dessen linker Seite sich ein mit vielen Schläuchen bestückter Aparat schmückt, auf der Rechten ein Hocker. Auf der anderen Seite des Zimmers steht ein Schreibtisch mit einem Computer und einem Sessel, in den sich ein ca. 50 Jahre alter Mann mit einem Dreitagebart und einer Hornbrille. Seine Augen sind geschlossen und fast wage ich zu glauben, dass er schläft, als er plötzlich die Augen öffnet und mich mit stahlgrauen Augen durchbohrt. "Guten Abend Herr und Frau Juse, Sie, meine Dame, können sich gleich auf das Bett legen, und der Herr darf auf dem Hocker platznehmen..." Ich nicke ihm zu und setze mich neben das Bett. Nervös und gespannt zu gleich, blickt Rose zum Doktor auf und erwiedert dessen Gruß: "Guten Tag, Doktor Martschin, wir sind hier um unser erstes Baby zu gestalten." Für einen Moment steht er wie versteinert da und ich bilde mir ein, dass seine Augen die Farbe rot annehmen, doch es geht zu schnell und der antwortet schon, wir könnten beginnen.

Myelin Thala



Was bin ich?


Eine Nacht wie keine


Ich war glücklich. Eine endlose Welle von neuen Eindrücken überkam mich. Alles war so weich, so zerbrechlich und doch so stark, um gegen den Wind und die Menschen stand zuhalten. Die Frage war nur: Wie lang noch? Wie lang würden die Gänseblümchen ihre gelben Köpfe noch halten können, wie lang könnten die Büsche noch ihre übergroß gezüchteten Bären noch tragen können? Ich füllte meine Lungen erneut mit der klaren, angenehm warmen Sommernachtsluft. So lag ich nun dort, zwischen Gänseblümchen, Hahnenfüßen und Mohnblumen, die sich sanft im Takt des Windes hin und her wogen. Über mir tummelte sich eine kleine Schar Glühwürmchen, die munter mit ihren glühenden Hintern wackelten, um dem anderen Geschlecht zu gefallen, und irgendwo in der Ferne sang eine Nachtigall mit ihrer unwiderstehlich hohen Stimme. Wie von selbst bewegte sich meine Hand an seiner Halsbeuge nach oben, wo sie, an den Lippen angekommen, stockte. Sie waren weich, etwas rau, wohlwollend gerundet, einfach vollkommen. Diese öffneten sich nun einen Spalt breit und ein Seufzer entrang ihnen. Ich schauerte, als seine Hand, den Oberschenkel aufwärts fahrend, sich auf meine nackte Hüfte zu bewegte, dort blieb, und nur seine Fingerspitzen leicht meine nackte, leicht olivfarbene Haut streichelte. Meine Sinne waren so klar wie noch nie, meine unendlich große Lust geweckt. Meine Finger noch immer auf diesen wundervollen Lippen, so als wollte ich sie so beschützen, schlang ich eines meiner Beine um seinen schlanken, muskulösen Körper. Die Hand auf meiner Hüfte zuckte, von der Lust durchströmt wölbte er sich ein wenig, sodass unsere Körper aufeinander trafen. Die Hitze durchströmte mich auf einmal so stark, dass ein sich ein Keuchen aus meinen Lungen drang, ich drohte förmlich zu platzen, wenn da nicht seine schönen Lippen auf meine getroffen wären. Sie passten perfekt auf die meinen, schmiegten sich an sie, als wären sie nur dafür gemacht. „ Das sind sie doch auch! Er liebt nur dich, er gehört nur dir, wie er es dir vorhin ins Ohr geflüstert hat!“, schoss es mir durch den Kopf, und es stimmte wirklich, er liebte nur mich, so wie ich seine Liebe erwiderte. Sein Stöhnen drang an mein Ohr, als ich meine Lippen von den seinen löste und mit ihnen an der Halsbeuge entlang hinunter fuhr. Ganz langsam und vorsichtig öffnete ich sie, um ab und zu mit meiner Zunge auf seine Haut zu stoßen, ich liebkostete sie, denn sie war einzigartig. Sie schmeckte nach Schokolade, Früchten und Natur. Seidig glatt war sie und wohl gebräunt, auch roch sie nach einem angehnemen, fruchtigen Frülings-Sommerduft. Seine Hände fuhren mir über meine freigelegten Brüste und meinen Rücken, auch sie liebkosteten meine Haut. Ich genoss jeden Augenblick, und war bei seiner muskulösen Brust angekommen, als seine Hände anfingen, meine Brüste so zu massieren, dass ich nur noch stöhnen konnte. Er wurde immer lustvoller, während ich wieder meine Fähigkeiten erlangte, auch ihn weiter zu verwöhnen. Ich hatte das plötzliche Verlangen ihn so glücklich wie noch nie zu machen. Also nahm ich alles was ich zur Verfügung hatte, meine rechte Hand legte ich ihm in den Nacken, wo ich ihn hielt und ihm verführerisch durch die Haare fuhr, meine linke wanderte weiter abwärts bis sie an seinem steifen Penis angelangte. Auch dieser war perfekt, nicht zu groß und nicht zu klein. Langsam fing ich an, ihn dort leicht zu massieren, während er vor Lust die ebenso schönen eis-blau-grünen, großen Augen verdrehte und immer mehr stöhnte. Auch meine Lippen waren beschäftigt, denn wenn sie nicht gerade seine Brust und seinen Bauch verwöhnten, knabberte ich mit meinen Zähnen leicht an seinem Ohr. „Julie, ich liebe dich! Du bist so schön und wundervoll! Ich, ich, ich,…, darf ich?! Bitte, ich möchte dich, nur dich! ...!“, war stoßweise seine raue, dunkle und sehr sexy Stimme zu hören. Während seiner Worte machte mein Herz ein paar Hüpfer, „Na klar darfst du, ich wünsch es mir schon so lang!“, wollte ich schon antworten, aber ich zügelte mich, was hat Kathi noch mal gesagt?! „Gib dich nicht so leicht her, egal bei welchem Typen, sei immer seriös und sexy!“ Also lachte ich nur kurz und rau auf, in der Hoffnung, es würde verführerisch klingen. Er nahm das als Aufforderung, mich noch mehr herauszufordern, den er drehte sich auf mich und ganz sanft und doch mit großer Lust, fing er an meinen Körper mit seinem Mund und Händen zu erforschen. Seine Hände wanderten über meine Brüste, die sie zärtlich streichelten, während seine Lippen meine Unterschenkel hinauffuhren. Wieder drückten seine Hände meine Brüste und plötzlich spürte ich etwas Feuchtes an meiner Scheide, sodass ich unwillkürlich aufstöhnte. Seine Hände glitten hinunter zu meiner schmalen Tallie und blieben dort. Er küsste meine Scheide, fuhr mit seiner Zunge über sie, während ich mit geschlossen Augen um Luft ringend da lag und mich fühlte, wie im Siebtem Himmel.
Langsam zog er sich hoch, aber nur so weit, um sofort meine Brüste weiter zu küssen und zu massieren, er saugte an meinen Brustwarzen, was er manchmal durch sein Stöhnen unterbrach. Schließlich wanderte sein Mund noch weiter nach oben, wo sich endlich unsere Lippen wieder vereinten. Doch so schön es auch war, uns gelang es nicht, das Vorspiel noch sehr viel länger hinaus zu zögern. Meine Hände waren gerade wieder an seinem Penis angelangt, als er sich wand, und ich wieder seine Zunge an meiner Scheide spürte, bis er langsam und überaus vorsichtig mit seinem Finger in mich eindrang. Sofort wurde ich von tausenden von neuartigen Empfindungen erfasst. So schnell wie eine Explosion breitete sich ein unerträgliches Feuer aus, die sich mit dem wohltuendem Brennen der von ihm berührten Stellen vereinte. Meine Wangen glühten (was sicher total bescheuert aussah…:O). Es war unbeschreiblich, und doch fühlte es sich so natürlich an, wie er mir, am Anfang erst vorsichtig und langsam, in kurzen Abschnitten immer wieder kleine Stoße in mir verpasste. Dann aber wurde er schneller und vor meinen Augen verdunkelte sich alles. Ich war ganz in meiner Welt gefangen, einer Welt, in der es nur mich und ihn gab, ihn, der mich verehrte, liebte und respektierte und mich, die besessen von ihm war, die nicht genug von ihm bekommen konnte und ihn über alles und jeden liebte und ihn niemals aufgeben würde. Als er sah, wie erregt und vernarrt ich in ihn war, blinzelte er mich nur schelmisch an, während er mich zum Höhepunkt brachte. Ab diesem Zeitpunkt, konnte ich fast nicht mehr warten auch ihn so zu erregen, schließlich war ich wegen ihm „geil“, dann sollte er das doch auch von mir sein! Langsam zog er seinen Finger aus meiner Scheide, wollte küssen und lecken, als ich ihn an den Armen fasste und den überraschten Kerl auf mich nach oben zog. Noch ehe er begriff, legte ich ihm meine Hände auf Rücken und Po, zog ihn noch näher an mich und presste meine Lippen auf seine. Er lockerte sich und erwiderte meinen Kuss mit voller Leidenschaft, während auch er mich immer mehr an sich drückte. So eng aneinander gedrückt, spürte ich seinen steifen Penis an meine Scheide drücken. Wir rollten uns, sodass ich nun auf ihm lag. Ich ließ ihn los, aber nur so weit, dass ich wieder seinen Penis fassen konnte und anfing, ihn zu küssen. Er sog scharf die Luft ein, seiner Lunge entrang ein kurzes Keuchen. Die klare Flüssigkeit, die nun aus seinem Penis tropfte in meinen Mund tropfte, beunruhigte mich nicht. Nein, Sorgen musste ich mir um eine Schwangerschaft keine machen, wir wurden von Geburt an so programmiert, dass wir Sex überhaupt erst ab 15 Jahren haben durften und Kinder konnten wir sowieso erst mit knappen 20 Jahre bekommen. Als auch er am Höhepunkt angekommen war, setzte er sich sanft auf, und zog mich mit einem liebevollem, aber lustvollem Blick auf seinen Schoß. Seine Augen durchdrangen meine und, wie sie es schon so oft getan hatten, gaben sie mir das Gefühl, dass er direkt in meine Seele schauen konnte. Ab diesem Zeitpunkt fiel meine aufgesetzte, hoffentlich seriöse und sexy Mine und meine Wangen wurden noch eine Spur röter. Seine eine Hand lag beschützend in meinem Nacken, während der Daumen über meine wohl rotglühende Backe strich, mit der anderen umfasste er besitzergreifend meine Hüfte.

Der Meister und sein Lehrling


Beißender Geruch stieg mir in die Nase. Ich drehte mich um und sah noch, wie der Minister einen weiteren Wink als Aufforderung zum Angreifen gab. Die nächsten Bomben, die von den sternförmigen, metallic-farbenen Hovercrafts über der nächstgelegenen Festung abgeworfen wurden, erzeugten mit ihren Explosionen so einen Lärm und Geruch, dass alle um mich herum zu Boden gingen. Ungerührt stieg ich über die verkohlten und ausgelaugten Leichen auf dem von Asche bedeckten Asphalt und hielt nach meinem Meister Ausschau. Ich entdeckte ihn, gehüllten in den dunklen, schützenden Mantel, stehend auf einem Berg von Verderben. Obwohl er wissen musste, dass ich kam, wendete er weder den Kopf, noch erkundigte er sich nach meinem Wohlbefinden. Aber das war auch nicht nötig- ich empfand keinen Schmerz, noch Mitleid oder sonstige Gefühle, wie Liebe. Ich ging vor ihm auf die Knie und senkte mein Haupt, mit der Erwartung, wie sonst eine geschlagene, halbe Stunde auf seine Predigt zu warten. Doch starrte der zwar weiter in die Ferne, sprach aber mit ruhiger, leiser Stimme zu mir: „Wie viele Tote?“ Ich wusste allein, wovon er sprach und antwortete ehrfürchtig, „Weitere 56, Meister.“, während dieser nur langsam nickte. Noch immer den Kopf halbwegs gesenkt, suchten meine Augen die seinen, in denen so viele Antworten auf all meine Fragen zu lesen waren. Plötzlich explodierte hinter uns ein in Flammen aufgegangenes Ölfass, und spie eine Wolke aus grau-schwarzem Rauch in den Himmel. Der Meister blieb wie immer ganz ungerührt- und ich auch, denn nicht einmal Angst konnte ich empfinden. Weiter hinten auf dem Feld hörte ich einen Hund jaulen, als mein Meister sich zu mir umdrehte und mir die Hand auf die Schulter legte und meinte: „Hol die Überlebenden und bring sie in die Grotte- was dann zu tun ist, weißt du ja! Ich erwarte dich in zwei Stunden oben, im Turm. Sei pünktlich, auch der General und Kaiserin werden anwesend sein!“
Faulender Gestank lag in der Luft und der Staub in der Luft, hätte jedem halbwegs normalen Menschen Tränen in die Augen gejagt. Die Uhr in meinem Augenwinkel zeigte klar und deutlich, dass es 16.38 war- also noch 1 Stunde und zweiundzwanzig Minuten bis es Zeit war, zum Treffpunkt aufzubrechen.

Die lang Wendeltreppe des Turmes zu erklimmen, machte mir keinerlei Mühe, obwohl ich schon bei der Hälfte angelangt, exakt 135 Stufen gezählt hatte. Die Wände huschten nur so an mir vorbei, so schnell bewegte ich mich auf die Spitze hinzu. An der Tür der Spitze angelangt, lauschte ich schnell den Stimmen dahinter, die sofort verstummten, als mein Meister mir mit hohler Stimme befahl einzutreten. Knarrend öffnete sich die Tür von selbst und ich blickte in ein mit Büchern und Schriftrollen ausgestopftes kleines Zimmer. In der Mitte standen ein Zweisitzer und ein weiterer Sessel in dem es sich der Herr gemütlich gemacht hatte. Da auch der Zweisitzer von der Königin und dem General besetzt war, stellte ich mich wortlos an die Linke meines Meisters. Erstaunt über mein respektloses Verhalten ihr gegenüber, zog die Herrscherin die Augenbrauen in die Höhe. Auch der General räusperte sich, nachdem ich unnachgiebig weiter stehen blieb. Als ich die leise Stimme meines Meisters vernahm, lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf ein Bild mit einer Frau. Manche würde sie als schön bezeichnen, oder als hässlich, aber als ich versuchte sie zu beschreiben, konnte ich es nicht. Ich hatte keine Gefühle.

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Tag der Veröffentlichung: 29.06.2012

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