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Maya Böhm, jung und dynamisch, hat vor kurzem ihr Kriminologiestudium beendet. Heute, am 2. Mai, ist ihr erster Tag bei der Bremer Kriminalpolizei. Orientierungslos wegen der vielen Leute betritt sie das Polizeirevier und sucht das Büro der K4. Plötzlich kommt ihr ein jüngerer Herr entgegen. „Kann ich ihnen helfen?“ „Äh, ja ich suche die K4“, stammelt sie überrascht. „Ah, dann sind sie Frau Böhm. Die Neue. Ich bin Tim Storke vom K4“ „Maya Böhm, angenehm“

Ihr neuer Kollege führt sie zum Büro und stellt ihr die Sekretärin Elfriede Birke genannt „Elfi“ vor. Elfi sei so was wie die gute Seele des K4, meint Tim. Alles ist sehr persönlich. Fast schon ein wenig familiär. Das Telefon von Tim klingelt: „Wir haben einen neuen Fall!“ Die beiden eilen zum Auto. Ein silberner Mercedes. Ganz in Zivil eben! Nur das Blaulicht, das Maya schnell auf das Autodach klebt, um dem dichten Großstadtverkehr einigermaßen zu entkommen, erinnert an ein Polizeifahrzeug. Unterwegs erklärt Herr Storke ihr, dass der Friedhofsgärtner des städtischen Friedhofes heute Morgen ausgegrabene Aschengräber gefunden hat. Drei an der Zahl.

Der Friedhofsgärtner führt die Kommissare zu den Gräbern während sie ihn befragen, ob ihm gestern Abend etwas aufgefallen sei. Aber Fehlanzeige. „Das ist ja komisch. Neben den Aschen liegen weiße Rosen“ „Sie haben Recht, Kollegin. Das ist äußerst merkwürdig. Vielleicht wollte jemand nochmals Abschied nehmen“ „Aber die Frauen sind seit 5 Jahren tot! Alle im selben Jahr gestorben!“, widerspricht Maya kleinlaut. „Mmmh, ich glaube den Täter werden wir wohl eh nie kriegen“, murmelt der Kommissar. „Das denke ich auch. Vielleicht sollten wir es einfach dabei belassen“ „Ja, ungeklärte Ruhestörung der Toten“, äußert Tim. Maya notiert sich die Namen der drei Frauen. Ansonsten wissen sie nur, dass die Tat, laut Zeugenaussage des Friedhofgärtners, in der Nacht zwischen 24 und 2 Uhr passiert sein muss. Am nächsten Morgen werden Frau Böhm und Herr Storke zu einem Leichenfundort nahe Bremen Oberneuland gerufen. Auf einem abgelegenen Waldweg wurde im Gebüsch eine tote Frau gefunden.

„Und? Woran ist sie gestorben, Doc?“, fragt Herr Storke den Gerichtsmediziner am Tatort. „Sie wurde erstochen. Aber mehr kann ich erst nach der Obduktion sagen“, beteuert er. „Ach, darf ich dir meine neue Kollegin Maya Böhm vorstellen?“ „Ah, sie sind also die berüchtigte Frau Böhm. Sehr erfreut. Ich bin der Gerichtsmediziner Holm“ „Guten Tag Herr Holm. Sagen sie wissen wir wie die Frau heißt?“ „Nein, sie hatte leider keine Papiere bei sich“ „Oh, das ist nicht gut!“, sagt Maya bedrückt. „Sag mal, Holm, hat die Spurensicherung schon was gefunden?“ „Auch da muss ich euch leider enttäuschen“ „Na, super. Eine Tote und keinerlei Spuren“, ärgert sich Herr Storke. „Es hat heute Nacht geregnet. Die meisten Spuren sind verwischt worden. Außerdem befinden wir uns hier im Wald!“, rechtfertigt sich Holm. „Ist ja schon gut, Doc“, erwidert der Kommissar.

Zurück im K4 macht sich Tim daran das Bild der toten Frau in die Zeitung zu setzen, um so zu erfahren wer die Tote überhaupt ist. Nur so können sie nach Hinweisen suchen. In der Zwischenzeit ist Maya dabei sich über die drei Ausgrabungsopfer zu informieren, auch wenn Herr Storke meint dies würde nichts bringen. Anne Blum, Theresa Giebel und Nicole Hagen. Merkwürdig ist, dass alle drei Gräber nicht nur nebeneinander lagen, sondern alle Frauen im Mai 2002 gestorben sind. Ihr fällt auf, dass alle kurz hintereinander starben. Alles nur Zufall? Am nächsten Morgen gehen die Recherchen des Vortages weiter. Ein Treffer landen sie, als „Elfi“ ihnen mitteilt, dass eine Frau die Unbekannte in der Zeitung wieder erkannt hat und nun auf dem Weg ins Kommissariat ist.
Die Befragung ergibt, dass die Tote die ehemalige Nachbarin der Zeugin ist und Meike Rot heißt. Nun müssen sie den Eltern die Todesnachricht überbringen.

Als sich Herr Rot nach dem ersten Schock erholt hat, berichtet er, dass seine Frau vor 2 Wochen gestorben ist und seine Tochter gerade dabei war auszuziehen. Mittlerweile hat die Gerichtsmedizin herausgefunden, dass Meike Rot mit einem Messerstich in den Unterleib, der die Leber traf, erstochen wurde. Die Tatzeit war gegen 18/19 Uhr. Die KTU fand keine brauchbaren Spuren am Tatort. Ein Rückschlag der Ermittlungen.

„Glaubst du der Vater könnte seine Tochter umgebracht haben?“ „Ich denke nicht, Tim. Sein Alibi Daheim gewesen zu sein ist zwar dünn, aber was für einen Grund sollte er denn so kurz nach dem Tod seiner Frau gehabt haben?“ „Nun ja, vielleicht weil seine Tochter ihn nach dem Verlust seiner Frau einfach allein gelassen hat und ausziehen wollte?“, meint er. „Wir können ja die Nachbarn befragen“, schlägt Maya vor. Gesagt, getan. Eine Nachbarin will Herrn Rot zur Tatzeit im Garten gesehen haben. Mitten in der Befragung erhalten sie einen wichtigen Anruf. Eine zweite Frauenleiche wurde in Oberneuland gefunden!

„Hey, Doc. Wie sieht’s aus?“, begrüßt Tim ihn. „Die Frau wurde ebenfalls mit einem Stich in den Unterleib getötet“ „Du meinst, es könnte ein Serientäter sein?“, fragt er interessiert. „Ich stelle nur fest, Herr Storke. Ich bin schließlich kein Profiler! Sie müsste so gegen 16/17 Uhr getötet worden sein“ „Und die Spurensicherung?“, fragt Maya weiter. „Gut, dass sie mich drauf ansprechen, Frau Böhm. Seltsam ist, dass wir eine rote Rose in der rechten Hand der Toten gefunden haben. Aber ansonsten gibt es wieder kaum verwertbare Spuren. Jedoch wissen wir den Namen der Frau, Tanja Bernhardt“ „Okay, Holm. Wir gehen dann mal wieder“, verabschiedet sich der Kommissar. „Tschüss!“, sagt der Gerichtsmediziner schier erleichtert.
Auf der Fahrt ins K4 geht Maya die Rose nicht mehr aus dem Kopf. „An was denkst du?“ „Ach, die Rose. Das erinnert mich an irgendwas“, antwortet sie. „Und an was?“ „Ich weiß nicht. Lass uns noch mal zum ersten Tatort fahren“ „Was wieso das?“, fragt Tim erschrocken. „Wenn die Morde wirklich etwas miteinander zu tun haben, müsste doch bei Meike Rot ebenfalls eine Rose sein“, meint Maya. „Die Spurensicherung hat doch alles durchsucht“, widerspricht er. „Vielleicht haben sie ja die Rose übersehn“ „Wenn du meinst…“, gibt Herr Storke sich geschlagen.

Am Waldweg angekommen machen sich die beiden Kommissare auf die Suche. Nach einer halben Stunde ohne Erfolg, ist Tim genervt von Mayas fixer Idee eine Rose zu finden und will zurück zum Wagen, als seine Kollegin tatsächlich in der Nähe des Fundortes versteckt unter Blättern eine rote Rosenblüte findet. Herr Storke ist verblüfft. Wahrscheinlich hat das Unwetter, welches in der Tatnacht war, die Rose davon geweht. „Ich glaube nun haben wir den eindeutigen Beweis, dass die beiden Mordopfer zusammen gehören!“, sagt Tim. „Fahren wir zur Wohnung der Toten Tanja Bernhardt“ In der Wohnung finden sie nichts Außergewöhnliches. Nur Maya bleibt vor einem Foto stehen. Sie nimmt es mit.

Im K4 fällt der jungen Kommissarin auf, dass das Mädchen auf dem Bild Ähnlichkeiten mit der ersten Ermordeten hat. Ihr Kollege Tim recherchiert, ob die beiden zueinander Kontakt hatten, während sich Maya weiterhin mit den drei Frauen vom Friedhof beschäftigt. Auf einmal fällt ihr ein, wo sie Rosen schon mal gesehen hat: auf dem Friedhof neben den Ausgrabungen!
Herr Storke kommt aufgeregt herein und verkündet, dass die beiden Toten Schwestern waren. „Tanja Bernhardt ist eine geborene Rot. Sie hat nur den Familiennamen ihres Ehemannes angenommen. Ich hab versucht ihn zu erreichen, doch er ist gerade auf Geschäftsreise in Rom. Hörst du mir überhaupt zu?“
„Ja, ich weiß jetzt wo ich Rosen sah“, sinniert Maya. „Und wo?“, fragt Tim dozierend. „Auf dem Friedhof. Neben den Ausgrabungen lagen weiße Rosen“, nuschelt Frau Böhm. „Ja und?“ „Was ist wenn das alles zusammenhängt?“, fragt Maya leise. „Kollegin, Sie spinnen sich da was zusammen. Warum sollte jemand zuerst Tote ausgraben und dann welche umbringen?“, entgegnet Tim. „Das weiß ich ja noch nicht!“, verteidigt sich die neue Kommissarin. „Maya, das ist Quatsch! Außerdem waren es ja weiße Rosen und keine Roten wie am Tatort“ „Das weiß ich doch!“, erwidert sie. „Dann ist ja gut. Viel wichtiger ist, dass Herr Rot uns verschwiegen hat, dass er noch eine Tochter hat“, wechselt Tim das Thema. „Du glaubst er hat seine Töchter ermordet?“ „Er ist der einzige Tatverdächtige“, erwidert Herr Storke. „Bis jetzt“, antwortet sie trotzig. „Ich denke wir werden ihn für morgen vorladen“ „Ja, tu das!“, begrüßt Maya sein Vorhaben. „Maya, es ist besser du machst jetzt Feierabend und vergiss die Rosen!“
„Na gut! Dann noch einen schönen Abend“

Bedrückt geht Maya Böhm nach Hause. Wieso will Tim ihr nicht glauben? Es könnte doch sein. Mit diesen Gedanken fällt sie in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen fühlt sich Maya gar nicht gut. Ihre Glieder schmerzen und ihr Hals ist wund.
„Guten Morgen, Elfi. Ist Tim noch nicht da?“, fragt sie mit belegter Stimme. „Nee, der kommt heut ’ne viertel Stunde später. Aber sie sehen ja gar nicht gut aus!“, beteuert Elfi.
„Mir ist nicht so gut. Hab mich wohl gestern etwas erkältet“, erklärt sie. Die kränkelnde Kommissarin lässt der Gedanke nicht los, dass die Morde etwas mit den Ausgrabungen zu tun haben. „Ich hab ihnen einen Tee gemacht“, sagt Elfi lächelnd. „Oh, danke Elfi. Kann ich gut gebrauchen, hab nämlich Halsschmerzen“ „Ach je, sie sind auch ganz blass um die Nase“, bemerkt Frau Birke. „Elfi würden sie mir aus dem Archiv die Akte „Hagen“ besorgen?“ „Für was brauchen sie die denn? Ist es wegen den Rosen?“
„Genau. Ich hab herausgefunden, dass es zu dem Namen Hagen, und Nicole Hagen ist eines der Ausgrabopfer, eine Akte gibt“, verkündet Maya Böhm stolz. „Na das ist ja interessant. Ach, da kommt ja auch der Herr Kollege“.
„Morgen! Die Befragung von Herrn Rot findet in 10 Minuten statt. Kommst du?“, fragt er. „Nein. Ich habe gerade zu tun“, distanziert sich Maya. „Wie? Du machst noch immer an den Rosen ’rum? Das ist völliger Blödsinn!“, entgegnet er genervt. „Seien sie doch etwas netter zur Frau Böhm. Der geht’s heut nicht gut“, sagt Elfi empört. „Schon gut, Elfi. Dürfte ich auch mal erfahren was los ist?“
„Ach, ich hab Halsschmerzen. Nichts was mich außer Gefecht setzt meine Recherche weiterzuführen. Es gibt nämlich eine Akte zu Nicole Hagen, sie ist eines der Ausgrabopfer“, kontert sie.
„Nur Halsschmerzen…? Du siehst richtig krank aus!“
„Mir geht es soweit gut. Ehrlich.“, beteuert Frau Böhm. „Gut? So wie du aussiehst, hast du sicherlich Fieber“, meint Tim. „Und wenn schon, ich bin deswegen nicht zu blöd zum ermitteln“, erwidert Maya störrisch. „Das sage ich doch auch nicht. Aber du irrst dich!“, widerspricht er sanft „Nein!“, widerspricht sie ihm hartnäckig. „Du hast dir bestimmt gestern im Wald beim Suchen der Rose was eingefangen und seitdem denkst du die Ausgrabungen würden mit den Morden zusammenhängen. Aber das ist Quatsch!“, sagt Tim mürrisch. „Woher willst du das denn wissen?“, fragt sie. „Maya, du träumst dir da im Fieber was zusammen. Geh nach Hause und ruh dich aus“, rät ihr Kollege. „Tu ich nicht!“, mault sie. „Ich befrage nun Herrn Rot“, sagt er in einem dominanten Ton.

Maya ärgert sich über Tim. „Ach, Frau Böhm nehmen Sie das nicht so ernst“, versucht Elfi sie aufzubauen. „Holen Sie bitte die Akte! Wir werden dann ja sehen, wer hier auf dem Holzweg ist“, sagt sie überzeugt. Interessiert, aber etwas abgelenkt von dem wunden Hals, studiert die junge Kommissarin die Akte Hagen und stellt fest, dass sich die drei Frauen kannten. Die drei Frauen verunglückten vor fünf Jahren bei einem tödlichen Autounfall und waren miteinander verwandt. Anne Blum ist die Schwester von Theresa Giebel, die eine geborene Blum war, und Nicole Hagen ist die Schwester von Anne Blums Ehemann. Also die Schwägerin von Anne Blum. Während Frau Böhm sich über den Unfall informiert, kommt Tim mit seiner Befragung nur schwer voran. Herr Rot hat ein Alibi von seiner Nachbarin und beim zweiten Mord soll er mit seiner Nachbarin Kaffee getrunken haben. Der Grund warum er nichts von seiner Tochter Tanja Bernhardt erwähnte ist, dass die beiden sich verstritten haben und sich seit einem Jahr nicht mehr gesehen haben. Seine Tochter Tanja war für ihn gestorben. Herr Rot und dessen Anwalt weisen die Mordanschuldigung von sich und Herrn Storke bleibt nichts anderes übrig, als ihn laufen zu lassen.

„So ein Mist! Ich musste ihn gehen lassen. Er will beim zweiten Mord bei seiner Nachbarin gewesen sein“, ärgert sich der Kommissar. „Dafür hab ich neue Erkenntnisse“, berichtet Maya. „Bitte nichts von den Rosen!“, reagiert Tim genervt. „Vergiss Herrn Rot! Es wird dich interessieren“, antwortet sie. „Aha“, sagt er gelangweilt. „Die drei Frauen waren verwandt und sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen“, erklärt Frau Böhm. „Und du meinst, es könnte damit was zu tun haben?“, fragt Herr Storke nun doch interessiert. „Die Rosen können kein Zufall gewesen sein“, meint sie. „Okay, ich schaue ob ich was über die Ermittlungen finde“, sagt Tim und geht ins Polizeiarchiv. Eine Stunde später tragen Maya und Tim ihre weiteren Recherche Ergebnisse zusammen. Sie finden heraus, dass der Unfall mysteriös war, da das Auto ungebremst gegen einen Baum fuhr und danach in Flammen aufging. Laut Bericht der Spurensicherung ist es nicht erklärbar wie das Auto, nach dem Aufprall gegen den Baum, Feuer fangen konnte. Noch interessanter ist, dass der Ehemann von Anne Blum damals von Mord ausging, weil er behauptete seine Frau habe ein Verhältnis gehabt.

„Herr Hagen-Blum ging davon aus, dass der Liebhaber seine Frau umgebracht hat, weil sie ihn am 1. Mai verlassen hat und sich für ihre Ehe entschied“, informiert Tim Frau Böhm.
„Mai…Mai…“, stakst Maya. „Was stammelst du da? Ist dir nicht gut?“, fragt er ganz besorgt. „Doch, aber…“, sagt sie nachdenklich. „Aber was? Mensch, du bist krank! Willst du nicht nach Hause?“
„Auf keinen Fall! Fällt dir denn nichts auf?“ „Nee, was denn?“, antwortet Herr Storke verwirrt. „Überleg doch mal! Vor genau 5 Jahren sind die Frauen umgekommen“, deutet Maya an. „Du meinst es gibt tatsächlich Parallelen?“, murmelt er erstaunt. “Ja, am 2. Mai passierte der Unfall und vor drei Tagen waren die Ausgrabungen und welches Datum hatten wir da?“, hebt sie hervor. „Den 2. Mai! Am 2. Mai starb seine Schwägerin. Mensch, das ist genial!“, schreit Tim auf.
„Ja, um 1 Uhr. Genau die Tatzeit der Ausgrabungen. Und schau mal, am 3. Mai ist Hagen-Blums Schwester um 18 Uhr gestorben und Meike Rot wurde zwischen 18 und 19 Uhr ermordet. Seine Frau starb am 4. Mai um 17 Uhr und Tanja Bernhardt gegen 16/17 Uhr!“ „Oh, man. Der Hagen will seine Familie rächen!“, sagt er beunruhigt. „Das denke ich auch. Er wollte uns mit den Ausgrabungen ein Zeichen geben!“, äußert Maya weise. „Bloß, was haben die Schwestern mit dem Autounfall von damals zu tun?“, fragt Tim. „Ja, das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Wir müssen unbedingt herausfinden wer der Liebhaber damals war, denn einen Prozess hat es aufgrund mangelnder Beweise nie gegeben“, tut Maya kund. „Ich schau mal, ob ich weiter hinten in der Akte etwas finde…“, druckst er. „Oh, mein Gott! Das darf nicht wahr sein! Der Liebhaber war Herr Rot!“, sagt der Kommissar aufgeregt.
„Was??? Wir brauchen die Adresse von Herrn Hagen und zwar schnell!“, betont Frau Böhm. „Werner Hagen-Blum, östliche Vorstadt, St. Jürgen Str. 18“, antwortet ihr Kollege. „Los…!“

Maya und Tim eilen mit Blaulicht durch die Straßen der Bremer Stadtmitte bis zur östlichen Vorstadt. An Herrn Hagen-Blums Adresse angekommen, erreichen sie niemand. Sie läuten bei seinem Nachbarn und erfahren, dass er Herrn Hagen-Blum seit vorgestern, dem Tattag also, nicht mehr gesehen hat. Für die beiden Ermittler steht fest, dass Herr Hagen-Blum wohl auf dem Weg zu Herrn Rot, seinem letzten Opfer, ist. Sie fahren wieder mit Blaulicht und 180 Sachen durch die Stadt nach Oberneuland und verständigen unterwegs das SEK. Vor dem Haus von Herrn Rot besprechen sie mit dem SEK den Einsatz. Das Haus ist umstellt.

Unerwartet fällt ein Schuss. Die Kommissare betreten gemeinsam mit zwei SEK Beamten das Haus. Im Wohnzimmer finden sie Herrn Rot mit einer Schussverletzung am Bein, der von Herrn Hagen-Blum mit einer Waffe bedroht wird. Tim greift ein. „Herr Hagen lassen sie die Waffe fallen“, befiehlt er. „Der hat meine Frau auf dem Gewissen! Er hat sie umgebracht! Los, sag den Polizisten, dass du sie ermordet hast, du Schwein!“, brüllt Herr Hagen. Maya lenkt ein „ Herr Hagen, das bringt doch nichts! Davon wird ihre Frau auch nicht wieder lebendig. Wenn er es wirklich getan hat, wird er dafür bestraft werden“ „Ha! Und wieso habt ihr tollen Polizisten damals nicht richtig ermittelt, hä? Der Kerl bringt meine halbe Familie um und läuft seit 5 Jahren frei rum!“, schreit er verbittert. „Herr Hagen…“, versucht Maya ihn zu beruhigen. „Nein! Er soll gestehen… ich will, dass das Schwein endlich sagt, dass er meine Frau ermordet hat, weil sie zu mir zurück wollte“, tobt er rachsüchtig. Doch auf einmal beginnt Herr Rot zu stammeln, er habe Anne aus Eifersucht umgebracht. „Auf dem 1. Mai Fest hat sie mir gesagt, dass sie mich verlässt und zu ihrem Mann zurückgeht. Am selben Abend habe ich ihr Auto präpariert. Ich war so wütend und enttäuscht… ich bin ihrem Auto am Tag drauf hinterhergefahren und nach dem Unfall hab ich das Auto angezündet, um Spuren zu verwischen… ich wusste doch nicht, dass noch andere im Auto waren…“, gibt er unter Tränen zu. „Du Schwein…“, donnert Herr Hagen heulend auf ihn ein. Herr Hagen ist außer sich vor Wut und will auf den verletzten Geständigen losgehen.

In dem Moment entwaffnet ihn Herr Storke und die SEK Beamte umstellen die beiden Mörder. „Es tut mir Leid“, schluchzt Herr Rot. „Ich wollte, dass du genau so leidest wie ich damals. Du solltest spüren wie es ist, sein Liebstes zu verlieren. Ich habe dir deine Töchter genommen so wie du mir meine Frau, meine Schwester und Schwägerin genommen hast!“, erzählt Herr Hagen gehässig und aus voller Wut. „Sagen sie mir eins, Herr Hagen, warum die Rosen?“, fragt ihn Maya.
„Meine Frau liebte weiße Rosen genau wie meine Schwester. Und das Schwein da…der hat meiner, ja meiner Frau einmal rote Rosen geschickt. Deshalb hab ich seinen Töchtern zum Abschied auch eine rote Rose geschenkt“, erwidert er mit funkelnden Augen.

Herr Hagen wird in Handschellen abgeführt und schreit lachend hinterher „Jetzt sind wir so was wie quitt, Herr Rot!“. Maya bückt sich zu dem Verletzten und alarmiert den Notarzt. Herr Rot hatte Glück, es war nur ein Streifschuss. Er wird mit dem Krankenwagen abtransportiert.

Im K4 kommt Elfi ihnen aufgeregt entgegen. Die Nachricht den Mord spektakulär aufgeklärt zu haben, hat sich bei der Bremer Polizei herumgesprochen.
„Ich hab schon gehört. Ihr seid die Helden“, sagt Elfi freudig. „Och, Elfi übertreib mal nicht“, antwortet Maya zurückhaltend. „Doch, wirklich gute Arbeit, Kollegin“, gesteht Herr Storke. „Ach…“, winkt sie ab. „Du warst die ganze Zeit auf der richtigen Spur und ich Idiot hab gedacht du spinnst dir da was zusammen, weil du krank bist. Tut mir Leid“, entschuldigt er sich leicht beschämend. „Hey, schon okay. Entschuldigung angenommen“, entgegnet sie schmunzelnd.
Die beiden geben sich die Hände und lächeln sich an. Elfi unterbricht den kurzen Augenblick: „Ach, wie geht’s ihnen denn eigentlich Frau Böhm?“
„Ja, du siehst total fertig aus, Maya“, bemerkt der Kommissar. „Mein Hals tut zwar ziemlich weh, aber ich bin sehr froh über unsren Ermittlungserfolg“, sagt Frau Böhm stolz und erleichtert. „Dafür, dass du neu hier bist, war unser erster Fall auch richtig gut“, offenbart Tim. Maya schmunzelt verlegen. „Genau, Frau Böhm. Sie sind die neue Heldin des K4’s. Ich hab ihnen einen Tee gemacht“, entgegnet Elfi. „Oh, danke. Ihr seid echt die besten Kollegen die es gibt!“, äußert Maya mit glasigen Augen.

Die neue „Helden Kommissarin“ fällt erschöpft auf den Stuhl und trinkt mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren Tee. Tim Storke legt ihr besorgt die Hand auf die Stirn. „Du hast ziemlich Fieber! Bist du dir sicher, dass es nur Halsschmerzen sind?“, fragt er. „Ich hab nur eine fiebrige Erkältung“, beteuert sie. „Frau Böhm, Sie gehören ins Bett“, stellt Elfi fest. „Elfi hat Recht. Ich fahr dich jetzt am besten nach Hause“, sagt Herr Storke einfühlsam.

Überglücklich von ihrem ersten Erfolg als Kommissarin, jedoch gezeichnet von ihrer Erkältung kommt Maya Böhm nach Hause. Sie legt sich sofort ins Bett und schläft.

Am nächsten Morgen wacht sie mit einem dicken, klosigen Hals auf. Alle Knochen tun ihr einzeln weh und das Thermometer zeigt über 39 Fieber.
In diesem Fall hatte wohl Herr Storke Recht, denn der Arzt diagnostiziert eine akute Angina.
So muss nun die frisch gebackene Kommissarin Böhm eine Woche lang das Bett gegen die Verbrecherjagd eintauschen.

Herr Hagen-Blum und Herr Rot wurden Monate später von dem Landgericht Bremen wegen mehrfachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Besonderen Dank erhielt Frau Böhm von dem Polizeipräsidenten für hervorragende Ermittlungsarbeit. Ist dies der Anfang einer steilen Karriere im K4?

Impressum

Texte: Sonnenton 2008
Tag der Veröffentlichung: 29.09.2008

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