Ich kuschelte mich dichter an ihn heran. Er duftete so gut...
Ben hatte die Augen geschlossen, doch ich wusste das er wach war. Er genoss es, genauso wie ich. Der Moment, diese gemeinsame Zeit. Einfach wunderbar.
„Nina? Bist du eingeschlafen?“, flüsterte er leise an meinem Ohr. Ich gab einen belustigten Ton von mir, der ihm wohl reichte. Ich rutschte ein wenig von ihm weg und legte mich auf die Seite um ihn besser ansehen zu können. Er machte es mir nach und so sahen wir uns eine ganze Weile an...
Er begann mich zu küssen und lag nach kurzer Zeit komplett über mir. Da Ben nicht sehr schwer war, machte mir sein Gewicht nichts aus. Er fuhr mit seiner Hand unter mein T-Shirt über meinen Bauch und ich begann zu kichern, weil dies kitzelte. Er grinste auch, küsste mich aber weiter. Nach kurzer Zweit saßen wir beide nur noch in Jeans da, ich auf seinem Schoß. Von mir aus könnte er immer so weiter machen...
Da hörte Ben plötzlich auf und räusperte sich. „Alles ok?“, fragte ich und sah ihm direkt in die schönen Schokobraunen Augen. Er wurde rot und nickte. Dann meinte er: „Wollen wir noch ein bisschen spazieren? Im Park?“ Ich überlegte kurz und antwortete dann: „Klar, wieso nicht.“ Aber innerlich hatte ich eine ganz andere Frage: Wieso wollte Ben nicht diesen einen weiteren Schritt gehen?
Also zogen wir uns unsere T-Shirts über und verließen sein Zimmer und das Elternhaus.
Die Sonne war schon fast am Untergehen und der Himmel wurde langsam orange. Einzelne Wolken waren zu sehen, dunkle Wolken.
Ben und ich liefen Hand in Hand durch den Park und genau in diesem Moment begann es zu regnen. Ganz plötzlich, wie auf Eimern!
Komischerweise musste ich auf einmal anfangen zu lachen und Ben sah mich leicht verwirrt an. Ich drehte mich im Kreis und dann küsste ich ihn. Als ich mich wieder von ihm löste grinste er auch. Er hatte es verstanden. Seine fast schulterlangen blonden Haaren klebten an seinem Gesicht und das Sweatshirt war vollkommen nass. Meine langen braunen Haare waren auch total nass, aber das machte uns nichts. Wir tanzten durch den Regen und freuten uns wie kleine Kinder. Nach einer Weile rannten wir wie verrückt zurück zu ihm. Seine Eltern waren übers Wochenende weg, so hatten wir sturmfreie Bude.
Kaum standen wir in der Tür begannen wir uns wieder zu küssen und zogen uns dabei langsam aus.
In seinem Zimmer lagen wir schließlich nur noch mit Boxershorts und Slip bekleidet auf seinem Bett, er über mir. Ich wollte mit ihm nun auch die Boxershorts ausziehen, aber er hielt mich mit einer Hand zurück. „Ich... ich kann nicht. Tut mir Leid aber es geht nicht.“, erklärte er. Ich sah ihn fassungslos an. Was sollte daran nicht gehen? Ich hatte genau gespürt das es ging! Also wollte er nicht...
„Wieso willst du das nicht?“, fragte ich verständnislos. „Ich.. es ist wegen.. Manja.. na ja..“, versuchte er es. Klar. Manja. Seine Ex. Ich begann wortlos meine Klamotten aufzusammeln und zog sie mir an. „Bitte warte Nina...“, versuchte er noch einmal.
„Nein Ben. Versuch klar zu kommen... dann kannst du wieder zu mir kommen.“, meinte ich tonlos und verließ das Haus.
2. Ich weinte. Weinte mir meinen Schmerz von der Seele. Manja... Er war nicht fertig mit ihr. Klar. Und mir viel es nicht auf? Und wegen so einem Idioten weinte ich jetzt mitten auf einer Parkbank? Ich muss bemerken das diese Bank nass war! Und in diesem Park tanzten wir durch den Regen...
Ein Schluchzer durchzog meinen Körper. Auf einmal legte sich eine Hand auf meine Schulter. Ben? Ich sah auf und blickte in ein, für mich, fremdes Gesicht.
„Wieso weinst du?“, fragte der Junge zu dem dieses Gesicht gehörte.
„Geht dich nix an.“, knurrte ich wütend. „Na dann.. Ich bin Lenni.“, stellte er sich vor.
„Und hartnäckig?“, fragte ich leise. „Kann schon sein.“, meinte er ausdruckslos.
„Hey, lass mich raten. Dein Freund hat dich verlassen? Oder ihr habt Streit?“, fragte er als wüsste er genau was in meinem Leben passierte. „Woher willst du das wissen?“, fragte ich, über meiner Verwunderung die Wut vergessen.
„Weil du ein Mädchen bist das mitten in einem Park weint.“ Lenni erklärte das alles total tonlos mit aller Selbstverständlichkeit. Was war das für ein Typ?
„Tu ich nicht...“, knurrte ich ihn an. „Tust du doch.“, entgegnete er. Konnte ich da ein leichtes Grinsen in seinen Mundwinkeln erkennen? Ich knurrte noch einmal, was allerdings wenig überzeugend rüber kommen musste. Der Typ wunderte mich so, das sich meine Laune augenblicklich besserte. „Wie heißt du?“, fragte er und setzte sich jetzt neben mich. „Nina.“, antwortete ich ohne zu wissen wieso.
Tag der Veröffentlichung: 04.12.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für den wahren Lenni und meine gute Freundin Bibi.