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Eine schwere Entscheidung

Eine schwere Entscheidung

 

Es ist wie ein Schlag in die Magengrube, als ich ihn von meinem Platz an der Bar des Odeons durch die Tür kommen sehe. Er ist nicht allein, in seiner Begleitung eine Brünette so um die zwanzig, Typ Fotomodell und eine „ach-was-bin-ich-doch-so-schön-Type“ mit Jürgen, sein Geschäftspartner und Fotograf schon seit ewigen Zeiten.

 

„Kennst du diese Leute?“, fragt Robert und sieht in mein erstauntes Gesicht. Ich habe wohl gerade die Farbe gewechselt und bin nicht gleich in der Lage, ihm eine Antwort zu geben. Zu groß ist der Schock, Manuel nach nunmehr zehn Jahren wiederzusehen.

Inzwischen ist die kleine Gruppe an der Bar angekommen und Jürgen, völlig unbefangen – sein Blick auf mich gerichtet – meint:

„Darf ich euch Sarah vorstellen? Sarah ist nicht nur die Frau, die unser Manuel zurzeit im Schlepptau hat nein, sie ist noch viel mehr! Sie ist das neue Gesicht des Kosmetik-Programms unserer Agentur!“, ruft er nicht ohne Stolz und bestellt beim Barkeeper eine Runde Cocktails.

 

„Robert Schönfeld, angenehm!“, stellt sich mein Lebensgefährte vor und ich bemerke, wie er zusammenzuckt, als Manuel ihm die Hand reicht. Es ist mehr als offensichtlich, dass Robert dieser Name bis zum heutigen Tag in schlechter Erinnerung geblieben ist, da er Manuel sofort mit meiner großen Liebe in Zusammenhang bringt. Robert kommt mir plötzlich alt und verbraucht vor.

Manuel dagegen ist groß, dunkelhaarig und sonnengebräunt, hat eher das Äußere eines männlichen Fotomodells, als einem Verantwortlichen und Chef einer Werbeagentur.

 

In diesem Augenblick scheint Robert der Altersunterschied zwischen ihm und Manuel auf grausame Weise deutlich zu werden. Aus den Augenwinkeln beobachtet er mich und ich kann seine Gedanken lesen, nämlich: wie wird sie auf Manuel reagieren, so entwaffnend wie sie dieser Beau angrinst? In seinem Blick flammt die schiere Eifersucht auf, während ich gerade die Zeit gefunden habe, meinen ersten Schock zu überwinden. Ich fasse etwas umständlich nach Roberts Hand, ehe ich mich den Ankömmlingen höflich zuwende und lächele:

 

„Manuel, ich glaube es ja nicht! Du bist es wirklich!“, heuchele ich und ehe ich mich versehe, umarmt er mich so stürmisch, dass Robert meine Hand loslassen muss, wenn er seinen Cocktail in der anderen Hand nicht verschütten will.

„Du siehst einfach blendend aus, Lisa! Ich hoffte dich hier zu sehen und musste dir unbedingt guten Tag sagen, wo ich schon mal in der Stadt bin!“, ruft er begeistert und schenkt mir sein wunderbarstes Lächeln, während er mich noch fester an sich drückt. Ich fühle, wie meine Lippen zittern, als er mir einen Kuss auf dieselben haucht. Er ist umwerfender und attraktiver als je zuvor…

 

Dabei sieht Sarah mit ihrem verkniffenen Gesicht ziemlich wütend aus.

 

Mit einiger Mühe finde ich meine Fassung wieder und sage, nachdem ich mich aus seiner Umarmung befreit habe:

„Ich freue mich auch, dich zu sehen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 13.04.2014
ISBN: 978-3-7309-9978-3

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