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Prolog: Es war kaum eine Woche her, bis ein Junge, ungefähr 16 Jahre alt, in unserer Klasse kam. Er sah total unheimlich aus. Ich würde es nie vergessen, wie er ausgesehen hat. Wie er da stand in seiner schwarzen Strickjacke, Kapuze auf und dem Tattoo auf seiner Handoberfläche. Zuerst schien es bedeutungslos. Doch dann hatte ich es genauer betrachtet und fand heraus, was dies für ein Zeichen war. Sofort kam ein kalter Schauer über mich und nur ich wusste wie gefährlich er wirklich war.


Er ekelte mich einfach an. Dieser Typ. Der, der an seinen Nägeln kaute und sie abriss, bis es darunter blutete. Ich war gezwungen ihm dabei zuzusehen, denn er saß direkt neben mir. Belial, was für ein Name? Allein sein Aussehen sprach Worte. Hässlich konnte man nicht sagen. Er war einfach so unheimlich. Seine dunklen Augen machten mir solche Angst, sodass ich ihn nicht einmal ansehen konnte. Wieder begann Belial seine Fingernägel zu kauen. Unter den Fingernägeln waren schon blutige Krusten. Das muss doch verdammt weh tun! Aber er schien es nicht einmal zu bemerken. Immer an der selben Hand - Die Hand mit dem Tattoo!
Es klingelte zum Schulschluss. Endlich weg von ihm. Zuhause aß ich ein paar Nudeln und las währenddessen die Zeitung. Dort stand ein Artikel, der sehr interessant auf mich wirkte:
„Talia(15) Spurlos verschwunden!
Die Polizei bittet dringend um Hilfe, um das verschwinden von Talia aufzuklären. Sie sei nach der Schule nicht nach Hause gekommen, so ihre Mutter. Talia geht auf das St. Marien Gymnasium und besucht zurzeit die Klasse 9d. Die Polizei sucht schon vergeblich seit gestern Mittag das Mädchen und bittet um Mithilfe, wo sich Talia zuletzt aufgehalten hat.“
Talia? Sie ging doch bei mir in der Nebenklasse! Sie war gestern noch da ganz sicher! Verdammt wo war sie nur? Diese Frage quälte mich den ganzen Tag. War sie vielleicht von Zuhause weggerannt? Aber das konnte doch nicht sein. Sie war doch so gut erzogen und zufrieden mit ihrem Leben. Irgendetwas musste doch passiert sein! So beschloss ich auf eigene Fäuste zu ermitteln und brach auf. Zuerst klapperte ich die Nachbargegend ab. - Nichts. Dann suchte ich im Park nach ihr. - Wieder nichts. Ich wusste, dass mich das nicht weiterbringen würde und entschloss mich dazu nach Hause zu gehen. Doch als ich an dem Friedhof vorbei ging, bemerkte ich mehrere Polizeiwagen, die davor parkten. Das Blaulicht war eingeschaltet. Ich trat etwas näher um etwas zu erkennen. Aber dann kam ein Polizist auf mich zu:
„Kann ich dir helfen? Was tust du hier? “
„Ehm… ich…Was ist hier passiert?“
„Ich glaube nicht das dich das etwas angeht oder?“
„Sie müssten doch Talia suchen!“
„Talia… Nun…Kennst du das Mädchen?“
„Na klar! Sie geht in meinem Biologiekurs.“
„Was hattest du für ein Verhältnis zu ihr?“
„Also die besten Freunde waren wir nicht, aber wir kamen gut miteinander aus.“
„Wo warst du gestern zwischen 13.00 Uhr und 14.30?“
„Wird das ein Verhör oder was? Ich war in der Schule, weil ich im Schachclub bin. Und jetzt sagen sie endlich, was ist hier passiert?“
„Nun denn…Talia ist auf brutalste Weise ermordet worden.“
„Wa…Waaaaaaaas?“
„Es tut mir wirklich Leid. Aber weist du vielleicht wer zu so etwas fähig sein könnte? Hatte sie irgendwelche Feinde?“
„Nicht das ich wüsste. Ich habe keine Ahnung. Und ehrlich gesagt, würde ich jetzt auch gerne gehen.“
„Okay, Danke. Guten Tag noch.“
Ein tiefer Schock raste in mir. Warum Talia? Sie war doch immer so nett und fürsorglich. Ich verstand gar nichts mehr. Und was hieß eigentlich ‚Auf brutalste Weise‘?
Es war Abend. Ich packte noch schnell die letzten Sachen in meiner Schultasche, warf mich dann auf mein Bett und überlegte. Wie konnte ich denn herausfinden, wie sie umgebracht wurde? Niemand außer der Polizei weiß es. Na Klar! Robin! Robins Vater war Polizist und er war mein bester Freund. Warum war ich nicht früher darauf gekommen? Gleich morgen würde ich hinfahren.
Es war Dienstagmorgen. Die Schule war mal wieder angesagt. Ich packte mir noch schnell ein Brötchen ein und schwang mich auf mein Fahrrad. Immer noch hatte ich Talia im Kopf. Heute würde ich nach Robin fahren, um mich über Talia zu informieren. Schließlich war sein Vater bei der Mordkommission und beschäftigte sich mit dem Fall. Vielleicht hatte er ja Robin etwas davon erzählt. Aber bevor ich weiterüberlegte, musste ich zur Schule.
Letzte Stunde Religion und Belial kauerte wieder an seinen Fingernägeln. Ich stieß ihn an und sagte, er solle das gefälligst lassen. Ein Tropfen Blut lief an seinem linken Zeigefinger herunter. Er hob den Kopf und schaute mir direkt in die Augen. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Nicht weil ich in ihn verliebt war. Nein, ich hatte Angst. Angst vor ihm. Ich wagte mich wegzuschauen und mein Blick wanderte auf sein Tattoo. Es war selbstgemacht.
„Was ist das eigentlich für ein Zeichen?“, fragte ich ihn mutig. Er schaute mich wieder an. Aber er antwortete nicht. Was ist bei diesem Jungen nur schief gelaufen? Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich ihn überhaupt schon mal sprechen gehört habe. „Das Symbol des gehörnten Biestes.“, flüsterte er unheimlich. Was hatte das zu bedeuten? Vielleicht weiß Robin etwas darüber. Es klingelte. Schulschluss, endlich!
Ich traf mich mit Robin vor dem Schuleingang und wir radelten zu ihm nach Hause.
„Was wolltest du jetzt eigentlich?“, fragte mich Robin.
„Es geht um Talia. Ist dein Vater an dem Fall dran?“
„Ja, er hatte mir davon erzählt. Ich glaube in seinem Büro liegt noch die Akte.“
„Gut, lasst uns nachsehen.“
„Mein Vater bringt mich um, wenn er das herausfindet. Warum willst du das wissen?“
„Weil sie brutal ermordet worden ist VERDAMMT! Ich will wissen wie! Du etwa nicht?“
„Ja schon, aber…“
„Nichts ‚aber‘. Komm wir gehen!“
Robin führte mich in das Büro seines Vaters. Tatsächlich! Er muss die Akte vergessen haben. Sie lag geöffnet auf seinem Schreibtisch. „Hier sind Bilder“, flüsterte Robin und deutete auf die Akte. Ich betrachtete die Bilder. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Talias Körper war verbrannt und ihr wurden die Finger abgeschnitten. In ihrer Brust wurde ein dünnes Kreuz rein gerammt. Darauf stand: ‚Satans Opfer‘. „Wie grausam kann man nur sein?“, fragte ich Robin, ohne eine Antwort zu erwarten.
„Ich hab keine Ahnung. Aber es scheint das Werk von Satanisten zu sein!“
„Ob noch mehr Leute sterben? Yasmina war heute auch nicht in der Schule“.
„Stimmt. Gibt es überhaupt Satanisten in unserer Nähe?“
„Nicht…Also…Belial, er ist so unheimlich und er hat ein Tattoo auf seiner linken Hand. Etwa eine Art Stern und er ist so unheimlich.“
„Stern sagtest du…Lass mal nachschauen!“
Wir gingen zurück in sein Zimmer und forschten an seinem Laptop nach Satanistensymbolen. „Das ist der Stern!“, rief ich wie von einer Tarantel gestochen. „Das ist ein Pentagramm. Das umgedrehte Pentagramm steht für schwarze Magie und das Böse. Bist du dir sicher?“, erklärte mir Robin.
„Auf jeden Fall! Google mal nach seinen Namen. Er heißt Belial.“
„Oh mein Gott! Selbst sein Name hat eine satanistische Bedeutung!“, stellte ich fassungslos fest. Belial stand nämlich für ohne Gebieter, Niedertracht der Erde, Name des Teufels.
Jetzt hatte ich einen Beweis: Belial war ein Satanist!
Ich bedankte mich bei Robin und fuhr so schnell ich konnte nach Hause. Dort angekommen nahm ich mir die Zeitung und dort stand, was ich schon vermutet hatte: „Weiteres Mädchen brutal ermordet aufgefunden!“ Ich brauchte den Artikel gar nicht erst zu ende lesen, weil ich wusste was folgte. Yasmina war tot. Bevor noch weitere Mädchen sterben würden, packte ich einen Entschluss: Ich werde Belial nach der Schule folgen.

Der nächste Morgen. Ich war schon total aufgeregt. Was mich wohl erwarten würde? Belial schien von meinen Plänen nichts zu bemerken. Wieder blickte ich auf seinem Tattoo. Er bemerkte es und hielt seine andere Hand darüber, als hätte er etwas zu verstecken. So war es ja auch!
Nach der Schule und ich war total hibbelig. Belial ging zu Fuß, blickte ein paar mal um sich und rannte. Er lief in einem Wald. Ich hatte Angst weiter zu gehen. Aber ich musste es tun. ER blieb stehen. Nun stand er vor einem großen Pentagramm aus Kerzen. Auf dem Boden lagen schwarze Rosenblüten und in der Mitte war eine Art Lagerfeuer. Belial kniete sich hin, als würde er jemanden anbeten. Dann erschienen sechs weitere Gestalten in Kapuzenmänteln...und einer trug ein Mädchen. Ob sie schon tot war? Ich versteckte mich hinter den Büschen. Sie bemerkten mich nicht. Die eine Gestalt legte das Mädchen auf dem Boden. Danach ritzte Belial ein Pentagramm in ihrem Bauch. Die Anderen Schnitten dieses Stück heraus und nähten dies auf ein stück Stoff. Sie drückten ihr die Augen raus und schnitten ihre Finger ab. Sie war mit Blut überströmt. Auf einmal schien es so als würde sie wach werden. Sie lebte noch! Plötzlich schrie sie um Hilfe und die Gestalten Schnitten ihre Lippen einfach ab...Sie schrie noch Lauter und dann schleppte der Junge das Mädchen und warf sie ins Feuer...Sie sagten irgendwas, aber ich konnte es nicht verstehen und das Mädchen schrie bis es schließlich verstummte.
Die Gestalten und Belial warteten bis das Feuer erloschen war, brachten das Mädchen auf den Friedhof und rammten ihr ein Kreuz in ihre Knochen. Auf dem Kreuz stand: Satans Opfer. Wie bei Talia. Ohne Zweifel sie waren SATANISTEN! Es folgten weitere brutale Morde und ich hatte nichts unternommen. Zu Groß war die Angst. Auf die Schule konnte ich mich nicht konzentrieren. Nach und nach verschwanden weitere Mädchen. und ich wusste nicht was es damit auf sich hatte. Warum Mädchen? Warum haben sie ihre Haut auf ein Stück Stoff genäht?? Ich verstand dies einfach nicht und dieser unheimliche Junge, Belial war seid einer Woche in unserer Klasse. Und Vor einer Woche begannen diese Morde. Ich recherchierte nach Satanistenritualen und fand heraus, dass sie es als Leib Satans anerkennen. Die Satanisten müssen irgendetwas aus ihrem 'Opfer' herausschneiden und es begraben. Klar Belial musste es auf ein Stück Stoff nähen, sonst würde es ja auseinander fallen!
Total vertieft packte ich meine Sachen zusammen. Noch nicht einmal habe ich gemerkt, dass es schon längst zum Schulschluss läutete. Jetzt war ich ganz allein im Klassenzimmer. Mein Blick wanderte auf meinem Tisch und dann bemerkte ich einen kleinen zusammengefalteten Zettel. Darauf war ein Pentagramm aufgezeichnet und mit Blut mein Anfangs Buchstabe in der Mitte geschrieben. Haben die anderen Mädchen auch so einen bekommen? Plötzlich ein knarrendes Geräusch und ich wusste Ich war die Nächste! Ich wollte schnell wegrennen doch da stand er und die Tür ging zu.
Ich schubste ihn zur Seite und schrie, er soll von der Tür weggehen. Doch er hielt mich fest und zückte sein Messer. „Hiilfeeee! Verdammt nochmal warum hilft mir denn keiner?, schrie ich aus Leibeskräften. Ich biss Belial in seiner linken Hand. Er schrie auf. „Miststück!“, schimpfte er und warf ein paar Stühle vor der Tür. So schnell komm ich hier nicht mehr raus. „Hiiilfeeeeeee!“, schrie ich noch einmal. War denn niemand mehr in der Schule? Belial kam auf mich zu, ich wich aus und warf ein dickes Wörterbuch nach ihm. „Argh“ Yeah! Volltreffer!“ Ich hatte ihn am Kopf getroffen, worauf er dann zu Boden sank und seinen Kopf festhielt. Schnell rannte ich zur Tür, schob die Stühle bei Seite und flüchtete in den Flur. Ein Lehrer kam mir entgegen und fragte: „Hast du etwa so geschrien?“
„Ja, sie müssen mir helfen! Belial! Er wollte mich umbringen! Er ist noch im Klassenraum. ER HAT DIE ANDEREN MÄDCHEN UMGEBRACHT! ICH HABE ES GESEHEN!!!,“ antwortete ich und schrie ihn dabei fast an.
Herr Nibler, so hieß der Lehrer, rannte zu unserem Klassenraum und schloss sie ab.
„Bist du dir sicher?“
„Ja, sein Name steht sogar für den Teufel! Sein Tattoo auf der linken Hand! Ich bin ihm gefolgt und er hatte mit sechs weiteren Personen ein Mädchen brutal umgebracht...“, erzählte ich ihm die ganze Geschichte.
„Warum bist du nicht früher gekommen?“
„Verdammt ich hatte Angst! Angst vor ihm! Angst, dass ich die nächste sein könnte!“
„Alles klar ich ruf die Polizei!“
Herr Nibler ging runter ins Lehrerzimmer, während ich mich auf einen Stuhl setzte und nachdachte.
Das alles nur weil er anders war? Nur weil er nicht an Gott glaubte? Nein, er ist der Teufel. ER ist wahrscheinlich der Anführer der ganzen Geschichte. Ich stand auf und schaute durch das Schlüsselloch. Belial kauerte nur auf dem Boden und murmelte irgendetwas. Aber ich konnte es nicht verstehen. Ich setzte mich wieder zurück. Es dauerte eine Viertelstunde, bis Herr Nibler mit der Polizei auftauchte. Die war schwer bewaffnet. Als Herr Nibler die Tür aufschloss und aufmachte, sahen wir Belial tot am Boden liegen, erstochen. In seiner rechten Hand lag ein Messer, das Messer, womit er mich umbringen wollte, blutverschmiert mit einem Stern eingraviert. Und in seiner linken Hand lag ein Pentagramm. Das Zeichen des Satans. An der Wand stand etwas mit Blut geschrieben:
„STERBEN ZERSTÖRT LEBEN
DOCH IHR ZERSTÖRT DEN TOD!“
Jetzt wussten alle, dass ich Recht hatte. ER betete nicht für Gott, er betete für den TEUFEL. Niemand hatte es gewusst. Niemand hätte es mir geglaubt. Belial war ein Satanist! Selbst Robin konnte es kaum glauben und meinte es wäre nur Zufall. Aber dem war nicht so. Niemand hätte erwartet, dass er zu so etwas fähig sei. Diese grausame Wahrheit über diesen merkwürdigen Jungen, Belial.
Belial wurde nicht beerdigt. Warum auch? ER hatte keine Religion und galt auch noch dem Satanismus an. Er hatte nicht einmal mehr Eltern. Er war in ein Heim gekommen. Seine Eltern hätten sich angeblich erhängt. Doch er hatte sie selbst getötet! So fanden wir einen Entschluss: Im Wald, wo er mit seinen Gefährten die grausamen Taten vollbrachte, hatte man ein tiefes Loch gegraben, ihn hinein geworfen und angezündet!
Später schüttete man dieses Loch wieder zu und markierte dies mit einem Kreuz, welches beschriftet war:„Gottes Opfer Belial.“
Von seinen Gefährten fehlte jede Spur. Seit Belials Tod, war kein Mädchen mehr verschwunden. Alles wurde wieder normal.
Doch ich hatte immer noch die Erinnerung von dem beobachteten Mord. Die Bilder verfolgten mich mein ganzes Leben lang. Belial blieb für mich einfach unvergesslich. Noch heute existiert sein ‚Grab‘.
Ich kehrte an dem Ort zurück, wo wir Belial verbrannten. Ich hatte eine schwarze Rose in der hat und rief: „NICHT WIR ZERSTÖREN DEN TOD, SONDERN DU!“


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Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch an meiner besten Freundin Maren, die mich dazu inspiriert hat. Sie ist der beste Mensch,dem man begegnen kann.

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