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Einsam

Eine finstere Herbst Nacht. Der Wind zerwühlte das vom Mond blau schimmernde schwarze Haar des mageren Mädchens. Dunkel waren ihre Augenränder, schlaf fand sie immer seltener. grau war die Iris die nur noch dünn um die großen Pupillen lagen. Eine Träne lief ihr übers Gesicht, gradewegs in den schluchzenden Mund hinein, salzig auf der Zunge. Langsam fing es an zu regnen. Und die Tränen mischten sich mit dem kalten Regenwasser. Das Haar und das Kleid klebten schon bald nass am zittrigen Körper. Das Seufzen wurde vom Donner übertönt und für eine Sekunde wurde es hell. Ein Rascheln. Helena zuckte sofort zusammen. Beobachtet sie etwa jemand, hat er jetzt schon ihre Flucht bemerkt oder war das nur ein Tier. Bitte lass es ein Tier sein, denkt sich Helena. Trotzdem ist sie misstrauisch und läuft den kleinen Trampelpfad, neben dem Feld, weiter. Nur das Kleid und die Schuhe trägt sie bei sich. Hunger hat sie zum Glück noch nicht, da sie im Wald Wildbeeren fand. Ihrer Schätzung nach ist es circa 1 Uhr, das heißt er wird ihr Fehlen erst in ein paar Stunden bemerken. Zumindest hatte sie das so geplant. Nur hat der den Vorteil auch mit Auto fahren zu können. Helena kann nur zu fuss ihre einzige Chance ist, eine gut befahrene Straße zu finden und per Anhalter so weit wie es geht weg zufahren. Dann einen Job zu finden und sich so ein neues viel besseres Leben auf zubauen. Hoffentlich klappt es dieses mal. Der erste Versuch ist es nicht. Der dritte jetzt. Das erste mal kam sie nicht mal vom Gelände. Wurde auch nicht richtig erwischt, da sie eine gute Ausrede fand. Das zweite mal versteckte sie sich im Wald. Doch schnell fanden sie die Hunde. Zur Strafe wurde sie windelweich geprügelt, stieß sich dabei sogar den Kopf so fest, dass sie für zwei Wochen ihr Gedächtnis verlor. Dass sie das überlebt hat war auch knapp. Drei Jahre war das nun her. Nun ist sie 17, sieht aber aus wie 20, das kommt, wenn man solches erlebt hat. Man wird einfach schneller erwachsen. Sie hört Autos, mit letzter Kraft fangen ihre Beine wie durch ein Wunder, nochmal an zu laufen. Und wirklich, eine Straße, zwar nur eine Landstraße, aber auch die wird zu anderen Straßen führen. Weiter geht sie also neben der Straße entlang. Es wird hell hinter ihr. Helena dreh sich um, und wedelt mit den Armen um die Aufmerksamkeit vom Autofahrer zu bekommen. Es hält, ein Glück. Sie erkennt einen Mann um die 40 daneben eine schlafende Frau auch in dem alter und auf der Rückbank sitzen drei schlafende Kinder in unterschiedlichen Altern. >Was macht den eine so junge Frau wie du mitten in der Nacht, allein, auf einer Landstraße?< der Mann schaut mitleidig sie an. >Ich habe mich verlaufen< lügt Helena >können sie mir sagen wo wir sind und wo die nächste Stadt ist?< man sieht deutlich seine Verwunderung über diese Antwort. >Nun wir sind in der nähe von Wismar. Ich würd dich gerne mitnehmen, aber wie du siehst ist mein Auto schon voll. Aber keine Sorge, es sind nur paar Kilometer, diese Landstraße entlang, und dann erreichst du auch schon ein kleinen Vorort. Sicher findest du schnell die Polizei, die kann dir helfen, wieder nach Hause zukommen.< Ganz lieb lächelt er, wie gern sie auch einen Vater hätte. Dann wäre das womöglich nie passiert, doch jetzt würde sie auch keinen mehr brauchen. Dankend sagt sie tschüss und geht zügig weiter. Die Lichter einer Stadt, Helena hat es fast geschafft. Sie ist total erschöpft, aber hier gibt es mehr Straßen an den man das Glück haben könnte mitgenommen zu werden, Beziehungsweise sind hier überhaupt Autos. Daumen raus und langsam weiter gehen. Das erste Auto, die sehen sie wahrscheinlich nicht einmal. Das zweite, es bremst, aber fährt trotzdem weiter, sie sieht sogar noch wie die alte Frau ihren Kopf schüttelt, wahrscheinlich denkt sie Helena ist eine Hure. Das dritte, wieder fährt es weiter, schade. ... Nein, etwa hundert Meter hinter ihr stoppt es schlagartig. Helena läuft schnell hin. >vielen vielen dank!< hechelnd steht sie an der Tür vorm Beifahrer. Der Fahrer, ist ein etwa 24 jähriger recht gut aussehender Mann. >ich fahr nach Berlin, richtige Richtung?< >Das ist wirklich sehr sehr nett, ich muss zwar noch etwas weiter in den Süden, aber die Richtung ist perfekt.< Helena setzt ihr hübschestes lächeln auf, eigentlich ist ihr nicht nach lachen zu mute, aber bei Männern kommt man ja häufig mit Charme und Schönheit weiter. Der Mann macht die Tür auf und bittet sie einzusteigen. >Wo willst du den genau hin?< es ist süß anzusehen wie er immer wider von der Straße zu ihr schaut. >Nürnberg.< >das ist aber noch ein gutes stück. Übrigens ich bin Marvin.< strahlt er sie an. >He...Sarah< lügt sie wieder, sie kommt auch nicht aus Nürnberg, eigentlich aus Rostock, aber das ist nicht weit genug von dort weg. >was macht so ein hübsches Mädchen allein nachts auf der Straße, wenn sie doch so weit von Zuhause weg ist?< >Verlaufen.< er sagt nichts, hat er ihr es geglaubt? Hoffentlich. >Da bist du aber ganz schön weit gelaufen um hier her zu kommen.< er lacht, doch keine Reaktion. Helena ist eingeschlafen. >Hey... Dornröschen?< er stupst sie in die Seite. Sie verzerrt ihr Gesicht >Nein! Bitte nicht! Nein! Das tut weh... Nein! Bitte hör auf!< sie wird immer lauter, Angstschweiß bildet sich auf ihrer Stirn und Tränen laufen ihr in Strömen übers Gesicht. Marvin ist verwirrt er hat sie doch nicht mal richtig berührt, oder spricht sie im schlaf?! >Sarah, es ist alles gut, ich tu dir nichts< er versucht sie zu beruhigen, ein Glück wird sie auch wieder ruhig, aber sie schläft immer noch. Ihm bleibt nichts anderes übrig als sie mit in seine Wohnung zu nehmen, aufwachen wird sie wohl nicht mehr so schnell.

Marvin Bäcker

Es ist schon hell. Aber wo ist sie? Das Bett ist weich, warm und gemütlich. Man möchte am liebsten nie aufstehen. Helena würde gerne weiter schlafen, aber das Unwissen, wo sie sich befindet, beunruhigt sie. Entschlossen, doch auch mit einem flauen Gefühl im Margen steht sie auf. Schmerzen hat sie nicht. Gut. Ein recht schönes Zimmer. Hell braune Wände und billiges Laminat, mit Holz Muster. Eine schwarze Couch, die etwas zerwühlt und schon recht alt aussieht. Ein großer, dunkel blauer Kleiderschrank, dessen rechte Tür ist nicht ganz zu und davor ein zerwühlter Wäschekorb, Männerunterhosen kann Helena nur erkennen. Und dann war da noch ein Fernseher, mittel groß aber ein recht neues Model. Davor eine Xbox. Helena vermutet, dass das Zimmer ein Jungen gehört. Schließlich war da noch das Bett, groß und mit rot, blauer Bettwäsche. Nur die eine Seite des Doppelbetts ist benutzt, scheinbar hat er auf der Couch geschlafen und nur sie im Bett. Doch wer war Er? Helena geht zur weißen Tür. Mit nervös zitternder Hand zögert sie erst, was wenn er da hinter ist? Trotzdem öffnet sie die Tür. Duft von frischem Kaffe und Brötchen kommt ihr entgegen. Sie folgt dem Duft durch einen kleinen weißen Flur, an der Wand sieht sie im vorbeigehen ein Bild, ein Ölgemälde von einer Landschaft, mittig ist ein kleines idyllisches Dorf zu sehen. Kurz bleibt Helena stehen und betrachtet es. Unten, rechts in der Ecke sind die Initialen vom Künstler, M. B.. Kein bekannter wohl, da Helena noch nie etwas von einem Künstler mit diesen Anfangsbuchstaben gehört hat. Aber ein Gemälde von einem berühmten Künstler würde hier auch nicht rein passen. Eine Wohnung, gleich die eines Studenten, und dann ein teures Gemälde, nein, das passt nicht. Kurz auflachend über diesen Gedanken geht sie weiter, bis zum Ende des Flurs. Rechts von ihr ist eine geschlossene Tür mit einem dieser kleinen Gucklöcher, die Wohnungstür also. Links von ihr steht die Tür offen, von dort kommt auch der angenehme Geruch und auch gleich sieht sie einen jungen Mann der mit den Rücken zu ihr an der Herdplatte beschäftigt ist. Er hat eine weiß, grün, karierte Boxershorts und ein weißes Hemd an. Breite Schultern. Helena muss schlucken, er sieht echt gut aus. Aber sie hatten wohl nicht, oder doch? Sie mag es eigentlich nicht berührt zu werden, bekommt dann immer einen ihrer Anfälle, zumindest wenn es Männer oder Jungs sind. Dadurch hatte sie auch noch nie einen Freund. Sie kam nie mit ihren Ängsten richtig klar, beziehungsweise wenn doch hat er sie alle verscheucht. Helena räuspert sich, >Morgen?<. Der Mann dreht sich um. Sein dunkelbraunes Haar ist noch verwuschelt und seine grauen, leicht braunen Augen schauen sie freudig und überrascht an. Wow! Er sieht wirklich gut aus! Denkt sie sich. >Morgen Dornröschen, hast du gut geschlafen? Tut mir leid, aber ich hab dich gestern nicht mehr aus deinem Tiefschlaf wecken können.< er lachte. Helena lächelt mit einem leicht verwirrten Ausdruck im Gesicht zurück. Sie hat keine Ahnung was gestern war. Warum ist sie nicht zuhause? Nicht, dass das schlecht wäre, weg zusein. Aber ist sie gestern wirklich weggelaufen, alles kommt ihr so schummrig und unwirklich vor, wie ein Traum an den man sich nicht mehr erinnern kann. Die Stimme des Manns holt sie aus ihren Gedanken wieder zurück. >Naja... Deswegen hab ich dich in meine Wohnung getragen. Keine Sorge ich hab auf der Couch geschlafen. Ich hab dich nicht angefasst.< zwinkert er ihr zu. Das beruhigt Helena. Sie will das nicht mit keinem Mann! Und sie will von keinem Mann mehr benutzt werden, egal wohin bloß nicht zurück! Er wendet sich wieder dem Herd zu. >Setz dich doch. Ich hab Brötchen gemacht und das Rührei ist auch gleich fertig. Du hast Glück ich hab heute frei. < Helena geht zum kleinen Tisch. Er ist nur spärlich gedeckt. Ein bisschen Aufschnitt, Butter, Käse und ein Korb mit dampfenden Brötchen. Dazu noch eine Kanne Kaffe und vor den beiden Stühlen links und recht je ein Teller, Messer, Gabel und eine Kaffeetasse. Sie entscheidet sich für den linken Platz. Und schon kommt auch von hinten der Mann, mit einer Schüssel Rührei, stellt sie auf den kleinen Tisch zwischen Käse und Butter und setzt sich gegenüber von Helena. >Kaffee?< er hält die Kanne hoch, Helena nickt zögernd. Sie hat noch nie Kaffe probiert, egal, sie möchte nicht unhöflich wirken, er scheint sich mühe gemacht zuhaben und das für sie...? Er schenkt ihr ein und dann sich. >Wenn du willst kannst du mein Telefon benutzen und bei dir zuhause anrufen. Bestimmt macht sich dein Freund und deine Familie sorgen um dich.< ernst schaut er auf sein Brötchen, das er sich schmiert. >d-danke. Aber...< sie zögert, sicher ist das sie ihn Gestern angelogen hat, sie darf jetzt nichts falsches sagen! >es tut mir schrecklich leid, aber ich kann mich an gestern nacht garnicht mehr erinnern. Wer bist du?< überrascht schaut er sie an. Doch dann muss er schmunzeln. >Ich bin Marvin. Was du Gestern Nacht alles gemacht hast weiß ich auch nicht. Ich weiß nur das ich dich auf der Straße in der nähe von Wismar aufgepickt hab. Du wolltest nach Nürnberg. Und ich hab dich mit genommen, doch so leid es mir tut nur bis nach Berlin. Mein Ziel. Ich wollte dich wecken als ich angekommen bin, aber du hast tief und fest geschlafen, also hab ich dich in meine Wohnung getragen und dann hast du in meinem Bett geschlafen, ja und jetzt ist es morgens und wir sind hier, in meiner Wohnung.< er lächelt sie an, senkt dann den Blick und schmiert sein Brötchen weiter. Alles fällt ihr wieder ein. Ja, sie ist geflohen. Und da war dieser Vater, und dann Marvin, genau. Wirklich nett von ihm, das er sie bei sich übernachten lies. Aber welchen deck Namen hat sie benutzt. >Achso, ja stimmt. Danke< schüchtern lächelt sie ihn mit ihren grauen Augen an. >Darf ich fragen wie du es geschafft hast dich, soweit von zuhause weg, zu verlaufen?< war ja klar das sie sich mitten in der Nacht keine bessere Ausrede einfallen lassen ließ. Er lacht aber. > Naja... Das ist eine lustige, aber lange Geschichte.< sie fängt an zu lachen, weniger weil die Geschichte, die sie noch garnicht weiß lustig ist, eher muss sie über ihre eigene Dummheit lachen. Sie hat nicht damit gerechnet das die Flucht klappt. Eigentlich hat sie sich schon darauf eingestellt zu sterben, falls sie es nicht bei der Prügelstrafe tuen würde, hätte sie sich umgebracht. Bei dem Gedanken kommen ihr wieder die tränen. >Hey?< durch ihre feuchten Augen, verschwimmt alles vor ihr, sie verzieht das Gesicht und hört die besorgte Stimme, Marvins. >Bitte nicht weinen. .. Was ist den los? Doch nicht so lustig? Bitte hör auf zu weinen. Es ist ja jetzt alles gut.< er steht auf und geht zu ihr hin. Kniet sich vor ihren Stuhl und umarmt sie, einfach so. Helenas Atem verschnellert sich. Ihr wird ganz heiß, dir Tränen werden zu Wasserfällen. Ihr Herz rast. >Psst...< haucht er ihr beruhigend in das Ohr. Er riecht gut. Nach Brötchen, und seinem eigenen Geruch. Sie weiß nicht warum, aber sie kann sich beruhigen. Helena fühlt sich so sicher bei ihm. Seine Brust ist an ihrer, sie spürt das schlagen seines Herzens und ihr herz gleicht sich diesem an. *badum*...*badum*...*badum*... Er löst seine Arme, hält  aber mit seinen großen Händen ihre Schultern, die noch ein wenig beben, immer noch fest. >Alles ok?< Nein... Nichts ist okay, er ist auf der Suche nach ihr und wird sie wahrscheinlich erst wieder vergewaltigen und dann endgültig töten! Sie ist nicht sicher hier, sie muss weiter weg! Aber wie soll sie Marvin das erklären? Drum nickt sie nur. Und lügt ihn somit auch an, schon wieder. Nicht grade nett, wenn sie drüber nachdenkt wie herzig er zu ihr ist. Er schaut sie mit einem so süßen Hundeblick an und umarmt sie nochmal, diesmal fester. >Du kannst mit mir darüber reden.< flüstert er sanft, aber ernst. Sie sieht in immer noch mit rot verheulten Augen an, lächelt schwach und schüttelt den Kopf >Es ist nichts, wirklich...< noch mal drückt er sie und auch sie drückt ihn mit ihrem schwachen Armen noch näher, an sich. Das tut gut, schon lange hat sie niemand mehr so umarmt. Nachdem Frühstück führt er sie ein wenig durch seine Wohnung. Er zeigt ihr das Telefon und seinen Laptop, den sie benutzen kann. Er muss nämlich gleich los und ist dann erst am Abend wieder Zuhause. Er sagt ihr auch das sie bitte einen Zettel hinterlassen soll wenn sie geht, damit er sich keine sorgen machen muss. Er ist so lieb, wie der große Bruder den Helena nie hatte. Wenn sie Hunger hat soll sie sich einfach was nehmen. Damit winkte er noch kurz an der Tür und war weg. Was sollte sie jetzt machen? Ganz allein. Vordem rausgehen hatte sie Angst, natürlich wäre es recht unwahrscheinlich auf ihn zutreffen, aber sie wollte kein Risiko eingehen. Irgendwie musste sie sich doch bedanken... Mit dem Gedanken schaute sie sich im Zimmer um, und bemerkte erst jetzt wie unordentlich es war. Somit fing sie an aufzuräumen, und vergas dabei auch ein bisschen ihre Probleme.

Allein im großem Bett

Sie vergaß die Zeit und so wurde es ruck zuck 6 Uhr, in einer halben Stunde wollte Marvin wieder zurück sein. Was sollte sie so lange machen? Das Bett war gemacht, alles Kleidung im Schrank ordentlich zusammen gelegt und einsortiert. Das Geschirr war abgespült und eingeräumt. Sie schaut in den Kühlschrank, vielleicht kann sie irgendwas zu essen machen, seit ihre Ziehmutter tot war, musste sie immer kochen, weil er nie etwas gemacht hat, und wenn dann nur für sich, aber wenn sie was nur für sich gemacht hat, hat er sie wieder geschlagen. Doll was hat er nicht da. Aber im Eisfach findet sie wenigstens ein bisschen Gemüse und Hühnerkeulen. Und so fängt sie an. >Hey?< die Küchentür fällt ins Schloss. Helena dreht sich leicht erschreckt um, Marvin ist zurück, sie lächelt und widmet sich wieder dem Essen. >Hey< er stellt sich neben sie und schnuppert mit geschlossenen Augen den heißen Dampf vom Essen. >Man riecht das gut, hier hat schon lange niemand mehr gekocht, ist echt lieb. Aber wäre nicht nötig gewesen.< sie lächelt und antwortet schüchtern, >Ich wollte dir nicht zur last fallen.< >Ach weißt du das ist doch kein ding, mach ich doch gern, da musst du mir auch nichts zurück geben oder so.< er lacht >wie lange dauert das essen den noch, soll ich schon mal den Tisch decken?<  Helena nickt und Marvin deckt zügig den Tisch. Marvin setzt sich hin und kurz darauf stellt Helena das Essen auf den Tisch und setzt sich ebenfalls. >Man ist das lecker!< sagt Marvin mit vollem Mund, >du kannst ja noch besser kochen als meine Mama, Wo hast du so kochen gelernt?< Er schluckt hastig und nimmt gleich noch einen Bissen. Helena hingegen isst ordentlich mit Messer und Gabel, nimmt nur kleine Bissen und schluckt erst bevor sie etwas sagt. >Als ich klein war hab ich gerne meiner Mutter in der Küche geholfen. Dann starb sie und ich musst immer für uns kochen, ich hab so fast alle ihrer Rezepte mir angeeignet.< Marvin stoppt mit essen, hätte er nicht aufgepasst wäre ihm wohl vor schreck das essen wieder aus dem Mund gefallen. Er schluckte schnell runter >Oh das tut mir leid. Wie alt warst du als sie...< er schluckte >...starb?< >12..< sichtbar unterdrückte sie das weinen und ass schnell weiter. Er wollte nicht das sie wieder heult und ließ das Thema lieber sein. Es ist Abend geworden. >Ich bin müde, ich werd mich Bett-fertig machen. Ist das ok?< sie steht von der Couch auf, geht raus in den Flur und dann ins Badezimmer. Marvin war so nett ihr vorhin schon eine neue Zahnbürste hinzulegen. Sie wäscht sich schnell das Gesicht und putzt sich die Zähne. Sie geht zurück ins Schlafzimmer. Der Fernseher ist ausgeschaltet und Marvin macht grade die Couch fertig weil er ja drauf schläft. Auf dem Bett liegt eine neue Boxershorts und ein T-shirt von Marvin. >ich dachte, du könntest ja meine Sachen wenigstens zum schlafen anziehen. Ist bestimmt nicht gut wenn du immer das Kleid anhast.< erklärt er während er sich selber grade die Hose auszieht. Helena schaut weg ihr ist es unangenehm das er sich vor ihr auszieht, zwar hat sie ihn schon am morgen in Boxershorts gesehen, trotzdem läuft sie ganz rot an. >J-ja, danke...< sagt sie leise. Sie nimmt die Sachen und wollte grade wieder aus dem Zimmer gehen. Marvin lacht >bist du süß. Du musst doch nicht aus dem Zimmer gehen um dich umzuziehen, wenn es dir unangenehm ist wenn ich dich in Unterwäsche sehe, verspreche ich, ich schau bestimmt nicht hin.< er lacht leise noch mal auf, streift sich noch das Hemd über den kopf und legt sich anschließend auf die Couch unter die decke, mit Gesicht zur Wand. Aus dem Blickwinkel hat sie gesehen wie er sich das Unterhemd ausgezogen hat und sie wurde noch roter im Gesicht. Er hat einen wirklich gut gebauten Körper, sowas hat Helena bis jetzt nur in Klamottenkatalogen gesehen. Ein Körper wie ein Model. Sie zieht sich mit dem rücken zu ihm gewendet hastig um und legt sich dann schnell ins Bett unter die decke. Die Sachen riechen frisch aber trotzdem irgendwie nach ihm, es riecht gut, findet Helena. Sie schaut auf den digitalen Wecker neben ihrem kopf, 3 Uhr. Angstschweiß steht ihr auf der Stirn und eine Träne kullert über ihr Gesicht. Sie wischt sie weg, weiter schlafen geht jetzt nicht. So bekommt sie den Albtraum nur wieder. Sie fühlt sich allein. Normaler weise schläft sie nie in so einem großen Bett, vorallem nicht allein. Sie steht auf. Geht leise aus dem Zimmer, ins Bad. Sie spritzt sich kaltes Wasser ins Gesicht. Es tut gut. Besonders wen sie das kurz davor geträumte vergessen will. Langsam tapst sie mit ihrem nackten Füßen zurück über das kalte Laminat. Ihr ist kalt. Sie sieht zur Couch. Marvin liegt immer noch schlafend da. Sie stellt sich vor ihm hin und bückt sich runter. >Marvin? Darf... Darf ich mich zu dir legen?< der grummelt darauf nur ein undeutliches ja. Sie sieht das er Gänsehaut hat. Holt schnell die Bettdecke und nimmt die dünne decke von Marvin runter. Kurz betrachtet sie ihn noch. Er sieht wirklich aus wie diese Models in den Modezeitschriften. Sie legt die warme Bettdecke über ihn um sich dann an ihn ebenfalls unter die decke zu kuscheln.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.03.2013

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