In einer Zeit - man glaubt es glatt,
als Wünschen noch geholfen hat,
lebte eine Königstochter,
des Königs und des Hofes Wonne
schöner noch als selbst die Sonne,
die sich wohl oft wundern mochte,
wenn sie in ihr Antlitz schien.
Nah beim Schlosse lag ein Wald
dann in diesem Walde bald,
fand sich eine große Linde und
an diesem kühlen Ort
saß am Brunnen jenes Mädchen
herzlich gern und spielte dort.
Eine Kugel ganz aus Gold
warf sie hoch und fing sie wieder
ihrem Spielzeug war sie hold,
und sang dabei Kinderlieder.
Eines Tages fiel die Kugel
nicht aus der Höhe in ihr Händchen,
sondern sie schlug auf den Stein
und sie sprang darauf vom Rändchen
platschend in das Nass hinein.
Mit großen Augen folgte ihr
nach die junge Werferin,
doch der Brunnen hier war tief,
tief und ohne Grund darin.
So weinte sie nun bitter drein
da rief jemand laut ihr zu:
„Bist du nicht die Königstochter?
Sag, was störst du meine Ruh,
und schreist, dass sich erbarmt ein Stein?"
Sie blickte um sich voller Scham,
woher diese Stimme kam,
und sah einen Frosch der bläßlich
seinen Kopf, der dick und häßlich,
aus dem Brunnenwasser hob.
Und sie sagte ihm darob:
"Ach du bists, altes Wassertier!
Um einen goldnen Ball den meinen,
der an diesem Brunnen hier
mir aus meinen Händen fiel,
muss ich unaufhörlich weinen."
"Nun sei schon still und weine nicht",
sprach der Frosch mit viel Gespür.
"Denn ich bring ihn dir ans Licht,
doch was gibst du mir dafür?"
"Alles was du willst und mehr,
Kleider, Perlen, Edelsteine,
auch die Krone, die ich trage,
all das geb ich dir dafür,
wenn den Ball du bringst zutage."
„Kleider, Perlen, Edelsteine,
und die goldne Krone deine,
will ich nicht, doch eine
Freundschaft und Gesellschaft fein,
will dein Spielgeselle sein.
Iss mit mir und trink mit mir
vom Teller und aus goldnen Bechern
und zuletzt gib Zutritt mir,
zu deinen edlen Schlafgemächern!“
Und sie dachte, lass ihn schwatzen,
nur schnell herauf den goldnen Batzen!
Ein Frosch sitzt gern bei seinesgleichen
in den trüben Fröscheteichen.
Deshalb kann er keinesfalls
einem Mensch das Wasser reichen.
„Bringst du meine Kugel mir,
bekommst du alles das dafür
was du dir wünschst und obendrauf
Küsschen noch von mir zuhauf.“
Der Lurch, sobald sie das gehaucht,
ist sogleich zum Grund getaucht,
sank hinab und kam dann wieder
aus dem Schacht heraufgekrochen.
Und aus dem Froschemaul hernieder,
fiel die Kugel wie versprochen.
Die Königstochter war voll Freude,
als sie ihr schönes Spielzeug sah,
sie hob es auf und sprang hinfort.
Der Frosch saß wie ein Pudel da.
Was galt der jungen Dame Wort?
"Warte, warte," rief der Frosch,
"nimm mich mit, ich bin so klein!"
Doch sie blieb taub und daher hüpfte
er den ganzen Weg allein.
Tags drauf hatte die Prinzessin alles wohl vergessen
und mit dem Hofstaat beim Salat zu Tische schon gesessen.
Da kam von der Marmortreppe "Plitscheplatsche" ein Geräusch
Und es klopfte an der Tür: "Ich rufe Königstochter, Euch!"
Sie lief die Treppen schnell herab, zu sehn, wer vor dem Tor,
doch als sie es öffnete, saß nur der Frosch davor.
Sie warf die Tür ins Schloß ganz ängstlich
und stieg wieder zu den Tafelnden empor.
Der König sah, dass ihr das Herze klopfte bis zum Hals,
und sprach "Was ist da außerhalb unseres Portals?
Ists ein Riese der die Keule schwingt wie ein Barbar?"
"Nein da sitzet nur ein Frosch, der mein Retter war."
"Als im Wald ich gestern war und meine Kugel fiel,
in den tiefen Lindenbrunnen dann bei meinem Spiel,
Da weinte ich so bitterlich in allerhöchster Not,
dass jener Frosch mir gegen Pfand seine Hilfe bot.
So verlangte er durchaus, mein Gesell zu sein,
doch ich dacht niemals könnte er hier zur Tür herein.
Aber nun ist er da draußen justament am Schrei'n."
"Mach mir auf, mach mir auf, Königstochter, jüngste,
weißt du, was du mir versprachst für meine guten Dienste?"
"Was du ihm versprochen hast, musst du nun auch halten.
Mach ihm auf, gehorche deinem Vater, deinem alten!"
Sie öffnete die Tür betrübt und es sprang herein,
die Treppe hoch zu ihrem Stuhl, das freche Fröschelein.
Da saß es schließlich und es rief "Heb mich zu dir empor!"
Und es aß seinen Kopfsalat, bis ihr der Mut gefror.
Gang für Gang ließ sich der Frosch die guten Speisen schmecken,
Ihr jedoch blieb jeder Bissen fast im Halse stecken.
Der Frosch bedankte sich bei ihr sehr für das Bankett,
"Nun bring mich, Mädchen," sagte er, "in dein Himmelbett!"
Der Königstochter schauderte es vor dem kalten Lurch.
Als sie ihn fasste fuhr ein rechter Ekel durch sie durch.
Der König aber zornig sprach "Du sollst ihn nicht verachten!
Er half dir und er darf dafür bei dir übernachten!"
Mit zwei Fingern trug sie ihn hinauf ins Ruhezimmer,
in ein Eck schob sie ihn schnell, doch kam es noch schlimmer,
denn gerade als sie ging zur verdienten Ruh,
kroch er heran "Ich will bequem schlafen so wie du."
Bitterböse warf sie nun den Quaker an die Wand,
mit vollen Kräften worauf er mit einem "Plopp" verschwand.
"Du alter garstger Forsch kannst nie zu meinem Freunde taugen!"
Doch nun stand da ein Königssohn mit wunderschönen Augen.
Eine Hexe hätte ihn verzaubert, eine böse,
und lange hätte er gewartet, dass man ihn erlöse.
Morgen würden sie dann reisen in sein Heimatreich,
Darauf gingen sie zu Bett und sie schliefen gleich.
Am andern Morgen als die helle Sonne sie geweckt,
kam ein Wagen vorgefahrn, mit Federn angesteckt,
Acht weiße Rosse standen da, in güldenem Gezäum,
von hinten rief ein Diener froh "Ach Prinz, wir kehren heim!"
Der Diener war der treue Heinrich der in seinem Schmerz,
drei harte Ringe hatte legen lassen um sein Herz.
Denn es sollte nicht vor lauter Traurigkeit zerspringen,
Bis er endlich könnt den Herrn heil nach Hause bringen.
Als sie dann ein Stück des langen Wegs gefahrn hernach,
gab es einen lauten Knall als ob ein Rad zerbrach.
Der Prinz schob seinen Kopf hinaus zum Fenster und er sprach:
"Heinrich der Wagen bricht!"
"Nein Herr der Wagen nicht,
es ist ein Band von meinem Herzen,
das da lag in großen Schmerzen,
als Ihr in dem Brunnen saßt,
als ihr noch ein Fröschlein wart."
Noch einmal und noch einmal krachten auf dem Weg die Ringe
und zweimal fragte auch der Prinz, ob es zum Rechten ginge.
So reisten sie zum Märchenschloß und wie ich mich entsinne,
sind sie noch immer ganz wohlauf und allerbester Dinge.
Am Wald in einer kleinen Hütte lebte einst ein Paar,
welches Eltern der zwei Kinder Hans und Gretel war.
Der Vater war ein Holzfäller und er litt immer Not,
deshalb hatte die Familie wenig Geld für Brot.
Nachts im Heubett seufzte der an Kummer reiche Mann,
"Mein liebes Weib, ich weiß nicht mehr, wie es gehen kann
dich und mich zu unterhalten, dann noch beide Kinder.
Wir haben keinen Vorrat mehr und bald schon kommt der Winter."
"Wir führ'n sie in den Wald hinein, je eher desto lieber.
Dort zünden wir ein Feuer an und kommen nimmer wieder.
Lass die beiden dort allein bei Brote gottbefohlen sein.
Das ist die einz'ge Lösung Mann und sei es auch hundsgemein."
"Oh Gott, wie soll ich das vollziehn an meinen eignen Kindern?"
Die Frau fragte ihn gradheraus "Wie willst du es verhindern?
Dann kannst du eine Totenlade für uns viere zimmern!"
Die Kinder hörten's durch die Wand und fingen an zu wimmern.
Der Hänsel tröstete das Gretel "Hab nur keine Bange,
ich hab schon einen guten Plan, wie ich zurück gelange."
Als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf.
Er schob sich durch die Hintertür und schlich den Hang hinauf.
Da nun schien der Mond recht helle auf die weißen Kieselsteine.
In sein Rocktäschlein hinein, sammelte er davon kleine.
Dann ging er zurück und sprach zur Gretel "Bleib gelassen,
unser Glücksstern wird ganz sicher nicht so schnell verblassen."
Noch eh die Sonne aufgestiegen, als der Tag anbrach,
rüttelte die strenge Mutter schon die Kinder wach.
"Steht auf ihr faulen Wanzen, wir holn Brennholz aus dem Wald!
Hier habt ihr einen Kanten Brot, doch esst ihn nicht zu bald."
Das Gretel trug das Brot im Rock, der Hänsel trug die Steine,
er blieb oft stehn und sah zurück."Vergiss nicht deine Beine!"
"Ach Mutter, ich seh auf dem Schornstein unsern weißen Kater."
"Narr, das ist das Sonnenlicht, nun mach nicht so'n Theater."
Wie sie auf verschlungnen Pfaden weiter vorwärts gingen,
ließ der Hänsel Steinchen aus der Hosentasche springen.
Es sprach der Vater als sie tief im Walde warn zu viert:
"Ihr Kinder, ich mach euch ein Feuer, damit ihr nicht friert.
Nun sammelt Holz." Es ward vollbracht, das Reisig dann entzündet.
Und als die Flamme recht hoch brannte, hat die Frau verkündet:
"Nun legt euch ans Feuer, ruht euch einfach aus.
Wir hauen Holz und gehen in den Wald hinaus."
Am Feuer saßen Hans und Gretel bis der Mittag kam
und haben dann ihr Stücklein Brot sich in den Mund getan.
Sie hörten Schläge einer Axt, das war jedoch nur Trug.
Es war ein festgebundner Ast, der im Winde schlug.
Lange saßen sie noch da bis sie die Augen schlossen.
Dann als der Mond sein silbern Licht hin über sie gegossen,
wachte Gretel auf und fragte "Finden wir jemals heraus?"
Hänsel sprach "Die Kieselteine zeigen uns den Weg nach Haus."
Sie liefen Hand in Hand hindurch die ganze klare Nacht,
und kamen dann im Morgengraun zum Haus wie ausgedacht.
Sie klopften an die Tür erregt, es öffnete die Frau.
"Was habt ihr nur so lang getrieben, wisst ihr doch genau,
dass wir hier die Hände ringen und uns um euch sorgen?
Und ihr verträumt die ganze Nacht und kommt zurück am Morgen!"
Den Vater aber freute es, ihm wars ans Herz gegangen.
Doch die Not hat bald darauf von vorne angefangen.
"Ein halbes Brotlaib noch und dann ist alles aufgezehrt.
Die Kinder müssen fort bevor der Schnitter hier einkehrt!
Wir gehen dieses Mal noch tiefer in den Wald hinein."
Dem Vater fiel es wieder schwer, doch willigte er ein.
Die Kinder hatten abermals das Zetern mitgehört.
Doch zu Hänsels Unmut blieb die Hintertür versperrt.
Er tröstete die Gretel "Uns wird schon nichts geschehen,
der liebe Gott in seiner Macht wird uns gewiss beistehen."
Morgens kam die Frau und rief die Kinder aus dem Schlaf.
Sie erhielten ihr Stück Brot und rüsteten sich brav.
Auf dem Weg zum Wald zerdrückte Hänselein sein Brot.
Er schaute wieder oft zu zurück "He Junge, bleib im Trott!"
"Ach Mutter, oben auf dem Dach sitzt unsre weiße Taube!"
"Narr, es ist das Sonnenlicht, das flimmert da im Laube."
Der Hänsel warf nun nach und nach die Bröcklein hin beim Gehen,
Dann warn sie in Waldesflecken, die sie nie gesehn.
Beim Rasten wurde wiederum ein Feuer angefacht.
Die Mutter sagte "Kinderlein, ich hab an euch gedacht.
Bleibt hier sitzen, seid ihr müde, schlafet ruhig ein.
Wir hau'n Holz und auf dem Rückweg bringen wir euch heim."
Mittags hat die Gretel dann ihr Brot mit Hans geteilt,
bis zum Abend sind sie noch am Feuerplatz verweilt.
"Wart nur Gretel." sprach der Hans "Lass erst den Mond aufgehen.
Dann werden wir die ausgestreuten Weißbrotkrümel sehen."
Der Mond ging auf, sie liefen los, doch wohin sie geblickt,
hatten schon vieltausend Vöglein alles weggepickt.
Hänsel sagte Gretel ruhig "Wir finden schon nach Haus."
Doch vergingen Nacht und Tag, sie kamen nicht heraus
aus dem Wald, sie waren müd und hatten großen Hunger.
Sie aßen Beeren und verfielen auf dem Moos in Schlummer.
Am dritten Tag, als sie schon schwach, fanden sie ein Nest
in dem ein schwarzer Vogel sang, dann flog er ins Geäst
und immer weiter her vor ihnen bis zu einer Kate.
Dort setzte er sich hoch aufs Dach und als der Hänsel nahte,
sah er dass das ganze Haus vom Giebel bis zur Türe
aus Kuchen und aus Brot bestand, verklebt mit Konfitüre.
Hänsel sprach "Von diesem Backwerk könnt ich was vertragen!
Ich nehm mir ein Stück vom Dach, du kannst am Fenster nagen."
Hänsel reichte in die Höh, die Schindeln zu erhaschen.
Gretel ging zum Fenster, den Zuckerguss zu naschen.
Eine leise Frage klang den Mundräubern entgegen:
"Knusper knusper knäuschen,
wer knuspert an meinem Häuschen?"
Die Kinder gaben darauf Antwort, ohne Überlegen:
"Der Wind, der Wind,
das himmlische Kind."
Hänsel schob sich unbeirrt den Kuchen in den Mund,
Gretel riss die ganze Scheibe aus dem Fensterrund.
Die Tür schwang auf und eine Alte schlich am Krückenstock
aus dem Kuchenhaus heraus in einem Lumpenrock.
Hakennäsig, krummgebeugt und triefäugig dazu,
runzelig, mit grünen Augen ohne Rast und Ruh,
erschreckte sie die Kinderlein in nicht geringem Maße.
"Ei traute Kindlein, tretet ein, kommt nur, kommt, ich lasse,
euch von bessren Speisen essen, mit Äpfeln und mit Nüssen."
Sie kamen gern und aßen viel und legten sich in Kissen,
die die Alte aufgeschüttelt hatte und bezogen.
Auf weißen Bettchen träumten sie, wie sie gen Himmel flogen.
Jedoch wars ein schlimmes Laster, das dahinter stand,
weil so mancher Wanderer in diesem Haus verschwand.
Die garstge Hexe fraß vor allem Kinder mit Vergnügen,
die sie fing mit Brot und Kuchen und mit süßen Lügen.
Sie hatte ihre Opfer von weitem schon gerochen
und zu sich selbst gemurmelt: "Die werde ich mir kochen."
Bevor die beiden aufgewacht, griff sie das Hänselein
und sperrte ihn am Morgen in einen Käfig ein.
Sie knebelte den Jungen, dass ihm die Stimme stockte,
dann lief sie hin zur Gretel, die blass im Bette hockte.
"Sitz nicht rum, du faule Gans und koch das Essen für den Hans!
Wenn er richtig fett geraten, mach ich einen Hänselbraten.
Bis dahin bleibt er erstmal in meinem alten Gänsestall."
Gretel weinte bitterlich, doch das half ihr leider nicht.
So kochte sie ihm Tag für Tag Süßspeisen und Hauptgericht.
Sie selbst bekam gar armselige Krebsschalen zu Essen,
denn die Hexe war nur auf das Fettwerden versessen
von dem armen Hans allein, dessen Finger regelmäßig,
sie geprüft aufs Dickesein, dabei ward ihr Mund ganz wäßrig.
"Hänsel gib den Finger mir, zu sehn wie fett du bist."
Hänsel aber streckte ihr, das war eine List,
einen dürren Knochen unter ihre schwachen Augen.
Sie prüfte es und ging mit einem ungläubigen Schnauben.
Aber nach vier Wochen war die Ungeduld zu groß.
"Heda, Gretel" rief sie "sei recht flink und laufe los,
hole Wasser, hole Holz, morgen will ich Hänsel kochen."
Ach, wie hatte dies der armen Schwester Herz gebrochen.
"Lieber wäre ich verhungert! Oh Gott, so hilf uns doch!"
"Lass das Geheule, Gretel, eh ich den Hänsel koch,
will ich ein paar Brote backen und du musst das Holz noch hacken.
Danach darfst du Teige kneten und zu deinem Gotte beten."
Früh hing dann die Gretel den Kessel auf die Feuerstelle.
"Bevor wir kochen, woll'n wir backen, dass es nicht am Brote fehle.
Der Backofen ist angeheizt, kriech rein und prüf die Hitze."
Am Ofen schossen schon die Flammen aus der Klappenritze.
Die Gretel roch noch rechtzeitig den sprichwörtlichen Braten
und wollte nicht als Nachspeise zum Hänseltopf geraten.
"Ich weiss nicht, wie ichs machen soll, wie komm ich da hinein?"
"Dumme Gans, ich machs dir vor, stell dich hintendrein."
Die Hexe schob den Kopf darauf in die Ofenkammer,
da gab ihr Gretel einen Stoß, so dass sie mit Gejammer
weit hineinfuhr und dann schloß Gretel Tür und Riegel.
Die Alte war in Kürze schwarz, so heiss waren die Ziegel.
Gretel lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete das Gitter.
"Hänselchen, die Hex ist tot." Durch die Öffnung glitt er,
fiel der Schwester um den Hals, dann tanzten sie durchs Haus.
Als sie über eine Kiste stürzten kam heraus,
dass darin sich Edelsteine und auch Perlen türmten.
Sie stopften sich die Taschen voll und durch die Türe stürmten,
sie aus dem Hexenwald heraus und nach kurzer Zeit,
standen sie an einem Wasser, wo sie weit und breit
keine einz'ge Brücke fanden, auch kein Ruderboot.
"Da schwimmt eine graue Gans, vielleicht in unsrer Not
kann sie uns herüber tragen, uns den Weg zumindest sagen?
Gänschen, Gänschen" rief die Gretel "Hier stehn Hans und Gretel.
Ohne Steg und ohne Brücken, nimm uns mit auf deinem Rücken!"
Das Gänschen kam den Strand herauf und Hans setzte sich obenauf.
Er gab dem Mädchen seine Hand, "So wird es nicht gelingen."
Es wird zu schwer, das Gänschen soll uns einzeln rüber bringen."
Auf der andren Seite sah der Wald schon viel bekannter aus.
Nach zwei weitren Wandertagen kamen sie zu Vaters Haus.
Sie stürzten jauchzend durch die Tür und hingen an des Vaters Hals
und als die Frau den Reichtum sah, freute sie sich ebenfalls.
Beide Kinder blieben nun behütet und geborgen.
Sie hatten bis ans Lebensende keine andern Sorgen.
Es war einmal in einem Dorf ein kleines hübsches Mädchen,
das hatte eine Kappe aus roten Sammetfädchen.
Der kleine Schatz war Mutters und Großmutters Augenstern.
Sie trug oft ihr Hütchen, drum nannte man sie gern
"Rotkäppchen!", wie auch ihre liebe Mutter sie nun rief,
als sie fröhlich durch die Haustür in die Küche lief.
Mutter und Großmutter wohnten nicht in einem Haus,
sondern es war eine Meile in den Wald hinaus.
"Großmutter ist schwach und krank und kann uns nicht besuchen,
drum bringe ihr geschwind den Wein und auch den warmen Kuchen.
Grüße sie recht schön von mir, pass auf, dass du nicht fällst
und achte auf die Wege, dass du den richtgen wählst.
Lauf nicht herum im Walde, lass die Flasche ganz,
Tu wie gesagt und komm zu mir zurück so schnell du kannst."
So oder so ungefähr, reden Mütter immer,
Mal hilft es, manchmal nicht, und manchmal hilft es nimmer.
"Das will ich alles machen, so wie es dir gefällt."
antwortete Rotkäppchen und hat hinein gestellt
in den Korb den Kuchen und die Flasche Wein.
Dann band sie sich ihr Schürzchen und lief in den Wald hinein.
Um altehrwürd'ge Kiefern und Buchen ging ihr Pfad.
Ein Fleckchen Grau blitzt' hier und dort, wohin sie auch trat.
An einer hellen Lichtung kam ein Wolf mit prächt'gem Haar
aus dem Unterholz heraus und sagte "Gott bewahr!
Mein liebes Mädchen, was führt dich so früh schon durch den Tann?"
"Zur Großmutter, Herr Graubart, die nicht mehr aufstehn kann!"
"Was willst du denn dort machen, willst du ihr etwas bringen?"
"Bald soll sie wieder munter sein und heitre Lieder singen.
Deswegen trage ich den Wein und selbstgebacknen Kuchen."
"Ach Rotkäppchen, sage mir wo könnt ich sie besuchen?"
"Es ist ein Häuschen gar nicht weit, dahinter stehen Eichen,
dort wo die Haselbüsche den Weizenfeldern weichen."
'Oh du leckres Haselnüsschen, ich knacke deinen Kern'
dachte ganz bei sich der Wolf doch sagte "Gar nicht fern!
Sieh, dort drüben wachsen Kräuter die Gebrechen heilen.
Wolfsbeer, Wolfsbast, Wolfswurz und Wolfszahn auch bisweilen."
"Herr Graubart, werden alle Kräuter nach dem Wolf benannt?"
"Nur die allerbesten, die der Medizin bekannt.
Sammle doch ein paar davon, ich will mich empfehlen."
sprach das Tier um sich hin zur Großmutter zu stehlen.
Hinter moosbewachsnen Rinden, schaut der Wolf zurück,
dem süßen Kindchen hinterher und schnalzte "Welch ein Glück!"
Rotkäppchen sah im Walde viele schöne Blumen.
Die pflückte sie für einen Strauß und mit Kuchenkrumen
fütterte sie Vögelein, die auf dem Wege hüpften
und schließlich auch noch die im Nest gerade frisch geschlüpften.
"So ein lieber, guter Wolf, wie er an alle denkt
und jedweden den er trifft mit Weisheiten beschenkt."
Als der Wolf ans Häuschen der Großmutter kam,
fand er es verschlossen und er klopfte an.
Die Alte konnte nicht von ihrem Nachtlager aufstehen,
so krächzte sie nur "Wer ist draußen?" anstatt nachzusehen.
Da rief der Wolf "Das Rotkäppchen möchte dich besuchen!
Ich bringe roten Wein für dich und selbstgebacknen Kuchen."
Mit einer hohen Fistelstimme täuschte er die Alte,
Sie sprach "Den Schlüssel findest du hinter der Türspalte."
Der Wolf drang ein, sprang aufs Bett und fraß mit einem Bissen
die Großmutter und legte sich verkleidet in die Kissen.
Er trug der Alten Schlafgewand, Haube und auch Brille
und dachte freudig "So, jetzt warte ich in aller Stille.
wie gut hat schon der alte dürre Knochensack geschmeckt,
da möcht ich wissen welch Aroma in Rotkäppchen steckt."
Kurz darauf klopfte es leise an der Tür der Großmama.
Der Wolf sprach mit verstellter Stimme "Gott zum Gruß, wer ist denn da?"
"Draußen steht das Rotkäppchen und will dir Speisen bringen."
"Drück nur auf die Klinke Schatz, so wird die Tür aufspringen."
Das Mädchen ahnte unheilvolles, denn es roch nach Hund
und die Stimme der Großmutter klang sehr ungesund.
Sie schaute sich gar ängstlich um im trüben Stubenlicht,
der Graubart säuselte ihr zu, die Decke im Gesicht.
„Leg dich zu mir ins Bettchen, komm her und wärme mich.“
Rotkäppchen hob die Decke hoch und fragte ungläubig
"Warum sind deine Hände haarig und mit Krallen dran?"
"Damit ich dich mein Kindchen, besser halten kann."
"Warum hast du Großmutter, so lange Ohren dann?"
"Damit ich dich Rotkäppchen, besser hören kann."
"Warum hast du Großmutter, so große Augen dann?"
"Damit ich dich, mein Liebchen, besser sehen kann."
"Warum hast du Großmutter, so scharfe Zähne dann?"
"Damit ich dich, mein Herzchen, besser fressen kann!"
Mit weitem Maul in seinen Wanst, schlang er sie ganz hinein
dort saß sie dann mit ihrer Angst und dem Großmütterlein.
So eine Ungerechtigkeit ist nicht der Weisheit Ende.
Deshalb schlief der Wolf gleich ein und das brachte die Wende.
"Ein guter Bissen ist noch längst das beste Ruhekissen".
Das Schnarchen rief den Jägersmann und ohne es zu wissen,
dass er in diesem Glücksmoment der Rettungsengel war,
kehrte er ins Häuschen ein und wurde dort gewahr
wie der Wolf mit prallem Bauche lag im Schlafgemach.
Er stellte das Gewehr zur Seit und dachte erstmal nach.
Der Jäger zückte leis das Messer, öffnete den Magen
und heraus sprangen die zwei, die dort gefangen lagen.
Der Wolf hatte jetzt großen Hunger und er wachte auf,
erst sah er das Rotkäppchen und dann den Büchsenlauf.
Noch bevor er zwinkern konnte, gab es einen Knall
und der graue Isegrimm verliess den Erdenball.
Der warme Wolfsbauch hatte das Großmütterchen geheilt
und das Mädchen ist nun immer gleich zu ihr geeilt.
Den Kuchen aber nicht den Rotwein teilten sich die drei,
denn den goss sich der Jägersmann hinter das Geweih.
Ein Vater hatte einst zwei Söhne, einer davon klug,
der Jüng‘re jedoch war so dumm, dass man es kaum ertrug.
Wenn ihn die Leute sahen sagten sie "Was für ein Tropf!
Der fällt dem Vater nur zur Last und ist ganz wirr im Kopf."
Der Älteste, war was zu tun, schritt tagsüber hinaus.
Doch fürchtete er sich des Nachts und ging dann nicht vors Haus.
Schauermärchen waren ihm durchaus ein Riesengraus
und er machte einen Sprung beim Anblick jeder Maus.
Zum Jüng'ren sprach der Vater endlich „Heda, du bist stark,
doch das Faulsein steckt bei dir tief in Bein und Mark!
Du solltest etwas lernen, das nicht ein jeder kann.
So, für was entscheidest du dich, werter Sohnemann?“
Der Jüngre sagte „Vater, da denke ich nicht lang,
das Fürchten will ich lernen, denn mir ist niemals bang.“
Darauf sagte der Vater „Junge, du bist dumm wie Brot,
mit dir hat man wirklich seine liebe Not.
Mit dem Gruseln kann man wahrlich gar kein Geld verdienen.
Und wenn dir auch hundertmal sei ein Geist erschienen.“
Der ält're Bruder lachte „Freundchen, du musst dich besinnen.
Was ein Häkchen werden will muss sich beizeiten krümmen!“
Und der Vater flehentlich „Auch wenn du dumm geboren,
so ist vielleicht bei dir noch nicht Hopf und Malz verloren?“
Bald dann kam der Küster zu Besuch zum Abendbrot
und der Vater klagte ihm seine liebe Not.
Der jüngste Sprößling sei in allen Dingen schlecht beschlagen
und gäbe dumme Antworten auf jede seiner Fragen.
"Ach denken Sie sich nur, seine neueste Idee,
ist das Gruselnlernen! Potzblitz, ohjemine!"
Darauf sagte der Küster: "Wenn weiter nichts dabei,
das kann er bei mir lernen und ihr seid von ihm frei."
Und so nahm der Küster ihn, um bei Nacht und Sturm,
die Glocken wohl zu läuten hoch im Kirchenturm.
Er weckte ihn zu Mitternacht und hieß ihn aufzusteigen.
Und schlüpfte selbst ins Lakentuch, um ihm die Furcht zu zeigen.
Als der Junge oben war und griff den Glockenstrick,
sah er einen weißen Geist im nächsten Augenblick.
"Wer da?", rief er und "Gib Antwort, arger Taugenichts!"
"Oder du wirst fliegen, dass du dir die Knochen brichst."
Der Küster aber dachte `Der ist schon nicht so gemein.´
Und er blieb ganz mausestill wie ein Grabesstein.
"Geh fort!" sprach der Junge, "Hier gibt es nichts zu gaffen!"
Dann war er auf dem Sprunge sich den Spuk vom Hals zu schaffen.
Er stieß die Gestalt treppab, die ihm keine Antwort gab.
Die rollte noch zehn Stiegen und blieb dann wimmernd liegen.
Der Junge hat ganz pflichtbewußt die Glocken noch geläutet
und hat auch nicht mal nachgedacht, was all das bedeutet.
Er ging ins Bett ohne noch ein weitres Wort zu sagen.
Doch am Morgen hört´ er schon des Küsters Frau Wehklagen.
"Weißt du lieber Junge denn, wo mein Mann geblieben?
Er ist schließlich noch vor dir den Turm herauf gestiegen."
"Nein, aber da hat einer auf der Trepp gestanden,
als er keine Antwort gab kam die Geduld abhanden,
mir und diesen Spitzbuben hab ich hinabgestossen.
Niemals kommt der wieder her, so voll hat der die Hosen."
Die Frau ging hin und fand den Mann mit einem Bein gebrochen,
der lag noch da und jammerte und es fing an zu kochen,
ihr Küsterfrautemperament, sie eilte dann mit viel Lament
zum Vater unsres Jungen und rief aus vollen Lungen:
"Euer Sprößling bringt uns nichts als Riesenscherereien!
Er brach meinem Mann das Bein, das ist nicht zu verzeihen."
Es erschrak der Vater und er kam herbei gelaufen.
Er rief den Jungen zu sich her und fing dann an zu schnaufen:
"Der Teufel hat dich angeführt zu so gottlosen Flausen!"
"Aber Vater," rief der Bub "du brauchst nicht aufzubrausen!“
"Hört mich an, er stand verdächtig mitternachts herum,
und als ich höflich fragte, stellte er sich stumm."
"Ach", sprach da der Vater, "mit dir hab ich kein Glück!
Geh mir aus den Augen und komm nicht mehr zurück!"
"Ja Herr Vater, ja recht gern will ich wandern gehen,
um endlich das Gruseln als Handwerk zu verstehen."
"Lerne was du gerne willst, das ist mir einerlei
Sag nur keinem Menschen, wer dein Vater sei.
Hier sind 50 Taler, die kannst du dir mitnehmen,
Das ist allzeit besser noch als deiner sich zu schämen."
Der Junge lief schon bald die Hauptstraße entlang,
er war guter Dinge und murmelte beim Gang:
"Ach wenn es mich nur gruselte, ach wenn es mich nur schreckte."
Und so hörte das ein Mann, der in Lumpen steckte.
Der ging ein Stück des Wegs mit ihm und dann beim Abendrote,
zeigte er ihm einen Baum, dran hingen sieben Tote.
„Die armen Teufel ham mit Seilers Tochter wild getanzt.
So bleibe doch heut abend hier, dass du dich gruseln kannst.“
„Wenn das so stimmt, sollen 50 Taler deine sein.“
sprach der Junge skeptisch und der Mann schlug ein.
Da ging der Junge zu dem Galgen, setzte sich dorthin.
Die Nacht brach ein, der Nebel kam und bald schon fror es ihn.
Zu Mitternacht blies dann ein Wind, der war gar bitterkalt
und schwenkte die Gestalten hin und her im finstren Wald.
Er hatte Mitleid, machte Feuer und mit sehr viel Fleiß
nahm er die Gehenkten ab und setzte sie im Kreis.
Sie saßen da mit hohlem Blick und aufgerissnen Mündern.
Daher gab er einen Rat den unbeholfen Sündern.
"Gebt nur acht, dass ihr euch eure Kleidung nicht verbrennt!
Sonst hab ich euch im Handumdrehn wieder aufgehängt."
Die Toten aber hörten nicht und ihre Lumpen glimmten.
Nun sprang er auf, zog sie zurück und spielte den Ergrimmten.
"Ich kann euch nicht helfen, wenn ihr euch den Leib versengt".
Und der Reihe nach hat er sie wieder hochgehängt.
Er legte sich ans Feuer hin und schlief den Rest der Nacht.
Am Morgen grüßte ihn der Mann, so daß er aufgewacht.
Der fragte wie es neulich mit dem Gruseln vorwärts ginge.
"Nicht besonders" sprach der Bub, "ich nahm sie von der Schlinge.
Leider haben sie kein einz'ges Wort von sich gegeben.
Drum gab ich meine Mühe auf und ließ sie wieder schweben."
Er zeigte zu den Toten hin, der andre dacht beklommen,
dass so ein abgebrühter Kerl ihm noch nicht vorgekommen.
Darauf gingen beide wieder ihrer eignen Wege
und es sang so wie er lief über Feld und Stege,
"Ach wenn es mich nur gruselte, ach wenn es mich nur schreckte."
der Junge als ein alter Fuhrmann ihn entdeckte.
"Wer bist du?" "Das weiß ich nicht."
"Wo bist du her?" "Das weiß ich nicht."
"Wer ist dein Vater?" "Sag ich nicht.
Ich möcht nur, dass es gruselt mich."
"Statt das wir hier noch Reden schwingen,
wollen wir dich unterbringen."
Am Abend kehrten sie dann müde in ein Wirtshaus ein.
Da stellten sie die Pferde unter und beim guten Wein,
hörte der Wirt seine Wünsche, lachte "Kein Problem!
Hier in der Nähe gibts ein Schloß, da kannst du Geister sehn."
"Nein!" rief da die Wirtin blaß "Nein, das geht nicht an!"
"Da hat schon mancher seinen letzten Atemzug getan."
"Wenn es richtig gruslig ist, dann ist es fabelhaft,
dann wär das Schloß das Ende meiner Wanderschaft."
Der Wirt erzählte, er müsst nur drei Nächte darin wachen,
dann würde ihm das Schloß gehörn mit allen teuren Sachen.
Der König hätte zudem seine Tochter noch versprochen,
jenem Helden, der den bösen Geisterbann gebrochen.
Der Junge ging am Morgen zum König hin und sprach:
"Wenn's genehm ist, schau ich gern in eurem Schlosse nach."
Der König sah ihn prüfend an. „Weil du mir gefällst,
geb ich dir vier Dinge noch, die du dir auswählst."
"Ich nehm Feuer, Knüppel, Drehbank und eine Sitzbank."
Alles wurde ihm gebracht, bis die Sonne sank.
In einer Kammer hoch im Schloss brannte bald ein Feuer,
Da wartete der Junge brav auf das Ungeheuer.
Zu Mitternacht rief etwas "Au, mich friert!" aus einem Eck.
"Ihr Narren", drauf der Bursche, "kommt nur raus aus dem Versteck!
Was schreit ihr rum? Wenn euch kalt ist, setzt euch doch zur Glut."
Zwei große schwarze Katzen warns, die er zu sich einlud.
Nach einem Weilchen fragten sie "Woll'n wir Karten spielen?"
Er sagte "Gern, doch will ich erst auf eure Pfoten schielen."
„Unsre scharfen Krallen sind rein und ordentlich,
wir kratzen dir die Äuglein aus, dann siehst du keinen Stich!“
"Mit solchen langen Nägeln ist das Kartenspiel ein Graus."
sprach er und warf sie glatt aus dem Fenster raus.
Nun kamen aus dem Schatten noch mehr Katzen und auch Hunde.
Rasch verhalf er jedem Tier zur günstigen Flugkunde.
Dann ward er müde und er wollte gern ein Stündchen schlafen,
jedoch war das Bett verhext und es verließ den Hafen.
Es rollte wie ein Sechsgespann hin über Trepp und Dielen,
und bäumte sich auf wie ein Pferd, so dass herunterfielen,
unser Bube, Deck, Matratze und die Daunenkissen,
drum legte er sich auf den Flur "Dies Bett kann ich vermissen."
Nach dieser turbulenten und ereignisreichen Nacht,
Hat er mittags nochmal Halt beim selben Wirt gemacht.
Dieser machte große Augen, doch der Bub sprach kühl:
"Nur ein paar süße Kätzchen, die warn ein Kinderspiel."
Zum Nachmittag dann ging er abermals ins Schloß,
und setze sich ans Fenster, wo er den Blick genoß.
Ganz laut und ungemütlich wurde es um Mitternacht.
Erst rumpelte es heftig und dann fiel mit Krach
ein halbes furchtbar staubiges Skelett aus dem Kamin.
Verdutzt fragte der Junge, dem das zu wenig schien:
"Wo ist die zweite Hälfte?", und mit viel Getöse,
kam der Rest an Knochen und musterte ihn böse.
Das Gerippe setzte sich ganz keck auf die Sitzbank,
sortierte seine Knochen und wienerte sie blank.
"So ham wir nicht gewettet, "sprach der Junge, "meine Bank
ist nur für meinen Hintern. Du suchst wohl Streit und Zank?"
Er schlug den Schädel ihm vom Hals mit seinem großen Stecken,
so dass der dreimal sich gedreht und fiel ins Aschebecken.
Noch mehr Skelette kamen nun aus dem Kamin gesegelt,
eine ganze Mannschaft, die mit Knochen kegelt.
"He Freunde! Ich spiel mit, wenn es euch gefällt?"
"Gern," krächzten die Toten, "doch dafür brauchst du Geld."
"Am Geld soll es nicht mangeln, doch sind die Kugeln Schund."
und er schnitt die Totenköpfe auf der Drehbank rund.
"Jetzt werden sie viel besser rollen." hat er dann gelacht,
so spielten sie noch "Alle Neun!"den Rest der heitren Nacht.
Am andern Morgen kam der König "War es denn recht gruslig?"
"Ich habe schön gekegelt, Herr. Nein, es war eher lustig."
"Ich hoff ich lern das Fürchten noch an diesem dritten Abend,
dabei klang das Angebot verlockend und hochtrabend."
Erneut hat er sich abends auf seine Bank gesetzt,
es kamen starke Männer und diesesmal zu sechst.
Sie trugen auf den Schultern eine Totenkist'.
"Ach, das wird mein Vetter sein, der grad gestorben ist."
Kaum dass sie ihn abgesetzt, nahm er die Leich heraus
und streckte sie gemütlich vor dem Feuer aus.
"Komm Vetterchen nun komm, du bist kalt wie Eis!
Setz dich doch ans Feuer, dann wird dir wieder heiss."
Als das nicht half hat er den Mann in das Bett gelegt,
und derb an ihm gerieben, bis er sich geregt.
"Ja, für meine warmen Händchen kann ich mich verbürgen."
Der Tote aber griff hinauf. "Jetzt will ich dich erwürgen."
"Was hör ich da, mein Lieber, ist das dein Lohn und Dank?"
Gleich sollst du nochmal liegen auf deiner Leichenbank."
Er warf ihn in den Sarg zurück und schlug den Deckel zu,
Die Männer kamen abermals und trugen ihn zur Ruh.
Da trat ein alter Mann herein, größer als die andern.
"Oh du Wicht, das Höllenreich will ich mit dir bewandern."
"Nicht so schnell" sprach da der Jung, "dann musst du stärker sein."
"Dich will ich schon packen und hack dich klitzeklein."
"So stark wie du bin ich schon lang, das wolln wir erst mal sehen."
"Versuchen wirs, wenn du gewinnst, kannst du nach Hause gehen."
Dann führt er ihn durch dunkle Gänge hin zum Schmiedeherde,
mit einem Axtschlag schlug er dort den Amboß in die Erde.
"Das kann ich noch besser." sprach der Junge froh und munter.
Der Alte schob sich vor zu schauen und sein Bart hing runter.
Der Junge schwang das Äxtlein und trieb mit einem Hieb,
den Bart tief in den Amboß, so dass er steckenblieb.
"Alterchen, jetzt hab ich dich, jetzt ists an dir zu sterben."
"Mach bloss keinen Unfug, dann kannst du mich beerben".
Der Junge zog die Axt heraus und ließ ihn wieder los.
Darauf führte der Alte ihn zur Schatzkammer im Schloß.
Dort standen drei Schatzkisten mit prächtig goldnem Schein.
"Eine davon sei dem König und eine sei dein.
Die dritte Truhe gib den Armen." und der Geist verschwand,
als es zwölf schlug und der Junge ganz im Dunkeln stand.
Er tastete den Weg zurück zu seinem Kämmerlein,
legte sich ans Feuer und schlief dort friedlich ein.
Am Morgen frug der König, wie es gewesen sei.
"Ich sah meinen Vetter, viel Geld und anderlei,
aber da war nichts zum Gruseln." "Es sei nicht dein Schaden,
nun, da du das Schloss erlöst hast, wirst du reich heiraten."
Die Hochzeit ward gefeiert, das Gold heraufgebracht,
trotzdem murmelte der Bub noch in der Hochzeitsnacht:
"Ach wenn es mich nur gruselte, ach wenn es mich nur schreckte."
Worauf die Braut mit ihrer Zofe einen Plan ausheckte.
Das Kammermädchen war gewiss "Wir bringen ihn zum Schrein."
"Gieße einen Eimer Fische in sein Bett hinein."
Nachts brachte der Gärtner die Gründlinge zur Kammer,
die Braut goß sie auf den Gemahl, so daß er fuhr mit Jammer,
aus dem Bett, als der Fang auf ihm herumgesprungen:
"Jetzt hat es mich gegruselt. Weib, dir ists gelungen!"
Es ist ein Tag vor vielen Lenzen
als ein Drache mit fünf Schwänzen,
jedoch mit nur einem Kopfe
es sich in just denselben setzt,
es täte seinem Stande gut
wenn er eine Prinzessin frässe.
Und während er geringelt ruht,
vor seiner Höhl ein Herold krächzt
dass heut im nahen Schlosse hier
gibt es ein Turnier um Vier
und jedem Ritter ständ es gut,
wenn er dort im Sattel säße.
Der Prinzessin fernes Bild
spiegelt sich in mancher Rüstung,
als sie lichtumflossen steht
auf des Schlossturms enger Brüstung.
"Ich sag euch, das Turnier beginnt,
für Prinzessin Siegelind!
Ihre Hand wird dem gebühren,
der weiß die stärkste Lanz zu führen."
Die Ratten in der Speisekammer
der königlichen Küche jammern
"Das Königshaus, das ist bankrott,
bei uns herrscht bald die Hungersnot..."
Bis eine spricht "Lass uns doch wimmeln,
zu den hehren Käsehimmeln.
Bei den Fratern einzukehren,
werde ich den Weg euch lehren."
Der Drachen pflückt die Siegelind
von des mächt'gen Turmes Zinnen,
er klemmt sie locker untern Arm
und flattert übern Tann von hinnen.
Sie rufet Hilfe und vom Aug
sieht man ihre Tränen rinnen.
Die Ritter sich zum Retten rotten
beim Teiche im Marillengrund,
um Prinzessin Siegelind
zu schützen vor dem Drachenschlund.
Die Knappen sehn Karotten mampfend,
die Ritter manche Lanze brechen,
weil die Kettenhemdenträger
scheppernd sich den Rang erstreiten,
wer den Drachenpelz der Dame
morgen darf zu Füssen breiten.
Hernach ihre Rosse dampfend
die Lungen aus dem Hals sich hecheln.
Es knattern Fahnen leis im Wind,
die Recken rasten müd im Dreck
sie haben keine Lust mehr heute,
an dem Tiere sich zu rächen.
Sie bauen Zelte auf dem Fleck
und fangen lautstark an zu zechen.
Der Drachen schluckt die Sieglind
ganz samtens Kleid und Firlefanz
Als kleine Mahlzeit zwischendrein,
so fährt sie in die Echse ein.
Über Berg und grüne Wipfel
setzt er seine Reise fort,
hungrig ist er, grantig ist er,
und so kehret er nicht heim,
denn zu dürren Adelsknochen
noch ein paar fette Mönchelein
in ihrem eignen Saft zu kochen,
dazu hat er große Lust,
lüstern bläht er seine Nüstern.
Derweil grimm auch Rattenhorden
in Reih und Glied die Wege schreiten
hin zum Kapuzinerorden
wo die gelben Käse reifen.
Als die Schatten länger fallen,
an dem elften Mai des Jahres
und Ratten in die Keller quellen,
spricht der Abt den leisen Segen
- auf Käseleib und Quittengeist -
die der Herr erhälten möge,
des mönchlichen Genusses wegen.
Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf,
die Schädlingsbrut ernährt sich wild.
Der Abt bekreuzigt sich ganz still
und dann exklamiert er "Hülft!"
Der Orden windet sich zur Kette,
vom Kellerloch zum Hofe hoch,
wird alles Essbare gebracht
und im Fackelschein bewacht.
Der Lindwurm traut den Augen kaum,
das Klosterhof ist ein Bankett.
Nicht nur Gottesschaf voll Eifer,
auch noch runde Käseleiber.
Die Flamme sanft auf Grill gestellt,
schwebt er übers Himmelszelt.
Der Schmaus beginnt und viele
Seelen der Herrgott zu sich rufet.
Hörner schallen, Rufe hallen,
die Ritter sahn die Feuersbrunst,
so voll wie die Haubitzen,
sie zu Pferde sitzen.
Der Drach denkt nach
und fliegt aufs Dach
und schnaubt und faucht
und lacht und grunzt,
ein verquerer Bissen macht,
dass er schnöd erstickt und drauf
auf die edlen Herren kracht
von den Kirchturmspitzen.
Der Nachtwind stöhnt, die Flammen prasseln,
im Keller noch ein Bruder fröhnt
Er tauft mit klarem Quittenschnaps
die Ratten für den heil'gen Papst.
Da fährt der Mephistopheles
aus der Hölle auf und höhnt:
"Ich mag dich, du muntrer Bursch,
nimm diesen Säbel und dann husch
hinauf. Hinauf, hinauf, entrinn dem Feuer!
In dem starren Drachenleib
harret dir ein holdes Weib,
du musst ihn einfach nur zerlegen
bis die Dirn sinkt dir entgegen.
Als Preis dafür ich meinem Meister,
weihe dies Gemäuer."
Der Brave hackt wie ein Besengter
und durch des Lindwurms Schuppen sprengt er,
schneidet sich durch das Gewebe
und hofft das Siegelind noch lebe,
Bald hört er die Verschluckte schreien,
sie reicht ihm die beringte Hand,
"Sei mein Galan du Drachentöter
und regiere dieses Land!"
Mit Schaudern fliehen sie den Ort
wo fortan nur die Teufel hausen,
sie leben redlich viele Jahr,
gefolgt von ihrer Kinderschar.
Das ist wirklich so geschehn
ich erzähl euch keine Flausen.
Erbschaft ist ein Segen, aber nicht allein.
Ein kleines Erbe kann ein großer Ansporn sein.
Auf eigenen Füßen gehen ist gar nicht so verkehrt,
statt Pferde zu besitzen, die 1000 Taler wert.
Bekannt sind Millionäre mit Vätern ohne Brot,
und gutbetuchte Großväter mit Enkeln tief in Not.
Im Kopfe etwas Grütze drin ist mehr wert als ein Feld
und gesunder Mutterwitz mehr als Gut und Geld.
Es war ein mal ein Müller, dreier Söhne Vater.
Sein Gut war eine Mühle, ein Esel und ein Kater.
Wie es sich so fügte lag der Müller bald im Sterben.
Alles was er einst besessen, teilten sich die Erben.
Der Älteste bekam die Mühl, den Esel dann der zweite,
der Kater kam zum Jüngsten, den das gar nicht freute.
"Eine Katze!" rief er "Das ist für die Katz!
Was tue ich damit? Nen warmen Pelzbesatz
für meine kalten Ohren? Solang ich barfuß gehe
wirkt das unverfroren. Das Fleisch wie ich es sehe,
reicht kaum für einen Braten." "Mein Herr ich will dir raten
nicht so lang zu trauern." sprach der Kater sauer.
"Spar dir dein Bedauern. Gib mir einen großen Beutel
und auch gute Stiefel. Dann schleiche ich mich heute,
nur um dir zu helfen, noch unter reiche Leute."
Der Jüngste sah verwundert drein, des Katers Reden wegen,
und doch rief er den Schuster her, die Elle anzulegen.
Als die Stiefel fertig warn, zog sie der Kater an,
und verschloss den Beutel mit einer Schnüre dann.
Auf zwei Beinen, wie ein Mensch, ging er zur Tür hinaus
und legte tief im Walde seinen Köder aus.
In den Sack hinein hatte er Weizenkorn gefüllt.
Er öffnete denselben und wartete auf Wild.
Er hatte einen Stock mit Schnur in den Sack gestellt,
das war für seine Beute ein Körnerfutterzelt.
Des Königs großer Hunger auf Rebhuhn war nicht neu,
die große Zahl der Jagden machte die Tiere scheu.
Der Kater aber jagte nicht, er stellte eine Falle
und Rebhühner kamen herbei, ein paar richtig dralle.
Sie krochen in das Zelt hinein, der Kater zog am Strick
und schulterte den Sack, erfreut über seinen Trick.
Er ging damit geraden Weges zu des Königs Schloß.
Als die Wachen ihn dort sahen lachten sie gleich los.
„Wohin will denn der große Sack mit dem kleinen Kätzchen?“
„Zum König will ich ganz genau, und lass er diese Mätzchen.“
„Bist du toll, ein Kater, der will sprechen vor dem König?“
„Laß ihn durch, dass wird ein Spass, der König lacht so wenig.“
Der Kater kam zum König und er beugte sich vornüber.
„Mein Graf sendet Euch Rebhühner vom fettesten Kaliber.“
Der König wusste sich darob vor Freude nicht zu fassen
und gab dem Kater etwas Gold aus den Landeskassen.
„Das bring deinem Herrn und nochmals Dank für das Geschenk!“
Zuhaus stützte der Müllerssohn den Kopf aufs Handgelenk.
Er sann am Fenster nach wann wohl das Unglück von ihm ließe.
Da trat der Kater ein und warf das Gold ihm vor die Füße.
„Da hast du etwas für die Schuh, der König lässt dich grüßen.“
sprach der Kater und zog sich die Stiefel von den Füßen.
"Du hast zwar jetzt Geld genug, doch dabei solls nicht bleiben.
Morgen will ich mich erneut im Unterholz rumtreiben.
Ich werde Rebhuhnlieferant für höfischen Bedarf.
Und du, mein werter Müllerssohn, wirst mein Herr, der Graf."
Die nächsten Tage ging der Kater wieder Fallen stellen.
Dem Jungen blieb nichts weiter, als Goldstücke zu zählen.
Der Kater war beliebter Gast in des Schlosses Küche
und hörte eines Tages dort vom Herd des Kutschers Flüche.
"Ich wünscht, der König samt Prinzessin wärn beim Belzebub!
Dann könnt ich heute Karten spielen in der Wirtshausstub!
Statt dessen wollen beide nun am See spazieren fahren
und ich langweil mich oben auf dem gottverdammten Karren!"
Wie der Kater das vernahm, schlich er sich nach Haus
und richtete dem Müllersbursch die frohe Nachricht aus.
"Willst du ein Graf sein, musst du heut hinaus zum See und schwimmen.
Auf mein Signal hin wirst du dann das Ufer rasch erklimmen."
Der Müller zuckte nur die Schultern und die beiden liefen fort.
Gerade noch zur rechten Zeit kamen sie zum rechten Ort.
Hastig zog der junge Bursche sich ganz splitternackend aus.
Der Kater trug die Kleider fort, da kam die Kutsche angesaust.
„Ach, mein Herr ist in Bredouille, allergnädiglichster König.
Er steckt dort im Wasser fest und hat neue Kleider nötig!
Die seinen wurden ihm beim Bad von Landstreichern gestohlen.
Kommt er nicht ins Trockne, wird ihn der Schnupfen holen!“
So hat der Kater kläglich laut und aufdringlich miaut,
bis der König irritiert den Störenfried erschaut.
Nach kurzem Knarren und auch Ächzen stand die Staatskarosse still,
"Schnell, mein Bote, reit geschwind, bring dem Grafen, was er will!"
sprach der König, denn er war dem Kater sehr gewogen.
Dann hat der Graf von Habenichts die Kleidung angezogen,
die alsbald sehr großzügig zur Verfügung stand.
"Herr Kater, reich er mir den Frack und geh er mir zur Hand!"
Nachdem er sich angezogen, durfte er im Wagen sitzen.
Die Königstochter ließ ganz reizend ihre hübschen Äuglein blitzen.
Der Kater aber rannte vor, wie verfolgt von wilden Bienen.
Er fragte Leute unterwegs "Sagt, wem möget ihr wohl dienen?"
"Dem Zauberer!", so riefen alle, ob auf Wiese, Wald und Feld.
"Erzählt ihr diesen Quatsch dem König, ist es schlecht um euch bestellt.
Alles hier gehört dem Grafen, merkt euch diese Antwort gut."
Die Menschen sagten schnell "Jawohl!", denn sie waren auf der Hut.
Ein Fabeltier wie dieses sieht man ja nicht alle Tage,
da gibt man lieber falsche Auskunft auf jedwede Frage.
Das Tier schlüpfte ins Schloß des Magiers, leckte sich vor ihm die Pfoten.
Der Magier fand so ein Verhalten ungebührlich und verboten.
"Was willst du hier?" rief er und seine Augen starrten böse.
"Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen dieses Rätsel löse.
Dass Ihr Euch in vielerlei Getier verwandeln könnt,
so hörte ich und frage ob mir ein Beweis vergönnt,
von Eurer hohen Zauberkunst? Nicht Fuchs, noch Wolf, noch Hund,
nein, ein echter Elefant wäre mir zum Staunen Grund."
Der Magier sagte stolz: "Das ist mir eine Kleinigkeit"
und stand da als Elefant nach winzig kurzer Zeit.
"Ein stoßzähniges Rüsseltier, das ist schon kolossal,
ein Löwe wär für mich jedoch das Zauberstück der Wahl."
Ein Löwe brüllte nun alsbald, den Kater überlief es kalt,
schnell sprang er in eine Uhr, man hörte seine Stimme nur
„Das ist der Brüller, ei der Daus, doch sicher kannst du keine Maus!“
Schaurig lachte das Genie „Die Maus vergisst du wahrlich nie!“
Der Kater hat auch nicht vergessen, die Maus genüsslich aufzufressen.
Ein Satz, ein Biss, ein leiser Schrei, dann war die Zauberei vorbei.
Des Königs Kutsche fuhr derweil über Wiese, Feld und Wald,
und wo immer man gefragt, des Grafen Name wiederhallt.
Der König war erstaunt und sprach, "Ihr seid ein reicher Mann, Herr Graf."
Sie kamen an das Schloss heran, vor dem der Kater lässig stand.
Von den Treppen sprang er munter zu den Gästen nun herunter,
öffnete galant den Wagen, sprach mit sichtlichem Behagen:
"Erlaubet mir, oh Eure Hohheit, dass ich Eintritt nun gewähre
in das Haus des werten Grafen, dem es eine große Ehre
ist euch heute zu begrüßen und er leget Euch zu Füßen,
alle seine Kraft und Macht und des Schlosses edle Pracht."
Der Graf führte nun die Prinzessin hinauf zum Saal voll Prunk und Gold.
Das Mädchen aber war dem Grafen schon seit jenem Moment hold,
als er nackt am Wege stand. Sie sprach "Ach freie mich, mein Liebster!"
Der Graf wurde zum Prinz ernannt und der Kater ward Minister.
Im Licht der Stadt erstrahlt das Bild des frohen Königsohns,
das auf schlanker Säule in goldner Rüstung thront.
Hoch über der belebten Stadt steht der Prinz auf einem Hügel
und bei seinen großen Füßen ruhn zwei kleine schwarze Flügel.
Besonders sorglos sieht er aus, mit blauen Augensteinen,
die voll heitrer Sanftmut aus runden Lidern scheinen.
Und auch sein schöner Mund untrüglich
lacht, als wär er wirklich glücklich.
Sie ist die letzte Schwalbe der warmen Zeit des Jahres.
An einem See erlebte sie etwas Wunderbares.
Verliebte sich dort ganz und gar in eine Binsenstange.
Die Schwärmerei währte nur kurz und doch auch viel zu lange.
Das Schilfrohr war zwar elegant, doch war es nicht mobil,
es tanzte gern im Winde und sprach weiter nicht viel.
Die Schwalbe hatte dann genug von einsamen Gelübden,
denn ihre Freunde waren schon längst in Nord-Ägypten.
Sie flog den ganzen Tag und kam des Abends in die Stadt.
„Ob die Stadt für mich schon ein Quartier bereitet hat?“
Dann sah sie auf die Statue. „Dort will ich gern einkehren.
Dies Bettchen wird mir einen ruhigen Schlaf bescheren.
Das Schlafzimmer ist golden und liegt an frischer Luft
und die Blümchen auf dem Beet verströmen süßen Duft.“
Müde steckt sie ihren Schnabel unter das Gefieder,
da fällt ein großer Tropfen von oben auf sie nieder.
„Wie schrecklich“, ruft sie aufgeregt, „Die Nacht ist sternenklar,
das Klima in Europa ist wirklich sonderbar.“
Noch ein Tropfen „Sage mir, was diese Statue nützt,
wenn sie mich noch nicht einmal vor Wind und Regen schützt?
Ich suche mir ein Dach!“ Jedoch bevor sie losgeflattert,
kommt ein dritter Tropfen, da schaut sie ganz verdattert.
Sie blickt auf und sieht, ja was sieht sie wohl?
Die Augen des so Glücklichen sind der Tränen voll.
Tränen, welche leise hin über goldne Wangen rinnen,
dann hinab zu seinem Kinn, von dem sie zu Boden springen.
Sein Antlitz scheint im Mondlicht so lieblich und so schön,
dass dem Vöglein danach ist vor Mitleid zu vergehen.
„Wer bist du?“ fragt es besorgt. „Man heißt mich ‚Prinz‘ und ‚glücklich‘.“
„Aber warum“, fragt es noch, "weinst du augenblicklich?"
„Der Ratsherr nennt mich Wetterhahn, die Kinder einen Engel,
doch als ich noch ein Mensch war und fern von dem Gedrängel
der Stadt im Palast Sorgenfrei lebte ohne Leid,
spielte ich im Garten mit Freunden allezeit.
Danach ging es in den großen Saal zu Speis und Tanz.
Den Garten und das Schloss umfing eine Mauer ganz.
So hoch, dass ich niemals fragte, was dahinter lag.
Denn ich war heiter und vergnügt bis zum letzten Tag.
Und jetzt, da ich tot bin, steh ich hier so hoch,
da sehe ich das Elend auf 15 Meilen noch.
Auch wenn mein Herz aus Blei ist und Bronze meine Beine,
kann ich nicht verhindern, dass ich unaufhörlich weine."
"Wie, dein Herz ist nicht aus Gold?" sprach die Schwalbe leise,
doch es war nicht bös gemeint in irgendeiner Weise.
"Weit von hier", so führte die Statue weiter aus,
"steht in einer Gasse ein kümmerliches Haus.
Durch das offne Fenster seh ich eine Frau,
an einem Tische sitzen, dünn und müd und grau.
Sie hat raue Hände, von Nadeln ganz zerstochen.
Ihr Blick ruht auf dem Tagwerk, glanzlos und gebrochen.
Blumen stickt sie auf ein Kleid, aus Seide jeder Zoll,
dass eine reiche Dame zum Hofball tragen soll.
In der Zimmerecke liegt ihr Junge krank im Bett
und träumt von Apfelsinen, die er gerne hätt.
Wasser, braun vom Fluss, ist alles was den Bub erfrischt.
Ich bitt dich, dass du den Rubin von meinem Schwerte brichst.
Schwalbe, kleine Schwalbe bitte nimm diesen Rubin.
Der Näherin und ihrem Sohn ans Fenster bringe ihn.
Meine Füße sind an diesem Postament befestigt
und das wäre mir bei jedem Schritte denkbar lästig.“
„In Ägypten werde ich schmerzlich schon ersehnt.“
spricht die Schwalbe nachdenklich, langsam und gedehnt.
„Meine Freunde drehn am Nil artig Rund um Runde
und den Lotus preisen sie mit Lobgesang im Munde.
Bald werden Sie im Grab des großen Königs schlafen gehen.
Er ist selbst in einem schmucken Sarge dort zu sehen.
Da liegt er sorglich eingehüllt in gelbem Tuch aus Leinen und
um den Hals liegt eine Schnur aus grünen Jadesteinen.
Seine Hände runzeln sich wie trocknes Laub an Bäumen,
Balsamduft begleitet ihn in seinen Fabelträumen."
"Bleib Schwalbe, kleine Schwalbe, sei nicht so widerborstig.
Die Mutter ist so traurig, der Knabe ist so durstig."
Darauf sagt die Schwalbe "Leider mag ich keine Knaben,
weil sie häufig Steine in den Hosentaschen haben.
Letzten Sommer, als ich am Flusse Mücken fing,
sahen mich die Söhne der Frau Müllerin.
Zahlreich schwirrten Kiesel, die sie nach mir warfen,
die, weil ich kunstreich fliege, mich aber nicht trafen.
Trotzdem sehr respektlos!“ weiter kommt sie nicht,
denn sie sieht des Prinzen trauriges Gesicht.
So tut er der Schwalbe leid. „Hier wirds kühl beileibe,
doch es kann nicht schaden wenn ich eine Nacht noch bleibe.“
„Ich dank dir, kleine Schwalbe!“ Sie nimmt den Stein vom Knauf
und schwingt sich über Dächer und Türme hoch hinauf.
Am Dom grüßt sie die Engel auf ihrem Himmelsritt,
beim Schloß sieht sie ein Pärchen im Wiener-Walzer-Schritt.
Sie üben für den Hofball an der Balustrade,
er lobt den Sternenhimmel, sie sagt indes "Schade!
Mein Kleid ist noch nicht fertig, die Näher sind so müßig.
Mit Blumen wollt ich es bestickt, mit langem Warten büß ich.“
Die Schwalbe sieht am Hafen die Schiffslaternen leuchten
und vor der Bar Matrosen, die Kehle sich befeuchten.
Sie fliegt zum kargen Häuschen und schaut zaghaft hinein.
Der Knabe hustet fiebrig, die Mutter döst grad ein.
Die Schwalbe hüpft zu ihr und in den Fingerhut der Alten
legt sie den Rubin um dann die Flügel zu entfalten.
So fächert sie am Kissen dem kranken Kinde Luft
auf die feuchte Stirne, auf dass es leise ruft
„Ich glaub, mir geht es besser.“ Die Schwalbe fliegt hinaus,
zurück zum goldnen Prinzen und richtet ihm gleich aus,
was sie für die Mutter und das arme Kind getan.
Sie meint „Es ist schon seltsam, doch mir ist richtig warm.“
„Ja, das ist der guten Tat wonniglicher Segen“,
sagt er und das Schwälbchen fängt an zu überlegen.
Doch der Schlaf, der kecke Dieb, raubt ihr die Konklusion
und dann küsst das Morgenlicht ihre Lider schon.
Morgens fliegt die Schwalbe zum Flusse um zu baden,
man sieht sie dort in Pfützen plantschen und auch waten.
Die Schwalbe murmelt vor sich hin „Heut flieg ich nach Ägypten.“
Dann tut sie einen Freudenschrei, einen ganz entzückten.
Darauf macht sie eine Tour zu den Denkmälern der Stadt
und die Spatzen fragen sie, wo sie ihren Frack herhat.
Vom Kirchturm segelt sie beschwingt, als schon der Mond aufgeht,
hin zu ihrem Prinzen, der darauf besteht,
"Schwalbe, kleine Schwalbe, bleibe nur noch eine Nacht!"
"Ich muss doch nach Ägypten." sagt die Schwalbe mit Bedacht.
"Morgen wollten wir hinauf zum zweiten Wasserfall,
dort kaut das Nilpferd Flusskraut im heißen Königstal.
Memnon, der Koloss sitzt auf dem Thron die ganze Nacht
und wartet auf den Morgenstern, der ihn sehr glücklich macht.
Zur Mitternacht gehen die gelben Löwen Wasser trinken,
sie haben grüne Augen, die wie Berylle blinken.
Ihr Brüllen ist noch lauter als das des Wasserfalles…“
„Schwalbe, kleine Schwalbe, das glaub ich dir ja alles!
Weit von hier, am Stadtrand, seh ich einen jungen Mann,
der sein Theaterstück nicht zu Ende bringen kann.
Er hat krause Haare, Lippen, rot wie Grenadine.
Gerne hätte er ein warmes Feuer im Kamine.
Lieber noch als Feuer wünscht er sich etwas zu essen
und über diese Sorgen hat er seine Kunst vergessen.
Welke Veilchen stehn auf seinem Schreibtisch unterm Dach
und seine feinen Hände sind schon vor Hunger schwach.”
“Eine Nacht will ich noch gern bei dir verweilen.
Möchtest du einen Rubin mit diesem Manne teilen?”
So spricht das kleine Vöglein aus seinem guten Herzen.
“Ich hab nur meine Augen, doch eins kann ich verschmerzen.
Saphire sinds, vor tausend Jahrn aus Indien gebracht.
Picke einen aus und bring ihn ihm noch heute Nacht.
An einen Juwelier wird er sich damit wenden,
und mit dem Erlös kann er sein Stück beenden."
"Lieber Prinz, das kann ich nicht..." spricht die Schwalbe unter Tränen.
"Mach nur, kleine Schwalbe, du brauchst dich darum nicht zu grämen."
Darauf pickt die Schwalbe des Prinzen Auge aus
und fliegt zu des Studenten Kammer hoch im Haus.
Sie kommt ganz leicht hinein, denn im Dach da ist ein Loch,
Schiesst hindurch, zum Bett und hüpft dann zum Schreibtisch hoch.
Sein Haupt, das hat der junge Mann vergraben in den Händen.
So merkt er nicht, wer bei ihm ist, um sein Geschick zu wenden.
Ein Luftzug geht, er sieht den Stein bei den Veilchen liegen
Und ruft freudig “Man beginnt mich endlich zu lieben!
Ein Verehrer sicherlich, von meinen Geschichten.
Nun muss ich nicht länger mehr auf Brot und Holz verzichten.”
Am nächsten Tage fliegt die Schwalbe noch einmal zum Hafen.
Sie sitzt auf einem Schiffsmast und schaut da auf die braven
Matrosen, wie sie schwere Kisten ziehn an starken Seilen
aus dem Schiffsbauch, um erneut zum Laderaum zu eilen.
Sie bücken sich und schwitzen sehr und schrein wie die Verrückten
"Hebt an!" Das Vöglein ruft zurück: "Ich reise nach Ägypten!"
Doch hört sie niemand und deshalb, als der Mond aufgeht,
fliegt sie dahin, wo des Prinzen Schatten sich bewegt.
"Mein Prinz, ich bin gekommen, dir Lebewohl zu sagen!"
"Kleine Schwalbe, kannst du den Abflug nicht vertagen?"
"Der Wetterumschwung ist schon da und bald liegt hier der Schnee.
In Ägypten wärmt die Sonne den Manzala-See.
Krokodile liegen träge im Schlamm unter den Palmen.
Meine Freunde bauen ihr Nest aus Lehm und Halmen
im Tempelhaus von Luxor, wo die blaßroten Tauben,
stets gaffen und frech gurren, es ist kaum zu glauben!
Lieber Prinz, ich muss nun fort, ich lasse dich alleine.
Nächstes Frühjahr bring ich dir zwei schöne Edelsteine.
Der Saphir soll blauer sein als das Firmament,
der Rubin rot wie die Lava, die im Ätna brennt."
"Unten auf dem Platz steht ein Streichholzmädchen.
Ihr fielen die Hölzer heraus aus ihrem Lädchen
in den Rinnstein und so sind alle sie verdorben.
Ihr Vater wird sie schlagen, denn sie hat nichts erworben.
Weinend steht sie da, ohne Strümpf und Schuhe.
Ihr kleiner Kopf ist bloß und das lässt mir keine Ruhe.
Picke, kleine Schwalbe, mein and'res Auge aus
und bringe es zu ihr noch auf dem Weg nach Haus."
"Mein Prinz, ich kann verstehen, was du fühlst für dieses Kind.
Jedoch dein Auge nehm ich nicht, denn danach wärst du blind!"
"Schwalbe, kleine Schwalbe, bitte tu, wie ichs dir sage."
Die Schwalbe nimmt das Auge ohne weitre Klage.
Sie lässt den Stein beim Mädchen in der hohlen Hand.
„Hoppla, kleiner Bote, wer hat dich gesandt?
Dieses blaue Glasstück sieht ja prächtig aus!“
ruft sie und sie rennt aufgeregt nach Haus.
Die Schwalbe fliegt zum Prinzen und spricht „Du bist nun blind.
Darum wirds für immer sein, dass wir zusammen sind.“
„Schwalbe, kleine Schwalbe, du musst nach Süden gehen.“
"Ach armer Prinz, das kann nun nimmermehr geschehen.
Ich will von nun an immerdar für dich zugegen sein."
sagt sie und sie schläft zu seinen Füßen ein.
Sie sitzt am nächsten Tag auf des Prinzen Goldgewändern
und erzählt viel Wundersames aus den fernen Ländern.
Wie die roten Ibisse stehn in Reih und Glied
und Goldfisch fangen aus dem Nil, der seinen Reichtum gibt.
Von der großen Sphinx, die selbst so alt ist wie die Welt,
die in einer Wüste lebt und schwere Fragen stellt.
Von Kamelen und Kaufleuten, die den gelben Sand durchschreiten
und den Bernsteinperlenketten, die durch ihre Hände gleiten.
Vom König der Mondberge, der so schwarz ist wie die Nacht,
der einen mächtgen Bergkristall anbetet und bewacht.
Von Pygmäen, die auf Blättern über Wasser gleiten
und sich immerfort mit den Schmetterlingen streiten.
Und von der grünen Schlange, die im Palmbaum schläft
und sich von zwanzig Priestern mit Honig füttern lässt.
"Schwälbchen du erzählst mir manche Seltsamkeit,
doch geheimnisvoller noch ist das Menschenleid.
Wie des Elends Wunde ist kein Wunder tief.
Flieg durch meine Stadt und sage mir was man dort sieht."
So fliegt die Schwalbe durch die Stadt, schaut wie in den schönen
Häusern dort die reichen Leute ihrem Luxus frönen.
Unterdes die Bettler an den Toren sitzen.
Dann sieht man die Schwalbe durch die Gassen flitzen.
Die hohlwangigen Kinder starren da mit ihren blassen
Gesichtern teilnahmslos und traurig auf die düstren Straßen.
Unter einem Brückenbogen sind zwei kleine Jungen,
die einander wärmen und liegen, eng umschlungen.
"Wie hungrig sind wir!" rufen sie. "Nicht auf die Wege legen!"
brüllt der Wächter und sie irr'n nach draußen in den Regen.
Da fliegt die Schwalbe zu dem Prinz, setzt sich und berichtet.
Der Prinz spricht zu ihr "Ich bin mit feinem Gold beschichtet.
Lös es Blatt für Blatt und schenke es den Kindern.
Weil goldne Dinge nämlich der Menschen Armut lindern."
Blättchenweise zupft sie nun das feine Gold vom Rumpf,
bis der edle Prinz ganz grau aussieht und stumpf.
Jedes Blatt des reinen Goldes bringt sie an sein Ziel.
Die Kinder lachen und sie rufen froh bei ihrem Spiel:
"Hurra, hurra, wir haben endlich wieder Brot!"
und vor lauter Leben glühen ihre Wangen rot.
Dann kommt der Schnee und auch der Frost, sie schmieden Silberbänder,
aus den Straßen und die Menschen tragen Pelzgewänder.
Zapfen hängen spitz vom Dach wie Dolche aus Kristall,
die Kinder laufen Schlittschuh mit Wollmütze und Schal.
Die kleine Schwalbe friert und friert und doch sie ist geblieben,
denn sie hat sich ihrem Prinzen ganz und gar verschrieben.
Sie stiehlt beim Bäcker Krümel vorm Tore jeden Tag
und wärmt sich heftig flatternd mit ihrem Flügelschlag.
Endlich aber merkt sie, dass sie sterben muss.
Sie schwingt sich auf die Schulter. "Ich geb dir noch einen Kuss
auf deine Hand und lebe wohl, mein lieber, guter Prinz!"
"Schwälbchen, wie sehr freut mich der Wandel deines Sinns.
Dass du endlich und so spät nach Ägypten ziehst.
Und küsse mich nur auf den Mund! Ich weiß, dass du mich liebst."
"Nicht nach Ägypten reise ich, nur in des Todes Haus,
der Tod ist Schlafes Bruder, ich ruhe mich nun aus."
Dann küsst sie den glücklichen Prinzen auf die Lippen
und die Schwäche lässt sie nach hinten über kippen.
Lautlos fällt sie hin zu seinen Füßen in das Weiß
und es ertönt ein Krachen wie von dünnem Eis.
Zerborsten ist das Herz aus Blei, es herrscht ja starker Frost
und in einer andern Welt finden sie nun Trost.
Hoch oben, hoch im Himmelreich steht der Prinz auf einem Hügel
und bei seinen großen Füßen ruhn zwei kleine schwarze Flügel.
Besonders weise sieht er aus, mit blauen Augensteinen,
die voll heitrer Sanftmut aus runden Lidern scheinen.
Und auch das Schwälbchen ganz untrüglich,
wirkt als wär es wirklich glücklich.
Ende
Tag der Veröffentlichung: 10.07.2023
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen Märchenfreunden gewidmet.