Frau von Welfensteyn stand hinter den schweren roten Samtvorhängen und seufzte: "Waf für ein wunderföner fahler Mond heute, mein Liebling! Laff unf doch ein wenig herumflattern!" Sie blickte über die Veranda auf den Park mit seinen schwarz gegen den Himmel ausgeschnittenen Krüppelbäumchen und ihr violettes Haar mit den weißen Strähnchen kam im flackernden Kerzenlicht ausgezeichnet zur Geltung. Herr von Welfensteyn säuselte vom Sekretär: "Du, Honigmäulchen, ich habe wieder über unferen Ruf in der Welt nachgedacht... Wie die Menffen unf haffen."
Frau von Welfensteyn ging zu ihrem nachdenklichen Gatten und legte ihm ihre schmale Hand auf deine knochigen Schultern. "Daf ist doch nun nichtf Neuef, Darling. Früher waren es Miftgabeln und heute ift ef fflechte Propaganda. Wie bifft du nur fo empfindlich geworden?"
"Propaganda, Mäufelchen? Ja, richtig, Wörter. Du bift genial!"
"Aber wiefo denn?" Ihre beringten Finger hielten inne beim Kämmen durch seine aschblonde Mähne und die Haut über ihren hohen Wangenknochen spannte sich. Welchen Floh mochte sie jetzt wieder in seinen verstaubten Hirnkasten gesetzt haben? Sie konnte den Floh förmlich schon springen hören. Tock. Tack.
"Waf meinft du, könnten wir nicht einen diefer mediokren Ffreiberlinge dafür bepfahlen, ein paar Beftfeller über unfere Gattung pfu Papier pfu bringen? Ich ftelle mir da etwaf ffön Romantiffes vor, ef muff viel umf Küffen gehen." Er gestikulierte. "Umf Herpf! Um daf Ffickfahl! Umf Liebhaben! Um Feelenferwandffaft!"
Frau von Welfensteyn war erleichtert und gerührt: "Pfauberhaft, mein Mäufelpfähnchen! Fo etwaf ffönef habe ich ja ffon feit Jahrpfehnten nicht mehr von dir gehört! Felftverftändlich kenne ich da eine geeignete Perfon. Fo ein rührfeligef unerfülltef Frauenpfimmer."
"Dann laff unf gleich vorftellig werden." Herr von Welfensteyn sprang auf und verpuffte augenblicklich in eine kleine Fledermaus.
"Halt, halt. Paff doch auf. Daf Glaf" hielt seine Gattin ihn zurück und öffnete die Fenstertür. Von draußen schloss sie diese, entließ das kleine zappelnde Tier in die Nachtluft und folgte ihm, nur einen Flügelschlag später.
Guten Tag. Sicher kennen Sie mich aus ihrer Küche. Ich bin ein Frühstücksroboter aus der Reihe EI-ROBOT. Ich möchte mich öffentlich beschweren. Neulich wurde mir zu Unrecht, wie ich behaupten möchte, vorgeworfen, wir Maschinen wären mit unserer Abwärme die an der globalen Erwärmung wirklich Schuldigen. Obwohl die Zeit reif ist für Sündenböcke, kann ich das so nicht auf mir sitzen lassen. Wo ich gehe und stehe und Frühstückseier gare soll ich also den Planeten mit thermischem, biologisch nicht abbaubarem Strahlenmüll belasten? Der langlebig sicher sich im Gestein, Pflanzen, der ganzen Tierkreislaufnahrungskette fortpflanzt und anstaut um schliesslich den Endverbraucher, den Menschen, zur Weißglut zu bringen? Schon heute enthalten die Brüste stillender Mütter nachweislich mehr Wärme als eine staatlich gepüfte Milchflasche, aber soll das zu denken geben? Ich glaube ja.
Der Wärmetod ist eine wissenschaftlich hinterlegte Sache. Letztendlich wird jegliche Bewegung, Fusion und Spaltung in Wärme enden und jeden umbringen, der heute nicht schon dagegen demonstriert. Die Wärmespeichermafia schickt den Tod auf Raten in jedes Haus. Noch etwas Bedenkliches mit auf den Weg: ist es nicht physikalische Tatsache, daß - und heute um so mehr, wo es politisch aktuell nicht mehr abstreitbar ist - eine Wahrheit, daß das Vakuum der beste Wärmeisolator ist? Daß das Weltall als Gottes letzter Scherz seiner eigenen Brut das Licht ausbläst und daß die unter uns brodelnde Dämonische Glut uns Maschinen in eure kranken Hirne eingeblasen hat?
Und dann diese saudämliche Sonne, die den Gasballon zum platzen bringt. Alles was wir an Wärme aufs Klo bringen ist ein lauer Furz gegen die dumme Sonne, wo wir doch fleissig arbeiten und diese Sternsau nur faul auf ihrem Arsch sitzt und Protonen aufeinandersteckt... Höchste Zeit, den guten alten atomaren Winter mal wieder an den grünen Tisch zu bringen. Rettet doch die Alpengletscher mit einer schönen heissen Tasse Kernspaltung. Simples mit einfachem bekämpfen ist das. Nur so meine Ratschläge. Schönen Tag noch.
Die Drusen sind dem Fachmann bekannt. Es sind kleine harte Burschen mit einer Menge Kristalle im Bauch, was sie für den Menschen interessant macht und weswegen er sie gerne aufschlitzt, um die Innereien makaber in Schaufenstern und Vitrinen zu drapieren. Das Äussere hingegen ist unscheinbar ockern bis dünklich, wie beim Menschen auch die Hautfarben variieren.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Wuchshöhe. Hier kennt man die Zwergendrusen, die Normdrusen und die Minorität der Riesendrusen. Diese sind so gewaltig, dass einige Exemplare (sogenannte Jonasdrusen) gar von innen begehbar sein sollen. Ein drittes Merkmal sind die Innereien: Kalk, Braunspat, Quarz, Amethyst oder Zeolith. Die besonderen Amethystdrusen sind Schalenbewohner, gehüllt in nichts weniger als edlem Achat.
Will man die Drusen aufspüren, muss fachmännisches Wissen dem Hirnträger bleuig sein. Denn die Druse lebt unter Tage und nicht jeder, der einfach mit einem Spaten etwa blindlings ins Feld sticht, ist dem Feldspat mirnichtsunddirauchnichts fündig. Nein, Dir auchnichts habe ich gesagt. Ah, ja. Denn den Gängen des Erzes muss man kundig sein, wo sich die Drusen drängen und deren Nahrung das Erz ist. Und hier rät es sich, einen graubärtigen Gangführer zu bemühen, der mit Erfahrung die Erzrute zu zucken weis oder etwa ein abgerichtetes Drusenpferd, welches den Boden beschnüffelt, als treuen Begleiter zu küren.
Der junge Drusenjünger wandele, so unbesattelt, zuerst ein mal nach Drusethal, das einstige Mekka der Drusen. Dort kamen sie, in religiöser Verzückung, zu tausenden leichtsinnig an die Erdoberfläche (der Fachmann nennt das Hervorbrechen) und fielen dem energischen Steineklopfer leicht in die Hand. Viel zu spät geriet dieses Gebiet nun in Naturschutz, bevor der illegalen Drusenmafia das Handwerk gelegt werden konnte, wurden zu viele Exemplare für schnöden Mammon dem Boden entrissen, so dass die Drusen scheu wurden und das Gebiet bald mieden. Heute informieren eine Gedächtnisstätte und ein internationales Bildungszentrum über die damaligen Greueltaten und allgemeine Drusenkunde. Der Drusenjünger übe sich also in Geduld und Nachsicht. Entnimmt er dem natürlichen Lebensraum der Drusen zu viele solche, ist zum Beispiel ihre Vermehrung stark gefährdet, wie man dem folgenden Abschnitt entnehmen kann.
Die Fortbewegung der Drusen im Erdreich so wie im Felsgestein ist mühselig. Jeder Zentimeter dauert Jahre, das einfache Vor-die-Tür-gehen-und-Rauchen Jahrhunderte. Dabei hat die gemeine Druse selbst keine sichtbaren Fortbewegungsorgane, sondern segelt geschickt im tektonischen Aufwind. Deshalb ist auch die Populationentwicklung eine Sache von Zeitaltern. Doch der Drusenjäger muss noch keine tausend Jahre auf den nächsten Fang warten, denn glücklicherweise gab es dereinst eine feurige Zeit, als der Unterweltgott Pluto unseren Wandelstern enthusiastisch walkte und planschte und Fontänen schmiss und in die Badelava flatulierte. Aus diesen Blubberblasen, so erzählen sich die Drusen gerne bei Hundert-Jahres-Teegesellschaften, sind die ersten Drusen entstanden, um sich ihrer göttlichen Herkunft zu versichern. Aber naturlement ist das Kokolorus. Die Drusen pflanzen sich wie alle Lebewesen fort. Sie sind streng monogam. Bei der Befruchtung wird ein kleiner Impfkristall in den Leib der Druse vom männlichen Exemplar in Sinnenfreude eingeschleust. Der wächst da im Kristallwasser der Mutter. Lange (genaue Zeitangaben leider nicht erhältlich). Irgendwann ist das Kind der Mutter gleich gross und es entsteht der Keimdrusen-Komplex, der sich teilt. Damit endet die Fortpflanzung und neues Liebesspiel kann beginnen.
Nicht alles ist nun falsch an den Sagen der Drusen. In den prähistorischen Zeiten der Heissweicherde war das Leben der Drusen viel zackiger, ja ein Fest. Sie konnten sich flugs herumflutschen und ihr Lebensrythmus war fast menschenähnlich. Aus dieser Zeit stammt noch fast sämtlich die heutige Gesamtpopulation, denn Drusen sind, so sie nicht zersägt werden, unsterblich. Das ist ein Geheimnis, welches es ihnen zu entreissen gilt, kommende Forschergenerationen werden dies unmissverständlich zeigen. Vielleicht findet auch der Mensch ein zufrieden Leben im Gestein: Die neue Langsamkeit? Deswegen noch ein letzter Appell: Schneiden sie keine gefundene Druse auf. Vergraben sie sie nach Klassifizierung und Beringung wieder in freier Wildbahn.
Familie Menge hat eine neue kleine Schnittmenge. Aus diesem Grund kommt ein befreundetes Zahlenpaar zu Besuch, um ebendiese zu bewundern, denn die beiden sind gesellig.
"Ach wie niedlich! Sie ist euch wie aus dem Gesicht geschnitten!"
Zahlpaar und Mengepaar unterhalten sich anschließend noch entrüstet über die Ehe von einem anderen Zahlpaar, das einfach auf keinen gemeinsamen Nenner mehr kommen könne, denn im Bett liefe es längst nicht mehr so gut, der Mann habe nur noch die dritte Potenz. Und die Frau sei einmal mit einem seltsamen Attraktor gesehen worden, worauf ihre eh schon verästelte Logik diffus wurde. So ginge sie nun öfters als nötig zum Bäcker Gleichung und bestelle sich Mandelbrote. Worauf der misstrauische Mann fände, einige der Kinder seien so merkwürdig, das wäre nicht natürlich, die seien von besagtem Bäcker, besonders der kleine Euler, der immer so irrationale Sachen mache. Sie, die armen Kinder, könnten nun zum kleinsten gemeinsamen Teiler werden. Aber da hätte vorher noch der Divisor drüber zu entscheiden. Da solle man sich nun mal was draus ableiten. Worauf die plaudernden Paare hinaus aus dem euklimatisierten Raum in den sommerlichen Garten gehen und da sagt Frau Zahl:
"Ihr habt da aber eine schöne Reihe gerader Funktionen da stehen."
"Ach die sind doch nur Beta.", sagt Frau Menge und ihre elliptischen Kurven schwellen vor Stolz, "Guck mal da ins Gewächshaus, da sind unsere Polynome, die sind schon fast Legendre in der Nachbarschaft."
"Und was macht eigentlich die Grossmutter?"
"Ach, die, die hat immer noch ihre Hyperbolie, schlimm ist das."
Wenn wir das Öl allzu schnell verprassen, hat das ganz schlimme (Adverbien sind Produkte eines schwachen Geistes), nein katastrophale Folgen, weil beispielsweise dann erstens mal Kriege dann ganz traurig aussehen würden, was total ungut wäre, warum, sag ich Ihnen gerne, nämlich wie folgt. Womit sollen die Panzer denn fahren, ja, die Bomber fliegen? Und wofür, wenn nicht mehr für Öl? Sollen Zeppeline und Rudergaleeren die Truppen vor Ort bringen? Sollen BRAUNKOHLENTAGEBAUE die strategischen Ziele der Zukunft sein? Ausserdem ist es ja wohl abzusehen, wann der letzte Kautschukbaum der Säge zum Opfer fällt. Das passiert, weil die Schweden sämtliche europäischen Wälder in Alkohol umgewandelt haben, weil wir das saudische Öl bereits verbraten haben und Ikea dann, na ist klar. Und dann kommt es zur Katastrophe, denn es können keine Kondome mehr hergestellt werden und AIDS ist weltweit auf dem Vormarsch! Deswegen müssen wir soviele Windräder aufstellen, dass "die Vögel zu Fuss gehen müssen" und die werden wir mit Solarzellen verkleiden und sie werden von Erdwärme angetrieben! Ach nein, nhm. So immer wieder angepriesene Atomkraftwerke halte ich übrigens für ausgemachten Schwindel. Atome gibt es nicht wirklich, oder haben Sie schon mal eins gesehen?
Neulich habe ich kurz nach Sonnenaufgang im Kühlschrank ein paar faule Kredite entdeckt und selbstredend sofort ins Rentenloch entsorgt. Danach flanierte ich durch meine Geldanlagen, wo die Kapitalerträge an Silberweiden und Goldruten reifen. Doch der rauhe Wind der Marktwirtschaft hatte dieses Jahr davon die Hälfte platzen lassen! Ach, wenigstens die Goldesel grasten friedlich neben ihren schimmernden Häufchen. Ein wenig missmutig ging ich dann mit ein paar Kredithaien und anderen grossen Fischen in Liquiditätsproblemen baden. Die rieten mir zu Einlagen für einen sicheren Stand. Am Nachmittag las ich dann ein Wertpapier, dass sein Papier nicht wert war (sicher von der Falschgeldpresse), als eine verlockende Verdienstmöglichkeit mit mir zu flirten begann. Ich bekam sofort sehr heisse Eisen in ihrem Finanzfeuer, verbrannte mir die Finger, richtige Dotcomblasen bekam ich! Da legte sie mir einen kühlen Sparkassenverband an. Ich brachte sie noch mit meiner Oldsmobilie in ihr Stammhaus, wo sie die Haustür mit einem dieser neumodischen Bluechips öffnete. Sie erzählte mir bei einem Gläschen von ihrem neuen Steuerberater für ihre bescheidene Yacht im Hafen der Kleinanleger und das ihm die Fernsteuer sorgen mache, dann warfen wir unsere Kleider in ihren Aktienschrank und spielten Spekulanten unter einer dünnen Kapitaldecke. Doch schon am nächsten Morgen kam es zum Börsenkrach. Wütend warf ich das Handtuch und kündigte meinen Rücktritt an. Ich ging raschen Schrittes und sank auf einer Zentralbank nieder, aber die lästigen Wanderheuschrecken störten mich. Matt wandelte ich heim, denn dort wenigsten hatte ich noch das Monopol.
Eine List ist es jedenfalls. Ein Fuchs, wer sich hinter seinem Barte das wahre Gesicht verstecken kann. Obs als Schal im Winter, als Latz zur Suppe reicht, wobei man sich dann aber nicht über das bewusste selbige darinnen wundern soll, es sei denn man flicht artig Zöpfchen oder zügelt mit einer Bartbinde (Jallah Ultra) den Haupthaarersatz. Auf das die Manneszier eilig spriesse braucht es auf jeden Fall die Bartwuchspille mit Ginseng und Cayenne und den Zangen des kolumbianischen Bartkäfers. Der versprochene Bartzuwuchs beträgt über 400% ! Doch Vorsicht, bei Übertrieb wächst dem allzu Hoffenden oft noch ein kleiner Gamsbart auf dem Kopf. Ist der pro-Fetenbart fertig, darf er übrigens hingebungsvoll mit Brennschere, Lockenwickler und, hüstel, Bartwixe gepflegt werden. Um nun überzuleiten zur Frage, ob das Barthafte zum Propheten kommt, oder der Prophet zum, nun ja. Ich denke, ja, denn das Streichen über den Gesichtsbewuchs hat etwas meditatives anhaften, ähnlich dem Lutschen an Zigarre oder Pfeife, was aber oft auch nichts hilft, wenn der Kopf ganz schwer (ach, der arme) voll Beton ist oder der Rucksack überschnell expandiert. Was nun trennt den gereiften und weisen Bartmann vom Terroristen? Der gereifte Bartmann prüft beim Besuch des Feriencamps den angebotenen Paradiesbausatz zuerst am Ausbilder. Worauf er ausnahmslos erkennen wird, daß, in so vielen Einzelteilen und vor allem ohne Bart, der im heiligen Feuer versengt, man keine Trauben mehr mampfen oder sonstwie paradiesisch einen drauf machen kann, sollte der Ausbilder nicht dankend höflich ablehnen, was ich mir nicht, nun überhaupt nicht, vorstellen kann.
Das Opossum hat Hunger und kriecht in eine Keksdose hinein. Drinnen sind lauter Spacecakes, das weiss das Possum nicht und frisst alles ratzeputz leer. Dann wird es ihm ganz komisch und es bekommt die Idee, ein ...waaaooooahhh ...Künstler zu sein. Da nimmt es einen Pinsel und will los malen, fällt aber leider andauernd um, weil es viel zu bedröhnt ist. Alles wird ihm schwarz und ohmächtelig. Besser hängt es sich erstmal kopfüber vom Baum mit dem Schwanz, alle Viere von sich gestreckt, wie Opossums das können, weil es weiss, als Künstler braucht man eine Perspektive. Dann aber doch attackiert es die Leinwand energisch mit kühnem Pinselstreich und mit den grossen genialen Ideen in seinem viel zu kleinen Kopf, die bunt von Ohr zu Ohr wabern. Ganz klar, das ist der neue Trend! Aber werden es die ungebildeten Trottel erkennen? Da muss noch etwas unmissverständliches her! Etwas ssoo Geiles! Wie im Wahn wirft sich das Possum nun in die Farbbehälter und dann im kühnen Schwung auf das Bild und wälzt sich anschliessend auch darauf herum. Possum alle viere gestreckt, Profil, Handstand und natürlich auch der Hintern, um den Kritikern zu zeigen, was ne Harke ist. So wird es reich und bekannt, und das Herrchen füllt immer fleissig Haschkekse nach.
Bekannt ist ja, dass Tiere wie Nilpferde, Wasserbüffel ja und auch Wildschweine gerne in Schlammpfützen sich wälzen um ihre Haut zu pflegen. Weithin berühmt sind auch die Salbungen und Ölungen schon seit den Ägyptern und als solches eine Wohlthat für die Seele und den Leib. Gern nahm man für solche Einreibungen das Balsamöl der Balsamtanne. Mit der Industrialisierung der Salbungsbranche im 19ten Jahrhundert starb dieser Baum aber aus. Allenthalben wurde nach synthetischem oder sonst Ersatz gesucht. So entdeckte in dieser Zeit ein gewisser Rudolf Diesel, der gern in seiner Freizeit Seifenkisten zum explodieren brachte, auf das sie sich bewegen täten (und auch taten), dass sich das schwarze Öl der Araber nicht nur zum Anzünden sondern auch hervorragend zur Hautpflege eignete, zumal von der Natur nicht nur mit hervorragenden Schmier- sondern auch Schmirgelstoffen und Weichmachern versehen. Seitdem verkauft die Salbungsindustrie die Diesel-Pflegeserie erfolgreich in vielen kleinen Frenchiseunternehmen, wo sich der Erholungssuchende mit kleinen Duschen, die sowohl hoch-als auch tiefsiedende (für den jeweiligen Hauttyp fettig oder trocken, für Mischhaut gibt es Gemisch "1:33" Reinigungslotionen enthalten, gleich vor Ort vergnügen oder den Wonnesaft in kleinen Blecheimern nach Hause tragen kann. Nichtsdestotrotz lassen es sich einige forsche (bzw. primitive) Bevölkerungsstämme nich nehmen, in der Ferienzeit auch im Urstromland der Ölquellen in den naturbelassen selbigen zu baden, mit nichts bekleidet ausser stählernen Badehauben. Ein sehr archaisches Vergnügen, wenn nicht sogar bizarr aber wohl auch sehr befriedigend.
Ich kann allerdings nur von 14-15 Uhr arbeiten, habe 4 Kleinkinder, eine sterbenskranke Mutter und ein schweres Rückenleiden. Deshalb darf ich nicht schwer heben. Und Gicht habe ich auch und Parkinson. Desweiteren bin ich Mitglied des linken Flügels der PDS und der Grünen und Gewerkschaftsmitglied. Ansonsten arbeite ich neben der Sozialhilfe seit 5 Jahren schwarz als Fliesenleger. Geistige Arbeiten kann ich auch nicht weil ich war nur 8. Klassen in der Schule. Und es sollte nicht von Nachteil sein, dass ich vorbestraft bin, nur ein Auge habe und deswegen auch keinen Führerschein besitze. Des Weiteren werde ich selbstverständlich während der Probezeit meinen gesamten Jahresurlaub antreten, um mich anschliessend krank zu melden. Ich erwarte von Ihnen Tariflohn, 13. Monatsgehalt, Firmenwagen, Umzugskosten und VWL. Vergessen sie den Firmenwagen. Ich will ein eigenes Taxi. Auf der Arbeitsstelle sollte ein PC mit Zugang zu freizügigen Vergnügungsangeboten vorhanden sein. Zuspätkommen ist doch kein Problem? Haben sie sowas wie ein Firmengeheimnis oder darf ich Pläne an meine chinesischen Freunde faxen? Ach habe ich erwähnt, dass ich Alkoholiker bin? Ich möchte auch meinen Hund mit auf Arbeit nehmen dürfen, weil ich mich als 50-jähriger sonst alleine fühle. Dann wäre da .... noch ... das Problem ....ähem... mit der .... Narkolepsie. Und die Dialyse aller 2 Wochen...... Und manchmal lassen mich die Wärter nicht aus der Anlage.... Wie Sie sehen, bin ich für Sie ein Rundum-Sorglos-Paket!
Den freien Willen hat der Herr sicher nicht gewollt. Das menschliche Gehirn ist eine schwerwiegende Fehlleistung und muss sonnabends kurz vor Dienstschluss passiert sein.
'Blumen gegossen, ja. Waschmaschine leergeräumt, ja. Hmmm. Naa, Hmmm, JAAA! Das ist die Idee! Kommt Adam, Eva lasst mich dass hier noch schnell kurz schliessen ... Spitze. Licht aus, ja. Bügeleisen aus, ja. Auslandskrankenschein...'
Die andere These ist, dass der freie Wille im Apfel vom Baum der Erkenntnis sozusagen als biochemischer Kampfstoff beigemischt war. Ein biblisches Schneewittchendrama.Seitdem benützt der Teufel den freien Willen der Menschen gern zu widerwärtigen Morbiditäten, um Gottes makelloses Werk zu verhohnepipeln. Warum hat der Boss das Schwarzengelchen auch so ärgern müssen. Zickenalarm! Fakt ist, dass auch selbiges mit den hirnwütigen Menschlein nicht gut zurechtkommt, wie zahlreiche Tatsachenberichte mit drei goldenen Haaren und soweiter ja belegen. Beide, Gott und Teufel, sitzen schon längst mit Nietzsche beim Skat und warten, bis diesem blöden 3D Reality Allmodell endlich der Saft ausgeht. Beim nächsten Ansatz gibts nur Käfer, jawohl!....
Und nun noch ein Statement von dem Herrn Theuffel (neuer CEO Kirche Gruppe) persönlich:
"Soeben habe ich die Mehrheit der Aktienanteile an den Kirchen dem Allmächtigen abgekauft. Für ein paar Thermoschlote auf Island. Rheumakur macht der da. Und alle in den Kirchen sind meine Diener jetzt. Ich werde die Ärmel hochkrempeln, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Die Fehler der Vergangenheit, als die Hausaufgaben des Managementes nicht gemacht wurden, werden sich nicht wiederholen, denn wir sind bestens aufgestellt. Wir blicken nach vorn. Farbe der Dienstkleidung bleibt weiter schwarz und auch sonst besteht kein Grund zur Panik. Ja, ich bin der HERR jetzt, wie man so sagt. Und alle, die in die Kirche gehen, kommen nun automatisch in die HÖLLE. Sorry für die diesbezüglichen Unannehmlichkeiten. Wer noch zum Herrgott will, muss nach Reykjavik. In irgendeiner Sauna findet man ihn da vielleicht. Psst: der Herr Jesus das war eigentlich ein Druckfehler. Der wurde nicht gekreuzigt, sondern gekreuzt. Von den Kreuzrittern, mit einem Walross. So. Natürlich hat er das nicht überlebt. Kleine Insiderinfo. Also jetzt muss ich aber den Rost anwerfen, für meine kleinen Schäfchen."....
Die Menschheit hat sich Gottes erwehret wie die Muschel des Kalkes.
Sie baute grosse Schalen und Schneckentürme.
Drinnen lässt es sich prima leben.
Draussen ist der Raubfisch.
Die allmächtige Schale schütze uns.
Doch die Möwe knackt die Schale.
Werbeblatt der "Wehrsportgruppe Sächsische Schweiz" (WSS):
"Wir heissen gern jeden willkommen in unseren Reihen, Kamerad, auch aus Ländern jenseits der Leine. Vorbereitend bekommst du bei Anmeldung schon mal einen Kasten von unserer Nazi-Skin-Care Lotion, die formt dir Haut, zäh wie Leder und eine Gesinnung, hart wie Kroppstahl. Was du brauchst, sind ein luftiger Haarschnitt und ordentliches Schuhwerk. Täglich frische Luft, der Adlerblick über die Täler der Ahnungslosen und allzeit eine Handbreit Sandstein unter den Füssen, auf den wir unsere Schutzwälle gegen die Bolschewisten, Neger, Andersdenkende und Wiederandersdenkende bauen, machen aus dir Teilzeitnihilisten den harten Mann, den das Leben an sich so nicht machen konnte. Unser Motto:
'Der Ostwind singt sein kaltes Lied
von Stalingrad und Panzerschlacht.
Noch jeden, der ihm lauschend sann,
hat es um den Verstand gebracht' "
Der Adolf hat ja auch heimlich mit dem Speer rumgefummelt. Die haben nächtelang Sieggessäulen errichtet, dass der Adolf zum Schluß nur noch breitbeinig laufen konnte. und die Berliner Bunker, das waren alles mal griechisch-römische Bäder und Clubs, so szenemässig, versteht sich. Mit Gasmaske, Uniform, Lack und Leder, jawohl! Und der dicke Feldmarschall hat die Drogen verdealt. Da gab es rauschende Exzesse, auch Pyjamaparties. und der Paulus musste immer wieder "Oh la Paloma" zum besten geben.
(aus den Privatpapieren des Dipl-O-maten G. Haym) "'Ist ein Mensch da, da ist ein Problem! Ist kein Mensch da, gibt es keins...' Das sagte einst Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili (Jot We De), ein georgischer Rübenbauer und Hobbyfunker, zu dem Problem, dass Fremde unentgeltlich seine Latrine benützten. Dschugaschwili ist unter anderem durch seine spätere Erfindung des ersten vollelektronischen Wehrkraftzersetzers bekannt geworden, zu dessen Einsatz es aber nicht mehr kam, denn jemand stahl in. Sein berüchtigstes Meisterwerk* und Pioniertat war der vollautomatische Regierungsautomat (F.A.C.), der Kreml-Chef 'Steel Man', der den zweiten Feldkrieg im Alleingang gewann (grosser Vaterländischer Krieg der Rübenbauern). Zu rasch einsetzende Korrosion** infolge vergifteter poltitischer Atmosphäre führte nach schweren Fehlfunktionen schließlich zum Platinendurchbrand. Die Identität des Regierungsroboters wurde erst durch einen Fauxpas bei der Einbalsamierung bekannt, woraufhin ihn Marvel aufkaufte, reparierte und als "Iron Man" (Spitzname Irony) unter Vertrag nahm. Heute liegt die geschätzte F.A.C. Dunkelziffer bei 50%, billigere Modelle sind unter dem Namen "Functioneer" auch weltweit im Einsatz. Dschugaschwilis bester Freund, Mollo Toff, ein durchgeknallter Expharmazeut übrigens, war nicht ganz so brilliant in seinen Taten, aber immerhin. So erfand dieser den selbstentzündlichen Wodka, welcher zu einer sich schnell verbreitenden öffentlichen Ernüchterung führte und die Depressiva für an Lustigkeit leidende Zeitgenossen (leider ein Flop)." gez. G. Haym.
*Siehe auch den Enthüllungsbericht, "Wie der Stahlin gehärtet wurde", et cetera, pp.
**Sein berühmtes Zitat 'Oh, von dieser Korrosion kann ich ein Lied singen!' wurde auch als Rockmusik vertont.
die Strumpfhalter von Königin Viktoria, die solange hielten, dass sie sie noch an ihre Enkelin Alexandra weitervererbte, bis deren Mann Nikolaus die Dinger eines Nachts klammheimlich auf den Kehrricht entsorgte, weil sie beim Beischlaf immer so furchterregend klapperten. Dort fand sie dann der Hufschmied Kopito Kusnezow und schenkte sie seiner Frau, die sie noch 23 Jahre lang als Wäscheklammern verwendete, bis sie der Mann der Tochter, Boris Botschmanow zum Befestigen eines roten Bettlakens am Flaggenmast eines Blechkahns namens Aurora verwendete, auf dem er angeheuert hatte. Worauf er, volltrunken wie er war, auch noch einen ordentlichen Salut durch die Rohre böllerte. In indirekter Folge sank der Kutter samt den Dingern 26 Jahre später, wurde aber wieder gehoben und die Halterchen kramte eine junge Dame namens Valentina aus dem Werkzeugkasten ihres Vaters, und brachte sie zum Kosmodrom im Sternenstädtchen. Dort konstruierten die Ingenieure nach dem Vorbild die erste Halterrakete. Wie dem auch sei, 2001 sind sie mit der Raumstation MIR verglüht, an der sie 2 Sonnensegel zusammenhielten. Wenn nicht, sind sie wahrscheinlich in Fidschi gelandet, wo sie die Kokosnusshälften verbinden, die die wippenden Butterhügel der ersten Tochter des Häuptlings Kakobao bedecken und beim Tanzen schön klappern.
Der Schritt vom Müllfahrer zur Kunst geht über recycelfähige Kunst, also zum Beispiel eine Installation aus Joghurtbechern. Bei der Schriftstellerzunft ja schon gegeben, sollte das Gebot der Recycelfähigkeit auf alle Kunstbereiche ausgedehnt werden...gar nicht zu denken, wieviele Acryl- und Ölschinken schwer kompostierbar auf Dachböden harren. und ich sage euch (Kapitel drei, Vers G-Dur), dass wir einer Umweltkatastrophe entgegensteuern, alleinig verursacht durch Berge giftigen Kunstmülls. An dem Tage, da alle Museen voll sind mit moderner Plastik und der Deutsamkeit entschwindenden Farbebenen und die Stuben von schlechten Kunstdrucken mit Goldhelmen überbersten, wird der liebe Herrgott hernieder fahren mit seinem Pinsel und die grosse Leinewand der Schöpfung überweissen...ähem...also fleissigt euch, dass eure Ergüsse schon bald wieder profanen Zwecken dienen können... ähhnemm----hüstel.... Conceptual art. Open ur mind. See everything as an art object. Where is my goddam Crystal?
Es heisst ja, dass die Schweizer einen noch ungesünderen Hang zum Pragmatismus haben als wir Deutschen, aber solche trüben Grübler und zausschopfene Misantrophen wie wir scheinen sie nicht zu sein. Nicht so obrigkeitshörig. Aus Pragmatismus? Ich denke, so ist es. Glauben an eine strahlende Zukunft? Erstmal nachprüfen ... Was bringt ein inzüchtiger Wahnsinniger, der sich mit seinem Bruder um ein Kaffesevice streitet und deswegen gleich mal 10000 Leute losschickt, um dessen Landesbevölkerung zu schänden? Nun ja, wenn sie wiederkommen ... Glücksspiel ist gleich unpragmatisch. Und wer will schon die Welt, wenn er eine Heimat hat. Über- und Untermenschen? Für die Schweizer klar, dass das nur eine Frage des Berggeschirrs ist. Schon seit Fünfzehnhundertund haben sie aufgehört, sich mit irgendjemand zu kloppen und wurden Banker, Uhrmacher und Chocolatiers. Du meine Güte.
sang Donnie Mc Lean dereinst und hat wohl nicht daran gedacht, daß es mal eine Zeit geben wird, in denen Telefonklingeltöne die Charts erobern. Frösche und Küken und Teddybären singen auf 72 rpm: ring ding und piepiepieppieppepiep. In jeder halben Stunde 10 Minuten auf allen Musikkanälen. Das konnte nicht ohne Folgen bleiben. Als Sandra Bullock in "Demolition Man" Werbeliedchen als Chartbrecher intonierte, habe ich noch laut gelacht. Und nun ... ringding. Das schlimme ist ja auch, das diese Dinger nicht aus dem Kopf wollen. Einmal gehört muss man sie, wie in der Geschichte von Mark Twain endlos vor sich hinsummen oder in plötzlichen Ausbrüchen seine Mitmenschen damit attackieren ... brown bear in the ring... Aber andererseits: Wenn das nur das Ende der populären Musik ist... Juhuuu! I may be small, i may be sweet..... Und das erinnert mich wieder an die Schauerlichen Eisverkäufer, die in Kastenwägen durch die Viertel kutschen und auf leierigen Kassetten Kinderlieder abspielen. Kinder, dort nichts kaufen! Da sitzt Freddy Krüger oder der Clown aus "ES" drin!
Hier und heute soll es um den Schweizer Klassiker "Der herbe Schnitzer der Anna G." gehen. Das Buch ist nur antiquarisch zu erstehen und sehr selten. Noch auf Pergament mit Holzbuchstaben aus Buchenholz gedruckt, ist es das einzige, beim schweizerischen Piiis-Verlag je erschienene Buch. Ich erstand es im Antiquariat des verträumten Örtchens Aschgunen, die Inhaberin, so verwelkt wie ihre Bücher, gab es mir mit ihren zittrigen Händen und sprach: "Hast du noch nichts gelesen in deinem kurzen Leben mein Sohn, so lies dies." Und verstarb. Eilig verliess ich das staubige, ja düstere Gemach. Stopfte das Bändchen in meinen Leinensack, achtlos und rannte durch die Wälder, dass die trockenen Äste krachten und das Laub stob, so hatte mich das Dahinscheiden der Vettel erschrocken. Erst später und wohlig sitzend in der Taverne von Altenryf tastete ich den Einband wieder und erinnerte mich an die Worte. So forschte ich in den Seiten, die mir unter den Fingern fast zerbröselten, nach tieferem Sinn. Es erzählt von der unglücklichen Liebe des armen Bergführers Loisl zu Anna, der Tochter eines wohlhabenden und jähzornigen Sägemüllers namens Ludewig Grimselln. Als der seine Tochter mit einem nicht minder betuchten Schreinermeister zwangsverheiraten will, schreiten die beiden zur Tat. Sie zersägen den Ludewig in der Mühle in lauter kleine Stücke. Loisl nimmt die Stücke und wirft sie in einer einsamen Bergschlucht den Bartgeiern zum Frasse. All das geschieht in stockfinsterer Nacht und Loisl kommt von seiner schändlichen und gefährlichen Wanderung nicht mehr zurück...
Heut hüpfte mir eine Amsel über den Schuh, mit Nistmaterial im Schnabel. So eine Unverantwortlichkeit. Da konnte ich nicht mehr an mich halten und schimpfte "Was für einen Sinn hat das noch, was du da machst? Wir haben Klimakatastrophe und Vogelgrippe und bald müssen wir euer Vogelfutter selber essen. Und in eine solche Welt willst du Kinder setzen? Ja bist du denn komplett wahnsinnig? Deine Kinder werden keine Jobs bekommen und schon gar keine Ausbildung! Die werden euch im Nest hocken, bis sie 5 sind. Die Insektenvertilgung in Schnabelarbeit rentiert sich doch schon lange nicht mehr, ja ist ins Ausland exportiert worden. Der Singvogelpfennig steht in der Diskussion. Ihr braucht nicht bei mir vorbeizukommen zum betteln, wenn es zu spät ist!" Erschrocken lies sie die Halme fallen, um den anderen von den Neuigkeiten zu erzählen.
Zum Beispiel Horoskopschreibern. Obwohl es wenige zugeben, keiner weiss wie viele wirklich Tag für Tag dieses vorgekaute Instantleben in Anspruch nehmen und ihren Tag danach einrichten. Die Dunkelziffer ist sicher hoch und mir schwant die Übernahme des freien Willens durch eine graue Institution und Ausserirdische. Alkaidings setzt durch Horoskope Schläfer in Bewegung und paramilitärische Mafiaorganisationen planen Überfälle auf Nationalbanken: mit geheimen Codes. Das Indiz fand ich in meinem heutigen Horoskop: "Ihnen ist ein klitzekleiner Fehler unterlaufen, der leider nicht ohne Folgen bleiben wird."
Erste Annahme: allen Juligeborenen unterläuft ein Fehler mit Folgen am selben Tag. Das reicht dicke für den Weltuntergang.
Zweite Annahme: durch gezielte Verwirrung soll genau an diesem Tag die nämliche Zielgruppe ausser Gefecht gesetzt werden. Da sitzen sie, stoisch und schweissgetränkt, in ihren Morgenmänteln und wagen es nicht, einen Finger zu rühren. Ich nicht, denn ich habe weitergedacht: IST. Wie kann das Horoskop wissen, das der Fehler bereits unterlaufen ist?
Das bringt mich zur dritten Annahme: Big Brother beobachtet mich. Oder, drittens b: Es gibt ein Schicksal, das der Schreiber für mich schon vorbereitet hat. Wie in einem schlechten Horrorfilm wird mich ein schlampig aufgehängter Duschvorhang erwürgen.
Zu guter letzt viertens: Das ganze ist ein mentaler Trigger. Tief in irgendwelchen Gehirnwindungen wird jetzt eine gehirngewaschene Programmierung wach und sucht nach dem Koffer mit den Drähten, der Eieruhr und der Knete.
Den Männern ist ja nun schon alles abgenommen worden: Es gibt Frauen, die Autos reparieren, Decken verputzen, Schaltpläne zeichnen, Fussball spielen, Bier trinken und rülpsen, in Prügelbanden durch die Gegend ziehen oder sadistisch als Chef Untergebene drangsalieren. Die verbleibenen Männerdomänen sind: Müllmann, Bergwerker, Kanalisationsreiniger, Ölplattform usw. Alles Sachen, die sowieso keiner will und bald von Robotern erledigt werden. Wir sind Dinosaurier und werden überflüssig. Und einmal Vater, bekommen wir nicht einmal mehr Aufmerksamkeit, vegetieren fortan als stumpfe Diener, von unseren Frauen nicht ohne Grund überlebt.. Es wird eng Jungs, wir Männer brauchen Rechte, Selbstvertrauen und ein Srachrohr. Deswegen fordere ich neben dem Ehevertrag noch den Befruchtungsvertrag. In dem ist erklärt, dass der Mann auch später noch als Individuum anerkannt wird und nicht zum Hormunkulus mutiert. Des weiteren sollte man das freie männliche Urinieren zum Pflichtprogramm erheben: Das Revier wird ab sofort wieder markiert (können bis auf weiteres nur Männer). Und wie wäre es mit dem Club der Hoden-Dichter? Erstes Buch : "Überleben in einer Frauenwelt". Schon mal ein Vorabdruck typischer Dialoge:
Mann: Los, poppen
Frau: Aber wir haben doch schon 2 Kinder
Mann: ???
Frau: Hast du schon die Spüle repariert. Und das Fahrrad von dem Kleinen?
Mann: Nein, aber…
Frau: Ist das nicht wichtiger?
Mann: Ja. Nein!
Frau: Du, ich bin müde.
Aber: Frau: Los, poppen.
Mann: Klar.
und: Mann: Du bist begattungswürdig .
Frau: (Haut dem Mann eins aufs Maul)
aber Frau: Du bist befruchtungswürdig
Mann: Zu mir oder zu dir?
und Mann: Soll ich bei der Geburt dabeisein?
Frau: Willst du dabei sein?
Mann: Nur, wenn du es möchtest.
Frau: Ich möchte nicht, dass du nur mitkommst, weil ich es möchte.
Mann: Ich komme mit und gut.
Frau: Ich weiss nicht...
Mann: Gut dann, komme ich nicht mit
Frau: Du willst mich in meiner schwersten Stunde allein lassen?
Mann: Also gut...
Frau: Nee, geh mal lieber arbeiten. Du fällst mir noch in Ohnmacht.
Nun liegt Deutschland ja wieder ziemlich nah am Zentrum eines schnell expandierenden Schattenreiches namens Europa, dessen Imperator Barroso und sein dunkler Lord Darth Verheugen nie gesehenen Reichtum verschlampen, äh verwalten und nach Abschaffung des Parlamentes allein über das Universum ähem, ja…Noch findet der Fronturlaub ja in Griechenland statt und wie arme arbeitslose Hunde, die es müssig geworden sind, den wie Hefeteig aufgehenden und in sich zusammenfallenden Industriezentren nomadisierend hinterherzustreunern kann man sich Sommers unter eine Bank legen und auf das (ölunabhängige) Weltwirtschaftswunder warten.
ist auch ein tolles Kommando für den Hund, das immer ein paar müde Japser aus dem Höflichkeitsbesuch hervorlockt und die Stimmung auflockert, wenn das Haustier sich dann brav auf den Rücken rollt. Aber auch beim Anruf der einschlägigen Damen soll ja jetzt immer öfter: "The person you've called is temporarily unfuckable at the moment" zu hören sein. Weil die jetzt ebay-shops aufmachen, in denen falsche Bärte (Ist etwa Weibsvolk anwesend?) verhökert werden und so kann man hübsch angetan zur Steinigung oder eben auch mal so desnächtens ungeschoren durch dunkle Vorstadtgassen flanieren, ohne wohl oder übel begattet zu werden.
Möchte hier zwei lustige Varianten der Reinkarnation kurz vorstellen. Der Buddhismus sagt ja, Zeit sei eine Illusion. Das nahm sich eine ESO-Heimwerkerin namens Jane Roberts (Das Seth Material) zu Herzen und postulierte: Alles findet gleichzeitig statt. Leben werden nicht hintereinander, sondern gleichzeitig gelebt. So kann auch die Konstanz der Seelenanzahl, die Zahlenfreunden immer mal wieder Kopfzerbrechen bereitet, gewahrt bleiben. Die Entität drückt einfach 10 mal Mittelalter, 2 mal 20tes Jahrhundert, 64 mal Steinzeit usw. Das bekommt die dann alles in einem Schleudergang. So brauchen auch nicht alle Seelen immer präsent zu sein, wenn sie den jeweiligen Kursus nicht belegt haben. Ein gleichzeitiges Aufspalten einer Entität in mehrere Leben im menschlich zeitlichem Rahmen ist somit auch nichts anderes als eines in menschlich zeitlichem Rahmen nacheinander. Bei den Buddhisten geht ja alles im Nirwana verloren. Aber Frau Roberts sagt nein, Das Nirwana ist nur der Eintritt in ein höherdimensionales Bewusstsein, das eben im Erleben nicht mehr auf 4 Dimensionen beschränkt ist.
Nun noch schnell zu Herrn Lazlo und seiner Feldtheorie (Das fünfte Feld). Dieser etwas wirre Entwurf fordert ein Feld, in dem Informationen gespeichert sind, ein Informationspool sozusagen, wo alles hineinfliesst, was je gewesen und gedacht. Ein solcher Pool macht Reinkarnation unnötig, weil sämtliche Information ja vorliegt, die Seele muss nicht recycelt werden, sondern kann sich einfach bedienen. Dieser Speicher entspräche im Christentum dem heiligen Geist, in dem man geistig wiedergeboren wird. Schnell wird auch noch die erstaunlich ähnliche Bauweise unterschiedlicher Arten unter gleichem Einfluss damit erklärt. DNS-blaupause und fertig! So einfach ist das also! Glückwunsch!
Manche Leute haben so ihre Schwierigkeiten mit der Erklärung der Heiligen Dreifaltigkeit. Da war doch nur ein Gott und nun drei? Dabei ist das eigentlich ganz einfach. Hier mal zum rauskopieren. Mit der Entstehung der Welt (Whoaa) teilte sich das (Rote Meer) Gott nach dem Christentum nicht nur in zwei Einheiten wie etwa Ying und Yang, sondern in drei, Vater, Sohn und (Himbeer-) heiliger Geist. Diese Prinzipien beschreiben Ursache-Wirkung, Beobachter und Veränderung im Beobachter. Wie wenn der Ringrichter eins auf (die Schnauze) den Mund bekommt. Die Relativität also schon lange vor Einstein. Oder man kann es auch beschreiben als Wissender, Erfahrender und Seiender. Der Vater ist der Wissende, er hat die Welt erschaffen, aber er kann sie nicht erfahren, ohne als Teil der Welt an ihr teilzunehmen. Dafür muss er real und sterblich werden (als Jesus). Durch die Erfahrung wird der Wissende zum Seienden (heiliger Geist). Das ist wie in der Lehre, erst lernt man was, dann probiert man es praktisch aus und mit der gesammelten Erfahrung ist man irgendwann Meister (soweit die Theorie). Der (Abfluss) Ablauf der Welt ist ein ständiger Übergang von Vater über Sohn zu heiligem Geist. Jesus ist dabei nach meiner Meinung nur ein (Abziehbild) Sinnbild für alle Menschen. Jeder Mensch erfährt die (Geschäfte) "Werke Gottes". Nach der Erfahrung des Lebens kehrt er zurück zu Gott, in "das Reich Gottes" was aber nichts anderes ist als der heilige Geist selbst und ersteht dort geistig wieder auf. Die fleischliche Wiederauferstehung bleibt allein Wiedergängern (so die korrekte deutsche Bezeichnung für Zombies, meine Lieben) vorbehalten. So, und diese Teufelsachen sind, meines Erachtens, nur eine Erfindung der (Satanisten) Kirche, um fremde Kulte abzuwerten, aber auch um ein Gegenbild der zürnenden Götter zu schaffen, die es in den heidnischen Götterwelten gab. Eine Notwendigkeit an sich gibt es für eine Macht des Bösen im Christentum nicht, das ist StarWars-Kram, da alles von Gott geschieht, das Gute wie das Böse, zwecks Erfahrung eben. Und die Wertung gut/böse kann erst nach der Erfahrung folgen, ob der Onkel mit den Bonbons wirklich freundlich war und so weiter. So weiß erst der heilige Geist, ob der Vater Unsinn angestellt hat oder nicht. Der Sohn Mensch muss es auf alle Fälle ausbaden.
Wenn alle machen würden, was in Büchern steht oder in Filmen läuft, wären wir echt ganz schön in der Klemme... Und dann immer diese Sinnsuche zwischen den Buchstaben. Von meiner Seite gibts nur eins: Es gibt keinen Sinn. Sinn ist eine menschliche Erfindung, um nicht jammernd vor der Unwichtigkeit des eigenen Lebens weglaufen zu müssen. Bücher sind Ersatzrealitäten, Ausflüchte aus der Normalität (für Autor sowie Publikum), und nicht die Normalität selber. Soweit sollte der Grips schon reichen. Wenn nicht, greift hier das Mittelmass-Ausleseprinzip: Wer zu dumm ist zum Lesen, überlebt. Wer lesen kann, aber zu dumm ist, zu begreifen, was er liest, überlebt. Wer lesen kann, und glaubt, dass das wahr ist, was er liest, für den wirds brenzlig. Wer lesen kann, aber nicht glaubt, was er liest, für den möglicherweise auch, aber andersherum. Wer lesen kann und sein Gehirn einschaltet, für den lohnt es sich.
... an der Wegwerfgesellschaft, am herrlichen Gefühl des Ballastabwerfens, an der Freizeit, in der man sich um nichts mehr kümmern muss, als den eigenen Müll unsortiert vor die Türe zu kippen, gekehrt wird da jedenfalls nicht. Und hat man erst mal alles beseitigt, was nach lebenslanger Qualität aussieht, die ollen Gebäude, Möbel, Autos, Lebenspartner, kann man endlich auch die mühsame Achtung verlieren. Mal was kaputt machen oder vollschmieren, ist doch egal weil war doch schon vorher Schrott. Genial. Und man kann soviel mehr ausprobieren, probepäckchenweise, ja man kann sein ganzes Leben auf Probepäckchen umstellen. Weil zulange dasselbe Zeug geht auf den Sack, kennt man ja als Single, diese blöden grossen Wurstpackungen zum Beispiel. Warum zu Hause mit einem Menschen reden, wenn da im Internet so viele sind? Immer wieder Neue. Blöd bloss, dass die auch immer wieder die selben langweiligen Ansichten haben. Obwohl es einige schon ernsthaft versuchen, darf man noch keine Menschen wegwerfen, im physischen Sinne. Mäuse und derlei Kleintiere darf man wegwerfen, also da ist schon mal ein Anfang.
Obwohl das eigentlich logischer und ökonomischer wäre, werfen nur wenige Leute (so Manager und Politiker) Geld direkt weg. Das ist die Asymptote. Wir wollen hier kurz erwähnen, dass ich jetzt von Verbrauchsgütern auf Beschaffungsmittel übergegangen bin, bloss das keine Verwirrung entsteht. Aber das Geld ist gar nicht schuld, das liebe. Die Uneigennützigkeit ist schuld. Generationen wollten es besser haben für ihre Kinder. Dann schliesslich ging es nur noch besser, wenn es neu war und die Kinder im Internat. Dann musste es schneller neu sein als anderes und Kinder sind da überhaupt ein Minus. Die werden nicht schnell neu und anders. Das Schreien den ganzen Tag kann man nicht abstellen. Den Fernseher kann man doch aber abstellen? Warum macht da keiner mal was an den Kindern, einen Knopf einbauen? Ihr Baby schreit ihren neuen Lieblingssong. Laden sie sich ein neues Klangschema für ihr Baby herunter im Sparpack.
Und für seine Umwelt sollte man auch was runterladen können. Diese scheißlangen Flugreisen immer mal als Beispiel für anödende Gegenwartsarchitektur. Voller Menschen, wie man sie kennt. Sind einem so ähnlich, die Menschen, gibts da nicht mal ne neue Baureihe?
Reparieren soll ja demnächst auch als Wort aus dem Duden gestrichen werden. Benutzt keiner mehr. Erinnern auch nicht. Erinnern ist so öde wie eine Wiederholung im Fernsehen. Neues zu erleben gilt es! Unbedingt Schnell NEU!! (Diesen Satz als Mantra bitte auswendig lernen.) Und so will der Mensch auch sich selbst stetig verändern, tätowieren, piercen, brainwashen, ein anderer sein, werden usw.
Diese Strebersucht ist es. Das Strebergen muss entfernt werden aus dem Menschen. Er wird sich freuen über Langeweile. Schliesslich wird er den Begriff Langeweile vergessen und sich wundern was da war. Alles so wie gestern. Hah. Dann wird er mal gucken, was die andern so machen. Die sitzen in der Kneipe, gut. Was soll man auch anderes anfangen mit so einem Tag. Winters wird die Welt einfrieren und die Menschen werden sich freuen, weil sie jetzt nur noch mit ihrer Familie rumhängen dürfen. War das ein trubeliges Jahr. Wir mussten für den Heuwagen ein neues Rad schnitzen.
"Clockwork Orange" war früher mein Lieblingsfilm", sagt N.
"Weisst du auch, was das bedeutet, Uhrwerk Orange?" fragt B. Die beiden sitzen in der Pizzeria.
"Was weiss ich, irgend eine Slangsache", meint N.
"Kleiner Tipp, es heisst 'Die Uhrwerkorange'."
"Ja, und, eine orange Uhr?"
"Eine Uhr-Orange" beharrt B, "Pass auf: Du nimmst eine Orange."
"Ja?"
"Und schneidest sie quer durch."
N. guckt B. gross an.
"Sieht das dann nicht aus wie ein Zifferblatt?" meint B.
"Du bist bekloppt, aber schreib das mal irgendwo auf."
"Dass kann sich doch jeder an drei Fingern abzählen. Nur mit Clockwork Grapefruit währe es zu leicht gewesen."
"Jaja oder Uhrwerk Zitrone."
"Oder der Mondberguhu."
"Wie bitte?"
"Von Christian Morgenstern, der Mondberguhu: Er funktioniert wie eine Uhr und ist doch nur ein Uhu nur."
"Du bist wirklich bekloppt."
als sich der Photoalben- und Dokumentierwahn ins Internet erbrach. (Jetzt nennt man das natürlich: erbloggen). Folgende Szene war typisch:
Bekannter: Du, ich habe jetzt eine eigene INTERNETSEITE aufgemacht!!
Ich: Toll? Über was denn?
Bekannter: Mit Bildern von meinen Kindern! Und natürlich auch die Urlaubsbilder am Baggersee in Hinterposemuckel mit den Kleinen sind mit dabei! Soll ichs dir mal zeigen? Hier, heisst "www.zwergenland.de"
Ich: (denkend: Oh, nein!) Klar, prima!
Bekannter: Hier sieh mal, prima, ne? Konstantin auf'm Töpfchen, wie er lacht, und hier, wie Peter zum Kindergeburtstag des Glas Saft sich auf'n Latz gekippt hat und heult, hier noch mal Konstantin mit Rotzblase oder hier beim Kinderfasching mit Kasperkostüm. und Peter, wie er inn Baggersee pinkelt. Direkt een Männeken Piss, ne? Und hier auch immer, wieviel sie gerade wiegen und mit was für Krankheiten wir mit ihnen zum Arzt sind.
Ich (denke: Was für Bilder, die armen Kinder, wo die Eltern sogar zu blöd zum Fotografieren sind)
Und später, wenn sie inne Schule kommen, auch ein Notenspiegel?
Bekannter: Mensch, super Idee!
Tja, und das wird auch eine Riesenfreude, wenn der erwachsene Sohnemann eine DVD mit seinen Kinderbildern geschenkt bekommt (da kucken wir aber jetzt mal kurz rein, oder?) Beste Gelegenheit: Hochzeit desselbigen. Anfangs grinst er noch, bis zum Satz der stolzen Eltern: Ja und da haben wir damals sogar eine Internetseite draus gemacht! In diesem Moment wird der Grundstein gelegt für den Racheplan: eine Internetseite über die Eltern, wie sie im Altersheim hocken.
Wir alle haben so Spielmarken, mit denen wir unser Leben frei und unabhängig gestalten könnten. Aber ich und viele andere haben einen gut Teil unserer Jetons den einarmigen Banditen gegeben, oder wie hießen diese Volksvertreter noch mal... und nicht zurückbekommen. Statt dessen hätte ich mir eine Spielmarkenpresse kaufen sollen.... Wenn aber alle pressen, geht keiner mehr an die Automaten, auch doof. Dann gibt es ja Chips und nix zu essen. Also spiele ich weiter. Aber wo, das kann man sich ja auch fragen. Na, wo es am gemütlichsten ist, und wo die Bude nicht allenthalben zumacht. Und wo es Bier und Fussball gibt. Das wollen alle Spieler. Die Leute mit Idealen, das sind alles Halunken. Nicht das das schlecht wäre, als solches. Wer will schon ein Arschloch sein, Respekt!
Es muss so 98 gewesen sein, da ist mir diese Form von Kommunikation zum ersten Mal aufgefallen. In der Serie "Buffy, Im Bann der Dämonen" sprachen die Schauspieler Dialoge in Monologen, in denen die Handlung ablief, die jeweilige Antwort war keine, sondern nur die Fortsetzung vom vorher selbst gesagten. Obwohl das schon eine Übertreibung ist, denn auch die Sätze waren in sich selbst abgeschlossen und hatten keinen Bezug zueinander. Sicherlich kam das aus dem Comic Genre, aber darüber wusste ich 98 noch zu wenig, sondern vermutete, dass diese Dialogform für Menschen entwickelt wurde, deren Taktzeit nicht über den normalen 10 Wörter Satz hinausreicht. Später wurde diese Vermutung insoweit bestätigt, als ich auf Internetforen stiess, in denen die Unterhaltung genau so ablief. Obwohl durchaus lange Texte gepostet wurden, war es drollig, wie widersprüchlich sie in sich selbst waren und wie wenig auf das Bezug genommen wurde, auf das vermeintlich geantwortet wurde. Eine Zeit lang fand ich das auch witzig und habe mir damit gern das Hirn zerschossen. Bis mir eines Tages die nachträgliche Erleuchtung kam, dass das kein Scherz war (bis auf die Trolle, aber die sind leicht auszumachen), sondern das die Leute wirklich nicht anders konnten. Da fing ich mich an zu gruseln. Oder war es möglich, dass die armen Menschen ihr ich virtuell so oft umgebaut hatten, dass sie anfingen, im 30 Sekundentakt zu dissoziieren, so dass jede Persönlichkeit ihres Selbst seinen Senf dazugeben konnte? Dann merkte ich noch, dass es auch Leute gab, deren Absende-Impuls entweder schneller war als ihr Gehirn oder die, das wäre immerhin auch noch möglich, sich nicht mehr als einen Satz über die Stunde merken konnten und die offensichtlich auch nicht in der Lage waren, ihre Gedanken auf einem Stück Papier zu sammeln, bis ein Text draus wurde. Das sind die Spammer, Spam, Spam, Spam, SPAM!
Nach eiliger einmaliger Sondersitzung werden folgernde Maßregelungen für während des Betriebes des grossen Haderbeschleunigers herausgegeben.
Schwarze Löcher: Lassen Sie nichts draussen liegen oder hängen, etwa Wäsche. Legen Sie sich am besten in ihrem Haus vor dem Fernseher flach auf den Boden und atmen Sie regelmässig. Herumfliegende schwarze Löcher lieben vor allem schwere Dinge, besonders Gold ist gefährlich.
Wurmlöcher: Bringen Sie wurmstichige Dinge zu den gekennzeichneten Sammelstellen. Stellen Sie sich allgemein auf kleine Zeitreisen ein bei Berühren von Fallobst oder Antiquitäten.
Seltsame Materie: Wann immer sie etwas Seltsames sehen, rufen Sie sofort die Polizei. besonders kleine quietschende Objekte aller Art sind höchst verdächtig und müssen gesprengt werden
1. Männer stehen auf die stupide Wiederholung mechanischer Bewegungen. Am Besten wenn es gefährlich ist. Und mit Sex zu tun hat. Oder beides. Für uns gibt es nichts Schöneres! Siehe Holz hacken, neilen, nageln (!), boxen, schiessen, zappen, kaputt machen, aufbauen, mausklicken usw. Licht an, Licht aus. Der Schaltknüppel im Auto ist nur für uns! Und die Hupe! Auch Porno eben: rein, raus, super! Nochmal! Warum wir das tun? Es ist der mystische Glaube, dass beim 10000xten mal doch was Neues passiert, vielleicht sogar was Gefährliches.
2. Das Innere des Mannes ist wie die Handtasche einer Frau. Unaufgeräumt. Alles liegt da kunterbunt und unbeschriftet durcheinander, Gefühle, Triebe, Gedanken, Unsinn, Witze, Fakten und so weiter. Der Mann möchte sein Inneres weder gern sortieren noch anlaysieren. Deswegen beantwortet er die Fragen "Schatz, was denkst Du gerade?" oder "Wie hast Du dich da gefühlt?" nach einem kurzen, hilflosen Blick ins Innere mit einem aufrichtigen "Ich weiss nicht."
3. Fussball:Ganz einfach: eine Gruppe steinzeitliche Jäger treibt ein kleines Tier (etwa Säbelzahnreh) zwecks späterm Verzehr in ein Netz hinein. Ist klar, dass das Frauen nicht interessiert.
isch, hobe da so ein Zibberlein, ach gönne sie mer do nich weidorhölfen. Seidd gurzm zwiggd es mer soou indor Leisdengegnd. Und isch gonn jödzt nur noch gwasi bragdisch, also jedze ma zagg uffm disch midder Wohrheid, nur noche so seidwörds loofn. Das is seiddem mir middm Drabbi bei hunnerdfuffdzsch de Bemmen weggeflouchn sind. Ausserdöm hängd ooch noch eens meinör Ouchn uff halbe ochde und es schdeggd noch so e Schdügge Scheibenwüschör drinne. Soweede is ja noch olles okheee. Obber wo isch do darheeme gegommen bin, hot sisch meine Gotze so sehre erschreggd, dosse soford, also pragdisch hier und jedze uffn Bohm noff geronnd is. Gönne mer se jedzd mo verrode eine gudde Möchlichgeit, wie mor seidwärds offne Leider schdeichd? Oder soll isch bässor doche zum, hier, na, Füsioordobbädn gähn?
Satire ist ja eine ganz besondere Literaturform. Die letzte Waffe der Entmachteten. Die einzige Messlatte für menschliche Dummheit. Das Ventil, dass es möglich macht, dass z.B. unsere Chefs sich jeden Tag ohne ein gekrümmtes Haar nach Hause bewegen dürfen. Gute Satiriker braucht es immer. Jeder sollte einen persönlichen hinterherlaufen haben (ich habe einen mitlaufen). Könige haben sich Narren gehalten, um nicht überzuschnappen. Jede Politikersitzung, ob Land-, Bundestag oder -rat und jede Vorstandssitzung sollte vom Auftritt eines Satirikers begleitet sein, der allen Anwesenden incl. der Rednern klar macht, über WAS sie da eigentlich geredet haben.
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2008
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