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Kapitel 1

Es klopfte an der Tür meines Elternhauses. Wer wollte uns in dieser schweren Stunde denn noch stören? Wir hatten eine sehr wichtige Person verloren und eine zweite lag gebrochen im Krankenhaus. All dieser Schmerz, der plötzlich aufkam. Die ganzen Jahre Hoffnung waren vergeben, die ganzen Agenten unnütz. Ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben, obwohl sie so minimal war. Das durfte nicht wahr sein,nein das durfte es einfach nicht. Irgendwie war alles egal. Um mich herum war seit dem alles verschwommen, es wirkte wie als wäre überall nichts, außer schwerer, grauer, kalter, Monsunregen, der sich zu einem Meer aus Schmerz zusammen fand. Jahrelang passierte nichts, ich hoffte jeden Tag auf eine ehrlich Antwort. Diese Frage hatte mich täglich gequält. Jetzt, wo ich diese Antwort hatte, der ganze Drang zu wissen wo er ist war verschwunden. Bis auf diesen Schmerz fühlte ich nichts. Wie konnte ich Jahre lang auf so eine Nachricht gewartet haben? Ich schluchzte aus den Tiefen meines Herzen.Schwach stand ich auf um die Tür zu öffnen. Das Bild um mich herum schwankte so sehr fraß es mich innerlich auf. Sollte es schon wieder jemand sein der unseren Verlust betrauert, wieder jemand der uns sein herzliches Beileid aussprechen wollte? Ich wollte nicht reden, mit niemanden. Auch wenn der Mitleid der anderen einem Trost spendet, so gab er mir nicht meinen Bruder zurück. Meine Mutter und ich hatten uns in den Armen gelegen und stundenlang geweint, zum reden fehlte uns die Kraft...
Wieder hörte ich das Klopfen, dieses Mal war es drängender und bestimmter. Ich ließ meine trauernde Mutter im Wohnzimmer zurück und tupfte mir mit dem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht. Meine letzte Hoffnung hatten sie mir genommen. Wie gerne ich ihnen alles vorwerfen würde, meinen ganzen Hass und meinen Frust würde ich am liebsten an ihn aus lassen. Doch die Verantwortung dafür trugen sie nicht . Ich wusste nicht wem ich die Schuld geben sollte, das wusste bisher noch niemand.
Mein Spiegelbild war ein Desaster. Meine Tränen hatten mein Make up zerstört, schwarze Spuren verliefen meine Wangen hinab. Alles hier erinnerte mich so sehr an ihn. Die ganzen Jahre über war es so, als ob er einfach weit weg gewesen wäre, auf Tour, wie damals. So hatte sich es an gefühlt, aber damals hatte er noch gelebt, für mich zumindest. Ich fühlte mich so leer, so zerstört und einfach deprimiert.Ohne ihn war ich nicht vollkommen. Es war unbeschreiblich wie sehr ich mir innigst wünschte, dass ich ihn ein letztes Mal hätte in die Arme schießen können und ihm gesagt hätte wie sehr ich ihn liebte und brauchte. Doch es änderte nichts, er war weg, für immer. Der Pfarrer hatte es meinen Eltern gesagt, meine Mutter brach in Tränen zusammen und mein Vater bekam einen Herzinfarkt. Wieder liefen mir die Tränen. Mom hatte mich kurz darauf angerufen, an ihrer Stimme hatte ich erkannt, dass es schrecklich sein musste. Hals über Kopf war ich von meinem Arbeitsplatz gestürmt und ins Krankenhaus gefahren. Gina, meine Sekretärin hatte das Gespräch mit gehört und mich beim Chef entschuldigt...
Als meine Mutter es mir unter Sturzbächen von Tränen erzählte brach für mich eine Welt zusammen. Ich weinte und weinte und konnte nicht mehr aufhören. So sehr hatte ich ihn geliebt, nie hatte ich die Hoffnung aufgegeben, dass er noch lebt. Niemals würde ich ihn wiedersehen.Ich war nicht vollkommen ohne ihn. Auch wenn man es uns nicht ansah, wir waren Zwillinge, uns gab es immer nur im Doppelpack. Gab, wieder klaffte das Loch in meiner Brust, gab, ich hasste dieses Wort. Es war so dramatisch, er war ein herzensguter Mensch gewesen. Ich wusste nicht einmal, wie alt er geworden war...
Ein aggressiver Klopfen riss mich aus meinen Gedanken.
„Machen Sie die Tür auf.“
schrie eine Männerstimme hinter der Tür. Ich zuckte erschrocken zusammen. Das war bestimmt niemand der uns seine Trauer aussprechen wollte. Ein letztes Mal wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, bevor ich die Tür öffnete.
„Guten Tag, mein Name ist Jerry Rosner, Chief der Stadt Lubbock. Das ist Kommissar Brown, Mordkommission. Mein Kollege Hutson und sein Ermittler Jerom.“
„Die Polizei.“
hauchte ich tonlos. Wieso? Hätten sie nicht wenigstens erst Morgen kommen können? Waren diese Leute wirklich so taktlos?
„Wir bedauern den Tod von Mr.Wilconson. Er war ein besonderer Mensch und es betrübt mich persönlich tief. Dürfen wir herein kommen?“
„Natürlich, kommen Sie.“
Ich ließ die vier Herren eintreten. Müsste ich ihnen jetzt wirklich von meinem … verstorbenen … Bruder erzählen. Die Tränen liefen mir hemmungslos an den Wangen hinab und verloren sich im bereits feuchten, grauen Kragen ehemalig weißen Bluse. Die Tusche und der Kajal waren nicht wasserfest, aber das war mir so egal. Es gab wichtigeres, er war weg. Ein Stich drang mitten in mein Herz, als mir eine Vorstellung km, wie mein Bruder tot auf einem dieser Leichentische lag.
„Folgen Sie mir, bitte.“
„Liebes, wer ist da?“
fragte meine Mutter mit zitteriger Stimme. Sie machte mir Angst, Mum war erblichen, seid der schrecklichen Nachricht. Ihr Atem ging auch unregelmäßig und ich hoffte zu tiefst, dass es nur der Schock war und ich sie nicht auch noch verlieren würde.
„Die Polizei, Sie haben ein paar Fragen an uns.“
Wir betraten das Wohnzimmer.
„Setzten sie sich.“
bat meine Mutter leise und schwach die Polizisten, dann stand sie selber auf.
„Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen, Kaffee, Wasser, Tee?“
„Kaffee, bitte.“
Mom verschwand niedergeschlagen in der Küche.
„Ich möchte nochmals beteuern, dass es uns wirklich sehr Leid tut. Ihr Bruder war ein einmaliger junger Mann.“
Wieder musste ich schluchzen. Es schmerzte mir so sehr, das sie ihn schon so, … so vergangen ansahen.
„Es tut uns sehr Leid, er war ein begabter Künstler und ein toller Mensch.“
fügte Mr Brown noch hinzu. Wie Recht sie doch hatten. Sein Kollege Mr. Jerom hatte ein Aufnahmegerät dabei.
„Ja, das war er wirklich.“
hauchte ich. Das Loch fraß sich förmlich durch meine Brust. Wieder liefen mir die Tränen unkontrolliert und hemmungslos über die Wangen. Der Schmerz bohrte sich wie ein Messer in mein Herz. Ich musste schluchzen, schon wieder.
„Nun, wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen, denn wir gehen von Mord aus.“
Ich zog scharf die Luft und das Blut in meinen Adern gefror. Das konnte und durfte nicht wahr sein. Niemand würde so etwas tun, oder? Mein Bruder, er war immer freundlich gewesen. Wer würde dermaßen kalt sein und einen so herzensguten Menschen wie meinen geliebten Bruder skrupellos zu töten?
„Wie. Wie, wie, ich meine...“
Mir fehlten die Worte um aus zu drücken was ich fühlte. Ein lähmendes Stechen breitete sich in mir aus, es war schwer. Wie mit zwei Betonklötzen an den Füßen sank ich in dem schier unendlich tiefen Meer der Trauer, welches der Regen des Schmerzes entstehen lassen hat.. Erst nach einiger Zeit kam ich wieder an die Oberfläche. Ich riss mich zusammen und fasste mir ein Herz. Niemand würde uns Auskunft geben, ich müsste schon fragen. Wenigstens hatte ich eine Hoffnung auf Gewissheit.Außerdem konnte ich das meiner Mutter nicht antun, ich musste jetzt stark sein.
„Wie und wann?“
fragte ich flüstern. Meine Mutter hatte sich zu uns gesellt und wieder unter die Decke gelegt. Dieser eine seltenen Regentag unterstrich die drückende, dunkle Stimmung meiner Heimat. Ich zitterte, diese Angst über das geschehene trieb mir den kalten Angstschweiß auf die Stirn.
„Laut Autopsie ist Adam Timothy Wilconson vor 7-8 Jahren gestorben. Die Todesursache ist unklar. Sein Körper weist viele Zeichen äußerlicher Gewalt auf. Leider kann man nach so einer Zeit nicht mehr sagen ob die Blässuren vor oder nach dem Tod des Opfers entstanden sind. Nun, der entscheidende Punkt ist, dass er eine tiefe Einstichwunde im Brustkorb vorweist. Wir können auch hier nach so einer Zeit nicht mehr fest stellen ob die Verletzungen vor oder nach dem Tod Adams entstanden sind. Die Leiche ist gut konserviert, wir werden also bald mehr wissen.“
Ich konnte nicht atmen. Wie konnte das passieren, warum gerade wir, warum gerade Adam? Wer hatte meinen Bruder so geschändet? Ich zitterte und meine Mutter umarmte mich. Wieder wurde ich in die tiefen meines Herzens gerissen. Auftauchen?, Nein, etwas zog mich aggressiv, stark und rasend auf den Grund. Ich konnte nichts mehr sehen, denn vor meinen Augen war ein dicker Schleier an Tränen. Diese lähmende, schmerzende Trance, die mich überkam, sie ließ alles was meine Mitmenschen sagten weit weg und unwichtig erscheinen.
„Wo? Wo haben Sie ihn gefunden.“
Die Stimme meiner Mutter bebte von fernem.
„Ein paar Wanderer fanden ihn zufällig im Wald kurz hinter der mexikanischen Grenze. Seine Leiche wurde von einer Wanderin, die aus Versehen abrutschte und einen Hang herunter kugelte, in dem Felsenmeer entdeckt.“
Mom und ich lagen uns weinend in den Armen. Das durfte doch nicht wahr sein. Mein Herz zerriss und der Schmerz war unerträglich. Welche Bestie war so herzlos, so gefühlsarm?
„Aus öffentlichen und natürlich in Ihrem eigenen Interesse würden wir uns gerne in Adams Zimmer umsehen.“
Dieser Satz riss mich aus meinem drückenden Rausch. Entsetzt saß ich aufrecht und starrte unseren Besuch ungläubig an. Ich war geschockt. Mum hatte nur die Blumen aus seinem Zimmer genommen, danach hatte niemand mehr diesen Raum betreten, 8 Jahre lang. Wie viele Erinnerungen sich darin verbargen. Mein Bruder war in diesem Zimmer groß geworden. Für mich lebte er immer noch darin. Adam lebte, weil ich mir wünschte, dass wenn ich die Tür öffnen würde, er mich von seinem Bett aus ansehen würde, so wie früher.
„O-o-okay.“
flüsterte ich. Eigentlich wollte ich es ganz anders. Niemand sollte das R-, das ehemalige Reich meines Bruders betreten. Es war mir heilig.
„Mum, bleib du hier. Wenn der Arzt anruft, wegen Dad.“
Meine Mutter nickte nur ausdruckslos. Ehrfürchtig stiegen wir die Treppe hoch. Jeder Schritt schien mir schwerer zu fallen. Bevor ich es wirklich verstand stand ich vor der Tür. Seit Jahren hatte ich den Raum dahinter nicht mehr gesehen. Ich hatte Angst und weigerte mich innerlich dieses Zimmer zu öffnen. Doch noch mehr hasste ich die Vorstellung diesen Außenseitern den restlichen, lebendigen Teil meines Bruders zu überlassen. Mit zitternden Händen drückte ich die Klinke runter. Meine Augen waren zusammen gepresst, als ich die Tür mit einem lauten Quietschen öffnete. Das wollte ich nicht, nein. Es sollte nicht sein, es war falsch. Vorsichtig und mit einer erschreckend realen Vorahnung atmete ich ganz leicht ein. Es war unglaublich, Nach all den Jahren hatte sich wirklich nichts verändert. Den ersten Atemzug den ich seit langem in diesem Raum tat war genau so wie die in meinen Erinnerungen. Es roch noch nach, Adams Deo, der Geruch von neuen Basssaiten, Wäsche und nach Adam selbst. Der ganze Frust und die Trauer kam in mir hoch. So weit weg war er, und trotzdem fühlte es sich so an als würde er neben mir stehen.
„Wissen Sie von einem Tagebuch oder ähnlichen Anhaltspunkten? Wenn ja, dann bitte, denn sonst müssen wir hier leider...“
„Nein, das geht schon. Ich weiß wo sein Tagebuch ist. Adam wäre verrückt geworden, wenn er gewusst hätte, dass ich weiß wo er sein Tagebuch versteckte.“
Erst jetzt öffnete ich die Augen. Nichts hatte sich geändert. Ich fasste mir ein Herz. Gezielt, aber zitternd lief ich auf seinen Nachttisch zu. Alles hier war 100% Adam. Mir liefen die Tränen massenhaft übers Gesicht, als ich die dritte Schublade aufzog. Ein trauriges Lächeln lag auf meinen Lippen als ich mich an seinem geheimen Versteck zu schaffen machte.
„Adam … er hatte es gut versteckt … wegen … seinen Freunden.“
Die zweite Schublade öffnete ich nur ein Stück vor und griff dann durch die dritte an den Rücken der darüber liegenden. Schon nach kurzem Tasten fand ich den Schlüssel. Ich schloss die unterste Schublade und zog die mittlere dafür nun vollkommen heraus. Nachdem ich den schmächtigen Inhalt heraus genommen hatte schlug ich von unten gegen den Boden der Schublade. Daraufhin löste er sich. Die Beamten sahen mich verwundert an. Ich nahm die Platte in der Schublade heraus und siehe da, sie hatte einen doppelten Boden. Adam war schon immer sehr kreativ gewesen. Dort war eine hölzerne Kiste versteckt. Die Erinnerungen an seinen Ideenreichtum rissen sich in mein eh schon geschändetes Herz.
„Lassen Sie uns die Kiste unten öffnen. Ich kann mich nicht länger in diesem Zimmer aufhalten.“
wisperte ich gequält von denen sich anbahnenden Erinnerungen.Die Beamten nickten stumm. Als wie wieder unten im Wohnzimmer waren bat Mr. Brown:
„Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, bevor wir es öffnen.“
Der Kommissar deutete auf die Kiste meines … verstorbenen Bruders. Mir war alles andere als wohl dabei sie zu öffnen. Ich würde noch mehr über ihn erfahren und ich war mir nicht sicher ob ich das wollte. Vielleicht, ich meine es war ja annehmbar, dass sich der Grund für seinen … Tod darin versteckte.
„Hatte Adam irgendwelche Feinde im beruflichen und privaten Leben?“
„Nein, Adam war immer darauf bedacht es jedem Recht zu machen.“
„Gab es sonst bestimmte Personen, die ihm gegenüber Hass empfunden haben konnten?“
„Nein, nicht das ich wüsste.“
antwortete ich schnell.
„Doch, mir fällt da etwas ein.“
meinte Mum leise. Wir alle sahen sie fragend an.
„Es gab viele Leute die mit seiner Beziehung zu dieser Zoey nicht einverstanden waren.“
„Mum, sie war ein guter Mensch!“
warf ich ihr vorwurfsvoll entgegen.
„Ich weiß Liebes, ich weiß es doch.“
„Sie meinen aber doch nicht die Zoey, welche Zeitweise als die Brandstifterin beschuldigt wurde?“
fragte der Kommissar erstaunt. Sein Assistent hörte aufmerksam zu. Bis auf das Surren des Aufnahmegeräts herrschte für einen Moment Stille.
„Doch, diese meine ich. Es gab viele Mädchen und Jungen die nicht damit einverstanden waren, dass die beiden eine feste Beziehung hatten. Viele waren neidisch. Es gab aber auch einige, die kein Verständnis hatten, da Zoey ja als Brandstifterin bezeichnet wurde.“
„Können Sie mir sagen, warum sie verurteilt wurde?“
fragte der Chief neugierig. Die Brandanschläge waren bis heute nicht gelöst worden.
„Ja. Auf einem Schulball war sie die erste die das Feuer in unmittelbarer Nähe bemerkt hatte. Sie rettete die im Feuer gefangenen Tiere und wurde öfters an den Brandstellen gesehen. Zoey wollte nur helfen, sie war sehr selbstlos. Womit wurde ihre Hilfsbereitschaft ausgezeichnet? Sie wurde als Kriminelle bezeichnet.“
antwortete ich wehmütig mit bösem Sarkasmus. Sie war die beste Freundin die ich je gehabt hatte. Zoey war ein Jahr vor Adam gestorben. Sie hatte immer etwas verrücktes und mysteriöses an sich, aber sie war, so wie Adam, herzensgut. Was wahrscheinlich ihre Beziehung stärkte.
„Okay, gab es irgendwelche verfeindete Personen, vielleicht aus dem Gewerbe der Eltern?“
fragte der Kommissar professionell.
„Nein, es gab keine Konflikte.“
„Lassen Sie uns nun lesen.“
Ich nickte nur. Langsam und zitternd nahm ich das Kästchen auf den Schoss ängstlich öffnete ich das Schloss der Kiste und nahm das Tagebuch heraus. Ich strich über den verstaubten Einband. Vorsichtig schlug ich die erste Seite auf. Seine Einträge versetzten mich zurück in die Vergangenheit. Schon als ich die ersten Sätze las fühlte ich mich wieder wie ein Highschoolcheerleader. Es zerriss mich.


Kapitel.2

Leute die mir wichtig sind:
Mum
Dad
Amanda ( meine Zwombieschwester)
Chris, Jason, Marlon ( meine Band)
Zoey (mein girl)...
15. 08.02…


"Hallo mein Name ist Joshua Greaceln und ihr seid ihr bei
Frühstück mit Stars auf Kanal 5. Heute haben wir einen neuen Leckerbissen für euch. Ich sag euch was, diese Jungs sind heiß, naja für die girls und gays, punkig, stylish und ganz besonders teuflisch gut. Sie waren schon mit Greenday on Tour und werden uns jetzt ihre Pläne für das nächste Jahr offenbaren. Ich bitte um hammamäßigen Applaus für The devlish!"
Unser Hitsong burning hearts wurde gespielt, während die Menge tobte. Boah, das leben als Rockstar ist verdammt geil!!!
"Da sind sie Jason, Chris, Marlon und Adam."
"Hey"
"Whats up?"
Wir setzen uns auf sein Klatsch-Tratsch Sofa und lächelten.
"Also Jungs, ihr habt, wenn ich's so sagen kann ein amazing Jahr hinter euch. Erzählt doch mal ein bisschen, Chris?"
"Es war echt voll fett man. Wir waren ja mit Greenday on Tour und sind auch son bisschen in deren Privatleben eingetaucht. Außerdem wurde uns hinterher gekreischt und geglotzt und die Chics sind immer total ausgeflippt! Eines Abends haben sich die Boys die Kante gegeben und..."
Marlon hielt Chris die Hand vor den Mund. Sie prügelten sich kurz und Joshua guckte natürlich den
Entsetzter, skeptischer Moderator der glaubt man ist verrückt
Blick.
"Marlon is danach auch voll drunk gewesen!"
Wieder stritten sich Chris und Marlon.
"Wir sind gleich wieder da bei Frühstück mit Stars ich bin Joshua Greaceln, bis gleich!"
Der überarbeitete Moderator stand auf und meinte:
"Denise, einen doppelten Kaffee, bitte schnell." ...
"Hier sind wir wieder bei Frühstück mit den Stars und neben mir sitzt die Band the devlish."
Der Moderator wendete sich zu uns, hatte er bemerkt, dass auf seinem Hemd ein Kaffeefleck war?
"Also Marlon, vor der Pause hat Chris uns erzählt, dass du bereits mit 15 betrunken warst?"
"Ja Mann, nimms locker, es gibt voll viele die jünger als wir sind und jedes Wochenende auf ne Komasaufparty gehen, also mach nicht son Wirbel. Aber nicht das ihr das jetzt falsch checkt, Leute nachts ab 3 Uhr 4 Stunden zu kotzen ist echt voll ekelig, echt jetzt. Außerdem, was willst du? Ich bin sechzehn, berühmt, reich und ein Rockstar, ich kann mir so was leisten."
"Ok, Themawechsel. Jason, was sind eure Zukunftspläne?"
"Also, wir gehen zurück zur Schule, für ein Jahr, wir wollen trotzdem unser Album fertig machen aber laut Marlon und Chris brauchen wir unbedingt Freundinnen."
"Wollt ihr beiden euch dazu äußern?"
Marlon setzte sein Macho-grinsen auf und meinte:
"ALTER, keiner von uns hatte bisher mehr als ein paar Dates, ich spreche jetzt glaub ich nicht nur für mich wenn ich meine, ich will mehr, alter. Meine Freundinnen haben mich in letzter Zeit voll oft angerufen und gemeint, oh Marlon, du kannst dir gar nicht vorstellen, ich hatte mein erstes Mal!"
"Also willst du nur Sex?"
"Nein Alter, ich will einfach mal wieder verknallt sein, so richtig fett, Adam lässt mich ja nicht an seine Schwester."
Es war Totenstill im Studio. Joshua überspielte einfach Marlon's letzten Satz und wandte sich wieder an Jason.
"Sag mal Jason,glaubst du ihr könnt einfach so in den Schulalltag zurück kehren, ich meine, wisst ihr eigentlich was grad' so abgeht?"
"Da solltest du besser Adam fragen, seine Schwester ruft jeden Abend so lange an bis er ran geht. Sie labert dann immer und wir lachen uns Schrott, dann kommt immer der Satz
„Adam hast du etwa auf Lautsprecher?“
„Ist das ein Problem?“
„Ja tschüss“"
Diesmal lachte das Studio.
"Adam, erzähl du uns doch etwas."
"Ok, meine Zwilling, oder Zwombie, wie ich sie nenne und dafür wahrscheinlich eine Ohrfeige bekommen werde, ruft jeden Abend erzählt irgendein Mädchenkram. Sie spricht neuerdings von der neuen, die ihre beste Freundin ist und all so'n Zeug."
"Du scheinst ja nicht sehr erfreut zu sein."
"Meine Schwester und ihre Freundinnen sind eigentlich allesamt Barbies, ich stehe eben nicht so auf Modepüppchen, Girls sollten klasse und etwas besonderes haben."
Wieder lachte das Studio. Plötzlich änderte sich des Moderators Gesichtsausdruck.
„Nun, lasst uns mal etwas ernster werden.“
Wir sahen ihn fragend an.
„Ganz Amerika weiß nun schon von den Brandanschlägen in eurer Heimat.“
Das Lächeln entwich unseren Gesichtern. Der aufkommende Schmerz galt den Erinnerungen an die schrecklichen Bilder. Ich zog die Augenbrauen zusammen und atmete tief ein und aus.
„Ja, ich hoffe sie finden den Täter bald.“
antwortete Chris, sein Nachbarhaus war bereits niedergebrannt worden.
„Wie fühlt ihr euch bei dem Gedanken daran?“
„Scheiße.“
antwortete Marlon. Ich fügte bedrückt hinzu:
„Es macht einem echt n bisschen Angst. Niemand weiß welches Haus als nächstes dran ist.“
Joshua sah uns verständnisvoll an. Er entschied sich schnell das Thema zu wechseln, bevor die Stimmung im Studio beim Tiefpunkt angekommen war. Also setzte der Kerl sein Moderatorlachen auf und begann:
„OK, ihr habt nur noch zwei Aufgaben, auf unserer Promiwand zu unterschreiben und euren neuen Song zu spielen...“
Dann sah er in die Kamera.
„ Ich hoffe ihr seid auch nächstes Mal wieder dabei, wenn ich euch die neusten und angesagt Acts vorstelle. Ich bin Joshua Greaceln von Frühstück mit den Stars auf Kanal 5. Bye bye."
„We'll make ya burning hearts.“
War der Schlusssatz unseres Hits. Joshua drückte uns einen Edding in die Hand und wir unterschrieben nacheinander auf seiner Promiwand. Als er mich sah war er entzückt:
„Oh, noch ein Linkshänder. Du bist der fünfte, nach Miley Cyrus, 50 Cent, Justin Bieber und Barack Obama.“
Toll, wen interessierte es? Wir kamen gerade aus dem Studio, als schon wieder alle Kameras auf uns gerichtet waren. Diese verdammten Blitzlichtgewitter machten mich noch blind! Selbst als wir es geschafft hatten in unseren Van ein zu steigen waren immer noch einige Linsen auf uns gerichtet. Dieses Fernsehteam drehte eine Soap namens devlish live oder life of the devlish. Ehrlich gesagt war es mir total egal. Uns stand eine neun Stunden lange Fahrt bevor und da waren diese Fernsehtypen wirklich die letzten an die ich denken wollte. Das einzige wofür ich mich jetzt noch interessierte war endlich zu Hause an zu kommen...
Nach Stunden hatte ich das Gefühl noch keinen Meter gefahren zu sein. Die Gegend war immer gleich und langweilig. Zum wiederholten Male sah ich auf die Uhr. Es war halb vier und die Sonne strahlte in voller Präsens vom Himmel. Wie gerne würde ich jetzt zu Hause sein?
Der Nachmittag neigte sich dem Ende, als wir endlich in Texas ankamen. Hoffnung blitze in mir auf, diese Fahrt würde also doch noch ein Ende nehmen. Gelangweilt lehnte ich mich ans die Innenseite der Tür und starrte aus dem Fenster. Ich schreckte hoch. Der Klingelton meines Handys riss mich aus meiner Trance.
„Amanda?“
„Ja, mein lieber Bruder, wie geht’s?“
„Ich sterbe fast vor Langeweile, wir sind vor...“
Ich sah auf die Uhr, verdammt, viertel vor fünf.
„... ehrlich gesagt, keine Ahnung. Zumindest sind wir irgendwann in der letzten Stunde in Texas angekommen. Amanda, wieso rufst du an?“
„Ich wollte wissen wie lange ihr noch braucht, bis du dir deine Ohrfeige abholst.“
Wir lachten.
„Nein Spaß, Adam, mir ist langweilig, ich sitze seit einer Ewigkeit auf der Terrasse und warte das ihr kommt. Umso länger ich warte, desto mehr habe ich ein schlechtes Gefühl.“
„Redest du immer noch von mir?“
fragte ich besorgt. Der Gefühlsumschwung in ihrer Stimme machte mir Sorgen. In letzter Zeit ging es ihr nicht sehr besonders.
„Ja, ich meine nein, beides.“
antwortete meine kleine Schwester betrübt.
„Amanda, was ist los?“
was hatte sie denn jetzt schon wieder?
„Nichts, die Anschläge machen mir nur zu schaffen, außerdem lässt du ganz schön lange auf dich warten.“
Ich grinste in mich hinein um die Ohrfeige würde ich wohl nicht herum kommen.


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Tag der Veröffentlichung: 23.07.2010

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