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Hunde, die bellen-beißen nicht

Abwarten und Tee trinken oder wer´s glaubt, wird selig, könnte man jetzt meinen. Zumindest ist klar, dass im eigentlichen Sinne, Hunde gar nicht gleichzeitig bellen und beißen können. Man muss auch unterscheiden, bellt der Hund aus Freude, weil er Dich gut leiden kann oder will er Dir demonstrieren, dass er Dich wahrhaftig in die Hölle schicken würde, kämst Du ihm zu nahe.

Das einschneidende Ergebnis bekommst Du gleich anschließend zu spüren. Entweder Du wirst das Opfer seiner abschlabbernden Zunge oder Dir bleibt nichts weiter übrig, als schnellstens reiß aus zu nehmen. Dann heißt es, Angst verleiht Flügel, sofern Deine Füße schneller sind, als die des Hundes. Dann siehst Du ein, aus Schaden wird man klug. Wärst Du doch nicht zu dem kleinen, süßen Hund hingegangen, welcher Dich mit seinen Knopfaugen verzaubert hat.

Immer wieder fällst Du darauf rein. Die kleinen Hunde tun ja nichts. Gefährlich sind nur die großen. Vor denen hat man Respekt und traut sich weniger ran.

Genauso ist es mit der Stimmlage. Klingt sie tief, zittern einem die Knie. Bellt jedoch der Hund in einer höheren Tonlage, klingt das eher niedlich.

Unser Spitz, aus Kindheitstagen, lag irgendwo so dazwischen. Man wusste nie, woran man war.

Spitzbübisch lauerte er im Gebüsch, nach dem Motto: Tritt ein und bring die Post herein. Was natürlich ungeahnte Folgen für den Briefträger hatte. Rein durfte er, aber nicht wieder raus.

Viel Lärm, um nichts, hätte man denken können, denn unser Spitz war eher ein Beller, anstatt ein Beißer. Doch die Hosenbeine des Briefträgers blieben nicht verschont. Das knurrende Gehabe sollte dem Eindringling demonstrieren, dass er hier nichts zu suchen hatte. Die Rechnungen sollte der Typ woanders einwerfen, aber nicht bei uns.

Tja, so wurde eben aus der Röhrenhose kurzerhand eine Schlaghose gemacht, da unser Spitz auf die Idee kam, solange daran zu ziehen, bis der Postbote endlich das schützende Gartentor erreicht hatte. Seit dem Tage an, hieß wohl sein Motto: Holzauge sei wachsam.

Schlafende Hunde soll man nicht wecken, dachte wohl der Postbote, als er am nächsten Tag zum Gartentor, mit dem Gedanken, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste hereintrat. Vielleicht war es auch die Ruhe vor dem Sturm?

Wer morgens pfeift, den holt abends die Katze, oder am Mittag der Spitz, wenn man sich in Sicherheit wiegt. Doch, wie man so schön sagt, unverhofft kommt oft. Unser Spitz hatte seinen Einsatz verpasst, weil er gerade anderweitig beschäftigt war. Schließlich gab es zwei Seiten auf dem Grundstück, welche er im Auge behalten musste. Diesmal hatte der Postbote Glück im Unglück, denn er war schneller.

Das Leben ist kein Zuckerschlecken, dachte der arme Mann wohl, als er am nächsten Tag wieder den schweren Gang auf sich nahm, unseren Briefkasten zu füttern. Aber, was war das? Träume werden doch manchmal wahr. Ja, da hing er, dieser niegelnagelneue Briefkasten.

„Es geschehen noch Zeichen und Wunder“ sprach der Postbote munter.

Und unser Spitz antwortete mit lautem Gebell. Des einen Leid ist des anderen Freud.

Die Wogen glätteten sich allerdings nicht. Zu gern hätte unser Spitz des Postboten Wade angeknabbert.

Aber der hütete sich davor, jemals wieder das Grundstück zu betreten.

Also komme ich zu dem Fazit, Hunde die bellen, beißen leider auch manchmal oder zwicken Dich zumindest, wohin auch immer.

Klug wird man nur aus Erfahrung. So ist´s und wird´s auch immer bleiben.

Ende gut, alles gut.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.05.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Vielen Dank an Gitta, welche immer so tolle Arbeit leistet.

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