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Tellerwäscher und andere Liebhaber- Teil 2

Ich war gerade dabei, die Essensreste von den Tellern zu kratzen, als zwei Männerhände meine Hüften umfassten. In Zeitlupe führte ich meine Arbeit zu Ende, um dem Grabscher genügend Zeit zu geben, sich an meiner Rückenpartie zu reiben.

Heute hatte ich mich in die Spätschicht einteilen lassen, weil ich wusste, dass auch Sergio heute Abend arbeitete. Felipe war schon nach Hause gegangen. Er mochte keine Spätschichten, was ich zu meinem Vorteil ausnutzte.

„Einer muss es ja machen“, stöhnte ich angestrengt, als der neue Schichtplan an der Pinnwand hing.

Nicht nur meine Arbeitszeit war dort eingetragen, auch die der anderen Mitarbeiter des Hotels. So konnte ich mich genau darüber informieren, wer wann da war. Der Einzige, welcher mir allerdings diesbezüglich am Herzen lag, war Sergio.

Zu den Spätschichten gab es nur eine kleine Besetzung.

Luisa und Sophie befanden sich heute in meiner Schicht. Das kam mir gelegen, denn die meiste Zeit verbrachten sie damit, ihre Raucherpausen auszukosten.

Zur vorgerückten Stunde war im Hotel nicht mehr viel los. Die meisten Gäste waren bereits am Morgen abgereist, sodass wir mehr oder minder eine ruhige Kugel schieben konnten.

Die meiste Zeit verblieb ich allein in der Küche, um das restliche Geschirr zu reinigen. Luisa und Sophie waren unzertrennlich. Nicht nur, dass sie zusammen ihrem Hobby, dem Rauchen nachgingen. Nein, die Toilette wurde auch immer gemeinschaftlich aufgesucht.

Gegen einundzwanzig Uhr verschwanden sie erneut. Ich war erleichtert, denn auch Sergio tauchte normalerweise um diese Zeit auf.

Zehn Minuten später vernahm ich, wie sich die Tür öffnete und zurück ins Schloss fiel. Ich wusste genau, dass es nicht meine beiden Mitarbeiterinnen waren.

Sergio´s Schritte kamen näher. Ich tat so, als hörte ich ihn nicht. Seine Hände gaben mir plötzlich links und rechts den nötigen Halt, um nicht nach vorn überzukippen. Ein leichtes Stöhnen drang über seine Lippen. Wahrlich hatte er genau diesen Moment abgepasst, in dem ich alleine hier war.

Ich fühlte seine Männlichkeit, wie er sie gegen meinen Po presste.

Seine Erregung ebbte schlagartig ab, als er Stimmen vernahm, welche eindeutig Luisa und Sophie zuzuordnen waren. Sofort ließ er von mir ab und nahm den Weg zur Tür.

„Hallo Sergio!“, wurde er sogleich von Luisa begrüßt. Das sie ein Auge auf ihn geworfen hatte, war kein Geheimnis mehr. Allerdings war sie nicht Sergio´s Typ. Nicht, dass sie nicht hübsch war. Nein, das war es nicht. Was allerdings ihren Kleidergeschmack an betraf, so wirkte sie eher altbacken. Man gewann manchmal den Eindruck, dass sie die Kleider ihrer Oma auftrug. Nein, das war nicht Sergio´s Beuteschema.

„Ein irre gut aussehender Typ“, fing Luisa an zu schwärmen. Ihr Blick, der verträumt in die Ferne schweifte, wirkte verliebt.

„Und alle Weiber stehen auf ihn“, unterbrach Sophie Luisa´s schmutzige Gedanken.

Ich lächelte in mich hinein. Natürlich waren ihm die Weiber ergeben. Aber ich bildete da eine Ausnahme. Sein Fleisch war willig, das hatte ich schon das ein oder andere Mal zu spüren bekommen. Allerdings waren wir hier, in der Küche, nie allein, um uns der Liebe hingeben zu können. Das war auch gut so, denn schon öfters hatte ich ihn darauf angesprochen, mich in sein Team zu holen, denn da wollte ich hin.

Sergio´s Mitarbeiter waren alles Frauen, die er wahrscheinlich schon alle bestiegen hatte. Zumindest prahlte er gern herum, mit seinen Liebschaften. Wie und wann er es mit welcher getrieben hatte.

„Dich will ich auch“, hatte er mir manchmal beim Vorbeigehen ins Ohr geflüstert. Dann kicherte ich wie ein Teenager und stupste ihn von der Seite her an. Dann kniff er mich keck in den Hintern und ich hüpfte davon, wie ein junges Reh.

Zweimal ließ Sergio mich in der Spätschicht hängen, was mir ziemliche Sorgen bereitete.

„Larissa, du weißt schon, diese kleine Russin, die vor einer Woche angefangen hat, soll es ihm schwer angetan haben. Wie ein verliebter Gockel rennt er dem Frauenzimmer nach. Es wird erzählt, dass sie sich sogar manchmal auf der Toilette einschließen.“

„Du meinst, die haben dann Sex miteinander?“, fragte ich ein bisschen schwer vom Begriff.

„Na, Poker werden die da bestimmt nicht spielen“, meinte Luisa sarkastisch.

„Höchstens Strippoker“, setzte Sophie noch einen drauf.

Ich fragte mich, wieso er diese Larissa eingestellt hatte. Er wusste doch, dass ich scharf auf die Stelle war. Und ich hatte sie doch so gut wie sicher, laut seinen Versprechungen.

Na warte, mein Bürschlein, so einfach wollte ich ihn nicht davon kommen lassen.

Die nächsten Tage ließ ich mich erneut für die Spätschicht eintragen. Irgendwann, wenn er von dieser Larissa genug hatte, würde er hier schon wieder auftauchen. Schließlich war er noch nicht zwischen meinen Beinen gelandet, was er sicher nicht so hinnehmen wollte.

Nach weiteren zwei Tagen tauchte er plötzlich auf. Ihm blieb allerdings nichts weiter, als mit einem gewissen Sicherheitsabstand, um mich herum zu tänzeln, denn diesmal leistete mir Felipe Gesellschaft. Die vielen Spätschichten, die ich plötzlich machte, erschienen ihm wohl recht merkwürdig, sodass er sich selbst dafür eintragen ließ.

Sergio behielt zum Glück den nötigen Abstand zu mir bei, denn Felipe´s Augen waren wachsam und überall.

Und dabei hätte ich Sergio doch so gern eine Ohrfeige erteilt, um ihn gleichzeitig anzuschreien. Aber ausgerechnet heute musste sich ja Felipe die Schicht mit mir teilen.

Als Sergio wieder gegangen war, verließ auch ich die Küche, unter dem Vorwand, die Toilette aufsuchen zu müssen. Felipe passte das gar nicht, weil er mich nur ungern aus den Augen ließ. Doch auf´s Damenklo wollte er dann doch nicht mitgehen.

So ging ich ohne ihn, was auch gut so war. Denn ich nahm stark an, dass Sergio irgendwo da draußen auf mich lauerte.

Langsam ging ich den schmalen Gang entlang, welcher zu den Toiletten führte. Sergio hatte mich wohl kommen hören und sich absichtlich in einem der breiten Türrahmen versteckt.

Als er, wie aus dem Nichts, vor mir auftauchte, erschrak ich zutiefst und verpasste ihm die aufgeschobene Ohrfeige, als Kurzschlussreaktion meinerseits. Denn mein aufgestauter Ärger war noch immer allgegenwärtig.

Sergio wirkte überrascht. Beleidigt.hielt es sich die schmerzende Wange. „Für was war die denn?“

„Dafür, dass du mich nach Strich und Faden verarscht hast“, gab ich zum Besten und ließ ihn daraufhin einfach stehen.

Natürlich lief er mir hinterher, um in Erfahrung zu bringen, weshalb ich so miese Laune besaß.

„Ich sage nur Larissa“, sprach ich mit ernster Miene und schob ihn von mir weg, als er zudringlich wurde.

„Was ist mit Larissa?“, wollte er wissen.

„Du hast ihr meine neue Arbeitsstelle gegeben, weil du sie f... wolltest.“ Mir blieb das Wort im Halse stecken.

Sergio strich sich durchs Haar. „Larissa ist nur als Aushilfe da, weil Chloe´ sich krank gemeldet hat. Die hat doch echt behauptet, dass ich ihr ein Kind gemacht hätte. Dabei hat sie doch mit den ganzen Kerlen vom Service gepennt.“

Ich war sprachlos. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet.

„Ich habe schon alles in die Wege geleitet, das mit deiner neuen Stelle. In vierzehn Tagen kannst du bei mir anfangen. Eigentlich war ich gekommen, um die das zu sagen. Aber dieser komische Typ, der mit dir die Schicht macht, hat dich ja keinen Moment aus den Augen gelassen. Ist er etwa dein Freund?“

„Ich habe keinen Freund“, log ich ohne rot zu werden.

„Wenn der dir an die Wäsche gehen sollte, dann mache ich den platt.“

„Ach, der tut nichts. Der traut sich an keine Frau ran.“

Sergio´s Finger tasteten sich zu meinem Hintern vor und vergruben sich in den Pobacken.

„Du hast einen solchen geilen Arsch, dass ich dich sofort hier und jetzt flachlegen würde.“

Er nahm meine Hand und schob sie in seine Hose. „Spürst du ihn, wie er sich nach dir sehnt? Wenn ich dich oben, bei mir habe, dann stecke ich ihn dir in deine kleine, enge Höhle und vögel dich durch, bis dir das Gehirn durchfliegt.“

Ich massierte seinen dicken Bengel ein bisschen, als Vorgeschmack. Schließlich musste ich ihn auch ein bisschen bei Laune halten. Denn die Geschichte mit Larissa war eindeutig genug, wie schnell man vergessen sein konnte.

„Celestine, wo bleibst du denn“, hörte ich Felipe´s Stimme, welche von der Küche zu mir vordrang.

Zum Glück war es ihm nicht möglich, uns zu sehen. Das wäre wohl nicht gerade von Vorteil für mich gewesen.

Hastig versuchte ich mich aus der Hose von Sergio zu befreien. Doch er hielt sie fest, meine Hand.

„Lass doch den Typen. Du hast mich gerade so schön in Fahrt gebracht und jetzt willst du einfach damit aufhören?“

Mit festem Griff drückte er meine Hand zurück in seine Hose. „Du kannst jetzt nicht gehen, Babe. Zuerst wirst du es mir besorgen, verstanden! Sonst kannst du das mit dem Job vergessen. Los, mach schon“, bedrängte er mich, weiterzumachen.

Ich versuchte mich loszureißen. Doch Sergio dachte nicht daran, mich frei zu geben. Mir blieb wohl keine andere Wahl, als seiner unhöflichen Bitte beizukommen.

Meine Hand umschloss erneut die Männlichkeit von Sergio, dessen Erregung kaum noch zu zügeln war. Ich gab mein Bestes, um ein schnelles Ende in die Wege zu leiten.

Allerdings war ich nicht schnell genug, denn neben uns fand sich plötzlich Felipe ein. „Hab es mir doch gedacht, dass du mit diesem Kerl was hast, so wie der dich vorhin angeglotzt hat.“

So sollte es wahrlich nicht laufen. Ich wollte doch erst meine neue Stelle antreten, bevor ich einen Schlussstrich unter unsere Beziehung ziehen wollte.

Felipe drehte sich von uns weg und ging zurück in die Küche. Ich folgte ihm reumütig.

Er ging weiter seiner Arbeit nach und tat so, als sei ich nicht vorhanden.

„Verdammt!“, fluchte ich leise vor mich hin. Es blieb mir wohl nichts weiter, als nach Dienstschluss in mein eigenes, kaltes Haus zurückzukehren.

Ich kramte in meiner Tasche herum, um den Schlüssel ausfindig zu machen. Ganz unten kam er zum Vorschein, denn ich hatte ihn, seitdem ich bei Felipe eingezogen war, nur ein einziges Mal wieder benutzt. Damals hatte ich alles Wichtige aus meinem Haus geholt. Dann verschwand der Schlüssel wieder in meiner Tasche und ruhte dort bis zum heutigen Tage.

Ich versuchte mich zu beruhigen. Es wären ja nur vierzehn Tage, welche ich, in dem mir so verhassten Haus, verbringen müsste. Dann würde ich sowieso bei Sergio einziehen.

Felipe würde schon darüber hinwegkommen. Schließlich müssen wir uns alle früher oder später weiterentwickeln. Jedem stand doch frei, sein Leben so zu gestalten, wie er es ihm am Besten gefiel. Warum sollte ich da eine Ausnahme bilden?

Felipe und ich gingen ab jetzt getrennte Wege. Besser gesagt er lief mir fünf Schritte voraus, denn immerhin hatten wir fast den gleichen Nachhauseweg. Ich schaute ihm aus sicherer Entfernung hinterher.

Auch wenn ich mir einredete, jegliche Gefühle verdrängt zu haben, um niemals rückfällig zu werden, tat er mir sogar ein bisschen Leid. Er war kein schlechter Kerl, das war er wirklich nicht. Aber leider zu arm für mich. Noch immer verfolgte mich der Plan, eines Tages im Reichtum zu schwelgen. Und Sergio stellte das ideale Opfer für mich dar, um meinen Plan weiter zu verfolgen.

 

Meine Schlussworte: Sergio ist ein Typ, der von sich eingenommen ist. Er ist begehrt, in der Frauenwelt und nutzt natürlich diesen Umstand aus, um alles flach zu legen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Außerdem ist er sehr besitzergreifend. Ein Genießer vor dem Herrn. Was begonnen wurde musste auch zu Ende gebracht werden.

In diesem Sinne: Wir lesen uns.

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.09.2015

Alle Rechte vorbehalten

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