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Tellerwäscher und andere Liebhaber

Felipe, mein Nachbar, verließ jeden Tag genau um fünf Uhr morgens sein Haus, um mit seinen Fahrrad in das nahe gelegene Hotel „Silverrose“ zu fahren.

Ich hatte mir extra den Wecker gestellt, um seinen Aufbruch nicht zu verpassen.

Seit einer Stunde war ich bereits angezogen, geschminkt und parfümiert. Und jetzt endlich war es soweit.

Noch bevor er an meinem Haus vorbeifuhr, eilte ich auf die Straße. Ich hatte meine Tasche unter den Arm geklemmt und stolzierte mit meinen hochhackigen Schuhen die Straße entlang. Der Wind schaukelte verspielt mein Kleid hin und her.

Ich hörte, wie das Fahrrad von Felipe immer näher kam.

„Hallo, Celestine! Auch Frühschicht? Diese Jobs sind einfach undankbar. Wenig Geld und wenig Freizeit“, meinte Felipe und stieg vom Fahrrad ab.

Ein Windzug verfing sich plötzlich in meinem Kleid. Ich hatte alle Mühe es wieder in die richtige Position zu bringen. Ich sah genau, wie Felipes Blick an meinen Beinen hinauf kroch.

„Vielleicht sollten wir uns mal treffen. In der kleinen Bar, am Ende der Straße vielleicht?“

„Warum nicht?“, entgegnete ich.

„Heute Abend, neun Uhr?“, schlug er mir sogleich vor.

„Da hätte ich Zeit“, antwortete ich.

„Dann bis heute Abend“, meinte Felipe mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen, stieg zurück aufs Rad und fuhr davon.

Mir sprang das Herz fast aus der Brust, vor Freude. Ja, jetzt hatte ich ihn endgültig in meinem Netz verankert. Für ihn gäbe es nun kein entrinnen mehr.

 

„Da bist du ja endlich. Schon wieder eine halbe Stunde zu spät“, motzte mich mein Chef an.

Seit einem viertel Jahr arbeitete ich nun schon in dieser Frittenbude. In der es nach altem Öl und Pisse stank. Hier kamen nur die her, welche sich für nichts zu schade waren und die wenig Geld bezahlen wollten.

„Geh hinter und mach die Pissbecken sauber!“, brüllte mich mein Vorgesetzter an.

„Kannst du nicht jemanden anderes schicken. Sabrina, zum Beispiel, die hat das gestern doch schon gemacht“, sprach ich ziemlich missgestimmt.

Gestern, nach der Arbeit, hatte sie mir erzählt, dass Adriano, unser Chef, ihr hinterher gestiegen wäre, um sie zum Sex zu zwingen. Er habe von innen die Tür abgeschlossen und dann hätte er sich auf sie gestürzt.

Adriano war ein großer, kräftiger, ziemlich schmieriger Kerl, welcher genügend Kraft besaß, um sich das zu nehmen, was er wollte.

„Sabrina hat sich heute krank gemeldet“, sprach Adriano genervt. Er reichte mir den Eimer, samt Putzlappen und Schrubber. „Nun mach schon, sonst bist du gefeuert“, drohte er mir.

Ich riss ihm alles aus der Hand, um die Grotte des Schreckens aufzusuchen.

Ich öffnete die Tür. Sie quietschte ein wenig, was mich beruhigte. Auf jeden Fall würde ich bemerken, wenn jemand käme. Dann würde ich demjenigen den Schrubberstiel in den Bauch rammen. Denn immer noch wollte ich selbst bestimmen, wer mich anfasste oder nicht.

Der beißende Geruch des Urins setzte sich in meiner Nase fest. Wie ich doch diesen Job hasste. Ich war mir sicher, dass das sowieso nicht mehr lange währte. Denn ich hatte mir schon genau einen Plan zurecht gezimmert. Oh ja, bald würden bessere Zeiten auf mich zukommen.

Ein hinterhältiges Grinsen überkam mich. Ich war so in meinen eigenen Gedanken gefangen, dass ich gar nicht wahrnahm, dass sich Adriano mir genähert hatte. Ich schrie auf, als er mich plötzlich an den Hüften packte. Er drückte mich gegen die Wand und drängte seinen Leib an mich heran. Ich spürte ganz deutlich seine Erregung.

„Lass mich los, du Scheißkerl“, brüllte ich.

„Stell dich nicht so an, du willst es doch auch“, vernahm ich Adrianos Worte, bevor er sich an mir zu schaffen machte. Er zog mir den Rock in die Höhe und riss mir den Slip herunter. Dann drückte er mich nach vorn, um seinen Schwanz in mir zu versenken.

Es hatte keinen Zweck, mich weiterhin zu wehren, denn er war mir körperlich überlegen und mein Schrubber, welchen ich ihn ins Herz rammen wollte, stand ganz weit weg.

Adriano grunzte wie ein Schwein, als er schließlich seinen Höhepunkt erreichte. Als er fertig war, ließ er seine Männlichkeit wieder in seiner Hose verschwinden.

„Mach ein bisschen schneller, gleich machen wir auf, da muss das Pissoir sauber sein“, meinte er, gab mir noch einen Klaps auf den Hintern und verschwand.

Erst jetzt spürte ich, dass ich am ganzen Leibe zitterte. Ich hockte mich in die Ecke und die Tränen schossen mir aus den Augen. Ich hasste diesen fetten, widerlichen Kerl.

Der Vormittag ging an mir vorbei, als stände ich neben mir. Pünktlich, zum Feierabend, schmiss ich meine Schürze davon und nahm den Weg zum Ausgang.

„Dann bis morgen!“, rief mir Adriano hinterher. „Und wenn´s geht, pünktlich!“

 

Ich eilte die Straße entlang, um schnellstens nach Hause zu kommen. Ich schloss die Tür auf und nahm den direkten Weg zur Dusche. Unterwegs entledigte ich mich noch meiner Klamotten.

Das Wasser, was mir über den Körper ran, war eiskalt. Schon seit Tagen war das so. Mir fehlte einfach das Geld für eine Reparatur.

Meine Eltern, beide tot, hatten mir den alten Kasten vererbt. Es war mehr ein Fluch, als ein Segen für mich. Doch ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte.

Felipe war meine einzige Hoffnung, aus diesem Elend, was mich umgab, auszubrechen. Heute Abend würde ich Nägel mit Köpfen machen. Ja, genau heute Abend musste ich ihn davon überzeugen, mich im Hotel „Silverrose“ unterzubringen. Niemand kam dort so einfach rein, das war mir klar. Doch Felipe war mein Nachbar und er arbeitete eben in diesem Hotel.

Seit Tagen war ich darum bemüht, ihn frühmorgens aufzulauern, auch wenn ich selbst zu spät zur Arbeit kam. Ich wusste, dass Felipe von seiner Frau getrennt lebte. Die war mit einem Anderen durchgebrannt.

Das Haus, was Felipe bewohnte, war noch recht gut in Schuss. Zumindest besser als das meinige. Und ganz bestimmt kam aus seiner Dusche auch warmes Wasser. Zugern wäre ich jetzt dort gewesen. Aber vielleicht würde das gar nicht mehr all zulange dauern, schließlich schien Felipe nicht unbedingt abgeneigt, mit mir ein Verhältnis eingehen zu wollen.

Mein Kleiderschrank entpuppte sich als einziges Chaos. Schon seit Tagen hatte ich mir vorgenommen, mal richtig auszumisten. Dabei ist es bis jetzt auch geblieben.

Ich kramte das schwarze, enge Kleid hervor, was ich mir vor zwei Tagen gekauft hatte. Es war ganz allein für Felipe vorgesehen. Nur für ihn wollte ich es tragen. Die passende Unterwäsche hatte ich gleich mit gekauft, um sicher zu gehen, dass auch alles perfekt war. Fünf Monate lang, hatte ich mir jeden Monat etwas beiseite gelegt, um das kleine Schwarze finanzieren zu können. Und jetzt hatte ich es. Ich war so glücklich.

 

Die kleine Bar, am Ende der Straße, war in stickigem Nebel getaucht. Lüsterne Männerblicke verfolgten mich, als ich den Weg zur Theke nahm. Ich erkannte Felipe sofort.

„Hey“, sprach ich ihn von der Seite an und hockte mich, so gut es mit dem engen Kleid ging, auf den Hocker nebenan.

Felipe, welcher gerade sein Bier zum Trinken angesetzt hatte, verschluckte sich heftig und fing an zu Husten. „Tut mit leid. Aber dein Anblick hat mich völlig aus der Bahn geworfen.“

Ich lächelte verlegen. Zumindest versuchte ich dies. Denn ich hatte mir erhofft, dass er so reagieren würde. Schließlich hatte ich nicht irgendein Kleid an, sondern das Kleid, was aus meiner Gestalt eine Göttin machte.

Felipe bestellte mir eine Pina Colada und dann prosteten wir uns zu. Er verfolgte, wie ich den Strohalm zwischen meine knallroten Lippen steckte, dann ging sein Blick weiter runter. Meine ausladenden Brüste verfehlten ihre Wirkung nicht.

„Soll ich heute mit zu dir kommen?“, fragte ich ziemlich direkt, denn ewig wollte ich hier auch nicht sitzen bleiben. Das tägliche, frühe Aufstehen schlauchte schon ziemlich. Ich wollte endlich unter eine warme Dusche und dann in Felipes kuscheliges Bett.

Ich schlug die Beine übereinander, sodass mein Kleid ein wenig höher rutschte. Jetzt wollte ich aber endlich eine Antwort.

Felipe strich sich verlegen durch sein Haar. „Du musst wissen, dass ich verheiratet bin. Vor einer Woche ist meine Frau mit einem Anderen abgehauen. Ich denke, dass sie bald zur Besinnung kommen wird und zurückkehrt.“

Das war nichts Neues für mich, denn wenn ich nicht auf der Arbeit war, so beschäftigte ich mich damit, Felipes Haus zu beobachten. Und als dieser fremde Typ, mit dem dicken Wagen vor der Tür stand, um dieses Weib abzuholen, fühlte ich Genugtuung in mir aufsteigen. Jetzt war meine Zeit gekommen.

Mit Absicht bin ich dann Felipe öfters über den Weg gelaufen, bis wir ein wenig vertraut miteinander waren.

 

Mit meiner Handfläche versteckte ich ein vorgetäuschtes Gähnen. „Ich glaube, ich muss jetzt nach Hause. Morgen heißt es wieder früh aufstehen.“

Dieser Felipe schien wirklich ein schwieriger Fall zu sein. Seine Frau hatte ihn feige im Stich gelassen und er betrauerte sie. Zu viel Gefühlsduselei, das war wirklich nichts für mich.

Beabsichtigt blieb ich mit meinem Absatz am Barhocker hängen. Natürlich verlor ich das Gleichgewicht und fiel auf dem direkten Wege gegen die Gestalt Felipes. Der fuchtelte sogleich mit seinen Händen herum, um mir den nötigen Halt zu geben. Ich taumelte ein bisschen herum, bis endlich seine Finger direkt auf meinen Brüsten lagen. Erschrocken zog er sie zurück. „Entschuldige bitte, das war nicht mit Absicht.“

Wut stieg in mir auf. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich von Felipe weg und eilte schnurstracks zum Ausgang.

„Hey, Kleine, hast Du heute schon was vor?“, rief mir Einer entgegen. Ein Anderer fing an, mir am Hintern herum zu tätscheln.

„Pfoten weg!“, hörte ich endlich, die mir vertraute Stimme. Ich hatte es mir so gewünscht, dass Felipe mir hinterher kommen würde und jetzt war ich überglücklich, dass ich mich nicht getäuscht hatte. Überschwänglich schloss ich ihn in meine Arme und bedeckte sein Gesicht mit mehreren Küssen. Felipe blieb allerdings ziemlich reserviert, was meinen Enthusiasmus an betraf.

„Bringst du mich wenigstens nach Hause“, sprach ich enttäuscht, mich von ihm lösend.

„Aber klar, wir haben doch den selben Weg“, lautete seine Antwort.

Verdammt nochmal, wieso ergriff Felipe nicht die Gelegenheit, mich zu verführen? Alle Anderen, aus der Bar, hätten mich doch am Liebsten auf der Stelle vernascht.

Ich wusste genau, was der Grund für seine Zurückhaltung war. Seine Frau, diese super schlanke Blondine spukte immer noch in seinem Kopf herum. Wieso vergaß er sie nicht einfach? Er hatte doch jetzt mich.

„Au!“, rief ich wie aus heiterem Himmel.

„Was ist denn passiert?“, meinte Felipe erschrocken.

„Ich glaube ich habe mir gerade den Fuß verstaucht.“

Ein leises, von Schmerzen getragenes Wimmern drang mir über die Lippen. Felipe umfasste sogleich meine Hüfte, um mich zu stützen.

Ich schmiegte mich an seine Gestalt, um seine Wärme zu spüren. Ich konnte es hören, sein Herz, was einen schnelleren Rhythmus einnahm.

„Felipe, ich muss dir etwas gestehen. Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt“, hauchte ich ihm zu. Jetzt gab es für ihn kein zurück mehr.

Er lockerte seine festen Griff ein wenig. Ich spürte ganz deutlich eine gewisse Unsicherheit, welche von ihm ausging.

„Ich weiß nicht, ob wir gut daran tun, uns in eine Beziehung zu stürzen. Das würde dir nur Unglück bringen.“

Nein, so kam er mir nicht davon. „Was haben wir in dieser Nacht noch zu verlieren. Du bist allein, ich bin allein und morgen ist alles vergessen, was heute Nacht geschieht.“

Felipe presste seine Lippen aufeinander. Er schien sich unschlüssig zu sein.

„Also gut!“, sprach ich. „Dann eben nicht.“

Kurzentschlossen kehrte ich Felipe den Rücken zu. Dann humpelte ich davon.

Ich zählte meine Schritte. Bei fünfzehn wollte ich mich umdrehen und Felipe ein paar beleidigende Worte entgegen werfen. Doch bei zehn war schon Schluss. Seine Hand umschloss die meinige.

Meine Reaktion fiel verhalten aus. Denn so leicht wollte ich ihm es auch nicht machen.

„Hast du deine Meinung etwa geändert?“, wollte er wissen.

„Vielleicht“, sprach ich kokett und nahm eine arrogante Haltung ein.

Felipe zog mich zu sich heran. „Heute gehört die Nacht uns, mehr kann ich dir nicht versprechen.“

Ich lachte auf. „Keiner muss hier irgendetwas versprechen. Heute ist heute und morgen ist ein anderer Tag, an dem alles seinen gewohnten Gang nimmt.“

Ich saß die Erleichterung in Felipes Gesicht.

Wie ein frisch verliebtes Pärchen gingen wir Hand in Hand die Straße entlang. Der Mond erleuchtete uns den Weg. Ich fühlte mich so glücklich, bei dem Gedanken daran, jetzt mit Felipe zusammen zu sein. Zumindest für die nächsten paar Wochen würde es so sein. Dann wollte ich andere Wege gehen.

Felipe schloss die Eingangstür zu seinem Haus auf. Ich strich ihm vertraut über den Rücken und dann umklammerte ich ihn.

„Lass uns reingehen!“, meinte er und zog mich hinter sich her.

Drinnen angekommen, ließ ich ihn los. Zeit verlieren, das wollte ich auf keinen Fall. Also begann ich damit, mir das Kleid über die Schultern zu ziehen.

„Willst du nicht weitermachen?“, sprach ich mit einem verführerischen Lächeln und blickte Felipe tief in die Augen.

Statt mir das Kleid vom Leibe zu reisen, wirkte seine Handlung eher bescheiden. Das war nicht das, was ich wollte. Kurzerhand packte ich ihm am Shirt und zog ihn zu mir heran.

„Heute ist heute und morgen ist alles anders“, sprach ich voller Energie. „Wir sollten die Zeit nutzen.“

Felipe ließ sich von mir leiten, als ich ihn zum Sofa hinzog.

Schnell entledigte ich mich meines Kleides, sodass nur noch meine Spitzenunterwäsche meinen Körper zierte. Zu meiner Freude zog Felipe seine Hose und sein Shirt aus.

Jetzt konnte ich mir sicher sein, dass er endlich dazu bereit war, sich auf mich einzulassen.

Ich machte es mir auf dem Sofa gemütlich. Ich räkelte mich in alle Himmelsrichtungen, um seine Sinne zu verwirren.

Felipe verfolgte jede meiner einzelnen Bewegungen und ich sah mit Genugtuung, wie sich sein Körper, unterhalb der Gürtellinie veränderte.

Ich richtete mich ein wenig auf und zog ihm die Boxershorts über seine Lenden. Felipe stöhnte auf, als ich Hand anlegte.

„Ich bin wieder da!“, vernahmen wir plötzlich eine Stimme, welche vom Flur zu uns herein schallte.

Als die Tür aufging, schnellte Felipes Kopf zur Seite. Ich dagegen machte mich weiterhin emsig an seiner Männlichkeit zu schaffen. Denn ich wusste genau, wer da gekommen war. Es konnte nur Felipes Frau sein.

Und ob sie das war. Wie versteinert stand sie im Türrahmen und glotzte uns an.

Währenddessen sich Felipe versuchte, aus meinen Fängen zu befreien, hielt ich dagegen und gab alles.

„Hör auf“, schrie er mir entgegen und drückte meinen Kopf zur Seite.

Ich fiel zu Boden, raffte mich auf und wischte mir die Lippen ab.

„Du Mistkerl“, echauffierte sich das wütende Weib. „Wäre ich doch niemals zurückgekehrt.“

Felipe machte ein reumütiges Gesicht.

Wut stieg in mir auf. „Ich bin jetzt seine Freundin und für ihn da. Und ich bin nicht so Eine, die mit jedem Dahergelaufenen durchbrennt.“

„Sei still!“, brüllte mich Felipe von der Seite her an.

„Wieso redest du so?“, fing ich an zu weinen. „Dir hat es doch gefallen, von mir verwöhnt zu werden.“

Meine Worte zeigten Wirkung. Die Blondine drehte sich um und lief schnurstracks zum Ausgang.

Ich klammerte mich an das Bein von Felipe. „Geh nicht, ich bitte dich! Du kannst doch nicht hinnehmen, dass sie dich betrügt!“

„Ach, scher dich doch zum Teufel“, war Felipes Antwort. Seine Versuche, mich weg zu drängen, scheiterten. Ich war einfach nicht dazu bereit, ihn loszulassen.

„Du bist dumm, wenn du ihr hinterher rennst. Der andere Typ hat sie fallen lassen, garantiert, sonst wäre sie doch nie zurückgekehrt“, brüllte ich, in meiner Verzweiflung.

Felipe schaffte es nicht mehr rechtzeitig nach draußen zu kommen, bevor sie weg war.

Ich sah sein enttäuschte Gesicht, als er schließlich zurückkehrte.

„Komm her, zu mir, dann tröste ich dich ein bisschen, mein Felipe“, erklangen meine mitleidsvollen Worte.

Ich ergriff seine Hand und schob sie mir zwischen meine zusammengepressten Schenkel.

„Felipe, komm schon. Ich will dich in mir spüren, jetzt sofort!“

Kurzentschlossen drehte ich mich um, dann streckte ich ihm einladend meinen Hintern entgegen.

Felipe tat nicht dergleichen.

„Du bist so ein Idiot!“, machte ich meinem Ärger Luft, drehte mich zu ihm um und boxte ihn gegen die Schulter.

Wütend hob ich mein Kleid vom Boden auf. „Du hast jetzt echt deine Chance verpasst“, raunzte ich ihn an.

„Celestine, hör mir zu! Ich kann sie einfach nicht vergessen, weil ich sie immer noch liebe“, folgte prompt seine Entschuldigung.

Ich fing an zu lachen. „Ich schmeiß mich weg. Du bist ein Träumer, mein lieber Felipe. Sie schnippt mit dem Finger und du gehorchst auf Wort. Du tust mir wirklich leid.“

Ich nahm den Weg Richtung Bad. Unterwegs warf ich mein Kleid zurück auf den Boden. Nein, ich hatte nicht vor, aufzugeben.

„Ich gehe jetzt unter die Dusche. Wenn ich wiederkomme, bist du hoffentlich wieder bei klarem Verstand“, sprach ich sanftmütig.

Er würde nicht nein sagen, bestimmt nicht, kam es mir in den Sinn, als ich das Seifenstück langsam über meinen Körper gleiten ließ. Ich musste mir unbedingt etwas einfallen lassen. Auf jeden Fall wollte ich heute Nacht nicht mehr in mein kaltes, einsames Haus zurück. Hier, bei Felipe, wollte ich bleiben, solange, bis ich einen neuen Liebhaber gefunden hätte, denn ich wollte hoch hinaus.

Geld im Überfluss wollte ich besitzen, schöne Reisen machen, die Welt kennenlernen. Ja, meine Träume sollten Realität werden.

Ich schnappte mir eines von den Handtüchern und begann damit, mich abzutrocknen. Ich hielt für einen kurzen Moment inne, denn ich hatte ihn gespürt, jenen kleine Luftzug, der sich auf meiner Haut niederließ.

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Felipe war tatsächlich zur Besinnung gekommen.

Er ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten. „Ich weiß nicht, was du für ein Spiel spielst, meine kleine Celestine, aber heute Nacht werde ich nicht mehr darüber nachdenken. Geh ins Bett! Ich komme gleich nach.“

Ich schnurrte wie ein Kätzchen und machte mich davon.

Das Bett von Felipe war weich und bequem. Viel gemütlicher wie das meinige, in das ich niemals mehr zurückkehren wollte. Ich nahm mir eines von den Kissen. Presste es an meinen nackten Körper und sog den Geruch ein. Felipe war allgegenwärtig.

Als ich seine Schritte vernahm, legte ich das Kissen beiseite. Voller Wollust räkelte ich mich genüsslich. Er schien das Schauspiel zu genießen, denn er ging nicht weiter. Ein reichlicher halber Meter trennte uns noch voneinander.

Ich strich mir über die Brüste und fing an, sie ein wenig zu kneten. Dann spreizte ich meine Schenkel, um Felipe klar zu machen, dass ich keine Lust hatte, noch länger zu warten.

Felipe bekam einen mächtigen Ständer, was mich äußerst glücklich stimmte.

„Na komm schon, mein kleiner Hengst“, sprach ich auffordernd und winkelte meine Beine ein wenig an.

Ich wusste nicht, wie mir geschah, als sich Felipe regelrecht auf mich stürzte.

„Langsam, langsam“, keuchte ich, als er seinen Schwanz ruckartig in mir versenkte.

Wie ein Besessener bewegte er sein Becken auf und ab, ohne Rücksicht auf Verluste. Meine Stimmung war dahin. So hatte ich mir das nun wirklich nicht vorgestellt. Ich bemühte mich, in seinem Rhythmus zu bleiben, als er sich zum Höhepunkt schaukelte.

Nachdem Felipes Luft raus war, warf er sich neben mich, auf die Seite.

„Das war doch mal was, oder?“, sprach er von sich überzeugt.

Ich quälte mir ein Lächeln ab. „Ja, war echt toll“, versuchte ich so überzeugend wie möglich herüberzukommen.

Felipe wirkte zufrieden mit sich und der Welt.

Verdammt!, schoss es mir plötzlich durch meine Gedanken. Sicher war Felipe davon überzeugt, dass er der beste Liebhaber des Universums sei. Vor unserem Stelldichein wäre dies wohl nicht beweisbar gewesen. Doch jetzt war ich eines Besseren belehrt wurden.

Jetzt verstand ich auch, warum seine Frau das Weite gesucht hatte. Aber einmal war keinmal, sagte ich mir. Schließlich hatte ich mir selbst ausgesucht, mich bei Felipe einzuquartieren.

„Hast du einen Schlüssel für mich?“, fragte ich kurzerhand, um mich auf andere Gedanken zu bringen.

Felipe erhob sich und kramte in den Schubladen herum. „Ah, da ist er ja!“, sprach er triumphierend und warf mir das Stück Metall entgegen. Meine Reaktion fiel eher mager aus, sodass der Schlüssel auf dem Boden landete. Ich drehte mich auf den Bauch, beugte mich nach unten, um ihn zu erreichen. Das Bett war ziemlich hoch, sodass ich nicht drumherum kam, mich ein wenig zu verrenken.

„Bleib genau so!“, sprach Felipe, mit einem gewissen Befehlston in der Stimme.

Ich blickte über meine Schulter. Da stand er und glotzte mir gierig auf den, in die Höhe gesteckten Hintern.

„Willst du mich von hinten besteigen?“, fragte ich sogleich.

„Du siehst irre geil aus, wie du da so liegst.“

Ich ließ meine Augen über Felipes Männlichkeit gleiten. Nicht schon wieder, dachte ich. Sein kleiner Mann ragte bereits in die Höhe und gierte danach, in mir versenkt zu werden.

Ich brachte mich in die richtige Position, um Felipe freien Zugang zu gewähren. Als er drin war, presste ich meine Schenkel zusammen,so konnte ich ihn besser spüren.

Sein Enthusiasmus warf mich fast um, sodass sich meine Finger mit dem Bettgestell vereinten.

Felipe hielt krampfhaft meine Hüften fest und bewegte sie vor und zurück, seinem Rhythmus angepasst. Währenddessen ich schon wieder nicht zum Zuge kam, keuchte und stöhnte Felipe recht ausgiebig hinter meinem Rücken.

Mit der einen Hand stütze es sich nun auf dem Bett ab und mit der anderen versuchte er mich an meinen wippenden Brüsten zu packen. Seine Bewegungen wurden heftiger, sodass sie äußerst munter hin und her schaukelten. Das schien Felipe so zu gefallen, dass er nicht mehr an sich halten konnte. Ich hielt seinem Druck nicht stand und kippte nach vorn über. Felipe packte erneut meinen Hintern und zog ihn zu sich heran. Ich ließ mich von ihm leiten, weil mir gar nichts anderes übrig blieb.

Natürlich wollte ich mir meine Unzufriedenheit nicht anmerken lassen. Also tat ich so, als sei ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich umarmte Felipe überschwänglich und drückte ihm einen Kuss auf seine Lippen. „Ich bin so glücklich mit dir. Wenn das jetzt noch mit dem neuen Job klappen würde, dann wäre unsere Beziehung nahezu perfekt.“

Felipe zögerte. Sein Gesichtsausdruck wirkte nicht gerade erfreut.

„Du hast es mir doch versprochen“, meinte ich.

„Ich werde es versuchen“, antwortete Felipe.

Angespannt presste ich meine Lippen zusammen. „Ich will nicht zurück, in diese widerliche Frittenbude. Dieser Scheißkerl wird mich wieder vergewaltigen!“

Felipe wirkte geschockt. „Du meinst das doch nicht ernsthaft, oder?“

Jetzt war meine Stunde gekommen. Schlagartig wurde ich von einem Heulkrampf heimgesucht.

„Adriano ist kein Mensch. Er ist ein gottverdammtes Tier“, brüllte ich.

Felipe schloss mich mitfühlend in seine Arme. „Du musst da nicht mehr hingehen, wenn du es nicht willst.“

„Wenn es nur so einfach wäre. Jeder muss doch irgendwie über die Runden kommen.“

Ich schmiegte mich an Felipes Brust und drückte ein paar Tränen der Verzweiflung heraus, welche an seiner Haut hängenblieben.

„Du musst nicht weinen, meine kleine Celestine. Wenn du willst, kannst du hier bei mir bleiben.“

In meinem Blick lag unendliche Dankbarkeit, welche Felipe erhaben wirken ließ. Sicherlich fühlte er sich jetzt wie der Retter in der Not.

Diesen Zustand wollte ich unbedingt aufrechterhalten. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe. Was wäre ich ohne dich?“, sprach ich, so hilflos wirkend wie möglich.

Felipe schien sich in seiner Beschützerrolle wohlzufühlen. Er drückte meinen Körper an den seinigen, so als wolle er mich niemals mehr loslassen.

 

Mein Fazit über mein erstes Opfer Felipe:  

Kein Mann für eine längere Beziehung

Für hemmungslosen Sex völlig ungeeignet

Krankhafter Beschützerinstinkt 

 

PS: Felipe hat es tatsächlich geschafft, mich ins Hotel „Silverrose“ einzuschleusen. Da bin ich zwar, genauso wie er, für das dreckige Geschirr zuständig. Doch das wird sich bald ändern. Denn ich habe bereits Freundschaft geschlossen, mit Sergio, der ist beim Reinigungsdienst, sozusagen am Geschehen näher dran. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er zu Wachs in meinen Händen wird.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.08.2015

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