Es gibt Menschen, denen siehst Du jedes Gefühl und jeden Gedanken sofort an.
Und dann gibt es Menschen wie mich, die ihre Empfindungen und Ideen im inneren Tresor verschließen. Nur Geschichten und Gedichte geben einen kleinen Einblick auf die Gluthitze, die im Dickicht dieses Ofens entsteht.
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Schnuppe
Da, da und nirgends anders.
Der Blick gen Himmel, weltenweit.
Aneinander grenzenlos, geschmiegt im Alles, einzellos.
Gefangen hier, gerne sehr, ins Je gebannt.
Nie wusste wer, dass es einst anders wär.
Ummantel mich ganz, während wir gen ewig fliegen,
Die Zeit zerflohn, unecht nur, das Jetzt ist voll.
Und damals war das wirklich genug, einfach so auf die Sterne zu schauen und darin zu versinken. Die Faszination des Augenblicks erhellte unsere schütteren Seelen und bannte uns aus der Zeit heraus. Verschweißt ineinander und in der gegenseitigen Haltlosigkeit.
Ich wollte es nachstellen. Jahrelang wollte ich es nachstellen.
Schaffte dies und das heran. Aber die Sicht war immer anders und dunkel. Düster dimmte kaum was raus aus diesen Objekten. Allein mit mir.
Eben und eins, warm und sicher, so fest und wohlig, wie man auf Erden nur sein kann. So war das.
Und dann gingen wir raus. Hinaus aus dem Haus. Ein Bogenlauf. Im Dunkelschön. Schön war's in die Welt zu sehn. Hinauf den Kopf, weit empor, so stell ich mir Himmel vor! Da blinkten sie, sehr fein und klar, ja, das war uns wunderbar. Die Sternlein satt, so reich an Zahl. Wir hatten fast die Qual der Wahl. Welcher wohl der schönste sei?
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 15.06.2020
ISBN: 978-3-7487-4582-2
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