Gefangene in der Welt der Schatten
Das Haus war eisig, es war zu groß als das es komplett geheizt werden konnte. Er ging durch alle Räume, nur um sich zu bewegen, er hatte nicht viel Bewegung in letzter Zeit. Wie immer sah er in den Großen Spiegel in der Halle, doch wie immer konnte er sich nicht richtig sehen. Die Augen riesig groß und doch war sein Bild verschwommen, nicht wahrnehmbar für ihn. Er konnte es nicht ganz verstehen was los war mit ihm.
Es kam ihm so vor als würde sich sein Gesichtsfeld verzerren, sobald er in diesen Spiegel sah.
Auf seinem Weg durch das Große Haus das einst so voller Leben und Liebe war, dachte er über sein jetziges Leben nach. Er ging nicht mehr zu Arbeit, Arbeiten war für ihn nicht möglich. Er lebte zu sehr in der Welt der Schatten. Die Schatten bestimmten sein Leben. Jede Nacht ging er aus dem großen kalten Haus. Er suchte sie in den Strassen der Stadt. In jeden Winkel der Häuser sah er durchdrang die Mauern der Häuser mit seinem Blick. Streifte durch die Parks und Wälder rund um die Stadt. Er kannte jede Strasse, jedes Haus, jede Herberge, jeden der vielen Händler und Gastwirte.
Er fragte jeden den er sah nach ihr, doch niemand hatte sie gesehen, nur ein kleines Kind hatte sie gesehen an einem hellen Sonnentag vor einer Woche. "Vor einer Woche"so fragte er "Ja" sagte das Kind. Er fragte "Wo?" das Kind sagte "Im großen Park in mitten der Stadt.Genau zur Mittagsstunde, sie stand in der hellen Mittagssonne und Lachte." Er war sehr traurig darüber den das bedeutete das er sie nicht hatte sehen können.
Den sein Leben war geprägt von Dunkelheit und Schatten, ihr Leben dagegen war geprägt von Licht und Sonne. Gegensätzlicher konnte das Leben der beiden nicht sein. Sein Leben dunkel, Ihr Leben hell. Was war mit ihm passiert? Hatte er sich so sehr verändert? Und warum?????©UteS. Er steht vor der Eingangstüre, öffnet sie ein kleines Stück, es ist zwölf Uhr Mittag. Einen Spalt öffnet er die Türe, möchte gerne hinaus gehen ins helle Sonnenlicht. Er versucht es, setzt einen Fuß in den Spalt. Das Sonnenlicht lässt den Fuß fast durchsichtig erscheinen. Er bekommt einen riesigen Schrecken. Was ist das nur mit ihm? Er versteht nicht genau was los ist und wann das alles begann. Er schließt die Türe wieder, geht hinüber in den großen Salon. Er setzt sich an den Tisch, denkt darüber nach wann das alles genau begonnen hat. Es war an diesem schönen sonnigen Tag vor einer Woche, er hatte diese schöne dunkelhaarige Frau das erste mal gesehen. Hatte sie angesprochen und gefragt ob sie mit ihm einen Kaffee trinken würde.
Sie hatte geantwortet das Kaffee nicht das richtige für sie sei. Doch er wollte nicht aufgeben und hatte geredet bis sie ihn angelächelt hat und sagte "Okay, wir gehen in ein Café." Sie hatten geredet bis es fast Zeit war zu Abend zu essen. Er wollte sich nicht von ihr verabschieden, doch sie versprach ihm das sie ihn bald wieder treffen wollte. Er fragte sie ob er sie nach Hause begleiten könnte. Sie jedoch wollte lieber wissen wo er Zuhause war und so gingen sie gemeinsam zu ihm nach Hause, an der Eingangstüre verabschiedete sie sich und sagte "Wir sehen uns schon bald wieder, glaube mir!" Sie drehte sich um und ging ohne sich nochmals um zuschauen die Strasse entlang. Er ging ins Haus verschloss die Türe und ging in die Küche um sich etwas zu Essen zu bereiten. Er hatte die ganze Zeit das Gefühl beobachtet zu werden, konnte sich nicht erklären warum und doch hatte er ihren Geruch die ganze Zeit in der Nase, so als wäre sie in einem Raum mit ihm. Ja da hatte alles irgendwie begonnen! Er wusste nicht wieso und was genau passiert war, doch etwas war an diesem Tag geschehen mit ihm. Er hatte sie am nächsten Tag wieder gesehen genau zur Mittagsstunde, ja es war immer genau zur Mittagsstunde gewesen! Sie hatten geredet, gelacht und sie hatte ihn das ein oder andere mal Berührt, am Arm an der Hand und einmal hatte sie sein Gesicht gestreift. Er hatte jedesmal dieses Prickeln in seinem Körper verspürt und hatte gedacht, das muss es sein wenn die Leute sagen, es war Liebe auf den ersten Blick! Sie hatten sich jeden Tag getroffen, waren bis zum Abend zusammen und sie ging alleine nach Hause, er wusste nicht wo sie wohnte, wohin sie ging wenn sie ihn alleine zurück ließ, sie wollte nicht das er sie begleitete. Er hatte sich verändert, zuerst nur leicht, er konnte die Sonne auf seiner Haut nicht mehr so gut vertragen.©Ute S.©
Er hatte sich verändert, zuerst nur leicht, er konnte die Sonne auf seiner Haut nicht mehr so gut vertragen. Ja die Sonne, er hatte die Sonne geliebt und jetzt konnte er nicht mehr hinaus in die Sonne. Wenn er versuchte einen Schritt vor die Tür zu setzen, an einem sonnigen Tag, dann schien er zu verschwinden. Er konnte sich selber nicht mehr sehen, er lebte in Furcht vor den Sonnenstrahlen. Im Haus hatte er alle Fenster verhangen, damit ihn kein Licht mehr erreichte. Was hatte diese Frau ihm nur angetan, er konnte es immer noch nicht verstehen.
Er hatte Angst in die Sonne zu gehen, doch er wusste das er es nicht verhindern konnte, er musste hinaus in die Sonne um sie zu finden. An diesem Tag würde er es wagen hinaus zu gehen, zur Mittagsstunde würde er sie suchen. Als er das Haus verließ stand die Sonne hell am Himmel, er schaute an sich herrunter und erschrak. Es sah aus als wäre er verschwunden, selbst seine Kleidung war nicht mehr zu sehen. Er fühlte sein Hemd, seine Hose auf der Haut, doch sehen konnte er es nicht mehr.
Erschreckend dachte er, doch auf eine eigenartige Weise war es ihm vertraut, das war es was er am wenigsten verstehen konnte. Dann schaute er sich um, es war ein schöner Sonniger Tag, viele Leute waren auf den Strassen unterwegs. Als er zum großen Park in mitten der Stadt kam, schien sich das Bild irgendwie zu verändern, er begriff nicht was hier anders war als im Rest der Stadt.©Ute S.© Hier war es anders irgendwie, zuerst sah er es nicht doch dann begriff er was hier anders war. Es waren die Schatten der Menschen die an ihm vorbei gingen, irgendwie schienen die Schatten nicht zu den Leuten zu passen, es sah so aus als hätten die Schatten ein eigenes Leben, als gehörten sie nicht wirklich zu den Menschen!Und dann als er dachte er hätte sich nur getäuscht, löste sich einer der Schatten vom Menschen vor ihm und war nicht mehr zu sehen. Dieser Schatten schien sich aufgelöst zu haben. Dann plötzlich sprach ihn jemand an, er konnte aber niemanden sehen und so reagierte er nicht. Dann hörte er eine Männerstimme die direkt hinter ihm sagte, "Es scheint so, als wärst du in der Welt der Schatten neu, Mann, ich dachte es wären schon genug Schatten auf dieser Welt."
Er drehte sich um sich selber und sah niemanden, doch er hörte ein Atmen, dann schien ihn eine Hand zu berühren, doch da war doch niemand.Er wusste nicht was das war, dann wieder diese Stimme ohne Gesicht," Mann, ich weiß wie schlecht es dir jetzt geht, das ging uns allen so. Weist du was wir machen damit du mich sehen kannst, lass uns in das Gasthaus an der Ecke gehen." Er sagte zu dem nichts," Okay, ich weiß zwar nicht was ich davon halten soll, doch ich komme mit dahin." Er ging zum Gasthaus und hatte das Gefühl das jemand anderer auch dorthin ging, denn er sah Spuren im Sand auf dem Weg! Eigenartig, dachte er.©Ute S.© Er betrat das Gasthaus und sofort konnte er seinen Körper wieder sehen, Unheimlich, so dachte er, drehte sich um und sah plötzlich hinter sich einen anderen Mann das Gasthaus betreten. Auch bei diesem Mann war es so, das er erst zu sehen war als er das Gasthaus betreten hatte und er im Schatten stand. "Tja, jetzt siehst du mich, ich konnte dich draußen auch nicht sehen, aber mit der Zeit lernen wir uns zu finden." Die beiden Männer sahen einander an und der Fremde sagte "Komm wir setzen uns und ich erkläre dir was mit dir geschehen ist und wozu du jetzt gebraucht wirst. Denn wir haben eine Bestimmung, nachdem wir zu Schatten geworden sind. Finde dich schon mal damit ab, das du nie mehr so sein wirst, wie du mal warst." Er fragte den Fremden wie sein Name sei und das er Don heißt, der Fremde sagte er wäre James. "Hallo James,sage was hast du damit gemeint, das ich ein Schatten bin?" "Ja, Don, wir sind Schatten, ich bin auch ein Schatten!Genau wie noch einige andere, übrigens alles Männer."©Ute S.©
Texte: Der Text unterliegt einzig meinem Urheberrecht.
Tag der Veröffentlichung: 31.01.2010
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