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Inhalt

 

 Unsere wunderbare Gesellschaft 

 Funkelnde Stars und Sternchen oder Vorbilder unserer Zeit 

 Eine Frage der Zivilcourage

 Kreislauf des Verlieb(r)ens

Wundes Herz

"Schlucken" und "spucken" oder Schule

Sein kleines, bittersüßes Geheimnis

Leere Hüllen

Verblühte Herzen

Unsere wunderbare Gesellschaft



Draußen auf den Straßen und drinnen in den Gebäuden.
Alles voll im Gange, überall Betrieb.

Nirgends Ruhe.



Menschen, die miteinander über belangloses reden.
Tag für Tag dasselbe Malheur. Nichts neues.
Bedeutungslose Floskeln.

Ich kann es sehen, das schwarze etwas, das über
die Gesichter der Menschen huscht...
Jeder weiß, was es ist, nur keiner traut sich
es auszusprechen...

Oh, Pardon, wir fuktionieren als Gegenstände. Ich vergaß...



Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Flexibilität,...habe ich etwas ausgelassen?
Als wäre man ein Objekt, frei bis zur Zerstörung benutzt zu werden.
Du kennst diese Begriffe nur zu gut...

Wo bleibt die Menschlichkeit?


Minderheiten, Individuelle, Introvertierte, und noch so viele andere,
wie geht die Welt mit ihnen um?

Die stets angeblich vorhandene Toleranz unserer Gesellschaft ist ein schlechter Scherz.

Ein Junge, der spricht:"Nein, es wird nicht wegen Markenklamotten gemobbt,nur wegen dem Aussehen." Und lacht.

Welchen Dingen geht unsere Welt entgegen?

Woraus besteht unser Fortschritt?

Die Heichelei trieft und scheint an jedem Winkel unserer ach so tollen Gesellschaft verhanden zu sein.
Wer reagiert nicht betroffen, wenn laut Fernsehen ein junges Mädchen Suizid beging, weil sie schikaniert wurde?

Aber in der eigenen Umgebung spielt eine andere Musik...

Es macht nichts, jemanden, der unter dir steht, fertig zu machen.
Eine Person zu verletzen und hässlich zu ihm zu sein, wenn er als Loser gilt.

Warum nicht? Du bist doch was Besseres!

 

 

 

 

 

 

 

HÄSSLICH...

 

 

Das treffende Wort für unsere Gesellschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funkelnde Stars und Sternchen oder Vorbilder unserer Zeit



Funkelnde Stars und Sternchen, funkelnde Stars und Sternchen geben ihre Berufung zum Besten. Ob Gesang, Schauspiel oder mehr, die Welt erfreut sich ihres mehr oder weniger vorhandenem Talents.

Funkelnde Stars und Sternchen, funkelnde Stars und Sternchen sagen dir, was in deinen Kleiderschrank gehört. Trends von gestern sind Müll von morgen. Bald musst du wohl wieder deine alten Klamotten aus der Wohnung räumen.

Funkelnde Stars und Sternchen, funkelnde Stars und Sternchen stehen für Perfektion. Hübsches Gesicht und makelloser Körper. Nebenbei eine lange Liste von so mancher Schönheitsoperation.

Funkelnde Stars und Sternchen, funkelnde Stars und Sternchen leben dir erstrebenswertes Leben vor. Geld scheffeln und es aus dem Fenster schmeißen. Der Lebensstil der Reichen.

Erloschene Stars und Sternchen, erloschene Stars und Sternchen liegen in der Gosse. Nachdem sie Alkohol konsumierten, erstickten sie an ihrer Kotze.

 

Eine Frage der Zivilcourage




Ein kleines Kind liegt auf der Straße.
Blutüberströmt.
So verletzt, dass das Aufstehen unmöglich ist.

Gibt es denn keinen, der dem Mädchen helfen kann?



Doch!
Aber... er geht vorbei. Nein! Warte!
Siehst du denn nicht...
Wieder jemand!
Fährt einfach weiter...

 

 

 



Noch ein Wagen überrollt den kleinen Körper der Zweijährigen.



Niemand schenkt dem Mädchen Beachtung.
Als wäre sie gar nicht da.
Läge nicht verletzt auf der Straße.



"Man bin ich spät dran."
"Endlich Feierabend! Jetzt noch einen schönen Schnaps..."
"Ich will... Ich werde... Ich... Ich..."


Irgedwo zwischen diesen um sich selbst drehenden Gedanken dürfte auch dieser gefallen sein:
"Die hat nichts mit mir zu tun."



Nach endlosen Minuten schafft eine Müllsammlerin das Kind von der Straße.
Vorher passierten 18 Personen diese, ohne die Zweijährige zu retten.


Anmerkung: Diese Geschichte basiert auf dem traurigen Vorfall in China.
Der Link zum Video und zu einem Artikel darüber findest du in dem Klapptext.

Kreislauf des Verlieb(r)ens

 

"Mira, er ist der Richtige! Ich weiß es! Die Art, wie er sich um mich kümmert...", schwärmte Selina überglücklich. "Selina...", fing Mira an, wurde aber von ihrer Freundin unterbrochen. "Und er schenkt mir rote Rosen, ruft jeden Tag an, sagt mir immer wie hübsch ich bin..." "Selina, weißt du...", setzte Mira wieder an. "Er ist so anders wie die anderen Jungen! Und er... Was willst du sagen, Mira?" "Ich habe ein Gerücht gehört... über deinen geliebten Andy.", begann Mira vorsichtig. "Aber ob es stimmt, weiß ich nicht..." "Das Gerücht darüber, dass er angeblich eine Neue hat?", fragte Selina unbeeindruckt. "Ja... Du kennst das Gerücht?", staunte Mira. "Schon, aber das verbreiten nur irgendwelche eifersüchtigen Tussis. Andy würde mich niemals betrügen. Wir sind morgen übrigens seit einem Monat zusammen! Lange, nicht wahr?", entgegnete Selina begeistert. "Im Gegensatz zu der Dauer deiner vorherigen Beziehungen.. In der Tat." , bemerkte Mira trocken. "Jedenfalls feiern wir morgen. Du musst kommen.", überging Selina Miras Kommentar.

                           ***

           Am nächsten Tag...

"Selina, wir sollten Schluss machen.", sagte Andy kalt. "Was sagst du? Und überhaupt... warum? Hast du etwa wirklich...?", rief Selina entsetzt. "Jetzt mach mal halb lang. Das mit uns beiden war sowieso nichts ernstes. Falls du's wissen willst, ich hatte von Anfang an eine Andere." Mit diesen Worten machte Andy kehrt und ging wortlos. Ein paar Minuten später kam Mira ahnungslos vorbei: "Alles Gute zur jetzt einmonatigen Beziehung!"

                         ***

          Eine Woche später....

"Andy ist ein Idiot! Wie konnte ich nur auf ihn hereinfallen?", beschwerte sich Selina. "Du wolltest ja nicht auf mich hören...", erinnerte Mira sie. "Ja... Aber jetzt wird alles anders. Ich bin verliebt!", verkündete Selina grinsend. Mira schüttelte den Kopf. "Schon wieder?", fragte sie ungläubig. "Nicht nur! Josh und ich sind seit gestern zusammen!" "Das ist ein Witz, oder?", rief Mira entgeistert. "Nein, aber er ist der Richtige. Wenn er es nicht ist, dann kein Anderer! Er hat mir gesagt..."

                               ... 

 

 

Wundes Herz

Geschriene, harte Worte eines Vaters fallen wie Samen in das nahezu nicht bewachsene Herz eines Kindes und werden dort Wurzeln schlagen. Irgendwann einmal wird die aus diesen Worten entstandene Pflanze einen Teil des sensiblen Herzens vereinnahmen und leise schleichend den heilen Rest gemeinsam mit dem anderen Unkraut Schaden hinzufügen. 

 

 

Je mehr von diesem Gewächs verhanden ist und sich vom kräftigenden Saft des Innersten nährt, desto geringer können die schönen Blumen wie Liebe, Freude und Hoffnung sich ausbreiten und gedeihen.Das Herz wird krank und müde. Unfähig, im Leben angemessen voranzukommen und zu antriebslos, um seine Ziele zu erreichen. Die darauf folgende Enttäuschung saugt nur noch zusätzlich den Lebenssaft aus und lässt ein verschrumpeltes Etwas zurück. 

 

 

 

Ein Riss entsteht und heraus quillt eine tintenschwarze, unappetitliche Flüssigkeit. 

Sie heißt Schmerz. 

Wer kann das gequälte Herz genesen lassen?

Und alles hat nur mit ein paar grausamen Worten begonnen...

"Schlucken" und "spucken" oder Schule

Ihre Hand liegt schon am Mund wegen dem unbehaglichen Übelkeitsgefühl. Wann hat sie zum letzten Mal den Stoff nicht mehr eingenommen? Sie erinnert sich nicht mehr. Zu lange her. Wenn sie daran denkt, was sie alles auswendig aufsagen kann, überfällt sie der Schwindel.

 

Zu müde, um dem Unterricht wirklich zu folgen, denn sie weiß, zu Hause ist es wieder Zeit Stunden vor dem Schreibtisch zu verbringen.

Zu tun, was die Eltern sagen.

Immer die Beste zu sein.

Von unsichtbaren Fäden dirigiert. Nicht lebend. Gelebt werdend. 

 

Doch es huscht ein bitteres, zufriedens Lächeln über ihr Gesicht. Der wohlige Gedanke, nicht die Einzige zu sein. Die Gewissheit, dass Andere dasselbe Schicksal teilen. Fast dadurch befreit. 

Ob gelenkt von Freunden, Materialismus, Ideologien oder irgendwelchen Schönheitsidealen, wir sind alle gleich. Marionetten an einem unsichtbaren Faden.

 

Den Stoff einzunehmen als gäbe es kein Morgen um ihn zu erbrechen am daraufliegenden Tag. Und es endlos zu wiederholen, bis das nächste Unheil sich naht... Sie ahnt es bereits, auf sie wartet ein gut bezahlter, ihr verhasster Job. 

 

Doch im Moment heißt es noch "schlucken" und "spucken".

In sich unbegrenzt aufnehmen und wieder gewaltsam entfernen.

 Hineinfressen und rauskotzen.

Sein kleines, bittersüßes Geheimnis

Desinteressierter Blick.

Worgkarg und distanziert.

Kalt wie Eis.

Unnahbar.

Ein Einzelgänger.

All dies wurde ihm bereits vorgeworfen. Immer wieder. Ohne Ausnahme. Und er schweigt. Was soll er sonst tun? Die Wahrheit sagen? Lächerlicher Gedanke.

 

Wohin wird das alles führen? Er kann die seit Jahren von ihm selbst aufgebaute Mauer nicht niederreißen. Im Gegenteil. Tag für Tag wird sie höher. Breiter. Immer schwerer zu zerstören. 

 

Wie könnte er ihnen sein wahres Ich zeigen? Es wäre ihnen nur unangenehm. Vielleicht würden sie sogar lachen... Er kann der Welt seine Erbärmlichkeit nicht preisgeben. All seine kochenden, tiefsitzenden Gefühle. Seine Warmherzigkeit. Sein Mitgefühl. Und vor allem seine Verletzlichkeit. Auch wenn das bedeutet, dies alles in die dunkelste und hinterste Ecke seines Herzens zu vergraben. Sein Leben lang diese leidvolle Bürde tragen zu müssen.

Denn: Jungen weinen nicht. 

 

 

Leere Hüllen

Jeder kann schön sein. Wenn er nur will. Pardon, wenn er das nötige Geld hat. Oder den richtigen Ehemann. Schönheitschirurgie. Was ist schon dabei? Ein bisschen hier Fett abgesaugt, ein bisschen dort Botox gespritzt. Wenn kümmert schon, dass andere an Hunger sterben, wenn ich mir meinen Traum von großen Brüsten erfüllen kann?

 

Ob mit Make-Up oder Operartionen, wir wollen einen möglichst perfekten Körper der Öffentlichkeit präsentieren, wie im Fernsehen. Unsere eigene perfekte Welt schaffen, in der wir unglaublich wunderschön sind und die Leute unglaublich wunderschön sind, mit denen wir umgehen. Jeder liebt schöne Menschen. Andere bewundern und selbst beneidet, äh, bestaunt zu werden. Gutaussehende Liebhaber haben. Großer Bekanntenkreis, Popularität und jede Menge mehr oder weniger bekannte "Freunde" in Facebook.

 

Trinken, rauchen, Spaß haben, gut aussehen.

Das zusammengefasste Leben vom jungen, modernen Menschen. Tag ein, Tag aus ohne darüber nachzudenken. Ohne zu hinterfragen. 

Das ist Leben!

DAS ist Leben?

Das ist leben als hübsche Verpackung ohne Inhalt. Denn die Verpackung zählt, nicht der Inhalt. So wird es und beigebracht in unserer kapitalistischen Welt. So lässt sich viel Profit schlagen. Und darum geht es letztendlich. Gehirnwäsche damit unser System funktioniert. Damit die Konsumgesellschaft sich nicht satt kaufen kann. Wie spielen mit als die notwendigen Rädchen im Getriebe der Fassadengesellschaft. 

Natürlich.

Verblühte Herzen

 "Mir ist kalt.", sagte er zu ihr. "Dann zieh dir halt was drüber!", gab sie schroff von sich ohne ihn eines Blickes zu würdigen.

 

 

Das war an einem Augusttag mit 30  Grad Celsius. Und der Höhepunkt iher Ehekirse. Alle Leute um sie herum hatten es längst bemerkt. Sie hatten sich auseinandergelebt, waren sich fremd geworden. Ihre Gespräche bestanden nur noch aus lieblosen Worten, aber dass war immer noch besser als jetzt, im November, als ihre Zweisamkeit allein in frostiges Schweigen gehüllt war und es wirkte, als hätte die Trübe des Herbstes sich auf ihre Gemüter gelegt. Das Glück war verblüht wie die Frühlingsblumen und hatte kahle Herzen hinterlassen. In der Nähe der beiden bekam jeder eine Gänsehaut und wartete nur auf den passenden Moment, zu fliehen. Ohne Ausnahme bestätigten Beobachter, dass alles endgültig vorbei war zwischen ihnen, nur zum Schein blieben sie noch zusammen. Denn sie hatten es aufgegeben, aufeinander zuzugehen. 

 

 

Vielleicht war die Niederlage jedoch zu früh eingestanden. Möglicherweise gab es noch etwas, wofür sie kämpfen mussten. Doch das wird niemand jemals erfahren, weil sie den Kampfgeist verloren haben.

 

Wer weiß, was geschehen wäre, hätten sie wirklich miteinander gesprochen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anmerkung:Diese Geschichte widme ich allen, die es aufgegeben haben, mit jemanden über das Wichtige zu sprechen. Ich möchte euch Mut machen, es dennoch wieder zu versuchen. Und es ist auf für alle, die dringend etwas sagen wollen, sich aber nicht trauen. Sprecht es aus. Wünsche allen, die die Geschichte gelesen haben, dass sie erneut über die Bedeutung des Gesprächs nachdenken. Danke.

Impressum

Texte: snow.queen
Tag der Veröffentlichung: 03.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

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