Als ich mit sieben Jahren von meiner Tante ein Poesiealbum erhielt war ich sehr stolz
und passte immer gut darauf auf. Es wurde mein ständiger Begleiter.
Jeder schrieb gern etwas hinein, manchmal malte jemand etwas dazu, manchmal kam eine Oblate
( Glanzbildchen ) hinein. Ich freute mich immer riesig wenn ich es zurück bekam
und konnte mich dann lange damit beschäftigen. Längst kannte ich es ja Auswendig,
aber trotzdem las ich es immer wieder durch.
Dann war es voll trotzdem zeigte ich es jedem.
Ich war immer noch stolz darauf, obwohl ich schon lange selber Mama war.
Eines Tages dann war es weg. Ich war sehr traurig darüber, ich habe überall gefragt und gesucht aber es ist bis Heute verschwunden.
Das sind nun schon 25 Jahre her.
Vielleicht habe ich nun schon den einen oder anderen Spruch vergessen, der mir später noch einfällt.
Aber die meisten sind da.
Dem kleinen Veilchen gleich das im verborgenem blüht,
sei immer fromm und gut auch wenn Dich niemand sieht.
Ein Häuschen aus Rosen aus Veilchen die Tür ,
ein Riegel aus Liebe das wünsche ich Dir.
Vergesse nie die Heimat wo Deine Wiege stand,
du findest in der Ferne kein zweites Heimatland.
Sei immer Stolz und Edel ganz wie ein deutsches Mädel.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Rosen blühen zwar auf Erden, aber ohne Dornen nicht.
Willst Du aber glücklich werden, so vergiss die Tugend nicht.
Wenn Du einst nach vielen Jahren
dieses Büchlein nimmst zur Hand
denk daran wie froh wir waren als wir Kinder uns genannt.
Ich lag im Garten und schlief da kam ein Engel und rief:
„ Ingrid Du musst dich Beilen musst der Helga schnell ins Album schreiben“.
Ein Seehund lag am Meeresstrand wäscht sich die Schnautz’e
im Dünnensand, oh möge doch dein Herz so rein wie diese Seehund Schnauze sein.
In einem Goldenen Ringe da liegt ein Edelstein
In diesem steht geschrieben: „ Gedenke ewig mein“
Wenn Du eine Freundin wählst , so wähle stehst die rechte
denn unter 100 Freundinnen sind 99 schlechte .
Rosen Tulpen Nelken alle Blumen welken
nur die eine nicht denn sie heißt
„Vergissmeinnicht“
Wohin dich auch das Leben stellt,
erfülle deine Pflichten.
Vertrau nicht jedem auf der Welt
und lerne früh verzichten.
Und ziehst du weiter dann hinaus
mit frohem Mut und Hoffen,
behalte lieb dein Elternhaus,
es steht dir immer offen !
Rote Haare, Sommersprossen,
krumme Beine, große Flossen.
Bin ich nicht ein schönes Kind?
Vergiss mich nicht so ganz geschwind!!!
Hinter einem Rosengitter sitzt ein Herz
das weint ganz bitter,
gehe hin und hohle es Heim
Denn es ist Dein "Mütterlein"
Drei Engel
mögen Dich begleiten
durch Deine ganze
Lebenszeit und die
drei Engel die ich
meine sind:
LIEBE GLÜCK ZUFRIEDENHEIT
Wenn du einst als Großmama,
im Lehnstuhl sitzt bei Großpapa
Dir dann einen Kuss stibitzt,
dann denke auch, in deinem Glück,
gerne mal an mich zurück.
Wenn zwei kleine Regentropfen leise an dein Fenster klopfen, so denke
still bei dir, dieses ist ein Gruß von mir.
Sei sitsam ,sei bescheiden folge gern der
Eltern Wort lerne Reden lerne Schweigen
aber stets am rechten Ort.
Gib Dein Herz um keine Krone gib es einem der dich liebt.
Gib es auch nur dem zum Lohne der dafür das seine gibt.
Oh, ringe nicht nach eitlen Kränzen zu oft sind sie des Zufalls Spiel, nein still zu schaffen nicht zu glänzen, sei Deines Lebens schönstes Ziel.
Von einem schönen Teller kann man nicht essen
er ist nur zum ansehen da.
Es ist im Leben garnicht wichtig was nennt
man falsch und was ist richtig.
Nur darin liegt der Unterschied durch welche Brille man 's besieht.
Sei fleißig und bescheiden dann mag Dich jeder leiden.
Sei immer lieb und brav Du kleines süßes Schaf.
Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt
irgendwo ein Lichtlein her.
Sei Deiner Eltern Freude beglücke sie mit Fleiß
dann erntest Du im Alter den Allerhöchsten Preis.
I
Sieh nicht nur auf die Hülle sie ist oft leer,
innere Werte zählen viel mehr.
Trennen uns einst viele Orte, so behalte dennoch lieb, die Hand die diese Worte aus dem Herzen niederschrieb.
In meinem Herzen hab`ich Platz, für alles mögliche Getier,
ich liebe Pferde, Hund`und Katz`,
jedoch am meisten Dir! Ich wollt ich wär ein Elefant, wie würd ich jubeln laut dabei geht es mir nicht ums Elfenbein, nein, nur um die Dicke Haut .
Tag der Veröffentlichung: 03.04.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Aus meinem eigenem Poesiealbum von 1960 - 1965
Immer habe ich gut darauf aufgepasst aber dann ist es mir doch abhanden gekommen und somit habe ich es aus dem Gedächnis nachgeschrieben.