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Prolog

 

 

Völlig außer mir vor Sorge, lief ich vor der Türe des Kreißsaals des Manor Hospitals auf und ab. Fingernägel kauend und murmelnd blickte ich immer wieder zu Severus, der seelenruhig auf einem Stuhl gegenüber der Tür saß und in einem Buch für Zaubertränke schmökerte. Wenn ich ihn so sah, hätte ich ihn würgen können.

„Sag mal machst du dir denn überhaupt keine Sorgen?“, fragte ich ihn ungläubig.

„Weshalb?“

„Weshalb?“ Du fragst mich wirklich weshalb? Deine Tochter ist da drin und bringt gerade deinen Enkel zur Welt!“

Ich knirschte mit meinen Zähnen. Das tat ich immer, wenn er mich an den Rand des Wahnsinnes zu trieben vermochte.

„Und das regt dich auf? Du hast es geschafft und Generationen von Frauen vor euch ebenso!“, spottete er trocken, ohne aufzublicken.

Mir blieb der Mund vor Entsetzten weit offen stehen. Doch bevor ich etwas sagen konnte, fuhr er fort: „weißt du ich finde ja noch immer, dass dies alles zu vermeiden gewesen wäre! Aber nein! Es musste ja mal wieder nach ihrem Kopf gehen!“, sagte er hohl.

„Ein Muggelkrankenhaus, das ich nicht lache! Nach all den Jahren wundert es mich noch immer das sie meine Tochter sein soll...“

„Das ist jetzt nicht dein ernst oder?“, knurrte ich.

Jetzt blickte er von seinem Buch auf und grinste mir süffisant entgegen ich kannte diese Geste nur zu gut. Er war ein Sarkast der übelsten Sorte. Doch ich wusste, dass er seine Tochter auf seine ganz spezielle Art und Weise liebte. So wie er mich auf seine ganz spezielle Art und weiße zu lieben pflegte. Müde nahm ich neben ihm Platz und sah missbilligend auf sein aufgeschlagenes Buch.

 

So schläfern sie garantiert unerwünschte Quälgeister für mindestens 20 Stunden ein!!

 

Sollte er jemals versuchen meinen Enkel dieses Gebräu einzuflößen. So würde ich die alte McGonagall bitten ihn in eine Fledermaus zu verwandeln. Gewiss würde sie mir diesen Gefallen nicht abschlagen können. Ich seufzte und dachte mir, wie schön es doch wäre auch zaubern zu können. Aber das Leben ist manchmal Hart kein Albernes Zauberstab gefuchtel... zu Blöd das ich nur meinen Kochlöffel schwingen konnte. Und sogar dies konnte für mich gefährlich werden, denn als ich ich ihn einmal damit schlagen wollte, hing ich für mehrere Stunden kopfüber an der Zimmerdecke. Tja und der Löffel? Der vollzog einen Freudentanz auf meinem blanken Hintern. Obwohl dies vor mehr als zwanzig Jahren geschah, tat mir meine Kehrseite, wenn ich einen Gedanke daran verschwendete noch immer weh. Die Tür des Kreisaales schwang auf und ein völlig entnervter Arzt trat zu uns auf den Flur. Er strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem vollen Gesicht und schien Severus für einige Sekunden zu begutachten. Er verbannte ihn gleich in die Gefahren Zone. Das konnte ich genau an seinem unsicheren hektischen Lächeln erkennen. Severus hatte nicht den kleinsten Versuch unternommen „normal“ auszusehen. Ich meine weniger magisch. Für Muggel waren Hexen und Zauberer gefährliche Wesen, denen man niemals trauen durfte. Ich erinnere mich noch gut wie ich ihn gebeten hatte einem stinknormalen Pulver und eine Buntfaltenhose zutragen. Von mir aus auch in schwarz, wenn es den unbedingt sein musste. Daran hatte ich mich ja schon gewöhnt. Aber nein, er wollte so sein wie er nun einmal war. Magisch von Kopf bis Fuß. Angefangen von seiner silbernen Lesebrille, deren Bügel wie Schlangen aussahen, bis zu seinem Umhang. Und dann dieses Buch! Sogar jetzt bewegte sich der Buchtitel in strahlenden Lettern hin und her. Ich wusste dass er mich ärgern wollte, das war geplant. Seit vielen Jahren wussten die Muggel auf der ganzen Welt, das es sie gab. Die bösen Hexen und Zauberer aus ihren Erzählungen und Albträumen. Sie verabscheuten diese Realität die grausamer sein konnte, als eine Seuche, die ganze Völker dahin raffen konnte. Er dessen Namen niemals genannt werden darf, offenbarte ihnen das wohl Best gehütete Geheimnis der Welt. Die Existenz der Magier, Zauberwesen und Monster. Ja sie wussten es. Und sie konnten sich noch an die Zeit erinnern, wie es gewesen war, als der dunkle Lord uns ein Gefolge sie alle wie räudiges Vieh jagte. Ihnen alles nahm was ihnen lieb und teuer gewesen war. Sie demütigte und die Beziehung zwischen der Magischen Gemeinschaft (der Gute sei hier erwähnt) bis aufs Äußerste strapazierte. Auch dieser noch recht junge Arzt, ich schätze ihn auf zirka 30, schien dies in seiner Erinnerung vergraben zu haben. Ich selbst war damals eine recht junge Frau von ca. 18 oder 19 Jahren gewesen. Er streckte mir langsam seine rechte Hand entgegen um mich zu begrüßen. Severus ließ er vorsichtshalber außen vor. Für ihn schien ich die ungefährlicherer, die Normale zu sein.

 „Wie geht es meiner Tochter?“, presste ich zwischen meine Lippen kaum hörbar hindurch.

„Tja Mrs. Und Mr. Snape...“, er sah zu meinem Mann und kratzte sich seine Schläfe mit dem Zeigefinger und fuhr zögernd fort: „Nun es ist schon recht merkwürdig“, begann er zu murmeln und sah nervös zu mir.

„ Aber sie hatte zum sechsten Male in dieser Woche einen Fehlalarm. Ihre Wehen sind immer so stark, das wir jederzeit damit rechnen müssen, die Hebammen sind schon recht entnervt...das grenzt ja schon fast an Hexerei.“

Severus schnaubte erbost. Der junge Arzt schien seinen Fehltritt recht schnell bemerkt zu haben, denn er hob ruckartig die Hände in die Höhe, als ob er im selben Moment sagen wollte:„ Braver Zauberer, netter Zauberer...ich bin ein lieber Muggel“

Mitleidig blinzelte ich ihn an. Severus verschränkte seine Arme über der Brust und brummte wie ein missmutiger Wolf in seinen schwarzen Pelz hinein. Severus war von Anfang an dagegen gewesen, das die Geburt in einen für ihn primitiven Muggelkrankenhaus stattfinden sollte. Und das Kind schien ebenfalls der Meinung zu sein.

„Ich glaube allmählich dass mich das Kleine auf den Arm nehmen will!“, murmelte der Arzt mehr zu sich selbst und lächelte mich ein wenig unschlüssig an.

„Das scheint mir auch nicht sonderlich schwer zu sein...“, zischte Severus neben mir boshaft.

Ich warf ihm einen bittenden Blick zu. Konnte er sich nicht einmal von seiner netten Seite zeigen?

Mir wurde schlagartig klar, dass dies niemals passieren würde. Nicht einmal in hundert Jahren. Eher würde die Hölle zu Eis gefrieren und der Teufel darin Schlittschuhe fahren. Der junge Arzt fühlte sich in seiner Nähe sichtlich unwohl. Und um sich nicht länger diesem Gefühl auszuliefern, reicht er mir schnell seine schlanke Hand und gab mir zu verstehen, dass meine Tochter gleich wieder zurück auf Station käme. Mitleidig blinzelte ich ihn an. Ich dankte ihm und sah auf eine Uhr am Ende des Flurs. Albus-Severus kam schon wieder zu spät. Mal wieder.

„Herr je das der Junge nicht einmal pünktlich sein kann...“

Schnaubend erhob sich Severus und sah mich mit zu Schlitzen verzogenen Augen an.

„Er ist ein Potter, er ist wie sein Vater und sein Großvater nur mit einem winzigen Unterschied!“

Sein Zeigefinger und Daumen waren nur einen Spaltbreit voneinander entfernt.

„Er hat es gewagt meine Tochter zu schwängern!“

„Mein Gott Sev, er ist dein Patensohn. Sei doch nicht so hart zu ihm! Und was hättest du deiner Meinung nach dagegen tun können? Sie lieben sich lieben sich eben und das sie … na ja nicht nur Händchen halten, müsste dir doch klar gewesen sein!“

Wenn Severus zornig wurde, und ja er konnte sehr zornig werden, dann äußerte es sich immer so, dass er sehr leise und ungemein kontrolliert sprach. Seine Stimme hallte trotz des geringen Lautstärkepegels ungemein schrill in den Ohren.

Gleichwohl als würde man unter einer schlagenden Glocke stehen.

„Bis zu diesem Zeitpunkt da er sich entschloss meine Tochter zu besteigen wie ein brünstiger Abraxaner. Ist er für mich als mein Patensohn gestorben. Er kann wahrlich froh sein, das ich Potter einen Gefallen schulde, sonst hätte er seinen jüngsten Sohn beerdigen müssen!!“

Ich seufzte. Ich versuchte ihm klar zu machen dass nicht nur Harrys Sohn Schuld an dieser prekären Geschichte trug. Natürlich war meine Tochter viel zu jung für so etwas. Aber jetzt war das Kind buchstäblich in den Kessel gefallen. Und wir, das hieß die Großeltern, mussten es wieder heraus angeln. Er schien mir gar nicht zuhören zu wollen, als er aufstand und davon lief!“

„Nun warte doch!“

Ich tippelte hinter ihm her und verfluchte meine Pumps. Ich hätte Turnschuhe tragen sollen, dachte ich resigniert. Seufzend blieb er stehen und reichte mir seinen Arm. Ich hackte mich darin ein und ging mit ihm zu den Wöchnerinnen. Es dauerte eine Weile, bis wir die Station gefunden hatte. Doch als wir diese fanden lag unsere Tochter bereits in ihrem Zimmer. Lächelnd ging ich auch sie zu und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Severus nickte nur. Er nahm es ihr immer noch Übel. Dass sie ihn mit 65 Jahren zum Großvater machte. Was für Zauberer nun wirklich kein Alter darstellt.

Wenig später klopfte es am der Tür.

Albus stob diese kräftig auf und stolperte mit einem dicken Strauß Blumen in der Hand, in das kleine Zimmer hinein. Er strahlte über beide Ohren.

„Ist der Stammhalter der Potters schon da?“, wollte er wissen und sah ein klein wenig enttäuscht aus als er Saphira erblickte. Ohne Kind, aber mit einem kugeligen runden Bauch.

„Nein leider nicht...“, sagte Saphira in ihrer melodischen dunklen Stimme. Severus verdrehte merklich die Augen und biss sich auf die Zunge. Ich konnte mir denken, was er dachte:

„Stammhalter! Du wirst deinen Stammhalter nicht mehr erleben, wenn ich mit dir fertig bin du Hund!“

Stattdessen knurrte er: Die Muggelärzte sind einfach unfähig, du hättest Madam Pomfrey danach sehen lassen sollen“.

„Aber Vater...ich mag Poppy...aber sie ist echt nicht mehr die jüngste und eine Geburt in Hogwarts...ich weiß nicht...“

Sie hielt inne und streichelte ihren Bauch.

„Außerdem“, begann sie zu trällern „möchte ich eine Unterwassergeburt erleben und das hätte Poppy niemals zugelassen. Dabei ist das viel schonender für das Baby, als reine Magie. Das wurde bewiesen!“

Severus zog eine Augenbraue in die Höhe und schürzte seine Lippen wie Pfeilspitzen.

„Wenn du dieses Balg unbedingt in einem Becken gebären möchtest dann hätte ich dir auch einen Zaubertankkessel hinstellen können!“, zischte er ihr entgegen.

„Das hätte keinen großen Unterschied gemacht!“

Saphira schnappte nach Luft und Albus sah seinen Patenonkel und zukünftigen Schwiegervater zornfunkelnd an.

„Sev!“, knurrte ich. Severus straffte die Schulter und drängte Albus in eine Ecke des Zimmers, um ihm tief in die Augen zu sehen. „Und wenn der da...“, seine Stimme wurde so leise und bedrohlich,

das mir die Haare zu Berge standen. „nicht gewesen wäre, dann würdest du nicht jetzt in diesem Schlamassel sitzen!“

„Aber...wir“, stammelte Albus. Der Junge hätte am liebsten seinen Zauberstab gezückt. Doch gegen seinen Patenonkel rechnete er sich keine allzu großen Chancen aus. Das wusste er.

„Wegen dir, musste Saphira die Schule abbrechen! Sie ist gerade mal 15! Und du bist seit einem Jahr volljährig. Ich könnte dich beim Zaubergamot anzeigen. Wegen Verführung einer Minderjährigen! Ganz zu schweigen, wie du eine Familie ernähren willst mit deinem erbärmlichen Gehalt, das du verdienst als privat Sekretär für den Zauberreiminister, der rein zufällig dein Vater ist! Nicht einmal dein Vater ist dir gewillt einen anderen und besseren Posten zu verschaffen und dabei könnte er es. Bei den Auroren hast du kläglich versagt und in der Mysteriumsabteilung war es auch nicht besser…du bist ein großes Kind, das Vater spielen möchte! Aber dazu gehört eine ganze Menge mehr, als Blümchen zu bringen und dämliche Sprüche zu klopfen. Am liebsten würde ich dir dein reudiges Fell über die Ohren ziehen!“

Ich stand auf und legte sachte meine Hand auf Severus Schulter. Hasserfüllt blickte er mich an. Doch dieser Blick galt nicht mir, sondern dem armen Jungen der es gewagt hatte unsere Tochter zu lieben. Ich wusste ganz genau das Severus seine Tochter mit niemanden teilen wollte und schon gar nicht mit einem Potter. Da vergaß er schon einmal, dass es sich hierbei um seinen Patentsohn handelte. Um schlimmeres zu verhindern, machte ich ihm klar, dass es wohl das Beste wäre, wenn er nach Hause ginge. Mit einem lauten Knall dissapparierte er letztendlich. Verständnislos schüttelte ich meinen lockigen Haarschopf. Und wäre das nicht schon genug Stress gewesen, spähte plötzlich eine zierliche Krankenschwester zur Tür hinein. Sie schien sich wohl über den lauten Knall gewundert zu haben und erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei. Müde nickte ich ihr entgegen und bedankte mich für ihre Fürsorge. Sie zuckte mit den Schultern und lies uns wieder allein. Albus lies schuldbewusst die Schultern hängen. Er wusste ja dass sein Schwiegervater in Spee kein einfacher Mensch war. Aber manchmal, viel es dem Jungen recht schwer sich im Zaun zu halten. Seine Miene die zuvor voller Erwartung gestrahlt hatte, bröckelte wie einen alte Fassade dahin. Ein wildes Zucken umspielte sein linkes Auge. Im Grunde versuchte Albus meinem Mann in vielen nach zu eifern, aber jedes Mal wenn er Severus beweisen wollte wie hervorragend er in irgendetwas war, desto mehr ging es in die Hose. Und Harry, tja der hatte mit seinem Sohn nur wenig Geduld. Er nahm ihn nicht bei der Hand wie seinen ältesten. Albus-Severus war das schwarze Schaf in der Familie. Mein Mann wusste das, und hatte sich seiner intensiv angenommen, er hatte Harry fast angefleht dem Jungen eine weitere Chance im Ministerium zu geben. Nachdem aber heraus gekommen war, das Saphira ein Kind von seinem Patensohn unter ihrem Herzen trug, schien Sev Albus förmlich zu hassen.

Innerlich seuftze ich.

„Beruhige dich Junge, er hat es nicht so gemeint...“

„Doch das hat er Mum und du weist das ganz genau! Wenn er Albus irgendwann irgendetwas antut, werde ich ihm das niemals verzeihen!“

„Saphira ich weiß...aber was soll ich deiner Meinung nach tun?“

„Er ist so...“, Saphira fand keine Worte.

„Dein Vater wird sich nicht mehr ändern... aber im Grunde ist er ein guter Mensch. Und ich glaube das er nur ein klein wenig aufgeregt ist...“,

Da meine Tochter ungläubig schnaubte fügte ich schnell hinzu: „Wegen dem Baby...“

Die beiden schüttelten ihre Köpfe. Albus gab Saphira daraufhin einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und ging vor die Tür. So wie es aussah brauchte er ein wenig frische Luft. Saphira verstand ihren Vater nicht. Wie hätte sie dies auch tun können? Sie wusste nicht viel über seine Vergangenheit. Er vermied darüber zu reden und verbot auch mir jemals ein Wort darüber zu verlieren. Auch ich kannte nur Bruchstücke. Als ich ihn damals kennenlernte, war ich jünger als meine Tochter es heute war. Doch als ich meine Tochter so traurig vor mir sitzen sah, gab ich mir einen Schubs. Sie sollte wissen wer wir und vor allem wer ihr Vater war.

„Ich glaube ich werde dir eine Geschichte erzählen...“

„Eine was? Mum ich bin kein Baby mehr, dem man eine Geschichte erzählt, damit es aufhört zu heulen...das kannst du machen wenn mein kleiner Engel auf der Welt ist“, knurrte sie.

Beschwichtigend hob ich meine Hände.

„Als du ein kleines Mädchen warst, wolltest du immer von mir wissen, woher ich komme, wer deine Großeltern sind und wie ich deinen Vater kennengelernt habe. Nie habe ich darauf geantwortet und wollte beziehungsweise durfte nicht darüber reden, da dies alles nicht sonderlich schön ist.“

Zweifelnd sah mich meine Tochter an.  

Ich lächelte zaghaft, denn jetzt hatte ich mir ihre Aufmerksamkeit erschlichen.

 

Schreckliche Erinnerungen

 




Kapitel 1

Als ich erwachte konnte ich nichts sehen. Denn alles lag in tiefster
Dunkelheit. Ich zitterte. Die Kälte kroch in meine steifen Glieder und
schmerzte wie Feuer. Meine Finger fühlten sich taub und eisig an.
Verzweifelt klemmte ich mir meine Hände unter die Achseln, um diese zu
wärmen. Vergeblich. Mein kleiner Körper war an die Kälte nicht gewöhnt und
ich sehnte mich nach der heißen Sonne Südafrikas. Meiner Heimat. Hart lag
ich auf altem muffigem Stroh und deckte mich mit einem stinkenden
Fetzen zu, welchen ich in der Dunkelheit ertasten konnte. Ich hatte überall
Schmerzen. Aber besonders verspürte ich einen dumpfen Schmerz hinter
meinem rechten Auge.  Ich fühlte mich als wäre ich geradewegs in einen
Lastwagen gelaufen.
Außer meinem Atem hörte ich nur das leise fiepen einer Ratte. Sie musste
ganz nah sein.
Wenigstens war ich nicht allein. Ein fast tröstlicher Gedanke. Und doch
verspürte ich eine tiefe Leere. Ich war allein. Aber warum? Plötzlich
strömten Fragen in meinen Kopf, die ich mir zum Teil selbst beantworten
konnte. Wie lange war ich schon hier drin? Keine Ahnung.
Tage vielleicht?
Was war das für ein Ort? Ein Verließ!
Wo waren meine Eltern? Meine Geschwister? Und dann kam die Erinnerung.
Lichtblitze und Schreie. Sie war, wie ein Faustschlag den ich nicht abwehren
konnte. Oder besser gesagt, sie war wie eine Lawine kalten Eises, welche
sich mir in die Magengegend ergoss
und stockend zum Stillstand kam. Mein Herz blieb für einen kurzen Moment
stehen. Dann schlug es wild um sich, wie ein Hacken schlagendes
Steppenkaninchen. Ich weinte doch es brachte mir keine Erleichterung.


Mein Vater war sehr glücklich gewesen an diesem Morgen, als er mit uns nach
Oxford fuhr. Meine Mutter hatte sich hübsch gemacht und uns drei, das hieß
Kimani, Nuka und mich in die besten Sonntagskleider gesteckt, die sie hatte
auftreiben können. Wir waren seit zweit Tagen unterwegs und meiner Mutter sah man die Nervosität buchstäblich an.
„Heute ist ein großer Tag Kinder, wenn euer Vater diese Stelle an der
Universität Oxford bekommt, dann sind wir alle Sorgen los! Dann können wir
aus Südafrika verschwinden! Ihr müsst euch gut benehmen wir wollen doch einen
guten Eindruck bei Daddys neuen Dekan hinterlassen.“, hatte sie geflötet
Vater lachte. „Kate dir ist schon bewusst, dass du mit Kindern draußen vor dem Büro warten musst!“

„Fatu bitte entschuldige, aber ich wünsche mir vom ganzen Herzen das du Erfolg hast!“

Vater gab meiner Mutter zu verstehen, dass sie sich noch nicht zu früh
freuen sollte.
Nicht das die Enttäuschung hinterher größer war als die Hoffnung selbst.
Als schwarzer Professor an einer Universität in St. Johannisburg verdiente
unser Vater verdiente gerade mal ein Drittel von dem was ein weißer Professor zu verdienen pflegte. Und unsere Mutter erhielt keine Arbeit, da sie mit einem schwarzen verheiratet war. Wir litten zwar keinen Hunger aber es reichte nur für das nötigste was man zum Leben brauchte. Gerade weil es für meine Eltern so schwierig war uns groß zuziehen mussten wir besonders gut auf unsere Sachen aufpassen. Schule, Essen, Kleidung. Das alles war extrem Teuer
Dad brauchte diese neue Arbeit unbedingt. Alleine die Flugreise von uns fünf kostete Dad ein Vermögen und unser Erspartes war fast aufgebraucht. Nachdenklich saß ich am Fenster
unseres Leihwagens und betrachtete voller Staunen die Straßen und gepflegten
Häuser, die in langen Reihen an mir vorbei zogen. Ich wollte auch in so
einem Haus  wohnen. Mir gefiel es hier. Hier sah man, anders als in unseren Townships in Südafrika keine armen oder verhungerten Menschen, die versuchten dich zu ermorden, sobald du etwas mehr Geld in deinen Taschen hattest als es dort üblich war.
Nach einer Weile begann Nuka zu quengeln, er war der Jüngste von uns. Er zählte gerade seinen dritten Sommer. Ich nahm ihn auf meinen Schoß und zeigte ihm voller kindlicher
Begeisterung die Häuser die, so ganz anders wirkten als unsere in Afrika.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis unser Vater sagte, dass wir bald da
wären. Eine halbe Stunde. Mehr nicht. Wir wirkten alle erleichtert. Doch
kaum hatte er dies gesagt, sah er in der Ferne etwas sehr großes auf der
Fahrbahn liegen. Kräftig trat er auf die Bremse. Das Auto blieb ein paar
Meter von dem Ding ruckartig stehen. Er blickte mit zugekniffenen Augen nach
vorne.
„Fatu was ist das?“, fragte Mum, als Dad bereits ausgestiegen war. Neugierig
reckten wir unsere Hälse, um zu sehen, weshalb unser Vater stehen geblieben
war.
„Das ist ein Mann, ich nehme an das er verletzt ist! Kate bleib vorerst im
Wagen bei den Kindern! Ich kümmere mich um ihn!“, sagte Vater bestimmend.
Langsam ging mein Vater auf den leblosen Körper zu. Er kniete sich neben ihn
und blickte in seine weit aufgerissenen starren Augen. Mein Vater musste
keinen Puls messen um zu wissen, dass dieser junge Kerl, der vor ihm lag, tot
war. Sein Blut quoll ihm aus Mund, Nase und Ohren. Sein Gesicht war dermaßen
vor Furcht verzerrt, das es mein Vater mit der Angst zu tun bekam.
„Wir müssen sofort die Polizei verständigen...“, stotterte er.
Erschrocken griff mein Vater in die Jackentasche und zog ein uraltes
Mobilfunktelefon  heraus.
Mit zittrigen Fingern wählte er die Nummer der Polizei.
Es klingelte. Nichts.
Es klingelte noch einmal.
„Polizeistation 4 Oxford sie sprechen mit...“
Dann erklang ein Ohrenbetäubender Knall und der Polizist am Ende der anderen
Leitung erstarb. Mein Vater lies entsetzt das Telefon zu Boden fallen, als
er bemerkte, das wie aus dem Nichts ein bulliger Typ vor ihm aufgetaucht war.
Geräuschvoll trat er mit seinem Fuß auf das Telefon.
„Wolltest wohl Hilfe holen?“, grunzte dieser süffisant.
Vater blickte sich zu unseren Wagen um. Er war ein guter Läufer, das wussten
wir alle, aber er hätte keine Chance zu flucht gehabt, denn im selben
Moment, da er sich umdrehte, wurde er mit der blanken Faust niedergestreckt.
Zwei weitere düstere Gestalten tauchten wie von Geisterhand auf und lachten
hämisch, als sie meinen Vater wie auch den Toten am Boden liegen sahen.
Beide waren von schlanker Statur. Der eine blond, der andere schwarzhaarig
und Hager wirkend. Hätte ich die beiden nicht als eine Bedrohung angesehen,
hätte ich sagen können, das mir der Blonde recht gut gefiel. Er war der
deutlich schönere von den beiden und dennoch hielten mich die Augen des
schwarzhaarigen in einem magischen Bann gefangen.
„Der junge McBear hat wohl geglaubt dass er uns entwischen kann. Wie töricht
findet ihr nicht etwa auch?“, fragte der Blonde.
„Nun da er ja vorzeitig das Zeitliche segnen  musste...“, seine Stimme klang
theatralisch.
„sollten wir eine kleine Gedenkfeier für ihn organisieren!“
Mit Verachtung sah er auf meinen wehrlosen Vater, der gerade wieder zu sich
gekommen war herab.
„Und an was hast du da gedacht Lucius?“, fragte der hagere mit gelangweilter
Stimme.
„Severus, das liegt doch auf der Hand. Da wir nicht wollen das die Auroren
von der Muggelpolizei erfahren sollen das McBear in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist,
schlage ich vor das wir unserem Muggelfreund...“ nun lächelte er. „Das
Ableben ein wenig erleichtern!“
Kaum da er dies vernahm, kniete sich mein Vater flehend vor die Kerle nieder.
Doch das Bitten und Betteln brachte nichts. Der Blonde und der Bullige
zückten ihre langen Stäbe und schossen auf ihn irgendwelche Funken ab. Seine
Schreie waren markerschütternd. So etwas hatte ich zuvor noch nie gehört.
Als er dann vor ihnen auf dem Boden lag, traten sie auf meinen Vater ein.
Der Dunkle sah zu uns. Stand unbeteiligt daneben. Schien  sich zu
langweilen.

Was die anderen betraf, so bereitete es ihnen einen Höllen Spaß meinen Vater zu Quälen. Mit dem Kopf lag er letztendlich auf der Bordsteinkante und wäre dies alles nicht schon schlimm genug gewesen, hörte ich auch noch, das ekelhafte Knirschen von Knochen unter ihren Füßen. Es war der Schädel Sie meines Vaters gewesen. Blut floss ihm aus Mund und Nase.

„Daddy…”, kreischte Kimani voller Panik und meine Mutter war zur Salzsäule
erstarrt. Sie zitterte, sie war nicht fähig irgendetwas zu sagen oder zu
tun. Wir hatten gerade mit ansehen müssen wie unser Vater starb.
Zum ersten Male begriff ich was Angst bedeutete.
Durch Kimanis Schrei, wurden auch die anderen Zwei auf uns aufmerksam. Wie
Raubkatzen schlichen sie auf uns zu, und mir wurde schlagartig klar, dass
wir in höchster Lebensgefahr schwebten.
„Mum wir müssen hier weg!”,schrie ich sie an. Doch sie schien mich gar
nicht zu hören.
„MUM!”
Kimani stieg als erste aus dem Auto aus. Sie rannte so schnell wie sie ihre
dünnen Beinchen nur tragen konnten davon.
Ich stieg mit Nuka aus. Panisch lief ich zur Beifahrertür und riss diese
auf. Mit der freien Hand - mit der anderen hielt ich Nuka umklammert,
fasste ich nach dem Handgelenk meiner Mutter.
Doch da war es schon zu spät. Die drei standen bereits um mich herum.
Der eine der aussah wie ein Stier, entriss mir Nuka. Ich prügelte auf ihn
ein, ich wollte dass er mir meinen kleinen Bruder wieder zurückgab. Unversehrt.
Aber das tat er nicht. Dieser widerliche Kerl hob Nuka in die Lüfte und
schleuderte ihn mit dem Kopf nach vorn auf den Asphalt. Knirschen. Blut.
Mehr war da nicht. Warum taten sie das? Ich schrie. Ich schrie so laut ich
nur konnte, aber sie lachten nur.
Der Blonde zog meine Mutter aus dem Wagen.  Mit starren Blick sah sie zu
Nuka. Erst schien sie nicht zu begreifen das mein Bruder tot war. Erst als
ich schrie, das Nuka tot sei, schien sie es zu begreifen.
„Er ist tot…”, murmelte sie wahnsinnig vor Schmerz. „Ihr habt meinen Sohn…
getötet!”
Und wieder dieses Lachen.
„Grabby wenn du schnell bist,  kannst du dir die Kleine, die weggelaufen ist
noch schnappen!”

Dieser Grabby leckte sich über die Lippen und verschwand, kaum da dieser
Blonde Teufel es ihm befahl.

„Hm… ich weiß nicht Severus denkst du nicht das wir mit Kate…”, er sah sie
mit einem Blick an der mir höllische Angst einjagte.
„unseren Spaß haben können?”, fuhr er fort.
„Und was ist mit der Kleinen hier?”, dieser Severus packte mich fest mit
seinen bleichen Fingern. An dieser Stelle würde ich bestimmt einen blauen
Fleck bekommen.
„Sie wird zusehen und lernen was es heißt, einen Zauberer vollends zufrieden
zu stellen!”
Er riss meine Mutter vor den Wagen und gab ihr eine schallende Ohrfeige, da
sie sich nicht kampflos ergeben wollte. Grob warf er sie auf die Motorhaube
und schob ihr das Kleid in die Höhe. Dabei zerriss er ihren Slip und
entblößte vor meinen Augen sein Geschlecht. Sein Gesicht war vor Lust
verzerrt als er in sie eindrang. Meine Mutter wimmerte, vor Schmerz und
Ekel. Noch immer hielt mich dieser sogenannte Severus fest umklammert. Während er das tat, glitt seine rechte Hand 
verstohlen über meine Augen. Seine Lippen kamen mir meinem Ohr sehr nahe. Er
flüsterte etwas, was ich nicht verstand. Seine Stimme war dunkel und samten.
Und dann verstummten die Schreie meiner Mutter. Ich kam mir vor wie die drei
Affen auf Vaters Schreibtisch. Die weder sehen noch hören, noch sprechen
konnten. Ich sah nichts. Nicht einmal als meine Mutter starb. Und dieser
blonde Teufel glaubte dass ich zusah…
Aber dem war nicht so. Nach einer Weile, es  schien sich um Stunden
gehandelt zu haben, war alles vorbei. Denn man gab mir meine Sinne wieder zurück.
Schluchzend kniete ich neben meiner Mutter die Leblos vor dem Wagen lag. Ihr
Gesicht schrecklich verzerrt. Ihre blauen Augen leblos und starr. Ich
schrie, und da ich nicht mehr aufhören wollte bekam ich eine Tracht Prügel.
Wieder stand Severus daneben. Sah mich gelangweilt an. Mir kam es so vor als
wolle er sich die  Hände an mir oder meiner Familie nicht schmutzig machen.
Grabby kam missmutig zurück und stierte lüstern auf mich herab.

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, wollte Lucius wissen als er mit
mir fertig war.
„Ach nichts… die Kleine ist in ein Auto gelaufen…!”
Mir wurde schlecht. Geräuschvoll erbrach ich mich neben meiner Mutter. Meine
ganze Familie wurde an einem einzigen Tag ausgelöscht. Wir kamen hier her um
ein besseres Leben zu führen und was war passiert…
Das schrecklichste was ich eine 14 Jährige nur ausmahlen kann…
„Lucius verzeih mir bitte die Frage, aber was hast du mit dem Mädchen vor?,
fragte Severus ruhig.
Lucius grinste: „Na ja wenn keiner sie von euch haben will..”, er machte
eine anzügliche Geste. „Dann werde ich sie mitnehmen nach Malfoy Manor.
Draco wird sich gewiss über mein Geschenk freuen. Eine eigene Muggel als
Haustier! Sie ist vielleicht drei oder vier Jahre älter als Draco! Vor allem
ist sie recht hübsch. Ihre Augen so blau, und das obwohl ihre Haut so dunkel
ist…”
Er schien sich zu wundern. Anscheinend war ich für ihn eine Kuriosität. Aber
daran war ich bereits gewöhnt. In der Schule glotzten mich immer alle an,
obwohl Kindern die aus Mischbeziehungen stammten keine Seltenheit waren, die
mit grünen, grauen oder sogar hellblauen Augen geboren wurden.
„Ah da fällt mir ein, dieses Jahr kommt er in dein Haus Severus! ”, sagte
er beiläufig und zog mich auf die Beine. Der Dunkle sah skeptisch aus.
„Ich weiß, es wird mir eine Ehre sein Ihn zu unterrichten.“, er hielt inne
und sah mich an.
„Lucius mir ist bewusst, dass du auf meinen Ratschlag nicht hören wirst. Aber
eine Muggel als Sklavin zu halten ist blanker Selbstmord. Wenn das
Ministerium davon Wind bekommt wirst du nach Askaban gebracht. Und dort
warten die Dementoren auf dich!”
Lucius lachte. „Das Ministerium wird keinen Wind davon bekommen. Es sei denn
du wärst ein feiger Verräter und vor allem ein schlechter Freund. Aber das
bist du doch nicht? ”, vergewisserte Malfoy eindringlich.
Der Dunkle schüttelte ruhig seinen  Kopf, dann kam er  auf mich zu und es
wurde schwarz um mich herum …

Der schrecklichste Tag in meinem Leben


Kapitel 2

Nun kauerte ich in einer Ecke meines finsteren Gefängnisses und wartete auf
das, was noch kommen mochte. Ich hatte furchtbare Angst und mein ganzer
Körper zitterte wie Espenlaub. Nichts hätte mich beruhigen können. Immer
wieder dachte ich an meine Familie, welche ich so schrecklich vermisste. In
meinem ganzen Leben war ich noch nie zuvor allein gewesen. Ich erinnerte
mich an einen unnötigen Streit, welchen ich einige Tage zuvor mit meinen
Eltern ausfocht.
„Ihr elendigen Geizkragen geht doch sterben!!!"
Hatte ich ihnen respektlos an den Kopf geworfen. Und nur, weil ich einen
hippen Mp3 Player haben wollte, den meine Eltern mir hätten sowieso nicht
kaufen können.
Ich hatte meinen Eltern den Tod gewünscht und nun waren sie es.
Dicke Tränen der Verzweiflung rannen mir wie Bäche über das geschwollene
Gesicht. Ich hatte mich nicht einmal für mein Verhalten entschuldigt. Am
liebsten hätte ich die Zeit zurück gedreht. Alles ungeschehen
gemacht. Vielleicht irgendwie ihren unnützen Tod verhindert.
Plötzlich hörte ich, dass klirren eines  Schlüssels, welcher im Schloss
herum gedreht wurde. Die schwere Eisentür, die direkt vor mir lag, öffnete
sich mit einem ächzenden knarren.
„Lumos Solem!", hörte ich eine helle Frauenstimme sagen.
Grelles Licht drang in mein Verlies ein und stach mir blendend in die Augen.
Schützend hielt ich meine Hände vor das Gesicht.
Und kaum da ich meine Augen einen Spaltbreit geöffnet hatte um umher zu
blinzeln, blickte ich in eisblaue Augen einer sehr schönen blonden Frau.
Unsanft packte sie mich am Arm und zog mich auf meine schmerzenden Beine.
„Los steh auf du unwürdige Kreatur!", blaffte sie mir entgegen. Ihr Äußeres
glich dem eines Engels, aber ihr Herz schien aus massiven Eisen zu sein.
„Ich kann Lucius nicht verstehen. Das er dich hier her gebracht hat. Als ob
Draco nicht genug Spielzeug zur Verfügung hätte! Nein, da muss er auch noch
so ein stinkendes Etwas...“, sie roch angewidert an meinem Arm. „Wie dich
anschleppen pah!!“
Nun da ich schwankend auf meinen Beinen stand wurde es mir unsäglich
schwindelig. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Alles schien sich
zu drehen. Blässe umspielte mein Gesicht.
Zornfunkelnd sah mich diese herzlose Frau an und spitzte ihre Lippen.
„Denk bloß nicht daran zu sterben!", zischte sie, als sie ihren Zauberstab
auf mich richtete. Wie die Scheinwerfer eines Autos riss ich meine Augen
auf. Sterben nein, mir war nur schlecht, dass war alles! Ich musste mich
zusammenreißen, durfte nicht ohnmächtig werden. Wer wusste was sie sonst
noch mit mir anstellen mochte sofern ich das Bewusstsein verlor.
Inzwischen wusste ich wie gefährlich es war, ihnen -das hies den Zauberern
und Hexen- zu nahe zu kommen.
„Aquamenti!"
Aus ihrem Zauberstab schoss mir ein kalter Wasserstrahl entgegen und ließ
mich schmerzhaft zu Boden gehen. Die  nassen Kleider klebten unangenehm an
meiner Haut und gaben mir das Gefühl, noch schmutziger zu sein als ich
ohnehin schon war.
Kaum da ich dies gedacht hatte, kniete ich auch schon nackt auf dem Boden.
Abermals roch sie an mir und hielt sich angewidert ihre Nase zu. Ohne mit
der Wimper zu zucken, hatte sie mich, mit einem einzigen Wink ihres
Zauberstabes entkleidet, eingeseift und mit einer groben Bürste abgerieben.
Wild um mich her schlagend und vor Schmerz schreiend, konnte ich sie von
ihrem Vorhaben nicht abbringen. Sie kannte keine Gnade, nicht einmal als sie
mir mit Seife und Bürste die Haut zu gerben drohte. Je lauter ich schrie,
desto wüster vollzog die Bürste ihren ungnädigen Tanz auf meinen schon
ohnehin geschundenen Körper.
Ich wusste nicht wie lange ich dieser Qual ausgesetzt war, aber nun wusste
ich, was es hieß wirklich sauber zu sein.
Wie ein Häuflein Elend kniete ich vor ihr. Wieder zog sie ihre Nase kraus.
Dieses Biest roch an mir und schien mich letztendlich für gut zu befinden.
„Hm so ist es recht! Zieh dich an!“
Sie warf mir einen sackartigem blauen Leinen Kittel entgegen. Ungelenk zog
ich mir dieses Ungetüm über. Er war mindestens zwei Nummern zu groß. Obwohl
der Stoff leicht auf der Haut lag, brannte er jedoch wie Feuer darauf.
Unbeeindruckt von meinen schmerzverzerrten Gesicht lief sie überheblich um
mich herum. Sie gab mir unweigerlich zu verstehen, dass ich ab heute zu
ihren Bediensteten gehörte. Ich war Ihr persönliches Eigentum, mit welchen
man Verfahren konnte wie es einem in den Kram passte. Wortlos hörte ich ihr
zu. Ich wusste was dies bedeutete. Ich war mit 14 Jahren eine Unfreie, eine
Leibeigene, eine
Sklavin. Ich war zu einem lebendigen Spielzeug für Zauberer und Hexen
geworden.
Welch Ironie es doch war. Nicht das ich schon aus einem Land stammte, dessen
Vergangenheit von Sklaverei und Intoleranz geprägt war. Nein ich wurde
von Wesen versklavt,  die eigendlich in der Realität nichts zu suchen
hatten.
„Da wir heute Abend Gäste erwarten, wirst du dich um meinen Sohn kümmern!",
sagte sie eindringlich und riss mich aus meinen Gedanken.
Ich ballte meine Fäuste. Hatte ich das ganze Elend ertragen müssen nur
damit ich für deren Brut Kindermädchen spielen konnte?
Mein Widerwillen spiegelte sich in meiner Miene wieder. Trotzig sah ich ihr
in die Augen, doch kaum da ich nur ein  einziges Wort des Protestes sagen
konnte, verspürte ich einen noch nie zuvor erlebten Schmerz. Die Knochen
meines Körpers schienen bersten zu wollen und mein Kopf drohte zu
explodieren. Mir war heiß, denn mein Blut begann zu kochen. Ich litt
unsägliche Schmerzen und hätte sie vorher nicht aufgehört, so hätte ich mich
schwallartig erbrechen müssen. Zu diesem Zeitpunkt lernte ich auf
schmerzlichste Art und Weise den Cruziatus Fluch kennen.
Mit glasigen Blick sah ich sie an. Bettelte um Vergebung und versprach hier
zu gehorchen. Sie lachte: „So ist es fein!“, sprach sie als sei ich ein Hund
der gerade gelernt hatte "Sitz" zu machen.
Ich schniefte leise in meinen Kittel hinein. Keuchend vor Schmerz erhob ich
mich und senkte ergeben meinen Kopf.
„Das sollte dir eine Lehre sein! Ich dulde keinen Wiederspruch. So und jetzt
kommst du mit!"
Sie trat an mir vorbei und ich folgte ihr auf dem Fuße. So gut es eben nur
ging. Denn einen Cruziatus steckt man nicht so einfach weg. Wir stiegen eine
steile Treppe hinauf und gelangten letztendlich in einen langen Flur. Der
Fußboden war mit schwarzen Marmor bedeckt, der unter meinen nackten Füßen
wie ein blank polierter Spiegel glich. Die Wände, die mit dunklen Holzpaneelen
vertäfelt waren, beherbergten viele Gemälde von Hexen und Zauberern, die mich
angewidert anschauten oder hämisch über mein Unglück lachten. Obwohl ich
noch nie in meinem ganzen Leben ein sprechendes Bild gesehen hatte, kümmerte
es mich nicht sonderlich. Meine Aufmerksamkeit galt einem kleinem
kahlköpfigen Wesen mit riesigen Fledermausohren. Eilig war es auf uns zu
gelaufen und verbeugte sich so tief vor uns das dessen Nasenspitze bis zum
Boden ragte.
„Herrin Narzissa! Euer Besuch ist soeben angekommen! Der Meister hat sie
ohne euch empfangen!“
Zunge schnalzend nahm sie es zur Kenntnis und sah mich zornig an.
„Dobby du wirst dieses Muggelgör mit in den Speisesaal nehmen und aufpassen
das sie keinen Unfug treibt. Ich werde mit Draco gleich da sein."
Mit einem Puff verschwand sie.
Dobby reichte mir seine kleine dürre Hand. Er grinste mir aufmunternd zu
und gab mir zu verstehen das ich keine Angst vor ihm zu haben brauchte.
Unsicher nahm ich seine Hand und umklammerte diese fest. Schweigsam führte
Dobby mich in einen riesigen Saal in dessen Mitte ein schwarzer langer Tisch
stand. Ich zählte 22 Sitzplätze von denen zirka vier besetzt waren.
Verstohlen blickte ich in die Gesichter der Anwesenden. Und als ich drei von
ihnen erkannte, blieb ich zitternd stehen. Ich fühlte mich wie ein Lamm an
dessen Schlachttag. Blanke Panik ergriff mich. Natürlich blieben wir nicht
unentdeckt.
„Ah Doppy komm her !“ , zischte Lucius.
Dobby begann mich zu zwicken und zu schieben, damit ich mich in Richtung
Tisch fort bewegte. Ich ballte meine Fäuste so sehr, das ich ein leises
Knacken vernehmen konnte.
„Hab ich es nicht gesagt! ein besonders hübsches Exemplar der Gattung
Muggel. Wenn sie einmal Erwachsen ist wird sie sicherlich ein Schmuckstück
meines Hauses sein. Ich denke sie wird gute Dienste leisten!“
„Oh ja! Ich hoffe ich darf als erste ihre Dienste testen!", spottete der
Mörder meines kleinen Bruders. Er saß mir direkt gegenüber und leckte sich
genussvoll die Lippen.
Angewidert blickte ich in die Augen dieses Tieres. Am liebsten hätte ich ihm
in das stumpfe Gesicht gespuckt. Auf einmal bemerkte ich die Blicke eines
dunkelhaarigen fahlhäutigen Mannes. Er saß neben Lucius und setzte eine
undurchdringliche Miene auf. Auch ihn kannte ich. Er hatte mich in völlige
Dunkelheit gehüllt, als meine Mutter geschändet und ermordet wurde.
„Das wird deiner Frau sicherlich nicht schmecken, wenn du dich mit einem
Muggelkind vergnügst!“ , kommentierte er spitz.
„Ein Kind das ich nicht lache! Wenn ich eines hasse Severus dann ist es
deine scheinheiligkeit! Als sei ihr Alter ein Hindernis für dich! Da hab ich
schon ganz andere Sachen erlebt!“, brummte Grabbe zornig.  „Seit du die
Bälger in Hogwarts hüten musst, bist du ein völlig anderer Mensch! Ich bin
mir sicher das sie schon Flaum zwischen ihren Schenkeln besitzt!“
Snape sah mich Schulter zuckend an.
„Es scheint mir ganz so, als hättest du schon lange den Flaum deiner Frau
nicht mehr bewundern dürfen!“, spottete er trocken. „So ein Unglück aber
auch!“
Lucius stand auf und klatschte in die Hände. Er wollte keinen Streit
zwischen den beiden erleben. Denn das kannte er anscheinend schon zu genüge.
„Ich wäre euch dankbar wenn ihr diese unötige Diskussion auf später
verschieben würdet. Draco und Narzissa sollten davon nichts wissen. Außerdem
gibt es etwas wichtigeres als Muggelmädchen..."
„Und das sagt jemand der einen heidenspaß daran hatte die Mutter der kleinen
dort zu zureiten!“, prustete Grabbe los.
Hektisch blickte ich zwischen diesen Männern hin und her. Ich musste schwer
schlucken. Ich war zwar jung aber nicht jung genug um nicht alles verstanden
zu haben. Entsetzt wich ich einige Schritte zurück. Snape blickte nun wieder
zu Lucius und der vierte Besucher- sein Name war Goyle legte behutsam eine
Hand auf Grabbes wuchtige Schulter und Befahl dem Hauselfen ihm einen Whisky
zu bringen.
„Da fällt mir ein“, begann Snape gelassen und versuchte gekonnt das Thema zu
wechseln.
„Ich habe gehört das Potters Brut, dieses Jahr nach Hogwarts kommen soll!"


Die Stunden in denen sie alle am Tisch saßen und von vergangenen Zeiten
philosophierten schienen nie Enden zu wollen. Da ich die Aufgabe bekommen
hatte Draco zu unterhalten, bekam ich nur hie und da einige Wortfetzen mit.
Vor allem die Geschichte über Harry Potter interessierte mich sehr. Doch da
ich meine Aufmerksamkeit Draco schenken musste, hörte ich nur halbherzig zu.
Draco war ein anstrengender Junge, doch nach einiger Zeit schien er mich
irgendwie zu mögen. Er mochte mich eben so wie ich die alte Katze meiner
Großmutter gemocht hatte. So lange ich nicht in seinem Bett schlief und es
nicht besudelte, duldete er mich.
Die Uhr schlug zehn und ich bekam den Befehl Draco zu Bett zu bringen. Wie
jeder 10 jährige ging das "zu Bett bringen" nicht ohne weitere Diskussionen
von statten. Und da ich den Weg zu seinem Zimmer nicht kannte und Draco mir
partu nicht zeigen wollte wo es lag, führte letztendlich Dobby uns dorthin.
Draco hatte ich am Handgelenk gepackt und zog ihn wie ein gerissenes
Beutetier hinter mir her. Dracos Zimmer hätte einem Prinzen gebührt. Sein
Himmelbett war das schönste was ich je gesehen hatte. Vorhänge aus rotem
Samt umgab dieses. Meine Blicke wanderten zu den vielen Spielsachen die
überall herum lagen. Auf die Bücher in den Regalen und den Postern an den
Wänden. Dieser Lümmel besaß sogar einen eigenen Kamin.
„Du solltest jetzt in dein Bett gehen...“, sagte ich leise und lies ihn los.
„Du hast mir gar nichts zu sagen! Du machst was ich dir sage! Ich bin dein
Herr!", zischte er mir Handgelenk reibend entgegen.
„Ja natürlich du Herr du. Zu was kannst du mich schon zwingen? Du kannst ja
nicht einmal zaubern!" Zwar kannte ich ihn nur wenige Stunden, wusste aber
das junge Zauberer das zaubern erst erlernen mussten. Deshalb war er für mich
keine Gefahr.
Draco sah mich trotzig an. „Kann sein! Aber ich kann meiner Mutter sagen das
du mich schlägst! Und was dann mit dir passiert muss ich dir ja nicht
erzählen!“
Ich seufzte. Damit hatte der Hosenscheißer absolut recht.
„Also was willst du?“, fragte ich ihn letztendlich.
„Bring mir aus der Küche ein stück Kürbiskuchen! Aber schnell!“
„Aber du hast doch erst gegessen!"
„Mutter!!!", schrie er. Hasserfüllt sah ich ihn an.
Woher sollte ich den wissen wo die Küche lag! Und Dobby konnte ich nicht
fragen, denn dieser war in der Zwischenzeit ganz wo anders. Ich ging aus dem
Zimmer und lief durch die düsteren Gänge des Anwesens auf der Suche nach der
Küche. Ich bog um eine Ecke und stieß mit jemanden schmerzhaft zusammen.
„Tut mir leid!“, versuchte ich mich zu entschuldigen. Doch dieser Jemand
packte mich bei den Schultern und drückte mich gewaltsam an die Wand. Noch
immer konnte ich das Gesicht meines Peinigers nicht erkennen. Aber das
musste ich nicht. Denn ich erkannte seine Stimme. Es war Grabbe. Er schien
sich wohl die Beine vertreten zu haben, denn ich hörte noch immer lautes
Gelächter aus dem Speisesaal herüber wabern.
„Was wollen sie von mir?!“ Meine Stimme klang schrill und unwirklich.
„Du wirst  jetzt schön lieb sein!“, raunte er mir mit heißem Atem zu,
während er seinen Unterleib an meinem Bauch rieb. Ich Wand mich wie ein Wurm
am Haken. Mit einer Hand raffte er meinen Kittel in die Höhe und mit der
anderen hatte er mich im Würgegriff.
„B-i-t-t-e“, würgte ich verzweifelt hervor.
Aber er lies nicht von mir ab. Kaum da er seine Hose geöffnet hatte um in
mich einzudringen. Wurde sein Blick plötzlich starr. Wie ein nasser Sack
kippte Grabbe zur Seite und blieb reglos am Boden liegen. Mein Herz raste
vor Angst. Ängstlich blickte ich mich um und erkannte an einer Mauer
gelehnt Snape. Lautlos lief er zu Grabbe und flüsterte im einige Flüche zu.
Danach ging er auf mich zu, packte mich bei der Hand und zog mich mit sich
fort.
Ich wusste nicht ob ich mich bei ihm bedanken sollte oder nicht. Er nahm mir
die Entscheidung ganz schnell ab.
„Glaube ja nicht das ich dies zu deinem Schutz getan habe! Ich habe Mr.
Grabbe vor einer sehr großen Dummheit bewahrt!“
Ungläubig sah ich ihn an.
„Er wird wissen das sie mir geholfen haben!“
„Das glaube ich weniger. Wenn er aufwacht wird er von dieser Geschichte
nichts mehr wissen! Er wird es vergessen haben!“
Snape machte eine kurze Pause und lies mein Handgelenk los. „Du musst dich
vor solchen Zauberern in acht nehmen, sie sind gefährlich! Und du bist nun
mal ein gefundenes Fressen.“
„Gilt das für Sie auch?“, fragte ich ihn trotzig.
„Das gilt auch für mich!“, antwortete er mir. Er machte auf dem Absatz kehrt
und lies mich mit diesen Worten allein. Völlig verwirrt kauerte ich auf einen
Treppenabsatz.
Was würde mir hier noch alles widerfahren! Womöglich würde ich hier meinen
Tod finden.

Ein verständiger Mann schweigt still

 

 

Kapitel 3

 

 

Nun lebte ich seit ungefähr zwei Jahren bei den Malfoys. Selbst ich hätte

niemals daran geglaubt das ich meinen 16. Geburtstag in ihrem Haushalt

überleben würde.

Doch durch Dobbys Hilfe, konnte ich mich recht gut in die Gepflogenheiten der

Malfoys einfügen. Ich tat was mir befohlen wurde und senkte stets meinen

lockigen Haarschopf, wenn man mich ansprach und das wichtigste war,ich widersprach nicht. Wenn ich es doch einmal tat, so bestrafte ich mich für mein Verhalten selbst. Ich war

kein wiederspenstiger Teenager mehr, man hatte aus mir eine perfekte Kopie

eines Hauselfen gemacht. Mit Flüchen und Schlägen hatte man mir meine

menschliche Identität geraubt. Ich hatte schon lange vergessen wie es sich

anfühlte ein Teenager oder gar ein Mensch zu sein. Aber es gab noch andere Dinge die allmählich aus meinem Gedächtnis zu verblassen drohten. Ich vergaß die Stimmen und die Gesichter  meiner Familie. Sie waren nur noch Geister

meiner Erinnerung und für mich so gut wie nicht mehr fassbar. Manchmal hockte ich nur da und versuchte Krampfhaft mich an Mums Stimme zu erinnern. An ihr Summen wenn sie in der Küche stand und Essen für uns zubereitete. Oder an Dads Murmeln wenn er angestrengt über seiner Arbeit brütete. Es gab so viele Dinge an die ich mich zu erinnern versuchte. Aber mir gelang es meist nicht und immer wenn mein Herz vor

Kummer schwer, oder die Einsamkeit zu groß wurde, verbrachte ich meine freie

Zeit -sofern ich welche besaß- mit Dobby.

Doch nun da er frei war, war ich einsamer denn je.

Natürlich freute ich mich für ihn. Nun konnte er das tun was immer er wollte! Wenn er glücklich war, war ich es auch. Ich versuchte es zumindest.

Jetzt da der kleine Hauself nicht mehr hier war, blieb allerdings auch die ganze

Arbeit an mir hängen. Kochen, waschen, putzen, als Prügelknabe  und Lustobjekt für

Mafoys ekelhafte Gäste herhalten. Das waren im groben Zügen meine Aufgaben. 

Wobei die letztere, die schlimmste für mich war. Zwar durften seine Gäste nicht mit mir schlafen-Malfoy verbot es ihnen, da er es als Sachbeschädigung

ansah-, aber er hatte anscheinend nichts dagegen, wenn ich sie mit Mund oderHand

bediente. Ich nahm sogar an, dass er eine kleine Gebühr für mich einstrich.

Denn jedesmal wenn sie mit mir fertig waren, steckten sie ihm einige Galleonen zu. 

 

Dobby hatte mir viel und oft von Harry Potter erzählt, doch an dem Tag als

ich erfuhr das er durch einen Trick Dobbys Freiheit erringen konnte, hasste

ich den Jungen, welchen ich zuvor bewundert hatte, zutiefst. Harry hatte mich um meinen einzigen und besten Freund

gebracht. Wahrscheinlich würde ich ihn nie mehr wieder sehen.

Denn freiwillig würde er sich nicht hier her verirren. Und verübeln konnte ich es ihm wirklich nicht.

 

Das Schuljahr war zu Ende und Draco kam freudestrahlend nach Hause. Er warf

seine Sachen, das hies, seinen Koffer und seinen Umhang in den Flur und

stürzte in das Arbeitszimmer seines Vaters. Doch Lucius saß nicht an seinem

wuchtigen Schreibtisch und schrieb irgendwelche Briefe an das Ministerium.

Stattdessen stand ich mit einem Putzlappen in der Hand am Fenster und reinigte dieses.

Als Draco mich sah hielt er in seiner Bewegung inne. Er legte den Kopf

schief und begutachtete mich. Er grinste.

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„Na wie geht es dir Kida?“

„Gut und dir...“, fragte ich vorsichtig. Draco verhielt sich sehr

merkwürdig. Das alles hatte an Weihnachten angefangen.

Draco grinste süffisant weiter. Unweigerlich strich ich mir mit dem

Handrücken über meine Wangen. Ich fürchtete mich schmutzig gemacht zu haben.

Er lachte mich immer aus, wenn ich schmutzig war. Dann musste ich mir immer

anhören, das ich aussähe wie ein Garten Gnom.

Er trat auf mich zu und sah mir in die Augen. Er war gewachsen und er überragte mich bereits! Und das gerade mit zwölf. Nein ich musste mich

korrigieren. Er wurde am fünften Juni 13 Jahre alt.

Sein Blick glitt über meinen Busen, welcher sich zu meinem Leidwesen deutlich unter dem Kittel abzeichnete. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

Seine Hand glitt über meine Lippen. Er schloss die Augen und seufzte leise.

„Hör auf damit Draco!“, ich schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht.

Dieser Milchbubi was erlaubte er sich denn?

Erschrocken lies er seine Hand sinken. Er erötete leicht. Dann holte er weit aus und gab mir eine schallende Ohrfeige zurück. Schmerzerfüllt wich ich einen Schritt zurück und rieb mir meine Wange.

„Warum wehrst du dich denn so? Das ist alles deine Schuld!",brüllte er mich an.

Ich war schuld? Durfte ich mich denn nicht verteidigen? Nein das durfte ich

nicht, ich vergaß das mir dieses Anrecht verwährt blieb.

Klatsch. Wieder hatte ich mir eine eingefangen.

„Wegen dir bin ich so...ach...“

Klatsch.

„Es ist wirklich deine Schuld! Ich hab mich...“

Just in diesem Augenblick da er mir eröffnen wollte, woran ich schuld war, 

trat Lucius in das Arbeitszimmer ein, gefolgt von Snape, der einige

Pergamentrollen in seinen Armen trug. Insgeheim war ich froh das sein Vater mit Snape im Schlepptau eingetreten war, sonst wären die Ohrfeigen, die Draco mir verabreichte, in eine gute Tracht Prügel ausgeartet.

Wie ein Unschuldslamm stand Draco neben mir und ich rieb mir noch immer die die schmerzende und geschwollene 

Wange.

Aus ihrgend einem unerklärlichen Grund fiel mir ein Bibelspruch dazu ein:

 

Und wer dich schlägt auf einen Backen, dem biete den anderen
auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock.

 

 

Genau jetzt wusste ich, warum ich als Kind es gehasst hatte Sonntags in die

Kirche zu gehen. Gerade deswegen!!

 

Lucius der seinen Jungen seit Weihnachten nicht mehr gesehen hatte, schloss

ihn väterlich in seine Arme.

„Junge du bist ja gewachsen! Wenn wir nicht aufpassen wirst du ein Riese!"

Draco sah zu seinem Vater und dann zu Snape. „Was macht Professor Snape

hier? Wird er mit uns zu Abend essen?", fragte er hoffnungsvoll. Sein

widerliches Geschleime ging mir fürchterlich auf die Nerven. Ich verdrehte die Augen. Ich wusste ja, das Draco Snape förmlich in den Hintern kroch, nur damit er da stand wie Jesus Christ Superstar! 

„Ja und er wird auch einige Tage hier verweilen.“, gab Lucius, Draco und vorallem

mir zu verstehen. Für mich hieß es, ich war Snapes persönlicher Fußabtreter.

Ich musste für sein leibliches und seelisches Wohl sorgen. Das konnte ja spaßig werden.

Snape hatte sich in den letzten zwei Jahren, seit dem ich ihn das letzte mal

gesehen hatte, nicht viel verändert. Er war immer noch so herzlich wie ein

stacheliger Kaktus. Nach meiner Erfahrung, die ich mit ihm hatte, war Snape allerdings ein

genügsamer Geselle und lies einen die meiste Zeit in Ruhe. Da auch er lieber seine Ruhe genoss.

„Da wir das geklärt haben, wäre es vielleicht angebracht Draco zu erläutern

weshalb ich hier bin!“, sagte Snape mit monotoner Stimme.

Lucius nahm an seinem Schreibtisch Platz und gebot seinem Sohn wie auch

Snape sich zu setzen.

„Kida bring uns Wein und einen Tee!“

Wie immer wenn es spannend wurde, bedachte man mich mit irgendwelchen

dämlichen Aufgaben. Wie zum Beispiel Getränke holen.

Als ich mit den Getränken wieder kam, saß Draco apathisch auf seinem Stuhl

und stierte Löcher in die Luft. So wie er aussah hatte es Ärger gegeben. Ich gönnte es ihm von ganzen Herzen. Besonders nach diesen unverdienten Ohrfeigen, die ich hatte einstecken müssen.

„Draco es ist zu deinem Besten!“, gab Lucius ihm zu verstehen.

„Ja aber!"

„Kein aber! Professor Snape wird dir Nachhilfe geben! Schließlich willst du

doch den Hauspokal nächstes Jahr gewinnen! Und dafür musst du etwas tun! Deine Noten sind nicht gerade berauschend!“

„Vater ich wollte doch zu den Flying Dutchmens die spielen an meinem

Geburtstag! Und dazu muss ich nach York. Wenn ich aber Nachhilfestunden

bekomme, kann Ich das ganze vergessen. Ich hab seit einem halben Jahr die

Eintrittskarte für dieses Quiddichspiel! Du selbst hast sie mir noch

gekauft!", argumentierte Draco wild gestikulierend.

Als ich das hörte, musste ich mir ein kichern verkneifen. Der arme Draco

musste an seinem Geburtstag die Schulbank drücken, sehr bedauerlich.

Draco ballte seine Fäuste und sah mich zornig an. "Dumme Kuh", konnte ich in

seinem Augen lesen.

Je zorniger er wurde desto lustiger fand ich es. Und auf einmal lachte ich

los und mein lachen erfüllte den gesamten Raum.

„Vater!“, protestierte Draco aufgebracht.

„Nachhilfe hahaha... der große Draco bekommt Nachhilfe im Zauberstab

schwingen!“

Fehler passieren immer dann, wenn man sich zur Unachtsamkeit hinreißen lässt. Und hätte ich geahnt, welche Bestrafung auf mich hernieder prasseln würde, so hätte ich meinen dämlichen Kommentar einfach hinunter geschluckt und mir fest auf die Zunge gebissen. Aber nein..

„Flagello!“,zischte Lucius.

Lucius Malfoy der oftmals wohlwollender war als seine Frau und mir in

mancher Hinsicht ein klein wenig zugetan war, versetzte mir einen Fluch, der

mich eines Lehren sollte: Beleidige niemals den Sohn eines reinblütigen

Zauberers. Sonst könnte dies deine letzte Tat gewesen sein.

Mit dieser Erkenntnis fiel ich auf die Knie und lies das Tablett mit den

Gedränken fallen. Immer wieder peitschte er mich mit diesen Fluch aus, bis Snape aufstand und die Hand behutsam auf Lucius Schulter legte und ihm etwas

zu flüsterte. Lucius senkte den Zauberstab und sah Snape verwundert an: „Du

mit ihr??“, brachte er völlig perplex über seine Lippen.

Draco blickte von seinem Vater zu Snape und von Snape zu mir. Draco schien

völlig verwirrt zu sein. Zwar konnte er sich denken um was es ging, glaubte

es aber dennoch nicht so ganz.

„Vater ich denke das reicht... sie soll mein Zimmer putzen...das ist doch

Strafe genug...“, versuchte er seinen Vater um zu stimmen.

„Draco geh in dein Zimmer!“

„Vater!“

„LOS ABMARSCH!“, schallt er ihn. Draco sah mir verzeihend in die Augen und

wandte sich zum gehen um. Wütend warf er hinter sich die Tür ins Schloss.

Nun da Draco gegangen war, wandte sich Lucius zu Snape. „Also Sev, wenn ich

dir damit eine Freude machen kann dann sollst du sie haben. Aber eins sei

dir Gewiss, kein anderer durfte es zuvor. Du schuldest mir demnach einen

Gefallen!“, er grinste ihn anzüglich zu. „Kida steh auf! Du wirst den

Professor in sein Zimmer begleiten!"

Aufstehen von was träumte er Nachts? Ich konnte nicht aufstehen denn mir tat

alles weh. Ich würde niergend wo hin gehen! Mein Rücken blutete und war

durchfurcht mit tiefen Wunden.

Meine Beine wollten mich nicht mehr tragen. Ungehalten zog mich Snape auf die

Beine. Er nickte Lucius kurz zu und verschwand mit mir in einem der

Gästezimmer.

Dort angekommen lies er mich los. Ich ging in die Hocke und klammerte mich

an einem Bettpfosten. Hilfe suchend sah ich Snape an. Er würde mir doch

nichts tun oder etwa doch?

Angewidert sah er mich an und schürzte seine schmalen Lippen.

„Zieh dich aus!", sagte er sachlich. Er klang nicht wie jemand der besondere

Lust verspürte einem jungen Mädchen Gewalt anzutun. Er klang vielmehr wie

ein Viehhändler der seine zu kaufende Ware begutachten wollte.

Ich rollte mich wie ein Igel ein, in der Hoffnung, dass er sein Interesse an mir verlieren würde.

Aber dem war nicht so. Er kniete sich hinter mich und riss mir den

zerfetzten Kittel entzwei. Mein Rücken und mein Hinterteil waren entblößt und Scham durchfuhr mich.

„Bitte nicht!“, flehte ich ihn an.

Er sagte nichts, er starte nur auf meinen nackten Rücken. Sein Blick tat mir

in der Seele weh.

Ein „Hmm“ entwich ihm als er in seinen Umhang griff. Snape holte eine kleine

grüne Phiole hervor. Mit einem leisen „Plopp“ entkorkte er sie und goss den

Inhalt in eine Waschschüssel, welche er aus dem Badezimmer herbeigezaubert

hatte.

Mit warmen Wasser, das aus seinem Zauberstab gesprudelt war, füllte er diese

auf.

Behutsam tauchte Snape einen sauberen Lappen in das Gemisch und begann damit

vorsichtig meine Wunden zu reinigen.

„Warum?“, fragte ich ihn. „Warum helfen sie mir immer?“ ,fuhr ich unbeirrt

fort.

„Wäre es dir denn lieber, wenn es anders wäre? Wenn ich dich besteigen würde

wie ein Hengst die Stute!?“

Vor Scham sah ich ihn nicht an.

„Ob ich dir helfe oder nicht liegt nicht in deinem Ermessen. Das ist ganz

allein meine Entscheidung.“

„Andere tun es doch auch...Au!“, fauchte ich ihn an, das säubern der Wunden

war ziemlich schmerzhaft. Irgendwie ergab das alles keinen Sinn. Er war ein Todesser. Todesser kümmerten sich nicht um Muggel. Ganz im Gegenteil. Snape drückte sorgfältig den Lappen aus. So das mein Blut in die Schüssel

tropfte. Kleine Blutwirbel konnte ich darin erkennen die aufstoben und

langsam verschwanden.

„Ich habe es immer vermieden einem Kind leid zuzufügen egal ob Muggel oder

nicht.“

Ich schnaubte verächtlich. Das konnte er seinem nicht vorhandenen Frisör

erzählen.

„Und da werde ich bei dir meine Prinzipien nicht über den Haufen werfen. Du

magst kein kleines Mädchen mehr sein, aber erwachsen bist du noch lange

nicht. Außerdem weis ich selbst wie es ist  wenn...", er hielt inne und

drückte den Lappen noch fester aus. Ich erkannte das etwas mit ihm nicht

stimmte. Er wirkte so angespannt. Nicht so wie sonst, so kühl und gelassen.

„Wenn was?“

„Wenn man von einer neugierigen Göre ausgefragt wird!“, gab er murrend

zurück und legte den Lappen auf den Rand der Schüssel.

Da seine Augen bedrohlich funkelten, biss ich mir auf die Zunge. Zu gern

hätte ich ihn mit Fragen gelöchert.

Mit einem Wink zauberte er mir einen neuen Kittel herbei.

Vorsichtig betastete ich mit meinen Fingerspitzen meinen Rücken. Das Fleisch

war wundersamer Weise verheilt, nur juckender Schorf war noch zu spüren. Ich

nahm den Kittel an mich. Jedoch Schämte

ich mich in seiner Gegenwart, aus und wieder an zu ziehen.

Da er dies zu bemerken schien, nahm er die Schüssel und trug sie in das

Badezimmer um sie dort zu entleeren.

Als ich angezogen war, kam er wieder und nahm auf einem Stuhl in einer Ecke

des Zimmers platz und sah mich lange und durchdringend an.

„Stimmt etwas nicht mit mir?",fragte ich verunsichert. Wer wusste schon, an

was er gerade dachte. Ich zumindest nahm immer das Schlimmste an.

Snape schüttelte seinen schwarzen Haarschopf: „Nein es liegt nicht an dir.

Irgendwie erinnerst du mich an jemanden. Es sind deine Augen Kida. Anders

aber doch irgendwie gleich!“, sagte er leise.

Ich verstand nur Abfahrt und Bahnhof. Musste er jetzt anfangen in Rätseln zu

reden?

Ich machte mir indessen über etwas ganz anderes Sorgen.

„Professor was werden sie Meister Lucius erzählen... was sie mit mir..."

,ich konnte nicht weiterreden weil dies mir so peinlich war, dass ich einen

hoch roten Kopf bekam. Ich wusste das Lucius Snape ausfragen würde.

Über Snapes Lippen huschte ein kaum wahrnehmbares Grinsen.

„Genau das was du gerade Denkst! Ich denke das wird reichen!“

Mir steckte ein dicker Kloß in der Kehle. Mit Tränen in den Augen trat ich

auf ihn  zu und ging vor ihm auf die Knie. Mein Kopf vergrub sich in dessen

Schoß. Ich hatte mir geschworen nicht zu weinen, aber es gelang mir nicht.

Wimmernd und schluchzend suchte ich Trost bei einem Mann der bei der

Ermordung meiner Eltern tatenlos zugesehen hatte. Aber in diesem Moment war

mir das egal.

Sanft legte er seine Hand auf meinen Kopf und streichelte ihn wortlos. Auch

wenn ich es ihm nicht sagen konnte und er es auch sicher nicht hören wollte,

so war ich ihm für diese kleine Geste unendlich dankbar.

Seine Berührung erinnerte mich irgendwie an die meines Vaters. Wann immer ich traurig

gewesen war hatte er meinen Kopf gestreichelt und gesagt das alles wieder

gut werden würde.

Tief versank ich in Snapes schwarzen Umhang und krallte mich wie eine Löwin

darin fest.

„Bitte...ich will hier weg...ich halte das hier nicht mehr aus...ich tue

alles...wirklich...nehmen sie mich mit!“, wimmerte ich bettelnd in seinen

Schoß hinein.

„Weg laufen wäre nicht das Richtige, das schürt nur neue Probleme! Und wo

sollte ich denn mit dir hin? Nach Hogwarts könnte ich dich nicht

mitnehmen...“

Ich hatte gewusst das er so etwas sagen würde. Da ich mir nicht mehr anders

zu helfen wusste, blickte ich auf und warf mich ihm buchstäblich an den

Hals. Meine Lippen pressten sich fesst auf die seinen. Ich hatte im Küssen

keine Erfahrung. Wahrscheinlich war ich so schlecht darin, das er ihn erst

gar nicht erwiedern wollte. Erschrocken wich ich von ihm zurück.

Er nahm mein Kinn zwischen seine Hand und blickte mir tief in die Augen.

„Wer seinen Nächsten schändet, ist ein Narr; aber ein verständiger Mann

schweigt still.“

Ungläubig sah ich ihn an.

„Ich habe das schon einmal gehört...“

„Es stammt soweit ich weis aus der Bibel der Muggel!“

„Sie kennen dieses Buch?“

„Wahrscheinlich das einzig sinnvolle was die Muggel je zu Stande gebracht

haben...“

Ich blickte an ihm vorbei und fixierte irgendeinen fiktiven Punkt an der

Wand.

„Sind sie mir böse...ich meine wegen dem Kuss!?“

Behaarlich schüttelte er seinen Kopf. Er beugte sich nach vorne und gab mir

einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich schloss die Augen. Er hatte eindeutig

mehr Erfahrung darin als ich.

Die Offenbarung




Kapitel 4


Draco musste wie ein Tiger vor Snapes Zimmer auf und ab gelaufen sein, denn
als ich das Zimmer verließ, blieb er atoc stehen.
Er stürmte auf mich zu und sah mich besorgt an.
„Kida es tut mir Leid...ich wollte nicht das das passiert!“,sagte er
reumütig. Er duckte sich vor mir wie ein geprügelter Hund.
Erstaunt über seine Gefühlsregung blickte ich ihn verwundert an. Da ich aber
noch immer sehr wütend auf ihn war ging ich an ihm,ohne etwas zu sagen
vorbei. Sollte der Bengel doch bleiben wo der Pfeffer wuchs.
„Kida bleib sofort stehen!“, befahl er mir. Draco konnte es nicht lassen. Er
machte mit seinem Verhalten immer alles kaputt.
Natürlich blieb ich stehen, was hätte ich den tun sollen.
„Wegen den Ohrfeigen...das tut mir Leid...wirklich!“, brachte er stockend
hervor. „ Und das mit Snape ebenfalls...weißt du  ich hab...ich hab..“,
stotterte Draco nun mit hochroten Kopf.
„Draco was willst du mir eigentlich sagen? Das Kind ist jetzt in den Brunnen
gefallen und wird darin wahrscheinlich ersaufen, ich habe deine
Entschuldigung zur Kenntnis genommen aber ob ich sie annehme ist eine ganz
andere Sache. Bitte tue mir nur einen Gefallen, rede nicht um den heißen
Brei herum, ich hab keine Zeit für solche Spirenzien, ich muss noch Wäsche
waschen!“
Draco war der einzige mit dem ich jemals so reden konnte. Zwar führte er
sich oft auf wie Graf von und zu Großkotz, aber anders als der Rest der
Familie dachte er oft über seine Fehltritte nach und war bereit sich zu
entschuldigen. Jedoch hielten diese Anwandlungen nie sehr lange an.
„Weißt du was...vergiss es einfach du bist es echt nicht Wert. Wie sollte
eine dreckige Muggel wie du das verstehen können!“
„Ja was denn?“,
Seit heute Nachmittag versuchte ich heraus zu finden was mit ihm los war.
Aber anstatt mir zu sagen was er von mir wollte, musste mich der blöde Kerl
ständig beleidigen.
„Du kannst mich mal!“
„Danke du mich auch!“, spie ich ihm noch hinter her als er sich auf seinen
Hacken umdrehte und wütend davon stapfte.

Die nächsten Tage bekam ich weder ihn noch Snape zu Gesicht. Wahrscheinlich
kam Draco in den Genuss seiner Nachhilfestunden.
Das konnte mir eigentlich nur recht sein. Von Draco hatte ich im Moment die
Schnauze voll.
Ich saß in der Küche und schälte mit wenig Lust die öden Kartoffeln für den
noch öderen Kartoffelauflauf, den ich für Draco zu seinem Geburtstag
zubereiten sollte.
Als ich soweit fertig war und den Ofen anheizen wollte, damit ich die
Auflaufformen in den Ofen schieben konnte , hörte ich das schellten eines
Glöckchen.
Wenn man zum Kücheneingang hinüber sah, konnte man eine klotzige
kistenähnliche Vorrichtung über der Tür erkennen.
Darin enthalten waren gut sichtbar von außen, einige Glöckchen mit
Zimmernummern befestigt. Jedes Glöckchen führte zu einem anderen Raum oder
zu der Eingangstüre des Hauses Malfoy. Insgesamt waren es 21 von diesen
Nervtötenden Dingern.
Das Glöckchen Nummer sechs läutete. Ich seufzte laut auf, denn dieses
Gebimmel kam aus Dracos Zimmer.
Vorsorglich nahm ich ein Stück Kürbiskuchen und Waldmeisterlimonade mit. Das
wollte er stets von mir haben. Es war wie eine Droge für ihn.
Hurtig eilte ich zu seinem Zimmer und trat mit meinen Fuß kräftig gegen die
Tür, so klopfte ich an, da ich meistens die Hände voll hatte. Gut ich muss
zugeben das ich bei Dracos Tür fester zu trat als es vielleicht nötig
gewesen wäre. Die Tür hatte auch schon einige erhebliche Macken.
„Na los mach die Tür auf Draco das Zeug ist schwer!“
Mit einem heftigen Ruck ging die Tür auf und ich sah nicht in die blass
blauen Augen von Draco sondern ich starrte auf Snapes hoch erhobene Brust.
Ich blickte nicht hoch, denn in meinem Bauch kribbelte es auf einmal so
komisch. Die letzten Tage hatte ich nur an ihn gedacht und ich wusste nicht
einmal warum.
Egal was ich tat ich musste an ihn denken. Immer wieder ertappte ich mich
dabei das meine Finger verstohlen über meine Stirn glitten. Über die Stelle
die er mit seinen Lippen sanft berührt hatte.
„Warum störst du uns mit deinem getrampel? Ich habe dich nicht gerufen.
Verschwinde!“
Ich schluckte schwer. Da war nichts von zärtlichen Worten. Ich hatte mir
sowas wie „Schön dich hier zu sehen.“ oder „Kida deine Augen sind so
wunderschön!“ ausgemalt. Pustekuchen, er war so nett wie eine Tarantel.
„Professor ich habe sie gerufen...“, rief Draco.
Snape trat zur Seite und lies mich in Dracos Zimmer eintreten. Ich stellte Draco
das Tablett mit dem Kuchen und der Limonade auf den Schreibtisch.
Als ich gehen wollte hielt mich Draco mit Worten zurück:
„Warte Kida, kannst du dich bitte setzen und warten bis ich fertig bin?“
Ich nickte und nahm auf der Bettkante platz. Snape schien das überhaupt
nicht zu gefallen, denn er schenkte mir immer wieder böse Blicke.
Wenn ich ehrlich war, war mir das so ziemlich egal. Hauptsache ich konnte
ihn sehen. Vielleicht musste er mich so grob behandeln damit er nicht
aufflog. Oder er war nur ein Lügner der übelsten Sorte.
Einen Honig um den Bart schmieren, damit man es freiwillig mit ihm trieb.
Ich wurde wütend auf ihn weil er mir keine wohlwollende Blicke schenkte.
Stattdessen zwinkerte mir Draco zu.
Worauf er von Snape einen heftigen Klaps mit einem Buch auf den Hinterkopf
bekam.
„Konzentrieren sie sich Mr. Malfoy!“
„Au! Das tue ich doch Sir!“
„Ja natürlich, sie zwinkern einem Mädchen hinterher, deren ihrer nicht
gebührt.“
Draco sah seinen Lehrer wutentbrannt an.
„Sie haben doch mit ihr geschlafen!! Sie müssten sich schämen nicht ich!“
Er zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf den verblüfft wirkenden
Snape. Es dauerte nur wenige Momente bis Snape ein süffisantes Grinsen
entfuhr.
„Und wenn schon, da ich eh nicht vorhabe mich jemals fortzupflanzen kann das
ihnen und der Rest der reinblütigen Gesellschaft egal sein!“
Gekonnt nahm Snape dem Jungen den Zauberstab aus der Hand und steckte ihn
ein.
Erschrocken über diese Szene hatte ich mich in eine Ecke verkrochen. Draco
schrie seinen Lehrer mit allem erdenklichen Dingen an. Snape sagte dazu
nichts, er grinste nur.
Als jedoch Draco Snape schlagen wollte sprang ich nach vorne und stellte
mich zwischen die beiden. Behutsam redete ich auf Draco ein.
„Komm schon... lass es gut sein... wenn das dein Vater erfährt wird er eine
Stinkwut auf dich haben,
es ist doch dein Geburtstag...das ist doch alles nicht so schlimm gewesen.“
„Kida du hörst dich an als wolltest du ihn beschützen! Sag mal bist du blöd?
Oder hat dir das mit ihm etwa gefallen!“
Schnell blickte ich zu Snape. Und Draco spürte das ich etwas für diesen Mann
zu empfinden schien.
Sein Blick sprach Bände.
Plötzlich  packte mich Snape am Arm und warf mich unsanft aus Dracos Zimmer.
Schallend warf er die Tür ins Schloss und schien Draco so tüchtig die
Leviten zu lesen.
Seine Stimme konnte ich bis weit in den Flur hinein hören. In Dracos Haut
wollte ich nicht stecken.

Am Abend saß Draco,
im Kartoffelauflauf herum stochernd am Tisch und warf mir- ich stand an der
Tür und wartet auf Anweisungen der Malfoys- vorwurfsvolle Blicke zu.
Snape und Lucius unterhielten sich angeregt über den entlaufenen
Massenmörder Sirius Black und Narzissa überhäufte ihren Sohn mit
Glückwünschen und Geschenken.
Nachdem Draco seine unzähligen Präsente geöffnet  und diese ungerührt neben
sich aufgestapelt hatte, schnaubte er verächtlich,
als er sah das ich meine Aufmerksamkeit Snape widmete. Meine Augen waren nur
auf ihn geheftet.
„Kida hilf mir meine Geschenke in mein Zimmer zu bringen!“ ,befahl Draco
mir.
„Aber beeilt euch...ich möchte noch ein Foto von uns machen!“, gab ihm seine
Mutter zu verstehen.
Draco nickte.
Ich nahm einige seiner Geschenke und trug sie mit ihm zusammen in sein
Zimmer hinauf.
Dort nahm er sie mir ab und warf sie auf sein Bett.
„Kida ich muss mich wirklich bei dir entschuldigen...“
„Das hatten wir doch schon...“, seufzte ich.
„Jetzt hör mir doch erst mal zu.“, sagte er bestimmt. „Ich weis das ich
immer alles falsch mache...aber... ich hab dich sehr sehr gern...eigentlich
mehr als nur gern...und es treibt mich immer auf die Palme wenn die Leute
dich so anglotzen oder du
Dinge mit ihnen tun musst.“, er schüttelte sich angewidert. „Oder das mit
Snape, einfach nur widerlich...“
Erschrocken über sein Geständnis schlug ich mir die Hand vor dem Mund.
„Ach Draco das mit Snape...wie soll ich dir das erklären...“
„Musst du wieder mit Snape anfangen Kida. Ich hab mich in dich verliebt
zählt das denn nicht?“
„Draco dein Vater wird mich dafür umbringen, das ist dir doch klar. Außerdem
bist du drei Jahre Jünger als ich!“
Draco nahm meine Hand und drückte sie leicht. „Das ist mir egal...“, ich
stieß ihn weg.
„Mir aber nicht!“
„Dann stehst du doch auf ältere Männer was? Soll ich dir mal zeigen was dein
ach so angebeteter Professor Snape so alles auf dem Kerbholz hat!“
Ich legte den Kopf schief und sah ihn neugierig an. Wie wollte mir Draco
Snapes Vergangenheit zeigen? Ich entzog ihm meine Hand und legte eine
geschäftsmäßige Miene auf.
„Ok!“
Triumphierend sah Draco mich an. Er ging an mir vorbei und ich folgte ihm
auf dem Fuße. Wir beide gingen in Lucius Arbeitszimmer. Hinter Lucius
Schreibtisch stand ein dunkles Regal übersät von Büchern, Phiolen und
Schalen. Er nahm eine der flachen Schalen heraus und stellte sie mir auf den
Schreibtisch. Dann ging er wieder zu dem Regal zurück und schien etwas
besondres zu suchen.
Ich blickte mich immer wieder hektisch zur Tür um, denn mein Inneres sagte
mir, dass dies Verboten war.
„Sag mal darfst du das eigentlich?“
„Ja sicher!“, gab er mir prahlend zurück. Das er etwas im Schilde führte,
daran dachte nicht. Meine Neugier war größer.
Er öffnete eine kleine Truhe und holte eine winziges Fläschchen heraus.
„Ah hab ich dich!“
Draco entkorkte es und träufelte einige Tropfen in die steinerne Schale
hinein. Neugierig trat ich einige Schritte auf dieses Ding zu. Ich spähte
über dessen Rand und erkannte einen silbernen Wirbel darin.
„Draco was ist das?“
„Ja du unwissende, das ist ein Denkarium. Wir Zauberer können darin unsere
Gedanken und Erinnerungen sichtbar machen. Ich habe einige Tropfen von der
Erinnerung meines Vaters hinein getan, wenn du willst kannst du es dir
anschauen!“
„Und du?“, fragte ich misstrauisch.
„Ich kenne das schon. Ich muss mir das nicht noch einmal ansehen.“
„Und wie?“
Draco erklärte mir was ich zu tun hatte. Ich senkte meinen Kopf über die
Schale und meine Nasenspitze berührte die silbrige Flüssigkeit.
Plötzlich befand ich mich in einem fremden Haus wieder. Es roch  unangenehm
nach frischem Blut und überall wohin man trat,lagen Scherben, und
zersplittertes Holz.
Bücher lagen überall umher.  Mein Herz raßte als ich unter einem Regal einen
leblosen Mann liegen sah. Seine Hand hielt einen Zauberstab fest umklammert
und seine Augen waren weit aufgerissen. Dieser Blick, er war der gleiche wie
bei meiner Mutter gewesen! Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
Im zweiten Stock hörte ich ein leises Wimmern und ein Lachen. Ich riss meinen
Mut zusammen und ging vorsichtig die Treppe hinauf.
Genau vor mir stand Lucius, erschrocken starrte ich auf dessen Rücken. Er
drehte sich zu mir um und schien mich gar nicht zu bemerken. Ich streckte
meine Hand aus und legte sie auf seine Schulter. Keine Reaktion.
Ich flüsterte ihm etwas ins Ohr. Wieder keine Reaktion. Und da verstand ich.
Ich war ein unsichtbarer Beobachter in dieser Erinnerung.
Mich konnte man weder hören noch sehen, geschweige spüren.
Mit diesem Wissen eilte ich an Lucius vorbei und ging in das Zimmer, von dem
die Laute gekommen waren.
Was ich da sah ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Eine junge Frau kniete splitterfaser Nackt vor einem Zauberer dessen Gesicht
mit einer Maske verhüllt war. Sie bettelte um Gnade, doch ihr flehen wurde
nicht erhört. Der Zauberer packte sie an den langen blonden Haaren und warf
sie grob auf das nahe stehende Bett.
Mit entsetzen schlug ich mir die Hand vor den Mund. Als sie vor Schmerz
anfing zu weinen. Unbarmherzig bedachte der Zauberer sie mit dem Cruziatus.
Immer und Immer wieder, bis sie anfing Blut zu spucken.
Lucius trat in das Zimmer ein gefolgt von einem Wolfsartigen Kerl namens
Fenrir Greyback . Er war groß, schmutzig und er stank dermaßen, das mir übel
wurde.
„Lasst sie mich fressen, so lange sie noch frisch ist!“, knurrte Greyback.
Erst jetzt erkannte ich, das er
die Zähne eines Werwolfes besaß.
„Nur Geduld, lass Severus seinen Spaß haben. Du wirst doch deinen Spaß
haben?“
Der angesprochene nahm die Maske ab und enthüllte sein bleiches Gesicht. Es
war Snape, um etliches jünger als er es jetzt war. Wie alle in diesem Raum.
Er bleckte seine Zähne und sah ohne zu den anderen zu blicken auf die sich
noch kaum regende Frau. Am liebsten hätte ich ihn aufgehalten, aber es war
nur eine Erinnerung. Dieser Snape ähnelte in keinster Weise dem Snape den
ich kennen gelernt hatte.
Snape öffnete seine Hose und zwängte sich zwischen ihre Schenkel. Wie ein
Tier stieß er in sie hinein und sagte immer wieder leise zu ihr, das sie es
gleich hinter sich hätte. Es klang wie blanker Hohn in meinen Ohren.
Als er sich in ihr Ergossen hatte und sich von ihr weg rollte, hob er
seinen Zauberstab und zielte dem armen Wesen genau zwischen die Brüste.
Mitten in ihr Herz.
„Avada Kedavra!“
Ein grüner Lichtblitz und sie war von ihrem Leid erlöst. Fenrir Greyback
jaulte ungläubig auf.
„Was hast du getan? Ich wollte frisches Fleisch!“
„Du elendiger Köter du kannst sie jetzt auch noch fressen!“, zischte Snape
ungehalten.
Geschockt sah  ich zu der Toten. Greyback stürzte sich auf sie und riss
faustgroße Stücke aus ihrem
Leib heraus. Mir wurde schlecht und ich  hatte das unsägliche Gefühl mich
übergeben zu müssen.
Auf einmal verspürte ich einen unsäglichen Schmerz in meinem Nacken und die
Erinnerung verblasste. Lucius Malfoy hatte mich im Genick gepackt und mich
aus dem Denkarium gezogen.
Ich blickte mich um und sah nirgendwo Draco, er hatte mich ins offene Messer
laufen lassen.
„Meister Lucius Draco hat mir das alles hier gezeigt...er wollte nicht
zuschauen, da er das schon kannte!“
„Das glaube ich weniger. Draco sitzt schon seit einer halben
Stunde bei uns. Draco weis, das er hier nichts zu suchen hat. Also schiebe
nicht die Schuld auf ihn!“
Lucius sah auf das Fläschchen mit dessen Erinnerung darin. Er grinste.
„Ah... du konntest wohl von Professor Snape nicht genug bekommen? Ja er ist
schon einer...“
Sein griff in meinen Genick wurde fester. Seine Augen formten sich zu
Schlitzen. „Aber er ist nicht dein Herr, das bin immer noch ich!“
Er drückte mich auf den Schreibtisch nieder so das ich Bauchlinks darauf zu
liegen kam.
Seine Hand glitt unter meinen Kittel und er schob gewaltsam meine Beine
auseinander. Dann spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Unterleib.
Still rannen mir die Tränen über die Wangen und tropften auf einige
Pergamentblätter.
Seine Hände packten hart meine Hüften, er krallte sich beinahe darin fest
und je länger er in mich stieß desto unruhiger wurde sein Rhythmus.
Keuchend warf er seinen Kopf in den Nacken und biss sich genussvoll auf die
Lippen.
Immer wieder wimmerte ich ein „Au!“, oder ein „Bitte nicht!“
Aber was konnte ich schon erwarten.
Als er mit mir fertig
war. Sah er mich triumphierend an, vor allem das Blut welches zwischen
meinen Schenkeln floss. „hmm...ich hätte das schon längst tun sollen...“
Ich sank auf den Boden und weinte markerschütternd. „Das Snape dich nicht
entjungfert hat wundert mich ein wenig. Aber anscheinend hat er eine
gewisse Affinität für andere Öffnungen!“
Lucius schloss seinen Hosenstall und fuhr sich mit einer Hand durch die
Blonden Haare.
Mit hoch erhobenen Kopf schritt er zur Tür und kurz bevor er hinaus ging
drehte er sich noch einmal zu mir um. „Mach die Schweinerei hier weg!“
Dann war er auch schon verschwunden.
Ich ballte meine Fäuste und schlug sie hart auf den Boden auf. Nie mehr
würde ein Malfoy Hand an mich an legen. Ich stand auf ohne den Schmutz den
Lucius hinterlassen hatte weg zu wischen.
Mit festen Schritten marschierte ich in die Küche. Ich nahm mir ein
Küchentuch und packte darin ein wenig Brot, Käse, und zwei Äpfel ein, das
musste reichen.
Mit dem Bündel in der Hand ging ich wieder aus der Küche und eilte auf
Zehenspitzen die Flure entlang. Mit viel Glück war ich bis zur Eingangstür
gekommen ohne das mich jemand entdeckte.
Leise öffnete ich die Tür und flitzte schnell durch einen Spalt hindurch. So
leise wie ich sie geöffnet hatte so leise schloss ich sie auch wieder.
Das ich allerdings bei dieser Aktion beobachtet wurde, wusste ich natürlich
nicht.
So schnell wie mich meine Beine trugen rannte ich durch den riesigen Garten
der Malfoys. Das einzige Hindernis stellte nur noch das riesige Eiserne Tor
dar. Mir blieb nichts anderes als über das Tor zu klettern. Das Bündel mit dem Proviant
warf ich in einem hohen Bogen darüber. Kaum da ich meinen Fuß zwischen die
Streben gesetzt hatte, um mich hoch zu ziehen, umfasste jemand meine Taille
und setzte mich wieder auf den Boden zurück.
Trotz der Dunkelheit konnte ich Snapes Gesicht gut erkennen. Snape war ein
Mörder und noch ein grausamer dazu. Das wusste ich jetzt. Meine Gefühle die
führ ihn aufgeblüht waren, wurden durch die Bilder in meinem Kopf im Keim
erstickt. Snape war böse. Er war der Teufel. Warum sollte sich dies geändert
haben.
„Lassen sie mich sofort los!“
„Hab ich dir denn nicht erklärt das weglaufen nichts bringt! Hast du mir
nicht zugehört als ich dir das gesagt habe!?“
„Sie brauchen mir gar nichts mehr zu sagen, sie widerliches Monster!!“
Er schien mein Verhalten nicht zu verstehen. Denn er strich mir sanft über
meine Wange. Für einen kurzen Moment fühlte ich wieder diese Geborgenheit.
„Ich weis nicht was passiert ist, aber wir können darüber reden, komm in
mein Zimmer!“
Dann schossen mir wider diese Bilder von ihm in den Kopf.
„NEIN!“,schrie ich ihn an.
Ich schlug ihm die Hand aus meinen Gesicht, bückte mich und hob eine
Handvoll Sand auf, um es diesem ekelhaften Kerl, mitten in das verlogene
Gesicht zu schleudern. Mein Wurf verfehlte sein Ziel nicht. Snape versuchte sich verzweifelt den
Schmutz mit seinem Umhang aus den Augen zu wischen. Indessen nutzte ich die
Gelegenheit um über das Tor zu klettern.
„Wenn ich dich...in die Finger bekomme... zieh ich dir den Hosenboden stramm!“
Snape torkelte um her und ich hatte mein Bündel geschnappt und lief so
schnell ich nur konnte in die Freiheit.

Mr. Smith Wool Chest

 

Kapitel 5

 

 

Seit Tagen war ich frei und konnte gehen wohin ich wollte. Meist wanderte

ich des Nachts fernab der Wege und schlief wenn es mir sicher erschien am
Tag.
Die Angst saß mir wie eine allzu schlechte Angewohnheit ständig im Nacken.
Zugern wäre ich nach Amesbury gegangen um mir von der hiesigen Polizei
helfen zulassen. Aber das konnte ich nicht. Diese ländliche Stadt lag zu
nahe am Wohnsitz der Malfoys. Und so blieb mir nichts anderes übrig als
tagelang mit wund gelaufenen Füßen und ohne Nahrung- meinen Proviant war
bereits verbraucht-umher zu irren.
Halb verhungert erreichte ich letztendlich Corsham. Es war ein kleines
mittelalterlich wirkendes Städtchen dessen Stadtzentrum recht beschaulich
war. Die Wollindustrie war hier vor vielen Jahren angesiedelt gewesen und
hatte der Stadt einen gewissen Fingerabdruck hinterlassen. Egal wohin man
schaute, überall fand man niedliche kleine Geschäfte die irgendetwas aus
Wolle verkauften. So stand ich an einem dieser Geschäfte, es hieß "Mr. Smith
Wool Chest" und sah mit Neid auf die wunderbaren Auslagen des Schaufensters.
Pullover, Unterwäsche und vor allen die hellblauen Socken, entlockte mir
einen verzückten Seufzer. Mein Staunen blieb nicht lange unentdeckt.
Auf der anderen Seite der Fensterscheibe winkte mir ein älterer Herr zu.
Freundlich blickte er über seine Halbmondgläser hinweg und lächelte mir
herzlich entgegen. Zaghaft lächelte ich zurück, wandte mich aber schnell um
da ich gehen wollte. Schließlich musste ich ja das Polizeipräsidium
aufsuchen.
Zwar war Corsham eine kleine Stadt, jedoch sehr geschäftig. Unzählige Autos
brummten an mir vorbei und ließen mich nicht auf die andere Straßenseite
überwechseln. Es gab hier weder Ampel noch einen Zebrastreifen. Ich wartete
auf eine Lücke die sich auftat. Als ich meine Chance sah um über die Straße
zu laufen, wurde mir auf einmal schwindelig. Mitten auf der Straße spürte
ich wie das Blut von meinem Kopf in meine Beine sackte. Ich drohte ohnmächtig
zu werden. Mein Blickfeld verengte sich und direkt vor mir tauchte plötzlich
ein rotes Auto auf. Ich schloss die Augen und machte mich auf den Aufprall
bereit. Vielleicht würde es schnell gehen und ich sah meine Familie im
Jenseits wieder.
Doch statt des Aufpralls, bemerkte ich ein komisches ziehen hinter meinem
Nabel.
Als ich die Augen wieder öffnete, erblickte ich den freundlichen älteren
Herrn, den ich wenige Augenblicke zuvor bei Mr. Smith Wool Chest gesehen
hatte. Ich befand mich nicht mehr auf der Straße sondern ich hockte auf
einem gemütlichen blauen Kanapee.
Verdutzt blickte ich mich um. Es war das Geschäft an dem ich stehen
geblieben war. Nur das ich jetzt drinnen saß und mich zwei Herren von oben
bis unten begutachteten- der andere war hinter der Theke hervor geeilt und
wuselte hektisch um uns herum. Dieser sah aus als habe er sich geradewegs in
einen Farbtopf geworfen. Grüner Pullunder, gelbes Streifen Hemd und purpurne
Hosen. Gekrönt mit  einer brünetten Haartolle, welche Elvis vor Neid hätte
erblassen lassen. Das ein so hübscher junger Mann sich so verunstalten
konnte war mir wirklich ein Rätsel.
Und der andere, der sah einfach nur magisch aus, wie Merlin höchst
persönlich. Wahrscheinlich war er auch genauso alt. Er tippte sich an die
krumme Adlernase und zwinkerte mir verschmitzt zu.
„Du hattest wirklich Glück meine Liebe, dass ich gerade denselben Weg einschlug wie du! Einfach
ohnmächtig zu werden auf offener Straße, kann sehr gefährlich werden!“ Völlig perplex sah ich den alten Mann an und nickte ihm zu. Aber was hätte ich denn auch tun sollen? Ich konnte das ja nicht beeinflussen ob ich ohnmächtig werden würde. Und mir ging es noch immer Hundsmiserabel. Ich war müde und ich litt unter großen Hunger und Durst. Mein Magen knurrte wie ein mürrischer Wolf.

Der jüngere von den Beiden sah mich mitleidig an und schien genau zu wissen, was ich jetzt in diesem Moment zu brauchen schien.
„Tee und ein Stück Käsekuchen?“, flötete er freundlich. Irritiert über sein
weibisches Gehabe nickte ich ihm zu. Im Augenblick war mir alles Nahrhafte sehr willkommen!“
Wie von Geisterhand waren die Sachen auf einem Tablett erschienen und
dufteten herrlich. Warum wunderte mich das nicht?
Ich floh vor Zauberern um von Zauberern gerettet zu werden. Reine Ironie des Schicksals oder Karma würde mein Dad sagen, wenn er noch am Leben gewesen wäre.  Gab es denn
keine normalen Menschen mehr auf diesen Gott verdammten Planeten?
Wuselnd trat der Mensch gewordene Papageie auf mich zu und drückte mir das
Tablett in die Hand. Dann holte er aus seiner Hosentasche eine Nagelfeile
und begann sich die Nägel zu maniküren.
Der Alte sah ihn grinsend an, schüttelte aber dann seinen grauen Haarschopf. Als
ich den Kuchen mit nur zwei Bissen in meinen Mund gestopft hatte und wie ein
Backenhörnchen auf dem Kanapee saß, blickte er mich mitleidig an.
„Verzeih, das wir uns beide nicht vorgestellt haben!“
Gewand deutete er auf den anderen. „Das hier ist  Mr. Finlay Montgomery
Smith er ist der Besitzer dieses Ladens!"
Mr. Smith strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste mir
fröhlich zu.
„Und ich bin Albus Percival Wulfric Brain Dumbledore. Aber du kannst
Dumbledore zu mir sagen!“
Sein Name wie auch seine ganze Erscheinung war sehr außergewöhnlich.
„Das es so viele Zauberer gibt, der blanke Irrsinn!“ Erstaunt über mein Wissen, nickte
Dumbledore.
„Du weist was wir sind?“; hackte der alte Mann noch einmal nach.
„Ja ich habe schließlich lange genug unter euresgleichen leben müssen, das
mir jede Kleinigkeit auffällt, ist ja auch nicht so, das aus heiterem Himmel, Tee und Käsekuchen auf einem Tablet herabfallen!“

Dumbledore lächelte, er schien sich zu denken, dass ich wohl Recht hatte. Der alte Zauberer nahm neben mir Platz und Mr. Smith war hinter der Theke
verschwunden um einige Kleidungsstücke auszuzeichnen. Natürlich war mir klar
das er zuhörte, denn seine Augen wanderten immer wieder zu uns hinüber.
„Warum führt er hier einen Laden den Muggel besuchen können? Hat er keine
Angst entdeckt zu werden?“ Ich klang forscher als es eigentlich gedacht war.
„Und was suchen Sie hier? Schließlich fallen sie auf wie ein bunter Hund!“ Ich musste fragen, wie sonst konnte ich erfahren,
ob sie Freund oder Feind waren. Genau Das schien sich der alte Zauberer
ebenfalls zu denken.
Dumbledore blickte verständig über seine Brille hinweg und schien sich über
etwas Gedanken zu machen. „Quid pro quo. Ich erzähle dir etwas und du
erzählst mir etwas!“, schlug er mir vor. Ich nickte.
„Also zu deinen Fragen. Mr. Smith ist ein Muggelstämmiger Zauberer und hat
das Geschäft von seinem Vater übernommen, zudem ist er in Corsham recht
beliebt! Zudem stand es für ihn nie zur Diskussion, den Laden von seinen Eltern nicht zu übernehmen! Er liebt diese Tätigkeit einfach! Es gibt viele Hexen und Zauberer die ganz normale Muggeljobs haben und diese aus Überzeugung und Leidenschaft nachgehen.“

Ungläubig sah ich Dumbledore und Mr. Smith an. Insgeheim hatte ich geklaubt das alle Hexen und Zauberer unter ihresgleichen bleiben wollten und mit uns Muggeln nichts zu tun haben wollten.

„Was bedeute eigentlich genau Muggelstämmiger?"
„Es bedeutet dass meine Eltern Muggel waren!"
antwortete Mr. Smith trällernd. Ich sah zu Dumbledore um mir dies bestätigen
zu lassen. In meinem Kopf schwirrte und brummte es. Muggel konnten kleine Hexen und Zauberer zur Welt bringen.
Irgendwie fand ich den Gedanken gruselig abwegig zugleich. Ich kam mir vor, wie Steinzeitmensch dem man weiß machen wollte, dass die Erde eine Kugel sei. Und da Dumbledore ohne mit der
Wimper zu zucken ihm zunickte musste es wohl stimmen.
„Und zu deiner zweiten Frage. Ich habe hier Socken eingekauft!", voller
Stolz hob er seinen Umhang in die Höhe und präsentierte mir seine rot-weiß
gestreiften Wollsocken. „Wenn man in meiner Situation ist, bekommt man an
Geburtstagen und Weihnachten immer nur Bücher geschenkt. Ich persönlich
würde mich über ein paar warme Socken mehr freuen!“
Ich musste kichern. Aber da ich selbst seit zwei Jahren keine Socken mehr
trug konnte ich ihn sehr gut verstehen.
„So jetzt bin ich dran. Zuerst einmal würde ich gerne wissen wie du heißt!
Und wo du her kommst?“
„Mein Name ist Kida Kutesa und ich...“, ich hielt inne da ich schwer schlucken
musste „Und ich wurde in Südafrika geboren. Meine Familie kam vor zwei
Jahren nach England ...“
Und so kam es, dass ich Dumbledore meine Geschichte erzählte. Natürlich
erzählte ich ihm keine Details und auch keine Namen. Denn noch immer
fürchtete ich mich vor den Malfoys. Es wurde bereits dunkel und Mr. Smith
schloss sein Geschäft ab.
Dumbledore  hatte sich meine Geschichte angehört und dachte angestrengt
nach.
„Weist du eigentlich was dein Name bedeutet in der Sprache der Kiowa? Er
bedeutet: „ die die aus der Finsternis empor steigt. Ein passender Name für
dich!“
„Kio.. was?", fragte ich verdattert.
„Ein Indianerstamm! Wie gesagt ich bekomme zu viele Bücher geschenkt..“, er
seufzte leise. „Du hast viel durch machen müssen und du hast keine Menschenseele deren du dich anvertrauen könntest. Da du aber minderjährig und
völlig Mittellos bist, kann es gut sein das dich die Muggel Polizei in das
nächstbeste Flugzeug setzt um dich in St.Johannesburg in ein Waisenhaus der
übelsten Sorte zustecken.
Natürlich gäbe es da noch eine weitere Möglichkeit. Ich bin Direktor einer
Schule für Hexerei und Zauberei und ich könnte dich eventuell mitnehmen.
Jedoch sollte ich dich warnen. Die Schule ist durch einige Muggelabwehr-Zauber geschützt. Was bedeutet, dass kein Muggel so einfach hineinspazieren
kann. Ich müsste den Zauber justieren damit nur du hineinkommst! Aber ohne
die Erlaubnis des Zauberreiministeriums ist das nicht möglich. Unzählige
Genehmigungen müssen unterzeichnet werden, und das könnte dauern. Die
Bürokratie ist überall sogar bei uns Zauberern.“
Mr. Smith trat auf uns zu und setzte eine ernste Miene auf. „Also wie ich
die Sache sehe, muss Kida irgendwo bleiben. Da du sie im Moment nicht
mitnehmen kannst und Kida auch nicht zur Polizei gehen kann ohne das man sie
abschiebt, wäre es vielleicht das klügste wenn sie bei mir bleibt.“
Ich blickte beide mit großen Augen an. Die beiden entschieden über meinen
Kopf hinweg über mein verbleiben. Warum konnte ich nicht selbst entscheiden
was ich wollte. Ich kannte die beiden erst seit einigen Stunden.
Ich stand auf und lief zur Tür. „Öffnen Sie bitte die Tür!“
„Wo willst du denn hin Mädchen?", fragte mich Dumbeldore.
„Weg von euch Zauberern!“
Mr. Smith zückte seinen Zauberstab und richtete ihn, so glaubte ich, auf
mich. Schnell ging ich in Deckung. Doch anstatt das ich irgendwelche
Schmerzen verspürte öffnete sich die Tür mit einem klicken. Verblüfft
blickte ich mich um.
„Feige ist, wer sich fürchtet und davonläuft, wer sich aber fürchtet und
nicht davonläuft, der ist noch nicht feige!“, sagte Mr. Smith ernst.
„Wohl war Finlay!“, stimmte ihm Dumbledore ihm zu. Ich senkte meinen Kopf und
schaute mir auf die nackten Füße. Vielleicht hatte Mr. Smith Recht.
Verzweifelt  kämpfte ich mit den Tränen.
Mr. Smith war zu mir getreten und hielt mir die blauen Socken, welche mir so
gut gefielen unter die Nase. „Sie sind ein kleines Geschenk Kida! Du wirst sie brauchen auf deiner Wanderschaft.“
Ich sah im in das jungenhafte Gesicht. Weinend fiel ich ihm um den Hals.
„Danke!!“
Er tätschelte mir
den Rücken und zwinkerte Dumbeldore zu.
„Nichts zu danken!“

Und so kam es wie es kommen musste, ich blieb.

Die Zeit verflog wie im Flug und ich begann mich bei Finlay richtig wohl
zufühlen. Er war ein lustiger Geselle der stets zu irgendwelchen Späßen
aufgelegt war und mich ständig zum Lachen brachte. Mit der Zeit empfand ich
immer mehr für ihn und für ihn schien das gleiche zu gelten. Natürlich war
Finlay einige Jahre älter, aber das störte mich nicht. Niemals zwang er mich
zu etwas, was ich nicht mochte und zollte mir bei allem was ich tat, den
gebürtigen Respekt. Jedoch verlangte er, dass ich wieder zur Schule ging
um meinen Abschluss zu machen.
Aber das tat ich gern.
Stets holte er mich nachmittags von der Schule ab um mit mir Händchen
haltend durch die Straßen zu schlendern.
Aber seit einiger Zeit verhielt sich Finlay merkwürdig. Er war fahrig,
unkonzentriert und hatte für mich wie auch für den Laden keine Zeit mehr.
Ständig glänzte er mit seiner Abwesenheit. So wie auch an diesem düsteren
Wintertag. Ich hatte sehr lange auf ihn gewartet, denn er hatte mir
versprochen mit mir einkaufen zu gehen. Denn Weihnachten stand unweigerlich
vor der Tür. Und ich wollte alles für diesen Tag besorgen. 
Immer und immer
wieder starrte ich auf meine Uhr. Ich wartete eine halbe Stunde, dann war es
schon eine ganze und letztendlich war ich wütend  und wollte nur noch
nach Hause.
Es wurde bereits dunkel und überall wurde die Weihnachtsbeleuchtung an den
Fenstern ein geschaltet. Mit schnellen Schritten stapfte ich durch den Schnee.
Plötzlich blieb ich stehen und mich durchfuhr ein eisiges Gefühl. Ich kannte
dieses bösartige alles verschlingende Gefühl in der Magengegend. Ich setzte
mich wieder in Bewegung und zwar schneller als zuvor. Als ich in unsere
Straße einbog, herrschte hier absolute Stille. Nichts war zuhören. Keine
Musik drang aus den Pup und alle Lichter waren erloschen. Im Schein der
Laternen konnte ich meinen Atem sehen. Doch dies war nicht das einzige was
ich sah. Meine Augen wanderten zu Finlays Geschäft. Und über diesem schwebte
ein Schädel aus dessen Schlund sich eine dicke Schlange wandte. Ich hörte das Blut
in meinen Ohren rauschen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Das konnte
nichts Gutes bedeuten. Ich trat näher und erkannte, dass die Scheiben der
Schaufenster zerbrochen waren. Die Tür stand weit offen und ein beizender
Geruch aus verbrannten Kleidern und Blut stieg mir in die Nase. Mit zittrigen
Beinen trat ich ein. Es war so dunkel das ich nicht weiter als einen Meter sehen konnte. Ich blieb mit meinem Fuß an irgendetwas hängen und stürzte. Ich
tastete nach diesem Ding, welches mich zu Fall gebracht hatte, und stellte mit
entsetzen fest das dies ein Mensch war. Meine Hände glitten zittrig über
dessen erstarrtem Gesicht. Eine schmal geschnittene Nase, langes Haar, und
geschwungene Lippen. „Oh nein... Finlay!“
Laut fing ich an zu schluchzen. Tief vergrub ich mich in Finlays Brust. Ich
verstand nicht, wie dies hatte geschehen können. Dass sich hinter mir jemand heimlich anschlich bemerkte ich in meinem Unglück natürlich nicht. Plötzlich erhellte
sich der Laden. Ich blickte mich um und erkannte Snape. Er hatte den
Zauberstab erhoben und zielte direkt auf meinen Kopf. Als er mich zu erkennen
schien, senkte er langsam seinen Zauberstab.
Er blickte zu Finlay und dann wieder zu mir. Sein Blick verdüsterte sich. Er stürmte
auf mich zu und packte mich grob am Arm.
„Du dummes Gör, was suchst du hier? Willst du sterben??“, zischte er mir
entgegen.
Wie eine Katze biss und kratzte ich ihn. Doch sein Griff wurde immer fester.
„Sie haben Finlay getötet. Sie Dreckschwein!“
„Glaub was du willst! Aber wenn du jetzt hier bleibst wirst du sterben!“
„Ist mir doch egal!!“, schrie ich ihn an. Snape rollte mit den Augen. „Bei
Merlins Bart sei ruhig!“
„NEIN!“
Das war das Letzte, was ich noch sagen konnte, bevor er seine Hand erhob und ich daraufhin ohnmächtig wurde.

Wie gewonnen, so zerronnen

Kapitel 6


Als ich aufwachte, blickte ich auf den Rücken eines schwarzhaarigen Mannes.
Ich rieb mir meinen Kopf und erinnerte mich an den armen Finlay, wie er tot
und starr in meinen Armen gelegen hatte. Snape starrte aus einem schmutzigen
Fenster und schien völlig in Gedanken versunken zu sein. Als ich aufstehen
wollte um diesem Mörder irgendetwas über den Schädel zu ziehen, musste ich
feststellen, dass ich mich nicht bewegen konnte. Snape hatte mich gelähmt.
Wie ein Sack lag ich auf dem frisch bezogenen Bett. Langsam drehte sich
Snape um und sah mich zynisch an. Da ich auch nicht sprechen konnte warf ich
ihm statt Schimpftriaden, böse Blicke zu. Ich hoffte dass er daran zu Grunde ging.
Er nahm auf dem Bett ebenfalls Platz und knöpfte sich ohne Hast seinem
Gehrock auf. Knopf für Knopf befreite er sich von der Enge des Rockes und
entblößte ein leichtes weißes Baumwollhemd.
Er warf dem Kopf in den Nacken und beäugte mich mit distanzierter Neugier.
Zu gern hätte ich gewusst was er dachte.
„Ich weiß dass du mir nicht glauben wirst, aber ich bin nicht für den Tod von
Mr. Smith verantwortlich! “
Nun knöpfte er den Hemdkragen auf. Meine Augen weiteten sich.
„Sehe mich nicht so an als wollte ich dich verspeisen.“
Er zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf mich. „Finite!“
Meine Glieder wurden geschmeidig und ich konnte meinen Mund wieder bewegen.
„Wo bin ich?“
„Du bist bei mir zu Hause!“
Ich blickte mich in diesem düsteren Zimmer um und erkannte das Snape nicht
immer hier schlief. Es wirkte alles ein klein wenig vernachlässigt.
Er musste aber das Bett frisch bezogen haben.
„Wenn Sie es nicht waren wer war es dann?!“, fragte ich ihn. Noch immer saß der Schreck über Finlays tot tief.
„Nach dem du bei den Malfoys lange genug gelebt hast, müsste dir der Begriff
Todesser etwas sagen!“
Und ob mir das etwas sagte. Dobby hatte mir dies bezüglich die
schrecklichsten Horror Geschichten erzählt, die man sich nur vorstellen
konnte. Zaghaft nickte ich ihm zu.
„Sie sind einer. Hab ich recht?!“
Snapes Augen verengten sich so schnell, das ich es mit der Angst zu tun bekam. "Ich
kann nicht leugnen dass ich einer war. Aber zurzeit würde ich sagen das ich
jeweilige Aktivität nur eingeschränkt wahrnehme.“
Ich war verwirrt. Mit offenen Mund blickte ich ihn an. „Ach so... Das klingt
ja fast als würden sie einem liebgewonnenen Hobby nachtrauern!“
„Nun ich könnte mir etwas Schöneres vorstellen als dieses "Hobby" wie du es
nennst, zu betreiben!“
Ich zog meine Nase kraus und warf  ihm angewiderte Blicke zu. „ Ja eine
wehrlose Frau Gewalt an zu tun vielleicht?“
Snape lachte kalt auf und lies seine kühlen Finger über meine Wange tanzen. Mein Herz schlug mir bis
zum Hals. Es war eine Mischung aus Angst und Neugier, die meine Lippen zum
beben brachte. „Lass mich raten, Malfoys Erinnerung? Jetzt hörst du mir mal
genau zu. Ich werde mich nicht vor dir rechtfertigen was ich vor zwanzig
Jahren getan habe. Oder was ich vielleicht noch tun werde. Aber trotz
alledem brauchst du vor mir keine Furcht zu haben! Oder habe ich dir je ein
Leid zugefügt?“
Seine Finger glitten zu meinen Lippen und mein Herz schlug
mir bis zum Hals. Als Finlay mich so berührte war dies zwar schön gewesen.
Aber niemals kribbelte es in meinem Bauch so sehr wie jetzt in diesem
Moment. Ich erinnerte mich an seine zärtliche Berührung die meinem Vater so
ähnlich gewesen waren. Aber diese Zärtlichkeiten hatten sich sehr verändert. Sie
waren leidenschaftlicher und fordernd. Erschrocken darüber wich ich von ihm
zurück.
„Was tun sie da?!“, blaffte ich ihn an. 
Seine Hand streichelte meine Nacken und sein Gesicht kam dem meinen sehr nahe.
„Nervös?“, raunte er mir entgegen.
„Als ich sie damals geküsst habe, da haben sie gesagt das sie sich niemals
an Kinder vergreifen...“
Seine Lippen berührten kurz die meinen. „Du bist kein Kind mehr!“
Dann passierte es. Sein Kuss brannte auf meinen Lippen. Er zog mich auf
seinen Schoß. Schneller als ich Atmen konnte war ich entkleidet. In meinem Kopf drehte sich alles und ich Begriff nicht
was soeben mit mir geschehen war. Die schrecklichen Bilder von Finlay waren
wie ausradiert in meinem Gehirn. Während Snape sein Gesicht in meinem Busen vergrub und seine Hände über
meinen Rücken gleiten ließ, flüsterte er Sachen die ich nicht verstand. Er hatte mich auf den Rücken gelegt und sich zwischen meine Schenkel nieder gelassen. Bereitwillig lies ich ihn gewähren. Nur kurz erschrak ich, als er in mich eindrang. Es war anders, als ich es mir vorgestellt hatte, ich
dachte Sex würde immer so ablaufen, wie ich es von Lucius Malfoy kannte.
Irgendwann begann mein Unterleib zu beben und mein Atem ging schneller.
Zufrieden schaute er mir ins Gesicht und fuhr leise mit seinem Liebesspiel
fort bis es plötzlich an der Tür klopfte. Zwar ließ er es sich nicht
anmerken, jedoch konnte ich spüren, wie alles in sich sträubte ausgerechnet
jetzt die Tür öffnen zu müssen. Er rollte von mir herunter und zog sich
einen schwarzen Morgenmantel, welcher zuvor an einem Kleiderhacken hing,
über.
Mit erhobenen Blick und gestrafften Schultern Gebot er mir hier zu bleiben.
Sollte ich Kampfgeräusche hören, sollte ich in eine Truhe nahe des Bettes
steigen, dies wäre ein Portschlüssel, erklärte er mir. Natürlich wusste ich nicht was ein
Portschlüssel war! Und bevor ich ihn danach fragen konnte, war er auch schon
zur Tür entschwunden.
Schwungvoll und mit erhobenen Zauberstab riss Snape seine Haustüre auf. Vor
seiner Schwelle stand ein alter Bekannter. Murrend senkte Snape seinen Stab.
„Ach Sie sind es...“
„Nun ich denke schon, soweit ich das beurteilen kann. Severus wenn ich sie
gestört haben sollte, dann tut es mir leid, aber es ist etwas passiert!“
Snape trat zur Seite und lies seinen Gast eintreten. Da Snapes Haus nicht
gerade groß war, waren sie nach wenigen Schritten im winzigen Wohnzimmer
angelangt.
Snape stand, sein Besuch hatte es jedoch vorgezogen sich zu setzten, da er
anscheinend länger verweilen wollte.
„Netter Morgenrock!“
„Albus deswegen sind Sie doch nicht gekommen oder?“,fragte Snape bissig und
packte nach seinem Mantel.
Dumbeldore seufzte leise. „Nein leider nicht!“
„So etwas Ähnliches dachte ich mir bereits...“
„Severus es hat mehrere Angriffe auf Ordensmitglieder gegeben und gestern Nacht ist
Finlay Smith gestorben...“
Da die Tür zum Schlafzimmer einen Spaltbreit geöffnet war und das Wohnzimmer
direkt daneben lag, konnte ich jedes einzelne Wort verstehen. Ich erkannte
Dumbeldores Stimme und fragte mich was ein so gütiger Mann mit Snape zu
schaffen hatte. Dann erinnerte ich mich. Beide hatten etwas mit Hogwarts zu
tun. Wie sehr Dumbledore Snape vertraute, würde mir zu einem späteren Zeitpunkt noch klar werden und meine Sicht zu ihm würde sich dadurch völlig verändern. Vorsichtig stieg ich vom Bett herunter und schlich mich an die Tür.  

Mein Kopf wie auch meine Hände ruhten nun an dem hellen Türrahmen. Mein Atem stockte, jedes einzelne Wort wollte ich in mich aufsaugen wie ein Schwamm. Ich wollte wissen, wer oder was meinen Finlay getötet hatte.
„Ich weiß!“, erwiderte Snape trocken. „Als ich davon Wind bekam, bin ich zu
seinem Geschäft geeilt. Wie Sie es sich bereits vorstellen können, haben
Bellatrix Lestrange und Fernir Greyback ganze Arbeit geleistet. So wie das
Geschäft aussah, haben sie vermutlich irgendetwas gesucht. Etwas sehr wichtiges!“

Snapes stimme wurde leider, ja es klang so als ob er mehr zu sich selbst als zu Dumbledore reden würde.

„Voldemort fürchtet sich, es muss etwas gewesen sein was die ganze Todessergemeinschaft oder sogar ihn hätte zu Fall bringen können.
„Aber sie haben es nicht gefunden..“, stellte Dumbledore erleichtert fest.
„Ganz genau! Genau so wenig wie ich!“
„Finlay war doch ein schlauer Fuchs. Als er den Auftrag von mir erhielt auf
diese Gegenstand zu achten, wusste er bereits dass man ihn früher oder später
aufsuchen würde. Wahrscheinlich hat er...Kida...“
Dumbledore schluckte. Snape ebenso und mir blieb das Herz vor Schreck fast
stehen. Wusste er etwa das ich hier war? Nein er konnte nichts wissen.
„Ja... Finlay muss Kida bevor er angegriffen wurde, dieses elendige Ding mitgegeben
haben! Bei Merlin das arme Mädchen wir müssen sie suchen sie schwebt in höchster Gefahr.
Und ich habe nur an ein sicheres Versteck gedacht. Ich törichter Narr!“
Da Snape sich das Kinn festhielt und Dumbledore skeptisch ansah, begann
Dumbledore von mir zu erzählen. Tief ausatmend ging
Snape letztendlich geradewegs ins Schlafzimmer, öffnete die Tür und nahm
mich bei der Hand um mich dann halb nackt, nur mit einem langen Hemd
bekleidet, Dumbledore zu präsentieren.
Völlig verdutzt blickte Dumbledore zu mir und dann zu Snape.
Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Dieser Anblick von uns beiden musste ein Bild für die Götter sein.
Snape im Morgenmantel und ich im Hemd. Jeder
halbwegs normale Mensch hätte geahnt was wir beide miteinander getrieben
hatten. Dumbledore sagte nichts, bedachte Snape nur mit nickenden Blicken. Der
alte Zauberer stand auf und schloss mich erleichtert in die Arme. „Schön dass du da bist
mein Kind! Ich hab dich fast nicht mehr wieder erkannt. Wie geht es dir?“
„Äh naja ich schätze gut!“, brachte ich kaum merklich hervor.
„Gut und ich hoffe das wird auch so bleiben!“, erwiderte Dumbledore mit einem gewissen Unterton in seiner Stimme, gleichwohl als ob er seinen jüngeren Kollegen warnen wollte. Füge dem armen Mädchen ja kein Leid zu.
Snape schien sich daraufhin einen bösen Kommentar zu verkneifen. Er nickte ihm nur knapp zu.

„Na dann... da
Professor Snape dich mehr oder weniger gefunden und bei sich aufgenommen hat,
wird es ihn sicherlich nicht  weiter stören, wenn du weiter bei ihm bleibst!“
Schweigend bedachte Snape mich mit einer undurchdringlichen Miene.  „Da ich
dir vor zwei Jahren erklärt habe, dass der Zutritt für Muggel normalerweise in Hogwarts
nicht gestattet ist, habe ich nun endlich vom Ministerium für Hexerei und Zauberei, die Genehmigung erhalten dich mit nach Hogwarts zu nehmen zu dürfen!“, verkündete der alte Zauberer voller Stolz.
Unsicher rieb ich mir meine Hände. „Das bedeutet??“, fragte ich. „Das du
dich anziehen solltest!“, grinste Dumbledore.

Verwirrt sah ich zu Snape. Er nickte und schickte mich zurück ins Schlafzimmer damit ich mich anziehen
konnte. Währendessen ging die Unterhaltung weiter.
„Sie ist sehr hübsch nicht wahr?“
Snape nickte kurz. „Und jung!“, fügte Dumbledore spitzfindig hinzu.
„Albus was wollen Sie von mir?!“, knurrte Snape bissig.
„Sie tragen nun die Verantwortung für ein recht hübsches junges
Muggelmädchen. Ihr wurde viel Leid zugefügt in den letzten Jahren und..“
„Verantwortung?“, schnitt Snape ihm barsch das Wort ab.
„Albus Sie halten mir doch jetzt nicht etwa einen Vortrag über Verantwortung oder? Habe ich denn nicht genug davon?? Verantwortung die SIE mir auferlegt haben! Und wenn Sie sich
solche Sorgen um das Mädchen gemacht haben, warum haben Sie, sie erst jetzt nach
Hogwarts geschmuggelt? Oh ja Albus schauen Sie mich nicht so an, als ob Sie kein Wässerchen trüben könnten!
Es hat nie eine Einwilligung des Ministeriums gegeben, geschweige eine
Justierung des Schlosses. Wie ich die Situation einschätze werden sie dies
in einigen Minuten vornehmen! Klammheimlich natürlich!“

Als ich das hörte schluckte ich, hatte mich Dumbledore etwa angelogen? Da Dumbledore dazu aber nichts erwiderte, dachte ich, dass wohl doch alles in Ordnung und Rechtmäßig von statten ging.
Dumbledore stierte auf seine Fingernägel und
tat als wäre er ein frisch geborenes Unschuldslamm.
„Wie Sie selbst gesagt haben kann es gut möglich sein, das Smith ihr diesen mysteriösen Gegenstand gegeben hat. Wahrscheinlich weis das Mädchen noch nicht einmal, das sie es überhaupt besitzt. Und wie gefährlich diese Ding für sie sein kann!“
Ich hörte Snape immer lauter werden. Ich hatte ihn noch nie so unbeherrscht
erlebt. Dumbledore Begriff das es wohl das beste war, wenn er aufbrach.
„Ich denke ich sollte nach Hogwarts um etwas zu erledigen.“, sagte er murmelnd.
Er stand auf tippte sich an seine Nase und verschwand mit einem lauten
Knall. Nachdem ich vorsichtig aus dem Schlafzimmer getreten war, um zu sehen
ob Snape sein Haus mittlerweile in Schutt und Asche gelegt hatte,
presste er sich an mir vorbei und zog sich schnell an. Ich hatte mich
währenddessen auf das Sofa gesetzt und lies Dumbledore und Snapes Gespräch
Revue passieren. Die Quinte Essenz aus dem ganzen war, das Snape Finlay
nicht getötet hatte und er im Diensten Dumbledores stand und ich irgendein Ding mit mir herum schleppte.
Nach einigen Minuten kam er angezogen wieder und holte aus einem
Küchenschrank eine braune Holzdose mit der Aufschrift "Flohpulver". Er roch
daran und schien es für gut zu befinden. Er stellte sich in den Kamin und
winkte mich zu sich heran. „Wir reisen per Flohpulver, da ich nicht weiß ob ich
mit einer Muggel apparieren kann. Das Risiko das du zersplinterst ist mir zu groß!“
Ich war froh dass ich all diese ganzen Begriffe kannte. Kein nerviges
Fragen. Jedoch hatte ich ein klein wenig Angst. Ich schlang meine Arme um
seinen Körper und hielt mich so gut wie ich nur konnte, an ihm fest. Er
blickte zu mir herab und Ich glaubte ein verstohlenes Lächeln zu erkennen.
Die Reise war schnell und schmutzig. Snape stieg aus dem Kamin ohne ein
einziges Stäubchen abbekommen zu haben. Ich hingegen sah aus wie ein
Schwein. Wir waren in einem Wirtshaus angekommen, dessen Besitzerin Madam
Rosmerta war. Sie eilte auf uns zu und begrüßte Snape und mich mit den
Worten: „Lange nicht mehr gesehen Professor, ich wusste gar nicht das sie
eine Tochter haben?!“
Ich musste grinsen, da Snape sich aufplusterte wie ein gekränkter Hahn.
„Ich auch nicht! Die Ähnlichkeit ist wirklich faszinierend!“, gab er ironisch zurück. Madam Rosmerta stemmte ihre Hände in die Hüften und schürzte ihre roten Lippen.
„Verzeihen Sie meinen Fehltritt. Ich konnte ja nicht Ahnen das Sie eine Affinität für exotische junge Mädchen haben!“, warf sie ihm brüsk an den Kopf. Am liebsten wäre Snape ihr an die Gurgel gegangen, das konnte ich deutlich sehen. Aber stattdessen versuchte er einigermaßen ruhig zu bleiben.
„Richten Sie ein Zimmer für die junge Miss her, und zwar jetzt!“, gab er ihr bedrohlich zu verstehen.
Madam Rosmerta wandte sich beleidigt um und stöckelte davon. Es dauerte nicht
lange bis sie wiederkam und mir einen großen wuchtigen Schlüssel in die Hände drückte. Sie ging voraus und wir folgten ihr. Als sie mir das Zimmer gezeigt und von Snape bezahlt wurde ließ sie uns beide allein.
„Du wirst hier bleiben, bis ich dich wieder abholen komme. Ich werde Madam
Rosmerta sagen, dass sie dich bewirten und mir die Rechnung zukommen lassen
soll!“, sagte er streng.
Wie ein schwarzer Schatten wandte er sich zum Gehen um.
„Mr. Snape wann genau kommen Sie wieder?“, fragte ich neugierig
Er blieb stehen und drehte sich zu mir herum. Er sah mich lange an bis er
seine Lippen schürzte und leise sagte. „Es ehrt mich, das du mich jetzt schon
zu vermissen scheinst.“
Ich wurde rot. Mit meinen 18 Jahren kam ich mir in
seiner Gegenwart wie ein kleines dummes Kind vor. Das keinen anständigen Ton
herausbrachte. „Zu deiner Frage ich werde morgen Abend dich abholen. Damit
wir dort weitermachen können wo wir beide gestört wurden.“
Ich holte tief Luft. Er war dreister als ich es mir hätte je träumen lassen.
„Auf gar keinen Fall! Sie haben mich betrogen! Sie haben mich mit
irgendwelchen Zauberkram verhext!! Sie haben sich meinem Willen unter den
Nagel gerissen! Sie sind ein räudiger Dieb!“, beschuldigte sie ihn.
„Das musst du mir erst einmal beweisen!“ Und zum ersten male hörte ich wie
seine dunkle Stimme ein Lachen anstimmte. Und ich musste mir eingestehen, dass ich gerne mehr davon gehört hätte.
Er trat auf mich zu und neigte sich zu mir herunter.
„Du hast mehr Haare auf den Zähnen wie ich Haare auf dem Kopf habe. Für dich
bin ich nur ein Mörder, ein Schurke, ein Lügner, ein Betrüger und zu guter
Letzt auch noch ein Dieb. Aber dieses personifizierte Böse wird auf seine
Beute gut aufpassen! Das kann ich dir schon jetzt versprechen!“, grinste er mir süffisant entgegen.
„Aber warum?“, fragte ich erstaunt. Er nahm mein Gesicht in seine weißen Hände.
„Vielleicht um eine Schuld die auf mir lastet, ein klein wenig leichter zu
gestalten...“
Ich versuchte mich seiner zu entziehen, aber trotz meiner sanften Gegenwehr
gelang es mir nicht. Zärtlich hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen. Dann
sah er mich wieder ernst an, straffte seine Schultern und verschwand mit
einem fast lautlosen Plopp.

Der Tag in den drei Besen hatte sich in die Länge gezogen wie Kaugummi. Kaum
hatte ich einen Fuß vor die Schwelle des Wirtshauses gesetzt, eilte mein
persönlicher Wachhund in Form von Madam Rosmerta hinterher und buxierte mich
postwendend wieder in die drei Besen zurück. Snape musste sie dazu
angestiftet haben. Denn sie lies mich keinen Augenblick aus ihren wachsamen
Augen. Der einzige Ort an dem ich mich ungestört Bewegen konnte, war mein
Zimmer. Und dort langweilte ich mich förmlich zu Tode. Warum wollte der alte
Gauner nicht das ich mir  ein wenig die Beine vertrat? Ich hatte von Finlay
gelernt unter Hexen und Zauberern mich so unauffällig wie möglich zu
verhalten. Vielleicht hatte er schiss das ich womöglich die Kurve kratzen
wollte. Oder es steckte doch weit mehr dahinter als ich ahnte. Schließlich hatte ich irgendein Ding bei mir.

Darüber nachdenkend, versank ich irgendwann in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
Wie er es versprochen hatte, war er noch vor Einbruch der Dunkelheit
gekommen um mich abzuholen.

Lautlos war er in mein Zimmer gekommen und hatte sich neben mir auf das Bett gesetzt. Ich weiß nicht wie lange er so da saß. Aber als er meine Hand nahm schlug ich meine Augen auf und sah ihn. Natürlich vermisste ich Finlay sehr, aber ich konnte nichts für meine aufflammenden Gefühle, die immer wieder wenn ich Snape sah aufkeimten.

„Gehen wir?“, fragt ich.

 

Da ich kein Gepäck mit mir führte, war der
Fußmarsch leicht zu handhaben.
Plötzlich blieb ich allerdings stehen. Verdutzt blieb Snape auch stehen und kniff seine
Augen zusammen, da es stark schneite. „Schlag hier keine Wurzeln! Sonst
lasse ich dich hier stehen!“
„Ich kann nicht mit...was ist mit Draco!? Der wird mich doch wieder
erkennen! Oder ist er nicht mehr in Hogwarts?“
Panik durchflutete mich.
„Da der dunkle Lord nun wieder seit einigen Monaten wieder unter uns weilt,
haben die Malfoys kein großes Interesse an deiner Person. Sagen
wir es mal so...“, er hielt kurz inne um seine Worte gezielt zu platzieren.
„Würdest du noch unter ihnen weilen, so wärst du mit größter Sicherheit
schon tot! Du wärst nur ein lästiges Anhängsel, welches schnell beiseite
geschafft werden müsste.“
„Und was ist mit ihnen? Bin ich für Sie denn kein lästiges Anhängsel?“
„Im Grunde schon, aber da Dumbledore dir Asyl bietet und nicht ich, geht das
wohl in Ordnung.“
„Sehr Charmant...“
„Immer gerne wieder!“, er kehrte mir den Rücken zu und lief unbeirrt weiter.

Ich schalt mich in meinem Inneren eine Närrin, wie konnte ich bei so einem Typen wie dem, Schmetterlinge im Bauch haben. Schweigsam trottete ich ihm einige Minuten hinterher, bis er auf
einmal stehen blieb.
„Wir sind da!“, sagte er trocken. Ich blickte mich um und sah eine alte,
verfallene Burgruine. Das sollte das herrliche Märchenschloss sein?!
Schule schlecht hin! Der Stolz der britischen Hexen und Zauberer? Das war
ein Drecksloch!
„Hmm wo sind wir?! Ah ja Buckingham Bruchbude?“
Snape schüttelte schnaubend seinen Kopf und griff in den Umhang und murmelte so etwas das wie „Dummes Ding“ klang.
Eine silberne Kette mit einem "S" als Anhänger kam zum Vorschein. Ein wenig
fahrig legte er mir die Kette um.
Mit großen Augen begutachtete ich das Schmuckstück. Noch nie hatte ich so
etwas Schönes geschenkt bekommen. „Danke schön!“
„Das ist kein Geschenk! Das ist ein Schlüssel! Mit dieser Kette kommst du
durch die Muggelabwehr Barriere!“
Und kaum hatte er mir dies entgegen geknurrt, sah ich eine Pracht die in
nichts zu übertreffen war. Der Mund blieb mir vor Staunen weit offen stehen.
Selbstgefällig sah Snape  mir entgegen.
Mit voller Ehrfurcht lief ich durch die Tore. Meine Augen wussten nicht
wohin sie zuerst hinschauen sollten. Aber dieses Problem löste sich in
Wohlgefallen auf, denn eine ältere Dame mit einem strengen Haarknoten und
einer quadratischen Brille auf der Nase, stand auf dem Treppenabsatz und
schien nur auf uns beide gewartet zu haben.
Sie begutachtete uns beide kurz und schürzte ihre Lippen. Sie schien nicht
gerade begeistert. Vorsichtig wich ich hinter Snape. „Sehen sie Minerva...
und da geht das Gerücht um ich wäre zum Fürchten!“, sagte Snape spitz.
„Nun ja, die meiste Zeit zumindest!“ Dann huschte ein Lächeln über ihr
Gesicht. „Ich heiße sie Herzlich Willkommen. Normalerweise wäre Professor
Dumbledore gekommen um sie zu begrüßen, aber er ist zurzeit sehr
beschäftigt. Ich hoffe Sie nehmen so lange mit mir vorlieb.“
Sie reichte mir ihre schmale Hand zum Gruß: „ Ich bin Professor  McGonagall
und Sie sind Kida Kutesa richtig?“
Ich nickte. Snape räusperte sich: „Minerva verzeihen Sie meine Ungeduld aber
wäre es möglich diese Begrüßungszeremonie zu beenden. Ich wollte noch Miss
Kutesas Zimmer im Kerker zeigen.“
„Das wird nicht nötig sein!“, wiedersprach sie ihm.
„Weshalb?“, fragte Snape argwöhnisch.
„Weil Dumbeldore ihre Anwesenheit an einem bestimmten Ort verlangt! Zudem
wird Miss Kutesa in meine Obhut übergeben. Da sie in der Muggelwelt erst mit
Vollendung des 21. Lebensjahres volljährig ist. Und eine Frau, ist wohl die
bessere Alternative für ein junges Mädchen.“
„Aber in Schottland sind die Muggel mit 18 Jahren mündig!“, protestierte
Snape.
„Ist sie Schottin? Sie lebt hier ja, aber sie hat keinerlei Papiere die
ihren Aufenthalt rechtfertigen würden. Irgendwann einmal kann es sein das
sie von Hogwarts weg möchte um zu Arbeiten und zwar in der Muggelwelt. Oder
sie möchte wieder nach Hause nach Afrika! Und dort mein lieber, ist sie erst
mit 21 volljährig. Severus sie ist keine Hexe und bedarf in unsere Welt sehr
viel Hilfe. Ich schätze sie hat nicht
nur schöne Erfahrungen mit unsereins gesammelt!“
Ich blickte in ihre wachen Augen und fragte mich, woher sie das alles
wusste. „Wir sollten so fair sein und ihr auch ein Leben außerhalb dieser
Welt anbieten, eine Welt die keine Hexen und Zaubere kennt. Und dazu
benötigt Miss Kutesa die entsprechenden Papiere, welche sie mit meinen
Beziehungen erlangen wird.“
Erstaunt darüber blinzelte ich sie an. Snape hingegen schien auf seine Zunge
herum zu kauen und schluckte ein böses Wort nach dem anderen hinunter.
Irgendwie fand ich es ungemein lustig. Denn der Dieb hatte soeben seine
Beute verloren.
„Mir kann es recht sein!! Eine Last weniger!“, knurrte er und machte auf dem Absatz kehrt.

 

Saphira will mehr wissen

Kapitel 7


Ich war müde und blickte meine Tochter mit erschöpfter Miene an. „Kindchen bist du denn nicht
müde? Du musst doch völlig erledigt sein!“, sagte ich in der Hoffnung das ich Severus rufen konnte.
„Soll ich nach Albus schauen? Er ist ganz bestimmt in der Nähe!“
Mit zusammen gekniffenen Augen, gleichwohl wie es ihr Vater es tat, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte. sah mich meine Tochter an. Sie beugte sich, soweit es eben mit ihren dicken Bauch ging nach vorne und legte ihren Kopf etwas zur Seite. „Mum, das ist jetzt nicht wirklich dein ernst oder? Du willst mich doch
nicht mitten drin sitzen lassen! Jetzt wo es spannend wird! Mum ich dachte
immer du wärst eine Squip!! Aber das du eine Muggel bist
haut mich echt von den Socken, meine Großeltern waren Muggel...“

Da meine Augen traurig drein schauten, legte Saphira ihre Hand sanft auf die meine.

„Oh Mum, es tut mir wirklich leid was dir und deiner Familie passiert ist…“

Saphiras blick, verwandelte sich und auch sie schien auf einmal sehr traurig zu werden.

„Und Dad ein Todesser?“, bei den Worten zitterten  ihre Lippen. Ich nickte und im selben Augenblick schüttelte ich ihn auch wieder.

„Das alles ist schwer zu verstehen…ich weiß, selbst ich brauchte sehr lange um alles zu begreifen, was deinen Vater betraf. Auch er hatte es nicht immer leicht ihn seinem Leben, er hing fest zwischen Gut und Böse und im Grunde hat er immer nur versucht alle zu beschützen. Und keiner hatte es ihm je Gedankt…“, ich schluckte den dicken Kloß der in meinem Halse steckt hinunter.

„Ich weiß nicht wie oft, dein Vater Potter gerettet hat. Ohne ihn würde es mit größter Wahrscheinlichkeit deinen Albus-Severus gar nicht geben und du ich würde nicht bald Großmutter werden.

„Aber Mum?!“, protestierte sie.

„Kein Aber…“, schnitt ich ihr das Wort ab.

Meine Kraft schien für heute wirklich zu versiegen. Ich gähnte in meine Hand hinein.

„Du kannst jetzt nicht müde sein Mum! Du musst mir doch alles weiter erzählen! Wie soll ich euch den je verstehen? Immer wenn ich euch nach eurer Vergangenheit gefragt habe seit ihr mir ausgewichen…jetzt weiß ich auch, warum ich keine Großeltern hatte!“

Da hatte ich ja eine riesige Lawine losgetreten. Irgendwie musste ich aus
dieser Story aussteigen bevor die Situation zu prekär wurde. Mir wurde schlagartig klar, dass ich zu viel
erzählt hatte.
„Morgen ist doch auch noch ein Tag mein Schatz!“, sagte ich ihr. Unbemerkt
war Severus zur Tür herein gekommen und stand unmittelbar hinter mir. Ich
bemerkte einen Luftzug und drehte mich halb zu ihm um.
„Können wir nach Hause Kida?“, fragte er ruhig. Ich nickte ihm zu und erhob mich.
Anscheinend war seine Wut verflogen und man konnte wieder normal mit ihm
reden. Nun ja bis jetzt zumindest.
„Mummy das kannst du doch nicht machen!“, jammerte indessen Saphira. Immer wenn Saphira
mit ihrem "Mummy" anfing, wurde ich weich und Inkonsequent. Da Severus diese
Attacke von Saphira auf mich sehr gut kannte, legte er mir warnend seine
Hand auf meine Schulter.
„Was kannst du nicht?“, wollte er wissen. Ich verfluchte Severus Neugier. Konnte er nicht zu Hause sein und schmollen? Was um Himmelswillen wollte er wieder hier. Wirklich zum Mäuse melken war das.
„Mum hat mir eure Geschichte erzählt, wie sie dich kennengelernt hat und
so!! Und jetzt hört sie mitten in der Geschichte auf, das ist nicht fair!“, murrte meine
Tochter ihrem Vater entgegen.

 

Dummes Ding, dachte ich verbittert. Das würde mit Severus definitiv ärger geben. Ich wusste das einer von uns heute Nacht auf dem Sofa schlafen würde. Ein seufzen huschte über meine Lippen. Severus
Gesicht nahm die Farbe von saurer Milch an und
ich spürte dass sein Griff immer fester wurde. Er war böse, sehr böse sogar
und irgendwie wollte ich jetzt nicht mehr nach Hause. Eine Nacht im Krankenhaus erschien mir auf einmal gar nicht mehr so schlecht. Naja besser wie das Sofa daheim.
„Kida auf ein Wort sofort!“, sagte er leise in mein Ohr. Zu leise für meinen Geschmack.
Entschuldigend sah Saphira mir hinterher und rieb sich schuldbewusst ihren
dicken Babybauch. Nachdem Severus das Zimmer mit mir im Schlepptau verließ
und vor der Tür stehen blieb, wirbelte er zu mir herum und starrte mich mit
zusammen gekniffenen Augen an. Wie ein kleines Schulmädchen stand ich vor ihm und wartet, das das Unwetter über mich herein brach.

„Ich begreife wirklich nicht, was dich dazu getrieben
hat Saphira diese Geschichte zu erzählen!! Du hast mir versprochen, dass dies
niemals passieren würde! Du hast es geschworen!“

„Severus, es hat sich nun mal ergeben, sie war wütend auf dich. Ich wollte ihr nur erklären warum du so bist wie du nun einmal bist!“, versuchte ich mich zu rechtfertigen.

„Ah ja?“, zischte er mir entgegen und fuhr unbeirrt fort: „Wenn das gnädige Fräulein ein Problem mit mir hat, dann soll sie es gefälligst mit mir selbst klären. Und sich nicht hinter ihrer Mutter verstecken! Und was zum Teufel hast du ihr alles noch erzählt?“

Er ließ mir nicht die geringste Chance ihm Rede und Antwort zu stehen. Stattdessen spie er mir wie eine Giftnatter entgegen.

„Hast du von ihrer gewaltsamen Zeugung erzählt? Ich hoffe nicht! Das du überhaupt
über dieses Kapitel in unserem Leben erzählen kannst, ist mir wirklich ein Rätsel!“

Ich schüttelte meinen Haarschopf.  „Ich habe davon noch nichts erzählt!“

„Ahh noch nicht? Schön dass du mir noch etwas Zeit gibst, bis du es hinaus posaunst, als sei es das normalste auf der Welt, wie man ein Kind zeugt. Aber bei uns Todessern ist das ja gang und gäbe. So geben wir unsere Gene ja weiter...“

 Seine Ironie tat so unsäglich weh, am liebsten hätte ich ihn stehen lassen. Mein Herz klopfte wie wild und ich war kaum fähig etwas zu sagen.   

„Glaubst du wirklich, dass sie sich danach besser fühlen wird? Sie wird
mich verachten, ganz zu schweigen, dass sie sich aufregen wird! Noch ist ihr
Kind nicht da! Und es könnte noch so viel passieren in diesem primitiven
Muggelkrankemhaus!!!!“
Irgendwie verstand ich ihn ja. Er fürchtete sich davor das seine Tochter ein
falsches Bild von ihm erhielt.

 „Jetzt beruhige dich doch... Severus sie
ist alt genug um mehr von uns beiden zu wissen... Du kannst sie doch nicht
immer anlügen und in Watte packen!!“
Jetzt hatte ich das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht und er schrie mich an, wie
ich es seit Jahren nicht mehr erlebt hatte.
„Dann sag ihr doch, dass ich dich vergewaltigt habe und sie dabei entstanden ist. Dass sie kein Produkt unsere gemeinsamen Liebe ist, sondern
das sie von den Lenden eines gefährlichen Todessers stammt, der ein Muggelmädchen,
welches er gerade begann zu mögen, unter den Augen von anderen Todessern
vergewaltigen musste, damit er nicht aufflog um weiter als Spion für einen
toten Dumbledore arbeiten zu können! Und dir ganz nebenbei meine Liebe, das Leben damit
gerettet hat. So schwachsinnig es sich auch anhören mag! Nur zu erzähl ihr das!“


Zwar war es schon recht spät, aber es trieben sich noch immer einige
Eltern schwatzend umher, und bewunderten ihren Nachwuchs, welchen sie stolz auf dem Flur umher trugen.

Als jedoch Severus, anfing immer lauter zu werden und sich dadurch die Umgebung förmlich zu erhitzen schien

, verzogen sie sich recht schnell in ihre Zimmer.

 „Ach Sev... “, mir schossen die Tränen in die Augen. Was mich betraf so hatte er es geschafft mich aus der Fassung zu bringen. Wenn ich daran dachte, drehte es sich mir noch heute der Magen um. Ich liebte meinen Mann sehr und das was er damals tun musste konnte ich ihm zwar mit der Zeit verzeihen und auch verstehen, doch vergessen konnte ich das ganze natürlich nicht.
Noch immer litt ich Qualen wenn er sein recht als Ehemann einforderte. Stets gab er sich sehr viel Mühe es mir beim Liebesspiel so angenehm wie
möglich zu machen, aber meine Angst davor blieb einfach bestehen. Das zermürbte uns manchmal beide. Aber wir blieben
uns trotz alledem treu. Denn auch, wenn er es nicht zu gab, so liebte er mich
sehr.

Laut begann ich zu Schluchzen: „Es tut mir Leid! Aber sie war so wütend auf
dich und da wollte... Ich...wollte... es tut mir Leid!“

Erschocken über sich selbst, hielt Severus inne. Er atmete zwei Mal tief ein und wieder aus, dann nahm er mich in seine Arme.
„Schhh ist ja gut.“ Behutsam tätschelte er mir den Rücken. „ Ich hätte dich nicht anschreien dürfen mein Schatz, aber du musst mich auch verstehen, das einzig richtige was ich je zustande gebracht habe
war Saphira und ich möchte sie genau so wenig verlieren wie dich!“

Er drückte mich fest an sich und gab mir einen sanften Kuss.
Die Tür öffnete sich und Saphira trat heraus. Wobei ihr Bauch zuerst hervor lugte. Zornfunkelnd blickte sie ihren Vater an. „DAD? Was hast du mit Mum angestellt? Warum weint sie?“, wollte sie wissen.

„Ich habe einen Fehler gemacht und ich wollte mich gerade dafür entschuldigen!“, gab Severus Saphira zu verstehen. Diese nickte und ihr Blick wurde eisern.

„Gut, dann könnt ihr mich beide ja mal aufklären worüber ihr gestritten habt, und vor allem möchte ich eure Geschichte weiter hören. Sonst könnt ihr beide nach Hause gehen und braucht auch nicht mehr hier her zu kommen!“

Severus lies mich los und trat auf unsere Tochter zu. Er streckte seine Hand
aus und strich ihr behutsam über ihre Wangen. Ich erkannte sofort, das Severus seiner Tochter nachgeben würde.
„Na gut!“, murmelte er. „Aber das wird alles andere als schön werden...“, erklärte er ihr.
Saphira nickte. Sie ging in das Zimmer zurück gefolgt von Severus. Ich hingegen stand noch immer vor der Tür und spürte eine massive Erschöpfung auf mich zu rollen. Da ich nicht in das Krankenzimmer hinein ging, kam
Severus wieder zurück um nach mir zu sehen.

 „Ist alles in Ordnung?“,
erkundigte er sich.
„Ja ich bin nur müde...“, gab ich zurück. Aber das war nicht alles. Insgeheim fürchtete ich mich vor Saphiras Reaktion. Die Geschichte würde an einen Wendepunkt kommen, den meine Tochter verängstigen würde.
„Soll ich für dich weiter erzählen?“, fragte Severus leise.

Nun da ich die Geschichte begonnen hatte, musste
ich sie auch weiter erzählen. Ein Seufzer entwich meinen Lippen. Ich setzte
mich in Bewegung und nahm auf dem Krankenbett meiner Tochter Platz. Severus
hatte es vorgezogen am Fenster stehen zu bleiben und den Abendhimmel zu
betrachten. Saphira war nun wieder behäbig in ihr Bett gestiegen. Ihr langes
schwarzes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten und ihre blauen Augen die
meinen so sehr ähnelten blinzelten mich neugierig an. Ich blickte in ihr
Gesicht und musste feststellen wie hübsch sie geworden war. Sie besaß vieles
von ihrem Vater ohne Frage. Sie war klug und sehr begabt in der Schule
gewesen, ihre Stimme war dunkel und melodisch. Sie bewegte sich
normalerweise- wenn sie keinen Babybauch trug- geschmeidig und schleichend.
Ihre Haut war anders als meine, sehr hell geradezu blass. Und doch trug sie
mein Gesicht. Sie war so jung und noch nie in ihrem Leben war ihr je ein
Leid widerfahren. Dafür hatten wir beide gesorgt. Ich schätze das wir trozt unsere beider Macken, die wir hatten ,gute Eltern waren.

Obwohl meine Tochter mir in vielen Dingen glich, waren wir völlig verschieden.
Sie strotzte nur so vor Selbstbewusstsein und ich? Ich war ängstlich und
manchmal ein wenig zu vorsichtig.
Wäre meine Jugend anders verlaufen...
Ich brach den Gedanken ab, und strich ihn aus meinem Gehirn.
„Mum ist alles ok mit dir. Du siehst so blass aus?“

Ich nahm Saphiras Spiegel, welcher auf ihrem Nachttisch stand und schaute für einen Moment dort hinein. Meine Tochter hatte Recht ich sah blass und müde aus. Aber im Spiegel sah ich noch viel mehr als Äußerlichkeiten, ich sah die Vergangenheit meiner kleinen Familie.
Da ich mir die Worte nicht über die Lippen gleiten wollten, wandte sich Severus zu uns beiden herum und nickte mir aufmunternd zu. Es sah so
aus als wollte er die Geschichte mit mir zusammen erzählen. Ich war ihm so unsagbar dankbar, dass er über seinen eigenen Schatten springen wollte, um mit mir zusammen, unsere Vergangenheit auf zu arbeiten. Und Saphira die Chance damit gab, uns beide besser kennen zu lernen.
„Wo war deine Mutter stehen geblieben?“

Wie der Herr so seine Sklavin

Kapitel 8


Erzählt von Severus Snape


Dumbeldore und ich hegten die Vermutung, das Kida diesen ominösen Gegenstand irgendwie in ihren Körper tragen musste. Das einzige Problem daran war, das Dumbledore wie auch ich selbst, nicht  wussten, wo und vor allem wie ihn bei ihr versteckt hielt. Auch wollte ich nicht an ihr herum Doktern. Gegenstände in den Körper eines Menschen zu verpflanzen war sehr gefährlich und irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass Smith sie dieser Gefahr hatte aussetzen wollen. Er hatte sie doch geliebt, das nahm ich zumindest an. Bei dem Gedanken stieg mir bittere Galle entgegen. Wenn ich daran dachte, wie dieser Schnösel meine Kida berührt und sie geküsst haben musste. Gut das Smith nicht mehr unter den Lebenden weilt, sonst hätte ich ihn mit meinen eigenen Händen ermordet, dachte ich insgeheim.

Wenn ich mit ihr alleine war- was Immer seltener der Fall war, weil
die alte McGonagall, sie wie eine übervorsorgliche Glucke bemutterte - versuchte ich ihre
Gedanken zu durchforsten. Jedoch ohne jeglichen Erfolg.
„Was ist mit dir du bist in letzter Zeit so anders?“, fragte sie mich als
wir einen abendlichen Spaziergang unternahmen. Das taten wir meistens um alleine mit einander sein zu können.
Und wenn McGonagall uns hinterher zu schleichen drohte, sprach ich einen
Desillusionierungszauber über uns beide.
Mir gingen viele Dinge durch den Kopf. Vor allem da Dumbeldore immer mehr an
Macht verlor und der dunkle Lord mit jedem Tag stärker wurde. Es hing viel
davon ab, ob wir die Hocruxe fanden oder nicht. Ich sah ihr in die blauen
Augen und schüttelte meinen Kopf, als ich ruhig zu ihr sagte:
„Zerbreche du dir nicht deinen hübschen Kopf. Außerdem sollst du nicht so
neugierig sein!“, sagte ich spitz zu ihr.
„Ich mache mir eben Sorgen, alle haben Angst vor du-weist-schon-wem! Sogar
die Lehrer fürchten sich und ständig bist du weg! Ich weiß, dass du da irgendwie mit drin
steckst! Ich bin nicht blöd! Auch wenn du das manchmal denkst!“
Ich straffte meine Schultern und lief ohne auf sie zu warten gen Schloss
zurück. Dieses Biest war tatsächlich klüger als ich es ihr eingestand. Konnte sie nicht nur hübsch sein, das hätte vieles einfacher gestaltet. Ich musste
also noch vorsichtiger sein. Sie rannte mir hinter her und nahm meine kalte
Hand in die ihre. „Du musst mir nichts sagen... aber du musst mir schwören
dass dir nichts passiert!“
Ich blieb stehen und nickte ihr zu. Aber versprechen, es ihr mit Worten
sagen konnte ich nicht. Meine Arbeit war gefährlich und ich wusste dass ich
getötet werden konnte. Sie lächelte und schien mit meiner Geste zufrieden zu
sein. Also warum sollte ich ihr die Illusion nehmen, in der ich ihr die
Wahrheit sagte.
„Kann ich noch zu dir kommen?“
Sie grinste kokett und auch ich konnte es mir nicht verkneifen.
Allerdings wurden meine Gesichtszüge ernst, als ich die Anwesenheit von
Dementoren verspürte. Ich sah nach oben. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Meine Gedanken kreisten plötzlich um Draco und von seinem Auftrag Dumbledore
zu töten. War es nun soweit? Waren die Todesser nun doch nach Hogwarts mit
Hilfe des Verschwindekabinetts gelangt?
Musste ich nun Dumbledore töten damit Draco es nicht tun musste. Damit dessen
Seele nicht gefährdet wurde. Warum verlangte Dumbledore das von mir? Was war mit meiner Seele?
„Für Juni ist es ziemlich kalt findest du nicht?“, murmelte Kida leise in
sich hinein und riss mich aus meinen Gedanken. Da Kida eine Muggel war
, konnte sie zwar die Kälte der Dementoren spüren, sie aber nicht sehen.
„Kida gehe bitte in dein Zimmer. McGonagall wird bereits auf dich warten!“
„Aber wir haben uns doch erst getroffen!!", protestierte sie. Da ich sie aus
dem Schussfeld haben wollte spie ich ihr entgegen:
„LOS VERSCHWINDE!“
Völlig verdutzt wich sie vor mir zurück und lief mit Tränen in Augen davon. Wahrscheinlich dachte sie, dass ich nur mit ihr zusammen war, um mit ihr zu schlafen. Aber dem war nicht so. Wehmütig blickte ich
ihr hinterher. Ich würde es wieder gut machen. Irgendwann.
Auch ich begab ins Schloss zurück und beobachtete durch Zufall, wie
Potter zum Astronomieturm hinauf stieg. Leise folgte ich seinen Schritten und
hörte ebenfalls, eine Diskussion zwischen Dumbledore und Draco. Mein Herz
schlug schneller und ich bereitete mich auf das Schlimmste vor. Potter sah
mich und ich Gebot ihn still zu sein. Dann stieg ich nach oben.  Das was
danach geschah brannte sich für immer in mein Gedächtnis.
„Laß es!", sagte ich leise und kontrolliert zu Draco. Bellatrix und Fenir,
die ebenfalls hier waren, schlichen um den Jungen herum und drängten ihn,
Dumbledore endgültig zu erledigen.
Dumbledore blickte mich flehend an. Ich erinnerte mich an seinen letzten Wunsch.
Ich sollte ihn töten und kein anderer. Gefleht hatte ich, dies nicht tun zu
müssen! Aber er war starrsinnig und bestand darauf.
„Severus bitte!“
Ich peitschte meinen Zauberstab durch die Luft und sagte kalt:
„Avada Kedavra!“
Dann war es vorbei. Dumbeldore stürzte in die Tiefe und meine Seele bekam
einen tiefen Riss. Mein Mentor, der einzige der je an mich geglaubt hatte starb durch meine eigene Hand. Nun da der größte Zauberer der Welt Tod war, musste ich von der Bildfläche verschwinden. Den Triumph den Bellatrix und die anderen Todesser verspürten, konnte ich nicht mit ihnen teilen.
Vor allem  da mir Potter an den Fersen
hing, um Dumbeldores Tod zu rächen, verspürte ich für einige Sekunden
Bewunderung für seinen Ehrgeiz mich niederstrecken zu wollen.

„Er hat ihnen vertraut Snape!“, warf mir der Bursche entrüstet an den Kopf. Ich wollte an ihm vorbei ohne mich weiter von ihm aufhalten zu lassen. Als er jedoch
meinen eigenen Fluch auf mich hetzte, packte ich der Zorn. Und da passierte
etwas, womit Potter niemals gerechnet hätten. Ich verriet eines meiner Geheimnisse.
„Du verwendest meinen eigenen Zauberspruch gegen mich?!“

Ich packte Harry am Kragen und zog ihn nah an mich heran und flüsterte ihm zu.

„Ja ich bin der Halbblutprinz!“, knurrte ich.
Das letzte, was ich für den Jungen noch tun konnte war, das ich die anderen
davon überzeugen konnte Potter dem dunklen Lord zu überlassen.
Und so verschwand ich in die Nacht.

Es war nun gut und gern 9 Monate her, seit dem ich Dumbledores Lebenslicht erlosch
und mich vor dem Zorn der Ordensmitglieder verstecken musste. Doch dann kam der
Tag, an dem ich nach Hogwarts zurückkehrte. Man hatte mich zum Schulleiter
von Hogwarts ernannt und wie es Dumbledore geplant hatte, vertraute mir der
dunkle Lord nun voll und ganz. Was jedoch meine Kollegen betraf, so war mir
ihre Verachtung so sicher wie das Amen in der Muggel Kirche. Bloßer Hass
schlug mir entgegen, als ich das Schloss betrat. Um ihnen aus dem Weg zu
gehen, ging ich in mein neues Büro - Dumbledores Büro um genau zu sein- und sah das Kida am
Fenster saß und hinaus blickte. So wie es aussah schien sie von meiner
Ankunft erfahren zu haben und wartete bereits auf mich. Sie war in diesem Jahr, in
dem ich fort gegangen war noch hübscher geworden. Auch wenn man es mir nicht
ansah, so freute ich mich über ihren Anblick. Langsam ging ich auf sie zu.
Da sie mich nicht zu bemerken schien, räusperte ich mich leise. Nun da sie
mich vernahm, drehte sie ihren lockigen Haarschopf in meine Richtung. Mit
unergründlichen Augen sah sie mich an. In ihren blauen Augen lag etwas
Trauriges. Irgendwie versetzte mir das einen kleinen Stich. Sie war so
anders. Irgendwie hatte ich mit einem kleinen Lächeln gerechnet.
„Guten Abend Kida.“, grüßte ich sie.
Zuerst sagte sie nichts, doch dann stand sie auf und schritt um mich herum.
Ihre vorwurfsvolle Blicke waren kaum zu ertragen.
„Warum?“, fragte sie aus heiterem Himmel. Schnell begriff ich, worum es hier
ging. Mein Gesicht versteinerte sich und mein Tonfall wurde schneidend. Das
war eine Sache die nur Dumbledore und mich betraf.
„Wenn du  nur her gekommen bist, um mir meine kostbare Zeit zu stehlen, dann muss
Ich dir dieses Vergnügen leider verwehren. Nun da ich Direktor dieser Schule
bin, muss ich auch über dein Verbleiben entscheiden!“, ich machte
eine kurze Pause, um mich ihr zu nähern. Sie kniff ihre Augen zusammen und schnaubte wie ein aufgebrachtes Pferd.

„Über mein Verbleiben? Wo soll ich denn hin?“

Mir war sehr wohl bewusst, dass mein Tonfall und meine Wortwahl nicht gerade für mich sprachen. Deshalb versuchte ich es nun ein klein
wenig sanfter und vor allem freundlicher.
„So lange ich hier bin, wird dir auch nichts geschehen. Aber verhalte dich so
unauffällig wie möglich. Du wirst dich ab heute in meinen Räumen aufhalten!“
Sie reckte mir kämpferisch ihr Kinn entgegen und spie mir ins Gesicht: „Warum sollte ich
das tun? Bevor ich Ihre persönliche Sklavin werden Professor, gehe ich
lieber in meine Welt zurück und verhungere dort! Niemals werde ich Dumbledores Mörder, zu
Diensten sein!“
In diesem Moment hasste ich Dumbledore zutiefst. Er war an allem Schuld!
Dieser Mistkerl war sogar im Tod noch eine Plage.
Sie drehte sich herum, um den Raum zu verlassen. Schnell griff ich nach ihrem
schmalen Handgelenk und zog sie an mich heran. Mit tiefen zügen nahm ich den
Duft ihres Haares wahr. Es roch so wunderbar!
„Kida eines Tages wirst du mich verstehen, dann wirst du wissen weshalb
alles so gekommen ist!“, sagte ich fast flehend.
„Lassen Sie mich los!“, wehrte sie sich zappelnd.
„Ich kann dich nicht gehen lassen! Du besitzt etwas was für den Sturz des
dunklen Lord von Bedeutung ist.“
Im selben Moment da ich dies sagte, bereute ich es auch schon. Wäre ich ein
gefühlvoller Mann gewesen, so hätte ich gesagt: „Bleib bei mir! Ich habe
deine Nähe vermisst und ich bin immer für dich da ...weil ich dich liebe!"
Aber nein. Nicht mal in Tausend Jahren wäre mir so etwas über die Lippen
gekommen. Mein Stolz lag mir im Weg.
Kida blieb reglos stehen und sah mich bestürzt an. „Was soll ich den bitte
schön besitzen? Sieh mich doch an! Das ist alles was ich habe!“
Sie zupfte an ihren Kleidern herum und schien außer sich vor Zorn zu sein. Sie
war so wütend, dass sie vergaß mich zu Siezen. Kida spuckte mir mitten ins
Gesicht. Ich holte aus und gab ihr eine gepfefferte Ohrfeige. Sie durfte mich
schlagen, anschreien und mir hässliche Dinge an den Kopf werfen. Aber
bespucken, dass durfte sie nicht! Das war etwas womit einige sich bereits den
Tod verdient hatten. Es gab nur eine einzige Person, die dies je getan hatte ohne dabei das Zeitliche zu segnen.
Und dies war mein nutzloser Muggel Vater gewesen. Mit schmerzverzerrten
Gesicht rieb sie sich ihre knallrote Wange und schwieg mich an. Ich war es
müde jeden erklären zu müssen, warum ich irgendetwas tat, und da machte Kida keine Ausnahme.
Ich richtete meinen Zauberstab auf sie und sagte leise aber bestimmt:
„Perenniservus!“
Um ihren Hals und um ihre Knöchel und Handgelenke erschienen goldene Ringe
die grell aufleuchteten. Auf diesen Ringen stand in glühenden Lettern mein
Name. Ebenfalls war ein alter Spruch darauf eingraviert  Qualis domminus
talis serva, wie der Herr so seine Sklavin.
„Komm hier her!“, zischte ich.
Wie eine zerbrechliche Puppe stakste sie an meinen Schreibtisch.
Währenddessen war ich hinter diesen getreten und nahm in Dumbeldores
Lehnstuhl Platz.
Ich legte meine Finger aneinander, so dass sie ein Dreieck bildeten.
Angestrengt versuchte Kida sich abzuwenden, jedoch ohne Erfolg. Ohne meinen
Willen, konnte sie so lange zappeln bis sie schwarz wurde. Sie musste mir gehorchen.
„Was tust du da?“, fragte sie panisch.
Ich lehnte mich zurück. „Ich lasse mich von niemanden anspucken und von dir
erst recht nicht!“
Mit zusammen gekniffenen Augen begutachtete ich sie, als ich sie zwang vor
dem Schreibtisch, zu knien. „Das hier ist ein recht wirkungsvoller Zauber um
ungelehrige Biester, wie du eines bist, zu unterwerfen. Du warst Malfoys
Spielzeug und nun bist du meines! Wünsche dir, das man mich rechtzeitig
umbringt, denn dieser Fluch endet erst mit meinem Tod!“, sagte ich voller
Ironie.

„Sollte das nicht der Fall, sein so bist du für den Rest deines Lebens
mein Eigen!“
Jeder Zeit wäre es mir möglich gewesen, sie zu zwingen, sich mir hin zu geben.
Und wenn ich ehrlich war, so spielte ich auch mit dem Gedanken damit, dies auszunutzen. Ich war so zornig auf sie, dass meine Vernunft beinahe zu versagen drohte. Ich redete mir ein,  dass sie nur eine Muggel war. Ich hätte Spaß mit ihr haben können, und das in jeglicher Beziehung. Ich erinnerte mich an den Sex mit ihr und meine Hose begann unerträglich zu spannen.

 

Aber ich konnte es nicht. Wenn ich in ihre Augen sah, dann erkannte ich eine alte Freundin darin wieder. Kida ahnte, das mir diese Gedanken durch den Kopf schlichen und so verhielt sie sich
passiv. Sie schien sich in ihr auferlegtes Schicksal zu fügen. Ihr Kopf
hielt sie gesenkt und ich erkannte, dass sie angefangen hatte zu weinen. Als ich das sah, verging meine Lust so schnell wie sie gekommen war, und meine Vernunft kehrte augenblicklich wieder zurück.
„Geh zu Bett! Begib dich in meine Gemächer und meide Amycus Carrow und seine
Schwester Alecto. Du wirst sie sofort erkennen. Solltest du ihnen begegnen so
wirst du ihnen deinen neuen "Schmuck" zeigen. Sie werden dich ziehen
lassen.”
Ich gebot ihr aufzustehen. Um ihr nicht weiter in die Augen sehen zu müssen,
widmete ich meine Aufmerksamkeit einigen Unterlagen, welche auf meinem
Schreibtisch lagen und dringend bearbeitet werden mussten.
Sie stand auf und verschwand wortlos.

Liebe, Demütigung, Hass

Kapitel 9

 

Liebe, Demütigung und Hass

 

Erzählt von Kida

 

Seitdem Snape Schulleiter von Hogwarts war, hatte sich sehr viel verändert. Das fröhliche Lachen der Kinder, war verstummt. In den Gängen hörte man nur noch den Eiskalten Wind pfeifen, der durch die kaputten Fenster herein schlich. Keine behagliche Wärme war mehr zu spüren, nur noch Kälte.

Die alte McGonagall, welche sich mir annahm,  erklärte mir, dass dies nicht nur dem kalte wind zu verdanken sei. Sondern das um Hogwarts herum, sich die Dementoren postierten, die hielten Wache, keiner sollte in das Schloss unbemerkt hinaus oder hinein gelangen. Es waren Dunkle Wesen, die Muggel nicht sehen aber ihre Anwesenheit durchaus wahr nehmen konnten. Unsichtbare Seelenfresser, nannte ich sie. Und ich fürchtete mich vor ihnen.

Weihnachten stand unmittelbar vor der Tür und die Schüler welche hier geblieben waren, verhielten sich so still wie möglich. Die meiste Zeit verbrachten sie in ihren Gemeinschaftsräumen. Denn es konnte sehr gefährlich sein in den Gängen umher zu streifen um evtl. Spaß zu haben. Die Carrows waren Todesser von der übelsten Sorte und seit Snape an der Schule für Hexerei und Zauberei Dumbledores Posten inne hielt, waren sie Lehrer für Muggelkunde und Verteidigung gegen die dunklen Künsten und dessen Stellvertreter, wenn er abkömmlich war.

Schnell versuchte ich durch die Gänge zu huschen, um von a nach b zu gelangen und das möglichst unauffällig , ohne den Beiden in die Füße zu laufen. Das konnte wirklich unangenehm werden, und darauf hatte ich bei Merlins Bart keine Lust.

 Zwar wussten beide, das sie mich in ruhe lassen mussten, da ich mich zu Snapes persönlichen Besitz zähen konnte. Aber wie hieß die Devise.  Sicher war nun mal Sicher. Die beiden waren eben unberechenbar und vor allem gefährlich. Am meisten widerte mich Amycus Carrow an. Der mir immer wieder zu verstehen gab, dass ich nichts weiter war, als eine Stute, welche man mal so richtig zu reiten musste. Und er anscheinend der Richtig für diese Aufgabe war.

 Mir drehte es immer wieder den Magen um, wenn er mich mit solchen Nettigkeiten bedachte. Seine Schwester hingegen, hätte mich lieber am Astronomieturm an einem langen dicken Strick baumeln sehen.  

Snape missbrauchte mich stattdessen lieber als Laufburschen, was mir persönlich recht gelegen kam, so musste ich mich nicht ständig bei ihm in der Nähe aufhalten, was mir und ihm anscheinend gut tat.

der heutige Auftrag lautet:, bringe diese Pergamentrollen zu Professor McGonagall und ihre Antwort möglichst schnell wieder zurück.

Als ich gerade in einen anderen Korridor einbog um das Büro der Professorin zu erreich , sah ich am Ende von diesen, Filch den Schmuddeligen Hausmeister über etwas kauern. Hin und her wiegend hielt er seine Katze Mrs. Norris in seinen Armen und weinte bitterlich. Kaum da ich hinter ihn getreten war, drehte er seinen Kopf zu mir um und starrte mich mit verweinten Augen an. Nun erkannte ich das seine Katze tot war.

„Wie ist das passiert?“, fragte ich ihn und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. „Amycus Corrow dieses Mistschwein hat meine Süße getötet…“, wimmerte er und wischte sich seine Tränen am grau getigerten Fell seiner Katze ab. „Ich habe mich geweigert für ihn das Dienstmädchen zu spielen! Und da hat er sie mit einem unverzeihlichen Fluch belegt!“, Filch küsste Mrs. Norris auf die Nase und murmelte stockend:

„Ich entsamme einer angesehen und alten Zauberer Familie! Aber für ihn bin ich nicht einmal den Dreck unter seinen Fingernägeln wert.“

Auch wenn ich Filch nicht sonderlich mochte, so tat er mir in diesen Moment so unsäglich leid. Man hatte ihm das einzige genommen was ihm wirklich wichtig gewesen war. Ich kniete mich neben ihn und streichelte Mrs. Norris über den Kopf. „Angus, ich hoffe ich darf sie so nennen?“, fragte ich ihn sanft.

Filch nickte schniefend. „Lassen sie uns ein schönes Plätzchen für Mrs. Norris suchen, dann können Sie sie immer besuchen kommen..“

„Das würdest du mit mir  tun? Aber warum?“

Ich versuchte ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. „Wissen sie, wenn Squips, Halbmenschen und Muggel nicht zusammen halten, dann stehen wir ziemlich jämmerlich da, finden sie nicht?“

Kaum da Filch etwas darauf antworten konnte, erschien Amycus Carrow. Sein Blick auf den Boden gerichtet, schien er etwas zu suchen. Während er sich nach einem Stück Pergament bückte, es erwieß als seine To Do Liste, erblickte er uns. Süffisant lächelte er uns an und trat auf uns beiden zu. 

„Filch immer noch hier? Gut, dann hoffe ich das sie es sich anders überlegt haben und mir bei meiner kleinen Feier helfen werden! Es müssen noch einige Dinge erledigt werden. Wenn nicht...hat ihr letztes Stündlein geschlagen und sie können ihrer Katze über die Regenbogenbrücke folgen!“, sein Tonfall, lies keinen Zweifel, dass er seine Drohung in die Tat umsetzten würde, falls Filch sich weigerte. 

Carrow blickte noch einmal auf seine Liste danach zu mir. Ein mulmiges Gefühl durch flutete mich als sich unsere Blicke trafen.

„Ahh sie einer an, dich habe ich schon recht lange nicht mehr gesehen, Snape scheint dich wohl ziemlich im Bett zu fordern, dieser alte Schwerenöter!“ Mein Herz raste als Carrow eine näher trat um sich na mir hinunter zu beugen. Er nahm eine Haarsträhne von mir in die Hand und roch daran.

Seine schiefe Fratze verzog sich voller Verzückung.

„Da fällt mir ein, aber meiner Liste steht auch dein Name. Nun schau nicht wie ein verletztes Einhorn Junges!“

Mir brach förmlich der Schweiß und am liebsten wäre ich davon gelaufen.

„Was soll ich tun?“, fragte ich unsicher.

„Nun, schön dass du fragst!“, er ließ mein Haar los und trat einen Schritt zurück. „Vielleicht hast du von meiner kleinen Gesellschaft gehört, die ich heute Nachmittag in meine Räume veranstalte. Und dafür brauche ich ein paar flinke Hände die mit anpacken können, damit sich meine Gäste auch wohlfühlen.“ Dabei sah er Filch warnend an. Dann huschte sein feistes Gesicht zu mir und fixierte mich mit wollüstigen Blicken.

„Und etwas Schönes fürs Auge wird auch gebraucht…“, er leckte sich nun über die Lippen und fuhr unbeirrt fort.

„für die Lust danach natürlich!“

Filch stand auf und wollte Carrow a wutentbrannt an den fetten Hals springen, aber ich nahm ihn fest am Arm und gebot ihm  still zu sein.  Mit größter Wahrscheinlichkeit, wären wir beide hier und jetzt drauf gegangen, wenn wir uns weigerten Carrow zu Diensten zu sein. Mir gefror regelrecht das Blut in den Adern wenn ich an seine Worte dachte.  Mein Überlebensinstikt war in diesem Moment jedoch größer als die Furcht vor dem was kommen  mochte. „Angus bitte!“

Ich blickte auf Mrs. Norris, die reglos am Boden lag. So wie diese Katze wollte ich heute nicht Enden.

„Wir kommen mit ihnen mit, aber vorerst muss ich meinem Herrn Bescheid gegeben, wo ich bin. Sonst wird er mich suchen! Und ich möchte mir noch weiteren Ärger ersparen.“,  Ich betonte das Wörtchen Herrn besonders, um ihn daran zu erinnern, dass es Ärger gab,  sofern mir etwas zustieß.

„Ohja, der alte Schwerenöter wird dich wohl vermissen, ich hinterlasse ihm eine Nachricht das du in meiner Obhut bist.“, er lachte gefährlich. „ Na ja er wird nicht lange auf dich verzichten müsse, schließlich ist Professor Snape einer meiner besonderen Gäste heute!“

Er drehte sich um. „Kommt jetzt!“, knurrte er  und setzte sich dann in Bewegung. Filch kniete sich wieder zu seiner Katze. „Angus, wir kommen zurück und holen sie später! Wir müssen jetzt gegen!“, flehte ich ihn an. Filch strich seiner Katze noch einmal über das Fell. Dann sah er mich an und nickte.

„Du hast recht kleines…gehen wir…“

 

Es dauerte auch nicht lange, da kamen wir in Amycus Corrows Privaträumen an. Als ich eintrat bekam ich von der Geschmacklosen Einrichtung beinahe Kopfschmerzen. Hellgrüne Tapeten mit Blauen Streifen dazu knall rote Teppiche und die Geschmacklosesten Bilder die man sich vorstellen kann. Auf den Bildern waren  Muggel abgebildet die Frohnarbeiten für einen Zauberer verrichten mussten. Dabei lachte der Zauberer hämisch über deren Unglück. In der mitte des Raumes stand ein dunkler Tisch an dessen Kopfende ein Thronartiger Stuhl stand.

Filch und ich bereiteten Getränke und kleine Häppchen für  Carrows Gästem vor. Als wir alles vorbereitet hatte, zwängte Carrow Filch in einen schwarzen Frack mit dazu passender weißer Fliege und den weißen Handschuhe so sollte ich ein leichtes weißes Kleid aus Chiffon tragen, welches am Nacken zugebunden wurde. Ein Hauch von nichts.

Filch kratze sich am Hals, da seine Fliege viel zu eng saß. „Soweit ist es nun gekommen mit mir, ich sehe aus wie ein Vollidiot!“

Ich sah Filch neidisch an. Am liebsten hätte ich in diesen Anzug gesteckt. Ich stellte mir kurz den alten Hausmeister in meinem Kleid vor. Dann verwarf ich den Gedanken schnell wieder. Wenn die gesamte Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte ich los prusten müssen.

Aber das Lachen wäre mir sowieso im Halse stecken geblieben als die ersten Gäste von Carrow eintrafen. Es waren ausnahmslos alle Todesser. Sogar Malfoy war anwesend.

„Die Creme de la Creme, des Abschaums ist anwesend…“

Da musste ich Filch Recht geben. Des Weiteren viel auf, das es ausnahmslos nur Männer anwesend waren. Mir wurde es augenblicklich schwindelig und ich drohte Ohnmächtig zu werden. Filch packte mich schnell unter dem Armen bevor ich zu Boden stürzen konnte.

„Mädchen reiß dich zusammen!“, ich krallte mich an ihm fest.

„Ich will weg von hier…“, wimmerte ich ihm zu. Filch schüttelte seinen fettigen Haarschopf. „Da müssen wir jetzt durch, meine Süße! Professor Snape wird auch bald da sein!“

Kaum waren ihm diese Worte aus dem Munde gehuscht, erschien ein düsterer Zauberer mit schlangen ähnlichen Gesicht auf der Bildfläche, hinter ihm schritt Snape herrein, gleichwohl als sei er dessen Schatten. Der dunkle Lord schritt selbstgefällig an seinen Gefolgsleuten vorbei, wobei diese sich tief vor ihm verneigten. Welche Ironie das alles war. Auch sie waren nur Diener und Sklaven und mussten gehorchen. Keiner bis auf Lord Voldemort genoss wahre Freiheit.

Er nahm an den Tischenden Platz. Snape indessen nahm gegenüber von ihm Platz.

Wie eine speichelleckende Ratte verneigte sich Carrow vor seinem Herrn. „Es ist mir eine große Ehre dass sie meiner Einladung folgen konnten.“

„Nun, ich wollte mir selbst ein Bild machen, von unsere Schule und dessen hervorragenden Schulleiter, der sie leitet!“, der dunkle Lord schien mit Snape sehr zufrieden seinörm.

In Amycus Gesicht konnte ich blanker Neid, erkennen. Ich sah zu Snape der ihm ohne leglische Regung ihm zu nickte.

„Da habt ihr wohl recht!“ , er besann sich und blickte dann süffisant mir entgegen. Augenblicklich blieb mir das Herz stehen. Der Heckte etwas aus und ich wusste es.

„Mädchen biete unserem Herrn den guten Wein an!“

Bei dem Wort mädchen blickte Snape ganz langsam in meine Richtung.

Flich drückten mir einen Kelch mit dem nach Rosenblätter duftenden Weines in die Hände. Beinahe wäre mir dieser aus den Händen geglitten, weil meine Hände so schwitzig waren.

„Ich kann das nicht!“, murmelte ich Filch zu. Doch dieser gab mir einen kleinen Schups und ich schritt langsam auf dieses Monster zu. Mein Herz musste wohl so laut pochen das er es vernehmen musste. Nun stand ich neben ihn und meine Augen suchten nur die von Snape. Sie schrien ihn fast förmlich an. Hilf mir! Warum hilfst du mir nicht!“

Mit zittriger Hand schenkte ich dem dunklen Lord  Wein ein. Mein goldener Armreif blitze im Kerzenschein auf und erweckte die Neugier des dunklen Lords. Dieser packte plötzlich mein Handgelenk und zwang mich den Krug hinzustellen. Dann zog er mich an sich heran und schnüffelte an meiner Hand, wie eine Schlange hoben uns sanken sich seine Nasenflügel beim aus und ein atmen.

 

 

Erzählt von Severus

In meinem Kopf begann sich alles zu drehen. Warum war Kida hier? Ich blickte zu Amycus und erblickte sein schleimiges lächeln. Mir wurde schlagartig klar das, dies eine Falle sein musste. Er wollte mich ans Messer liefern.

Der dunkle Lord sah missbilligend in die Runde, der letztendlich bei  mir hängen blieb. „Dieses Mädchen ist eine Muggel! Was hat solch eine unwürdige Kreatur hier zu suchen?“

„Tja, das ist Snapes kleine Mätresse!“, ertönte es plötzlich aus der hintersten Reihe. Malfoy trat mit seinem Champaner Glaß nach vorne und nippte kurz daran und fuhr fort: „ Herr, unsere alle geschätzer Schulleiter begeht, ganz unverblühmt Blutschande .“

Voldemort sah Kida mit seinen roten Augen durchdringend an.

„Was hast du dazu zu sagen? Sie scheint ja dein Eigentum zu sein nicht wahr?“, fragte er ohne mich dabei jedoch anzuschauen.

„Ja Herr, ich habe sie mit den Perenniservus Fluch an mich gebunden. Und ich leugne nicht, das ich das Mädchen recht ansprechend finde.“

Dümmlich glotzte Malfoy aus der Wäsche als ich dieses Geständnis ablegte.

 

 „Aber ich schätze auch ihre Arbeit, sie hat flicke Hände und einen scharfen Verstand. Gute und nützliche Eigenschaften für eine Dienerin, da ist mir die Tatsache das sie eine Muggel ist, mehr oder weniger gleichgültig!“

Getuschel und kopfgeschütel könnte ich im Schein der Kerzen erkennen. Der dunkle Lord blickte kurz zu mir, dann wieder zu Kida.

„Und was ist mit dem Vorwurf, du hättest eine Liebschaft mit ihr und sie sei deine Mätresse ?“

„Herr niemals habe ich Hand an sie gelegt!“, log ich.

„Nun Severus sie müssen aber auch zugeben, das das Mädchen einem schon den Kopf verdrehen kann, sie sind, wie wir alle auch nur ein Mann!“, gab dieser Widerling Carrow in einem ekelhaft süßen Tonfall wieder und mischte sich in das Verhör ein.

„So wie ihnen?“, fragte ich spitz. Carrow schien sich förmlich auf die Zunge zu beißen. Mit hochroten Kopf blickte er zu Boden.Voldemort sah Carrow verächtlich an. Wenn Carrow eines nicht könnte dann war es Lügen. Bei Merlins Bad damit hatte ich keine Probleme!

 

„Der einzige der hier Blutschande betrieben hat war Malfoy als er ihre Mutter schändete und tötete. Er nahm Kida trotz der damaligen Verbote durch das Minedzeriun, mit nach Malfoy Manor. Dort diente sie ihm und war Dracos Spielzeug.“

Ich hielt kurz inne und blickte Malfoy triumphierend an. „Desweiteten berichtete sie mir, wie Malfoy sie auf seinem Schreibtisch deflorierte“,erklärte ich dem dunklen Lord ruhig und sachlich.

„Danach lief mir die Kleine über die Füße und ich wurde ihr Herr!"

„Eure Lordschaft ihr glaubt ihm doch nicht etwa? Ich bin verheiratet!“, versuchte sich Malfoy  zu verteidigen.

„Mein Lord, wenn ihr mir nicht glaub, dann lasst Narzissa und Draco hier her kommen!“, ich hätte Godric Gryffindore alle Ehre gemacht, ich kämpfte wie ein Löwe gegen eine ganze Schar Hyänen.

„Läss die beiden da gefälligst heraus!“, spie er mir entgegen.

„Malfoy sei still!“, zischte der dunkle Lord ihm zu.

„Liebst du sie Giftmischer?“, wollt der Lord Voldemort nun Ansicht gewandt, von mir wissen. Immer wenn er mich als Giftmischter bezeichnete, wurde es gefährlich für mich. Natürlich liebte ich dieses Muggel Mädchen, aber das würde ich ihm niemals sagen. Das wäre  unsere beider Todesurteil gewesen. Kalt sah ich Kida in ihre Blaue Augen, die mich um Hilfe anflehten. Ich schüttelte meinen Kopf.

Lord Voldemort sah mich misstrauisch an. Kurz schien er seine Gedanken zubsammeln. 

„Na schön, wenn dem so ist, dann bitte ich dich, mir zu beweisen wie es um dein Herz bestellt ist!“

In einem Moment da ich glaubten habe  Carrow und Malfoy besiegt zu haben, zog mir der dunkle Lord,den Boden unter meinen Füßen weg. Mein Verstand lief beinahe Amok. Was war wenn ich Schmerz zufügen müsste.

„Was soll ich tun Herr?!“, 

Voldemort lachte zischend auf. „Schände sie vor unser aller Augen!!“

Panisch versuchte sich Kida aus der schraubstockartigen umklammerung zu befreien denn ihr schien klar zuwerden, das ich sie nun nicht mehr beschützen konnte zumindest nicht vor

Dem was mit ihr jetzt  geschehen würde. Mir rauschte das Blut in den Ohren und ich begriff, das ich Kida schmerz zufügen musste um unseren Hals aus der sich immer enger werden schlinge zu ziehen. Ein erwartungsvolles Raunen ging durch den Raum und Wenn ich die Dummen Gesichter der anwesenden sah, so erkannte ich die Begierde darin, mit anzusehen zu wollen was ich nun tun musste.

 

Erzählt von Kida

Noch nie hatte ich Snape so kalt mir gegenüber erlebt. Mit großen Augen sah ich ihn an. Flehend und Hilfesuchend.

Wie eine unheilbringende Wolke ging er auf mich zu. Voldemort lies mich los und trat einen Schritt zurück um dem Meister der Zaubertränke Platz zu machen. Carrow, Malfoy und die anderen Todesser gebierdetet sich wie die Schweine als Dnspe mich packte und grob auf den Tisch mit dem Bauch voran niederdrückte. 

Meine Arme verschränkte er hinter meinen Rücken, so das ich nicht mehr in der Lage war mich zu bewegen. . Wie ein hübsch verpacktes Präsent lag ich vor ihm. Schmerzhaft stach mir eine Gabel in Schulter.

„Bitte Sev...“

Kaum hatte ich seinen Namen in den Mund gelegt, schlug er mir hart ins Gesicht. Blut floss mir in einem kleinen Rinnsal das Kinn hinab und tropfte auf einen silbernen Teller. Tränen der Enttäuschung und des Schmerzes rannen an meinen Wangen entlang. Ich spürte wie er mit seiner Rechten Hand sich seine Hose aufknpfte und meinen Slip ein wenig zu Seite schob. Irgendetwas murmelte er zu sich, aber ich konnte es nicht versehen,da der Raum von Gepolter erfüllt war. Dann stieß er hart in mich hinein. Mir wurde unfassbar schlecht, jeder weitere Stoß von ihm wurde durch die Anderen kommentiert oder angefeuert. Irgendwann lies er meinen Arme los und ich konnte mich in das Tischtuch untern mir Krallen!

Ich wimmerte, flehten ihn an aufzuhören, aber nichts der gleichen geschah. Stattdessen keuchte er wie ein wildgewordener Stier und schien gefallen daran zu haben. Ich fühlte mich so gedemütigt. Er krallte sich in meine Haare fest und flüsterte mir leise ins Ohr. 

„Ich kann dir nicht Weh tun, ohne mir weh zu tun. Gleich Ist es zu Ende!“

Dann dachte ich an Malfoys Erinnerung und im selben Augenblick erbrach ich mich. Snape hingegen stieß immer ruckartiger zu bis auch er sich in mir ergossen hatte. Dann lies er mich auf dem liegen. In meinem Blut, in meinem Erbrochnem und seinem Samen welcher mir die Beine hinab Floß. Ich war schmutzig innen außen überall spürte ich den Dreck. 

Snape schenkte mir keinen Blick als ich vom Tisch hinunter kletterte und kauend unter diesem hockte. Nach Luft ringend.

Voldemort klatschte in seinen dürren Hände.

„Keiner der eine wirklich Frau liebt hätte ihr das angetan...meinet wegen du kannst sie behalten. Aber sieh zu das sie jetzt hier verschwindet! Ich kann ihr Gejammer nicht mehr hören.“

Filch der diese ganze Szenerie mit Schrecken mitverfolgen musste eilte herbei zog sich sein schwarzes Jacket aus und legte sie mir behutsam über die Schultern. „Komm kleines ich bringe dich weg von hier...“

Mit starren Blick und zittrigen Beinen, kehrte ich der feinen Todessergeselscjft den Rücken. Was Snape betraf so empfand ich nur noch Hass für ihn.

 

Die Flucht und andere Überraschungen

 

 

Filch brachte mich in den Krankenflügel. Madam Pomfrey hielt in ihrer Kammer ein Sorgloses Schläfchen bis Filch ihren Namen knurrte, als sei er ein tollwütiger Hund.

„Poppy wachen sie verdammt nochmal auf!!”

Völlig zerknirscht öffnete die ältere Dame ihre Augen.

und wusste im ersten Moment nicht wo ihr der Sinn stand. Als sie mich jedoch

nackt und Blut verschmiert vor sich stehen sah, sprang sie aus ihrem Chesterfield Sessel.

und eilte zu mir hin. „Ach du liebe Zeit Kindchen, was ist den mit dir passiert?”

Filch senkte seinen Kopf und fauchte: „So etwas tun nur Todesser!! Und wenn sie es genau wissen wollen! Snape hat ihr das angetan!Dieser Bastard!”

„Hat er dich...”, begann sie geschockt. Erst Dumbledore und nun auch noch das. In ihren Augen war Snape zu einem ausgewachsenem Monstrum heran gereift. Sie sprach nicht weiter da sie mir ansah, das ich gleich anfangen würde zu

weinen. „Danke Filch ich kümmere mich um sie!”

Filch ging ohne seine Jacke von dannen. Rührend kümmerte sich Poppy um meine

Verletzungen, doch meine Seele war vorerst zerstört. Nachdem sie mir heilsame

Sitzbäder und Salben gegeben hatte, schickte sie mich ins Bett, ich sollte

schlafen. Als sie mir einen Schlaftrank einflößen wollte, spuckte ich diesen wieder aus. Nichts von diesem Scheusaal sollte meinen Körper jemals wieder berühren. Ich schloss meine Augen. Immer und immer wieder schossen mir diese schrecklichen Bilder durch den

Kopf. Aber diese kamen nicht allein. Mein ganzes Leben lies ich Revue

passieren und irgendwann blickte ich in die Gesichter meiner toten Eltern. Meine

Mutter reichte mir ihre Hand. Ihre blauen Augen leuchteten fröhlich und Vater gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann wachte ich auf.

Ich blickte mich um und sah in Madam Pomfreys Büro ein Licht brennen. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben mir zu helfen, und trotz alle dem würde ich etwas tun, was ihrer Ethik widersprechen würde. Ich schlug die Decke zurück und stand auf, um mit leisen Schritten den Krankenflügel zu verlassen.

Ohne darauf zu achten ob Madam Pomfrey mein Fehlen bemerkte oder nicht. Geistesabwesend ging ich durch die Flure und stieg unzählige Treppen hinauf. Bis ich letztendlich auf dem  Astronomie Turm stand. Da es bereits Ende Oktober war, war der Wind recht eisig, doch mich kümmerte es nicht. Ich hatte schon viel erdulden müssen, da machte mir diese Eiseskälte auch nichts mehr aus. Wie eine Katze stieg ich auf die Zinnen und sah zitternd hinab in die Tiefe. Ein Schritt und alles würde vorbei sein. Für immer. Dann war mein Leidensweg endgültig zu Ende und ich war frei. Man konnte meinen Körper versklaven, ihm Schmerz und Leid zufügen. Aber meine Seele konnte niemand in Ketten legen. 

Ich blickte nach oben in den Himmel und sah Fawkes

seine Kreise ziehen. Wie schön er doch war.

So majestätisch und frei. Aber auf einmal war er verschwunden und ich war wieder allein. Tränen der Verzweiflung rannen mir über das Gesicht. Ich konnte nicht mehr, ich war am Ende.

„Gleich bin ich bei euch...Mum, Dad...“

Ich schloss die Augen und lies mich nach

vorne fallen. Ich stürzte in die Tiefe hinab.

 

Erzählt von Severus:

Mein Kopf ruhte tief in meinen Händen. Nun da ich bewiesen hatte wie weit ich

gehen würde, schien der dunkle Lord vorerst mit mir zufrieden zu sein. Am liebsten würde ich diesen Abend völlig aus meinem Gedächtnis streichen. Aber dies war nicht möglich.

Die Stille in der ich mich versteckte, endete so plötzlich das ich mich sehr darüber ärgerte. Am Fenster klopfte es. Ich hob meinen Kopf und sah Fawkes. Er schien sich furchtbar über etwas aufzuregen. Sein Gefieder glühte wie ein Feuerball in der Nacht. Ich stand auf um ihn ein zulassen. Wild schlug er mit seinen Flügel umher und schrie schrill. Behutsam streckte ich meine Hand nach ihm aus. 

„Ruhig mein Junge, was ist denn mit dir los?”

Fawkes Krallen umfassten mein Handgelenk. Der Phönix mobilisierte seine Kräfte und zerrte mich aus dem geöffneten Fenster. Wild strampelnd versuchte ich mich dagegen zu wehren. Aber es nützte nichts. Wenn man einmal von einem Phönix ergriffen wurde, lies dieser auch so schnell nicht mehr los und doch packte ich hastig nach seinen Schwanzfedern.

Was hatte Fawkes nur mit mir vor? Wollte er Dumbledores Tod rächen? Und mich hinab stürzen lassen?

Zur selben Zeit da ich mir überlegte

Fawkes außer Gefecht zu setzen,sah ich, das Kida auf den Zinnen des Astronomieturmes stand. Sie weinte und zitterte vor Kälte und dann stürzte sie hinab. Panik ergriff mich. Denn ich wusste das

sie am Grund zerschellen würde. 

Das also wollte Fawkes mir zeigen. Fawkes hatte Kida wohl sehr gern. Sie hatte ihn immer gekrault und gefüttert und mit ihm geplaudert, wenn sie sich in meinem Büro aufhielt.

 

„Fawkes flieg schneller!”

Das musste man dem Phönix nicht zweimal sagen. Er legte seine Flügel an und stürzte wie ein Stein in die Tiefe. Kida stürzte immer schneller zu Boden. Es waren nur noch gut und gern 30 Meter als ich sie am Handgelenk

zufassen bekam. Beinahe wäre sie mir entglitten. Da meine Hand fürchterlich schwitzig gewesen war. Fawkes bremste in der Luft ab und zog seinen ganzen Körper

wieder mit uns im Schlepptau in die Höhe. Kurz sah mich Kida an, dann verlor sie ihr Bewusstsein...

 

Kida war mehr als drei Tage ohne jegliches Bewusstsein und ich begann mir ernsthaft über ihr Befinden sorgen zumachen.

Nicht einmal Fawkes drang zu ihr durch. Behutsam trällerte er ihr sein Lied in ins Ohr, um ihr Mut zu machen. Doch es war vergebens.

Ich lies darauf hin, nach Madam Pomfrey rufen. Diese schenkte mir bitterböse Blicke, als sie in meine Privaträume eintrat und an mir murrend vorbei eilte, um letztendlich in Schlafzimmer zu gehen.

Dort lag Kida wie ein Häuflein Elend in meinem Bett.

Dicke Schweißperlen flossen wie ein unaufhörliches Rinnsal an ihr herab.

Kopfschüttelnd murmelte die alte Hexe vor sich hin. Egal was die erfahrene Medihexe versuchte, um Kida zu helfen, nichts schien zu wirken. Jeglicher Versuch das Fieber zu senken, schien im Sande zu verlaufen. Gleichwohl als habe Kida, sich aufgegeben.

„Nichts hilft...”, murmelte sie verbittert. „Armes Kind...“

„Was soll das bedeuten?”, fragte ich versucht ruhig.

Poppy drehte sich zu mir herum und bohrte mir ihren fleischigen Finger in die Brust.

„Dank ihrer Hilfe wird sie wohl, wenn kein Wunder geschieht,heute Nacht sterben!”

Vor Entsetzen blieb mein Mund geöffnet. Doch bevor ich etwas sagen konnte, fuhr die alte Medihexe bissig fort: „Sie stirbt an gebrochenem Herzen Severus...und das ist allein ihre Schuld! Für solche Wunden gibt es keine Salben, Tränke oder Umschläge!”

Ich nahm auf dem Bett platz und strich ihr durch das feuchte lockige Haar. Es war meine Schuld! Es war wie bei Lilly, nur das nicht Voldemort meine Liebste tötete, sondern ich. Ich ganz allein.

„Was hätte ich tun sollen?”, meine Stimme wurde brüchig. „Man hätte sie

umgebracht... nur so konnte ich sie retten.”, ich küsste sie sanft auf die heiße Stirn.

Wie versteinert stand Madam Pomfrey da und hörte mir zu. „Das was ich getan

habe ist unentschuldbar. Ich mache immer alles Falsch... vielleicht wäre es

soweit nicht gekommen, wenn Dumbledore noch leben würde! Aber nein! Ich

Idiot musste ihm das Versprechen abnehmen, ihn zu töten! Das war ein Fehler. Ich habe meinen einzigen und wahren Freund getötet!

Genau wie Sie hier. Ich hätte gehen den dunklen Lord kämpfen müssen! Ich hätte immer kämpfen müssen!”

Poppy lies sich langsam auf einem Stuhl nieder. „Dumbledores Wunsch war es, dass

Sie ihn töten?”, in ihrer Stimme schwang ein Hauch von Unglauben mit.

Abwesend sah ich in Kidas Gesicht. „Ja.”,sagte ich leise.

„Aber weshalb?”, fragte sie. Und so begann ich alles zu erzählen. Es war eine lange Geschichte. Währenddessen kümmerte sich Poppy rührend um Kida. Sie tat ihr Bestmögliches um ihr zu helfen und ich konnte mich, jemanden mitteilen. Es tat gut mit jemanden darüber zu reden.

„Wissen das McGonagall und die anderen des Ordens auch?”

„Nein...”, gab ich wahrheitsgemäß zurück.

„Junge, Junge das ist ein wirklich harter Tobak!”

Sie wischte sich den Schweiß aus den Augen und begann Kida mit einer Tinktur die sehr an Ammoniak erinnerte zu beträufeln. Die Dämpfe die dabei entstanden waren so stark, dass ich meinen Umhang vor die Nase hielt.

Plötzlich schlug Kida ihre Augen auf. Aber sie schien mich nicht wirklich zu sehen. Sie starrte schwer atmend an den Baldachin des Bettes.

Immer wieder tupfte ich ihr die Stirn mit einem feuchten Lappen ab. Poppy verabreichte ihr letztendlich einen Trank, der ihr Fieber senken sollte. Jedoch war dieser Trank sehr gefährlich. 

Er beinhaltete eine ganz spezielle Zutat. Ob er auch an Muggel wirkte, wussten

wir allerdings nicht. Der Schuss hätte auch nach hinten los gehen können. Denn das Herz eines Drachen, dies war die Zutat gewesen, Konnte das Herz eines schwachen und bösen Menschen vergiften und ihn letztendlich töten. 

Jedoch ging alles zum Glück gut. Kida war ein gutes Mädchen. Sie war unschuldig. Und nach einigen Minuten regulierte sich ihr Atem und der Trank wirkte besser als erwartet.

„Poppy es wirkt!”

Erleichtert strich ich mir durch das Haar.

„Kida du wirst nicht sterben. Noch nicht! Kapiert!”

Nun schwangen ihre Augen zu mir herüber. In ihnen lagen Verachtung und Abscheu.

 

Nun da es Kida besser ging bedurfte ich Madam Pomfreys Hilfe nicht mehr. Da Kida in meinem Bett schlief, quartierte ich mich in mein Wohnzimmer ein. An schlaf konnte ich sowieso nicht denken.

Ich nahm mir ein Buch und blätterte darin herum ohne wirklich darin zu

lesen. Nach einigen Stunden, vernahm ich ein leises Knacken und als ich aufsah, erblickte ich Kida im

Türrahmen stehen. Sie war schweißgebadet und bleich.

Schnell stand ich auf und ging zu ihr hin. Als ich meine Hand nach ihr

ausstrecken wollte, zuckte sie sichtlich zusammen.

„Kida geh ins Bett zurück! Madam Pomfrey hat dir Ruhe verordnet.”

Ich nahm meine Hand zurück und wartete auf eine Reaktion ihrerseits.

„Warum?”, fragte sie mich mit brüchiger Stimme.

Da ich ihre Frage nicht so recht verstehen wollte, sah ich sie unschlüssig an.

„Du sollst dich schonen, du warst sehr krank!”

„WARUM HAST DU MIR DAS ANGETAN?”, schrie sie mich an. Jetzt wusste ich woher der Wind wehte. Da Ihr dicke Tränen der Verzweiflung hinunter liefen, versuchte ich,   so ruhig ich nur konnte die jetzige Situation zu erklären. Je ruhiger ich sprach desto ruhiger wurde auch sie. Ich machte ihr klar, das

dies die einzige Möglichkeit gewesen war, um sie wie auch mich selbst aus

der sich immer enger werdenden Schlinge zuziehen. Kida hatte  dieses Opfer

bringen müssen damit sie am leben blieb.

„Kida, das was ich getan habe, war unverzeihlich dir gegenüber und ich versuche es  wieder gut zu machen. Ich kann verstehen wenn du mich hasst, aber ich habe es nicht getan um dich zu demütigen. Oder irgendeiner Perversion zu verfolgen!”

Ich nahm auf dem Sessel platz und stierte ins prasselnde Feuer. 

„Ich dachte ich würde dich verlieren...ich hatte Angst um

Dein Leben!“

Kida schien zu verstehen, zumindest dem Anschein nach.

Lange schwiegen wir uns an. Bis Kida mit brüchiger Stimme sagte:

„Sie werden mich nie wieder ohne meine Erlaubnis berühren...verstanden...nie wieder...“

Sie trat neben mich und sah ebenfalls in das Feuer hinein.

 

Erzählt von Kida:

 

Ich vermied es in seiner Nähe zu sein. Doch das lies sich schwerer

bewerkstelligen als ich es mir vorstellte. Durch den Fluch, den er mir auferlegt hatte, war ich an ihn gefesselt. Nur wenn er es nicht wollte und ich andere Dinge erledigen sollte, trottete ich ihm nicht hinter her wie ein gehorsamer Hund. Wenn er mich an sah, wich ich seinen Blicken aus und wenn er mich aus Versehen berührte zuckte ich ängstlich zusammen. Zwar hätte er mich zu allem zwingen können was er wollte, aber er Tat es nicht. Er lies mich zufrieden.

 

Weihnachten näherte sich mit rasender Geschwindigkeit. Aber anstatt

fröhlichen Gelächters und Gesang, erklang nur düstere Stille durch die Gänge

von Hogwarts. Sogar Filch sah betrübt drein. Wobei

McGonagall keine Ausnahme machte. Beide standen ungewöhnlich eng beieinander

und tuschelten. Als McGonagall bemerkte das ich sie

beobachtete winkte sie mich zu sich her. Eigentlich hatte ich keine Zeit,

den ich sollte einige Pergamentrollen zur Eulenpost bringen. Es handelte

sich um wichtige Dokumente für das Zauberreiministerium, welches sich nun vollends unter dem Kommando des dunklen Lords befand.

„Ach Mädchen Sie sehen gar nicht gut aus. Gibt ihnen Snape denn genug zu essen?”

Ich nickte. Wenn man es genau nahm überschüttete er mich mit Leckereien und teuren Süßigkeiten. Und so viel arbeiten musste ich zur Zeit auch nicht. Ein paar Botengänge, mehr auch nicht. Und dennoch fühlte ich mich jeden Morgen Hundsmiserabel. 

„Minerva wenn man diesen Mist im Tagespropheten liest, ist das ja kein Wunder

das unser Muggelmädchen blass um die Nase wird!”

Filch wedelte mit der Zeitung umher und ich sah auf einem Podest halbnackte

Menschen weinend stehen.

Erschrocken las ich die Schlagzeile:

 

Erster offizieller Muggelsklaven Verkauf in der Winkelgasse!!

 

Mir wurde schwindelig und ich konnte mich dem Gefühl nicht erwehren, dass

ich mich übergeben musste. Ich wendete mich ab und stürzte zu einem der

offenen Fenster. Kalter Dezemberwind peitschte mir mitten ins Gesicht. Doch

dadurch wurde es auch nicht besser. Geräuschvoll erbrach ich mich.

Besorgt war die Hauslehrerin der Griffydors zu mir geeilt und stützte mich

unter den Armen.

Filch indessen, kratzte sich schuldbewusst seinen Kopf und zog die Stirn kraus.Der arme Teufel könnte ja nicht ahnen das mich das so sehr mitnahm und aufregte. 

Schnell lies er die Zeitung hinter seinem Rücken verschwinden und gab vor er

habe noch einiges zu erledigen. Dann war der sonderliche Kauz auch schon verschwunden.

Kopfschütteld sah McGonagall ihm hinterher. „Schwachkopf!“, knurrte sie leise.

„Alles in Ordnung?”, fragte sie mich sichtlich besorgt. 

Ich nickte nur, als ich mich im selben Moment wieder erbrach.

„Sieht nicht danach aus!”, gab sie spitzzüngig zurück. Behutsam tätschelte sie mir meinen Rücken. Hinter uns erklang plötzlich ein hämisches Lachen.

„Sie wird ein Halbblut in ihren Eingeweiden tragen. Kein Wunder wenn unser allseits beliebter

Schulleiter sie ständig besteigt wie ein rossiger Hengst!”

McGonagall wirbelte herum und erkannte hinter sich eine dickliche kleine

Hexe, deren Augen böse durch die Welt blickten.

„Alecto und wenn dem auch so wäre, so würde es ein schlechtes Bild auf eure

neuen Rassengesetze werfen!”

Sie packte mich fest bei den Schultern und versuchte mich an diesem bösartigen Weib

vorbeizuleiten.

„Eure Gesetze? Nein Minerva das sind unsere Gesetze!”, zischte sie der alten Professorin entgegen.

„Gesetze die Voldemort erschaffen hat! Gesetze die vertuschen sollen, was

er letztendlich selbst ist, nämlich ein ganz normales Halbblut! So wie die meisten seiner Anhänger, so wie der Schulleiter selbst!”

Außer sich vor Zorn hob Alecto ihren Zauberstab. Instinktiv zog ich meinen

Kopf ein und suchte Schutz hinter einer Säule.

Und dann brach ein Sturm herein, den ich zuvor noch nie erlebt hatte.

Ein Fluch traf den anderen. Beide rissen riesige Stücke aus den alten

Gemäuer. Und noch immer war keiner auf die Flure zugestürmt um nachzusehen,

wer solch einen Lärm verursachte.

Da Alecto es auf mich abgesehen hatte, versuchte sie mir ständig den gar

auszumachen. Aber wie eine Löwin kämpfte die alte McGonagall um mein Leben.

Und dann geschah etwas, was eigentlich nicht so vorgesehen war. Snape- Ja ich

nannte ihn wieder so- Schritt wie der Tod persönlich hinter Alecto. Er war

plötzlich erschienen. Fast wie ein Geist. Die dicke Hexe bemerkte ihn erst

als sie seinen Zauberstab zwischen den Rippen spürte.

„Snape was soll das??”

Snape lächelte kalt und flüstere leise in ihr Ohr: „ Und ich werde sie weiterhin besteigen wie ein rossiger Hengst! Avada Kedavra!”

Wie ein nasser Sack stürzte sie zu Boden. Völlig perplex sah McGonagall Snape

an. Sie Begriff nicht weshalb er ihr geholfen hatte. Sie richtete nun ihren Zauberstab auf Snape.

„Weshalb?”, wollte sie wissen. Snape seufzte kurz.

„Weil ich Sie schätze Minerva, auch wenn vieles zwischen uns liegt, so möchte

ich nicht an ihrem Grab stehen müssen! Das gleiche gilt für Kida...

Amycus wird fragen stellen. Wie sie sich denken können werde ich nicht

zugeben das ich Alecto auf dem Gewissen habe, offiziell haben Sie sie

unschädlich gemacht. Sie müssen fliehen!”

„Weshalb sollte ich das tun? Ich bin hier zuhause!”, protestierte die ältere Dame.

Snapes Stimme wurde leiser. „Weil sie Potter helfen müssen! Er hat mir

eine Nachricht zukommen lassen. Es ist keine Fälschung!” Er hielt ihr das Schriftstück unter die Nase.

Ungläubig sah sie ihn an. „Warum sollte der Junge ausgerechnet ihnen eine

Nachricht senden! Sie sind Dumbledores Mörder...”

Daraufhin nickte er. „Ich gebe ihnen eine Stunde Zeit um von hier zu

verschwinden!”

Er drehte sich auf dem Absatz um, und lies einen Brief verächtlich zu Boden fallen und fauchte ohne uns anzusehen folgendes zu:

„Und nehmen sie gefälligst Kida mit! Sie wollen doch nicht daran schuld sein, wenn ich über sie herfallen und dadurch das geltende Gesetz breche!!”

Als Snape verschwunden war hob McGonagall dem am Boden liegenden Brief auf.

Sie nahm ihn in die Hände und lugte auf Harrys Handschrift. Sie öffnete ihn

und ihr Gesicht fing an zu glühen.

 

Guten Tag Professor McGonagall 

 

Sie fragen sich sicher, weshalb ich diesen ungewöhnlichen Überbringer meiner Nachricht gewählt habe, leider 

kann ich Ihnen das hier nicht näher erörtern. Da ich fürchte das trotz der Sicherheitsmaßnahmen, die ich ergriffen habe der Brief in die falschen Hände gelangen könnte.

 

Ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber ich kann nur soviel sagen, das Ich ihre Hilfe und ihren Rat brauche und zwar sofort.

 

Ort Gauptquatier

 

Harry

 

 

Ps:  Kida ist ebenso bei uns Willkommen wie Sie!

 

 

Snape schien die Wahrheit gesagt zu haben. Aber sie Begriff noch immer nicht, weshalb Harry mit Snape korrespondierte. Aber sie nahm an, das Harry sie aufklären würde. McGonagall nahm mich bei der Hand

und eilte mit mir im Schlepptau in ihr Büro und ihre Gemächer.

In einen großen Koffer der schier Bodenlos war, packte sie in weniger als

einer halben Stunde all ihre Habseligkeiten ein.

„Was ist mit deinen Sachen?”,fragte sie.

„Ich besitze nicht viel...”,sagte ich kurz angebunden.

McGonagall nickte verständig. „Das macht nichts, wir werden schon ein paar

anständige Kleider für dich finden!”

Sie warf mir einen dicken Reiseumhang zu und holte danach einen Flugbesen

und eine Flugbrille aus einem ihrer vielen Schränke.

Sie befestigte ihren Koffer am Besen, öffnete das Fenster und nahm

anschließend mit der Brille auf der Nase auf dem Besen platz. Skeptisch betrachtete ich dieses Fluggerät. Natürlich hatte ich solche Teile bereits

in Aktion gesehen, aber das ich mich darauf schwingen sollte, empfand ich

als irrsinnig. Was sollte ich auf einem Besen? Muggel gehörten nicht auf Besen, die fegten höchsten damit den Fußboden.

„Mädchen schlagen sie hier keine Wurzeln!”

Sie reichte mir die Hand und zog mich vor sich auf den Besen. Wir stießen

uns kräftig ab und flogen aus dem weit geöffneten Fenster.

Ich kniff meine Augen ganz fest zusammen. Angst und Übelkeit durchfuhren

mich so heftig,  dass ich inbrünstig hoffte, dass wir bald an unserem Ziel

ankamen. Es dauerte einige Stunden als wir London erreichten.

Wir landeten in einer sehr schmutzigen Straße Namens Grimmuald Place

McGonagall zog die Brille ab und kletterte flink wie ein Wiesel vom Besen

herab. Nun standen wir vor zwei Gebäuden.

Hausnummer 11 und 13. Ich legte meinen Kopf schief und bemerkte das hier

Hausnummer 12 fehlte. Kaum da ich fragen konnte. Murmelte McGonagall etwas

in ihren nicht vorhandenen Bart hinein.

Und dann bekam ich einen Mords Schreck. Ein weiteres Haus quetschte sich wie

von Geisterhand zwischen 11 und 13 hervor.

Ungläubig starrte ich auf die Hausnummer.

Leise klopfte McGonagall an die Tür. Einige Sekunden später öffnete eine

junge rothaarige Frau die Tür. An ihrer Hand hielt sie einen kleinen Jungen

fest. Er schien ungefähr drei Jahre alt zu sein. Seine dunklen strubbeligen

Haare und seine grünen Augen leuchteten voller Neugier uns entgegen. Der

zweite Knabe welchen sie auf dem Arm trug, war deutlich jünger. Auch er

besaß einen dunklen Haarschopf. Er drückte sich fest an ihren Busen und sah

schüchtern weg.

Entzückt lächelte McGonagall.

„Professor schön sie zu sehen wir haben lange nichts von einander gehört!”

„Stimmt Miss Weasly!”

„Potter wenn es genehm ist”, grinste sie spitzbübisch. Dann sah sie mir in

die Augen und lächelte. „Hallo ich bin Ginny, tut mir leid das ich dir nicht

die Hand reichen kann aber wie du siehst.” sie sah liebevoll zu ihren

Kindern. „Ich hoffe dir macht es nichts aus wenn ich dich duze Kida!”

Verwundert blickte McGonagall mich an und schüttelte verständnislos ihren

Kopf. „Kennt ihr euch?”, fragte sie mich.

Ich schüttelte ebenfalls meinen Kopf. Ginny lächelte und führte uns in das

Haus hinein. Dieses Haus war riesig. Es war in hellen und fröhlichen Farben

gestrichen und überall wo man hinblickte lagen Spielsachen und Bücher herum.

Ginny schien es mit der Ordnung nicht so genau zu nehmen. So eine Unordnung

wäre bei Snape undenkbar gewesen. Er hätte mich umgebracht.

Aber genau diese Unordnung füllte das Haus mit leben. Ich hörte weitere

kleine Kinderfüße auf uns zu kommen. Ein kleines rothaariges Mädchen mit

wachen Augen stand in der Tür und lächelte uns zu.

Sie kam auf mich zu und reckte sich mir mit offenen Armen entgegen.

Ich nahm sie auf dem Arm. Sie war so süß mit ihren Grübchen.

„Hallo Kida!”, sagte sie. „Hallo! Und wie ist dein Name?”

„Rose!”

Wieder sah ich zu Ginny alle schienen mich hier zu kennen.  Ginny setzte

ihre beiden Söhne auf eine weiche blaue Decke ab und dann nahm sie mir Rose aus

den Armen. Vorsichtig setzte sie auch Rose zu den beiden Knaben. Es war ein

schönes Bild.

Ginny winkte uns beide an einen großen eckigen Tisch. Sie nahm uns unsere

Mäntel ab und brachte anschließend Tee und Gebäck.

„So Ihr beide fragt euch sicher, woher wir wussten wer du bist!“, sie deutete

auf mich. „Nun Dumbledore und Snape haben uns von dir erzählt! Und Snape

erzählte auch, dass es für dich in Hogwarts immer schwieriger wird dort zu

leben. Es muss da einen Zwischenfall gegeben haben. Als V-Voldemort anwesend

war.”

In mir verkrampfte sich wirklich alles. Das schien Ginny zu bemerken und

fuhr fort: „Ist ja auch egal. Jetzt seit ihr beiden hier! Und das zur

Rechten Zeit!”

„Bevor Sie mir das alles erläuterst möchte ich wissen was Snape mit alle dem

zu tun hat! Das ihr mit ihm Kontakt habt verstehe ich nicht so ganz ...

Habt ihr vergessen was er getan hat?”

„Nein Professor... Aber alles ist ein klein wenig anders als es scheinen

mag. Dumbledore bat Snape ihn zu töten es gehörte zu einem Plan der nicht so

verlief wie er eigentlich sollte!"

Dann begann sie alles zu erzählen. Sie erzählte auch das Snape Harry im

Untergrund unterstützte, die letzten Hokruxe zu finden. Und das Harry ihn

sein Leben zu verdanken hatte, nachdem er beinahe einen Giftanschlag vor

drei Jahren fast ums leben gekommen wäre. Fassungslos starrte McGonagall auf

ihre Teetasse.

„Warum hat er denn nie etwas gesagt?”

„Hätten Sie ihm geglaubt?”, fragte Ginny weise. Zwar hörte ich nur zu,

musste aber Ginny recht geben. Snape besaß zwei Gesichter.

„Was dich betrifft Kida, so bat er mich auf dich aufzupassen... er hat Harry

eine stattliche Summe zugesandt, 450000 Galleonen um genau zu sein, damit du

versorgt bist, für den Fall das ihm etwas passiert. Er meinte er sei es dir

schuldig. Und in der Welt der Muggel wäre es so viel, das du für immer ausgesorgt hättest!” Ginny blickte auf meine Ringe um die Handgelenke und den Hals.

Ich wurde rot und blickte zur Seite.

Dann wurde mir wieder schlecht. „Ginny mir ist nicht so gut... Wo ist die

Toilette?”

„Den Flur entlang und dann links...”

Ich stand auf und stürmte los. Als ich das Badezimmer erreicht hatte,

schaffte ich es gerade noch, mich über die Kloschüssel zu werfen. Mir ging es

Hundsmiserabel. Nach einigen Minuten klopfte es an der

Tür und Ginny trat ein. „Alles klar bei dir?”, fragte sie besorgt.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein... Seit einigen Tagen geht's mir richtig

beschissen!“

„Wann war deine letzte Periode?”

Ich dachte angestrengt nach. Vor Entsetzen krallte ich mich an der Schüssel

fest. Meine letzte Blutung lag vor Snapes Vergewaltigung. Mein Herz raste.

Was war wenn ich schwanger war.

Ich brach augenblicklich in Tränen aus. Behutsam tätschelte Ginny mir den

Rücken. „Ist ja schon gut... Das bekommen wir wieder hin. Du bist nicht allein.

Harry hat sicher nichts dagegen wenn du hier bleibst. Das Haus ist so groß,

das ich mich manchmal recht einsam hier fühle! Und ein paar Hände mehr wären

auch nicht schlecht!”

„Ich will kein Kind... Nicht von ihm...”

Mitleidig sah mich Ginny an. Sie packte mich bei den Schultern und führte

mich zurück ins Wohnzimmer. Sie Setzte mich zu den spielenden Kindern. Zwei

grinsten mir fröhlich entgegen. Nur Ginnys kleinster Sohn betrachtete mich

skeptisch. Er krabbelte auf mich zu und legte seinen Kopf auf meinen

Bauch,dann schlief er plötzlich ein.

„Er ist eingeslafen Tante Ginny!”, sagte Rose ernst.

Ginny lächelte. „Albus-Severus scheint dich sehr zu mögen!”

Sanft legte ich eine Hand auf dessen Kopf ab. Was sollte ich nur tun? Ich war mir sicher das es bestimmt auch in der Welt der Hexen und Zauberer Mittel und Wege gab dieses Kind los zu werden. Aber als ich mir den kleinen Albus genauer ansah, wie er so friedlich, auf mir schlummerte, da wurde mein Herz so schwer wie Eisen. Ich dachte an Mum. Was hätte sie mir geraten? Wahrscheinlich hätte sie gesagt: „Eine Frau hat sich um ihr Kind zu kümmern! Egal wie es zu ihr kam...“

 

Je länger ich bei den Potters verbrachte desto dicker wurde ich. Harry und Ron machten darüber ihre Späße während Hermine, Ginny und meine Wenigkeit wenig begeistert davon war. Ich fühlte mich wie ein Ballon, der zu platzen drohte

und wäre dies nicht alles gewesen, so fühlte ich mich wie jeden Morgen immer noch

Elend. An einem Mittwoch Abend läutete es an der Tür. Harry reichte mir den kleinen

Albus-Severus , mit dem er zuvor gespielt hatte und öffnete die Tür.

Es dauerte einige Minuten bis Harry ins Wohnzimmer zurück gestürmt kam und

seinen Zauberstab von einer dunklen Konsole wegnahm. Er sah zornig und

traurig zugleich aus. Kaum da ich begriffen hatte wer

da zur Tür herein getreten war, stand auch schon Snape mit versteinerten

Gesicht mitten im Raum.

„Ich bring den Kerl um!!!”, so hatte ich Harry noch nie erlebt. Was war da nur passiert.

„Das hätte nur zu Folge das man sie umbringt Potter! Dann wäre alles umsonst

gewesen!”, schnarrte Snape ihm entgegen. Harry nahm seinen Umhang und sagte

mit gebrochener Stimme: „Kannst du auf Albus aufpassen?”, fragte er mich. Dann verschwand er, ohne Snape weiter zu beachten.  Nun war ich mit Snape allein. Ginny war mit James bei Hermine und ihrem Mann Ron zu Besuch.

Albus-Severus rutschte von meinem Schoß und tapste auf Snape zu.

„Wo ist Papa ?”, fragte er ihn vertraut. „Er ist bald wieder da, er musste bloß kurz weg.”, entgegnete Snape ungewohnt freundlich. Snape nahm den

kleinen Albus auf dem Arm und trat auf mich zu. Als er meinen dicken

Babybauch sah, stockte ihn buchstäblich der Atem. Wir hatten uns seit sieben

Monaten weder gehört noch gesehen und in dieser Zeit war ich aufgegangen wie

ein Hefekloß. Da Snape sich verkrampfte fing Albus nervös zu zappeln an.

Geschwind lies Snape den quengelten Jungen los und setzte ihn auf den Boden. Kaum da er den Boden berührte, stürmte er auf mich zu und legte seinen Kopf auf meinen Bauch, dann schloss er die Augen und schlief ein. Dies alles

dauerte nicht länger als eine viertel Stunde. In den letzten Monaten war dies die absolute Lieblingsschlafposition dieses Kindes gewesen. Und ich lies ihn gewähren.

Snape starrte mich fragend an. Die Spannung zwischen ihm und mir war zum zerreißen

gespannt.

„Von wem ist das Kind?”, fragte er letztendlich. Jetzt stand er wie eine

drohende Gewitterwolke über mir. Da ich ihm nicht in die Augen sah, neigte er sich

nach vorne und legte seine Hände auf die Armlehnen des Sessels.

„Ist es von mir??”

Da ich erneut schwieg, schien er glatt seine Geduld mit mir zu verlieren.

„KIDA!!!!! IST DAS MEIN KIND ???!“

„Verdammt nochmal ja!!”, spie ich zurück.

Er richtete sich auf und fuhr sich durch das Haar. „Und warum sagst du mir das nicht?"

„das habe ich gerade!”

Am liebsten hätte er mir eine schallende Ohrfeige verpasst. Seine Augen blitzten gefährlich auf.  Dann knurrte er ein „Früher!”

„Ich wusste gar nicht das Sie einen Telefonanschluss haben, weil dann hätte ich mich gemeldet, weil Eulenkot nicht gerade gesund ist für Schwangere!”

Verdattert sah Snape mich nun an. Nicht wissend ob er explodieren oder einen spöttischen Kommentar zum besten geben sollte. Er entschied sich für letzteres.

„Überaus Humorvoll wirklich!”

„Nee find ich nicht! Ich war ohne Sie besser dran, ich war auch ohne das

hier besser dran!”, ich tippte mir auf den Bauch. „Ich Frage mich was es für

eine Rolle spielt, ob Sie der Vater sind oder nicht. Irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, das sie scharf darauf sind, volle Windeln zu wechseln!”

Snape schnaubte verächtlich:

„Wenn du an deinem Leben hängst dann ja... falls es irgendjemand heraus findet, das ich der Vater deines Kindes bin. Werden sie dich jagen und dich und das Kind töten!”

Ich schluckte. Mein Herz begann zu rasen. Das ich mich in einer so verfahrenen Situation befand, war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich klar gewesen.

„DU HAST MIR DAS ANGETAN!!”, schrie ich fast. Albus gähnte und bevor er

aufwachte nahm ich ihn und brachte ihn in sein Bettchen. Als ich zurück kam tippte ich Snape gegen die Brust. „Du hast dieses Kind unter den Augen von Voldemort gezeugt. Das Kind wie auch ich selbst können nichts dafür!!!”

„Pha du müsstest doch mittlerweile wissen wie manche von uns denken! Mit

einer Muggel schlafen, um die Lust zu befriedigen, das geht gerade noch so in

Ordnung, aber mit ihr Kinder zeugen, ha ein Ding der Unmöglichkeit. Das Kind

ist ein Halbblut und noch nicht mal das! Es ist unrein,in den Augen des dunklen Lords nichts wert. Eine Schande für alle Reinblütigen Zauberer! Kida

niemand darf von diesem Kind wissen! Das hat oberste Priorität...”

Ich weinte. Kaum hatte ich ein klein wenig Ruhe musste mir Snape wieder

einen reinwürgen.

„Wie soll ich das bitte schön Geheim halten? Soll ich das Kleine ertränken

wie eine Katze oder irgendwo im Wald aussetzen und hoffen das Wölfe es

fressen werden?”

Snape rollte mit den Augen und knurrte wie ein aufgebrachter Hund.

„Natürlich nicht!”

„Was ist wenn mich jemand erkennt? Ich sehe aus wie ein Fass!! Die meisten

Todesser kennen mich und die wissen ganz genau das du mich...vergewaltigt hast!! Sie werden Rückschlüsse ziehen. Und zu den Muggeln kann ich nicht mehr gehen! ich trage die Sklavenringe. Alle anderen werden mich meiden weil

sie Angst vor euch Hexen und Zauberer haben. Mein Kind wird weder in die

Welt der Zauberer noch in die der Muggel passen!!”

Aber das schien ihn nicht zu kümmern. Stattdessen machte er mir

Vorschriften.

„Du wirst das Haus  nicht  mehr verlassen! Sobald du das Kind geboren hast

werden wir weiter sehen!”, sagte er bestimmt.

„Wer gibt dir das recht eigentlich, über mein Leben zu bestimmen?”

Ich lies mich nicht mehr einsperren. Ich war erwachsen und wollte auch so behandelt werden.

„Kida... Je trotziger du wirst desto ähnlicher wirst du Lilly”, seufzte er.

Mir blieb der Mund offen stehen. Ich kannte nur eine Lilly und diese stammte

aus Harrys Erzählungen.

„Lilly ... Harrys Mutter?”

Er nickte. „Ich habe dir oft gesagt deine Augen ähneln jemanden. Nicht in

der Farbe...”

„Aber im Ausdruck”, ergänzte ich.

Abermals nickte er. „Ich habe Lilly geliebt so wie ich dich heute liebe...

damals konnte ich sie vor dem dunklen Lord nicht retten... ich kam zu spät

um ihr zu helfen. Aber dieses mal wird mir das nicht passieren! Deshalb

musst du mir auch wenn es dir schwer fällt, vertrauen und gehorchen!”

Ich sah ihn lange an. Ich erkannte wie besorgt er schien. Wir er es schon

immer gewesen war. Ich hatte ihn nur nicht verstanden und vielleicht würde

ich dies auch nie tun.

„Was ist eigentlich mit Harry passiert?”, fragte ich ohne auf das

vorhergehende Gespräch weiter einzugehen.

Snape schien verärgert zu sein, da sein Liebesgeständnis bei mir anscheinend

auf taube Ohren stieß. Was hatte er erwartet? Das ich ihm jubelnd um den

Hals fiel?

Snape nahm auf einem Sessel Platz und schürzte die Lippen.

„Amycus hat Hagrid schwer verletzt und so wie es aussieht wird er die Nacht

nicht überleben...”, sagte er leise.

Erschrocken blickte ich Snape an. „Wie ist das passiert?”

„Amycus ist seit dem Tod seiner Schwester unberechenbar. Er muss Filch so

richtig das Leben schwer gemacht haben. Hagrid muss das beobachtet haben,

und jeder der Hagrid kennt weis, dass er Ungerechtigkeiten nicht mag, ergo

er half Filch!”

„Oh Gott...”

„Wenn es einen gibt, dann hat er Hagrid definitiv verlassen. Fakt ist Amycus

Carrow hat Filch trotz Hagrids Einsatz letztendlich getötet!”

„Und wo warst du?? Warum konntest du Carrow nicht aufhalten??”

Snape lächelte kalt. „Weil ich mit Minerva auf der Suche nach dem letzten

Horkrux gewesen war. Um es verständlicher zu sagen, ich war nicht da!"

Beleidigt über seinen überheblichen Tonfall verschränkte ich meine Arme über

der Brust und zog eine Schnute.

„Kida der springende Punkt ist das kein Muggel, kein halbblütiger Zauberer, sofern er Voldemort nicht die Treue geschworen hat, und keine Muggelstämmige

mehr sicher sind. Deshalb musst du mir gehorchen und tun was ich dir sage. Auch wenn du es nicht möchtest, so bin ich der Vater deines Kindes und ich versuche nur, euch beide zu beschützen! Wenn du dich aber sträubst wie eine Katze, die gewaschen werden muss, dann kann ich nichts für euch beide tun!”

Ich tat einen kräftigen Atemzug. „Im Ordnung..”, murmelte ich.

Er stand auf und ging auf mich zu. Er blickte auf mich herab und streckte

seine Hand nach meinem Bauch aus. Ich Kniff für einige Sekunden die Augen

zusammen, da ich mich vor seiner Berührung fürchtete. Doch anders als

erwartet, fühlte es sich gut an. Ich öffnete die Augen und starrte auf seine

bleichen Finger. Dann spürte ich einen kühlen Kuss auf der Stirn. Doch bevor

er sich mir noch mehr nähern konnte,kam Ginny zur Tür herein, gefolgt von

Hermine, der kleinen Rose und James. Laut schwatzend und mit Tüten beladen

drängten sie sich zwischen mich und Snape und schienen im ersten Moment gar

nicht zu bemerken, das die Stimmung im Raum mehr als bis zum zerreißen

gespannt war. Erst jetzt bemerkte Hermine meinen ernsten Gesichtsausdruck. Sie sah zu

Snape der ebenfalls ernst drein schaute. Sie schickte Rose ins

Kinderzimmer und knuffte Ginny in die Seite da diese angefangen hatte

irgendwelche Babysachen, die sie erworben hatte auf dem Sofa auszubreiten.

„Kida schau, dass habe ich euch mitge....Au Hermine...”

Erst jetzt sah Ginny Snape in ihrem Wohnzimmer stehen.

Da sie ihn seit Monaten nicht mehr gesehen hatte, schien sie mehr als nur

erstaunt über seine Anwesenheit zu sein. Ginny war neben der alten

McGonagall die einzigste, die wusste wie Kida zu ihrem Kind gekommen war.

Indessen hüpfte der kleine James freudig auf Snape zu. Snape kniete sich

nieder um seinen zweiten Patensohn wie gewohnt  auf den Arm zu nehmen, doch kaum da

er seine Arme öffnete , zischte Ginny wie eine aufgebrachte Klapperschlange

ihrem Sohn zu, worauf  dieser  sich langsam herum drehte und seine Mutter

mit großen Augen ansah.

„James komm sofort hier her!”

Mit zusammen gekniffenen Augen richtete Snape sich auf.

„Na los mein Junge deine Mutter ruft dich!”

Ginny nahm ihren Sohn bei der Hand und führte ihn ebenfalls in das nahe

liegende Kinderzimmer.

Ich hoffte nur, das sie nicht gleich auf dieses unsägliche Thema kam. Hermine

sah zu mir und zu Snape und schien Ginnys verhalten nicht richtig einordnen

zu können.

„Ist irgendetwas passiert Professor?”, fragte Hermine.

Snape nickte. „Hagrid wurde angegriffen... Wir wissen nicht ob er es

schafft. Potter ist zu ihm gegangen!”

Hermine standen dicke Tränen in den Augen. „Oh nein...wo ist Hagrid?? Ist

er noch in Hogwarts?”

Snape schüttelte seinen Kopf. „Madam Pomfrey brachte ihn nach St. Mungos.”

Mit stampfenden Schritten kam Ginny zurück und warf Snape vernichtenden

Blicke zu. Ihre Augen wanderten zu Hermine, welche kreidebleich und

zitternd auf dem Sofa saß.

„Hermine was ist?“

„Wir müssen zu Hagrid...er liegt im sterben...”

Dann wurde es still. Ginny bat mich auf ihre Söhne wie auch auf Rose

aufzupassen.

„Kann ich dich mit ihm...”, sie sprach nicht weiter, da

Ich ihr über die Wange strich und ihr beruhigt zunickte. „Geht zu

Hagrid...”

Das musste ich den beiden Hexen nicht zweimal sagen. Sie disapparierten und

ließen mich mit einer kleinen Kinderschar und einem reservierten Felsklotz

allein.

 

Fortsetzung folgt...

Vier Pfoten für Kida

 

Erzählt von Snape:

Nun saß ich da und wusste nicht, was ich sagen sollte. 

Kida in diesem Zustand zusehen, bereitete mir ziemliche Kopfschmerzen. Aber dies war nicht das einzige, was mir wie bittere Galle aufstieß.

Insgeheim machte ich mir Sorgen um den alten Wildhüter. Hagrid und ich waren noch nie gut befreundet gewesen, aber zu wissen, dass er womöglich bald nicht mehr unter den Lebenden weilen würde, missfiel mir zutiefst.

Ich kannte den alten Kauz seitdem ich selbst die Schulbank gedrückt hatte und nun würde er wie auch Dumbledore für immer verschwinden.

„Ein Leben geht, ein anderes kommt...“, murmelte ich mehr zu mir selbst. Da Kida mich schnaubend ansah, erhob ich meinen Blick und fixierte sie.  Sie konnte manchmal so trotzig sein wie ein kleines Kind. 

„Was?“

„Haben Sie denn kein Zuhause?“, zischte sie mir feindseelig entgegen. Ich rollte mit den Augen und seufzte leise aus.

So wie sie sich gebar, wollte sie mich unbedingt loswerden. Abermals ging ich auf sie zu und sah ihr tief in ihre blauen Augen. 

„Du glaubst doch wohl nicht, das ich dich jetzt hier mit drei kleinen Kindern alleine lasse? Du wirst Wohl oder Übel mit mir lieb nehmen müssen!", erwiderte ich gelassen.

Ruckartig drehte ich mich herum und nahm auf einem Sessel, welcher ihr gegenüber stand platz.

Sie stieß sich wutentbrannt die Hände in die Hüften und kochte wie ein kleiner Wasserkessel.

Kaum da sie etwas mir an den Kopf werfen konnte, sah ich in der Tür Rose, James und den kleinen Albus im Türrahmen stehen. Auch ihr Blick fiel zu den Kindern hinüber und schien sie einigermaßen zu besänftigen.

„Tante Kida ließt du uns ein Märchen vor?”, fragte Rose hoffnungsvoll. Hinter ihrem schmalen Rücken versteckt, zog sie  ein altes und schweres Buch hinterher, dessem Titel lautete: "Die Märchen vom Beedle dem Barden"

Seufzend gab Kida nach und nahm das Buch entgegen.  

 

Flink versammelten sich die Kinder um sie herum und nahmen brav auf dem Boden platz. Und obwohl ich immer noch Zweifel hegte, was ihre Schwangerschaft betraf, so empfand ich genau diese Szene als unbeschreiblich schön. Eines Tages würde mein Kind ebenfalls diese Märchen hören und ich glaubte zu wissen, das Kida eine sehr gute Mutter werden würde. Ob ich jedoch ein guter Vater sein konnte, das lag in den Sternen. 

„Also das Märchen von Babbitty Rabbitty und der gackernde Baumstumpf…”, begann sie zu erzählen. Doch just in diesem Moment, ertönte ein ohrenbetäubender Knall und das Fenster zersprang in tausend Glassplitter. Aber nicht nur Glassscherben schossen uns um die Ohren sondern auch rote Lichtblitze zuckten durch den Raum. Ich sprang auf und zückte den Zauberstab.

„Auf den Boden Kida!”, brüllte ich ihr entgegen.

„Severus was ist los?”, fragte sie mich völlig aufgelöst.

Ich sah sie ernst an und flüsterte: 

„Wir müssen hier weg, sie haben Potters Versteck endgültig ausgemacht!“

„Aber wie?"

Das konnte ich ihr nicht beantworten, ich wusste nur eins, jemand musste sie verraten haben und dieser jemand war nicht ich gewesen. Aber das würde ich früher oder später sowieso erfahren. 

Ein weitere Lichtblitz folgte und verfehlte mich nur haarscharf am Kopf. 

„Sev alles in Ordnung?”, brachte Kida kaum merklich hervor. Sie schien wirklich Angst um mich zuhaben und so egoistisch es sich wohl anhören mag, ich genoss diesen Moment zutiefst.

Schnell duckte ich mich hinter einen Sessel und nickte ihr zu. Dann wurde es auf einmal still und ich vernahm Schritte im Haus und ein schrilles Schreien einer Katze draußen auf der Straße.

Wenn ich jetzt nicht mit Kida und den Kleinen verschwand, würde dies wohl unser aller Ende sein, dachte ich blitzschnell. Rose schrie únd die Jungen weinten leise in Kidas Schoß hinein. Sie alle hatten furchtbare Angst und ich musste dafür sorgen das ihnen allen nichts geschah.

„Kida sorg dafür das Rose ihren Mund hält!”

Kida presste augenblicklich ihre Hand auf Rose kleiner Mund und verschloss diesen mit zittrigen Fingerspitzen.

„Schhh Kinder ihr müsst leise sein…sonst hört man uns…”, gab sie den Kleinen zu verstehen.

So leise wie ich es nur konnte, kroch ich zu ihr und den Kindern hinüber und löschte mit einem hastigen Wink meines Zauberstabes das Licht um uns herum.  

„Wir werden apparieren! Sofort!”

Panisch stierte mir Kida in der Dunkelheit entgegen. Ich musste ihr Gesicht nicht sehen um zu wissen, dass ihr Gesicht entglitten sein musste.

Nur sehr mächtige Zauberer waren in der Lage mit nur mehr als einer Person zu apparieren. Und was Muggel betraf, so bedurfte es sogar noch mehr Geschick darin, da Muggel den magischen Fluss durcheinander bringen konnten und oft Gefahr liefen mit ihren Reisegefährten zersplintert zu werden. Das blöde an dieser Situation war, das Kida genau das wusste.

 

„Du hast keine Ahnung ob das funktioniert, du bist noch nie mit mir appariert! Was ist wenn das schief geht?”, diskutierte sie flüsternd. Das sie immer alles hinterfragen musste, brachte mich fast an den Rand des Wahnsinns. Wollte sie hier sterben oder lieber zersplintern.? 

 Ich persönlich zog das Zersplintern vor.

„Wenn der alte Dumbledore das konnte, dann muss ich es zumindest versuchen!

Schließlich ist es immer das erste mal”, gab ich bissig  zurück.

„Das ist jetzt ein Scherz oder?”

Wie eine Schlange zischte ich ihr entgegen. „Sehe ich denn aus, als würde ich gerade jetzt Scherze machen?“

Das Poltern der Eindringlinge wurde nun wieder lauter und ich hörte wie jemand die Türklinge herunterdrückte. 

Kida klammerte sich an die Kindern und erklärte ihnen, das sie es ihr gleich tun sollte. Ich atmete tief ein und sammelte meine Gedanken und konzentierte mich auf einen ganz speziellen Punk. Ich nahm Kida am Arm und dissapparierte mit ihr und den Kindern in letzter Minunte auf und davon. Das letzte was ich noch sah waren zwei Todesser mit leuchtenden Zauberstäben.

Völlig erschöpft stand ich mit den vieren vor einem kleinen Backsteinhaus mit dunklen Fenster.

Ich hatte es tatsächlich geschafft sie alle sicher aus dieser brenzligen Situation zu führen. 

Die Straße war düster und verlassen. Nur eine dürre Katze saß auf einer Mauer und jaulte ihr klägliches Lied. Ich atmete aus. Versohlen blickte ich zu den vieren. Den Kindern schien es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Was Kida betraf so wirkte sie ein wenig grün um die Nase herum. Aber ansonsten ging es ihr gut. 

„Ich hasse diese Art zu reisen…”, jammerte sie und rieb sich ihren dicken Bauch. 

„Verzeiht My Lady, das ich mir erdreistet habe mit euch zu apparieren. Aber ich lasse mich nur sehr ungern in stücke reißen!”

gab ich trocken zurück. Darauf hin schwieg sie. Sie schien begriffen zu haben, das ich ihr gerade das Leben gerettet hatte.

Noch immer hielt ich meinen Zauberstab in der Rechten fest und murmelte leise dem Türknauf mein Rätsel entgegen:

„Es ist klein und machmal Rund.

Passt gerade in den Mund. 

Bewahrt dich in der größten Not

Vor de dem schlimmsten, Gevatter Tod!"

Wenige Sekunden später wand sich der Türknauf um seine eigene Achse und brummte.

 „ Severus das ist doch ganz klar,

Es ist der Ziegenstein, der Bezoar!”

Die Tür sprang auf und Kida blickte verwundert in den dunklen Hausflur hinein.

Die Kinder gingen voraus und schienen genau zu wissen wohin der dunkle Gang führte.

Da sie nicht den Anschein machte, sich selbst fortzubewegen, schuppste ich sie mit sanfter Gewalt über die Schwelle.   

„Willst du hier wurzeln schlagen?”

„Natürlich nicht…”, murmelte sie.

Ich blickte noch einmal auf die Straße und fixierte für einige Sekunden die schäbige getigerte Katze, welche nun stumm mir entgegenblinzelte. Ich nickte und schloss die Tür hinter mir zu.

 

 

Erzählt von Kida:

 

Jetzt saß ich mit drei kleinen Kindern in einem noch kleineren Haus fest, welches düster und für meinen Geschmack recht unbehaglich war. Es war genau so unbehaglich wie sein Besitzer.

Zwar tat Severus wirklich alles damit wir uns wohl fühlten. Er machte mit einem einzigen Wink seines Zauberstabes das Haus sauber und schloss zu meiner Verwunderung sogar einen uralten Kastenfernseher an, damit ich eine gewissen Abwechslung hatte. 

Aber insgeheim wollte ich hier nur noch weg. Zudem, da ich mir sehr große Sorgen um Ginny und Harry machte. Ich hoffte aus ganzen Herzen, das ihnen nichts schlimmeres passiert war. Das gleiche galt auch für Hermine und Ron.

Severus verbot mir mit den Kindern hinauszugehen, geschweige nur aus den Fenstern zu blicken. 

Ich flehte ihn an als er alle Fenster und Türen mit Zauberbanne versiegelte und mich wie ein Tier einpferchte. Ich wollte nicht eingesperrt werden, nicht schon wieder und schon gar nicht mit drei kleinen Kindern. Und obwohl ich ihm versuchte ihm genau das zu erklären, wollte er nichts davon hören. Er blieb so hart wie ein Granitblock.

„Du wirst genau das tun was ich dir sage. Hast du mich verstanden? Du bleibst mit James, Albus und Rose hier, du wirst dich um dich und um die Kinder kümmern und die Außenwelt hat dich nicht zu kümmern. Schau Muggelfernsehen, das wird reichen!”, knurrte er mir entgegen. Was mit meinen Freunden geschehen war, behielt er geflissentlich für sich. Ich sollte mich wohl nicht aufregen.

Er versorgte uns mit allem was wir zum Leben brauchten. Einmal am Tag kam er zu uns, um uns zu besuchen.  Wie immer legte er mir demonstrativ den Tagespropheten und eine Ausgabe der Londoner Post auf den Küchentisch. Die Außenwelt lag für mich im Dunkeln , aber Severus schien es irgendwie wichtig zu sein, das ich laß und nicht nur stupide in die Röhre glotzte. Ich nahm an, er fürchtete sein Kind, welches ich in mir trug, würde ganz allmählich zuverblöden.

Behutsam legte er seine blasse Hand auf meinen Bauch, als er einen leichten Tritt verspürte, schien er kurz zu lächeln. Aber diese Regung verschwand so schnell wie diese auch gekommen war. Ich blickte in sein Gesicht und ich stellte fest

das er recht blass, müde und angespannt aussah. Und obwohl ich das sah, brannte mir  nur eine einigste Frage auf der Zunge. Wie stand es um Hagrid.

Zu gerne hätte ich gewusst ob er noch unter den Lebenden weilte. Wie es um Severus stand, erschien mit eher sekundär. Ich hatte keineswegs vergessen auf welche demütige Art und Weise ich zu meinem Kind gekommen war, und deswegen hielt ich ihn, stets ein wenig auf Distanz. Immer wenn er mich berührte, straffte ich meine Schultern und meine Muskel spannten sich so sehr, das es begann weh zu tun. Aber wenn ich ihm in die Augen sah, konnte ich nicht verbergen das noch immer ein kleiner Teil in mir, sich nach ihm sehnte. Meine Augen durchbohrten direkt sein Herz und er wurde so weich wie ein Stück Butter in der Frühlingssonne. 

Er atmete tief ein. Schnell straffte auch er seinen Rücken und nahm steif auf einem hellen Stuhl platz, der nah am Küchentisch stand. Zu meinem Bedauern durchschaute er mich schneller, als es mir vielleicht lieb gewesen wäre.

„Wenn du mich nur nach Hagrid fragen möchtest, dann sei nicht so feige und tue es gefälligst”

Beschämt nahm ich gegenüber ihm platz und schenkte ihm zitternd eine Tasse frisch gebrühten Tees ein, welchen ich zuvor aufgebrüht hatte. Seufzend nahm er die Tasse entgegen und sah abwesend hinein.

„Hagrid kann sich bei seiner Riesenmutter bedanken, das er nicht das zeitliche segnen musste. Aber er wird noch recht lange brauchen um der alte zu sein...”, sagte er ernst.

„Da heißt ihm geht es gut?”, fragte ich ihn außer mir vor  Freude.

Ich stand auf und fiel Severus um den Hals und küsste ihn erleichtert auf die Stirn.

Hörbar atmete er aus und murmelte: „Ach Kida!”

Da ich ihn beinahe im Schwitzkasten hielt, verspürte ich auf einmal etwas weiches und pelziges zwischen ihm und mir. Ich sah nach unten und entdeckte eine dünne silber getigerte Katze, deren Augenränder wie quadratische Brillengläser aussahen. Sie atmete schwer, da sie sich zwischen den Stoffballen von Severus Umhang und meinem Bauch hindurch kämpfen musste.

Sie sah nur wenig begeistert aus und sprang mit mürrischen Gesichtsausdruck auf den Küchentisch, um sich mit ihrer Zunge den Pelz wider einigermaßen in Ordnung zubringen. Das kleine Schätzchen sah wirklich aus, als hätte man sie versucht gegen den Wind zu bürsten.

Ein leichtes Schmunzeln durchfuhr Severus Gesicht.

„Das hätte ich ja beinahe vergessen...”

Er nahm einen Schluck und fuhr fort:

„Diese ältere Dame hier, habe ich dir mitgebracht, sie sucht dringend ein neues Zauhause!”

Er machte eine theatralische Handbewegung um seinem Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

„Das arme Ding wurde gnadenlos auf die Straße gesetzt!”

Das Kätzchen nahm elegant platz und fauchte Severus gereizt an.  Sie schien dieses Situation nicht sonderlich prickelnd zu finden. 

„Ihr Name ist Mina!”, gab er schmunzelnd zurück und schnippte ihr auf die Nase. Mina fauchte aufgebracht und revanchierte sich mit einem beherzten Biss in Severus  bleichen Zeigefinger. Schmerzverzerrt zuckte er zurück und knurrte: „Schlangen hassen Katzen, vorallem die, die eine im Wappen tragen!”

Völlig irritiert blinzelte ich die beiden an.

Je länger ich Mina ansah desto länger konnte ich mich nicht dem 

Gefühl erwehren, das sie mir irgendwie bekannt vorkam. Ja sogar vertraut. 

 

Und wenn ich ehrlich war, freute ich mich sehr über das unverhoffte Mitbringsel.

„Sie wird auf dich und die Kinder aufpassen”, gab er nun ernst zurück, wobei er sich den Finger massierte.

„Ah ja…ein pelziger Babysitter? Kann sie auch kochen? Nein ich hab's, sie ist mein Wachhund und beschützt mich wenn ich mir mal die Beine vertreten möchte!”, 

Nahm ich Severus Worte auf's Korn. Das in seinen Worten mehr steckte konnte ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Ich kicherte und begann Mina zu kraulen.

Er sah Mina  und danach mich an und seine Mine verdunkelte sich wie eine heranziehende Gewitterwolke. Verunsichert blinzelte ich ihm entgegen. 

„Sie ist wundervoll... Dankeschön!”, murmelte ich ihm hastig zu. Ich hatte ja nicht vorgehabt ihn zu kränken, es sollte doch nur ein kleiner Scherz sein. Zumal da ich dies sowieso hätte wieder ausbaden müssen. Wie immmer.

Er stand auf-  ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen und grollte der Katze entgegen: „Ich verlasse mich auf sie!”

Dann knallte es und er war verschwunden.

Völlig irritiert sah ich die Katze an. Severus schien es wirklich nicht gut zugehen, vielleicht verlor er allmählich seinen so brillanten Verstand. Ich schnalzte mit der Zunge und stupste Mina auf die Nase.

„Na ich hoffe doch, dass man sich wirklich auf dich verlassen kann, denn ich habe auf dem Speicher ein Rattennest entdeckt! Und wenn du schön lieb bist und die Plage beseitigst, bekommst du was leckeres!”

Empört wandt Mina ihren schmalen Kopf ab und sprang leise vom Küchentisch hinunter.

So wie es aussah verstand sie mehr, als ich es ihr vielleicht zugedacht hatte. Neugierig ging ich ihr hinterher und beobachtete, wie sie schnurstracks die Treppe hinauf schlich

und gen Richtung Speicher losmarschierte. Für das, das sie sich noch nicht einmal umgesehen hatte, kannte sie sich erstaunlich gut aus. Was mich natürlich noch mehr verwunderte,

„Ich glaubs nicht…das macht sie ja wirklich!”, murmelte ich entgeistert.

Plötzlich hörte ich ein Gepolter, gefolgt von einen grausigen Quicken. Dann wurde es still und Mina kam mit hoch erhoben Schwanz und mit drei fetten Ratten, welche Kopfüber in ihrem Maul baumelten, die Treppe hinunter stolziert. Stolz wie der chinesische Kaiser selbst, legte sie mir die Plage vor die Füße und ging mit erhobenen Schwanz von dannen.

Je länger sie hier war, desto merkwürdiger empfand ich ihr Verhalten.

Sie schien mich und die Kinder bei allen was wir taten zu beobachten. Ihre gelben Augen ließen uns niemals alleine und sogar, wenn ich mir ein Bad einließ, hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht, es sich auf dem Vorleger bequem zumachen. 

Und wenn ich sie absichtlich mit ein klein wenig Wasser bespritzte, sah sie mich zwar mürrisch an, aber  wirklich stören schien es sie nicht. 

Auch an diesem Tag nahm ich ein Bad. Und wie immer nahm auch Mina auf dem Vorleger platz.

Um ehrlich zu sein, war meine Stimmung dermaßen im Keller, das ich richtig auf Krawall gebürstet war. 

Das ständige herum sitzen , die quengelnden Kinder, meine Schwangerschaft und zu guter Letzt 

Severus , der mir verbot ich selbst zu sein, brachten mich an den Rand des Wahnsinns.

Und genau diese schlechte Laune musste eine harmlose alte Katze ausbaden.

„Sag mal kann es sein, das dich dieser Stinkstiefel dressiert hat, damit du mir auf die Nerven gehst oder warum verfolgst du mich ständig? Du bist ja schlimmer als es Mrs. Norris, Gott hab sie selig, je gewesen war!”

Mina gähnte gelangweilt. Sie schien mir regelrecht zu sagen: „Und wenn schon… denk doch was du willst! Wasch dich endlich...ich hab keine Lust die ganze Zeit hier zu liegen, um mir dein Gequake länger wie nötig mit anhören zu müssen! Schließlich war es Snapes Wunsch ,dass ich auf dich aufpassen muss! Oder glaubst du ich liege freiwillig hier?“

Als ob ich ihre Worte deutlich in meinen Ohren hätte vernehmen können, schruppte ich mich schmollend und Zähne knirschend ab.

Blödes dressiertes Vieh, dachte ich resigniert. 

Ich stieg aus der Badewanne, trocknete mich ab und warf anschließend das Handtuch trotzig der Katze entgegen. 

Ich ging in das Schlafzimmer und stellte sicher, das die Kinder tief und fest schliefen.

Als ich mich versichert hatte, zog ich mich an und ging gen Richtung Haustür. 

Kaum hatte ich meine Finger auf den Türknauf gelegt glühte dieser und polterte:

 

Verlasse niemals das Haus ohne Severus zu fragen,

Sonst geht es dir irgendwann an den hübschen Kragen!

Denke an dich und deine Kinderlein

Oder lässt du sie denn gerne allein?

 

„Ich lasse sie nicht allein, ich geh nur mal kurz Luft schnappen!”, knurrte ich dem Knauf entgegen.

 

Ich drehte diesen herum und öffnete die Tür. Keiner konnte herein kommen, aber ich konnte hinaus. Was mich, wenn ich es genau nahm, sehr verwunderte. Der sonst so brilliante Meister der Zaubertränke schien da, tatsächlich einen gewaltigen Fehler gemacht zu haben. Pech für ihn, glück für mich.

Kaum hatte ich einen Fuß vor die Schwelle gesetzt, bemerkte ich, das Mina sich in meinen Mantel gekrallt hatte und mit mir kämpfte als sei sie eine Löwin.

„Du dummes Vieh! Lass mich sofort los!”, spie ich Mina entgegen. Natürlich war dies nicht fair gewesen. Schließlich war sie immer für mich da, und wollte mich, so wie es aussah, nur beschützen. Genau so, wie es Severus von ihr erwartete. Aber ich wollte nur noch fort von hier, da mir regelrecht die Decke auf den Kopf fiel.

Das ist ein Komplott, ich wusste es, dachte ich verärgert als ich sie vergeblich abschütteln wollte. Sie war hartnäckiger und verbissener als eine hungrige Hyäne.

Aber mit einem heftigen Ruck meinerseits, lies das bissige Knäul letztendlich los und landete äußerst unsanft gegen einen Wandspiegel. 

Wie in Zeitlupe glitt sie an diesen hinunter und blieb betäubt am Boden liegen. Ihre Augen waren weit aufgerissen und nahmen einen schielenden, leicht dümmlichen Ausdruck an. Im Boxkampf der Muggel, wäre das wohl ein klassisches Ko gewesen.

Erschrocken wandte ich mich herum, und kniete mich zu ihr hinunter. Leicht schupste ich sie mit meinen Fingern an.

„Na siehst du, hättest du nachgegeben, wäre das hier jetzt nicht passiert.”

Schuldbewusst hob ich sie auf und legte sie behutsam vor den Kamim. Ich sah sie mir etwas genauer an, doch da sie nicht verletzt schien, atmete ich erleichtert auf.

„Ich würde sagen klares knock out!”

Dann wandt ich mich um und verließ das Haus.

Man sieht sich zweimal im Leben

Für meine Verhältnisse, war die Luft unbeschreiblich klar. Seit gut und gern einen Monat war ich in diesem fürchterlichen stickigem Haus eingesperrt gewesen. Einigermaßen entspannt lief ich die Straße entlang und stellte fest, das alles recht verlassen wirkte. Die Läden waren verschlossen und mit Bretter versiegelt. Kein Mensch war zu sehen oder zu hören. Überall lag Müll und verbreitete einen unangenehmen Geruch in der Straße. Die einzigen die sich darüber zu freuen schienen, waren die fetten Ratten, die sich quickend und fiebend darüber hermachten.

Das gesamte Industriegebiet, ja sogar der gesamte Stadtteil war tot. Die Todesser mussten ganze Arbeit geleistet haben. Schoss es mir in den Sinn. Konsequent rottenten die Gefolgsleute Lord Voldemorts die Muggel aus. Oder, wenn sie glück hatten - ja man musste es Glück nennen, kamen sie sie in Gefangenschaft.

Sklaverei konnte besser sein als der Tod. Oder war der Tod manchmal besser? So genau konnte ich das nicht beantworten. Denn was mich betraf so hatte ich schon viel erdulden müssen. Was die Muggel hier betraf, so hatten diese große Angst vor Hexen und Zauberern. Sie verließen die Städte und zogen aufs Land, wo sie eigene Dörfer gründeten und alle magische Mitmenschen verstießen. So kam es vor, das viele Mütter ihre eigenen Kinder aussetzten und ihrem Schicksal überließen. Keine wollte Mutter eines magischen Monsters sein. Ich strich mir über den Bauch und spürte einen kleinen Tritt. Auch ich würde mit größter Wahrscheinlichkeit ein Kind bekommen, welches magische Fähigkeiten aufwies. Ich und mein Kind wären somit Aussätzige. Denn ich könnte diesen Schritt nicht tun.

Je länger ich mich draußen aufhielt desto mulmiger wurde es mir. Vielleicht war es klüger umzukehren. Ich machte auf dem Absatz kehrt. Es begann zu regnen. Aber nicht nur das es regnete, ich fühlte mich auf einmal so anders. Ich fror erbärmlich. Die Kälte kam von innen und kroch durch meinen Körper. Ängstlich sah ich nach oben. Doch ich wusste, das ich nichts sehen würde. Nicht das, wonach ich Ausschau hielt. Ich bekam Todesangst. Ich beschleunigte meine Schritte und hoffte heil zuhause- sofern man dies eines nennen konnte, an zu kommen. Doch mein Wunsch blieb unerfüllt. Plötzlich brach ich zusammen. Bilder welche in meinen Gedächtnis tief vergraben waren, überrollten mich wie eine Lawine. Ich sah meinen Vater, dessen Schädel man zertrümmerte. Ich sah Nuka, tot am Boden liegend…ich sah Kimani weglaufen und ich sah meine Mutter…schreiend und weinend. Ich spürte eine eiskalte Hand in meinem Gesicht. Sanft glitt sie mir über meine Lippen. Die Schreie in meinen Kopf wurden unerträglich und die Kälte zerriss mich. Ich spürte etwas feuchtes über meinen Lippen. Doch schlagartig verhallten die Stimmen in meinen Kopf und die Kälte wich zurück. „ Hör sofort auf ihr vermaledeiten Kreaturen! Seht ihr nicht das diese Muggel trächtig ist! Sie bringt uns eine menge Geld auf dem Sklavenmarkt ein!”

 

Hörte ich weit entfernt sagen. Als ich wieder zu sinnen kam, sah ich in eisige graue Augen. Als er mein Kinn anhob und mich genauer betrachtete, blieb ihm sein Mund weit offen stehen. Ein andere stämmiger Mann, dessen dümmliches Grinsen, nichts gutes erahnen lies, stieß den Blonden an.„Die ist ja mal niedlich!”, grunzte er. „Sicher…das war sie schon früher…”, antwortete er kurz angebunden. „Draco…”, murmelte ich kaum hörbar. Unbeeindruckt zückte er seinen Zauberstab und verschloss mir damit ein wenig unsanft den Mund. Eine Unsichtbare Nadel nähte mir Buchstäblich den Mund zu. Draco hatte sich sichtlich verändert. In den letzten Jahren war er zu einem, stattlichen Mann herangewachsen. Seine Gesichtszüge waren kantig und markant. Sein blondes langes Haar hatte er zu einen Pferdeschwanz zusammen gebunden, so das sie ihm nicht im Wege waren.Er lächelte schief, als er mich auf die schwankenden Beine stellte. Seine Blicke blieben an meinem Bauch haften.

Nach einer Ewigkeit glitten sie zu meinen Hals, dessen Schmuckstück golden hervor funkelte. Er griff nach meinen Halsreif und zog mich zu sich heran. Ein prüfender Blick. Dann nickte er missbilligend.Er stieß mich zurück und befahl seinem Begleiter die Dementoren zusammen zurufen. „Ich werde mich um diese da”, er sah mich abschätzig an. „kümmern. Solltest du meinen Vater sehen, sage ihm, das die heutige Jagd nicht von Erfolg gekrönt war.”

„Aber was ist mit ihr?”

„Das ist meine Sache Verstanden?”, blaffte Draco ihn scharf von der Seite an. Brummend nickte der angeblaffte.

Als er verschwunden war wandte ich mich flehend an Draco: „Draco bitte lass mich gehen...“

„Sicherlich!“, antwortete er und lachte süffisant. In mir keimte Hoffnung auf, aber diese Hoffnung zerstob wie eine Pusteblume im Wind.

 „Du wirst gehen, aber mit mir!“

Ich begann zu weinen. Was sollte denn aus den Kindern und Mina werden. In meiner Verzweiflung schlug ich ihn mitten ins Gesicht.

Doch sein Griff wurde immer fester. Und sein Blick immer kälter. Ich erkannte sofort, dass er mich niemals gehen lassen würde. Ursprünglich war ich sein Spielzeug gewesen und dieses Spielzeug hatte er nun wieder zurück bekommen.

Warum hatte ich nicht auf Severus gehört. Dachte ich verbittert. Vom Rege in die Traufe, dieses Sprichwort passte sehr gut in diese heikle Situation.

Nun begann ich um Hilfe zu rufen. Ich wollte keinem Malfoy mehr die Beine öffnen. Niemals.

Aber niemand schien mein Wehklagen und Zetern zuhören bis auf eine.

Plötzlich lies Draco mich los und spie Flüche aus. Schmerzverzerrt packte sich in den Nacken und zerrte an etwas Pelzigem. Es war Mina die wie eine Löwin an Malfoy hing und ihm höllische Schmerzen bereiten musste. Blut strömte an ihm herab und tropfte zur Erde.

Malfoy packte sie im Genick und warf sie vor sich auf den Boden. Elegant landete die getigerte Katze auf ihren Pfoten. Fauchend und Buckelnd stellte sich Mina Draco in den Weg.

„Du mieses Drecksvieh!“, er ließ den Zauberstab durch die Luft wirbeln und ein grüner Blitz. verfehlte die Katze nur haarscharf. Erschrocken hielt ich den Atem an.

Just in diesem Moment verwandelte sich Mina vor meinen Augen und zum Vorschein kam eine ältere Dame, deren Namen nicht anderes lautete, als Minerva McGonagall.

Mit hocherhoben Zauberstab und einem entschlossenen Gesichtsausdruck gab sie mir zu verstehen hier zu verschwinden um nach Hause zu gehen.

Aber genau das wollte Draco verhindern. Wie ein Adler fokussierte er mich und schoss auf Minerva mehrere Flüche ab. Gekonnt wich sie diesen aus, und erwiderte mit einem Feuerzauber. Die Wand aus Feuer war so gewaltig, dass Draco die Sicht versperrt wurde und er mit erhobenen Händen zurückwich.

McGonagall drehte sich herum um mit mir die Flucht zu ergreifen. Doch kaum hatte sie mich berührt, sackte sie Atemlos zu Boden. Draco war durch das Feuer gesprungen und hatte punktgenau einen Fluch zwischen McGonagalls Schulterblätter platziert.

„MINERVA!“, schrie ich voller Panik.

„Flieh...“, flüsterte sie noch bevor sie ihr Bewusstsein verlor. Betäubt stand ich über ihr. Und bevor ich wieder zu Sinnen kam, stand Draco über der alten McGonagall und richtete seinen Zauberstab auf ihren Kopf.

„Avada Ke...“, doch bevor er die Worte sagen konnte, warf ich mich auf meine Freundin um sie zu beschützen. Ein törichter und dummer Versuch. Aber Draco hielt inne.

„Draco bitte...ich komme mit aber lass sie am Leben...bitte...“

Schnaubend sah Draco mich an und schien meiner Bitte nachzugeben. Nickend Stimmte er dem Handel zu.

„Da hat die Alte nochmal Glück gehabt!“, knurrte er mir entgegen.

Er neigte sich zu mir hinunter nahm mich am Handgelenk und zog mich auf einen Besen, welchen er aus seinem Mantel zuvor heraus geholt hatte.

 

Fortsetzung Folgt...

Der Kardinalfehler

Erzählt von Snape

Erleichtert darüber, das Potters Familie nun eine neue und sichere Unterkunft besaß, kehrte ich nach Spinners End zurück. Harry und Ginny waren in einer Nacht und Nebelaktion nach Fraserburgh gezogen. Es war ein kleine Hafenstadt in Schottland, welche vorallem von der hiesigen Fischerzeugnisssen lebte. Die beiden baten mich ihre Nichte wie auch ihre beiden Söhne sicher wieder nach Hause zubringen.
In dem Glauben das Minerva auf meine fast Familie gut aufpasst hatte, war ich froh Zuhause zu sein. Wie jedesmal gab ich der Tür mein Rätsel auf und wie immer antwortete der Türknauf richtig.
Ich zog meinen Umhang aus und hängte ihn an die morsche Garderobe. Ich vernahm ein lautes Geschepper,welches aus der Küche drang. Misstrauisch und neugierig zugleich spähte ich durch die weit geöffneten Tür und sah einen kleinen Rotschopf mit buschigen Haar an einem Regal auf und ab hüpfen.
Ich weis nicht warum, aber als Rose mit nackten Füßen und ihrem Pyjama in einem wilden Tohuwabohu aus Frühstücksutensilien stehend sah,
überkam mich ein Unbehagen in der Magengegend. Natürlich missbilligte ich das Chaos, aber ich fragte mich eher, warum Kida dem Mädchen beim Frühstück machen nicht half. Vielleicht schlief sie noch. Beruhigte ich mich selbst. Kida hätte niemals die Kinder alleine gelassen.
Ich räusperte mich und in diesem Moment lies die kleine Rose ein Ei fallen und drehte sich zu mir um.
„Ups...“, grinste sie mir nun entgegen.
„Liebes was machst du denn da?“
„Ich mache Frühstück!”,erwiderte die vierjährige Rose neunmalklug. Ich seufzte. Wer hätte einmal gedacht das ich Hermines Tochter niedlich finden und ihr helfen würde bei der Zubereitung des Frühstücks.Ich schwang den Zauberstab und die Unordnung die zuvor die Oberhand gewonnen hatte, war verschwunden. Ich stellte die kleine Rose auf einen Hocker, so das sie mir gut zusehen konnte,wie ich die restlichen heil gebliebenen Eier in einer Schüssel verquirlte.
„Du Severus?”,
„Was denn?”
„Darf ich bald wieder nach Hause zu Mummy und Daddy?”
Ich sah Rose an und nickte. „Noch bevor es Tee gibt heute! Ich bringe dich selbst dorthin.”
Sie über beide Ohren Lächeln zu sehen Tat mir richtig gut. Es war auch besser wenn die Kinder wieder bei ihren Eltern waren. Wie lange könnte ich für Ihre Sicherheit garantieren, schoss es mir durch denn Sinn. Und außerdem war das auch nicht meine Aufgabe. Das oblag noch immer den Eltern. Was mich betraf so würde ich bald selbst eine kleine Familie versorgen müssen. Jedoch stand für mich fest das das Kida und das Baby hier in Spinners End auf langer Sicht nicht sicher Leben konnten. Wir würden wegziehen müssen.
Ich widmete mich wieder den Eiern zu.

„Wenn das Frühstück fertig ist, würdest du James, Albus und Kida bitte wecken?”, fragte ich Rose sanft.
Rose kniff die Augen zusammen, gleichwohl als schien ihr etwas zu missfallen. „Kida ist nicht da!”, sprudelte sie heraus und zuckte mit den Schultern.
Mein Bauchgefühl hatte sich also wie immer nicht geirrt. Hier war etwas faul.
Augenblicklich lies ich alles stehen und liegen und packte Rose am Handgelenk. Mit ihr im Schlepptau eilte ich in den zweiten Stock. Ich riss die Tür zum Gästezimmer auf und sah ein unordentliches Bett, dessen hochschwangere Besitzerin nicht darin lag. Rose hatte Recht gehabt.
„Dieses Luder...“, spie ich voller Zorn aus. Dann machte sich in mir unwillkürlich Panik breit. Was war wenn der Perenniservus Zauber aus mir unerklärlichen Gründen versagt hatte.
Sie hatte das Haus verlassen können. Obwohl ich es ihr strikt verboten hatte.

Plötzlich hörte ich ein klopfen an der Haustür. Ich rannte aus dem Zimmer, stürzte die Treppe hinunter und riss diese mit einem heftigen Ruck auf. Ich schwor, sollte es Kida sein, würde ich ihr dermaßen die Leviten lesen, das ihr hören und sehen verging. Aber Ich starrte nicht in Kidas blaue Augen, nein vor mir lag eine alte Frau mit grauem Offenen Haaren. Mit letzter Kraft hatte sie mich mit bittenden Blicken angesehen.
„Es tut mir so leid...“
Ich erkannte sofort das sie sich einen harten Kampf geliefert haben musste. Mit wem auch immer.
Ich schüttelte den Kopf. „Reden Sie gefälligst keinen Unfug!“ mich fröstelte es und ich sah in der Ferne am Himmel Dementoren Kreisen. Ich hob sie von meiner Schwelle und trug sie schnell hinein.

 

Erzählt vom Kida
Schwer atmend stand ich neben Draco und fasste mir an meinen dicken Bauch. Ich hasste das apparien einfach. Man kann sich als nicht Betroffener nur schwer vorstellen, wie unangenehm das ziehen hinter dem Nabel ist, wenn man ein Kind unter dem Herzen trägt. Es fühlt sich wie ein tief sitzender Faustschlag an.
Aber nun war ich da, wo immer das auch sein mochte. Immer wenn ich neben einem Malfoy stand, kam das Gefühl der Minderwertigkeit auf. Dieses Gehabe und Geprotze kozte mich buchstäblich an. Es war einfach nur wiederwertig.
„Schau dich hier ruhig um, das ist ab heute dein neues Zuhause.”, gab mir Draco unmissverständlich zu verstehen. Ich stand in einem in überwiegend rot gestalltem Schlafgemach dessen Mittelpunkt ein viktorianisches Himmelbett war. Die Vorhänge aus roten Damast. Die Kissen wie auch die Decke aus schweren Brokat.
„Ich habe einen Bann aus gesprochen, der dir verbietet dieses Anwesen, ohne meine strikte Erlaubnis zu verlassen.“
Innerlich schrie ich auf. Und schon wieder wurde ich wie ein Tier eingesperrt. Nur damit man es anschauen konnte.
Draco blickte nun zu meiner Leibesmitte. „Ich schätze, das Kind wird bald zur Welt kommen”, er machte eine kleine Pause. „Es wird Schutz benötigen.“
Sein Finger huschten nahezu sanft über meinen Bauch.
Unsicher Kniff ich meine Lippen aufeinander. „Und du wirst sie ihm geben?“
Ein blitzen schoss in seine Augen.
„Sicherlich! Aber nur unter einer einzigen Bedingung!“
Mein Magen krampfte sich auf einmal fürchterlich zusammen. Ich hatte gewusst das bei dieser Sache einen Hacken gab.
„Welche?“, presste ich durch meine Lippen hindurch.
„Du wirst meine Frau!“
Erstarrt sah ich ihn an. Das konnte er nicht doch ernst meinen. Er, dessen Familie Todesser der ersten Stunde waren, wollte mich, eine Muggel zur seiner Frau machen. Die noch ein Kind erwartete, das nicht seines war.
Ich fasste mir an die Stirn. Draco war einfach nur irre geworden. Und ich sah vor meinem inneren Auge einen kleinen Jungen vor mir stehen der stammelnd mir irgendetwas zu sagen versuchte und es nicht konnte, weil es sich für einen Reinblüter nicht zu schicken schien. Und mir stattdessen eine schallende Ohrfeige gab, die ich nicht verdiente.
Mir vielen auf einmal so viele Situationen ein, in denen Draco mir seine Zuneigung kund gegeben hatte und ich diese stets nicht ernst oder wahr haben wollte.

Nun da ich ihn als Mann vor mir stehen sah, war die Erkenntnis sauerer als schlecht gewordene Milch. Draco war damals in mich verliebt gewesen. Und er war es mit größter Wahrscheinlichkeit noch immer. Aber was war das für eine Liebe, wenn man jemanden gefangen hielt. Nur um seine eigenen Bedürfnisse zu stillen.Bittere Galle stieg in mir auf. Auch Severus tat dies. Um diesen Schrecklichen Gedanken zu entkommen, versuchte ich ein einlenkendes Gespräch mit Draco zu führen.
„Dein Vater...“, begann ich vorsichtig zu sagen, doch Draco zuckte nur mit seinen Schultern
„Wird wohl bald das Zeitliche segnen...“, erwiderte er kalt. Draco hatte mehr von seinem Vater als ihm wohl klar war. Diese Kaltschnäuzigkeit erschauderte mich sehr.
Geschockt sah ich ihn an und auf einmal kam mir mein Papa in den Sinn. Ich erinnerte mich an eine Geschichte, welche mein Papa mir vor langer Zeit erzählt hatte.
Es ging darum, das Ödipus seinen eigen Vater tötete um seine eigene Mutter Iokaste heiraten zu können. Weder Ödipus noch seine Eltern wussten,dass sie mit einander verwand waren.Wie es genau zu dieser Tragödie kam , wusste ich nach all der Zeit jedoch nicht mehr. Aber eins war sicher. Draco würde sich mit dieser Tat keinen Gefallen machen und mich und mein Kind wahrscheinlich mit in das drohende Unheil reisen. Irgendwie musste ich ihn davon abhalten.
„Wenn er stirbt, Erbe ich sein ganzes Vermögen und wir können unbeschwert Leben. Dein Kind werde ich als das meine anerkennen und weitere können ja noch folgen!“
Draco war vollkommen übergeschnappt. Es galten die Gesetze des dunklen Lords. Auch wenn sein Plan aufging Voldemort hätte da noch ein kleines Wörtchen mit zu reden. Und außerdem war da noch Severus. Er würde mich niemals Draco überlassen, nicht so lange er Lebte! Plötzlich erkannte ich einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Er konnte mich nicht Heiraten, den ich gehörte schon jemanden! Mit diesem Wissen sah ich ihn herausfordernd an.

„Aber ich kann dich nicht heiraten. Ich gehöre Snape!“
Dracos Augen blitzen abermals. „So tust du das ja? Dann erkläre mir einmal warum du hier bist und nicht in Snapes Baracke, die er ein Zuhause nennt?“
Er machte eine kleine Pause und sah kühl aus dem Fenster. Seine Augen fixierten einen Raben der krächzend seine Jungen im Nest fütterte. Irgendwie sah der Rabe mit seinem schwarzen Gefieder wie Severus aus.
„Weist du Kida, ich bin nicht dumm. Als ich hörte das Snape, dich mit den Perenniservus Zauber belegt hatte, begann ich sofort nach einem Gegenzauber zu suchen, jedoch ohne Erfolg.“
Draco öffnete nun das Fenster. Noch immer beobachtete ich den Raben. Dieser flog nun aus dem Nest und hüpfte geschäftig im Gras herum und hackte mit seinem Schnabel auf eine Schnecke ein.
„Aber der Perenniservus besitzt zwei kleine Hintertürchen”, fuhr er triumphierend fort. „Der eine wäre, sofern der Herr sich in seinen Besitz -das wärst in diesem Falle du, verliebt.
Und wie es scheint liebt dich Snape überalles. Die alte Natter hat dir unbewusst Freiheiten überlassen ohne es wahrscheinlich zu bemerken. Denn sonst hätte er seine Gefühle kontrolliert und ihm wäre nicht dieser “
Ungläubig starrte ich auf meinen Schmuck an beide Handgelenke. Das konnte nicht sein, sie waren noch da und dennoch war etwas anders. Die goldenen Lettern waren verblasst. Und wie sonst wäre es mir gelungen das Haus zu verlassen. Verbesserte ich mich in Gedanken.
Nun holte Draco seinen Zauberstab hervor. Instinktiv wich ich zurück.
„Solltest du beginnen seine Liebe zu erwidern. Wirst du von diesem Zigeuner Tand befreit und bist wieder so frei wie ein Vögelchen!“
Nun schnellte sein Arm nach vorne und zielte auf den Raben. „Oder die Krähe stirbt noch bevor du beginnst sie zu lieben! Avada Kedavra!“
Ein grüner Lichtstrahl und der Rabe, der zuvor Futter führ seine Jungen gesucht hatte blieb reglos und starr am Boden liegen. Die Kücken hoch oben im Nest krakelten aus vollem Halse und verlangten nach ihrer Mutter. Als ich das sah schluckte ich den dicken Kloß in meinem Hals mühevoll hinunter. So wie er den armen Vogel getötet hatte so würde er auch Severus töten.

Nun trat er an mich heran und nahm mein Kinn in seine Hand, sein Daumen Strich mir zärtlich über meine trockenen Lippen.
„Du solltest dich ausruhen. Alles andere erledige ich. Wenn du etwas brauchst stehen dir die Hauselfen zur Verfügung!“, raunte er mir entgegen. Er lies mich los und machte auf dem Absatz kehrt und lies mich nun allein.
Müde sah ich aus dem Fenster. Mir taten diesen armen Kücken so unendlich leid. Sie würden einen sinnlosen Tod sterben müssen. Genau so wie Ihre Mutter. Genau so wie Severus.
Ich ging in die Knie und begann zu weinen. Alles war meine Schuld.
Eine kleine Hauselfe sah zur Tür herein und schlackerte mit ihren Ohren.
„ Alles in Ordnung Miss?“
„Ich möchte...in...den Garten...zu diesem Baum dort“
Verständnislos sah mich die Elfe an. „Miss sie sollten sich hinlegen...“
„Garten sofort!!“
Die Elfe nickte.

 

Erzählt von Snape

Minerva hatte es böse erwischt. Ich tat mein bestes um ihr zu helfen. Aber bei solch schweren Verletzungen, musste ich um Hilfe ersuchen. Ich apparierte mit ihr und den Kindern nach Aldbury. Es war ein kleines verschlafenes Nest. Hier lebten vorallen Muggel und Muggelstämmige Zauberer und Hexen mit Ihren Familie. Sozusagen eine kleine Friedensbastion. Und Hermine war die Heilerin dieses Dorfes. Sie war eine angesehene Heilerin und für ihre fantastischen Genesungszauber berühmt. Sie würde Minerva sicherlich wieder auf die Beine Helfen. Genau wie Hagried, der hatte Hermine auch so einiges zu verdanken.
Ich trat ruppig gegen die Weise Haustür der Weasleys. Ganz bestimmt hatte ich einen hässliche Schuhabtruck hinterlassen und Hermine würde es mir übel nehmen. Aber mir war das nun völlig egal. „Das macht man nicht Onkel Severus, Mama wird da echt böse...“, gab Rose mir zu verstehen. Was die Jungen betraf so taten sie es mir gleich. Von drinnen war Rons Geschimpfe zu hören.
„Das sind ganz bestimmt diese Rotzgören von drüben...die donnern immer ihren Fußball an unsere Tür!“, hörte ich ihn seiner Frau zurufen.
Als Ron die Tür öffnete und nicht die benachbarten Jungen erblickte, sondern mich, die Kinder, und die alte und schwer verletze McGonagall, welche ich in meinen Armen trug, wurde er augenblicklich Kreidebleich um die Nase herum und stotterte wie früher, wenn ich etwas von ihm wissen wollte. Irgendwie war es mir immer wieder ein Rätsel was so eine kluge hübsche Hexe, wie Hermine eine war, an so einem Trottel fand.
„Pro...Professor...was...i-ist passiert?“, stammelte er.
„Können wir erst hereinkommen, bevor ich erzähle, ich glaube das es Minerva immer schlechter geht“,
Ron sprang zur Seite und wies mir den Weg in Hermines Behandlungräume.
Dann verschwand er mit den dreien. In der Zwischenzeit hatte ich das alte Mädchen, in ein freies Bett gelegt.
Und mich auf einen Drehhocker daneben gesetzt. Es dauerte auch nicht lange da stürzte Hermine herein.
Zuerst würdigte sie mich keines Blickes. Sie holte ihren Zauberstab hervor. Und befüllte eine riesige Wanne mit Wasser, die in der Mitte des Raumes stand. Dann eilte sie zu einem Schrank und holte eine irdene Schüssel heraus. Sie hob den den Deckel, der darauf lag an und roch an deren Inhalt. Sie schien es für gut zu befinden, schnalzte jedoch mit der Zunge.
„Ich brauche mehr davon...“
Sie schüttete den Rest in das Wasser und drückte mir etwas wirsch die Schüssel anschließend in die Hände. Ich roch daran und ich erkannte sofort den Mondschein trank. Dieser konnte nur bei Vollmond gebraut werden und schimmerte bei Vollendung dann silbern. Es war ein regenerierender Trank. Der unter bestimmten Voraussetzungen angewandt werden musste.
„ Alle Zutaten stehen in meiner Vorratskammer diese ist nebenan!“, knurrte sie mir entgegen.
Ich ging und suchte mir alles zusammen was ich benötigte. Währenddessen hatte Hermine die alte McGonagall entkleidet und in die Wanne mit dem Mondschein Tranks gelegt. Sie schwamm an der Oberfläche und hatte die Augen geschlossen. Ihre Haut war offen und an einigen Stellen könnte man bis auf die Knochen sehen.
Hermine hielt ihren Zauberstab über sie und murmelte einige Sprüche. Ich indessen begann die Zutaten für den Trank ab zu wiegen und zuzuschneiden.
Nach einiger Zeit sah Hermine auf und sprach mich an: „Ich bin mir sicher das Sie Schuld an der Sache haben! Wie ist das passiert??“
Ich verzog meine Augen zu Schlitzen und legte das Messer zur Seite. Nach dem mein anfänglicher Ärger verflogen war, antwortete ich: „Wie und was genau passiert ist kann ich nicht sagen ich weis nur, das Minerva auf Kida hätte aufpassen müssen, damit sie nichts unüberlegtes tut!“
„Ach ja? Lassen sie mich mal raten, das sie nicht weg läuft?“, zischte sie mir entgegen.
„Wäre ja sowieso nicht geangen...sie gehört Ihnen ja...“
Ich schüttelte den Kopf. „Sie ist fort und ich nehme an das Minerva gegen einen Todesser gekämpft hat um sie zu beschützen ! Zudem habe ich Dementoren gesehen...“
Entsetzt sah Hermine mich an. „Sie konnte das Haus verlassen?? Kida hat die Kinder alleine zurückgelassen??? “
Ich wusste durch Harry, das Hermine mir sehr dankbar war, für die Rettung ihrer Rose. Aber das was ich Kida angetan hatte, konnte sie mir nicht so schnell verzeihen.
Eine Zornesfalte bildete sich auf auf ihrer Stirn. „Das ist alles ihre Schuld! Hätten Sie Kida nicht eingesperrt wie eine trächtige Sau, kurz vorm Ferkel werfen, wäre sie nie weggelaufen und Minerva müsste sich dieser Prozedur hier nicht unterwerfen. Wie konnte dieser Kardinalfehler nur passieren?“,blaffte sie mir wie ein wildgewordene Kettenhund entgegen.
Ich wusste es doch selbst nicht. In diesem Moment wünschte ich mir Albus herbei, er hätte eine Antwort darauf gewusst.
Langsam öffnete Minerva ihre Augen. Ein erleichterter Seuftzer entwich Hermine. So wie es aussah würde meine frühere Kollegin und Freundin, ihre schweren Verletzungen überleben. Die alte Hexe blinzelte umher und schien sich zu fragen wo sie war.
„Sie sind in Sicherheit Professor...“, gab Hermine ihr sanft zu verstehen.
Schwach flüsterte sie Hermine ihr zu.
„Kida, Draco...“, wiederholte sie und sah mich schnaubend an.
„Ich braue den Trank zu ende. “, sagte sie. Sie atmete tief ein und fuhr nun ruhiger fort:
„So schwer es mir jetzt fällt das zuzugeben, aber Kida braucht Sie mehr den je. Wenn Sie sie gefunden haben bringen Sie, sie mir augenblicklich hier her.“

Still nickte ich ihr zu. Ich stand auf um meine Fehler wieder gerade zubügeln.

 

 

Impressum

Texte: Alle Charaktere des Harry Potter Universums gehören J.K.RowlingMir gehört nur das Vergnügen mit ihnen spielen zu dürfen!Die Illustrationen sind nicht meinem Geiste entsprungen. Ich bedanke mich bei allen Künstlern!!Die wie folgt aufgezählt werden:LostEwe
Tag der Veröffentlichung: 25.06.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Schlau ist der, der etwas aus sich macht...

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