Verkehrsverhalten
und andere
erotische Geschichten
von
Nicolas DeChambre
Impressum
Texte Copyrights © 2014 Nicolas DeChambre
Covergestaltung © CMR
Originalfoto © Miss Avalancha / miss-avalancha.de
E-Mail: nicolasdechambre@gmx.net
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Inhaltsverzeichnis
Forever Christin
Der Traummann
Fingerspitzengefühl
Zum allerersten Mal
BeSinnlich
Toyz ’N’ Fantasy
Der Tod und das Mädchen
For My Pain
Gepfählt
Ich schlief auf der einen Seite des Bettes ein... und auf der anderen Seite auf
Verkehrsverhalten
Veröffentlichungsnachweis
Ich weiß nicht, wie lange ich schon Christin beobachtete, wahrscheinlich schon mein ganzes Leben. Jedenfalls kam es mir so vor, denn mein Leben begann erst wirklich, als sie neben uns einzog.
Es war im Sommer gewesen, den ich wie immer zu Hause verbracht hatte. Ich saß wieder einmal vor meinem Computer und ballerte virtuelle Monster ab, vor denen ich im wirklichen Leben schreiend davongerannt wäre. Eine Kreatur nach dem anderen fiel meinem unaufhörlichen Beschuss zum Opfer, keine war vor mir sicher, so dass ich nahe dran war, meinen eigenen Rekord zu schlagen.
Doch dann sah ich nur einmal kurz aus dem Fenster und dort stand sie, Christin, ein Engel, wunderschön. Sie war damals erst zwölf Jahre alt, aber sie besaß schon die Macht, nicht nur mir den Kopf zu verdrehen. Sie hatte glattes blondes Haar, das ihr bis zu ihrem in kurze Shorts gepressten Po reichte. Ihre Haut war ebenmäßig braun und schien zu schimmern. Und ihre Bewegungen waren von einer Grazie, wie ich sie vorher und auch nachher nie gesehen hatte. Unnötig zu sagen, dass ich das Spiel verlor und meinen Rekord nicht brach.
Christin zog genau in das Haus gegenüber von uns und ihr Zimmer lag zu meinem parallel. Am selben Tag noch verkaufte ich meinem Freund meine Spielkonsole. Für das Geld holte ich mir ein Teleskop, denn meine Kindheit war mit einem Schlag vorbei, da durch Christins Erscheinen mein Herz die Liebe entdeckte. Von dem Tag an gab es für mich nur noch Christin.
Den Rest der Ferien verbrachte ich damit, sie dabei zu beobachten, wie sie ihr Zimmer einrichtete. Schlafen und Essen wurden zur Nebensache, ebenso Verabredungen mit Freunden, es war mir egal.
Ich weiß nicht, ob sie sich meiner ständigen Anwesenheit bewusst war, denn sie tat nichts, was darauf hindeutete. Und doch, wenn sie abends zu Bett ging und sich umzog, drehte sie sich immer um, bevor ich zu viel von ihr sehen konnte.
Diese abendlichen Rituale sollten mich weiterhin die nächsten Jahre verfolgen, in denen Christins Körper immer mehr erblühte und noch vollkommender wurde.
Zu ihrem sechszehnten Geburtstag bekam sie von ihren Freundinnen Nachthemden geschenkt. Jeden Abend legte sie sich eines der Nachthemden heraus, die alle ultrakurz waren. Zudem sahen sie so aus, als beständen sie nur aus feinen Spinnenweben, die über ihrem makellosen Körper zu schweben schienen, unwürdig ihn zu berühren; so wie ich. Langsam, in harmonisch perfekt abgestimmten Bewegungen zog sie dann ihre Kleidung aus, wiegte sich dabei zu einer imaginären Musik, ließ sich von diesem Rhythmus leiten. Dabei schien sie ihren Körper zu liebkosen, streichelte ihn. Am Ende zog sie immer das Hemd aus, unter dem sie selten einen BH trug. Doch jedes Mal drehte sie sich im letzten Moment um, so dass ich nur einen Blick auf ihren wundervollen Rücken erhaschen konnte.
Schlimmer wurde es im Sommer, wenn es auch nachts unerträglich heiß war, so dass man keine andere Wahl hatte, als ein Fenster offen zu haben, um sich wenigstens etwas Kühlung zu verschaffen. Christin benutzte zusätzlich immer noch einen Ventilator, der am Fuße ihres Bettes stand und ihr mit seiner kühlen Luft, die über ihren nur mit dem hauchdünnen Nachthemd bedeckten Körper strich, das Hemd dabei fortwährend leicht verschob. Und Christin genoss dieses Gefühl in vollen Zügen, räkelte sich auf ihrem mit Satinlaken bezogenem Bett, wobei Schweißperlen auf ihrem Körper glänzten.
Keine Nacht konnte ich schlafen, denn ich ging erst zu Bett, wenn Christin schlief. Doch dann war ich noch immer so aufgewühlt, dass an Schlaf nicht zu denken war. Besonders, wenn Christin nicht nur die kühlende Luft über ihren Körper gleiten ließ, sondern auch ihre elfenartig zierlichen Finger. Seufzend strichen sie über ihren glatten Bauch, hoch zu ihren Brüsten, die sie liebkoste, ohne dass das Nachthemd verrutschte und einen genaueren Einblick bot. Sehnsüchtig stöhnte sie auf, wenn ihre andere Hand dann nach unten in ihren Slip glitt. Um das Gefühl noch zu intensivieren, drückte sie ihre Schenkel aneinander, rollte sich von einer Seite auf die andere, den Bauch und zurück auf den Rücken, drückte ihr Kreuz durch, bis sie fast schmerzlich kam. Meistens kam ich mit ihr, als würde sie genau wissen, was und wie lange sie tun musste, um mich selbst aus dieser Entfernung zum Orgasmus zu bringen.
Und irgendwann kam die Zeit – wir waren in der zwölften Klasse, wobei sie aber eine Privatschule besuchte, auf der es nur Mädchen gab -, wo sie auch Freunde mit nach Hause mitbrachte. Wie ein Masochist - da ich doch wusste, was für innerliche Schmerzen es mir bereiten würde - sah ich mir die durch grobe Lust geprägten Ringkämpfe auf ihrem Bett an. Sah, wie gierige Jungenhände unter ihr T-Shirt rutschten und ihre vollkommenen Brüste pressten. Wie obszön wirkende Zungen in ihren Mund glitten und ihn auszuhöhlen schienten.
Eines nachts dann schlich sie sich mit ihrem Freund in ihr Zimmer. Ich hatte die beiden schon gesehen, als sie vorfuhren, aber etwas weiter weg hielten, wohl damit ihre Eltern nichts von ihrer Ankunft bemerken würden. Kurz bevor sie das Haus betraten, war es mir so, als blickte Christin kurz zu mir rüber, als würde sie sich vergewissern, dass ich da wäre. Natürlich war ich da, wie jeden Tag ihres Lebens hier.
In ihrem Zimmer angekommen, schien die Zeit der Zurückhaltung für beide zu Ende zu sein. Begierig drückte ihr Freund sie an sich, küsste sie leidenschaftlich, während seine Hände Christin entkleideten. Auch sie zog ihn aus, öffnete seine Hose und ließ ihre Hand in seine Shorts gleiten, die von seinem steifen Glied deutlich erkennbar ausgebeult war. Ihren Freund erregte es so sehr, dass er sie hastig umdrehte und ans Bett pressen wollte. Doch Christin wich aus und so drückte er sie an den Schreibtisch, der direkt vor dem Fenster stand und somit in mein Sichtfeld.
Vor Erregung wohl förmlich am Platzen zog er sich und ihr die letzten Kleidungsstücke aus, riss ihr den Slip herunter, um sofort von hinten in sie einzudringen. Wie besessen pumpte sein Gesäß, was man daran erkennen konnte, dass Christins Körper immer wieder ruckartig nach vorne geschoben wurde. Seine beiden Hände griffen nach ihren Brüsten und kneteten sie wild, während Christin stöhnte. Immer fester wurden seine Stöße und Christins Gesichtsausdruck machte deutlich, dass sie jeden davon genoss. Aber immer wieder richtete sie ihren Blick zu mir rüber, sah mich direkt an. Sie wusste, dass ich da war.
Solchen Schauspielen sollte ich noch öfters beiwohnen, wobei Christin scheinbar immer akribisch darauf achtete, dass ich sie bei ihren Lustspielen beobachten konnte. Ihre männlichen Akteure wechselten, sie und ich blieben.
Doch dann kam die Zeit des Abiturs und ich erfuhr, dass Christin noch am Tag der Abschlussfeier wegziehen würde. Und dieser Tag sollte morgen sein, genau auf meinem Geburtstag.
Obwohl mir nach dieser Nachricht nicht nach Feiern zu Mute war, überredeten mich meine Freunde, doch in meinen Geburtstag hineinzufeiern. Für ein paar Momente gelang es mir dadurch wirklich, Christin und den Kummer über ihre Abreise zu vergessen. Aber nun, wo ich wieder alleine in meinem Zimmer war, kam der Schmerz zurück. Heute sollte wirklich die letzte Nacht sein, wo ich Christin noch einmal sehen konnte.
Ich ging wieder zu meinem Teleskop und sah hindurch.
Sie war nicht da.
Dies geschah normalerweise nur, wenn sie in Ferien war oder bei einer Freundin übernachtete, da ihr ihre Eltern Übernachtungen bei ihren Freunden verboten, auch wenn sie unter dem eigenen Dach alles zu dulden schienen. Ich war über die Erkenntnis, dass es mir nicht einmal mehr vergönnt sein würde, sie ein letztes Mal schlafen zu sehen, noch mehr betrübt, schmiss mich auf mein Bett und starrte resigniert die Decke an.
So viele Jahre hatte Christin mir Freude und Leid gebracht. So viele Nächte und Tage hatte ich nur sie beobachtet in dem Wissen, dass ich einzig sie lieben würde, sie aber niemals mich. Und jetzt war sie weg. Wohl für immer.
Plötzlich vernahm ich ein Geräusch vor meinem Fenster, so als ob jemand das Rankengerüst, das ich immer als Leiter benutzte, hinaufkäme. Ich verhielt mich ganz still, bewegte mich nicht. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Sollte etwa ein Einbrecher versuchen, über mein Fenster ins Haus einzudringen?
Aber er musste doch wissen, dass ich hier war?
So blöd kann doch keiner sein!
Aber was, wenn ich ausgerechnet so einen blöden erwischt hatte?
Würde er sich dann nicht auch direkt auf mich stürzen?
Je mehr ich darüber nachdachte, umso ängstlicher wurde ich.
Und dann kam tatsächlich eine Gestalt durchs Fenster hinein, jedoch erkannte ich sofort, dass sie viel schlanker und feingliedriger war als ich es von dem Horror-Einbrecher, den ich mir in meiner Panik vorgestellt hatte, erwartet hätte. Meine Angst verschwand vollständig, als ich erkannte, wer da vor mir stand: Christin.
Christin sah mich lächelnd an und strich ihr langes Haar aus dem Gesicht. Sie trug eine knappe Shorts aus Jeans, die den Namen Hotpants absolut verdiente, und ein eng anliegendes, weißes Shirt, das wahrlich keine Phantasie offen ließ. Das Detail, was mir aber am deutlichsten im Gedächtnis blieb, war die Tatsache, dass sie keine Schuhe trug.
„Hallo“, meinte sie, als ob die jetzige Situation ganz normal wäre.
„Hallo“, brachte ich hervor, das erste Wort, was ich jemals an Christin gerichtet hatte.
Sie schien meine Verlegenheit zu spüren und begann, sich wie selbstverständlich in meinem Zimmer umzusehen. Als Erstes nahm sie mein Teleskop unter Begutachtung, beugte sich herunter, so dass ich ihren wohlgeformten Hintern gut im Blickfeld hatte, was mich schwer schlucken ließ.
„Du hast mich immer beobachtet. Vom ersten Tag an, wo ich hier einzog“, stellte sie fest, ohne aufzusehen.
„Nun, ich...“
Was sollte ich sagen?
Sie hielt mich bestimmt für einen widerlichen Spanner, und irgendwie war ich das ja auch.
Christin drehte sich um und blickte mir tief in die Augen, wobei ihr wieder ein unvergleichliches Lächeln über das Gesicht huschte.
„Ich habe es immer genossen, dass du da warst und mir zusahst. Es gab mir ein Gefühl von Sicherheit.“
Ich konnte nichts sagen, zu überwältigend war das Gefühl, sie, Christin, hier zu haben. Davon hatte ich immer geträumt. Aber ich dachte, dass es in Ewigkeit ein Traum bleiben würde.
Christin streift weiter anmutig wie eine Katze durch den Raum, strich mit ihren Fingern hier und da über Bücher und Bilder, um an der Pinnwand stehen zu bleiben, an der unzählige Fotos von ihr hingen, die ich über die Jahre gemacht hatte. Interessiert studierte sie die einzelnen Bilder. Da sie mit dem Rücken zu mir stand, konnte ich nicht sagen, ob es ihr gefiel oder nicht. Ein kurzer Blick auf das nebenstehende Regal, offenbarte ihr, dass ich auch eine Videosammlung von ihr besaß, fein säuberlich nach Jahren geordnet.
Es war mir unendlich peinlich.
Dies sollte sie nie sehen.
Sie sollte auch nie hier sein.
Ohne Vorwarnung zog sie plötzlich ihr T-Shirt aus. Sie streifte es über ihren Kopf und die langen Haare brauchten fast eine Ewigkeit, um herauszukommen. Dann ließ sie es achtlos auf den Boden gleiten. Als ob nichts wäre, ging sie weiter durch den Raum.
Das silberne Vollmondlicht wurde geradezu von ihrer Haut angezogen, so dass es erschien, Christin würde darin baden.
Unfähig, mich zu bewegen, konnten ich ihr nur mit meinen Augen durch den Raum folgen. Ich hatte das Gefühl, dass ich gleich sterben würde, so intensiv war der Eindruck, sie hier bei mir zu haben.
„Jeden Abend freute ich mich darauf, zu Bett zu gehen, denn ich wusste, du würdest da sein und mir zusehen“, erklärte sie. „Ich liebte es, mich nur für dich auszuziehen, so dass er dir gefallen würde.
Dabei habe ich mir immer vorgestellt, wie es wäre, wenn du rüberkämst und mich ausziehst. Und wenn ich meine Hände über meinen Körper gleiten ließ, so waren es für mich deine Hände.
Doch nie kamst du zu mir.“ Den letzten Satz sagte sie mit vernehmbarem Bedauern.
Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich zu mir um. Einen Fuß vor den anderen setzend, kam sie langsam auf mich zu, sichtlich erfreut, wie meine Blicke über ihren makellosen Körper glitten. Noch in dieser Bewegung knöpfte sie ihre Hose auf, nur um sie dann herunterzuziehen und mir den Blick auf ihre säuberlich rasierte Scham ermöglichte, die nur von einem dünnen Haarkranz umrahmt wurde. Sie ließ mich sie genau betrachten, genoss meine Blicke, die wie hypnotisiert auf die Mitte ihrer etwas gespreizten Beine ruhten, die im Mondlicht feucht glänzte. Dann kam sie endgültig zu mir, stellte sich genau vor mich, vollkommen nackt. Ihre Hände fuhren durch meine Haare und streichelten mein Gesicht.
„Aber jetzt bin ich hier“, stellte sie fest, als sei dies der Abschluss des Gedankens.
Noch ehe ich mich versah, küsste sie mich leidenschaftlich. Ihre Zunge glitt wie selbstverständlich in meinen Mund und massierte die meine. Dabei ließ sich Christin auf meinen Schoß nieder und presste ihr Becken gegen meines. Ihre Hüften kreisten spürbar in kurzen, aber wundervollen Bewegungen, die mir Gefühle von nicht gekannten Ausmaßen durch den Körper jagten. Überdeutlich und stärker als je zuvor spürte ich, wie erregt ich wurde, was einerseits wunderschön war und andererseits mir hochpeinlich, da Christin bestimmt dies ebenso wahrnehmen konnte. Aber allein ihre Anwesenheit gepaart mit den kreisenden Bewegungen ihres Unterleibes ließen ein längeres Denken und damit Sorgen nicht zu.
Hatte ich mich vorher noch zurückgehalten, weil ich zu keiner Bewegung fähig war, umschlang ich sie jetzt mit meinen Armen, ließ zum ersten Mal meine Hände über ihre weiche Haut gleiten. Ich erforschte erst die Rückseite ihres Körpers, bis Christin von mir abließ, meine Hände nahm und zu ihren Brüsten führte, deren Warzen schon hart hervorstanden. Vorsichtig streichelte ich sie, da mir noch einfiel, wie grob ihre Freunde sich immer an ihnen vergriffen, und doch hätte ich am liebsten das gleiche getan. Nichts hätte ich jetzt lieber tun wollen, als mich auf sie zu stürzen und sie ficken. Nicht mit ihr zu schlafen, sondern sie wirklich dem animalischen Trieb gehorchend durchzuficken, so wie ich es aus den Pornos meines besten Freundes kannte. Aber ich beherrschte mich, denn dies war Christin, nicht irgendeine Darstellerin.
Christin schloss die Augen und genoss meine Berührungen. Meine Hände nicht loslassend, dirigierte sie diese über ihre Haut. Dann nahm sie einen Finger meiner Hand und saugte an ihm, was mir heiß und kalt über den Rücken laufen ließ.
Mein Herz schlug schneller, alles um mich herum hörte auf zu existieren. Nur noch sie, ich und der Augenblick.
Christin
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 06.10.2014
ISBN: 978-3-7368-4539-8
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