Cover

Forwort

Hide and seek

 

 

Die Welt hatte vor vielen Jahren aufgehört zu existieren, jedenfalls in meinen Augen. Sie war nach dem großen Krieg und der darauffolgenden Seuche im Jahre 2067 an ihren Abgrund geraten.

Die Menschen achteten sich nicht mehr gegenseitig, sie sahen sich nicht einmal mehr in die Augen.

Keiner sprach mehr mit irgendjemandem, jedenfalls war dies nicht mehr üblich.

Doch trotz der Armut, die unsere, einst mal so schöne Erde heimgesucht hatte, gab es noch die High-Queens, die noch immer reichen Familien, die meistens nur noch aus einer Person und ihren Bediensteten bestand.

Irgendwann, beschlossen die großen Familien ein Fest zu veranstalten, doch dieses Fest wurde kein Fest, nein es wurde zu einem Spiel.

Der große Bezirk, der fast ganz Russland einnahm und nur noch aus zerstörter Landschaft bestand, wurde zu einer Art riesiger Arena umfunktioniert.

Jeder durfte bei dem Spiel mit machen, solange er ein Mann und über 16 Jahre alt war.

In dem Spiel ging es darum zu überleben, ein Zeitlimit gab es nicht und niemand wusste genau was innerhalb der Mauern passierte, doch . . .

Am Ende kam immer nur einer wieder raus.

Der Sieger bekam eine große Summe Geld, was in diesem Fall Nahrungsmittel waren, denn Geld hatte keinen Wert mehr.

Selbst außerhalb der Mauern musste man um sein Überleben kämpfen.

Jeden Tag, 24 Stunden lang, 7 Tage die Woche!

 

 

White men

Die Sonne ging auf, das spürte ich, denn es wurde langsam warm.

Ein Temperaturunterschied von ca. 2 Grad. Es war so herrlich warm.

Ich stand vom Bett auf und sah aus dem großen Loch, das auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes war.

Es hatte wiedermal geregnet und draußen war alles nass.

Trotz der dunklen dicken Wolken, strahlte etwas Sonne auf die verwüstete Stadt und schenkte meinem Zimmer etwas wärme.

Ich stellte mich direkt in die Sonne und schloss lächelnd die Augen.

Zu sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst.

Dieses Gefühl die Sonne auf meiner Haut zu spüren, wie warm und wohlig es war mitten in der Sonne zu liegen und die Wärme einfach nur zu genießen.

Zu lange war es her, denn ich wusste nicht einmal wie es war.

Ich konnte es mir nur vorstellen und wenn diese paar Strahlen schon so wunderschön waren, wie sollte es nur sein, wenn nirgendswo Wolken waren.

Wenn der Himmel blau war und die Sonne auf einen runter schien.

Meine Mutter kannte das Gefühl auch nicht, nur meine Großmutter.

Mom hatte nie über Großmutter erzählt, sie redete nie über sie und ihre Kindheit, genauso wie sie nie von Dad erzählte.

Großmutter meinte, dass sie sehr unter seinem Verschwinden gelitten hatte.

Darum fragte ich sie nicht mehr nach ihm.

Es schien ihr weh zu tun, ganz tief im Herzen schien es ihr Schmerzen zu bereiten, denn sie sah immer zu Boden wenn ich was über ihn oder Großmutter wissen wollte.

Daher fragte ich sie nicht mehr, sondern ging immer zu Großmutter.

Sie freute  sich über meine Besuche und so verbrachte ich die meiste Zeit bei ihr.

Freunde hatte ich keine und außer Großmutter und Mom hatte ich niemanden mehr.

Obwohl Großmutter mal etwas gesagt hatte, dass mich seit heute nicht mehr losgelassen hatte. Sie hatte mal gesagt, dass er hier sein sollte, anstatt an diesem Grausamen Ort.

Ich wusste nicht welchen Ort sie gemeint hatte und wer er sein sollte, doch ich hatte das komische Gefühl, dass er irgendwas mit Mom und Großmutter, wenn nicht sogar mit mir, zu tun hatte.

Damals war ich gerade mal 11 Jahre alt und verstand noch nicht viel von der Welt, heute bin ich zwar älter, doch verstehe immer noch nichts von dem was da draußen passiert, daher entschloss ich mich zu etwas.

Ich wollte raus, ich wollte wissen, warum jeden Monat komische weiß gekleidete Personen in unsere Stadt kamen und einige Männer mit nahmen, manchmal sogar Jungs, die nicht älter als ich waren.

Ich wollte wissen was außerhalb des alten Pensionsgebäudes, in dem Mom, Großmutter und ich wohnten war. Ich wollte andere Menschen kennen lernen, doch bevor ich nach draußen gehen wollte, ging ich zu Großmutter.

Jedenfalls sie sollte von mir persönlich erfahren, was ich vor hatte.

 

Großmutter wohnte in dem äußersten Teil von der Pension.

Ich rannte zu ihr, obwohl ich gar nicht unter Zeitdruck war. Das war ich noch nie gewesen und daher wusste ich nicht einmal wie es sich anfühlte.

Die alte Holztür knarrte als ich sie aufriss und Großmutter saß auf einem alten, kaputten Ledersessel und guckte aus dem vergilbten Fenster.

„Großmutter!“ rief ich und kam neben ihr zu stoppen.

Die alte Dame mit den grauen langen Haaren, die sie immer geflochten zu einem Zopf gebunden hatte und ihren schönen, freundlichen grünen Augen, die von einem leicht milchigen Schleier überzogen waren, sahen mich glücklich an.

„Hevin, Liebes. Schön dich zu sehen.“ Sagte sie lächelnd und fasste mir an die Wange.

„Wie geht es dir?“ fragte ich nach und setzte mich vor sie auf die Fensterbank.

„Mir geht es gut meine Liebe, aber was bringt dich zu mir?“ fragte sie in ihrer eigenartigen Art zu reden, die ich bis heute nicht recht verstand, da sonst niemand anderes so redete.

„Ich wollte mich verabschieden!“ sagte ich lächelnd.

Großmutter sah mich überrascht an. „Wieso, was führt dich weg von hier?“

Ich sah kurz aus dem Fenster. „Ich möchte endlich nach draußen. Ihr habt mir seid meiner Geburt immer gesagt das ich nicht raus gehen sollte und bis jetzt war das auch ok für mich, doch ich bin jetzt 17 und möchte endlich die Welt sehen, oder jedenfalls das was noch übrig davon ist.“ Sagte ich ruhig aber entschlossen.

Großmutter sah mir lange ausdruckslos ins Gesicht, sie schien nachzudenken und schließlich antwortete sie:

„Ich dachte das der Tag kommen wird, daher habe ich etwas für dich!“

Überrascht stand ich vom Fenstersims auf und sah zu wie Großmutter aufstand und etwas unter ihrer Matratze her holte.

Eine großes Bündel um das ein altes dreckiges Tuch gewickelt war.

Sie setzte sich wieder auf den Sessel und faltete das Packet auf.

Zum Vorschein kamen, ein Gürtel an dem ein Dolch befestigt war und ein Kette mit einem schönen dunkelblau leuchtenden Tropfen als Anhänger.

„Von wem ist das?“ fragte ich nach, doch Großmutter sah nur sehnsüchtig auf die Kette und den Dolch und erst als ich das zweite Mal nachfragte sah sie mich an und überreichte mir das Bündel.

„Es gehörte einer sehr wichtigen Person. Es ist nur richtig, dir dies nun anzuvertrauen!“ Ich nickte stumm und nahm das Bündel.

Ich band mir die Kette um und befestigte den Gürtel an meiner dunkelgrünen, verschlissenen und viel zu dreckigen Hose, doch da der Gürtel etwas zu groß war, saß er mir schief auf der Hüfte, was mir jedoch nichts machte.

„Danke.“ Sagte ich und küsste Großmutter auf die Wange.

„Liebes, .. . Ich werde dich vermissen!“ Ich umarmte sie und mir schien es viel zu schwer sie wieder los zu lassen.

„Weis deine Mutter schon bescheid?“ fragte Großmutter schließlich.

Ich schwieg kurz. „Ich habe ihr einen Zettel hinterlassen!“

Ich sah zu Boden und wartete das Großmutter was sagte, doch sie lächelte nur.

„Nun geh schon, ich weis das du los willst!“ sagte sie schließlich und ich lächelte. „Gut, ich komme dich in den nächsten Tagen noch mal besuchen, nur um zu gucken ob es dir noch gut geht!“ sagte ich fröhlich und wandte mich dann der Tür zu.

Großmutter lächelte und dann verschwand ich aus der Tür.

Ich rannte den langen Flur, mit dem kaputten Linoleumboden längs und musste aufpassen, dass ich nicht stolperte.

Als ich an der großen Glastür, bei der das Glas fehlte, hielt ich kurz an und atmete langsam durch. Ich wollte nicht aus dem Haus gestürzt kommen, das sag sicherlich komisch für die anderen Personen aus.

Langsam kletterte ich durch die kaputte Tür, da sich diese nicht mehr öffnen lies.

Großmutter hatte mir erzählt, dass Vater und einige andere Leute die damals hier gewohnt hatten, sie mit Nägeln verschlossen hätten. Heute standen vor der kaputten Glastür nur noch mehrere Holzkisten die mal übereinander gestapelt waren.

 

Draußen auf der Straße sah ich mich erst einmal um.

Überall waren große Pfützen und eine nasse, dicke Schicht Staub, Dreck und Sand lag auf allem, was außerhalb der trockenen Orte war.

Ich ging die Straße längs und kam immer wieder an zerstörten oder umgekippten Häusern vorbei. Bei manchen stand nur noch das Gerüst, so dass man durch ein Gitter durch sehen konnte, das einst mal eine Hauswand war.

Irgendwann merkte ich, dass ich auf keine Menschen traf und so, schlug ich einen anderen Weg ein. Ich ging etwas Querfeldein und kam schließlich, nachdem ich über hunderten von Bergen aus Zement, Gestein und anderen Sachen geklettert war, an einem kleinen Selbsterrichteten Dorf an.

Überall standen kleine Viereckige Häuser, bei denen aus einem kleinen Schornstein, Rauch aufstieg.

„Was willst du hier?“ fragte eine laute, männliche Stimme.

Ich erschrak und sah ruckartig zur Seite.

Ein alter Mann, mit ungesunder Gesichtsfarbe und dreckigem, grauem Bart, richtete eine Mistforke auf mich und sah mich misstrauisch an.

Als ich ihn längere Zeit, genauer ansah, sah ich die Furcht in seinen Augen.

Er hatte Angst vor mir und das machte mich traurig, denn Großmutter hatte mir von der Freundlichkeit der Menschen erzählt und der Güte, die manche Menschen damals hatten, doch dieser Mann. Er hatte vor einem jungen Mädchen angst, dass nichts weiter als eine kleine Tasche dabei hatte.

„Ich tue ihnen nichts!“ sagte ich und hob beschwichtigend meine Hände.

Als ich einen Schritt auf den Mann zu machte, drohte er mit der Mistforke, indem er sie ruckartig nach vorne schnellen lies.

„Bleib weg, bleib weg von uns, wir haben nichts!“

Fassungslos von der Angst des Mannes, zog ich mich zurück und ging um das Dorf herum.

Nach einen weiteren halben Tag, traf ich auf eine Straße, diese war größer als die vor der Pension und so ging ich sie entlang, ohne zu wissen wo sie mich hinführen würde.

 

„Wo willst du hin?“ hörte ich eine Stimme plötzlich rufen.

Sie kam von hinter mir und gehörte einem Jungen, der ungefähr in meinem Alter war.

Er hatte ein Brot in der Hand, in das er genüsslich rein biss, als er zu mir gelaufen kam.

„Wenn du bei den Spielen mitmachen willst, musst du mit mir kommen, alleine und dann noch zu Fuß, kommst du nicht zur Arena!“ sagte er und guckte mich dabei hilfsbereit an.

Ich wusste nicht wer er war, doch er hatte keine Angst vor mir und genau aus diesem einzigen kleinen Grund, folgte ich ihm.

Der Junge stellte sich nicht vor, denn er schien mich anscheinend mit irgendjemand zu verwechseln, doch da er das Spiel erwähnt hatte, war mir dies egal.

Großmutter und selbst Mom hatten mir mal von den Spielen erzählt, die vor 9 Jahren das erste mal statt gefunden hatten. Dieses Jahr würde es zum 10ten Mal sein und Großmutter sagte, dass sie zu gerne an ihnen Teil genommen hätte.

Doch sie war zu alt dafür und eine Frau!

Sie sagte immer, dass dies Diskriminierung wäre, doch ich wusste nicht was das Wort bedeutet und da Großmutter es mir nie gesagt hatte, konnte ich auch nicht wissen was sie damit meinte.

Sie sagte immer, dass wenn sie jung genug gewesen wär, dass sie dann mitgemacht hätte und das Spiel für mich gewonnen hätte.

Ich war immer stolz als sie das sagte.

Der Junge ging mit mir zu einer Art kleinem Platz, der mitten in den Trümmern einer alten Großstadt war.

Ich hatte noch nie so viele Menschen gesehen.

Um die 30 Leute standen am Rand des Platzes und sahen zu zwei Männern in der Mitte, die sich gegeneinander bekämpften.

Ich hatte so etwas schon mal gesehen. Bei uns zu Hause, auf der Straße hatten sich auch schon mal zwei Männer bekämpft, einer wurde von ihnen getötet und als die Frau des toten Mannes später angelaufen kam, weinte sie bitterlich.

Sie muss ihren Mann sehr geliebt haben, genauso wie Mom Dad sehr geliebt hatte.

Ich sah aufmerksam zu, wie die beiden ca. 40 Jahre alten Männer sich bekämpften und abwechselnd Schläge einsteckten und austeilten.

Irgendwann beugte sich der Junge zu mir rüber.

„Sie sind gut, findest du nicht auch?“

Ich sah den Jungen ausdruckslos an und als er erwartungsvoll zu mir guckte und wartete, dass ich etwas entgegnete, nickte ich nur stumm.

Ich kannte mich mit dem Kämpfen aus und daher muss ich gestehen, dass ich gelogen hatte. Die Männer waren einfach nur schlechte Kämpfer.

Sie achteten auf nichts, nicht auf die Haltung ihres Gegenübers, nicht auf seine Bewegungen, nicht einmal auf die Signale die der Körper des anderen zeigte.

Seid Dad weg war, hatte Mom furchtbare Angst vor Plünderern und Großmutter hatte Angst um Mom, also hatte ich trainiert.

Ich hatte einmal eine alte Zeichnung aus einem Buch gefunden, auf der Haltungen für eine Kampfkunst drauf abgebildet waren.

Ich lernte sie und übte seit dem jeden Tag.

Ich hatte noch nie in meinem Leben kämpfen müssen, daher wusste ich nicht ob ich gut oder schlecht war, aber ich konnte einen Guten Kämpfer von einem Schlechten unterscheiden.

Die Männer wurden Müde, wahrscheinlich waren sie schon lange dabei sich gegenseitig zu bekämpfen und als der letzte Schlag fiel, ging einer der beiden zu Boden. Er hatte den Kampf verloren, doch nicht nur das.

Die Menschen hier waren das Kämpfen nicht gewohnt und so verlor der Mann nicht nur den Kampf, sondern auch sein Leben.

„Wieso machen sie das?“ fragte ich mich selber.

Der Junge neben mir hatte es anscheinend mitbekommen. „Sie wollen bei dem Spiel mitmachen!“ sagte er und ich guckte ihn an. „Aber warum kämpfen sie dann?“

Der Junge sah mich komisch an. „Manche Kolonien haben ihre eigenen Regeln für die Spiele aufgestellt. Hier ist es so, dass man um die Spiele kämpfen muss, nur der stärkste darf teil nehmen.“ Erklärte er mir.

Ich verschränkte meine Arme und gab ein ‚tze‘ von mir.

„Sie kämpfen um später um ihr Leben zu spielen! Warum sind sie bloß so geworden?“

Der Junge gab ein ‚hm? ‘ von sich, da ich nur leise meinen Satz dahin genuschelt hatte. „Nichts!“ sagte ich und wandte mich ab.

„Wo willst du hin?“  fragte er, als ich wieder auf der Hauptstraße war.

Ich antwortete nicht. „Nach Osten!“ sagte ich ohne anzuhalten.

„Dann sehen wir uns ja vielleicht wieder, die Spielmacher kommen morgen früh in die Östlichen Kolonien!“

Ich sagte nichts mehr und beschleunigte mein Tempo.

Ich wollte vor dem Morgengrauen wieder bei Großmutter sein um ihr von den Menschen hier zu erzählen.

Sie wird meiner Meinung sein, dass weis ich. Sie wird auch sagen, dass diese Menschen unser Eins beschämen.

Wer will schon dafür kämpfen, zu sterben!

 

Ich kam trotz meines schnellen Tempos erst am Morgen bei der alten Pension an.

Es hatte die Nacht sehr stark geregnet und so musste ich mir für die Nacht einen Unterschlupf suchen.

Später hatte ich unter einer alten Steinplatte mehrere Stunden verweilt.

Vor der Pension standen die Fahrzeuge der weißen Männer.

Sie waren überall. Mit ihren wunderschönen weißen Anzügen aus einer Art Plastik, redeten sie mit Bewohnern dieses Bezirks.

Ich joggte in die Pension und rannte direkt in Mom rein.

„Mom, was machen diese Männer hier in unserem Gebäude?“

Ich sah mich hektisch um, überall waren sie und untersuchten Gegenstände und durchwühlten Zimmer.

„Hevin, du darfst nicht hier sein. Geh, lauf weg, verschwinde von hier!“

Ich sah sie verängstigt an. „Wo ist Großmutter?“

„Hevin, nicht! Du musst weg von hier!“ ich kümmerte mich nicht um die Worte von Mom, sondern wandte mich von ihr ab und rannte den langen Flur lang.

„Großmutter!“ rief ich und als ich in ihr Zimmer bog, sah ich gerade, wie ihr eine Spritze in den Hals gestochen wurde und sie voller Angst zu mir sah.

„Hevin, lauf.“ Wollte sie zu mir rufen, doch es kam nur heisere Wörter raus.

Die weiß gekleideten Männer sahen zu mir.

Mir stiegen die Tränen in die Augen, als ich sah wie Großmutter im Stuhl langsam zusammen sackte.

„Was habt ihr gemacht? Was habt ihr mit ihr gemacht! Großmutter!“ schrie ich und stürmte auf sie zu.

Ein weißer Mann stellte sich mit in den Weg und wollte mich von Großmutter fern halten, doch ich stieß ihn mit dem Ellenbogen weg und kniete weinend vor dem Sessel nieder.

Großmutter sah mich an und fasste mir lächelnd an die Wange.

Sie wollte irgendetwas sagen, doch sie schaffte es nicht, mit einem letzten Atemzug, sagte sie noch meinen Namen und schloss dann für immer ihre Augen.

Fassungslos sah ich auf Großmutter und Sekunden später begann ich voller Wut an zu schreien und ging auf die zwei Männer in weiß neben mir, los.

Dem einen Schlug ich ins Gesicht, so dass er nach hinten taumelte und zu Boden fiel und dem anderen trat ich in den Magen, so das er gegen das leere Bücherregal an der Wang stieß und es zu Boden riss.

Impulsiv, zog ich den Mann unter dem Bücherregal vor und schlug ihn immer wieder ins Gesicht. „WARUM?“ schrie ich immer wieder.

Als der anderen Mann wieder aufstand und eine Spritze zückte, war der Mann den ich verprügelt hatte, gerade bewusstlos geworden.

Gerade als ich mich umdrehte, rammte er mir die Spritze in den Oberarm.

Mit einem wütenden Knurren und zusammengebissenen Zähnen sah ich ihn wütend an und riss ihn zu Seite, so dass er mit dem Kopf gegen die Wand schlug.

Als der Mann mit stark blutender Wunde am Kopf zu Boden fiel und bewusstlos wurde, hörte ich Schritte auf dem Flur. Ich drehte mich gereizt zur Tür und gerade als ich weitere der weißen Männer hörte, wurde mir schwindelig und ich hörte nur noch eine Stimme. „Oh mein Gott!“ sagen, bis mir dann endgültig schwarz vor den Augen wurde und ich schwerfällig zu Boden viel.

 

 

I'm not a . . .

Ich hatte noch nie in meinem Leben geträumt, jedenfalls konnte ich mich nie an irgendwelche Träume oder Gedanken während des Schlafens erinnern.

Und genauso wie sonst auch, träumte ich nicht, auch wenn ich es mir zu sehr gewünscht hätte.

Ich wünschte mir, dass das alles nur ein böser Albtraum war. Das Großmutter nicht tot war und das Mom nicht einfach gedankenverloren da stand und zusah.

Ich hätte nicht weg gehen sollen, dann wäre sie jetzt noch am Leben, aber wieso haben sie sie überhaupt getötet, wieso?

Ich wachte auf, als der Boden unter mir erschütterte und ich durch ein starkes Rütteln mit dem Kopf auf den Boden aufschlug.

Benommen öffnete ich die Augen und blinzelte ein paar Mal, bis endlich alles scharf wurde.

Ich lag auf der Seite, auf dem Boden einer Ladefläche eines alten Transportwagens.

Meine Hände waren mit einem einfach, dünnen Seil gefesselt und um mich rum, saßen ca. ein dutzend Männer die mich anstarrten.

„Er wacht auf!“ sagte einer der Männer und sah mich abwehrten an.

Ich richtete mich auf und rutschte auf dem Boden an die Wand der Ladefläche um mich dort in die Ecke zu kauern.

„Wo bringen sie uns hin?“ fragte ich nach paar Minuten.

„Wo hin wohl? Zu den Spielen!“ sagte ein alter Mann in der linken vorderen Ecke.

Ich erschrak innerlich.

Warum werde ich mitgenommen? Ich bin doch ein Mädchen!

Ich sah an mir herunter.

Ich hatte genügend Weibliche Züge an denen Mann das sehen konnte, doch durch meine Kleidung, meine kurzen, dunkelbraunen Haare und meine markanten Gesichtszüge, konnte man mich trotzdem als Mann abstempeln.

Ich war eigentlich immer stolz drauf gewesen, eine Frau zu sein, doch diesmal war ich glücklich, dass sie mich verwechselten.

Ich würde die Spiele für Großmutter gewinnen und dann wieder nach Hause kommen.

Mom jedoch werde ich nie wieder sehen, dass weis ich.

 

Die Fahrt dauerte sehr lange und wir hielten immer wieder an um mehr Leute aufzunehmen. Immer wurde ich komisch beäugt, wahrscheinlich waren die Fesseln an meinen Händen und Beinen ein Grund dafür, denn eigentlich war hier niemand gefesselt.

Erst da kam mir der Gedanke, dass es auch sein könnte, dass sie mich gar nicht spielen lassen wollte, sondern mich für irgendetwas anderes brauchten.

Ich hoffte nur, dass dies nicht der Fall war.

Nach einem weiteren Tag kamen wir an.

Der Wagen hielt und wir wurden nacheinander rausgebracht.

Ich war eine der ersten und hatte zwei Begleiter, die auf mich aufpassen sollte.

Vor einem riesigen Tor machten wir halt, das Tor öffnete sich langsam und mir wurden währenddessen die Fesseln abgenommen.

Ich schlurfte mit den anderen den Kiesweg durch das Tor hindurch und kam in einen Innenhof.

Wir wurden in ein großes, graues Betongebäude gebracht und in verschiedene Räume geführt.

„Warte hier, gleich kommt jemand!“ sagte mein Begleiter und lies mich in dem schlichten Raum mit zwei Stühlen und einem Schreibtisch zurück.

 

Nach einer Stunde kam ein Mann mit Anzug und zurückgebürsteten Haaren ins Zimmer und setzte sich komisch grinsend vor den Schreibtisch.

„Nun ja, dann lass uns beginnen. Ich werde dir jetzt einige Fragen stellen, auf die du bitte wahrheitsgemäß antwortest.“

Ich nickte nicht, sondern sah ihn stumm an.

„Ok, wie heißt du?“ fragte der Mann.

„Hevin!“ antwortete ich und sah ihn missgelaunt an.

„Und der Nachname?“ fragte er nach und ich sah ihn komisch an.

„Ich besitze keinen!“ darauf schwieg er mich an und erst nach paar Minuten räusperte er sich und fuhr fort.

„Und dein Alter?“

„17!“ sagte ich kühl und sah mich im Raum um.

Das einzige farbige in diesem kalten, grauen Raum war die einzelne, kleine grüne Topfpflanze auf dem Schreibtisch.

Ich starrte die Pflanze an und bewunderte sie für ihr schönes Grün.

„Woher kommst du?“ fragte der Mann.

„Ist das hier wirklich von Bedeutung?“ fragte ich ihn auf die Frage.

„Deine Familie will bestimmt-“ Ich unterbrach ihn.

„Ich besitze keine Familie mehr, die einzige Person die übrig geblieben ist, bedeutet mir nichts mehr!“ sagte ich gefühlslos und starrte ihm in die Augen.

Ihm wurde mulmig und er fing an zu schwitzen.

„Nun gut, dann sind wir eigentlich fertig, komm bitte mit!“

Der Mann stand auf und ich folgte ihm als er an mir vorbei war und die Tür öffnete.

„Nun werden die Regeln erklärt!“ sagte er grinsend und führte mich zu einem großen Saal, wo ca. 30 Leute standen.

Eine andere, dicke, alte, männliche Person mit verschmitztem Lächeln trat vor ein Podest und sprach.

„Seit Willkommen Spieler! Ich werde euch nun die Regeln des Spiels erklären, danach seit ihr immer noch in der Lage, das Spiel abzubrechen, also hört gut zu!“

Er machte eine kurze Pause und sprach dann weiter.

„Die Regeln sind einfach, ihr dürft alles als Waffe benutzen was ihr findet.

Es werden keine Gruppen gebildet, wenn ja, werden die Scharfrichter diese beseitigen. Es gibt drei verschiedene Arten von Personen, die keine Spieler sind.

Es gibt die Scharfrichter, die für Ordnung und Gleichgewicht im Spiel sorgen, es gibt die High-Men, diese sind nur in sogenannten Bars zu finden. Dort könnt ihr Nahrung und alles andere gegen Plaketten eintauschen und zu guter Letzt gibt es die Bringer, diese Personen werdet ihr nicht antreffen, da sie eine ganz bestimmte Rolle im Spiel haben, welche werdet ihr, wenn ihr Pech habt selber herausfinden.

Nun zu den Plaketten. Jeder von euch bekommt eine Kette, mit sechs verschieden bedruckten Plaketten drauf. Jede Plakette hat einen Wert und um die geht’s hauptsächlich im Spiel.

Ohne Plaketten überlebt ihr es nicht und um an Plaketten zu kommen, müsst ihr eure Mitspieler töten, oder beklauen.

Doch gebt acht, am Ende müsst ihr die Sechs verschiedenen Plaketten beisammen haben, ohne die könnt ihr nicht zu den Queens kommen und nur wer gegen die Queens gewinnt, bekommt den Preis!“

Das Spiel war schwieriger als ich gedacht hatte.

Es war komplexer und nie hätte ich gedacht, dass man auf so viel achten musste.

„Außerdem sind in der Arena noch viele andere Spieler, also denkt nicht, ihr müsstet nur gegen euch kämpfen!“ dabei zeigte er in die Runde.

Ich wurde misstrauisch und hob meine Hand.

Alle sahen zu mir. „Ja, was ist?“ fragte der dicke Mann genervt.

„Heißt das, das Spiel läuft für uns so lange weiter, bis wir sterben oder gegen die Queens gewinnen?“ fragte ich interessiert.

Der dicke Mann sah mich vielsagend an und sprach dann einfach weiter.

„So, entscheidet sich nun jemand aufzuhören?“ fragte der dickte Mann.

Erst meldete sich keiner, doch dann hub sich eine Hand.

Es war ein junger Mann, der sehr dünn und krank aussah.

„Nun gut, folgen sie bitte dem Mann mit den weißen Klamotten!“ sagte er und deute auf einen Mann neben ihm.

Der junge Mann verschwand mit dem weißen Mann hinter einer Tür und plötzlich war ein ‚Was?‘ zu hören und ein lautes rumpeln und dann herrschte Stille.

„Noch jemand, der aufgeben möchte?“ fragte der dicke Mann.

Keiner meldete sich. „Nun gut, sie werden nun zur Ärztlichen Untersuchung gebracht, also folgen sie bitte ihren Begleitern.

Der Mann neben mir begab sich in Bewegung und ich folgte ihm stumm in einen kleinen Raum voller Arztgeräte und einer Liege.

„Guten Tag!“ sagte eine erwachsene Frau, mit hochgesteckten schwarzen Haaren, weißem Arztkittel unter dem sie einen schwarzen, engen Rock und eine weiße Bluse trug. „Hallo“ sagte mein Begleiter, sie sah ihn mit ihren grünen, schmalen, sehr hübschen, femininen aber ernsten Augen an.

„Gehen sie, ich komme hier alleine klar!“ sagte sie selbstsicher.

Ich sah sie interessiert an.

Als sie meinen Starren bemerkte, sah sie mich mit hochgezogener Augenbraue an.

„Was gibt es da zu starren?“ fragte sie mit scharfem Unterton.

„Sie sind eine Frau!“ sagte ich und sie grinste sogleich.

„Gut erkannt aber wieso so überrascht, du bist doch auch eine!“ entgegnete sie.

Ich sah sie überrascht an. „Sie wissen es? Aber warum bin ich dann hier?“ fragte ich. Sie sah kurz auf ihr Klemmbrett und zuckte mit den Schultern.

„Ich habe zwar keine Ahnung warum du hier bist, jedoch weis ich, dass ich dich jetzt untersuchen muss.“ Sagte sie und sah mich an.

„Wieso?“ fragte ich. Sie wollte antworten, doch wusste keine Antwort.

„Gute frage, eigentlich soll ich dich nach Krankheiten untersuchen, aber wenn du da drinnen bist ist es denen eh egal, was mit euch passiert.“ Redete vor sie vor sich hin.

„Du tust mir leid, kleine!“ sagte sie schließlich und setzte sich seufzend auf die Liege hinter sich.

„Warum?“ fragte ich ruhig und legte leicht den Kopf schief.

„Du bist da alleine, mit mehr als . . . wer weis wie vielen, Männern!“

Ich sah sie unverändert an.

„Macht dir das etwa nichts aus?“ fragte sie überrascht.

„Wieso sollte mir das was ausmachen?“ fragte ich und sie seufzte wieder kopfschüttelnd und legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Ach Liebes, wenn du Glück hast, denken sie auch, dass du ein Kerl bist.“

Sie machte eine Pause. „Wenn ich dich jedoch so ansehe, könnte das Schwer werden!“ sagte sie und fasste mir an die Haarspitzen.

Ich sagte nichts, sondern sah zu wie sie zu einem Schrank ging und einen Stapel Klamotten raus holte.

„Zieh das an!“ sagte sie und warf mir die Klamotten zu.

Ich nickte und zog mich vor ihr um.

Ich war es nicht gewohnt, dass es andere Menschen als unangenehm fanden, wenn man sich vor ihnen umzog, doch ihr schien es auch nicht viel auszumachen.

„Ok!“ sagte ich schließlich und sie drehte sich von dem kleinen Schreibtisch zu mir.

Ich hatte nun eine dunkelbraune Dreiviertelhose, ein schwarzes Top über dem ich eine bordeauxrote Kapuzenstrickjacke trug und dunkelbraune, Wildleder Stiefel an.

„Hier nimm die noch!“ sagte sie und hielt mir eine dünne, dunkelgraue Regenjacke, ohne Kapuze hin. „Danke!“ sagte ich und zog sie auch noch über.

Die Kette hatte ich immer noch an und den Gürtel mit dem Dolch hatte ich in die Hose eingefädelt, wo dieser immer noch schräg war.

„Jetzt bist du fertig, aber ich würde dir raten, die Kapuze aufzulassen!“ sagte sie und zog mir die Kapuze über den Kopf.

„Warum?“ fragte ich.

„Man soll so wenig wie möglich erkennen können, dass du ein Mädchen bist!“ sagte sie ernst und lächelte mich dann noch an.

„Danke!“ sagte ich noch einmal und lächelte.

Es klopfte an der Tür. „Die Spieler versammeln sich nun am Tor!“ sagte eine Stimme.

„Nun gut.“ Sagte die Ärztin und ich wandte mich wieder zu ihr.

Sie legte ihre Hände auf meine Schultern. „Ich hoffe du überlebst!“ sagte sie.

Ich lächelte und wandte mich zu Tür und gerade als ich den Türgriff nach unten drücken wollte, sagte sie noch. „Ach so und Hevin, eine Sache noch!“ Ich sah zu ihr. „Sei schlau und Halte dich von den Scharfrichtern fern!“ sagte sie und ich nickte und ging aus dem Zimmer.

zei�4<p��=�lass=MsoNormal>Seid Dad weg war, hatte Mom furchtbare Angst vor Plünderern und Großmutter hatte Angst um Mom, also hatte ich trainiert.

 

Ich hatte einmal eine alte Zeichnung aus einem Buch gefunden, auf der Haltungen für eine Kampfkunst drauf abgebildet waren.

Ich lernte sie und übte seit dem jeden Tag.

Ich hatte noch nie in meinem Leben kämpfen müssen, daher wusste ich nicht ob ich gut oder schlecht war, aber ich konnte einen Guten Kämpfer von einem Schlechten unterscheiden.

Die Männer wurden Müde, wahrscheinlich waren sie schon lange dabei sich gegenseitig zu bekämpfen und als der letzte Schlag fiel, ging einer der beiden zu Boden. Er hatte den Kampf verloren, doch nicht nur das.

Die Menschen hier waren das Kämpfen nicht gewohnt und so verlor der Mann nicht nur den Kampf, sondern auch sein Leben.

„Wieso machen sie das?“ fragte ich mich selber.

Der Junge neben mir hatte es anscheinend mitbekommen. „Sie wollen bei dem Spiel mitmachen!“ sagte er und ich guckte ihn an. „Aber warum kämpfen sie dann?“

Der Junge sah mich komisch an. „Manche Kolonien haben ihre eigenen Regeln für die Spiele aufgestellt. Hier ist es so, dass man um die Spiele kämpfen muss, nur der stärkste darf teil nehmen.“ Erklärte er mir.

Ich verschränkte meine Arme und gab ein ‚tze‘ von mir.

„Sie kämpfen um später um ihr Leben zu spielen! Warum sind sie bloß so geworden?“

Der Junge gab ein ‚hm? ‘ von sich, da ich nur leise meinen Satz dahin genuschelt hatte. „Nichts!“ sagte ich und wandte mich ab.

„Wo willst du hin?“  fragte er, als ich wieder auf der Hauptstraße war.

Ich antwortete nicht. „Nach Osten!“ sagte ich ohne anzuhalten.

„Dann sehen wir uns ja vielleicht wieder, die Spielmacher kommen morgen früh in die Östlichen Kolonien!“

Ich sagte nichts mehr und beschleunigte mein Tempo.

Ich wollte vor dem Morgengrauen wieder bei Großmutter sein um ihr von den Menschen hier zu erzählen.

Sie wird meiner Meinung sein, dass weis ich. Sie wird auch sagen, dass diese Menschen unser Eins beschämen.

Wer will schon dafür kämpfen, zu sterben!

 

Ich kam trotz meines schnellen Tempos erst am Morgen bei der alten Pension an.

Es hatte die Nacht sehr stark geregnet und so musste ich mir für die Nacht einen Unterschlupf suchen.

Später hatte ich unter einer alten Steinplatte mehrere Stunden verweilt.

Vor der Pension standen die Fahrzeuge der weißen Männer.

Sie waren überall. Mit ihren wunderschönen weißen Anzügen aus einer Art Plastik, redeten sie mit Bewohnern dieses Bezirks.

Ich joggte in die Pension und rannte direkt in Mom rein.

„Mom, was machen diese Männer hier in unserem Gebäude?“

Ich sah mich hektisch um, überall waren sie und untersuchten Gegenstände und durchwühlten Zimmer.

„Hevin, du darfst nicht hier sein. Geh, lauf weg, verschwinde von hier!“

Ich sah sie verängstigt an. „Wo ist Großmutter?“

„Hevin, nicht! Du musst weg von hier!“ ich kümmerte mich nicht um die Worte von Mom, sondern wandte mich von ihr ab und rannte den langen Flur lang.

„Großmutter!“ rief ich und als ich in ihr Zimmer bog, sah ich gerade, wie ihr eine Spritze in den Hals gestochen wurde und sie voller Angst zu mir sah.

„Hevin, lauf.“ Wollte sie zu mir rufen, doch es kam nur heisere Wörter raus.

Die weiß gekleideten Männer sahen zu mir.

Mir stiegen die Tränen in die Augen, als ich sah wie Großmutter im Stuhl langsam zusammen sackte.

„Was habt ihr gemacht? Was habt ihr mit ihr gemacht! Großmutter!“ schrie ich und stürmte auf sie zu.

Ein weißer Mann stellte sich mit in den Weg und wollte mich von Großmutter fern halten, doch ich stieß ihn mit dem Ellenbogen weg und kniete weinend vor dem Sessel nieder.

Großmutter sah mich an und fasste mir lächelnd an die Wange.

Sie wollte irgendetwas sagen, doch sie schaffte es nicht, mit einem letzten Atemzug, sagte sie noch meinen Namen und schloss dann für immer ihre Augen.

Fassungslos sah ich auf Großmutter und Sekunden später begann ich voller Wut an zu schreien und ging auf die zwei Männer in weiß neben mir, los.

Dem einen Schlug ich ins Gesicht, so dass er nach hinten taumelte und zu Boden fiel und dem anderen trat ich in den Magen, so das er gegen das leere Bücherregal an der Wang stieß und es zu Boden riss.

Impulsiv, zog ich den Mann unter dem Bücherregal vor und schlug ihn immer wieder ins Gesicht. „WARUM?“ schrie ich immer wieder.

Als der anderen Mann wieder aufstand und eine Spritze zückte, war der Mann den ich verprügelt hatte, gerade bewusstlos geworden.

Gerade als ich mich umdrehte, rammte er mir die Spritze in den Oberarm.

Mit einem wütenden Knurren und zusammengebissenen Zähnen sah ich ihn wütend an und riss ihn zu Seite, so dass er mit dem Kopf gegen die Wand schlug.

Als der Mann mit stark blutender Wunde am Kopf zu Boden fiel und bewusstlos wurde, hörte ich Schritte auf dem Flur. Ich drehte mich gereizt zur Tür und gerade als ich weitere der weißen Männer hörte, wurde mir schwindelig und ich hörte nur noch eine Stimme. „Oh mein Gott!“ sagen, bis mir dann endgültig schwarz vor den Augen wurde und ich schwerfällig zu Boden viel.

 

 

The Game begins

 

Wir wurden durch einen langen Flur geführt und durch eine große, schwere Flügeltür.

Hinter dieser befand sich einen Außengelände und ein paar Meter weiter war eine gigantische Zementmauer in der ein Stahltor war.

Vor dem Tor hielten wir an.

„Es wird euch nun niemand mehr begleiten, doch wenn ihr vor dem Startschuss anfangt zu kämpfen, werdet ihr erschossen, also schlagt euch dumme Gedanken gleich aus dem Kopf!“ sagte ein weißer Mann(->weiße hautfarbe oder weißer anzug?) und öffnete danach mit einigen anderen das Tor.

„Hier sind eure Plaketten, verliert sie nicht!“ sagte ein anderer weißer Mann lachend und drückte jedem eine Kette mit sechs silbernen Plaketten in die Hand.

Ich hatte 5 Plaketten wo im Pokerkartenmuster die Zahlen 1-5 drauf waren, jeweils in verschieden Arten.

Ich hatte die Piek 1, die Herz 2, die Kreuz 3, die Herz 4 und die Piek 5, sowie die Kreuz-Königin.

Ich hing mir meine Plaketten um den Hals und versteckte sie unter der Strickjacke und dem Top, so dass sie nicht jeder sofort sah.

Zuerst bewegte sich keiner hinein, doch dann machte ein erwachsener Mann, mit kurzem Bart einen Schritt nach vorne und alle folgten ihm hinein, auch ich.

Ich wollte nicht auffallen, dass war nun wirklich das letzte was passieren sollte.

Als sich das Tor hinter uns schloss, blieben wir alle wie angewurzelt stehen.

Hinter dem Tor, war eine gigantische Ebene aus zerstörten Häuser, Straßen und überall lagen verrostete Autos rum.

Am Horizont erkannte man einige noch aufrechtstehende Häuser, dort würden die meisten hinlaufen, ich jedoch nicht.

Wir warteten bis was passierte und plötzlich war eine schallende Stimme zu hören.

„Nun gut, möge der schlauste von euch . . . gewinnen!“

Ein Schuss war zu hören und ich führ erschrocken rum.

Die Männer um mich rum sahen sich alle kampflustig gegenseitig an.

Gerade als der erste auf einen los ging und das Geräusch von Knochen, der auf Knochen traf zu hören war, sprintete ich los.

Ich rannte erst die zerstörte Straße entlang, doch als ich merkte das ich verfolgt wurde, linste ich kurz nach hinten und sah einen jungen Mann mit verrücktem Blick, komischen Grinsen und gefletschten Zähnen hinter mir herlaufen.

Ich biss die Zähne zusammen und rannte in die nächstbeste Gasse zwischen zerstörten Häusern rein.

Nachdem ich mehrere Male nach links und rechts gerannt war, wurde ich langsamer, da ich nicht mehr verfolgt wurde.

Dachte ich!

Plötzlich landete irgendjemand direkt auf mir und riss mich zu Boden.

Als ich mich auf dem Boden umdrehte sah ich in das Gesicht, meines vorherigen Verfolgers. „Da bist du ja!“ sagte er und seine Zunge guckte beim Reden aus dem Mund raus. Ich schlug ihm ins Gesicht und versuchte ihn wegzudrücken, doch er war größer als ich und auch stärker.

Ich hatte nur Glück das ich meinen Dolch hatte.

Wieso hatte ich meinen Dolch?(-> hä?)

Plötzlich hörte ich Schreie und erschrak, der Typ über mir riss an meiner Kapuze und versuchte mir seine Hände um die Kehle zu legen, doch ich drückte sein Kinn mit meinen Händen nach oben, so das er nicht mehr richtig an meinen Hals rankam.

„Du bist schlauer als die Anderen, du bist sofort weggelaufen!“ sagte der Typ hechelnd und grinsend.

Ich verzog mein Gesicht und schaffte es endlich mit den Beinen frei zu kommen und trat ihm sofort in die Magengrube.

Er fiel von mir runter und ich sprang auf, sah noch kurz zu ihm und rannte dann weg.

Irgendwann landete ich wieder auf der Straße. Die Schreie hatten aufgehört und meine Neugierde zog mich zurück an das Eingangstor, also huschte ich zwischen den zerstörten Häusern längs und kam schließlich wieder an den Anfang.

Überall waren Blutflecken, doch nirgends war eine Leiche.

Als ich näher an die Blutflecken ran trat, sah ich, dass in ihnen jeweils eine Plakette lag.

Anscheinend hatten hier Spieler die schon länger hier drinnen waren auf die neuen gewartet und sie gnadenlos um ihre Plaketten gebracht.

Bestimmt hatten wenige, wenn nicht sogar keiner Überlebt.

Aber wieso lagen hier überall diese Plaketten rum. Um die geht es doch, warum lassen sie die hier liegen, dass ergibt doch keinen Sinn. (-> :D hatte ich mich auch gerade gefragt :D )

Ich hockte mich vor einen Blutfleck und griff nach der Plakette auf der ein Herz 5 drauf war.

„Schlimm nicht wahr?“ fragte plötzlich eine Stimme hinter mir.

Ich fuhr herum und zog meinen Dolch.

„Hui! Ganz ruhig!“ sagte die Person vor mir und hielt ihre Hände schützend vor sich.

Ich sah den Jungen vor mir mit schräg gelegtem Kopf an.

„Was willst du?“ fragte ich.

Plötzlich setzte der Junge einen überraschten Gesichtsausdruck auf und trat einen Schritt näher.

Ich stellte mich wieder angriffsbereit hin und sah ihn skeptisch an.

„Was willst du?“ sagte ich ungeduldig.

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.03.2013

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /