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Die Hierarchie

Seit Jahrzehnten gab es sie nun schon, doch die Regierung traute sich einfach nicht, irgendetwas gegen sie zu tun.

Die Hierarchie der Kings war zu mächtig.

Ganz oben standen sie, die Kings, sie waren die Puppenspieler, sie zogen die Fäden in diesem Spiel um Macht, Drogen, Geld, Waffen und noch so vieles mehr, das verboten sein sollte.

Jeder Puppenspieler bracht Fäden um mit seinen Puppen spielen zu können.

Die Fäden wären diesbezüglich die Hangmans.

Ohne die Hangmans würde nichts funktionieren, denn ohne Leute die den Dreck finanzieren, den die Kings machen, würde alles zu Bruch gehen. Diese reichen Hurensöhne bezahlen alles und wollen dafür nur ein schönes Leben und Sklaven, mit denen sie dann, wer weiß was anstellen.

Nun gibt es noch vier verschiedene Arten von Puppen.

Die oberste Puppe, die nur an den Fäden der Kings hängt, wären die Bosse.

Die Bosse sorgen für Ordnung in ihren Bezirken.

Unter den Bossen hängen die Guardians.

Sie sind die Puppe der Bosse und hängen so an den Fäden von den Kings und den Bossen.

Die Guardians sind die Köpfe der Gangs, die für die Bosse arbeiten.

Unter den Guardians hängen die Hetzer in der Hierarchie.

Daher werden sie von mehreren Fäden gesteuert und kontrolliert.

Die letzte Puppe sind die Keeper.

Sie können nur von Hangmans und Kings kontrolliert werden. Sie sind die Beschützer von ihnen und Meister auf ihrem Gebiet.

Man sollte dieser Art von Puppe aus dem Weg gehen.

 

Während die Kings versuchten ihre Geschäfte über die ganze Welt zu verteilen, starteten sie nebenbei ein geheimes Projekt.

In Nord Korea fanden sie an der Küste einen Fisch, dessen Gift Menschen zwar nach 30 Sekunden tötete, davor sollen diese Menschen jedoch zu übernatürlichen fähig gewesen sein.

Mit diesem Gift erschufen sie das Project S.

Sie versuchten ein Serum zu entwickeln, dass Menschen übernatürlich macht.

Viele Kings hielten sich daraus, da sie es für ein Hirngespinst hielten.

Nur noch wenige waren in dem Projekt involviert, doch als sie dachten sie hätten es geschafft, probierten sie das Medikament aus . . . an ihren eigenen Kindern.

Sie wollten, dass das übermenschliche Gen nur in ihren Familien existierte und durch diese Gier, starben all ihre Kinder.

Wieder traten viele Kings aus.

Am Ende waren es nur noch Zehn Stück.

Drei aus China, zwei aus Amerika, zwei aus Singapur, einer aus Korea und zwei aus Vietnam.

Es wurde weiter geforscht und an den Armen und Sklaven ausprobiert, wenn das Serum Wirkung zeigen sollte und die Versuchsperson überlebte, würden sie sie jedoch sofort beseitigen.

Das übermenschliche Gen durfte nur in den Familien der noch gebliebenen Zehn Kings sein.

Als sie es im Jahre 2012 dann endlich geschafft hatten, gaben sie nur noch den jüngsten Kindern ihrer Familie das Serum.

Es klappte, doch die Kings waren schlau.

Damit der Erfolg mit dem Serum nicht zu den anderen Kings hervordrang, schlossen sie so etwas wie einen Pakt.

Die Kinder und ihre Genmanipulation wurden geheim gehalten und das Serum wurde nicht weiter an anderen Menschen ausprobiert.

Paar Monate nach der Schließung des Paktes, wurden Acht der Zehn Kinder von unerkannten Personen getötet und ihre Leichen verschwanden spurlos.

Als Beweis, dass sie wirklich tot waren, hinterließen sie ihnen die Augen der Kinder und einen Zahn.

Das Rezept des Serums wurde vernichtet und die überlebenden zwei Kinder . . .

Eines davon wurde ohne es zu töten entführt.

Das andere wurde verschont.

Keiner verstand warum das letzte der Zehn Kinder verschont wurde.

Das zehnte Kind wurde in Sicherheit gebracht, denn dieses Kind war das einzige was noch von dem Project S übrig geblieben war. Alle Mitarbeiter die etwas  über das Serum wussten, wurden ausgeschaltet, alles wurde vernichtet, bis auf diese zwei Kinder.

Da das eine Kind verschwunden war, durfte das andere auf keinen Fall in Gefahr geraten, doch zu viel Sicherheit würde Aufregung und Misstrauen erregen.

Also wurde so getan, als wäre nichts passiert. Nur im Geheimen ging das Chaos um das Projekt S weiter.

Niemand genau weis wer die Acht Kinder umgebracht und das neunte entführt hatte und wieso hielten sie sich von dem letzten fern?

Pain

Jaysens Vater ging den Flur entlang. In seinen Händen trug er ein Tablett mit Essen drauf.

Er öffnete mit der rechten Hand die Tür und ging in das Zimmer seiner Frau rein.

Jaysen saß mit dem Rücken an seiner Zimmertür und lauschte den Schritten seines Vaters, die wie jeden Tag um diese Uhrzeit zu dem Zimmer seiner Mutter schritten.

Die Tür ging heute nicht ganz zu und so machte Jaysen seine Tür auf und lugte durch den Spalt der zwei Türen in das Zimmer seiner Mutter.

Er war erst 9 Jahre alt und musste Tag für Tag mit anhören wie seine Mutter dem Tod näher kam.

Bis heute verstand er nicht, warum sie so plötzlich an einer so scheren Krankheit erkranken konnte.

Sie lag nun schon seit einem Jahr im Sterben und Jaysen konnte nichts anderes tun, als ihr dabei zu zusehen.

„Nein, ich will nicht, geh, geh! Ich will das nicht essen und ich will dich nicht sehen, was hast du-“

Die schwache Stimme seiner Mutter, die sich gegen ihren Mann und das Essen wehrte, brach plötzlich ab.

Jaysen schloss seine Augen und dann ganz leise die Tür.

Er wollte all das nicht mehr sehen.

Seine Hand glitt langsam von dem Türgriff runter und eine Tränen liefen ihm sein Gesicht hinab.

Er hasste seinen Vater. Er hasste seinen Vater dafür was er seiner geliebten Mutter an tat.

Jeden Tag gab er ihr etwas zu Essen und jedes Mal hustete und übergab sie sich danach.

Das was er ihr da gab, konnte doch nicht gut für sie sein!

Doch was sollte ein 9 Jahre alter Junge schon gegen einen King ausrichten.

Er wusste was sein Vater war und was er bei seiner Arbeit machte.

Seine Familie gehörte zur anderen Seite der Weltbevölkerung.

Wieder machte er die Tür auf.

Er erschrak als er sah, dass sein Vater direkt vor der Tür stand.

„Habe ich dir nicht gesagt, du sollst in deinem Zimmer bleiben!“ brüllte sein Vater ihn genervt an.

Jaysen rutschte auf dem Boden von der Tür weg und sah seinen Vater völlig verängstigt an.

„Ich, ich …“ stotterte er.

Sein Vater kam mit drei schnellen Schritten auf ihn zu und fasste ihn an seinen Haare.

Jaysen verzog vor Schmerz sein Gesicht und wurde an den Haaren auf die Knie gezogen.

„Du bist eine Schande, nicht einmal hören tust du!“ Sein Vater holte mit der Hand aus und schlug Jaysen hart gegen seine Wange.

Er fiel zu Boden und fasste sich an die rote, schmerzende Wange.

„Warum guckst du so? Das ist nicht das erste Mal das ich dir eine Ohrfeige verpasst habe!“ brüllte sein Vater impulsiv.

Als sein Vater wieder auf ihn zu kam hastete Jaysen zur Tür.

Er wollte die Tür zuschlagen, doch sein Vater war schneller, er packte Jaysens Arm und zog ihn ruckartig zurück.

Jaysen fiel wieder zu Boden und versuchte sich mit der anderen Hand aus dem Griff seines Vaters zu befreien.

Plötzlich hörte er wieder das Husten und Röcheln seiner Mutter im Zimmer gegenüber.

„Lass mich zu ihr! Lass mich zu Mom!“ schrie Jaysen und versuchte nach dem Türgriff von dem Zimmer seiner Mutter zu greifen.

Sein Vater griff mit der anderen Hand wieder Jaysens Haare und zog ihn zurück.

Nie hatte Jaysen sich dazu bewegen lassen seine Haare abzuschneiden. Seine Haare waren das was seine Mutter an ihm am meisten geliebt hatte.

Er war in seinem Aussehen nicht so wie normale Asiaten.

Er hatte hellbraune Haare, die in vereinzelten Strähnen sogar blond waren.

Seine Augen waren hellgrün und er war für sein Alter viel zu groß.

Sein Kopf schlug ihn in den Nacken und er gab eine Art Schmerzensschrei von sich.

„Du bleibst von ihr fern, hast du verstanden?“ fragte ihn sein Vater aggressiv und mit ausgeholter Hand, als Jaysen wieder auf dem Boden seines Zimmers lag.

„. . . nein . . .“ flüsterte Jaysen mit Blick auf dem Boden und Gesicht hinter seinen Haaren verborgen.

„Was hast du gesagt?“ fragte sein Vater fassungslos und griff nach dem Handgelenk seines Sohnes und zog so Jaysen Oberkörper wieder nach oben.

„Sag das nochmal!“ drohte ihn sein Vater.

„Du kannst es mir nicht verbieten!“ sagte Jaysen ernst, jedoch immer noch mit Tränen in den Augen.

„Wie kannst du dich gegen die Aussage deines Vaters stellen!“ brüllte ihn sein Vater an und schlug ihn wieder ins Gesicht.

Jaysens Lippe platze auf und Blut sammelte sich langsam in seinem Mund, als sein Vater weitere Male auf ihn eingeschlagen hatte.

Plötzlich erschien in der Tür einer der Diener seines Vater.

„Sir, vergessen sie nicht, dass sie ihn nicht gefährden dürfen!“ sagte der Diener strickt und mit ausdruckslosen Gesicht.

Sein Vater verharrte in der Bewegung und lies dann Jaysens Handgelenk los.

Er schüttelte seine Hand, mit der er Jaysen geschlagen hatte.

Etwas Blut klebte an den Fingerknöcheln, doch das Blut kam nicht von Jaysen.

Sein Vater hatte sich beim Schlagen von Jaysen mehr verletzt als seinen Sohn selber.

Eigenartig, dachte Jaysen.

Sein Vater ging aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Das Schloss wurde hinter ihm zugemacht und so war er nun wieder alleine.

Alleine in dem viel zu großen Zimmer.

 

Jaysen ging erschöpft in das kleine Badezimmer das zu seinem Zimmer gehörte und wusch sich das Gesicht und die Hände.

Bis auf einen geprellten Wangenknochen und eine aufgeplatzte Lippe war nichts passiert.

Er ging wieder aus dem Badezimmer und ging zur Zimmertür.

Die Tür war zugeschlossen, doch dass hatte ihn noch nie aufgehalten.

Er wartete bis es 20 Uhr war, dann war Wachen-wechsel.

Mit einer Bleistiftmiene, einer Haarnadel und einem Metalldraht, knackte er das Türschloss und schlich zu seiner Mutter rüber in das andere Zimmer.

„Mom.“ Flüsterte er und hockte sich neben sie an das Bett.

Seine Mutter drehte erschöpft den Kopf zu ihm und öffnete ihre Augen.

Ihr Augenweiß, hatte sich gelblich verfärbt, ihr Lippen waren eigenartig blau-grün, sie war völlig abgemagert und es sah so aus als würde sie in sich zusammenfallen.

„Jayco!“ sagte sie lächelnd.

Sie nannte ihn seit der Geburt so und sie war auch die einzige die ihn so nannte.

„Du solltest nicht hier sein!“ sagte sie. „Ich wollte dich aber sehen.“ Sagte er leise und strich seiner Mutter einige Strähnen aus dem Gesicht.

Plötzlich fing sie an zu weinen. „Es tut mir so leid . . .“ schluchzte sie und fasste ihn mit einer Hand an die Wange.

„Du bist doch nicht schuld daran.“ Sagte er.

„Doch, … doch das bin ich …. Ich habe es nicht geschafft es zu verhindern.“ Sagte sie, nun stärker weinend.

„Wovon redest du Mom?“

„Ich hab es nicht verhindern können und nun wirst du hier eingesperrt. . . .warum haben sie dir das nur angetan? Du warst so jung . . . so unschuldig...“

Jaysen sagte nichts, denn er verstand kein Wort von dem was seine Mutter sagte.

„Ich hätte dich wegbringen sollen. . . .Ich hätte dich in Sicherheit bringen sollen, doch ich habe nur geschafft es zu verändern.  . . . Das Serum zu verändern, damit du nicht so sehr leidest . . .“

Sagte sie aufgeregt und hastig atmend.

„Mom du musst ruhiger werden, atme langsamer!“ sagte Jaysen drängend.

„Ich hätte es verhindern sollen!“ sagte sie fast schon schreiend und schluchzend.

Jaysen versuchte seine Mutter ruhig zu bekommen, doch es war schon zu spät.

Man hatte sie gehört und sofort kamen zwei Wachen in das Zimmer.

Jaysen sah erschrocken zu den in schwarzen Anzügen gekleideten Männern.

„Was ist hier los?“ rief sein Vater vom Flur und Jaysen wurde Kreidebleich und ein Schauer lief ihm über den Rücken.

Er versuchte schnell in sein Zimmer zu rennen, doch eine Wache hielt ihn auf.

„Lassen sie mich-“ Jaysen brach im Satz ab, da nun sein Vater vor ihm stand.

Wütend starrte ihn sein Vater an und griff wieder nach seinen Haaren.

„Nein, MOM!“ schrie Jaysen und sah zu wie seine Mutter die Augen schloss.

„MOM!“ schrie Jaysen und er wurde aus dem Zimmer gezogen. Die Tür ging zum Zimmer seiner Mutter zu und er wurde auf den Boden seines Zimmers geworfen.

„Deine Rufe werden ihr nun auch nichts mehr bringen!“ sagte sein Vater und schlug nach Jaysen.

„Ihr Gebete werden dir nun nichts mehr bringen!“ schrie sein Vater während er immer wieder auf Jaysen einschlug.

Your cold hand

„Was für schöne weiche Haut du hast!“ sagte der alte Mann und strich über Jias Wange.

„So schöne Augen, so schöne Haare . . .“ stöhnte er und Jia wich verängstigt zurück.

„Lass sie mich los!“ sagte sie flehend und zog an ihrem rechten Arm, den der Mann fest hielt.

„Aber so etwas schönes kann ich nicht einfach gehen lassen!“ sagte der Mann und roch an Jia.

Angewidert lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.

„Bitte!“ schrie sie und fing an zu weinen. „Lassen sie mich gehen!“

Der Mann strich ihr durch das Schulterlange Haar. „Aber du brachst doch nicht weinen!“ sagte er und guckte ihr tief in die Augen.

„Beweg dich . . . einfach nicht.“ Sagte er und kam näher mit dem Gesicht auf sie zu.

Der Mann stank nach Zigarettenrauch und Bier. Er hatte einen Drei-Tage-Bart und war schön über 60.

Gerade als er Jia gefährlich nahe kam schloss Jia verängstigt die Augen und verkrampfte ihren Körper vor Angst. Ein undefinierbares Geräusch ertönte und etwas Warmes, Nasses spritzte gegen ihr Gesicht.

Der Geruch von Eisen lag plötzlich in der Luft und auf einmal hörte sie etwas Großes auf den Boden fallen. Sie öffnete die Augen.

Chita stand neben ihr. Auf dem Boden lag der alte Mann. Das Fleischermesser, das sonst immer an dem Gürtel von Chitas weißer Schürze hing, steckte in dem Schädel des Mannes.

Blut lief von seinem Kopf auf den Boden.

Jia erstarrte bei dem Anblick des Toten. „Dummes Gör! Ich habe dir gesagt das du bei mir bleiben sollst!“

Chita zog ruckartig das Messer aus dem Schädel des Mannes und wischte es an seinem Pullover sauber, dann befestigte sie es wieder an ihrem Gürtel.

Sie griff nach Jias Hand und zog sie aus der Seitengasse und rauf auf die Straße.

Es war mitten in der Nacht, eigentlich schon fast morgens.

Die Luft war stickig, feucht und kalt und nur jetzt war es Chita möglich mit Jia unbemerkt durch Peking zu gehen.

Sie vermieden die Hauptstraßen und gingen durch viele Nebenstraßen und Gassen.

„Warum hast du den Mann getötet?“ fragte die gerade erst 8 Jahre alte Jia.

„Warum bist du stehen geblieben? Ich habe dir gesagt das du bei mir bleiben sollst, es ist gefährlich!“

Jia wurde an einem Arm hinter der schmächtigen, alten Chinesin her gezogen.

„Aber du lässt mich ja auch nie raus! Nur abends, wenn du mich irgendwo hinbringst . . . dann darf ich raus …“ sagte Jia beleidigt und Chita antwortete darauf gar nicht erst.

Plötzlich blieb Chita vor einem großen, beleuchteten Haus stehen.

Es hatte Fünf Stockwerke und war im traditionellen Chinesischen Stil gehalten.

Draußen hingen einige Lampignons und vor der zweiflügelliegen Tür standen zwei große Männer.

Beide hatten kurzgeschorenen Haare, schwarze Klamotten an und eine Menge Tätowierungen auf den Armen. „Wo sind wir?“

„Bei Big Lee!“ sagte Chita und nickte den Türstehern zu, die sofort die Tür aufmachten und sie in das Haus ließen.

Chita ging mit Jia im Schlepptau in den Fahrstuhl und drückte dort den Knopf für den 5ten Stock.

„Wer ist Big Lee?“

„Der Bezirkschef von diesem Teil Pekings!“ sagte Chita.

Jia wusste viel über die Hierarchie der Kings und das System des Handels auf dem Schwarzmarkt.

Chita fand nicht, wie viele andere Eltern denken würde, es schlimm, dass Jia davon Bescheid wusste.

Chita war selbst ein Teil des Systems und da Jia ihr ganzes Leben auf der Seite der Gesellschaft verbringen würde, sah sie keinen Sinn darin es zu verheimlichen.

Was Chita Jia jedoch nicht erzählte war, wie sie wirklich hieß, woher sie wirklich kam und was die Tätowierung auf ihrem Handgelenk zu bedeuteten hatte.

Sie war daher sehr froh das Jia bisher nicht danach gefragt hatte.

Jias richtiger Vater war nämlich der 2te Kings von China. Ihre Mutter war Amerikanerin, was man bei Jia auch vermuten konnte.

Als sie als ein jähriges Baby zu Chita gebracht wurde, trug sie noch ihren richtigen Namen. Catalina.

Der Diener ihrer Eltern hatte sie nach ihrer Entführung in einer Seitengasse gefunden.

Ihr Entführer war spurlos verschwunden, er hatte nur einen Zettel hinterlassen auf dem ‚Denk nach‘ drauf stand.

Chita hatte keine Ahnung warum der Diener Jia zu ihr gebracht hatte, doch nun war Jia bei ihr.

Das verschwundene Kind des Königs. Das genmanipulierte Kind des Project S.

Chita sah Jia im Fahrstuhl von der Seite an. Jia sah ruhig auf den Boden. Sie hatte immer noch Blut im Gesicht. Chita wischte es ihr mit dem Ärmel weg.

Jia lächelte sie dankbar an. „Danke.“ Sagte Jia plötzlich.

„Wofür?“ fragte Chita verwirrt.

„Dass du mich vor dem Mann gerettet hast!“ sagte sie lächelnd und der Fahrstuhl blieb stehen.

Chita nickte stumm und ging aus dem Fahrstuhl. Jia folgte ihr sofort.

Am Ende des Flurs war eine Eisentür durch die Chita mit Jia ging.

Zum Vorschein kam ein kühler Raum mit Steinwänden und Steinboden. In der Mitte saß ein Mann im Alter von 30. Er war an einen einfachen Holzstuhl gebunden und Blutete stark aus dem Mund.

Auf seiner Stirn prangte eine Platzwunde aus der Blut floss. Der Stuhl stand über eine Art kleinem Abfluss. Jia konnte sich vorstellen warum der da war. Er sollte das Blut abfließen lassen.

Sie versteckte sich verängstigt hinter Chita, diese schob sie jedoch wieder neben sich, als wollte sie sagen, dass sie diesen Anblick ertragen solle.

„Stören wir?“ fragte Chita den Mann der vor dem verwundeten anderen Mann saß.

Big Lee war groß und noch erschreckend jung. Jia hatte ihn auf 40 oder 50 geschätzt, doch dieser Mann, der nun lächelnd zu Chita sah, war gerade erst Ende 20.

Als er Jia sah, stellte er sich vor den verletzten um Jia den Anblick des Blutes nicht mehr zumuten zu müssen. „Warum bringst du Jia mit hier her?“ fragte er streng.

„Sie ist der Grund warum ich hier bin!“ sagte Chita.

Big Lee gab den drei Wachen sie in den Ecken des Raumes standen ein Handzeichen und ging dann mit Jia und Chita in das nebenliegende Zimmer.

Dieses Zimmer schien sein Büro zu sein, denn es war ebenfalls in dem Chinesischen Stil gehalten und um einiges freundlicher als das andere Zimmer.

„Ich habe dich das letzte Mal gesehen, da warst du gerade erst 3 Jahre alt!“ sagte Big Lee lächelnd.

Big Lee hatte keine Tätowierungen auf den Armen. Er trug normale Klamotten und seine dunkelbraunen Haare kurz. Jia hat noch nie einen so freundlich aussehenden Menschen gesehen.

Jia lächelte beschämt da sie sich nicht mehr an ihn erinnerte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du noch hübscher werden kannst!“ sagte Big Lee und hockte sich vor sie hin. „Also was führt euch her?“ fragte Big Lee und sah Chita erwartungsvoll und interessiert an.

Chita nahm Jias rechtes Handgelenk und drehte es nach oben, dann zeigte sie es Big Lee.

„Darum!“ sagte sie und Big Lee nahm Jias Hand und sah sich die Tätowierung genauer an.

Auf dem Handgelenk stand ‚P.S – 0486‘

„Soll es das heißen was ich glaube?“ fragte Big Lee.

„Wahrscheinlich!“ antwortete Chita.

Jia schwieg nur. Sie wollte nicht wissen was die Tätowierung zu bedeuten hatte. Sie wollte all das nicht wissen. Die Wahrheit würde sicherlich nur Schmerz und Leid verursachen.

Es muss schließlich einen Grund haben wieso Chita es ihr nicht erzählt.

„Kannst du es über tätowieren?“ fragte Chita kurz angebunden.

Big Lee sah sie ernst an, stand auf und stöhnte. „Nein!“ sagte er ernst.

Chita sah ihn überrascht an. „Wieso nein?“ fragte sie fassungslos.

„Sie ist zu jung! Wenn sie 16 ist, frag mich noch einmal! . . . oder geh zu jemand anderen.“ Sagte er ernst. „Ich kann zu niemand anderen gehen und das weist du auch!“ zischte Chita.

Big Lee grinste unschuldig. „Tja dann tut mir das sehr leid, aber ich werde sie nicht Tätowieren!“ sagte er und zuckte mit den Schultern.

Jia lächelte dankbar.

„Du bist mir vielleicht eine Hilfe, du weist das ich sie nicht raus lassen kann wenn sie diese Tätowierung trägt! Ihr Aussehen fällt schon genug auf!“ sagte Chita ernst.

Big Lee sah bedauernd zu Jia. „Tut mir leid!“ sagte er entschuldigend zu Jia.

Jia lächelte leicht. „Ist nicht schlimm. Ich bin es ja gewöhnt.“

Big Lee sah Chita ermahnend an. „Pass auf sie auf!“ sagte er zu ihr.

„Das versuche ich ja.“ Sagte Chita leise.

„Nun gut, komm Jia, wir gehen!“ sagte sie und nahm Jias Hand.

Chitas Hand war eiskalt.

Sie fühlte sich an als wäre sie tot.

Jia wurde eiskalt und mit erschrockenem Gesichtsausdruck wurde sie von Chita nach draußen geführt.

In die ebenso kalte Nacht hinein.

 

Rescue me

Es regnete. Der Regen hatte Jaysen völlig durchweicht und er zitterte bereits vor Kälte.

Sein Vater stand hinter ihm. Er hatte einen Regenschirm und war daher trocken.

„Ich weis nicht was du damals deiner Mutter angetan hast, doch nun ist sie tot und du solltest endlich aufhören zu leugnen.“ Sagte sein Vater.

Jaysen sah immer noch auf das Grab seiner Mutter. Den Strauß Rosen immer noch in der Hand.

„Ich habe sie nicht getötet . . .“ flüsterte Jaysen und seine Hände ballten sich zu Fäusten.

„Wie bitte?“ fragte sein Vater, der ihn nicht verstanden hatte.

Jaysen legte die Rosen auf das Grab und wandte sich dann zum gehen.

Als er bei seinem Vater vorbeikam, lief er absichtlich mit der Schulter gegen ihn und blieb kurz stehen. „Egal was du immer in ihr Essen getan hast. Du bist derjenige der Schuld an ihrem Tod schuld hat! Du bist der Mörder von uns beiden!“ flüsterte Jaysen hasserfüllt zu seinem Vater, dann ging er weiter.

Jaysen war gerade 14 geworden und sein Vater lies ihn immer noch nicht zur Schule. Heute war der Todestag seiner Mutter und wie immer, der schlimmste Tag des Jahres.

Jedes Jahr war Unwetter an dem Todestag seiner Mutter, doch egal was war. Jaysen war zu dem Grab seiner Mutter gegangen und legte eine Strauß Rosen auf den Grabstein.

Die Gründe warum Jaysen seinen Vater hasste, häuften sich jedes Jahr.

Es wurden immer mehr und immer mehr.

Als sie zu Hause ankamen gab es Essen.

Jaysen und sein Vater saßen sich gegenüber an dem langen Tisch und aßen stumm ihre Mahlzeit.

Während sein Vater gemütlich aß, sah Jaysen immer wieder zu seinem Vater.

Er hatte sich nicht einmal abtrocknen dürfen und so saß er mit nassen Haaren und nassen Klamotten am Tisch und zitterte vor Kälte.

Hasserfüllt sah er wieder zu seinem Vater.

„Was ist?“ fragte dieser schließlich, da er die Blicke seines Sohnes gespürt hatte.

„ . . .“

„Ich habe dich etwas gefragt . . . ALSO ANTWORTE!“ schrie sein Vater über den Tisch ihn an.

Jaysen nahm ein Stückchen Fleisch in den Mund und während er kaute schlich sich ein Lächeln auf seinen Mund. „Du bist alt geworden Vater . . . alt und zerbrechlich!“ sagte Jaysen grinsend.

Sein Vater sah ihn nur verständnislos an.

„Was redest du da?!“ sagte er empört.

Plötzlich stand Jaysen auf. Der Stuhl quietschte auf dem Holzboden und sein Vater verzog das Gesicht. „Ich darf doch, oder?“ fragte Jaysen mit arroganter Stimme und wandte sich sofort vom Tisch ab. „Warte!“ sagte sein Vater.

Jaysen blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um.

Plötzlich hörte Jaysen, dass sein Vater etwas warf. Bevor er ausweichen konnte, schlug das Whisky-Glas seines Vaters gegen seinen Hinterkopf und zersprang.

Er keuchte, beugte sich nach vorne und fasste sich an den Hinterkopf.

Als er seine Hände ansah, klebte Blut an ihnen.

„Zeig Respekt vor deinem Vater!“ sagte dieser streng und aß genüsslich weiter.

Jaysen sah seinen Vater überrascht an und spürte wie das Blut seinen Nacken runter lief.

„Ich hasse dich.“ Flüsterte er und rannte aus dem Zimmer.

Mit erschrockenem Gesicht lief er in sein Zimmer und dort ins Badezimmer.

Das Glas hatte einen Oberflächigen Schnitt in seinen Kopf geschnitten.

Seine langen Haare waren an einigen Stellen dunkelbraun durch das Blut.

Er wusste nicht was er tun sollte.

Jaysen durchfuhr seine Haare mit den Blutverschmierten Händen, taumelte zurück und rutschte an der Wand hinab bis auf den Boden, dort fing er an zu weinen.

Ihm war es egal dass an der Wand und an seinen Klamotten Blut war. Ihm wäre es sogar egal wenn er hier verbluten würde.

„Sir?“ fragte plötzlich eine weibliche Stimme.

Jaysen sah nicht auf sondern verbarg sein Gesicht weiter in seinen Händen.

„Bitte lassen sie mich ihre Wunde verarzten!“ sagte die weibliche Dienerin die in der Badezimmertür stand.

„Hat dich mein Vater geschickt?“ fragte er.

„Nein, ich bin . . . . Lassen sie mich bitte ihre Wunde verarzten.“ Sagte die Frau freundlich.

Er sah zu ihr auf.

Sie war Amerikanerin. Blond, nicht sehr groß, auch nicht sehr hübsch, doch hatte sie eine sehr freundliche und gütige Stimme.

„Sie haben über all Blut!“ sagte sie erschrocken.

Jaysen nickte nur stumm. „Darf ich mich vorher noch duschen?“

„Nein, sie könnten verbluten!“ sagte die Dienerin.

Jaysen stand langsam auf. „Na gut.“

Jaysen setzte sich auf den Waschbeckenrand und sah die Dienerin an.

„Ich muss ihnen dafür aber an der der Wunde die Haare kurz schneiden.“ Sagte sie vorsichtig.

Jaysen sah mit verschwommenem Blick auf dem Boden.

„Dann schneiden sie gleich alle ab . . . jetzt ist eh alles egal . . . Es ist eh alles verloren . . .“

 

 

 

Living Doll

„Wie viele Sprachen?“ fragte Big Lee erstaunt als Jia und er im Garten von seinem Grundstück saßen.

„Vier! Japanisch, Chinesisch, Koreanisch und Englisch!“ sagte Jia stolz.

„Und du bist wie alt?“

„14!“ sagte Jia stolz.

Big Lee zerzauste ihr Haar. „Du bist unglaublich! Und jetzt lernst du noch Drei Kampfsportarten!“ sagte Big Lee ehrfürchtig. Jia lachte.

„Mit irgendwas muss ich mich beschäftigen!“ sagte sie und malte Kreise in den Sand unter sich.

„Musst du wirklich weg?“ fragte Jia leise nach einige Minuten stille.

Big Lee nickte stumm.  „Tut mir leid, aber es ist ja auch nur für ein paar Jahre!“ sagt er.

„Ein paar Jahre, du bist lustig! Das ist eine Ewigkeit! . . . .Ich werde dich vermissen.“ Sagte sie traurig.

Big Lee nahm sie plötzlich in den Arm. „Wir werden uns ja bald wieder sehen und in der Zwischenzeit übst du schön weiter und hörst auf Chita, verstanden?“ fragte Big Lee.

Jia nickte.

„Wo ist eigentlich Juan?“ fragte er dann.

Juan wohnte nun schon seit zwei Jahren bei Chita und Jia. Er war für Jia eine Art großer Bruder auch wenn er nur ein Jahr älter war als sie.

„Der ist mit Chita bei einer Lieferung dabei.“ Sagte sie beiläufig.

„Du verstehst dich doch gut mit ihm oder?“

„Natürlich! Er ist mein Bruder, ich liebe ihn über alles!“ sagte Jia und strahlte.

Big Lee lächelte und stand auf.

„Na gut ich bring dich jetzt nach Hause!“ sagte Big Lee und Jia stand auf und folgte ihm.

„Wo ist eigentlich die Lieferung? Weist du das?“ fragte Big Lee also Jia bei ihm im Wagen saß.

„Irgendwo im 5ten Bezirk hat Juan gesagt.“ Sagte Jia während sie aus dem Fenster sah und den Leuten auf den Straßen zu sah.

Jia verabschiedete sich ausgiebig von Big Lee da es das letzte Sehen für mehrere Jahre war.

Dann fuhr er und Jia war alleine in dem alten Haus von Chita in dem sie aufgewachsen war.

In der Zeit in der Chita und Juan weg waren, regnete es sehr viel und Jia saß alleine in der Küche und sah aus dem Fenster.

Sie erinnerte sich an einige Gespräche von Chita und ihr. Gespräche die sie eigenartig fand.

Chita hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert.

 

 

„Kommen heute wieder diese bunten Männer?“ fragte die gerade mal 6 Jahre alte Jia Chita als sie sich auf den alten Plastikstuhl vor den Esstisch setzte.

Chita stellte ihr eine Schüssel mit Enten-Nudelsuppe hin und gab ihr die Essstäbchen in die Hand.

„Ich hab dir doch gesagt, dass du sie nicht so nennen sollst.“ Ermahnte Chita sie.

„Aber sie sind bunt! Ihre ganze Haut ist bunt bemalt.“ Sagte Jia mit vollem Mund.

„Das sind Tätowierungen, Jia! Außerdem haben sie die nur als Erkennungszeichen.“

„Das brauchen sie auch, die sehen nämlich alle gleich aus!“ sagte Jia lächelnd und Chita schmunzelte.

„Deshalb haben sie die aber nicht.“ Sagte sie als sie sich vor Jia an den Tisch setzte und ebenfalls anfing die Nudelsuppe zu essen. „Wozu dann?“ fragte Jia nach.

Chita dachte kurz nach, wie sie es Jia am besten erklärte. „Sie gehören sozusagen zu verschiedenen Familien, doch da sich die Familien untereinander nicht so gerne mögen, zeigen die Männer sich  mit den Tätowierungen gegenseitig, welcher Familie ihre Loyalität gehört. . . . Also zu welcher Familie sie gehören.“ Jia verstand. „Gehörst du auch zu einer Familie, Chita?“ fragte Jia.

„Wie kommst du darauf?“ fragte sie überrascht.

„Weil hier schon oft solche bemalten Männer waren, doch nie war jemand böse zu dir.“ Sagte Jia.

Chita lachte. „Das kommt daher, dass sie Angst vor mir haben!“ sagte Chita witzelnd und Jia sah sie erstaunt an. „Echt?“ Chita nahm den letzten Schluck Suppe aus der Schüssel und stand auf.

„So kann man es sagen.“ Gab sie kurzangebunden auf Jias frage zurück.

Jia gab ein ‚Wow‘ von sich und stand ebenfalls auf. „Dann möchte ich irgendwann so werden wie du, Chita! Die bunten Männer sollen auch Angst vor mir haben!“ sagte Jia und Chita lachte.

„Schaff du es erst einmal dein Geschirr wegzubringen!“

 

„Du bist zu langsam!“ ermahnte Chita Jia. „Achte auf deine Beine!“ sagte sie und sah Jia beim trainieren zu. Beide waren im Innenhof, wo Jia mit einer alten, schon sehr kaputten Holzpuppe trainierte. Die Puppe war beweglich und Jia musste jede ihrer Bewegungen parieren, doch Chita sah, dass sie noch zu langsam war. Wenn sie irgendwann in einen Kampf verwickelt werden sollte, würde sie nur mit großem Glück wieder heil da raus kommen.

„Wo ist denn dein Kopf, verdammt!“ sagte Chita fassungslos und schüttelte den Kopf.

Jia bekam den Holz-Arm der Puppe gegen den Hinterkopf und gab ein genervtes „Ah, scheiße!“ von sich und hielt sich den schmerzenden Hinterkopf.

Chita stellte sich vor ihr. „Du konzentrierst dich nicht genug! Wenn du deinen Gegner besiegen willst, musst du ihm immer einen Schritt voraus sein! Atme tief durch und mach deinen Kopf frei. Du musst dich in die andere Person reinversetzen! Nur dann kannst du ihn wirklich besiegen.“

Jia sah Chita böse an. „Was weist du schon, du bist doch viel zu fett dafür.“ Brummte sie leise und stellte sich wieder in die Anfangshaltung vor die Puppe.

Sie atmete einmal tief durch, schloss ihre Augen für eine Sekunde und machte ihren Kopf frei, dann trat sie zu. Dieses Mal waren ihre Reflexe schneller und fließender. Sie wusste wo sie als nächstes hinschlagen musste und erst als Chita nach mehreren Minuten ein ‚Sehr gut!‘ zu Jia sagte, hörte sie auf. Mit zufriedenem Lächeln und völlig außer Atem wandte sie sich zu Chita.

„Wieso eigentlich?“ fragte sie sie. Chita sah sie fragend an. „Wieso was?“

„Wieso soll ich plötzlich Kämpfen können?“ fragte Jia.

„Wieso nicht?“

Jia schmunzelte. „So meine ich das nicht, warum kamst du Anfang des Jahres auf einmal von der Arbeit wieder und sagst, ich solle ab morgen mit dir trainieren?“

Chita dachte kurz nach. „Du bist erst 12 Jahre alt und auf den Straßen laufen viele Gefährliche Menschen rum.“ Sagte sie als lasche Ausrede.

„Du lügst, aber ich weis das du mir nicht die Wahrheit sagen wirst, daher ist es mir fürs erste auch egal!“ sagte Jia dann und ging wieder ins Haus.

 

„Schneller!“ rief Chita und sah dabei Juan und Jia bei trainieren zu. Sie kämpften gegeneinander, doch beide wollten den andern nicht verletzten.

„Ich werde Jia nicht verletzten, Chita!“ sagte Juan beim parieren eines Schlages von Jia.

„Ich werde Juan auch nicht verletzten!“ sagte Jia und sie hörten auf und sahen Chita an.

Jia war nun 13 Jahre alt und Juan 14. Sie waren sehr gute Freunde geworden und behandelten sich wie richtige Geschwister, nur das sie sich nicht stritten.

Chita stand von dem Stein aus und legte den Schleifstein mit dem sie das Fleischermesser geschärft hatte zur Seite. „Wenn ihr wie kleine Barbies kämpfen wollt, meinet wegen, doch dann werdet ihr nie richtig kämpfen können! Wollt ihr bei einem richtigen Kampf auch nur Tritte und Schläge austeilen können, die einen nicht verletzten . . .“ Jia unterbrach Chita. „Aber dann wissen wir doch, dass wir ernst kämpfen müssen!“ sagte sie und Chita grinste und hielt ihr dann das Messer vor die Nase.

„Das denkst du vielleicht, aber es ist nicht so! Du wirst daran gewöhnt sein nie richtig fest zu zuschlagen und deine Muskeln werden nur einem bestimmten Wiederstand stand halten können.

Wenn also deine Faust auf den Kiefer deines Gegners trifft . . . knacks  . . . und deine Hand ist gebrochen! . . . Wenn man mit eurer Technik weit kommen würde, dann frage ich mich warum die Schüler in den Kampfschulen mit blauen Flecken und Prellungen nach Hause kommen.“

Jia und Juan standen stumm da, denn sie wussten, dass sie recht hatte. Mit einem verständlichen Nicken stellten sie sich in Position. „Geht doch!“ sagte Chita und setzte sich wieder auf den Stein.

Beide kämpften nun ernst miteinander und verstanden beim Trainieren immer mehr, was Chita gemeint hatte. Der Körper wurde wiederstandfähiger und konnte nach einigen Wochen harten Trainings um einiges mehr leisten.

 

„Chita wo ist Juan?“ fragte Jia drängend als er nach 5 Tagen immer noch nicht zu Hause war.

„Ich hatte dich schon die letzten paar Tage gefragt, aber du bist mir ausgewichen! Also sag mir jetzt die Wahrheit, wo ist Juan?“ fragte sie ernst.

Chita zerdrückte ihre Zigarette und sah Jia ernst an. „Du hast nie nach der Wahrheit gefragt. Seit du bei mir bist, wolltest du nie die Wahrheit wissen.“ Sagte sie abwegig. Jia sah sie komisch an.

„Wie meinst du das?“  Chita zündete sich wieder eine Zigarette an, nahm einen großen Zug und blies den Rauch in die Luft.

„Du weist das du nicht meine Tochter bist und trotzdem wolltest du nicht wissen, woher du kommst und wie du zu mir gekommen bist. Du hast dich nie für die Wahrheit interessiert, warum?“ fragte Chita mit ernsten Blick zu Jia.

„Die Wahrheit tut weh!“ sagte Jia kühl. „Woher willst du das wissen, du kennst sie nicht!“ sagte Chita sofort, in einem genauso kühlen Ton.

„Keine Ahnung . . . aber es ist doch logisch, oder? Entweder meine Eltern hassten mich und wollten mich nicht, oder sie sind tot! In beiden Fällen würde es nur Schmerz bereiten die Wahrheit zu wissen!“

Sagte Jia und Chita musste leicht lächeln.

„Und was ist, wenn die Wahrheit ganz anders ist, Jia? Ist die Ungewissheit nicht viel quälender?“ Jia sah Chita konfus an und bekam keinen richtigen Satz zu standen.

„Oder warum hast du mich nach Juan gefragt? Du machst dir Sorgen um ihn, oder? Die Ungewissheit, das du nicht weist was mit ihm ist, frisst dich auf!“ sagte Chita.

Jia ballte ihre Fäuste. „Er ist mein Bruder!“ sagte Jia. „Sie sind deine Eltern!“ sagte Chita. „Und trotzdem ziehst du deinen unwirklichen Bruder vor!“ sagte sie  kühl und atmete Rauch aus. „Ich habe meine Eltern nie kenne gelernt und das habe ich auch nicht vor, daher werden sie mir egal bleiben, doch Juan ist für mich mein Bruder und er bedeutet mir alles, also bitte Chita, wo ist er?“ fragte Jia bittend.

„Jia du musst lernen mit der Ungewissheit umzugehen, sie darf dich nicht um den Verstand bringen! Aber du bist noch jung und ich muss dir noch viel bei bringen. . . . Juan geht es gut, so viel kann ich sagen, doch wahrscheinlich wirst du ihn  . . . . nie wieder sehen!“

Jias Augen weiteten sich. „Was?“ fragte sie fassungslos.

„Lern damit umzugehen!“ sagte Chita  und beendete damit das Gespräch.

Juan war damals wieder aufgetaucht. Er war nur bei einer Lieferung aufgehalten worden, doch trotzdem, warum war Chita so geworden?

Besonders das Gespräch vor Chita und Juans Lieferung war eigenartig.

Sie wollte sich gar nicht daran erinnern, doch unfreiwillig kam es wieder in ihren Kopf und spielte sich wie ein Film ab.

 

„Wir müssen reden!“ sagte Chita und zerdrückte eine Zigarette auf dem Plastiktisch.

Jia sah sie fragend an. „Worüber?“

Chitas Blick war kalt und starr und ohne ein Wort sagen zu müssen wusste Jia das sie sich setzten sollte, also tat sie dies.

„Wie alt bist du jetzt?“ fragte Chita, Jia. „14“ antwortete diese kurz. Chita legte eine lange Pause ein und blies schließlich eine Rauchwolke in die Luft und sprach dann weiter.

„Du hast dich in den Jahren sehr verändert! Eigentlich hatte ich gedacht das du ganz anders sein würdest! Ich hätte nicht mit so einem Charakter gerechnet und daher tut mir das alles noch mehr leicht, da du zu viel nachdenkst. . . . Du denkst zu viel Jia, weist du das?“ fragte Chita.

Jia sah sie konfus an, da sie nicht verstand von was sie redete.

„Was willst du mir damit sagen?“ fragte Jia verwirrt.

„Ich möchte das du dir etwas merkst und es niemals vergisst, ok?“ fragte Chita.

Jia sah sie erst noch verwirrt an, nickt dann aber.

„Alle Dunkelheit der Welt, kann das Licht einer einzigen Kerze nicht erlöschen!“ sagte Chita und nahm einen Zug von der Zigarette.

„Warum soll ich mir das merken?“ fragte Jia. Chita lächelte. „Das wirst du irgendwann

Verstehen! Genauso wie du verstehen wirst, dass es sich ohne die Gefühle besser lebt!“ Chita stand auf und ging zu Jia hin. Sie lächelte und strich ihr über das Haar.

„Du bist wirklich wunderschön, weist du das?“ sagte Chita abwesend.

Jia sagte nichts darauf, da Chita schon weiter sprach.

„Ich weis nicht mehr was ich zu dir sagen soll oder wie ich es dir verständlich machen soll. Jia du musst einfach verstehen, dass du sie verstecken musst. Du musst deine Gefühle kontrollieren können. . . .Nein, nicht nur deine Gefühle. Du musst alles kontrollieren können. Dein Herz, deine Seele, deine Gedanken, deine Gefühle du musst sie kontrollieren können! Jia, es ist wichtig! Wahrscheinlich liegt viel mehr als man sich vorstellt darin!“

Jia begann verwirrt mit dem Blick von Chitas einem Auge zum anderen zu springen. Immer wieder und dabei sah sie Chita mit fassungslosem Blick an. „Was?“ fragte Jia doch Chita unterbricht sie.

„Geh schlafen! Morgen reden wir weiter!“ sagte sie und nach kurzem Schweigen stand Jia auf und ging.

Fassungslos sah Jia den Untersetzer an, der diesen Morgen auf dem Tisch lag. Mit Chitas unleserlicher Schrift stand einfach nur der Satz von Gestern darauf.

‚Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht erlöschen‘

 

„Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer einzigen Kerze nicht erlöschen . . .“ flüsterte Jia als sie in ihrem Bett lag. Ihre dunkelbraunen Haare hingen vom Bettenden runter.

Sie sah wirklich anders aus als andere.

Ihre Augen waren Honigbraun, fast schon Goldfarbend. Ihre braunen Haare hatten einen starken dunkelroten Stich und ihre Haut war zwar dunkler als normale Asiatische Haut, jedoch schien sie immer noch so wie die Haut einer Puppe.

Why are you so nice?

Die Dienerin hieß Julia, sie kam aus den USA und hatte daher einen sehr starken Akzent wenn sie Chinesisch sprach. Jaysen lag auf seinem Bett, er hatte einige Mullbinden um seinen Kopf gebunden bekommen, denn obwohl der Schnitt nur oberflächig war, blutete er sehr stark.

„Vielen Dank!“ sagte Jaysen tonlos, als Julia die abgeschnittenen Haare von dem Holzfußboden saugte.

Sie lächelte und Jaysen beobachtete sie bei ihrer Arbeit während er flach auf dem Bauch lag und sein Kinn auf die Hände lehnte.

„Wie bist du eigentlich zu meinem Vater gekommen?“ fragte er sie, nachdem sie den Staubsauger weggeräumt hatte. „Ich hatte vorher in einem Cafe hier in der Nähe gearbeitet. Anscheinend bin ich ihm dort aufgefallen. Ihr Vater hat mir diesen Job angeboten und ich nahm ihn an.“ Erklärte sie.

„Das hättest du nicht tun sollen.“ Sagte Jaysen als er sein Gesicht in den Kissen vergrub.

„Warum nicht, ich bin sehr zufrieden hier.“ Fragte sie.

„Mein Vater ist ein Monster!“ gab Jaysen sofort als Antwort.

Julia schwieg und Jaysen musste Lächeln.

„Du weist es also. . .“ sagte er und sah wieder auf. „Du weist das er ein Monster ist und bist trotzdem her gekommen um mir zu helfen?“ fragte Jaysen.

„Ich bin mir sicher das-“

„Da irrst du dich! Mein Vater hätte gewollt, dass ich bei ihm angekrochen komme und um Schmerzmittel und einen Arzt bettel!“

Sie schwieg wieder. „Am besten gehst du! Wenn er dich hier sieht, wenn er mitbekommt das du mich verarztet hast, …“

Sie stand von dem Hocker auf, auf den sie sich gesetzt hatte. Ihr Knielanges Kleid, mit der weißen Schürze und ihre Hochgesteckten Haare, ließen sie aussehen wie eine Maid.

Sie setzte paar Mal zum Reden an als sie an der Tür stand.

„Ich bin kein Schoßhund. Ich . . . mache das was ich für richtig halte!“ erklärte sie Jaysen.

Jaysen lächelte dankend. „Du bist viel zu nett, weist du das? . . . Doch du solltest meinem Vater über lieber wie ein Schoßhund sein. Er mag es nicht wenn man seine eigene Meinung hat.“

 Julia sah Jaysen besorgt an, wollte noch etwas sagen, ließ dies jedoch dann sein und ging.

 

Jaysen stand auf und schaltete seinen Laptop an. Während dieser hoch fuhr, holte er sich aus dem kleinen Kühlschrank in der Zimmerecke einen kühlen Eistee.

Er schraubte den Deckel ab und trank. Plötzlich:

„Ich habe nicht- AHHH!“ die Stimme von Julia ertönte. Sie schrie.

Jaysen verschluckte sich und spuckte fast den ganzen Eistee wieder aus.

„Bitte, ich habe doch nicht.“ Wieder schreie, durchtränkt von weinen.

Jaysen rannte aus dem Zimmer und den Schreien nach. Er kam in dem großen Wohnzimmer an und gerade als er die Tür aufmachte und Julia sah, wie sie mit blutendem Mund auf dem Boden lag, fiel der Schuss. Julia fiel regelrecht in sich zusammen.

Ihr Körper gab ein dumpfes Geräusch von sich als er auf dem Holzboden aufkam.

Jaysens Augen weiteten sich erschrocken.

Er sah wie sein Vater mit der silbernen Pistole neben Julia stand.

Es war kein glatter Kopfschuss gewesen. Der Schuss ging durch den Wangenknochen und auf dem Boden verteilte sich immer mehr der Sud aus Blut, Hirn, Fleisch und Knochen.

Jaysen taumelte zurück und fiel schließlich zu Boden.

Bei dem Aufkommen auf den Boden fing sein Kopf an zu schmerzen.

Die Wunde begann wieder zu Bluten und ihm wurde schwindelig.

Er musste hier weg, so schnell wie möglich musste er hier weg.

Sie hatte ihm doch nur geholfen und sein Vater hatte sie erschossen. Wieso? WIESO?

Jaysen wollte aufstehen, doch er rutsche mit den Socken auf dem Holzboden immer wieder weg und schließlich wurde alles immer dunkler um ihn rum.

So dunkel, dass er nicht mehr wusste wo er war.

So dunkel, dass er in Ohnmacht fiel.

 

Mistake

Es regnete immer noch. Seit über 24 Stunden regnete es schon und Chita und Juan waren immer noch nicht da. Jia lief besorgt und mit komischem Gefühl im Magen durch das Haus.

Immer wieder auf und ab. Sie würde sich nicht wundern, wenn sie einen Pfad  in den Boden des Hauses laufen würde.

„Ich werd sie einfach suchen gehen!“ sagte Jia entschlossen zu sich selbst und blieb stehen.

Sie stand mitten im Flur und nachdem sie noch paar Sekunden über ihre Entscheidung nachdachte, holte sie Jacke, Mütze, Schuhe und Regenschirm, schloss alles ab und machte sie auf zu Bezirk 5.

Sie rannte fast schon zur Busstation und als der Bus mit 15 Minuten Verspätung endlich ankam, wurde ihr noch mulmiger zumute.

Bis zu Bezirk 5 dauerte es genau 20 Minuten ab da musste sie das Haupthaus, des Bosses selber finden.

Chita hatte ihr einmal auf eine Karte aufgemalt wo alle Hauptsitze in Peking sind. Peking besaß mehrere Dutzend Bosse, denn die Stadt war viel zu groß für einen Boss.

Die Straßen waren fast schon zu Flüssen geworden und die Gullys waren bald am überschwemmen.

Dann endlich kam sie bei der Straße mit dem Haupthaus an. Sie musste nur noch den Berg hoch und dann wäre sie da.

Plötzlich hielt Jia an.

Ein schwarzer Minivan parkte vor dem Haupthaus. Die rechte Wagentür wurde aufgeschoben und aus dem Haupthaus kamen zwei Gestalten.

Eine davon war Juan, der im Schwitzkasten von einer viel größeren Person nach vorne gezogen wurde.

Er sagte irgendwas doch Jia verstand es nicht.

Sie ließ den Regenschirm fassungslos fallen und rannte los.

„JUAN!“ schrie sie und der Mann und er sahen die Straße runter zu Jia, die angerannt kam.

„Jia! NICHT LAUF WEG!“ Jia jedoch lief noch schneller.

„Lassen sie ihn los!“ schrie sie und war fast beim Minivan angekommen.

Die andere Wagentür ging auf und ein anderer Mann stieg aus. Er war groß und hatte auf seinem kahlen Kopf eine gigantische 5 tätowiert.

„Das ist eine Falle, LAUF!“ schrie Juan zu ihr und er sah sie besorgt mit seinen braunen Augen an.

„Was? Wo ist Chita?“ fragte sie verwirrt und drosselte ihr Tempo. Der Mann kam weiter auf sie zu gejoggt. „Lauf JIA! Chita hat uns verraten! Sie hat uns beide verkauft! LAUF DU KANNST ES NOCH SCHAFFEN ABZUHAUEN!“ schrie Juan und dann bekam er die Hand des Mannes der ihn festhielt auf den Mund gedrückt. „Halt die Klappe!“ sagte dieser streng und Juan wehrte sich weiter.

Jia wollte sich umdrehen und weglaufen, doch sie konnte einfach nicht fassen was Juan gesagt hatte.

Chita hatte sie verkauft? Warum? Sie war doch-

Plötzlich ergriff der Mann mit dem tätowierten Kopf ihre Haare und zog sie zurück.

Sie schrie und fiel zu Boden. Schnell stand sie wieder auf. Die völlig nassen Klamotten machten es ihr schwer sich zu bewegen und ihre Haare klebten ihr im Gesicht.

Der Mann griff nach ihrem rechten Arm und zog sie in Richtung Minivan.

Sie stemmte sich gegen ihn und versuchte ihren Arm aus dem Griff des Mannes zu befreien.

„Was zum?“ sagte der Mann plötzlich verwundert und starrte ihr Handgelenk an.

Jia sah erschrocken zu dem Mann und dann auf die Tätowierung auf ihrem Handgelenk.

Der Mann wusste was das war. Darum wollte Chita das es übertätowiert wird.

Nun war es zu spät dafür. „Das kann nicht war sein. Das Gör ist die Tochter des 2ten Kings!“ sagte der Glatzkopf und Jia verdeckte die Tätowierung mit ihrer Hand.

Juan starrte Jia plötzlich an.

„Sie ist Catalina. Das verschwundene Kind!“ sagte der Glatzkopf zu seinem Freund, der immer noch Juan fest hielt.

„Nein! Lass mich los! Ich bin Jia! Ich bin …. Ich bin …“ Jia hörte auf sich zu wehren.

Juan schlug seinen Kopf gegen den des Mannes hinter ihm. Er kam frei und rannte zu Jia.

Jia konnte nicht erkennen ob er nun weinte oder ob es nur der Regen war, jedoch sah er sie besorgt an.

Er schlug den Mann mit der Faust gegen den Unterarm. Ein knacken ertönte und er ließ Jia los.

„Lauf!“ sagte Juan und schubste sie weg.

Jia sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Verdammt! LAUF ENDLICH!! Bring dich in Sicherheit!!“ schrie er und trat nun auf die zwei Männer ein.

Jia taumelte Rückwerts und schüttelte dabei den Kopf.

„Aber …“

„NICHTS ABER! LAUF NICHT NACH HAUSE! LAUF DAHIN WO DICH KEINER KEN-“

Juan konnte nicht zu Ende sprechen, denn er bekam den Griff einer Pistole gegen den Hinterkopf geschlagen und fiel ohnmächtig um.

Jia sah zu wie er auf den Asphalt fiel, dann drehte sie sich um und rannte. Sie stolperte unzählige Male, doch sie stand wieder auf und lief weiter.

No scared

 

Jaysen war schon immer eine Niete im Kämpfen. Er konnte sich einfach Körperlich nicht wehren.

Das einzige was er beherrschte war das schießen.

Sein Vater jedoch wollte das nicht war haben. Er wollte ihm nicht erlauben ihn zu zeigen das er schießen konnte.

Noch ein Grund für Jaysen ihn zu hassen. Er gab keine Chancen.

Julia war deswegen tot. Erschossen. Nur weil sie Jaysen verarztet hatte.

Er lag in seinem Bett, denn nachdem er zusammengebrochen war, litt er unter einem fürchterlichen Kreislaufzusammenbruch, der es ihm nicht ermöglicht hatte, sich vom Bett zu erheben und irgendwo hinzugehen.

Nun lag er seit über einem Tag starr im Bett und starrte an die Decke.

Doch er hatte so viel nachdenken können. Nachdenken über das was er machen würde.

Er würde sich nicht an seinem Vater retten, dazu war er gar nicht in der Lage.

Er würde den Schlüssel von dem Apartment seiner Mutter, der in ihrem Zimmer lag, nehmen und abhauen. Jaysen wusste wo die Wohnung lag, da er oft mit seiner Mutter da gewesen war als sein Vater Besuch zu Hause hatte und sie unerwünscht waren.

Jaysen knirschte mit den Zähnen. Unerwünscht . . . im eigenen Haus!

Er hatte nicht die geringste Ahnung wie sein Vater auf das Verschwinden von ihm reagieren würde, doch das würde er dann noch herausfinden.

Er hatte keine Angst mehr vor seinem Vater. Das war nun vorbei.

 

Jaysen konnte seinen Plan erst mit 16 Jahren verwirklichen.

Erst 1 ½ Jahre später war es ihm möglich alles zu schaffen.

Sein Vater war krank geworden. Nur eine einfache Grippe, doch das reichte Jaysen.

Sein Vater würde nicht mehr außer Haus gehen. Gut für ihn.

Er hatte sich einen Rucksack mit all dem gepackt, was er später in der Wohnung brauchen würde.

Die Wache die vor seiner Zimmertür stand bemerkte es gar nicht, als Jaysen ihr durch das Schlüsselloch mit einem Stromkabel einen Elektroschock verpasste, sodass sie zu Boden fiel.

Tot.

Er nahm die Waffe aus dem Halfter von der Wache und ging in das Zimmer seiner Mutter.

Dort holte er den Apartmentschlüssel aus der Nachttischschublade und verließ so schnell es ging wieder das Zimmer.

Es war Wachen wechsel, wie immer um 17 Uhr.

Jaysen sprintete leise den langen, abgerundeten Flur entlang und die Treppe zur Empfangshalle runter.

Dort stand auch nur eine Wache an der Tür, sie bemerkte ihn sofort und bevor diese einen Ton von sich geben konnte, richtete Jaysen die Waffe auf sie.

Der Mann im schwarzen Anzug wurde still und sah ihn überrascht an.

„Wo wollen sie hin?“ fragte die Wache.

Jaysen funkelte den Mann böse an als er auf ihn zu ging, immer noch auf ihn zielend.

„Ich werde jetzt von hier verschwinden und sie werden mir nicht im Weg stehen!“ sagte Jaysen leise aber ernst.

Jaysens Haare fielen ihm leicht über das eine Auge und so konnte er nur mit dem linken Auge was richtig sehen.

Er hatte eigentlich seine Haare kurz lassen wollen, doch sein Vater hatte ihm nach dem Kreislaufzusammenbruch nur einmal etwas Nettes gesagt und das war: „Mit kurzen Haaren siehst du um einiges besser aus. Du hast dann mehr Ähnlichkeit mit mir als mit deiner schwachen Mutter!“

Sofort hatte Jaysen seine Haare wieder lang wachsen lassen. Nun waren sie sogar noch etwas länger als vorher.

Er trug sie zusammengebunden zu einem kurzen unordentlichen Zopf, doch da er seine Haare so sehr durch gestuft hatte, umrahmten zwei Kinnlange Strähnen sein Gesicht und um seinen Vater noch mehr zu ärgern hatte er sich noch einen leichten Pony geschnitten, der zur rechten Seite ging.

Er mochte seine Frisur. Sie war der ideale, falsche Schein, der sein wahres Ich versteckte.

„Junger Herr!“ sagte die Wache.

Jaysen atmete langsam aus. „Wie es aussieht gehen sie mir nicht aus dem Weg. . . .Auch gut, dann werden sie meinem Vater sagen zu was ich fähig bin!“ sagte Jaysen streng und wartete noch kurz, damit die Wache den Satz verstand.

Gerade als sie erschrocken aufsah, flüsterte Jaysen grinsend: „Rechtes Knie.“ Und schoss.

Die Kugel zerstörte das rechte Knie der Wache und schreiend vor Schmerz knickte der Mann weg und fiel auf sein zerstörtes, blutendes Knie.

„Nicht so laut!“ sagte Jaysen drohend.

Er zielte immer noch. „Eine hab ich noch für sie!“ sagte Jaysen immer noch gehässig grinsend.

„Linkes Handgelenk!“ sagte Jaysen laut und die Wache riss in dem Moment ihren linken Arm nach oben.

Doch trotz dem vermeidlichen Manöver der Wache, traf die Kugel direkt ins Schwarze.

Die Wache schrie und hielt seine, nur noch an Fleisch und Sehnen hängende Hand.

„Grüßen sie meinen Vater von mir . . .  . “ Jaysen nahm die Waffe runter und ging zur Tür, dort blieb er nochmal stehen und sah mit völlig verändertem Gesichtsausdruck zurück zu dem verletzten Mann.

„Tut mir leid, dass sie für diesen Plan das Opfer sein mussten.“ Sagte Jaysen entschuldigend und mit traurigen Augen, dann rannte er raus in die schwarze, kalte Nacht.

 

Lost in the rain

Jia hatte nie geweint. Nie. Egal wie scherzhaft etwas gewesen war. Sie hatte nie geweint.

Doch nun. Weinte sie. Sie weinte mehr als wohl jeder andere Mensch.

Mit roten Augen lief sie weiter durch den Regen. Vollkommen durchnässt und nicht mehr klar denkend kam sie in der Innenstadt an.

Sie wankte durch die Straßen. Kaum jemand war draußen, denn es regnete einfach zu stark.

Nie hatte sie das für möglich gehalten.

Wie konnte das alles passieren? Wie konnte Chita ihnen das an tun? Verkaufen, wirklich?

Warum hätte Chita sie verkaufen sollen, sie war doch gar nichts wert…

Und nun war Juan der einzige der mitgenommen wurde.

Wieso war sie nicht zurück gelaufen, nun war es zu spät!

Immer noch schluchzend und sich vorwürfe machend, begann Jia eine Melodie zu summen.

Doch diese wurde durch ständiges schluchzen und Luft holen unterbrochen.

„Kann ich dir helfen?“ fragte plötzlich ein junger Mann, der unter der Regenplane einer Imbissbude stand. Jia erschrak und stoppte ihr summen.

Als sie ihn mit ihren erschrockenen, roten, weit aufgerissenen Augen ansah, fragte er nochmals.

„Brauchst du Hilfe?“

Jia fing plötzlich an zu zittern. Sie hatte nicht die Stimme des Mannes, sondern die von Chita gehört.

Sie schlug den Arm von dem Mann, der auf ihrer Schulter ruhte, weg und schrie plötzlich.

Jia rannte die Straße laut weinend entlang, bis sie vor dem Hauptgebäude von Big Lees Bezirk stand.

½ Ja�P s��$ Res ihm möglich alles zu schaffen.

 

Sein Vater war krank geworden. Nur eine einfache Grippe, doch das reichte Jaysen.

Sein Vater würde nicht mehr außer Haus gehen. Gut für ihn.

Er hatte sich einen Rucksack mit all dem gepackt, was er später in der Wohnung brauchen würde.

Die Wache die vor seiner Zimmertür stand bemerkte es gar nicht, als Jaysen ihr durch das Schlüsselloch mit einem Stromkabel einen Elektroschock verpasste, sodass sie zu Boden fiel.

Tot.

Er nahm die Waffe aus dem Halfter von der Wache und ging in das Zimmer seiner Mutter.

Dort holte er den Apartmentschlüssel aus der Nachttischschublade und verließ so schnell es ging wieder das Zimmer.

Es war Wachen wechsel, wie immer um 17 Uhr.

Jaysen sprintete leise den langen, abgerundeten Flur entlang und die Treppe zur Empfangshalle runter.

Dort stand auch nur eine Wache an der Tür, sie bemerkte ihn sofort und bevor diese einen Ton von sich geben konnte, richtete Jaysen die Waffe auf sie.

Der Mann im schwarzen Anzug wurde still und sah ihn überrascht an.

„Wo wollen sie hin?“ fragte die Wache.

Jaysen funkelte den Mann böse an als er auf ihn zu ging, immer noch auf ihn zielend.

„Ich werde jetzt von hier verschwinden und sie werden mir nicht im Weg stehen!“ sagte Jaysen leise aber ernst.

Jaysens Haare fielen ihm leicht über das eine Auge und so konnte er nur mit dem linken Auge was richtig sehen.

Er hatte eigentlich seine Haare kurz lassen wollen, doch sein Vater hatte ihm nach dem Kreislaufzusammenbruch nur einmal etwas Nettes gesagt und das war: „Mit kurzen Haaren siehst du um einiges besser aus. Du hast dann mehr Ähnlichkeit mit mir als mit deiner schwachen Mutter!“

Sofort hatte Jaysen seine Haare wieder lang wachsen lassen. Nun waren sie sogar noch etwas länger als vorher.

Er trug sie zusammengebunden zu einem kurzen unordentlichen Zopf, doch da er seine Haare so sehr durch gestuft hatte, umrahmten zwei Kinnlange Strähnen sein Gesicht und um seinen Vater noch mehr zu ärgern hatte er sich noch einen leichten Pony geschnitten, der zur rechten Seite ging.

Er mochte seine Frisur. Sie war der ideale, falsche Schein, der sein wahres Ich versteckte.

„Junger Herr!“ sagte die Wache.

Jaysen atmete langsam aus. „Wie es aussieht gehen sie mir nicht aus dem Weg. . . .Auch gut, dann werden sie meinem Vater sagen zu was ich fähig bin!“ sagte Jaysen streng und wartete noch kurz, damit die Wache den Satz verstand.

Gerade als sie erschrocken aufsah, flüsterte Jaysen grinsend: „Rechtes Knie.“ Und schoss.

Die Kugel zerstörte das rechte Knie der Wache und schreiend vor Schmerz knickte der Mann weg und fiel auf sein zerstörtes, blutendes Knie.

„Nicht so laut!“ sagte Jaysen drohend.

Er zielte immer noch. „Eine hab ich noch für sie!“ sagte Jaysen immer noch gehässig grinsend.

„Linkes Handgelenk!“ sagte Jaysen laut und die Wache riss in dem Moment ihren linken Arm nach oben.

Doch trotz dem vermeidlichen Manöver der Wache, traf die Kugel direkt ins Schwarze.

Die Wache schrie und hielt seine, nur noch an Fleisch und Sehnen hängende Hand.

„Grüßen sie meinen Vater von mir . . .  . “ Jaysen nahm die Waffe runter und ging zur Tür, dort blieb er nochmal stehen und sah mit völlig verändertem Gesichtsausdruck zurück zu dem verletzten Mann.

„Tut mir leid, dass sie für diesen Plan das Opfer sein mussten.“ Sagte Jaysen entschuldigend und mit traurigen Augen, dann rannte er raus in die schwarze, kalte Nacht.

 ----------------------------------------------Das Kapitel ist noch nicht beendet------------------------------------------------

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.03.2013

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