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Montag, der 14.12.2009 – nein eigentlich müsste ich es auf Mittwoch den 09.12.2009 zurückdatieren

(schon wieder) Das Ende (m)einer Liebe.

So bitter, wie es sich lesen mag, ist es nicht, soviel sei gesagt.
Ein wunderschöner Traum und ein fulminanter Neuanfang im November 2007 endeten nach etwas mehr als 2 Jahren.
Das klingt, wie eine Meldung in der Zeitung, wenn kurz bekannt gegeben wird, dass sich irgendwelche Paare, die vielleicht in der Öffentlichkeit stehen, getrennt haben. Jetzt ziehen wir die Öffentlichkeit mal ab und schon sind wir da. So ist es nämlich. Es mag sich in erster Linie auch emotionslos lesen, was es wiederum nicht ist. Ich, als eine der Beteiligten, bin darüber sehr traurig und ich finde es in höchstem Maß schade, allerdings bin ich nicht verzweifelt.
Ich bin jetzt 44 Jahre alt, Mutter zweier erwachsener Kinder, unverheiratet, nicht mutiert, habe Humor und habe Macken, so würde ich mich als Autorin beschreiben.

Ich habe keine Kenntnis über Statistiken, wie viele Paare sich jährlich so trennen, aber
für einen Großteil davon, wie auch für mich/uns lädt das nicht unbedingt zu Jubelrufen und
dem Gefühl von Erfolg bei. Man fühlt sich schon leer und auch wenn ich es sehr ungern ausspreche oder aufschreibe ist ein Gefühl des (wiederholten) Versagens nicht zwingend wegzudenken und es frisst auch an der eigenen Einschätzung und es kommen Zweifel über die Kompatibilität eine Partnerin zu sein auf.
Wie ich schon erwähnte war es ein hochverliebter Anfang, wie es sicher einige Beispiele mehr gibt, aber in selbsterlebter Version ist der eigene Neuanfang mit einem Partner seiner Wahl immer der Schönste. Die sprichwörtliche Wolke 7 ist nicht nur zum Greifen nah, nein, man besitzt sie, man fliegt auf Ihr, man könnte Berge versetzen. Es ist schon ein halluzinierendes Gefühl, erstrebenswert und dennoch nicht alltagstauglich. Die Erinnerung daran ist nah und warm.
In unserem Fall traf uns die Verliebtheit, wie sie es vielleicht oft tut, unerwartet und deshalb doppelt so schön. Er ist geschieden, was man auch nicht als einvernehmlich bezeichnen kann, zwei Kinder (jüngeren Datums), welche bei der Mutter leben, schon den einen oder anderen
Beziehungsversuch nach der Scheidung beendet und er hatte das „Suchen“ schon aufgegeben und sich mit seinem Single-Schicksal weitestgehend arrangiert.
Ich hatte gerade meine zweite Beziehung, die vor einem halben Jahr in die Brüche ging und mir tatsächlich sehr an die Nieren ging weitestgehend veratmet und sehnte mich nach einer starken Hand, nach einem Fels in der Brandung, nach einem Mann, der mich das Lachen wieder lehrt und mir wieder zeigt, wie schön das Leben sein kann. Ich hatte es ein bisschen vergessen und auch ein bisschen vergessen, wie stark ich eigentlich bin.
Unser Beruf führte uns zusammen und ich fand das großartig! Meine vorherige zweite Beziehung resultierte aus einer Internet Erfahrung und ich für meinen Teil vertrete nach diesem Desaster nach wie vor die Meinung, dass ein Finden des Partners auf diesem Weg eine deutlich höhere Herausforderung ist, als sich beim Aldi an der Kasse kennen zu lernen (um es mal vorsichtig zu formulieren).
Nun ja, da waren wir zwei nun und es passte – und mehr gab es zum damaligen Zeitpunkt dazu auch nicht zu sagen.
Um es mit wenigen Worten zu umschreiben, lernten wir uns 3 Wochen kennen und danach waren wir quasi einzeln nicht mehr zu haben. Ich habe es geliebt! Nach ca. 6 Monaten machten wir aus zwei Haushalten einen, was bedeutete, dass ich bei Ihm einzog. Zum Thema Einzug sei mir noch ein etwas ausführlicheres Wort gegönnt. Nach 13 Single – Jahren • schönen Single Jahren• zog ich mit Ihm zum zweiten Mal bei „jemanden“ ein und gab damit zum zweiten Mal alles auf, obwohl ich das nach meiner ersten Erfahrung erstmal NIE wieder tun wollte. Seine Liebe, sein Zuspruch und auch mein Gefühl straften aber damals alle Vorsichtsmaßnahmen Lügen und natürlich kann und will ich einen wirtschaftlichen Vorteil für uns beide nicht außen vor lassen. Ein Leben zusammen zu planen, lässt auch eine wirtschaftliche gemeinsame Planung, trotz getrennter Konten, nicht außen vor.
Es war immer noch herrlich. Auch in den ersten Monaten des Zusammenlebens zwang mich nichts diese früheren Zweifel zu reanimieren. Die Verliebtheit hatte auch mit der Zeit einen Grad erreicht, den man auf Grund von Schlafmangel und einfach nicht genug bekommen können bereits als anstrengend schön bezeichnen konnte und um ehrlich zu sein, freute ich mich bereits zu diesem Zeitpunkt auf unseren Alltag, in dem die Verliebtheit etwas abzuflauen begann.
So kam es dann auch.
Meine Vorfreude wurde nicht getrübt und auch der etwas weniger verliebte Alltag war ein Fest mit Ihm. Er, ein über die Maßen agiler Mensch mit einhundert und einer Unternehmung im Kopf und unsagbar schönen Adjektiven für mich. Mit wunderschönen Wortfindungen und dem Erkennen, dass auch intellektuell ein sehr ausgewogenes Verhältnis herrschte. Ihr könnt Euch ggf. selbst erinnern, wie viele tolle und tiefe Gespräche man führen kann, wenn man denkt, dass man ein gleichwertiges Wesen als sein Gegenüber bezeichnen kann. Diese Gespräche waren von Gefühl und Wahrheiten, von Selbstgeständnissen und Luftschlössern geprägt. Es gab kein einziges Thema, welches unberührt blieb. Das war so sehr in meinem Sinne, dass ich ab und an mein Glück nicht glauben wollte.
Das Zusammenleben mit diesem Mann hatte quasi das, was man als „Lauf“ oder als „Flow“ bezeichnen möchte und wo es keiner Nachbesserung bedurfte.
Der Alltag hielt also Einzug und die Gefühle blieben, die Gespräche blieben und wir waren beide begeistert und haben das Leben aus vollen Zügen genossen und uns auch ab und an daran erinnert, wie dankbar man doch ob eines solchen Geschenkes sein solle, denn die Erinnerung, dass es auch ganz anders laufen kann, war uns beiden doch noch sehr lebendig.
Einer der schönsten Aussagen, die ich dieser Zeit und auch bei kleinen Schwierigkeiten von Ihm immer mal wieder hörte, war: „ Schatz, und über allem steht die Liebe.“ Schön. Nicht?
Bedauerlicherweise aber sicher auch nicht untypisch kann ich den genauen Zeitpunkt, wo sich das Blatt zu wenden begann nicht mehr wirklich datieren, da es schleichend war, was sicher auch nicht außergewöhnlich ist. Wir hatten schon immer und um genauer zu sein, wir haben immer noch einen sehr harmonischen, respektvollen Umgang miteinander, der mich vielleicht auch nicht wirklich wahrhaben ließ, dass auf der Schiefertafel des Lebens das Ende dieser Beziehung schon gestanden haben muss. Vielleicht hatte ich auch imaginär zwei Schiefertafeln. Auf einer war der Weg der Trennung schon deutlich vorgezeichnet und auf der anderen standen für meinen Verstand die Worte, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen wäre, etwas für den Erhalt dieser Beziehung zu tun. Ich folgte selbigen Buchstaben und tat, was wir schon immer gut konnten, ich redete. Dass ich nicht immer Reaktionen damit auslöste und dass die eine oder andere Ansprache einfach mal so stehen gelassen wurde, habe ich mit dem Gedanken rechtfertigen können, dass auch er für diese Überlegung, zu welcher ich gerade gekommen bin, etwas Zeit braucht.
So verging in harmonischem Miteinander, wo man sich in den Arm nimmt, sich mit Küsschen begrüßt und verabschiedet, sich liebe Worte sagt und sich nicht gänzlich unwohl fühlt, die Zeit. Zeit mit gemeinsamen Unternehmungen und ein paar ruhigen Stunden, mit Gesprächen über Gott und die Welt, die ehrlich gesagt ein kleines bisschen einsilbiger wurden und dem Erstarren der Gespräche, wenn es um uns beide gehen sollte. Fortgeführt mit dem Fehlen von intimen Berührungen, die weder initiiert noch gewollt waren. Ja, ich weiß, DAS Erkennungszeichen vor dem Herrn, wenn es um funktionieren Beziehungen gehen soll. Die Theorie ist mir mehr als bekannt und ich habe diese „Warnung“ in laienpsychologischen Unterhaltungen mit guten Bekannten und nahen Freunden wirklich im Duzend geführt.
Das Erkennen und Eingestehen der ureigenen Situation erfordert aber nicht nur Mut, sondern auch ein Maß an Selbstkritik, welches man sich nicht immer leicht eingesteht.
So kam es, wie es kommen musste und er zog sich immer mehr zurück bis zu dem Tag, als ich wieder mal absoluten Kommunikationsstau hatte, weil es in mir ja schon längere Zeit brodelte und ich nicht nach einem Ventil, sondern nach einer durch Gespräch ausgelösten Herangehensweise zum abstellen oder verändern der tatsächlichen Situation suchte.
Was wiederum dazu führte, das er aussprach was ich am liebsten ignorieren wollte, nämlich dass die Aussicht, dass wir längerfristig ein Paar sein werden quasi gen Null laufen.
Das war eine Ansage und ich sah mein Kartenhaus einstürzen und kurz war der Boden unter den Füßen auch weg. Ich wollte doch geliebt und nicht verlassen werden! Unglaubwürdig und erst einmal wortlos saß ich Ihm gegenüber und suchte nach Möglichkeiten dieses seit Monaten hängende Damoklesschwert, welches jetzt die Bande trennen sollte, irgendwie wieder weg zu dividieren. Aussichtslos! Mit gut überlegten Worten mit Argumenten, welchen auch ich mich in aller Ehrlichkeit nicht in Gänze verschließen konnte, gab ich Ihm nach reiflicher Überlegung nach einer durchwachten Nacht und einem nachdenklichen Tag Recht.
Da stehen wir nun beide. In Trennung begriffen und traurig. Ich muss mir erneut Gedanken machen, wo ich mein neues und hoffentlich bleibendes zu Hause finden werde. Er quält sich, wie auch ich mit Verantwortungsgefühlen und hadert mit sich selbst. Sicher hadert er nicht mit seiner Entscheidung und das ist auch gut so, dass macht Ihn glaubhaft. Wir verbringen auch weiterhin die meisten Abende in Harmonie, noch etwas einsilbiger als sonst, aber ruhig. Er hat die Größe mir keinen unbedingt zeitlichen Druck aufzuerlegen, wann ich ausziehen soll und ich bin Ihm dafür echt dankbar. Wir reden ab und an mal über das was passiert ist, aber auch diese Gespräche sind vorwurfsfrei und drücken eher ein Bedauern aus, als dass man Jubeltänze der Befreiung vollführt. Ich empfinde noch immer Liebe für Ihn, obgleich sich das jetzt schon beginnt zu wandeln, nämlich in tiefe Emotionen, die ich meinen Freunden auch entgegen bringe.
Warum lasse ich Euch mein Schicksal lesen?
Vielleicht möchte ich Eure Meinungen dazu lesen. Vielleicht möchte ich Gleichgesinnte animieren, es mir gleich zu tun. Vielleicht möchte ich Diskussion auslösen und vielleicht kann ich den einen oder anderen Ratgeber finden, der mir durch das Aufzeigen ähnlicher Erlebnisse und deren Werdegang ggf. Visionen eröffnet wie es besten- oder schlimmstenfalls weitergehen könnte.

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Tag der Veröffentlichung: 14.12.2009

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