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1. Kapitel




-Jakob-
„Lukas, Jakob, aufstehen, wir haben was Wichtiges zu besprechen!“, vernahm ich die Stimme von Mark. Oh nee, was wollte der jetzt schon so früh von uns?!
„Los jetzt, es ist schon acht Uhr“
Gott, acht Uhr, hatte der sie noch alle, es war ja noch mitten in der Nacht! Ich hörte wie er auf mein Bett zu kam und öffnete die Augen.
Schläfrig sah ich ihn an und bemerkte, dass er ein Kissen in der Hand hatte, bereit mich aus dem Bett zu jagen. Aha, anscheinend war es ihm sehr wichtig, was er uns zu sagen hatte. „OK, ist ja gut, ich komm ja schon“, brummelte ich vor mich hin, konnte mir ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. Vielleicht hatte er ja endlich eine Freundin gefunden und wollte sie uns vorstellen. Zur Antwort kam es: „Das will ich auch hoffen“.
Mark verlies das Zimmer, kurz vor der Tür drehte er sich blitzschnell um und warf das Kissen in meine Richtung. Allerdings war ich darauf gefasst und so konnte ich es noch rechtzeitig fangen.
Langsam erhob ich mich aus meinem Bett und ging ins Bad. Dort stellte ich mich kurz unter die Dusche und zog mir dann eine abgeschnittene Hose an. Es war eine blaue Jeans, aus meinem alten Leben, die schon langsam Fransen bekam. Ein T-Shirt brauchte ich nicht, denn es war Sommer und jetzt schon, um acht Uhr in er Früh, affenwarm. Allerdings brauchte ich nicht mal eins im Winter, wenn es arschkalt war, denn ich fror nie. Zumindest nicht mehr seit ich mein neues Leben begonnen hatte.
Kurz betrachtete ich mich im Spiegel, seit meiner Verwandlung vor einem Jahr, hatte ich mich schon ganz schön verändert.
Mein komplettes Gesicht sah jetzt viel männlicher aus als noch vor einem Jahr. Die Wangenknochen waren breiter und ließen mein Gesicht kräftig und wie schon gesagt männlich wirken. Ich hatte eine lange, gerade Nase und einen breiten Mund mit vollen Lippen.
Wie alle anderen aus unserem Rudel hatte ich dunkle Haut und kurze schwarze Haare. An meinem rechten Arm, kurz unter der Schulter hatte ich, wie alle anderen auch, eine Tätowierung, die man nach seiner Verwandlung bekam. Seit einem Jahr, hatte ich auch mehr Muskeln aufgebaut und sah insgesamt kräftiger aus.
Meine dunkelbraunen Augen starrten mich durch den Spiegel an, was mir irgendwie komisch vorkam. Also wendete ich mich vom Spiegel ab und ging wieder in mein Zimmer, dass ich mir mit Lukas teilte, der immer noch faul auf seinem Bett lag.
„Hey, du Penner, jetzt steh endlich auf oder Mark kommt gleich zurück und zerrt dich höchst persönlich aus deinem Bett."
„Kümmer dich um deinen eigenen Mist!“, brummte er mich schlecht gelaunt an. Na gut, wenn er nicht wollte, Pech gehabt.
Ich öffnete die Zimmertür und trat in den Wohnbereich, der mir nach einem Jahr schon nicht mehr so schäbig vorkam. Als mir vor einem Jahr gesagt wurde, dass ich in diese „Bruchbude“ einziehen solle, war ich total geschockt gewesen.
Essen stand schon auf dem Tisch, also nahm ich mir erst mal drei Brote und ging dann nach draußen und gesellte mich zu den andern drein, Mark, Paul und Max.
Mark war siebenundzwanzig und damit der älteste von uns. Deshalb war er auch der Anführer von unserem kleinen Rudel. Lukas, Paul und ich waren alle sechzehn und Max fünfzehn, er war erst seit ein paar Monaten bei uns.
„Kommt Lukas etwa nicht?“, fragte mich Mark leicht gereizt, „Es ist sehr wichtig, was ich mit euch zu besprechen habe!“ „Nee, der liegt noch im Bett und pennt“, gab ich zur Antwort.

Nachdem Mark Lukas aus dem Bett geschmissen hatte und zwar Wortwörtlich, saßen wir jetzt alle vor unserer Hütte.
Es war schon ziemlich heiß, darum saßen wir im Schatten von der großen Eiche, die vor der Hütte stand. Wir wohnten nämlich nicht in einer Stadt oder so, sondern kurz vor einem riesigen Wald, ziemlich außerhalb vom nächsten Dorf.
Was allerdings gut war, denn unsere Art brauchte ihren Platz.
„Also“, begann Mark, „es gibt einen neuen heranwachsenden von uns, hier ganz in der Nähe. Und eure Aufgabe wird es sein sie zu beschützen und sie auf ihr neues Leben vor zu bereiten. Das beinhaltet auch, ihr zu sagen, was sie ist und was in den nächsten Wochen nach ihrer Verwandlung auf sie zukommen wird.“ „Moment mal“, kam es von Paul, der mir ziemlich ähnlich sah, „warum redest du andauernd von sie und ihr? Ist es etwa ein Mädchen, oder was?!“
„Ja genau das ist sie und ob ihrs glaubt oder nicht ihr kennt sie sogar, außer du Max. Sie ist früher mit euch in dieselbe Klasse gegangen.“ „Und wer ist sie?“ frage ich erwartungsvoll. „Sophie“, ist das einzigste was er sagte.
„Waas?!“, kam es von Paul, Lukas und mir fast gleichzeitig.
„Ja genau und nach ihrer Verwandlung wird sie auch hier wohnen und keine wiederrede! So, und jetzt beeilt euch sie fährt bald los an die Nordsee!“
„Boah nee, an die Nordsee? Ist das jetzt n´ schlechter Witz oder was?!“, kam es sofort von Paul. „Und dann auch noch die! Wenn die hier einzieht, zieh ich aus!“, kam es dann auch gleich von Lukas.
„Jungs da hab ich jetzt echt keinen Bock drauf, ihr fahrt da jetzt hin und fertig aus!“, brüllte Mark hysterisch, „Und denkt dran, sie ist eine von euch, also beschütz sie auch so. Und geht sensibel mit ihr um, sie ist ein Mädchen. Ich verlass mich auf euch!“ Mit diesen Worten stand er auf, drehte sich um und rannte davon. Nach ein paar Schritten verwandelte er sich und verschwand im Wald.
Na super, da hab ich ja so was von Bock drauf. Hab sowieso schon ne Freundin, da kann die mir gestohlen bleiben. Meine Freundin, Karo, weiß zwar nicht, dass ich nicht so bin wie sie, aber dass darf sie ja auch nicht wissen. Ich weiß, dass sie nicht die richtige für mich ist, denn ich habe mich noch nicht auf sie geprägt, aber vielleicht passiert das ja noch.

2. Kapitel




-Sophie-
„Sophie, los beeil dich, wir müssen los!“, rief meine Mutter die Treppe hinauf. Ich telefonierte gerade mit meiner besten Freundin, Lilly. Schnell verabschiedete ich mich von ihr, legte auf und schnappte mir meinen Koffer. Endlich würden wir mal wieder in den Urlaub fahren! Zwar nur an die Nordsee, aber besser als gar nicht.
Seit sich mein Vater von meiner Mutter getrennt hatte und zu seiner neuen, wohlgemerkt auch jüngeren Freundin gezogen war, hatten wir nichts mehr unternommen. Auch das Geld war knapper gewesen und so musste ich oft noch nach der Schule Zeitungen austragen, was im Winter ziemlich scheiße war. Da meine Mutter dann mehrere Jobs annahm, musste ich mich auch oft noch um meinen kleinen Bruder Niels kümmern, auch der Haushalt blieb leider meistens an mir hängen. Das hört sich jetzt wahrscheinlich ziemlich mies an, aber so schlimm war es eigentlich gar nicht.
Als meine Mutter dann ein Jahr nach der Scheidung den charmanten und smarten Tom kennenlernte änderte sich das alles aber zum Glück. Er verdiente ziemlich gut, sodass meine Mutter nur noch einen Job brauchte und wir in eine größere Wohnung ziehen konnten und ich endlich mein eigenes Zimmer hatte. Seit ein paar Monaten wurde er für Niels und mich sogar zu einem richtiger Vater.
Niels hatte das damals mit unseren Eltern nicht so mitbekommen, denn er war erst neugeboren gewesen, ich allerdings schon.
Mein leiblicher Vater war ein ziemliches Arschloch gewesen und ist es bestimmt auch immer noch. Meine Mutter redete nicht gerne über ihn, aber als ich sie ein einziges Mal direkt darauf angesprochen hatte, unterhielten wir uns geschlagene drei Stunden über ihn und am Schluss musste ich sie auch noch in den Arm nehmen und trösten, denn sie hatte angefangen zu weinen.
Damals erfuhr ich dann, dass mein Vater Alkoholiker gewesen war und meistens ziemlich voll war, dann hatte er meine Mutter auch schon mal geschlagen und mich einmal sogar auch. Meine Mutter konnte ihn aber nicht verlassen denn auch wenn er sehr oft trank, brachte er doch immer noch unser Haupteinkommen ein und zahlte die Drei – Zimmerwohnung.
Als Niels dann auf die Welt kam und unser Vater ihn auch verschlug, als der grade erst mal ein paar Wochen alt gewesen war entschied sich meine Mutter dafür auszuziehen. Mein Vater verlies uns dann aber urplötzlich, von ein auf den anderen Tag. Und zwar für eine jüngere und reichere Tussi. Na ja, aber wenigstens waren wir ihn dann los.

Ich stolperte die Treppe hinunter und reichte Tom meinen Koffer, der sofort aus der Wohnungstür, die Treppe hinunter ging und zum Auto lief. Ich ging ins Bad und stellte mich unter die Dusche. „Schatz, musst du jetzt denn noch unbedingt duschen?“, fragte meine Mutter. „Ja Mom, soll ich das ganze Auto verpesten?“, erwiderte ich.
Fünf Minuten später trocknete ich mich ab, schlüpfte in eine neue Röhrenjeans und zog mir einen Kapuzenpulli über. Hastig schminkte ich mich noch, dann war ich auch schon abfahrbereit. Kurz betrachtete ich mich noch im Spiegel. Meine schwarzen Harre vielen mir locker über die Schultern und durch das Make-up wirkte ich irgendwie wie 18, obwohl ich gerade erst mal 16 war. Aber ich schminkte mich trotzdem, erstens weil ich zugegebener Maßen so besser aussah und zweitens um in der Schule nicht ganz ausgegrenzt zu werden. Denn die meisten Mädchen in meiner Klasse waren totale Tussen die sich jeden Tag mehr Make-up ins Gesicht schmierten und zu allem Überfluss standen die meisten Jungs darauf.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fand ich mich schon immer hässlich. Lilly sagte mir zwar oft, dass sie mich total hübsch fand, aber was nützte mir das. Dann meinte sie immer ich solle froh sein so einen schlanken und sportlichen Körper zu haben und so schöne hellblaue Augen und volle Lippen, die bei einem Grinsen strahlend weiße Zähne entblößten. Dann gab ich mich meistens geschlagen und die Diskussion war beendet.

Als dann endlich alles im Auto verstaut war, ging es endlich los! Wir würden zwar jetzt eine siebenstündige Fahrt vor uns haben, aber das ließ sich nun mal nicht ändern. „Freut ihr euch schon?“, fragte meine Mutter. „Klar, auf jeden Fall!“, schrie Niels sofort los, „Was machen wir dort denn dann alles?“ Meine Mom, Silke antwortete: „Na ja, wir können eine Wattwanderung machen, im Meer schwimmen, vielleicht auch in ein interessantes Museum gehen, was uns ebenso einfällt. Freust du dich denn auch schon, mein Schatz?“ Nach ein paar Sekunden merkte ich, dass ich gemeint war und erwiderte: „Na klar, wir sind ja schon lange nicht mehr in den Urlaub gefahren.“

Nach zwei Stunden fing Niels an ungeduldig zu werden und jammerte die ganze Zeit herum, wie lange es denn noch dauern würde bis wir da wären oder dass ihm langweilig wäre. Ich konnte es ja verstehen, dass er so herumnörgelte, denn er war ja erst sieben. Aber eigentlich war mir das egal, ich würde mir diesen Urlaub von nichts verderben lassen, immerhin war das mein erster Urlaub seid, na ja schätzungsweise neun Jahren. „Niels, spiel doch ein wenig Nintendo oder unterhalte dich mit deiner Schwester“, versuchte ihn Mom zu überreden. Na großartig, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Zu meinem und wahrscheinlich auch seinem Glück, kramte Niels dann den Nintendo heraus und spielte Mario Kart.

Als wir nach einer weiteren Stunde auf einer Raststätte anhielten um eine kleine Pause ein zu legen ging ich auf die Toilette.
Auf dem Weg dorthin rempelte mich irgend so ein Penner von der Seite an. Ich bin ja keine von den Tussen die gleich wegen jedem blauen Fleck anfängt rum zu heulen oder sich sorgen wegen eines abgebrochenen Fingernagels macht, aber der Typ warf mich quasi gegen die nächst gelegene Wand.
Er sah irgendwie merkwürdig aus. Er war ganz in schwarz gekleidet, außer einem blutroten Mantel. Seine Haut war so blass, als hätte er die Sonne noch nie gesehen und seine Augen hatten eine komische, rötliche Farbe.
„Na, wen haben wir denn da?“, fragte er mich und kam immer näher, bis er bedrohlich vor mir stand. „Verpiss dich!“, schrie ich ihm ins Gesicht, da packte er mich plötzlich am Arm. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter als seine Haut meinen Arm berührte. Und zwar nicht aus Angst, vielleicht ein bisschen, aber vor allen, weil seine Haut eiskalt war.
Bemerkte uns denn niemand hier, aber anscheinend ging auf dieser verlassenen Raststätte wohl niemand auf´s Klo! So ein Mist!
„Jetzt pass mal gut auf du kleine Schlampe, wenn du mich noch einmal so ansprichst, dann versprech ich dir liegst du blutend auf dem Boden und krümmst dich vor Schmerzen. Haben wir uns verstanden!“, brüllte er mich an. Um seine Aussage zu verdeutlichen drückte er mit seiner riesigen Hand meinen Hals gegen die Wand, sodass ich kaum noch Luft bekam. Auf einmal erstarrte er und sah mir mit seinen rötlichen Augen tief in meine und sog die Luft ein. „Du bist einer von ihnen, stimmt´s?“, fragte er mich. Ich würgte schon unter seinem Griff und war ganz perplex. Wer sollte ich sein? Und was meinte er mit IHNEN? Was wollte dieser kranke Penner von mir?!
Als ich nicht antwortete drückte er meine Kehle noch enger. Ich sollte ihm jetzt in die Eier treten und davon rennen, aber ich hatte Angst mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. So würgte ich und die Tränen kamen mir aus den Augenwinkeln. „Jaaa, dass gefällt dir wohl nicht, was? Du Mistgeburt, gleich hab ich dich erledigt! Endlich mal wieder einer weniger von euch fleischfressenden Monstern“, flüsterte er mir leise ins Ohr. Fleischfressende Monster? Hatte der sie noch alle? Aber besoffen sah er nicht gerade aus.
Als ich schon dachte mein Leben sei gleich vorbei, kam plötzlich jemand angerannt und schrie er solle mich in Ruhe lassen und stürzte sich dabei auf den Typ. Sofort fielen beide zu Boden und der Druck an meiner Kehle lies nach. Benommen rutschte ich an der Mauer herunter und schlug mit dem Kopf hart auf den Bürgersteig auf. Ich konnte einfach nicht mehr und so blieb ich reglos liegen und japste nach Luft. Ich hörte wie mein Retter den Penner anschrie, er solle sich verpissen und sich nie wieder blicken lassen. Ich hielt inne, ich kannte die Stimme meines Retters. Es war … war …
Langsam wurde ich bewusstlos …

3.Kapitel




-Sophie-
„Sophie, hörst du mich?“, fragte mein Retter.
Langsam kam ich wieder zu mir und als ich die Augen ein wenig öffnete, schaute ich in wunderschöne rehbraune Augen.
„Wie geht`s dir?“, fragte er mich sanft. Ich brauchte einen Moment bis ich klar sehen konnte und erkannte dass mein Retter kein anderer war als mein Klassenkamerad Jakob. „Besser“, brachte ich gerade so heraus. Mein Kopf dröhnte fürchterlich und ich fühlte mich total fertig.
Als ich immer mehr zu mir kam merkte ich, dass ich an einer Mauer lehnte und Jakob vor mir kniete. Ich bemühte mich auf die Beine zu kommen. Jakob half mir sofort auf, als er bemerkte was ich vorhatte. Unsere Gesichter waren sich ganz nahe, nachdem ich aufgestanden war. Wir schauten uns einen Augenblick lang tief in die Augen, was mir wie Stunden vorkam, bis er sich laut räusperte. Sofort wichen wir beide ein wenig zurück.
„Geht´s wieder?“, fragte er erneut.
„Ja. Danke, dass du mich gerettet hast.“ Ich spürte wie ich leicht errötete. Gott, wie peinlich!
„Gern geschehen. Ist doch klar!“
„Was machst du eigentlich hier?“ So langsam wurde ich wirklich neugierig.
Von weitem hörte ich auf einmal mehrere Stimmen: „Jakob, wo bleibst du denn?“ Ich wunderte mich, denn auch diese Stimmen kannte ich.
„Sorry, ich muss jetzt los, OK?“
„Ähm … klar … sag mal … waren dass nicht Lukas, Paul und Max?“
„Ja, ähm … wir gehen zusammen … in einem Camp an die Nordsee.“
„Ach so … vielleicht sehen wir uns ja dann mal, wir gehen nämlich auch an die Nordsee. Ähm, wusstest du was der Penner mit ‚Fleischfressende Monster‘ meinte? Und sowieso war der doch total komisch. Ich meine, er rempelt mich auf dem Flur an und droht mir dann gleich mich umzubringen?! Wer ist denn bitte so gestört? Und hast du gesehen was er anhatte. Alles dunkel und schwarz und dann dieser Mantel. Schon seltsam … und irgendwie auch gruselig.“
Einen kurzen Augenblick blieb er still, als ob er überlegen müsste was er auf meine ganzen Fragen antworten sollte, was mir irgendwie komisch vorkam. Doch dann antwortete er doch noch: „Keine Ahnung, was der für ein Problem hatte. Aber seltsam war er auf jeden Fall.“
Plötzlich viel mir ein, an was er mich erinnerte. „Oh Gott, er sah aus wie ein Vampir!“, schrie ich schon fast hysterisch. Jakob starrte mich an, als ob ich plötzlich zu einem Alien mutiert wäre. Sofort ist es mir total peinlich, dass ich so rumgeschrien habe. Mensch Sophie, Vampir, was besseres fällt dir wohl nicht ein, was? Wer glaubt denn schon an Blutsauger! Langsam spüre ich wie mir erneut die röte ins Gesicht steigt. Gott, ich war echt so was von peinlich. Und dass auch noch vor Jakob! Menno, ich vermasselte doch auch immer alles, was mit Jungs zu tun hatte. Moment mal, dass hört sich grad so an als wäre ich total in ihn verschossen, was ich natürlich nicht bin, oder doch? Ein klein wenig vielleicht? Total in meinen Gedanken versunken, bemerkte ich gar nicht wie Jakob unruhig von einem Fuß auf den anderen wippte.
„Ähm … ich muss dann jetzt mal los.“
„Ja, tschau … vielleicht sehen wir uns ja mal…“
Ich schaute ihm noch hinterher, bis er um die Ecke verschwunden war.
Mein Retter … ahhh. Gott, war ich denn jetzt völlig verrückt geworden! Na ja, immerhin war ich ja mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen! Aber süß war er ja. Ich gestand mir ein, dass ich mich wohl ein wenig in ihn verknallt hatte.
Langsam lief ich zum Auto zurück, dort kam mir sofort meine Mutter entgegen und fragte wo ich denn so lange geblieben wäre. Ich wollte ihr nicht sagen, dass mich so ein komischer Penner angerempelt hatte und Jakob mich gerettet hatte. Also log ich: „Ich hab die Toilettentür nicht mehr auf bekommen.“
„Aha und wie bist du zu der Schramme da gekommen“, sagt sie und zeigt auf meine rechte Schläfe. „Ähhm … ich hab mir den Kopf aus Versehen an der Tür angeschlagen, als ich an ihr herumgerüttelt habe.“ Naja, klingt ja echt logisch, aber ich wusste, dass ich nicht gut lügen konnte, was mir auch schon öfter zum Verhängnis wurde. Aber meine Mutter glaubte mir die Story, zum Glück.


Das Buch wird bald weiter geschrieben ;D

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei mir
Bildmaterialien: Google
Tag der Veröffentlichung: 03.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

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