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Der 9jährige Niclas ritzt gelangweilt Kerben in den Baumstamm des Kirschbaums, als seine Mutter in den Garten kommt. „Niclas? Was soll das?“ „Mama, ich langweile mich so sehr!“, erwidert er. „Das ist doch kein Grund die Natur mutwillig zu zerstören! Ich kenne eine Geschichte über Menschen die das getan haben.“ „Erzählst du sie mir?“ „Also gut, hör zu...

Einmal im Monat erwachen sie zum Leben, sie das sind die sieben Steine des Stonehenge außerhalb des Dorfes. Jeden ersten Samstag im Monat, leuchten sie und alle möglichen Insekten, Vögel und andere Tiere fliegen, laufen und krabbeln dort hin. Es liegt ein alter Zauber auf ihnen, und bis heute hat niemand diese Ruhe gestört. Tja, bis heute. Eine Bau Agentur hatte das Stück Land gekauft und wollte die Steine niederreißen. Kaum war dieser Plan bekannt, begann sich etwas in der Dorfgemeinschaft zu regen, etwas magisches, etwas was allesamt miteinander verbannt. Schichten wurden eingeteilt, die die Steine von nun an bewachen sollten. Drei Tage und drei Nächte passierte rein gar nichts. Am frühen vierten Morgen rollten die Bagger an, und die Arbeiter. Jedoch hatten diese nicht mit einem Widerstand gerechnet, die Dorfleute versperrten den Weg, und rührten sich kein Stück, nicht mal als die Bagger auf sie zugerollt kamen. Nach einigen Stunden, in denen die Arbeiter doch nichts erreicht hatten zogen sie wieder ab und die Schicht wurde gewechselt. Am nächsten morgen kamen die großen Maschinen wieder, und wieder zogen sie am Abend ab. Schichtwechsel. Am dritten morgen kamen um die 20 Polizisten mit, und die Leute Wurden einzeln weggetragen, egal wie sie sich währten.

Die Arbeiten begannen. Doch freilich nicht ohne Hindernisse. Ein plötzlicher Hagel brach herein als man in die Nähe des ersten Steines kam, und es hagelte bis man schließlich abzog. Der nächste Tag war nicht viel besser, die Maschinen hatte man stehen gelassen und allesamt waren in den Boden eingesunken. Den ganzen Tag dauerte das ausgraben, und wieder verließ man den Platz ohne nur ein Stück vorangekommen zu sein.

Am dritten Arbeitstag standen die Maschinen da wo sie sein sollten, man rückte an den zweiten Stein heran, da kamen plötzlich Raben von den umliegenden Bäumen heran geflogen und krächzend in einem Ohrenbetäubenden Lärm und jagten die Arbeiter schließlich hinfort. Drei von ihnen schmissen den Job, und am nächsten Tag kamen nur noch 15. Diese 15 hatten vor dem ersten und zweiten Stein mächtig Respekt, so versuchten sie sich an dem dritten, doch kaum wollte der Bauleiter den Startbefehl geben liefen um die 30 Stinktiere herbei und verbreiteten ihren Duft so schnell das alle nur noch das Weite suchten. Ein weiterer gab auf und kündigte, so kamen nur noch 14 der Männer wieder.

Doch die insgeheime Vorahnung, das der vierte Stein auch nicht besser sein konnte, als die davor, bewahrte sich augenblicklich. Ein Summen erfüllte die Luft. Hornissen! Sie stachen diejenigen die nicht schnell genug rennen konnten, und das waren nicht wenige! Nach dem weiteren Misserfolg verabschiedeten sich ungewöhnlicherweise sieben Arbeiter! Der ganze Rest hatte seine Zweifel, und zu Recht, der fünfte Stein ließ Wildschweine kommen, sie wühlten den Boden auf und die Arbeiter flohen, einer vor der Arbeit.

Die Sechs hatten sich auf einen aufgewühlten Boden eingestellt, jedoch war er glatt und keines Wegs zerstört selbst Gänseblümchen wuchsen dort, wo doch am gestrigen Tag die Säue gewütet hatten. Man lachte über die vermeintliche Einbildung und wagte sich mit neuem Mut an den sechsten Stein heran. Ein großer Fehler wie sich herausstellte, diesmal kamen nicht nur Raben, Stinktiere und Wildschweine. Es war als wäre das ganze Getier gekommen um die Arbeiter zu verjagen. Und es gelang, man hatte sie noch nie so schnell rennen sehen. Ein weiterer gab auf.

Am nächsten Tag standen die letzten fünf vor dem siebten Stein, mit Respekt muss man sagen und es dauerte auch eine ganze Weile, aber dann gab einer von ihnen das Startzeichen. Wirklich ein großartiger Abschluss der langen Zeit. Ein Sturm, nein ein Orkan bildete sich in minutenschnelle! Und die Arbeiter konnten nicht fliehen, sie wurden mit ihren Maschinen weggetragen, in alle Winde hinfort geweht, dahin wo sie niemanden kannten, dahin wo Menschen kommen, die die Warnungen der Natur nicht verstehen. Weißt du was sie falsch gemacht haben?“ „Na die Steine haben immer etwas böses getan wenn die Männer sie kaputt machen wollten, aber da sie es nicht gelassen haben sind sie schließlich fortgeweht worden!“ Die Mutter lächelt: „Und was lernen wir daraus?“ Niclas zieht die Stirn in Falten und sagt: „Nun ja, was die Natur uns gegeben hat sollten wir auch so belassen, und es nicht einfach kaputt machen!“ „Richtig, also leg das Messer weg, komm wir gehen zum Spielplatz.“ „Oh ja!“

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Tag der Veröffentlichung: 02.09.2012

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