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Bonny

Mein Pony ist das beste Pony aller Zeiten, aber manchmal ist es unhöflich:

Zu gerne klaut es mir meinen Apfel oder Mohrrüben ...! Egal, was es zu futtern gibt, Bonny mag alles.

Ich glaube, sie würde sogar ein Eis essen ... oder gar ein Mettwurstbrot. Allerdings darf ich das nicht ausprobieren, denn Mama sagt, dass sie da Bauchschmerzen von bekommt.

 

Bonny haben wir vor 7 Jahren auf einem Pferdemarkt gefunden. Ich war selber noch ganz klein und erinnere mich ehrlich gesagt kaum daran, aber Mama meint, ich wollte damals gar nicht wieder von diesem Pony weg. Dabei war es ganz verloddert und stand traurig in der Koppel, wurde von allen betätschelt und begutachtet. Natürlich auch von uns - aber ich fand das gar nicht so toll, sagt Mama - denn auf den 1. Blick hat Bonny gleich zu mir gehört.

 Mama und Papa haben Bonny sofort gekauft - und das nicht alleine, sondern mit ihrem Fohlen Clyde. Aber das ist nur der Anfang unserer Geschichte ... denn keiner ahnt, was für Abenteuer man mit einem Pony alles so erleben kann ...!

 

 

 

Gefahr im Wald

Im letzten Sommer wurde Bonny entführt. Ich war völlig verzweifelt und traurig. Mein Opa fand Hufabdrücke und Fussspuren - dazu noch eine Tasche mit zwei Leckerlies. 

Opa hat in die Tasche geguckt und eine Karte fiel heraus. Auf dieser Karte stand glücklicher Weise ein Name und eine Adresse - hoffentlich die vom Dieb...! 

 

Opa, Mama und ich sprangen ins Auto und fuhren sofort zu angegebener Adresse. Da kam noch ein Auto hinzu. War das die Frau vom Dieb? "Habt ihr George gesehen?", fragte sie besorgt. "Er ist gestern einfach so davon gefahren und ich habe keine Ahnung, wo er ist."

"Nein", antwortete Mama freundlich, "Wir vermissen unser Pony und fanden anstatt dessen diese Tasche mit einer Visitenkarte drin."

"Oh nein ...!", jammerte die Frau. "Er hat es getan. Er hat es wirklich getan ...!" Wir verstanden kein Wort und Mama versuchte, die Frau zu beruhigen. "Was meinen Sie, hat er denn getan?", fragte Mama sanft, doch die Frau weinte nur.

 

"Meinen Sie, dass er unser Pony gestohlen hat?", fragte nun Opa. "Ja, vermutlich", schluchzte die Frau. Ich fragte die Frau, ob ich mich im Garten umsehen dürfte. Die Frau hatte nichts dagegen. So verschwand ich im Garten und suchte nach meiner Bonny. 

Alles, was ich fand, war eine Trense. Wahrscheinlich wollte George Bonny anstatt ihrem Halfter den Zaum anlegen, aber Bonny mag das nicht besonders. Ob sie vor ihm fliehen konnte?

 

 George und seine Frau wohnten ganz nah am Wald. Zum Glück hatte ich ein Fernglas dabei, weil meine Freunde und ich gestern Pirat gespielt hatten. Ich sah durch das Fernglas und fand Hufspuren in der Ferne. Ob das Bonnys waren? Ja,  vermutlich,  super! 

Ja  toll,  Bonny war in den Wald gelaufen. Ich holte Mama und Opa. Gemeinsam gingen wir in den Wald und suchten nach Bonny. Wir fanden nur ein paar Schweifhaare und einen Pfotenabdruck, der vermutlich einem Wolf gehörte. Wir hatten furchtbare Angst! Zum Glück hatte Mama ein Feuerzeug dabei, ich hatte einen Bleistift und Opa neben seinem Gehstock noch ein Seil.

 

Im Gegensatz zu mir glaubte Mama nicht, dass wir mit unseren Sachen gegen den Wolf siegen konnten, aber ich war guter Dinge und lief einfach weiter, obwohl sie umdrehen wollte um Hilfe zu holen. Es galt immerhin, Bonny zu retten. Ein Blick durch mein Fernglas verriet mir auch, wo sich der Wolf befand: Unter einer riesigen Eiche direkt vor uns. Und ... er starrte auf Bonny! Mama jammerte "oh nein!"  Bonny wieherte nur ängstlich.

"Wir müssen Bonny helfen!", rief ich, aber Mama fand das viel zu gefährlich. Ich riss ihr die  Handtasche vom Arm, wühlte ihr Feuerzeug heraus und zündete einen trockenen Ast an. Mit diesem vertrieb ich den Wolf und rettete Bonny!

Den brennenden Ast nahm Mama mir schnell wieder weg, löschte den im nahe gelegenen Teich und schimpfte die ganze Zeit laut mit mir. "Weißt du eigentlich, dass du beinahe den ganzen Wald angesteckt hättest? Was da alles hätte passieren können ... und so weiter." Aber das interessierte mich gar nicht. Ich war nur froh, dass Bonny nichts passiert war und ich sie endlich wieder hatte.

 

 

Impressum

Bildmaterialien: Petra Peuleke
Cover: Pixaby
Lektorat: Petra Peuleke
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2019

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:

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