Lieber Leser, liebe Leserin!
Dichten stellt mich immer vor eine beinahe unüberwindbare Hürde und doch ist es etwas, das ich gern tue, wenn ich Inspirierung finde. Dennoch fällt es mir viel schwieriger, ein Gedicht zu verfassen, als ein Buch oder eine längere Geschichte zu schreiben. Ist eine Stelle in einem Buch nicht wirklich gelungen, kann man sich auf den folgenden Seiten herausreden oder Erklärungen für die missglückten Zeilen finden. Ein Gedicht aber kann man schon mit einem falschen Wort zerstören. Ein unpassender Ausdruck - und die ganze Stimmung geht verloren.
Tatsache ist, dass ich eigentlich jeden Tag an meinen Büchern weiterschreibe. Posie allerdings bringe ich nur selten zu Papier. Versuche ich, mich mit aller Kraft von der Muse küssen zu lassen, scheitern die Versuche. Daher kann ich nichts anderes tun, als gedulldig abzuwarten, bis die kleine Lichtgestalt der Inspiration von selbst zu mir kommt und mir zärtlich jene Zeilen ins Ohr flüstert, welche ich dann später verschriftliche.
Die vorliegenden Gedichte habe ich alle am 29.03.2013 geschrieben - seitdem hat mich die Muse nicht mehr besucht. Dennoch hoffe ich, dass sie euch gefallen werden.
Eine kleine Anmerkung noch:
In keinem Gebiet scheiden sich die Gesiter wohl so sehr wie in der Lyrik. Zwar mag ich klassische Gedichte aus der Romantik, die ein strenges Reimschema aufweisen, allerdings verzeichte ich bei meinen Versuchen meist auf ein Versmaß. So gelingt es mir besser, eine Stimmung zu vermitteln.
Und nun tauch ein - in die Welt von Schneewalzer.
Viel Spaß dabei wünscht
die Autorin
R.G.Meißner
Laufe durch die Straßen,
Skulpturen weißer Pracht,
glänzend bis zum Horizont
die Sonne sticht.
Abbildnisse eines früheren Lebens
Berühren nur die Vergangenheit.
Mondschein im See
Der Finsternis
Tanzend schwebe ich bis zum Horizont
Ergreife des Winters Spitzen
Da! Ein Rinnsal Blut
Schmerz, der beglückt.
Lebendig fühlen
Im Traum der Winternacht
Eine Berührung, ein Seufzen
Ein Biss, der dir den Atem raubt.
Pirouetten drehen im Kreis des Lebens
Tanzend im Arm des Sensemanns
Kalter Atem
Überall.
Ich drohe zu ersticken.
Funken in der Nacht
Überleben die Erde nicht.
Zwei Welten, nebeneinander,
die sich nie berühren.
Blätterfall, ein Glücksmoment.
Fangen,
spielen,
zerstören,
vergessen,
liegen bleiben.
Vergessen werden.
Musik der Nacht,
Musik des Windes,
der Herbst kündigt sich an.
Verträumt,
verliebt,
verraten,
verletzt.
Liebe, die wächst.
Bunte Farben erhellen die Ewigkeit.
Ein Sturz, ein Fall,
in das, was sich Leben nennt.
Eine Melodie, wie von Engeln geschrieben,
zu gut für Menschenohr.
Doch bleiben wir deshalb taub?
Erschrecken,
verstecken,
gefunden werden.
Ein Kreislauf bis zur Perfektion.
Fehlerlos
Vollkommen
Unnahbar
Sterben im Schoß des nie erreichten Ziels.
Große, katzenhafte Augen,
verbrannte Haut,
Finger wie Knochen,
Scheusal meines Traumes.
Stickiger Atem,
röchelnde Stimme,
narbenübersät.
Scheusal meines Traumes.
Lumpen, getarnt als Kleider,
Hut, in der Krempe ein Loch.
Haarige Füße, auf Schuhe Verzicht.
Scheusal meines Traumes.
Benebelst mich,
berührst mich,
verführst mich
Scheusal meines Traumes.
Hinterlässt Narben auf meinem Geist,
bringst mein Herz zum Brechen,
versprichst mir alles, was du nicht bist.
Scheusal meines Traumes.
Da! Ein kurzer Augenblick
-frei- auf weite Sicht
Steine, Felsen
-Hindernisse-
Und dahinter: Schönheit
Scheusal, ich bin dein.
Stolzer Mann in Uniform,
stattlich,
mutig,
sinnlich.
Benebelst alle Frauen
Mit deinem Charme.
Ein Augenaufschlag, ein Lächeln,
und sie sind dein.
Haudegen,
Erscheinung aus Gold.
Wenn man den Blick nicht mehr wenden kann,
dann bist es wohl du.
Gedanken auf der Zunge,
Taten im Kanonenmeer,
bewundert,
bestochen,
geliebt,
getrennt.
Suche Abenteuer,
eine Nacht,
die Mädchen der Welt,
du hattest alle.
Große Worte über dich,
verhaltenes Kichern hinter der Hand,
Herzklopfen,
kein Wunder, bist ja du.
Haudegen.
Nicht halten, sondern haben.
Besitzen bis zur nächsten Schlacht.
Loslassen.
Vergessen.
Machst mir den Hof, Haudegen.
Stehst vor meiner Tür.
Blickst durch das Fenster.
Es war so kurz, was war so schnell.
Höhlenzauber.
Peitschenschlag
Mündet im Fluss der Wahrnehmungen
Haudegen
Warum bist du noch hier?
Besitzt doch bereits meine Unschuld.
Gelüstet es dir nach mehr?
Uniformknöpfe im Sonnenlicht
Reflektiert der Lichter Neid.
Wurzeln, die verhindern,
den Himmel zu erreichen.
Haudegen.
Den Körper als Gebot,
willig, schnell, zuckend.
Doch unberührt von allem
-bleibt mein Herz.-
Texte: it all belings to me :P
Bildmaterialien: Thommy Weiss/pixelio.de
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für all die, die sich in den Worten wiedererkennen. Ich schreibe für mich und euch.