Hey Leute! Ich heiße Summer , Summer Aniston und bin vor wenigen Tagen 18 geworden.Meine Freunde beschreiben mich als tollpatschig aber süß , dass freut mich immer wieder. Ich habe weißes Haar , ja das stimmt und ich mag es so , mal etwas ausgefallenes. Noch ein Grund warum mich meine Freunde als einfallsreich und „anders“ bezeichnen , das Wort „anders“ keine Ahnung was sie damit meinen.Ich bin mit mir zufrieden und das ist gut so. Ich weiß , vielleicht denkt ihr jetzt:" Oh ja wow , ein Mädchen erzählt ihre Lebensgeschichte , total langweilig."
Wenn ihr so denkt , muss ich euch leider enttäuschen , ich denke , dass was ich zu erzählen habe , ist außerordentlich spannender als eine "normale" Lebensgeschichte , wobei man kein Leben als "normal" bezeichnen kann. Jeder erfährt etwas Aufregendes in seinem Leben und gibt es unterschiedlich preis.
Naja , ich will jetzt auch nicht lange um den heißen Brei herum reden und euch vorschreiben , wie ihr euer Leben zu leben habt...
Alles fing an , als ich früh am Morgen aufgestanden bin , wie auch jeden Tag in der Woche , um mich für die Schule fertig zu machen. Es kam mir vor , wie morgendliche Rituale , die man schon lange mit sich herum tragen musste. Man fängt mit aufstehen an , geht dann ins Bad um sich zu waschen und anzuziehen , danach in die Küche um etwas zu frühstücken und dann gemütlich sein Brot für die Schule zu schmieren. Und alles endet mit dem Gang zur Schule.
Als ich vor meiner Schule an kam , hatte ich ein komisches Gefühl , welches mich glauben ließ , dass mich dieser Tag verändern würde. Ich hatte keine Ahnung warum , jedoch stimmte es..Wir bekamen unsere Deutscharbeiten zurück und so erstaunt ich war , sah ich trotzdem eine funkelnde zwei plus auf meinem Blatt sehen. So glücklich wie ich war , marschierte ich voller Stolz zu meiner besten Freundin Charly und legte ihr meine Arbeit vor die Nase.
"Wow , Sum. Eine zwei plus , hätte ich echt nicht erwartet" , meinte Charly erstaunt.
"Ja , ich auch nicht. Wenn das mit dem Glück so weiter geht, hüpfe ich nachher aus der Schule“, erwiderte ich mit einem breiten Grinsen.
Jedoch erwies sich der Rest des Tages, als ein langweiliger und gewohnter Tag in der Schule. Die gleichen Lehrer , die gleichen Schüler denen man tagtäglich über den Weg läuft. Wie froh ich doch war, dass ich wenigstens eine Ablenkung hatte und das war Charly. Ständig redete sie nur über ihren Freund, der sie ja so lieb behandelt und meint er würde alles für sie tun. In diesem Thema war ich der Champion, konnte immer mitreden und mich auch über andere lustig machen. Das war ein großes Hobby von mir. Mithalten und losplaudern!
Nach diesem langweiligen Schultag, natürlich bis auf meine Deutschnote, war ich heilfroh endlich nach Hause zu gehen und mich in meinen Stuhl fallen zu lassen. Kaum kam ich zur Tür hinein, brüllte meine Mutter aus der Küche:" Sum , es gibt Essen. Hast du Hunger?"
"Nein danke, ich esse später“, schrie ich aus dem Flur zurück. Nach dieser kurzen Unterhaltung ging ich in mein Zimmer und wollte mich nur noch entspannen, ich schmiss mich auf mein Bett und war nicht in der Lage etwas zu denken. Doch schnell überkam mich Langeweile, ich entschloss mich dazu, meinen Laptop anzuwerfen und etwas im Internet zu machen. Da kam mir die Idee, in diesen Chatroom zu gehen, den Charly vorhin erwähnt hatte. Schnurstracks war ich auf der Seite und wollte drauf los chatten. Zuvor musste ich mich Anmelden, mir einen "Username" ausdenken. Ich nahm nichts anderes als "Sum18“, die 18 da ich 18 Jahre alt bin. Kaum hatte ich mich eingeloggt, bekam ich mehrere Nachrichten an den Kopf geworfen. Ich ignorierte diese und konzentrierte mich auf den gesamten Chat, es wurde alles hin und her geschrieben, mal dieses Thema, mal ein anderes. Ich war ziemlich verwirrt, jedoch nur zuschauen wollte ich nicht. Ich begann zu schreiben. Nach ein paar gesendeten Nachrichten, vertiefte ich mich in den Chat. Kaum fünf Minuten später klingelte das Telefon , es war Charly , sie wollte sich mit mir treffen um mir ihren Freund vorzustellen , ich lehnte ab und meinte ich müsste Einkäufe für meine Mutter erledigen. Etwas betrübt verabschiedete sie sich und legte auf. Schnell widmete ich mich wieder dem Chat. Viel Neues wurde in der Zeit nicht geschrieben, jedoch viel mir ein gewisser User ins Auge. Er antwortete auf sämtliche Fragen, die man ihm stellte und dazu auch noch komplett offen. Er schien nett zu sein. Ich wollte wissen wer dieser Jemand ist. Ich begann mich näher mit ihm zu beschäftigen, schrieb ihn an und wollte herausfinden, warum er so offen zu allen ist. Zuerst begann ich ihn zu fragen, wie er überhaupt hieß, schnell bekam ich Antwort und laß den Namen: Stefan! Der Name gefiel mir von vorne rein, doch bevor ich ihm die nächste Frage stellen konnte, schrieb er:“ Und du?“
Ich zögerte ein wenig, doch schickte er meinem Namen. Es stelle sich heraus, dass er ihn mochte, ich war glücklich, fragte mich aber warum...“Warum sollte ich glücklich sein, dass ein Junge meinen Namen mag...“Es ließ mir keine Ruhe , ich konnte meine Augen nicht mehr von laptop wenden , ein Gefühl überkam mich , ich wusste jedoch noch nicht welches.Ich wollte jetzt nur noch mehr von Stefan erfahren , fragte ihn alles mögliche was mir einfiel. Ich fragte ihn nach seiner Familie aus, wo er wohnen würde und und und. Aber irgendetwas war komisch, er antwortete immer seltsam zum Beispiel , als ich ihn gefragt hatte wo er wohnt , kam die Antwort: In einem Haus an einem nahegelegenem Friedhof. Ich war etwas geschockt , ich würde nicht freiwillig in der Nähe eines Friedhofes wohnen wollen.Gruselig , echt! Es kam mir vor, als ob er mir etwas verheimlichen würde. Aber es in Betracht zu ziehen , ihn zu fragen ob er etwas hat , konnte ich nicht , das würde zu übereifrig und ungeduldig klingen , aber vergessen konnte ich ebenfalls nicht , es ließ mir einfach keine Ruhe. Nach etwas Bedenkzeit und Stille zwischen mir und meinen Tasten, konnte ich nicht anders und fragte ihn, ob mit ihm etwas los sei. Ich bekam keine Antwort. Ich fande es unfair, auf jede andere Frage antwortete er nur auf eine solche nicht.Er schrieb gar nichts mehr. Ich hatte Angst, war ich vielleicht doch zu aufdringlich? Oder hatte er keine Lust mehr mit mir zu reden?
Dieses Gefühl mehr von ihm zu erfahren verschwand.Ich musste mich jetzt erstmal etwas hinlegen und nachdenken, vielleicht antwortete er mir später, vielleicht war er grade nur weg, essen.Ich hoffte es so sehr. Es war schon merkwürdig , ich kam in diesen Chat und nicht allzu lange Zeit später , hatte ich ein Gespräch mit einem völlig Fremden , vor allem seltsam war es , dass ich ihn auf eine Art mochte , denn sonst würde es mich nicht stören , dass er mir nicht mehr antwortet. Aber dies tat es.Sehr sogar.Mit etwas Hoffnung blickte ich auf meinen Laptop , mit Enttäuschung , keine Antwort.Doch mich jetzt dort hinein zu steigern , brachte ja auch nichts , dachte ich mir.Ich schloss meinen Laptop und ging etwas essen , um diese ganze Sache zu vergessen.
Unten angekommen , hatte ich mir auch schon einen Teller mit Suppe aufgetan , wie ich es doch hasste , meine Mutter ist von Suppen besessen , jeden zweiten Tag rührte sie wild vor sich hin um neue Kreationen für eine leckere Suppe zu schaffen..Natürlich nur ihres Erachtens.
Wirklich Hunger hatte ich dann trotzdem nicht , schaufelte mit meinem Löffel die Suppe im Teller hin und her , ließ sie etwas herum schwappen , doch bekam einfach nichts runter. Hatte mich diese Sache mit Stefan doch so mitgezogen? Ich wurde sauer. Wie konnte er nur so drauf sein, erst einen auf liebes Kerlchen machen und dann nicht mehr Antworten…So etwas ist einfach nur unfair.
Ich stand auf, knallte meinen noch vollen Teller in das Waschbecken und stampfte in mein Zimmer. Ich wollte mich jetzt nur noch beruhigen, um dies zu tun, legte ich mich ins Bett und schnappte mir die nächstbeste Zeitschrift und blätterte in ihr herum. Meine Augen wurden schnell müde, ich machte es mir gemütlich und versuchte noch etwas weiterzulesen. Nach wenigen weiteren Minuten schlief ich gemütlich ein.
Am nächsten Morgen in der Schule wollte ich mich bei Charly für mein Benehmen gestern entschuldigen , leise meinte ich: Du , es tut mir leid , dass ich gestern so schnell auflegen musste , eigentlich musste ich gar nicht einkaufen , ich hatte mich zu sehr in den Chatroom vertieft , den du mir vorgeschlagen hattest , mir war gestern einfach total langweilig.Bitte verzeih mir Charly“.
Doch sie schenkte mir keinen Blick und ging weiter.
Ich war besorgt und versuchte es erneut , in der Pause ging ich im Schnellschritt zu ihr und hielt sie fest bevor sie abhauen konnte. Etwas energisch sagte sie : Man , dass war echt fies von dir , mich sitzen zu lassen , nur wegen eines Chats!“
Sie drehte sich von mir weg und riss sich los.
„Hey es tut mir doch Leid , mir war einfach zu langweilig um irgendwo hinzugehen.Bitte , verzeih mir , wie kann ich das wieder gut machen?“ , erwiderte ich.
„Tja , dass musst du dir schon alleine ausdenken!“ , meinte sie und kehrte mir erneut den Rücken zu.Ohne , dass ich etwas weiteres sagte , ging sie los.Und schien sehr bedrückt.
Ich fühlte mich schlecht , schlürfend ging ich in meinen Kurs und wollte den Tag nur noch hinter mich bringen.Während meine Lehrerin uns eine Aufgabe stellte , war ich in Gedanken damit beschäftigt mir etwas auszudenken , was Charly aufheitern könnte.Nach mehreren Überlegungen hatte ich mich entschlossen , ihr nach der Schule ein Eis bei ihrem Lieblingsstand zu spendieren.
Kaum hatte es zum Schulende geklingelt , versuchte ich rasch Charly daran zu hindern , sich auf ihr Fahrrad zu schwingen.Aus der Ferne rief ich: Hey , Charly bitte warte , ich habe eine Idee.Bitte bleib da!“
Charly drehte sich um und sah mich im vollen Tempo anrennen.Mit hochgezogener Augenbraue meinte sie : Ach , so schnell? Nadann , was hast du vor?
„Komm mit!“ , forderte ich sie mit einem Grinsen auf.
Sie schloss ihr Fahrrad wieder ab und wir wanderten los.
Auf dem Weg hoffte ich sehr darauf , dass Charly mir verzeihen würde , ich meine es war dumm von mir , das gebe ich zu , sie würde mich auch nicht sitzen lassen nur um zu chatten , aber irgendwie , hatte es ja auch was , mit ihm zu chatten.Oh nein! Ich darf nicht wieder anfangen an Stefan zu denken.Ich muss das vergessen.
Um mich abzulenken fragte ich Charly : Was habt ihr denn gestern noch so gemacht?“
Schnell antwortete sie :“ Eigentlich nicht so viel , wir haben am Abend noch ein Film geschaut und dann ist er gegangen.“
„Achso okay , schau wir sind da!“ , teilte ich ihr mit ,“ An deinem Lieblingsstand“.
Als ich zu ihr schaute , sah ich in ihrem Gesicht ein kleines Lächeln , anscheinend war sie froh , dass ich sie hier hingebracht hatte. Das freute mich sehr , um die Laune nicht zu vertreiben fragte ich sie :“Welches Eis möchtest du , ich spendiere eins?“
Kaum sprach ich zu ende , antwortete sie mit Erdbeer. Ich konnte es eigentlich ahnen , sie liebt Erdbeereis über alles.
Während sie sich einen Sitzplatz am Tisch suchte , kaufte ich ihr eine Kugel Erdbeereis , als ich zu ihr zu gehen wollte , rief jemand aus der Ferne: Ey! Stefan komm wieder zurück!
Ein Blitz durchfuhr mich , ich zuckte zusammen und merkte wie die Erinnerungen hochkamen. Ich wollte mich umdrehen und diesen Stefan erblicken , doch traute mich nicht. Aber hier zu warten und mich nicht zu rühren konnte ich auch nicht , schließlich wartete Charly schon auf ihr Eis.
Ich nahm meinen Mut zusammen und drehte mich um , gespannt schaute ich mich um , doch hier war niemand anderes als ein Paar Männer die schon vor uns da waren und natürlich Charly.Ich seufzte auf , einerseits hätte ich ihn gerne gesehen , andererseits auch nicht , da ich zu nervös war.
Mit dem Eis in der Hand ging ich etwas zittrig zu Charly , setzt mich neben sie und übergab ihr das Eis.Während sie ihr Eis schlürfte sah sich mich komisch an und fragte: Sum , du siehst blass aus , hast du irgendetwas?“ Sie legte ihr Hand auf meine Schulter.
„Nein , alles ok. Danke der Nachfrage“ , versuchte ich mit einem Lächeln zu antworten. Doch mir gar nicht zu mute , ich hätte ihr gerne erzählt , was gestern im Chat los war.Aber sie jetzt damit nerven und zu riskieren , dass wir wieder Streiten würden , wollte ich nicht.Ich nahm mir vor Stefan endlich mal zu vergessen , obwohl es mir schwer fiel , denn auch wenn wir nur miteinander geschrieben hatten , strahlte er etwas aus , welches ich noch nie zuvor wahrgenommen hatte.
„Ich mache mich nur noch selbst verrückt!“ , murmelte ich vor mich hin „Ich muss ihn vergessen.“
„Hm? Was meinst du Sum?“ , fragte sie mich als sie nur noch an ihrer Waffel rumknabberte.
„Nichts , nichts , schon gut , ich war wohl grade am Träumen“ , meinte ich und wollte mich rausreden.
Au weia , ich hoffe sie hat nichts gemerkt.Ich will ihn doch vergessen und nicht über ihn reden und schon gar nicht mit Charly , sie macht aus allem eine Geschichte , darauf habe ich jetzt keine Lust.
Ich atmete tief ein und wieder aus , ich sollte mich echt nicht davon runterziehen lassen schon gar nicht von einem Jungen den ich kaum kenne.
Um mich abzulenken fragte ich Charly :“ Und hat's geschmeckt?“
„Klar und wie , danke Sum , ich glaub nun ist alles wieder gut“ , erwiderte sie mit einem Lächeln und umarmte mich liebevoll.
Nach ihrer Umarmung erging es mir etwas besser , doch dieses schien nicht lange anzuhalten , kaum nahm sie ihre Arme von mir weg , merkte sie an:“ Du ich muss jetzt los , ich sollte eigentlich schon nach der Schule nach Hause kommen.Wir bekommen heute Besuch von meinem Onkel.Ich danke dir noch mal für das Eis , das tut echt gut.
Etwas betrübt meinte ich:“ Oh , naja gut. Viel Spaß“.
Schon im Rennen rief sie :“ Danke , wir sehen uns dann in der Schule!“
Ich blieb noch eine Weile sitzen , packte mich dann aber zusammen und ging nach Hause.Zu meinem Glück fing es auch noch an zu regnen, zum Glück hatte ich in meiner Tasche einen Regenschirm parat.Angekommen , erwartete mich schon meine Mutter. Im ärgerlichen Ton teilte sie mir mit:“ Na , wo warst du denn jetzt schon wieder , ich habe mir Sorgen gemacht und dann auch noch bei dem Unwetter!?“
„Ich war nur mit Charly Eis essen.Reg dich ab!Und bitte , lass mich jetzt etwas in Ruhe ich bin nicht in Stimmung um zu diskutieren!“ , brüllte ich zurück.
Dumpf ging ich in mein Zimmer und knallte die Tür zu.Ich warf mich auf mein Bett , schmiss meine Tasche in die Ecke und zückte meinen Laptop hervor.Jedoch an den Chatroom , dachte ich im Moment gar nicht.Ich war einfach nur sauer , fragte mich selber auch warum.Wohlmöglich einfach nur ein stressiger Tag.
Ich hörte ein Paar Lieder und lehnte mich zurück , schloss die Augen und wollte vergessen.Doch nicht mal zwei Minuten später sah ich diese Szene wieder in meinem Kopf: „Stefan , komm wieder zurück!“
Ich schrak auf und meine Augen öffneten sich blitzschnell.Oh nein , nicht schon wieder , dachte ich. „Ich will es endlich vergessen , dass kann doch nicht so schwer sein“! , schrie ich und boxte in mein Kissen.
Ich schüttelte verneinend den Kopf , so geht das nicht , ich bemerkte wie mir etwas schwindelig wurde , diese ganze Sache plättet mich vollkommen. Bevor ich mich jetzt noch weiter stresse und fertig mache , muss ich wohl oder übel erneut in den Chatroom gehen.Doch mich überkam ein weiteres Gefühl , es war Angst.Fragen gingen mir durch den Kopf.Soll ich wieder in den Chatroom gehen , vielleicht fühle ich mich dann ja besser?Soll ich dann wieder mit Stefan Kontakt aufnehmen und ihn fragen , was gestern mit ihm los war? Sollte ich ihn fragen , ob er in meiner Gegend wohnt und ob er derjenige ist , der vorhin von einem Jungen gerufen wurde?
Ich wusste nicht , was ich tun sollte. Ich war verzweifelt und fühlte mich alleine..
Tag der Veröffentlichung: 08.05.2010
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