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Grenzen.

Was immer gleich bleibt, sind die Grenzen. Als Kind sah ich zum entfernten Waldrand und wusste: Eines Tages weiß ich, was dort hinter liegt. Wir wohnten im Odenwald mit seinen Hügeln und engen Tälern, der Horizont war ebenso nah wie der nächste Waldrand, weit blicken konnte man dort nicht. Die Grenzen waren nah und erreichbar. Irgendwann.


Wir gingen oft spazieren in der Zeit, streiften Waldränder, durchbrachen sie, setzten Fixpunkte wie Knoten in einem neuronalen Netz. Vom Zimmerfenster meiner Schwester aus sahen wir hinter dem Neubaugebiet den Funkumsetzer auf einer kleinen grünen Wiese direkt vor einem Waldrand. Mein Vater hatte mir schon oft erklärt, dass der hohe Mast, an dem wir an dem ein oder anderen Sonntag vorbei gingen, und der auf einer weiten, großen grünen Wiese stand, die sich in unendlich scheinender Ferne ins Tal beugte, genau der Umsetzer war, den man von zu Hause aus sehen konnte. Ich wusste das. Ich glaubte es aber nicht sofort. Die Wiese schien von unserem Haus aus so klein, ebenso der Umsetzer. Und das Haus war so groß (jedenfalls ein Vielfaches unserer

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 21.11.2008
ISBN: 978-3-7554-7836-2

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