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Als ich starb!


Hallo ich bin Steffanie Becker und ich möchte euch heute erzählen wie ich starb!

Es war der 6. Februar 1913 und die Zeitungen waren immer noch voll von dem im Dezember 1912 geschehenen Untergang der Titanic also lies ich die Zeitung wie so oft in letzter zeit geschlossen, übersah dabei allerdings eine wichtige Mitteilung an die Bürger von Kellys,
Der wie folgt lautete:
Entführte Kinder Tod aufgefunden Mörder immer noch auf freiem fuß!!

Doch ich sollte noch früh genug davon erfahren.
7. Februar 1913 Ich stand auf machte mich und die kleine cindy gehfertig für den Morgenspaziergang so wie jeden Tag, nach dem Frühstück zog ich meine Schuhe an und packte cindy in den Kinderwagen.
Als wir so die Straße entlang gingen kam mir irgendwas komisch vor denn sonst waren um diese zeit alle Mütter mit ihren Babys unterwegs gewesen doch an diesem Tag war es wie ausgestorben, ich ging trotzdem weiter und da kam mir dann doch noch jemand entgegen es war Christin die wie sie mir erzählte nur draußen war weil sie mit ihrer kleinen zum Arzt musste.

Sie erzählte mir von dem Zeitungs- Artikel und ich lief wie von der Tarantel gestochen nachhause um die Türen zu verschließen.
Als am selben Abend mein Mann von der arbeit nachhause kam (wo er in letzter zeit sehr häufig war) erzählte ich ihm davon und er meinte zu meiner Verwunderung ich sollte mich nicht so aufregen!

10. Februar seit drei Tagen war ich nicht mehr an der frischen Luft selbst die fernster zu öffnen verursachte bei mir Albträume wir saßen nur rum und meinen Mann bekam ich nun noch seltener zu sehen aber zu mindestens brachte er Einkäufe mit wenn er kam der Zeitung nach waren es nun schon acht baby- Leichen doch nun wurden sie nicht mehr entführt sondern sie wurden bei sich zu hause einfach in ihren Betten Tod aufgefunden ohne das die Eltern etwas mitbekommen hätten man sah Bilder in der Zeitung die einen kalten Schauer bei mir auslösten.

Die kleinen blassen Körperchen mit großen blauen Würgemalen um den hals wie sie in ihren betten lagen als schliefen sie es tat weh diese Bilder anzusehen und doch konnte ich meine Augen nicht davon lassen!

27. Februar Die tage vergingen und vier weitere Babys starben, wieder wurden Bilder abgedruckt und wieder musste ich sie mir ansehen, ob ich wollte oder nicht.

Mein leben wurde nur noch von der angst bestimmt und ich wünschte mir manchmal ein wenig mehr Mitgefühl und Unterstützung von meinem Mann doch er kam späht nachts nachhause, angetrunken und legte sich einfach ohne etwas zu sagen neben mich, stand früh wieder auf u zu gehen mir viel auch auf das er neuerdings immer einen alten hässlichen schal trug wenn er ging aber wenn er wieder kam warf er ihn immer in die Waschmaschine um ihn am nächsten tag wieder mitzunehmen

Wenn man ihn darauf anspricht antwortet er immer nur kurz und bündig „der stinkt von der arbeit“.

5. März 1913 langsam beruhigte sich die Lage seid über einer Woche wurde kein Kind mehr getötet. Und wenn noch eine Woche vergehen würde, würde ich mich wieder hinauswagen.
Abends dachte ich ein Geräusch im vorgarten gehört zu haben und ging hinaus lies dabei aber cindy in ihrem Zimmer alleine da ich der Meinung war es wäre mein Mann als die Tür sich öffnete und niemand draußen stand wurde ich panisch und stürzte die Treppen hoch gleichzeitig flehte ich um das leben meiner Tochter....


Mein Mann stand mit dem rücken zur Tür am Kinderbett und ich stöhnte ein atemloses aber erleichtertes Gott sei dank heraus.

„mit Gott hat das nichts zu tun“. Er drehte sich um und ich sah ein dreckiges krankes lachen, mit einem Satz war ich beim bett und da lag sie wie ein schlafender Engel.

Blass mit dem alten hässlichen schal meines Mannes um den hals im selben Moment hatte ich die Maasleiste meiner Tochter in der hand, drehte mich schwungvoll um und schlug solange auf Christian ein bis er sich nicht mehr bewegte dann nahm ich vorsichtig cindy aus dem Bettchen ging runter ins Wohnzimmer rief die Polizei und Christin die vor kurzem selbst ihr baby an meinen Mann verloren hatte. Als sie und die Polizei eintrafen saß ich vor dem Telefon auf dem Boden, auf den ich niedergesunken war nach dem ich meine anrufe gemacht hatte.

Eine stunde versuchte man mir meine Tochter zu nehmen bis mir ein Arzt schließlich eine Beruhigungsspritze gab und mich zum aufgeben zwang.

13.März Die Beerdigung von cindy war klein ein paar läute kamen, weinten, beteten und gingen wieder, mein Mann kam ins Gefängnis und wurde wegen Mordes an nicht weniger als zweiunddreißig Babys zum tote am strick verurteilt!

Und Trotzdem ist es mir egal obwohl es das nicht sein sollte, ich sollte mich freuen, sollte Rachegefühle haben, sollte schreien und toben, doch ich kann nicht ich kann die Bilder nicht vergessen, kann nicht essen, nicht schlafen, kann nichts mehr fühlen oder auch nur morgens aufstehen.
Ich sitze jeden tag bloß noch neben dem Kinderbett und weine und möchte nur noch sterben!

Diese Toten kleinen Körperchen weiß wie Schnee, mit den leicht bläulichen abdrücken eines Schals um die kleinen Hälse, die Augen weit aufgerissen als hätten sie einen schrecklichen Geist gesehen!

Das alles wird mich bis zu meinem Tod begleiten, diese Bilder werden mich auf ewig verfolgen!

18. August 1915 Vier Gerichtsverhandlungen, zwei besuche. In zwei Jahren hat Christian mich nicht einmal angesehen, konnte mir nicht einmal in die Augen sehen dieser elendige Feigling, und zum ersten mal seid dem Tod meiner Tochter verspürte ich wieder ein Gefühl, es war Hass, Hass den ich schon lange hätte empfinden sollen.

Ich wollte ihn hängen sehen, ich wollte sehen wie sein hals sich zuschnürt, seine Augen aus den Höhlen Platzten und er langsam aufhört zu zucken.
Das und nichts anderes wollte ich sehen nun brach alles aus mir heraus und ich konnte es nicht mehr hallten, mitten im Gerichtssaal schrie ich los „Du dreckiges, mieses, verlogenes, Arschloch, schau mir wenigstens in die Augen wenn du mich schon nicht um Verzeihung bittest“!

Seit dem habe ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt und habe es auch zukünftig nicht vor.

22. Januar 1916 Es war soweit, der Tag der Abrechnung war gekommen gleich würden sie ihn Hängen und wir alle würden dabei zusehen und es genießen.
Christian wurde herausgeführt wir alle saßen auf Klappstühlen und erwarteten die bevorstehende Genugtuung, eine art überhöhte Bühne war aufgebaut worden sie enthielt eine gut zu durchblickende Falltür die durch einen Hebel links davon ausgelöst wurde.
Darüber war ein strick aufgehängt worden der gut und fest geknotet aussah ich hoffte insgeheim das es sehr lange dauern würde!
Christian wurde auf die Bühne unter den strick und auf der Falltür Platziert so das alle Gäste auch gut sehen und nichts übersehen würden.

Ich war mir sicher das es mir besser gehen würde währe es endlich vorbei doch als der Hebel klickte, die Falltüre nach unten klappte und er gut sichtbar vor uns herzuckte und um sein leben Kämpfte drehten sie sich alle weg nur ich nicht ich konnte nicht, denn in diesem Moment wurde mir etwas bewusst, nein uns allen wurde etwas bewusst.

Wir hatten uns so sehr auf etwas gefreut wofür wir ihn abgrundtief hassten, wir hatten ihn dafür gehasst was er unseren Kindern angetan hatte und brachten ihn an den Galgen.
Waren wir jetzt nicht genau so wie er? Nein sagte ich mir er hängt weil er unschuldige Kinder umgebracht hatte als sie sterben mussten hat er sich auch nicht diese frage gestellt also soll er ebenfalls sterben! nach etwa drei Minuten war es dann endlich vorbei und alle erhoben sich, außer mir. Ich blieb noch und wartete noch einen Moment, als alle weg waren ging ich zu Christian beugte mich über sein Blasses Engelgleiches Gesicht mit den Aufgerissenen Augen und den Blauen Würgemalen am hals und flüsterte „Nein, mit Gott hat das wirklich nichts zu tun“! Dann ging ich und kam nie wieder.

Er wurde auf einem Sträflings Friedhof begraben aber ich war nie da und weiß daher nicht wo er liegt!

5. März 1917 Cindy ist jetzt seit vier Jahren Tod und ich habe wirklich versucht darüber hinweg zu kommen aber ich schaffe es nicht ich gehe in ihr Zimmer setze mich in den Schaukelstuhl neben ihrem Bettchen und summe ein Schlaflied dabei lehre ich eine Tasse stechapfeltee und halte ein Bild meiner kleinen Süßen Cindy Olivia Becker in den Händen und schlafe Selig ein...


Dies war mein Leben und mein Tod.

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Tag der Veröffentlichung: 05.11.2010

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