Bookrix , oder wie ich lernte die Bombe zu lieben
Es war einmal…eine Internetplatform, die ich durch reinen Zufall entdeckte. Wow. Dort konnte man seine Bücher veröffentlichen und auch andere Bücher lesen, alles völlig kostenlos und auf einer Oberfläche, die ihr Hauptmerk den Autoren widmete. Schlaraffenland?
Irgendwie schon. Einmal angefüttert, guckte ich hier und da. Fand falsche Freunde, ein paar echte und war auch das Ziel von Angriffen. Doch die Plattform blieb dieselbe: eine Seite, auf der sich Autoren und Leser treffen konnte, reden, austauschen…
Auch mal anfeinden, klar. Denn wenn ästhetische Lyrik oder gar anspruchsvolle Kurzgeschichte auf niedere Erotik, nahe dem pornografischen Sektor, trifft, dann entstehen Spannungen.
Doch immer blieb es eine Seite, auf der dem Autor das Hauptaugenmerk galt. Daher war der Familienfilter, der in seiner Absurdität kaum zu übertreffen ist, auch irgendwann von allen Seiten – wenn nicht akzeptiert – so doch wenigstens frustriert hingenommen. Ich glaube, fast jeder Horror- und Erotikautor hat es einfach müde über sich ergehen lassen. Dafür waren die Vorteile einfach zu groß: eine Community mit einem Forum, Gruppen und vor allem Profile, auf denen man sich darstellen konnte: Wow! DAS gibt es so nirgends.
Der Verdacht, dass sich der Vatikan eingekauft hat, lag schon damals nahe. Dieser ist jetzt aber vom Tisch.
Hier werden zuhauf Minderjährige mit der Werbung für Rentenfonds, Autofinanzierungen, Partnersuche und … konfrontiert. He, wo ist DA der Filter??? Ich will ein Buch lesen und bekomme – nebst der Werbung für unaussprechliche Produkte – Empfehlungen für ‚Fick mich‘ Literatur – sofern sie diesen Namen verdient. Hey, ehrlich, selbst auf Amazon sind die Vorschläge ausgereifter. *kopfschüttel
Es war einmal – eine Plattform für Autoren und Leser. Und sollte sie nicht gestorben sein, so sendet sie noch heute Werbung…
Impressum
Texte: Sissi Kaiserlos
Bildmaterialien: Google
Tag der Veröffentlichung: 30.04.2013
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