Hessen liegt, für den, der es nicht weiß, in der Mitte von Deutschland.
Nachdem Ingenieure des Institut Géographique Nationale (IGN) den neuen geographischen Mittelpunkt Europas mit Meerholz bei Gelnhausen neu festgelegt haben, ist es nun amtlich: Hessen ist auch der Mittelpunkt Europas.
Nun, die größte Stadt in Hessen ist nun mal Frankfurt am Main und ihr widme ich diese Geschichte.
Mit ihren über 660.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt Hessens und die fünftgrößte Stadt Deutschlands. Die Europäische Zentralbank, die Frankfurter Wertpapierbbörse, die Deutsche Bundesbank und die Frankfurter Messe haben hier ihren Sitz.
Und dann erst der Flughafen, einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas.
Wir haben in Frankfurt den Römer, das Goethehaus, die Paulskirche – hier tagten von 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung Deutschlands. Das ist doch mal was.
Alles hat hier Tradition.
In Frankfurt steht der Europaturm, der einzige Fernmeldeturm der Stadt.
Fragen sie mal einen Frankfurter nach dem Fernmeldeturm. Niemand nennt den so.
Liebevoll Ginnheimer Spargel genannt, weil er halt wie das Gemüse aussieht.
„Ja, sag es doch gleich, das de zum Ginn´mer Spaschl willst, gell.“
Un bei all der Tradition wolle doch tatsächlich eifrige EU-Kommisare aus Brüssel 2007 den Namen für das "Stöffche" verbiete. Man stell sich des e mol vor.
Die meine doch tatsächlich, man dürfe de Name „Wein“ nur noch verwende, wenn des Getränk aus Weintraube hergestellt würd. Das de Appel kei Weintraub is, wisse mir sowieso, un das der Ebbelwoi kein Wein is, wisse mer auch. Darüber könne mir diskutiere, so viel mir wolle, doch Ebbelwoi is a Stück Kultur.
Das Stöffche im Bembel gehört zu Hessen wie Goethe oder der Frankfurter Römer, da sind sich alle Hesse einig. Wo doch auch Karl der Große schon Ebbelwoi getrunke und sogar selbst hergestellt hat.
Wenn man in einer Ebbelwoi-Kneipe sitzt und sich „n`Bembel mit 2 Gläsern , dazu „ n`Handkäs mit Musik“ oder „Rippche mit Kraut“ bestelle möcht, kann das doch net in Zukunft heiße: „Ich hätte gerne eine Karaffe mit vergorenem Apfelsaft, 2 Gläsern, einer Portion Rippchen mit Sauerkraut für mich und der Gattin einen Handkäse, schön angemacht mit reichlich Zwiebeln in Öl. Bitte dazu für jeden noch eine Scheibe Brot:“
Nee, da sin mir Hesse uff die Barrikade gange.
So geht das net.
Unsere Kommisare in Brüssel könne sich en Kopp mache, wie se wolle.
Ebbelwoi, der Name muss bleibe.
Irgendwann habe die des dann auch eingesehe. Da dun die gut dran, denn mit de Hesse is net zu spaße, die hätte gekämpft für ihr Stöffche.
Nun könne se sich beruhigt zurücklehne.
Die Hesse bestelle nu weiter irn Bembel, und was is drin, „Ebbelwoi.“
Na denn man Prost.
Für alle, die der hessischen Mundart nicht mächtig sind, erfolgt hier die Übersetzung in ein für alle verständliches Deutsch:
Hessen liegt, für den, der es nicht weiß, in der Mitte von Deutschland.
Nachdem Ingenieure des Institut Géographique Nationale (IGN) den neuen geographischen Mittelpunkt Europas mit Meerholz bei Gelnhausen neu festgelegt haben, ist es nun amtlich: Hessen ist auch der Mittelpunkt Europas.
Nun, die größte Stadt in Hessen ist nun mal Frankfurt am Main und ihr widme ich diese Geschichte.
Mit ihren über 660.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt Hessens und die fünftgrößte Stadt Deutschlands. Die Europäische Zentralbank, die Frankfurter Wertpapierbbörse, die Deutsche Bundesbank und die Frankfurter Messe haben hier ihren Sitz.
Und dann erst der Flughafen, einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas.
Wir haben in Frankfurt den Römer, das Goethehaus, die Paulskirche – hier tagten von 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung Deutschlands. Das ist doch mal was.
Alles hat hier Tradition.
In Frankfurt steht der Europaturm, der einzige Fernmeldeturm der Stadt.
Fragen sie mal einen Frankfurter nach dem Fernmeldeturm.
Keiner nennt den so.
Liebevoll Ginnheimer Spargel genannt, weil er halt wie das Gemüse aussieht.
„Ja, sag es doch gleich, das de zum Ginn´mer Spaschl willst, gell.“
Und bei all der Tradition wollten doch tatsächlich ganz eifrige EU-Kommisare aus Brüssel 2007 den Namen für das Stöffche verbieten. Man stelle sich das einmal vor.
Sie meinten doch tatsächlich, man dürfte den Namen „Wein“ nur noch verwenden, wenn das Getränk aus Weintrauben hergestellt würde. Der Apfel ist keine Weintraube, somit ist der Apfelwein auch kein Wein. Darüber könne man diskutieren, so viel man wolle, doch Apfelwein ist ein Stück Kultur. Das Stöffche im Bembel gehört zu Hessen wie Goethe oder der Frankfurter Römer, da sind sich alle Hessen einig. Wo doch auch Karl der Große schon Apfelwein getrunken und sogar selbst hergestellt hat.
Wenn man in einer Apfelwein-Kneipe sitzt und sich „n`Bembel mit 2 Gäsern , dazu „ n`Handkäs mit Musik“ oder „Rippche mit Kraut“ bestelle möcht, kann das doch nicht in Zukunft heißen: „Ich hätte gerne eine Karaffe mit vergorenem Apfelsaft, 2 Gläsern, einer Portion Rippchen mit Sauerkraut für mich und der Gattin einen Handkäse, schön angemacht mit reichlich Zwiebeln in Öl. Bitte dazu für jeden noch eine Scheibe Brot:“
Nein, da sind die Hessen auf die Barrikaden gegangen.
So geht das nicht.
Die Kommisare in Brüssel können sich einen Kopf machen, soviel sie wollen.
Apfelwein, der Name muss bleiben.
Irgendwann haben die das dann auch eingesehen. Da tun sie gut dran, denn mit den Hessen ist nicht zu spaßen, die hätten für ihr Stöffche gekämpft, koste es was es wolle.
Nun können sie sich beruhigt zurücklehnen.
Die Hessen bestellen weiterhin ihren Bembel, und was ist drin, Apfelwein.
Na denn Prost.
Texte: © 2009 sissi kallinger
Tag der Veröffentlichung: 17.08.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Eine Hommage an die Stadt Frankfurt/Main und ihr Stöffche