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Lieber Lukas
Alles Gute zum Geburtstag erstmal. Ich möchte dir gerne etwas über deine Schwester Anna erzählen. Mama und Papa haben dir nie viel über sie erzählt, weil sie dachten, das du es nicht verstehen würdest. Aber ich denke, das es besser ist, wenn man dir mehr erzählt, weil es dann nicht nur ein Namen ist, sonder auch ein Person dahinter steht. Mit der du dich verbunden fühlst und du würdest dann auch besser verstehen, warum ich immer noch nicht viel mit unseren Eltern spreche.
Früher dachte ich immer ich würde Anna hassen, dann nach ihrem Tod dachte ich, ich würde unser Eltern hassen. Dieser Ansicht bin ich zwar nicht mehr, aber ich bin immer noch der Meinung sie sind nicht ganz unschuldig, denn ich bin sicher wenn Mama und Papa sie etwas früher ins Krankenhaus gefahren hätten wäre sie nicht gestoben, aber wahrscheinlich rede ich mir das nur ein um jemanden zu haben, dem ich die Schuld geben kann, das sie gestoben ist. Früher als sie noch lebte, dachte ich immer ich kann ohne sie leben, aber als sie tot war, war ich mir sicher das ich am liebsten mit ihr Gestoben wäre. Ich konnte Nächte lang nicht schlafen und dachte immer wieder daran, wie Anna als sie noch Baby war Mitten in der Nacht angefangen hat zu schreien und erst wieder ruhig war als wir alle bei ihr im Zimmer waren und später als sie älter war und immer zu mir ins Bett gekommen ist. Ich dachte auch daran wie es war als sie Stunden lang immer im Garten gesessen hat und einfach die Bäume, die Blumen und das Gras angestarrt hat. Auch dacht ich daran wie sie oft den ganzen Tag lachen konnte und selbst wen etwas trauriges geschehen war, fand sie dar in immer das Positive. Ich finde auch, das du und Anna viele dinge gemeinsam habt, es sind zu viele um sie aufzuzählen, aber eure größte ist, das ihr immer da war wenn ich euch gebraucht habe. Aber natürlich hab ihr auch unterscheide, der größte ist das Anna so zerbrechlich, klein und zart war und du nicht auch ist ein sehr positiver Unterschied, und zwar ich musste bei dir nie die Angst haben, das ich dich an irgendeinem Morgen tot in deinem Bett finden würde. Diese Angst, die Mama und Papa immer um sie hatten, machte mich fertig und ich wollte nur das es aufhört, deswegen wollte ich wahrscheinlich, das sie stirbt. Ich konnte es nicht mehr ertragen und an stad mir das einzugestehen, sagte ich mir immer das ich Anna hassen würde. Später nach dem sie tot war, gingen unsere Eltern schnell wieder ihren Weg und Liesen mich allein in meiner Trauer, Angst und Einsamkeit. Ich war verloren und hab nur noch vor mich hingelebt ohne wirklich zu leben. Ich verschloss mich vor ihnen und fing an sie im stillen zu hassen, weil sie sich nie sorgen machten, oder versuchten zu mir durch zu dringen. Erst als du auf die Welt kamst, hatte ich wieder jemanden der mich braucht. Aber das Verhältnis zu unsern Elter wurde immer schlechter und schließlich verachtete ich sie nur noch und war mir sicher, das ich wenn du nicht wärst, sofort gegangen wäre. Damals war ich mir sicher, das ich unser Eltern nicht brauchen würde, aber eigentlich war ich nur traurig und verletz, dadurch das sie mich nicht brauchten. Ich war immer Einsam zuhause, aber auch unter anderen Menschen, außer du warst da. Ich war immer glücklich wenn ich dich sah.
Ich hoffe du verstehst jetzt warum ich damals an meinem 18 Geburtstag aus gezogen bin.
Liebe Grüße
Robin

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Anna und Lucas

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