Cover

Prolog


Ich bin Regina, genannt Regi, 15 Jahre alt und schwer verknallt, in Tobi, den süßesten Jungen in unserer Schule. Ich bin normalerweise nicht schüchtern aber wenn ich mit ihm sprechen will wird meine Kehle immer ganz trocken und ich bekomm kein Wort raus. Ich hoffe jetzt schon seit zwei Jahren, dass er den ersten Schritt macht. Außerdem wäre da noch meine beste Freundin Lisa, wir kennen uns seit der ersten Klasse und sind unzertrennlich oder besser, wir waren es bisher. In letzter Zeit hängen wir viel seltener zusammen ab und interessieren und auch mehr für Jungs als für Barbies und Pferde. Tja, so ist das halt in der Pubertät. Jetzt aber mal los mit meiner Geschichte, ich werd euch nicht mehr länger auf die Folter spannen.

Eins


Heute, am ersten Schultag nach den Ferien gab es mal wieder viel zu lachen. Aber ausnahmsweise mal nicht über mich. Sondern über IHN. Ja, ich rede von ihm, er, für den mein Herz schlägt, mein heimlicher Schwarm. Schon gleich als er heute morgen in die Klasse kam fing es an. Zuerst haben sich noch alle auf die Zunge gebissen (also ich und Lisa zumindest). Aber dann fingen alle gleichzeitig an zu lachen. Tobi, der sonst immer top gestylte Haare hatte, sah aus wie frisch aus dem Bett gekrochen. „Verschlafen.“, das war seine kurze Antwort. Dann kam auch schon Frau Rheiner, unsere Geschichtslehrerin. Auch sie guckte Tobi kurz verwundert an, ging dann aber weiter zum Lehrertisch. Dort angekommen knallte sie einen Stapel Blätter auf den Tisch. Ich hoffte, dass ich diesmal nicht wieder eine der schlechtesten Arbeiten hatte, denn wenn das so weiterging mit meinen schriftlichen Noten konnte ich bald in der Gosse wohnen. Meine Eltern kennen da kein Wenn und Aber. Als meine Arbeit dann auf meinem Tisch lag war ich verblüfft. In den ersten drei Aufgaben hatte ich die volle Punktzahl und als ich dann auf die zweite Seite sah hatte ich in einer Aufgabe sogar Extrapunkte bekommen. Bestimmt für meine unglaubliche Kreativität, die besonders in Geschichte hilfreich war (wie ihr seht, liebe ich die Ironie). Aber dann sah ich, dass es nicht meine Arbeit war, sondern die des Klassenstrebers Mike, den alle hassten. Mir war das total peinlich und ich schlich zu Mikes Platz um ihm die Arbeit zu geben. Aber er saß nicht an seinem Platz. Er war auch nicht im Klassenraum. Ich meldete mich bei Frau Rheiner ab und ging ihn suchen. Denn wenn ich seine Arbeit hatte, würde er bestimmt meine haben.

Als ich auf den Schulhof trat, blendete mich zuerst die Sonne total und ich konnte nichts sehen. Dann sah ich Tobi, er saß einsam auf einer Bank am Rande des Schulhofs. Ich fragte mich kurz, warum er da saß, suchte dann aber weiter nach Mike. Plötzlich sah ich ihn. Er saß zusammengekauert in einer Ecke das Schulhofs und es sah aus als ob er weinte. Als ich ihn antickte schrie er mich sofort an: „Geh weg du blödes Gör! Ich hab ne scheiß Arbeit geschrieben also lass mich in Ruhe!“ Ich versuchte ihn zu beruhigen und sagte: „Bist du dir sicher, dass es deine Arbeit ist?“ Zuerst schaute er mich etwas komisch an als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte aber dann guckte er auf seine Arbeit und sagte: „Oh stimmt, das ist deine. Du hast ne 3-. Und wo ist dann meine?“, fragte er und guckte ziemlich verdutzt.
„Hier! Frau Rheiner muss uns wohl irgendwie vertauscht haben. Auch wenn das fast unmöglich ist bei dir mit deinem Einser-Schnitt und meinen total miesen Noten.“
„Oh, danke! Ist schon komisch. Ich frag mich wirklich ob diese Frau noch alle Tassen im Schrank hat...“,antwortete er und konnte fast schon wieder lachen.
„Das frag ich mich manchmal auch. Ich meine: Warum gehen wir in der letzten Geschichtsstunde vor der Arbeit in das städtische Museum?“, spielte ich auf ihre komischen Angewohnheiten an.
„Ja, genau! Ich glaube wir sollten jetzt wieder reingehen sonst suchen die uns noch und vermuten, dass wir was miteinander haben.“ Das war tatsächlich nicht sehr unwahrscheinlich bei unserer Klasse, sie meinten sogar einmal, dass ich mit Max, dem hässlichsten Typen der Schule, zusammen war, weil ich kurz mit ihm gesprochen hatte.
„Gute Idee, am besten gehen wir auch nicht gleichzeitig in die Klasse. Gehst du zuerst?“
„Ja mach ich! Bis gleich!“, rief er noch und war dann auch schon verschwunden.
Nachdem ich noch einige Zeit auf dem Schulhof rumgestanden und blöd in die Gegend gestarrt hatte, machte ich mich auch auf den Weg zum Klassenraum. Mir fiel dabei gar nicht auf, dass auch Tobi schon wieder in der Klasse saß. Allerdings hatte er wahrscheinlich auch dem Jungenklo einen Besuch abgestattet, denn seine Frisur saß wieder perfekt und ich konnte ihn weiterhin von Ferne anhimmeln.

Allerdings erwarteten ihn in der 5-Minuten-Pause schon die nächsten Lacher. Armer Tobi. Denn als er aufstand übersah er seinen Ranzen und flog der Länge nach auf den Boden. Zuerst fing nur Wing mit seiner Clique an zu lachen aber dann lachten alle. Es sah einfach zu komisch aus, ich versuchte als einzige mich zurückzuhalten. Was mir auch ziemlich gut gelang. Was würdet ihr tun wenn euer Schwarm auf dem Boden liegt und 30 Leute um ihn herumstehen und lachen? Ich jedenfalls versuchte nicht zu lachen und streckte ihm meine Hand entgegen (ich weiß ich kann sehr hilfsbereit sein...). Er nahm meine Hand und zog sich an ihr hoch. Als er wieder stand hielt er sie immer noch fest und zog mich zur Tür. Ich kam mit, ohne zu wissen wo er hin wollte. Er zog mich mit sich. Zuerst eine Treppe hoch, ich fragte mich: „Was will er im Musikbereich?“. Dann ging er aber durch den Musikbereich durch, in die Technikzone und auch sie würdigte er keines Blickes. Auf dem Schulhof bog er nach links ab und kam zum Stehen. Er nahm mich bei den Schultern und fragte mich: „Warum hast du das gemacht?“ Ich überlegte kurz und antwortete dann: „Weil... ich nicht mit ansehen konnte wie dich alle ausgelacht haben. Als Wing das letztens passiert ist hat keiner gelacht.“, versuchte ich noch mich rauszureden.
„Da hast du Recht. Wing ist ja in unserer Klasse auch so was wie „der Chef“. Wer ihn auslacht kann damit rechnen mit nem blauen Auge nach Hause zu gehen.“
„Komischerweise hat ja keiner ein Problem damit. Sogar die Lehrer tun nichts dagegen.“ Das stimmte wirklich. Sogar Herr Mond, unser Sportlehrer, ehemaliger Bodybuilder hatte gehörig Respekt vor ihm.
„Ach ja, weswegen wir eigentlich hier sind: Warum hast du mir wirklich geholfen? Ich halt dich jetzt so lange fest bis du die Wahrheit sagst.“
„Du hast mich durchschaut. Seit wann weißt du, dass ich voll in dich verknallt bin?“, gab ich zu.
„Seit gerade eben erst. Lukas und Hagen haben zwar schon länger Vermutungen angestellt, dass du auch auf mich stehst aber die hatten ja noch keine Freundin, wieso sollte ich denen also glauben?“
„Stehst du etwa auch auf mich?“
„Ja, aber ich hab mich bisher nicht getraut dir das zu sagen.“
„Wieso denn nicht?“
„Das müsstet ihr eigentlich am besten wissen, du und Lisa. Immer wenn ich in die Nähe gekommen bin, habt ihr getuschelt und gelacht. Was ist denn bitte so lustig an mir?“
„Ich bin voll in dich verknallt und Lisa hat sich da immer drüber lustig gemacht wie du gehst und dass du ja total dumm bist und so... Ich find das süß.“
„Du bist ja auch genau so ein Nichtskönner wie ich. Nur in anderen Fächern. Du kannst Englisch und Latein gut und loost in Geschichte und Politik ab, meinen Lieblingsfächern.“
„Ja, stimmt. Aber wen interessiert schon Schule wenn er gerade erfahren hat, dass sein Schwarm auch auf einen steht? Lass uns über irgendwas anderes labern aber nich über Schule. Wir haben jetzt schließlich eine Freistunde.“
„Stimmt, lass uns ein Eis kaufen.“
„Wer zuletzt beim Eis ist muss bezahlen!“
Ich lief und lief, nur um schneller da zu sein als Tobi. Aber er holte mich ein. Nicht umsonst war er für unsere Klasse beim 800-Meter-Lauf angetreten und hatte den dritten Platz belegt. Als er an mir vorbeilief rief er: „Na, haste denn auch genug Geld dabei?“ Ich wollte etwas freches erwidern aber da passierte es: Ich guckte nicht wo ich hinlief und übersah die Laterne. Als Tobi das dumpfe „Bonk!“ hörte lief er sofort zurück. An den Rest kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich muss wohl in Ohnmacht gefallen sein. Als ich wieder aufwachte lag ich in einem großen, weißen Bett in einem eben so weißen Raum.Um mich herum standen Lisa, Tobi und meine Eltern. Tobi fing als Erster an zu sprechen: „Du bist gegen die Laterne gelaufen und einfach umgefallen.“, sagte er. „Da hab ich schnell mein Handy rausgeholt und deine Eltern angerufen.“ Jetzt sprach meine Mutter: „Als Tobi anrief war ich gerade nach Hause gekommen und habe mich gewundert, warum er mitten in der zweiten Stunde anruft. Dann habe ich aus seiner panischen Stimme erschließen können, dass irgendetwas schlimmes mit dir passiert sein muss.“ Ja, meine Mutter. Immer schön logisch denken. Ich wundere mich warum sie sich nicht gewundert hat warum gerade Tobi anruft. Dann meldete sich auch mein Vater zu Wort: „ Deine Mutter hat direkt nachdem Tobi aufgelegt hat, bei mir angerufen und hat mir erzählt was passiert ist. Warum läufst du auch gegen eine Laterne?“ Als ich gerade den Mund aufmachen und mich rechtfertigen wollte fängt Lisa an und erzählt, wie sie davon erfahren hat: „Ich war gerade auf dem Weg zum Chemie-Raum als Tobi auf mich zukam. Er war ganz erschöpft und bekam nur mühsam ein Wort raus. Als ich ihn einigermaßen gut verstanden hatte rannten wir zu der Laterne und warteten auf den Krankenwagen, den Tobi angerufen hatte.“ Oh, Tobi hat ja wirklich an alles gedacht. Kluges Kerlchen. „Die Ärzte haben gesagt, dass du heute Mittag schon wieder entlassen wirst. Aber du brauchst die nächsten 3 Tage nicht zur Schule, weil du dich schonen sollst.“ Das war wieder meine Mutter. Manchmal macht sie sich ja entschieden zu viele Sorgen aber heute fand ich das mal ganz gut. Drei Tage schulfrei wegen einer Laterne, genial. Naja aber es hatte auch seine schlechten Seiten wie sich bald herausstellen sollte.

Als wir am Nachmittag wieder zuhause waren und mit Lisa und Tobi Muffins und Kuchen verdrückten wurde es mir schlagartig klar: Ich würde Tobi 3 Tage nicht sehen. IHN für den mein Herz schlägt und von dem ich jetzt weiß, dass er auch in mich verknallt ist, mein nicht mehr ganz so heimlicher Schwarm. Ob ich das aushalten würde? Es würde sich zeigen.

Zwei


Die drei Tage ohne Tobi waren eigentlich gar nicht so schlimm, bis auf die Langeweile am Vormittag. Ich stand um 9 auf und setzte mich erstmal vor den Fernseher. Das verstand ich unter Schonung. Mein Vater und meine Mutter mussten arbeiten, was sollte ich also sonst machen. Um ungefähr 2 Uhr, kurz nach Schulschluss kam dann immer Tobi und brachte mir die Hausaufgaben. Faul wie ich war machte ich sie aber nicht sondern grübelte lieber über eine Ausrede für die vergessenen Hausaufgaben. Klar, ich war krank aber damit würde ich garantiert nicht bei allen Lehrern durchkommen. Bei Mathe und Chemie würde das ja noch funktionieren aber bei Kunst und Reli musste ich schon etwas kreativer sein. Ich fragte Tobi deshalb um Hilfe, nicht bei den Hausaufgaben aber bei der Ausrede. Wir kamen aber letztendlich doch zu dem Schluss, dass es besser wäre die Hausaufgaben zu machen, wahrscheinlich waren wir einfach zu unkreativ. Aber egal, es waren ja nur 2 Arbeitsblätter und mit Tobi waren die in 10 Minuten fertig. Als Tobi dann so um 4 wieder ging hockte ich mich vor den Computer um zu checken ob mir jemand was geschrieben hatte. Tatsächlich, als ich in meinen E-Mail-Account guckte waren da 20 neue E-Mails und nur 2 davon waren Werbung. Die anderen waren voll von guten Wünschen und kleinen Aufmerksamkeiten. Manchmal ist es schon praktisch ein bisschen Beliebtheit in der Klasse zu haben. Als ich die E-Mail von Tobi öffnete, staunte ich nicht schlecht. Der Gute hatte ein ellenlanges Gedicht geschrieben. Das hätte ich echt nicht erwartet aber was tut man nicht alles für seinen Schwarm, auch als Junge.

So um 6 kamen dann meine Eltern wieder und ich musste meine schnellen Reflexe einsetzen um nicht beim Glotze belästigen erwischt zu werden. Dass Eltern auch immer so streng sein müssen.

Am Freitag, meinem ersten Tag zurück in der Schule, war die Aufruhr groß. Jeder wollte als erster wissen was ich gemacht habe. Ich, so sozial wie ich bin, ließ Tobi immer nur als Randfigur auftreten, nicht als Held, denn ich glaube Tobi hätte es nicht so gerne gesehen wenn die ganze Klasse wüsste dass wir ineinander verschossen waren. In der ersten großen Pause kam noch einmal Mike auf mich zu und fragte ob er mir Nachhilfe geben solle. Ich winkte dankend ab, mit der Begründung: „Ich bin einfach zu faul irgendwas für Geschichte zu tun. Da hilft Nachhilfe auch nichts.“ In Wahrheit aber wollte ich keine Nachhilfe von ihm und außerdem bekam ich schon welche, von Tobi. Er konnte das alles einfach zu gut erklären.
Als ich nach Hause kam setzte ich mich sofort an meinen Computer. Ich schrieb Tobi zurück, nichts eigenes, aber ich fand „Breathe“ von Taylor Swift und Colbie Calliat passte einfach. Ich konnte nicht ohne ihn atmen aber ich musste. So langsam wurde mir auch bewusst, wie gut ich es hatte. Klar, ich war auch vorher schon öfters verliebt gewesen, aber ich habe mich nie getraut es zuzugeben. Jetzt war das etwas anderes. Ich hatte es meinem Schwarm gesagt und dass wovor ich Angst hatte, nämlich einen Korb zu bekommen, war nicht eingetreten. Immer öfter realisierte ich, wie einfach es jetzt doch war. Lisa, die heimlich in Hagen verliebt war hatte es da nicht so einfach. Sie wusste einfach nicht ob und wie sie es ihm sagen sollte. Sie war generell eher schüchtern, was das ganze nicht einfacher machte und mindestens dreimal am Tag sagte sie: „Oh, Regi ich bin so verliebt in ihn!“. Ja so hieß ich, Regi, abgeleitet von Regina. Langsam wurde das ziemlich anstrengend und am nächsten Montag fragte ich Tobi, was man dagegen tun könnte. Er war einer der besten Freunde von Hagen, er sollte wissen was man machen muss, um ihn zu beeindrucken. Als er einige Sekunden überlegt hatte sagte er: „Ich habe keine Ahnung. Hagen erzählt so gut wie gar nichts von sich. Ich weiß noch nicht mal ob er noch mit seiner Freundin zusammen ist oder nicht!“ Na super, wie sollte ich das denn Lisa bitteschön schonend beibringen, dass ihr Schwarm möglicherweise vergeben war. Ich hatte es wohl zu einfach in letzter Zeit. Ich sah mich gezwungen das ganze auf einen Anruf zu verschieben, ich konnte ihr dabei einfach nicht ins Gesicht sehen. Vortäuschen krank zu sein konnte ich nicht, dazu war ich einfach nicht geboren. Also musste ich es mit lügen versuchen. In der zweiten Pause sagte ich deshalb zu ihr: „Ich hatte noch keine Zeit Tobi zu fragen, wie man am besten an Hagen drankommt.“
„Aber du hast doch die ganze letzte Pause mit ihm gelabert.“
„Ich weiß, aber es ergab sich nie die Möglichkeit das Thema zu wechseln. Aber bis heute Nachmittag weiß ich es.“
„Ok, aber wehe du rufst nicht an!“
„Chill mal, ich vergess das schon nich.“
„Ich wollt nur nochmal sichergehen, denn wir erinnern uns ja alle noch an letztes Jahr.“
„Mann, Lisa, ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass unser Telefon da kaputt war.“
„Ich weiß, aber ich liebe es dich damit zu ärgern.“
„Du bist doof, meine allerbeste Freindin!“
„Du bist auch doof!“
Auf einmal kam Tobi von hinten an und meinte: „Hey Mädels, hört auf euch zu streiten! Da wird ja das Huhn in der Pfanne verrückt!“
„Sag das Regi! Sie will mir erst heute Nachmittag sagen wie ich an Hagen komme!“
„Ich glaub das ist auch besser so.“, erwiderte Tobi.
„Wieso?“
„Weil keiner weiß ob Hagen schon mit seiner Freundin Schluss gemacht hat oder nicht. Ich wollte sie heute Nachmittag mal anrufen.“
„Wieso sind alle Typen auf die ich ein Auge werfe schon vergeben?“, schrie sie über den ganzen Schulhof und mindestens 10 Leute drehten sich zu uns um.
„Das ist Schicksal, Lisa. Aber ich hab mit Mona Schluss gemacht.“ Wo kam denn auf einmal Hagen her? Hatte er das etwa alles mit angehört, weil er die ganze Zeit neben Tobi gestanden hatte?
„Ich glaube wir gehen jetzt besser.“, sagte Tobi und zog mich mit. Als wir wieder auf dem Schulhof standen, wo er mir am Montag seine Liebe gestanden hatte, konnten wir uns nicht mehr zurückhalten. Wir küssten uns. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Jungen küsste. Es war unbeschreiblich schön. Als es klingelte liefen wir schnell wieder zur Klasse, denn wer bei Herrn Abus zu spät kam, der durfte eine Stunde nachsitzen. Dazu hatten wir nun wirklich keine Lust.
Nach der langweiligen Politikstunde, in der wir (also die Klasse, ich nicht) über Atomkraft und Gesetzesänderungen diskutiert haben, hatten wir Englisch. Mein absolutes Lieblingsfach und dann war ich auch noch mit Tobi in einer Gruppe. Wir sollten einen englischen Werbespot über ein Lebensmittel drehen. Wir konnten uns aber nicht entscheiden was für eins. Am Ende der Stunde wars dann ein Schokoriegel, er hieß Starlite. Als wir das nun entschieden hatten, waren noch 10 Minuten Schule, in denen ich mir einen Spaß daraus machte die anderen aus meiner Gruppe mit Papierkügelchen zu bewerfen. Als ich nach Hause kam lag ein Brief im Briefkasten, er war an mich adressiert und kam von meiner Brieffreundin Claire. Mal sehen was sie so schrieb:

Hey Regi,
wir beide haben ja bald Sommerferien. Mein Dad und meine Mum wollen ohne mich nach Paris. Da hab ich die Gelegenheit am Schopf ergriffen und gefragt, ob ich die Sommerferien vielleicht bei dir verbringen könnte. Sie haben gesagt, wenn deine Eltern einverstanden sind, dann kann ich 3 Wochen bei dir wohnen. Sie würden mich dann auf dem Weg zurück gleich wieder mitnehmen. Findest du das ok?

Liebe Grüße und Küsschen,
Claire
Na klar fand ich das ok und ich rannte sofort in mein Zimmer um ihr zurückzuschreiben. Da fiel mir ein, dass ich erst noch meine Eltern fragen musste, ob das für sie in Ordnung wäre. Leider würde ich sie erst heute Abend sehen. Als ich gerade meinen Computer anschmeißen wollte,um mal wieder meine E-Mails zu checken, klingelte es an der Tür.

Vor der Tür stand Tobi, zusammen mit Lisa und Hagen. Was wollten die denn hier? Sie wollten auf die Halfpipe und sie wollten, dass ich mitkomme. Na super, dachte ich. Ich und Inlineskates, das kann ja was werden. Ich kann ja nicht mal einer Laterne ausweichen.
„Kommst du mit, Regi?“, fragte zuerst Lisa.
„Ich weiß nicht, ich kann ja zurzeit noch nicht mal einer Laterne ausweichen.“
„Och, komm schon Regi! Wird doch wohl nicht so schlimm sein.“, schaltete sich jetzt auch Hagen ein.
„Na gut, ihr habt mich überredet. Ich mach mich schnell fertig, dann komm ich.“, rief ich noch während ich in mein Zimmer rannte.
Nach wenigen Minuten kam ich wieder, mit Schonern an Ellenbogen, Knien und Händen und den Skates an den Füßen. Ich muss echt komisch ausgesehen haben, denn Tobi und die anderen fingen an zu lachen und kriegten sich zuerst nicht wieder ein. Dann sah ich es: Auf meinen Skates klebten Aufkleber von den Teletubbies und der Sesamstraße. Das werde ich meinem kleinen Bruder heimzahlen.
„Das, das, das war ich nicht!“, stotterte ich vor mich hin. „Das war Emil, mein Bruder.“
„Ja, schon klar Regi, wir wissen alle, dass du die Teletubbies magst.“, antwortete Lisa, wie gesagt meine allerbeste Freindin.
„Jetzt seid doch nicht so fies“, schaltete sich Tobi ein. „Sie kann nichts dazu, dass sie nen kleinen Bruder hat. Ich hab auch ne große Schwester die 70% des Tages echt nervt.“
„Wir gehen jetzt. Wenn ihr aus dem Kinderparadies abgeholt werden wollt, ruft an!“. Sagte ich gerade allerbeste Freindin? Ich meinte natürlich Feindin, Lisa kann das mit unserer Freundschaft echt vergessen. Naja, dafür hab ich ja jetzt Tobi.
„Wir bleiben noch ein bisschen im Kinderparadies, oder Regina?“
„Ja klar, warte ich zieh mich kurz wieder um.“
Nachdem ich meine Skater und die Schoner wieder ausgezogen hatte, holte ich eine Tüte Chips aus unserem Vorrat und Tobi und ich schmissen uns vor die Glotze. Wir zappten durch alle Kanäle aber wir fanden nichts vernünftiges. Entweder es kam Werbung oder irgendwelche langweiligen Dokus. Da beschloss ich eine DVD zu holen. Wir entschieden uns für Alice im Wunderland.
Als wir mit dem Film fertig waren, gingen wir raus und spazierten ein wenig durch die Stadt. Am Skateplatz hielten wir kurz an aber Lisa und Hagen waren schon wieder gegangen. Wir setzen uns im Park auf eine Bank und saßen einfach nur schweigend nebeneinander. Nach einer Zeit sagte Tobi: „Bist du eigentlich noch mit Lisa befreundet?“
„Wieso sollte ich? Sie wollte mich aus dem Kinderparadies abholen.“
„Ja, ich weiß aber sie war schon immer etwas sarkastisch, ich kenne sie schließlich schon länger als du.“
„Das weiß ich auch. Aber so fies wie heute war sie noch nie. Ich glaube Hagen hat einen schlechten Einfluss auf sie.“
„Das stimmt! Und wir Volltrottel haben sie auch noch zusammengebracht!“
„Ja wir sollten uns was schämen. Und jetzt küss mich und laber nich so viel!“
„Ok!“

Wir küssten uns mindestens drei Minuten lang und mir kam es vor wie eine Ewigkeit.
Plötzlich stieß mich jemand von hinten an.
Es war Lisa: „Ich wollte mich entschuldigen für heute Mittag. Das war echt gemein von mir.“

Ich überlegte lange, ob ich die Entschuldigung annehmen sollte. Nach einigen Minuten aber kam ich zu einer Entscheidung.
„Wieso sollte ich dir glauben? Du hast dich verändert, seit du mit Hagen zusammen bist. Ich brauch dich nicht mehr.“
„Dann werd doch glücklich mit deinem Tobi!“ Auf einmal standen ihr die Tränen in den Augen.
Ich versuchte sie zu beruhigen: „Hallo, Lisa, ich habe wohl etwas überreagiert. Aber das, was du gesagt hast, hat mich echt verletzt. Freundinnen?“
„Freundinnen!“, sagte sie und klang dabei sehr erleichtert.
„Und wiedermal rettete Regi den Tag!“, rief Tobi erleichtert. Dafür trat ich ihm auf den Fuß.
„Aua!“, schrie er und Lisa und ich lachten uns kaputt.
„Das ist nicht lustig – Ok, doch ist lustig!“, schrie Tobi und verfiel auch in einen Lachkrampf. Inzwischen starrten uns schon mindestens fünf Leute an und einer fragte: „Gehts euch gut oder soll ich einen Krankenwagen rufen?“
„Nee, es geht schon Herr Abus.“, sagte Lisa zwischen zwei Lachanfällen. Oh, nein! Herr Abus. Ausgerechnet der Lehrer, den ich am meisten hasste, stand im Park und sah mir bei meinem Lachanfall zu. Auf einmal hörte ich ein vertrautes Lied. Ich wusste, dass ich es kannte aber mir fiel der Name nicht ein. Da sagte Tobi: „Das ist doch I love You von Avril Lavigne“
„Stimmt, aber wer hört außer mir das?“
„Ich, das ist mein Handy!“
„Wieso hast du gerade „I love You“ als Klingelton? Ich rufe dich doch gerade gar nicht an!“ Ich trat ihn. Das zweite Mal heute. Und er schrie wieder: „Aua!“
„Was hast du heute Regi, dass du so aggressiv bist?“
„Ich rege mich über meinen Boyfriend auf, das hab ich!“
„Das war meine Mutter! Keinen Grund einen auf eifersüchtig zu machen.“
„Ich bin nicht eifersüchtig. Ich trete nur schnell mal zu.“
„Lass uns das woanders regeln, Regi. Nicht hier wo alle uns anglotzen.“
„Ok, lass uns zu mir gehen, meine Eltern arbeiten noch.“

Und schon wieder nahm er mich an die Hand, wie am ersten Tag aber diesmal wusste ich wo er hin wollte. Ich vergaß fast, dass ich mich über ihn aufgeregt hatte, weil er mich so süß festhielt. Ich wollte ihn nicht verlieren, nicht wegen einem Eifersuchtsanfall.

Als wir bei mir zuhause angekommen waren schloss ich die Tür auf und ging mit ihm in mein Zimmer. Plötzlich hielt er mir die Augen zu und machte die Tür auf. Als ich in mein Zimmer sah traute ich meinen Augen nicht. Tobi hatte eine Picknickdecke in meinem Zimmer ausgebreitet auf der alle möglichen Leckereien standen. (Hallo, eine Picknickdecke im Haus!?) Ich musste mich erstmal hinsetzen aber bevor ich dazu kam fiel ich in Tobis Arme.
„Huch!“
„Sorry, ich hab heute nicht grad Nerven wie Drahtseile.“
„Nicht schlimm! Willst du was essen? Vielleicht hilft das.“

Wie hilfsbereit er mal wieder war. Er war wirklich das Beste was mir je passiert ist. Und wie auf Kommando kam auf einmal „Das Beste“ von Silbermond aus meinen Boxen. Dieser Tobi. Wie hat er das nur wieder hinbekommen? Entweder er kann Gedanken lesen oder ich hab laut gedacht oder wir teilen uns ein Gehirn. Ich tendiere eher zu Letzterem. Erstens denke ich so gut wie nie laut und zweitens sieht Tobi Edward kein bisschen ähnlich. Als wir uns hingesetzt hatten nahm Tobi sein Handy aus seiner Tasche. Richtig, er musste ja noch den Klingelton ändern.
„Hilfst du mir mal kurz? Ich kenn mich mit dem Ding nicht aus!“
„Glaubst du ich kenn mich damit aus?“
„Nee, ich glaub ich bekomms aber auch alleine hin.“
„Kannst du das nicht zuhause machen? Oder willst du nichts essen?“
„Doch, hast Recht ich mach das lieber zuhause. Dann kann ich auch nochmal in der Anleitung spicken.“
„Mach das. Gibst du mir mal ne Schokoerdbeere?“
„Jupp, hier! Ich glaub ich trink erstmal was.“

Als wir beide satt waren, machten wir noch einen Spaziergang. Diesmal gingen wir allerdings nicht zum Skateplatz, wir hatten nicht die geringste Lust Lisa und Hagen zu treffen, wir gingen in Richtung Innenstadt.

Drei


„Wo wollen wir hingehen?“
„Lass uns in irgendein Musikgeschäft gehen. Ich wollte mir noch das Album von Sunrise Avenue kaufen.“
„Zwei Verliebte, ein Gedanke. Das wollte ich mir eigentlich auch kaufen.“

Okay, meine Theorie, dass wir uns ein Hirn teilten stimmte also. Warum auch nicht? Also gingen wir in Richtung Musikladen. Dort angekommen bemerkten wir, dass es schon ziemlich spät und der Musikladen schon zu war. Egal, CDs kann man ja immer kaufen, nicht nur wenn man grad im Zimmer nen Picknick gemacht hat. Wir liefen noch ein bisschen in der Stadt umher und gingen dann wieder zu mir nach Hause. Dort angekommen fiel mir ein, dass ich die meisten Hausaufgaben noch nicht gemacht hatte, was solls. Dann kam meine Mutter an und fuchtelte mit dem Telefon wild in der Luft rum.

„Deine Lehrerin hat angerufen. Du hattest jetzt schon viermal keine Hausaufgaben in Geschichte.“
„Na, und?“, erwiderte ich „Wir haben gerade die Weimarer Republik als Thema, das ist nicht gerade ein Grund Hausaufgaben zu machen.“
„Deine Lehrerin hat außerdem gesagt, dass du, wenn das nicht besser wird, wahrscheinlich eine 5 im Zeugnis auf dem Zeugnis bekommen wirst.“
„Hä? Wie soll denn das gehen? Ich hab doch in der Arbeit eine 3- geschrieben.“
„Ja, das schon aber Frau Rheiner hat gesagt, dass es nur eine knappe 3 war. Einen halben Punkt weniger und du hättest eine 4 gehabt. Wenn man das mit deiner 6 letztes Mal zusammenrechnet kommt man auf eine 5.“
„Ich könnte ihr doch helfen!“, mischte sich Tobi ein. „Geschichte ist eins meiner Lieblingsfächer und die Weimarer Republik ist auch nicht gerade unwichtig für die deutsche Geschichte.“
„Okay, dann mach das. Ich will nur nicht, dass bei meiner lieben Regi eine hässliche 5 auf dem Zeugnis steht.“
„Och, mann Mama! Wie oft hab ich dir gesagt, dass du mich nicht lieb nennen sollst?“
„Komm Regi, lass uns die Hausaufgaben machen, sonst komme ich heute nicht mehr nach Hause.“
„Ja, okay. Bis später Mum!“

Als wir in meinem Zimmer saßen erklärte mir Tobi ganz lieb, was es Wichtiges über die Weimarer Republik zu wissen gab und wie sich diese erste Demokratie in Deutschland selbst abgeschafft hat. Als ich wirklich alles verstanden hatte, war es inzwischen schon halb 10 und seine Mutter rief an, wo er denn bliebe.

„Ich muss jetzt los!“, sagte er.
„Warum denn? Frag doch deine Mutter ob du für die Nacht hierbleiben kannst. Du holst einfach noch deine Sachen die du für morgen brauchst und dann geht das schon.“
„Aber morgen ist Dienstag.“
„Und, was ist daran so schlimm?“
„Ich kann bestimmt nicht einschlafen wenn ganz in der Nähe meine Traumfrau schläft. Und wenn ich nich ausgeschlafen bin, kann ich mich nicht konzentrieren.“
„Aber du siehst deine Traumfrau doch auch in der Schule und kannst dich dann bestimmt auch nicht konzentrieren.“
„Da hast du Recht aber meine Mutter hat immer gleich die hysterischsten Gedanken. Weißt du was ich meine?“
„Ja, okay ich hab verstanden mein Traumprinz. Ich bring dich noch schnell nach Hause.“

Als wir vor Tobis Haustür standen, gab er mir noch einen Kuss und umarmte mich, dann schloss er auf und ging rein.

„Tschüss, bis morgen, meine Traumfrau!“
„Hab schöne Träume und bis morgen mein Traumprinz.“

Ja, ich weiß das war alles sehr kitschig aber wir fanden es eher lustig. Wir mussten immer lachen, wenn einer von uns das Wort Traum in den Mund nahm. So auch diesmal.

„Oh mann, Regi! Jetzt habe ich wegen dir einen Lachkrampf.“
„Sorry, du hast mich auch zum Lachen gebracht. Rache ist lustig.“
„Naja, dann bis morgen, meine Mum denkt sonst noch ich bin hier festgefroren.“
„Ja, bis morgen, Tobi.

Ich warf ihm noch eine letzte Kusshand zu und ging dann wieder nach Hause. Dort angekommen kam mein Bruder auf mich zugerannt. Ich hatte keine Ahnung warum aber irgendwie sah er süß aus, wie er auf mich zu watschelte. Warum war der eigentlich noch wach? Es war schon fast 10 Uhr abends, zu dieser Zeit sollten kleine Kinder wie er eigentlich schon schlafen und nicht putzmunter durchs Haus rennen. Vielleicht war es ja auch nur eine Halluzination. So was passiert mir öfter und ich glaubte immer noch manchmal dass auch Tobi nur eine meiner Halluzinationen war. Als ich im Bett lag, ließ ich den gesamten Tag noch einmal Revue passieren. Es war so viel passiert. Und ich hatte zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder meine Hausaufgaben gemacht. Das musste erstmal in mein Tagebuch, ja ich hab ein Tagebuch, ziemlich crazy, nicht? Meistens steht da mein Tagesablauf drin oder es muss als Gedankenbuch herhalten... Aber jetzt werde ich einen wichtigen Tag in meinem jungen Leben dokumentieren. Ok, es wird schon wieder kitschig. Ich sollte am besten auch bald schlafen.

Die nächsten Tage waren ziemlich langweilig. Das interessanteste war, als sich unsere Deutschlehrerin auf eine handvoll Reißzwecken gesetzt hat und dann gleich schreiend aus der Klasse gerannt ist. Keiner weiß, wie die da hinkamen... keiner... außer unsere Klasse und die Klassen, denen wir es erzählt haben. Naja, unsere Lehrerin ist auch etwas sehr sensibel. Sie regt sich auch schon auf, wenn zwei Leute die Hausaufgaben nicht haben. Als die Hälfte der Klasse keine Hausaufgaben hatte, ist sie heulend aus dem Klassenraum gerannt, wie bei dem Reißzweckenvorfall. Allerdings kam sie beim Reißzweckenvorfall nach 10 Minuten wieder, bei den Hausaufgaben konnten wir den Rest der Doppelstunde machen, was wir wollten. Als sie diesmal nach 10 Minuten wiederkam, hatte sie den Direx und einen Vertrauenslehrer dabei. Dann fragte sie: „Wer von euch hat die Reißzwecken auf meinen Platz gelegt? Derjenige steht jetzt bitte auf.“ Eine Weile rührte sich keiner aber dann stand Wing auf. „Ich war es, Frau Somali.“
Wow, so was hätte ich von Wing nicht erwartet. Sonst tut er doch immer so cool. Auch der Rest der Klasse wunderte sich. Normalerweise schob Wing alles immer Simon in die Schuhe, der dann auch zugab es gewesen zu sein. Warum stellt er sich also jetzt. Simon war heute krank, also konnte er es nicht gewesen aber hätte Wing sich dann nicht ein anderes Opfer suchen können? Na, egal. Als wir wieder alle auf den Plätzen saßen durften wir uns weiter unserem interessanten Buch widmen: „Unterm Birnbaum“. Ich habe echt noch nie so ein langweiliges Buch gelesen. Aber jedem sein Geschmack, wems gefällt.

Vier


Als ich nach der Schule nach Hause kam waren meine Eltern, wie immer, noch nicht da. Ich machte mir also eine Fertigsuppe warm und fläzte mich aufs Sofa. Auf VIVA kam gerade mal wieder ein Film über P!nk und ihren Aufstieg zum Star, weil ich das jetzt zum gefühlten zwanzigsten Mal sah, schaltete ich die Glotze wieder aus und setzte mich an meine Hausaufgaben, weil mir nichts besseres einfiel. Als ich gerade fertig war rief Claire an:

„Hey, hast du deine Eltern schon gefragt wegen den Sommerferien?“
„Nee, noch nicht. Ich seh sie in letzter nicht so oft. Sie müssen immer so lange arbeiten. Aber ich glaube sie werden einverstanden sein.“
„Das ist cool. Ist sonst irgendwas außergewöhnliches passiert seit letztem Mal?“
„Ja, ich mache jetzt meine Hausaufgaben täglich.“
„Wow, Regi! Warum denn das?“
„Mein neuer Freund hat mir die Augen geöffnet, wie interessant Geschichte und Co sein können.“
„Du hast nen neuen Freund? Erzähl mir alles! Wie küsst er, wie sieht er aus? Wie lang sind seine Haare?“
„Ja, ich habe nen neuen Freund. Er heißt Tobi und geht in meine Klasse. Ich glaube ich habe dir mal von meinen Schwärmereien erzählt.“
„Ach, ist das der, den wir im Internet gestalkt haben?“
„Ja, genau der. Aber sag es ihm bloß nicht, Das wär total peinlich.“
„Hätt ich sowieso nicht gemacht. Und? Habt ihr euch schon geküsst?“
„Mann, Claire! Langsam nervts ein bisschen.“
„Sorry, das ist so aufregend. Ich hatte noch nie nen festen Freund?“
„Jetzt echt nicht? Bei deiner Figur und deinem Aussehen musst du doch schon mal nen Freund gehabt haben.“
„Manche Mädels aus meiner Clique meinen, dass einige Jungs für mich schwärmen würden aber angesprochen hat mich noch keiner, noch nicht mal einer aus meiner Klasse.“
„Das hätte ich jetzt echt nicht erwartet. Ich dachte, du wärst schon mindestens einmal vergeben gewesen. Naja, man kann sich irren.“
„Ja, irren ist menschlich. Jetzt sag schon, habt ihr euch schon geküsst?“
„Ja.“
„Und? Wie wars?“
„Echt toll. Ich kanns nicht beschreiben.“
„Ich glaube ich muss mir auch mal nen Freund besorgen, von dir erfahre ich ja nichts. Ich hätte da auch schon einen in Aussicht.“
„Erzähl!“
„Also, er ist in meiner Klasse. Er sitzt in der Reihe vor mir und ich riech die ganze Zeit sein Deo.“
„Wie süß! Und wie ist er so? Weißt du irgendwas über ihn?“
„Ja, aber nicht viel. Er heißt Jannik und ist ein halbes Jahr älter und ein paar Zentimeter größer. Mehr weiß ich nicht wirklich. Oder, doch. Er war mal im Fußballverein und sitzt die meiste Zeit am Computer.“
„Das ist ja interessant. Versuch mal herauszufinden was genau er am Computer macht. Wenn er den halben Tag Ego-Shooter spielt, ist er glaub ich nichts für dich.“
„Da hast du Recht. Ich versuch mal mehr rauszufinden. Ich muss jetzt auch Schluss machen, meine Mum erwartet noch einen dringenden Anruf. Bis bald!“
„Ja tschüss. Vielleicht kannst du dann ja in den Sommerferien mit deinem Freund herkommen, wenn ihr wollt.“
„Wenn wir bis dahin zusammen sind frag ich ihn mal. Tschüssi!“
„Bis dann irgendwann mal.“

Und dann hatte sie schon aufgelegt. Ist ja sehr interessant. Ihr Schwarm heißt Jannik und geht in ihre Klasse. Er scheint nicht wirklich auf Fußball zu stehen sonst wäre er ja wohl noch im Verein. Tobi meinte den einen Tag, dass er Leute aus der Gegend kennen würde. Ich frag ihn mal ob er diesen Jannik kennt. Schon praktisch, dass Tobi so viel rumkommt und so viele Leute kennt. Ich rief ihn gleich an:

„Hey, mein Traumprinz! Sag mal, du kennst doch ein paar Leute von Claires Schule, oder?“
„Ja, wieso?“
„Claire hat sich verknallt. Und ich hatte gehofft über dich etwas über ihn herausfinden zu können.“
„Wie heißt er denn?“
„Jannik, er geht in ihre Klasse.“
„Warte kurz. Ich mach kurz meinen Laptop an und durchforste meine Freundeslisten bei SVZ und Facebook.“
„Mach das. Ich ruf in zehn Minuten nochmal an.“
„Okay, dann bis gleich meine Traumprinzessin.“
„Bis gleich.“

Als ich nach zehn Minuten wieder anrief, war Tobi tatsächlich fündig geworden und hatte die betreffenden Janniks auch gleich angeschrieben. Jetzt hieß es abwarten, wer der richtige war. Als ich aufgelegt hatte, kam meine Mutter ins Zimmer und hatte einen rosanen Brief in der Hand.

„Hier, für dich. Ist von Lucy und Leslie.“
„Cool, danke!“
„Denk auch an deine Hausaufgaben, ich möchte nicht nochmal angerufen werden.“
„Die habe ich schon lange fertig, du kannst gerne gucken.“
„Ich glaube dir. Na dann noch viel Spaß ich muss jetzt schon wieder weg.“
„Tschüss!“

Nachdem sie weggegangen war, öffnete ich sofort den Brief. Lucy und Leslie waren meine Cousinen aus Amerika. Zum Glück schrieben sie die meisten Briefe komplett auf deutsch und ich musste nur selten mein Gehirn anschalten. Dieser Brief allerdings war komplett auf englisch geschrieben. Aber halt, das war gar nicht der Brief sondern ein Songtext. „Wish you were here“ von Avril Lavigne. Ja, ich wünschte auch, dass sie hier wären. Ich holte gleich meine CD raus und hörte mir den Song in Endlosschleife an, während ich den Brief las. Zuerst schrieben sie nur das übliche, was ihnen in den letzten Monaten so passiert ist aber dann kam etwas interessantes. Sie hatten in den Brief einige amerikanische Zeitungsartikel gesteckt. In zwei davon ging es um die große Liebe und ob sie realistisch ist. In dem dritten ging es um Esoterik, das fälschlicherweise oft mit Hexerei und Hexen gleichgesetzt wird. Darin stand außerdem eine Menge über Tarot und ob es der Wahrheit entspricht oder ob eher Glück entscheidend ist, bei der Auswahl der gelegten Karten, damit sie zutreffen. Ich hatte mir selbst schon einmal von meiner Freundin die Karten legen lassen aber es selbst zu machen, hörte sich interessant an. Ich würde gleich morgen losradeln und nach Tarotkarten Ausschau halten.

Fünf


Nach der Schule sah ich mich schonmal in der Stadt um aber einen Esoterikladen fand ich nicht. Als ich zuhause war suchte ich nach einem Esoterikladen in meiner Nähe. Der nächste war nur wenige Kilometer von meinem Haus entfernt und ich entschied mich dort erst morgen vorbeizufahren, da er genau auf meinem Schulweg lag. Glück muss der Mensch haben. Er lag etwas abseits der Stadt an einer kleinen Straße, durch die ich wahrscheinlich sogar weniger Zeit brauchte als über den normalen, nach Ansicht unserer Schule, sichereren Weg.

Am nächsten Tag holte ich mein Fahrrad aus dem Schuppen und fuhr zur Schule. Als ich dort ankam sah ich weder Tobi noch Lisa oder Hagen in der Klasse und auch sonst waren nur sehr wenige da. Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass es noch 20 Minuten vor Stundenbeginn war. Eine gute Möglichkeit, das Buch weiterzulesen, das ich mir mitgebracht hatte. Tobi kam fünf Minuten vor Schulbeginn aber von Hagen und Lisa war immer noch keine Spur. Ich fragte mal rum ob irgendwer wusste wo die beiden wären.
„Hat jemand von euch heute schon Hagen oder Lisa gesehen? Oder sind die krank?“
Mona antwortete mir:“Hagen ist glaube ich heute morgen beim Arzt, was mit Lisa ist, weiß ich nicht.“
„Lisa ist doch jetzt 3 Wochen in Kur. Hat sie das nicht letzten Donnerstag erzählt?“, spekulierte Sam.
„Letzten Donnerstag war ich nicht da. Ich weiß das nicht.“
„Naja, ist ja auch egal. Vielleicht hat sie sich ja ne Grippe eingefangen.“
„Ja, das kann sein. Hat irgendwer Mathe?“, meinte Tobi.
Warum hatte Tobi die Mathehausaufgaben nicht? Er war doch in Mathe ein Einserschüler. Heute war es wirklich reichlich komisch.
„Tobi, du hast die Mathehausaufgaben nicht?“, sprach Mona meinen Gedanken aus.
„Ja, ich hatte gestern viel zu tun, da bin ich einfach nicht dazu gekommen. Ich hab sie mir kurz angeguckt aber die sahen echt schwer aus.“
„Die waren nicht schwer. Willst du abschreiben?“
„Ja, lass mal rüberwachsen. Ich kanns auch noch in Englisch machen, die merkt das nicht.“
„Gut. Fang aber jetzt schonmal an, nicht dass sie dich doch erwischt.“
„Mach ich. Falls wir in Englisch was aufschreiben, kann ich das dann heute Nachmittag von dir abschreiben Regi?“
„Ja klar. Du kannst eigentlich auch direkt nach der Schule mitkommen meine Eltern sind sowieso nicht da.“
„Okay dann mach ich das. Mist, Frau Grute kommt. Schreiben wir Zettel?“
„Ja. Ich fang an.“
Nach der Englischstunde und etlichen Zettelchen die von Herzen nur so überquollen wusste ich, dass Tobi und ich nach der Schule kurz in den Esoterikshop gehen und dann zu mir radeln würden. Zwischendurch würden wir uns vielleicht noch was Warmes kaufen, denn auf die Dauer sind Tütensuppen echt anödend. Nachdem die sechste Stunde vorbei war, kam allerdings etwas dazwischen. Hagen hatte uns überredet, mit ihm noch ein Eis essen zu gehen. Das mit dem Esoterikshop konnte ich mir also heute abschminken. Mir war das egal, wie so vieles, wenn ich mit Tobi zusammen war. Danach mussten wir nochmal kurz zu Tobi nach Hause, er holte seine Tarotkarten. Als wir endlich bei mir waren, waren schon 2 Stunden seit Schulschluss vergangen und wir setzten uns zuerst an die Hausaufgaben. Auch heute war Mathe nicht schwer und wir waren nach einer halben Stunde mit den Hausaufgaben fertig. Ich wunderte mich schon etwas über Tobis Tarotkarten, bis er erklärte:
„Meiner Mum gehört der Esoterikshop hier. Das mit dem Eisessen war wieder alles geplant. Wir gehen so gegen halb 6 zu ihr, dann hat sie eigentlich schon Ladenschluss aber so kannst du dich in Ruhe umsehen.“
„Cool. Das ist echt nett von deiner Mutter, wegen mir Überstunden zu machen.“
„Wir sind halt ne nette Familie, oder nicht?“
„Naja, deinen Vater kenn ich noch nicht und deine Geschwister auch nicht aber sonst eine echt nette Familie.“
„Kennst du echt nur meine Mutter? Mein Vater war mit auf dem Schulfest vor einem Jahr, hast du ihn da nicht gesehen?“

Ja, doch ich erinnerte mich. Tobi war mit einem grauhaarigen Typen da, das war also sein Vater. Ich hätte eher Opa oder Onkel getippt, aber naja. Ich bin nicht gut im Raten.

„Doch, aber ich hätte nicht gedacht, dass dein Vater schon so graue Haare hat.“
„Die hatte er schon als meine Mum ihn kennengelernt hat, jedenfalls erzählt sie das immer. Ich war ja leider nicht dabei.“ Ich bekam natürlich prompt einen Lachflash. Als ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte sagte ich: „Oh Gott. Du kennst meine ganze Familie bis auf meine Großeltern jetzt, oder?“
„Nee, ich hatte noch nicht das Vergnügen deinen kleinen, angeblich nervigen Bruder kennenzulernen.“
„Das ist auch gut so, nachher trennst du dich wegen ihm noch von mir, das will ich möglichst verhindern.“
„Wieso sollte ich? Ich werde mich schon nicht in ihn verlieben.“
„So mein ich das auch nicht, aber er ist so schlimm, keiner aus meiner Verwandtschaft, außer meine Eltern mag ihn.“
„Das ist übel. Warum mag ihn denn keiner?“, fragte er ungläubig.
„Er spielt echt üble Streiche und ist total nervig, weil er immer 'Waruuum' fragt.“, erklärte ich ihm.
„Ach so, das kenn ich von meinem kleinen Cousin, der nervt auch alle.“
Ich glaubte zwar nicht, dass Tobi wirklich verstand was an meinem Bruder so nervig war, aber ich war froh, dass ich jemanden hatte mit dem ich über dieses Problem reden konnte und er gab sich wirklich Mühe mich zu verstehen.
„Ich glaube du solltest ihn wirklich mal kennenlernen. Ich kann dich ja mal anrufen wenn ich wieder auf ihn aufpassen muss.“
Er nickte aber ich sah in seinem Blick, dass er ihn nicht wirklich kennenlernen wollte. Ich deutete das als gutes Zeichen, weil es mir auch lieber wäre wenn ich ihn nicht kennen würde. Er sah mir wahrscheinlich an, dass ich sehr verwirrt über seine Reaktion war und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und wir taumelten in mein Zimmer und ließen und auf mein Bett fallen. Mit Tobi war es wie im Traum. Nachdem wir einige Zeit gekuschelt hatten, machte er sich am obersten Knopf meiner Bluse zu schaffen. Ich schlug ihm aus Reflex auf die Finger und er sprang auf.
„Regi,du bist eindeutig zu brutal, das solltest du dir abgewöhnen. Über so was kann man auch reden.“, motzte er mich scherzeshalber an. Aber was konnte ich dazu, ich war nun mal von Natur aus ziemlich brutal und schlug schnell zu. Außerdem hätte Tobi, wenn ich erst gesagt hätte: „Hör auf, Tobi!“, die Bluse schon längst aufgehabt, meine Hand war eben schneller als meine Zunge. Ich machte den Knopf wieder zu stand kurz auf und zog Tobi wieder mit auf mein Bett. In diesem Moment klopfte es an der Tür und meine Mum kam rein. Sie hatte zwei Tassen und eine Kanne dabei. „Oh, nein!“, dachte ich mir. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie uns Kakao gemacht hatte. Ich nahm Tobis Hand, zog ihn zum Fenster, öffnete es und sprang als erstes raus. Nach kurzem zögern folgte mir Tobi. Wie gut, dass ich das Fliegengitter schon im Frühling rausgerissen hatte, man weiß ja nie was so auf einen zukommt, da ist ein zusätzlicher Ausgang von Vorteil. Außerdem konnte man sich ohne Fliegengitter viel besser auf die Fensterbank setzten und entspannen.
Als Tobi auch da war, rannten wir los, griffen uns das Tandem meiner Eltern und radelten zu Tobi. Wir gingen in sein Zimmer und schlossen die Tür doppelt ab, sein Zimmer war im zweiten Stock, durchs Fenster konnte also auch keine verrückte, überfürsogliche Mutter kommen. Wir setzten uns auf sein Bett und kuschelten weiter. Nach einiger Zeit vergriff sich Tobi wieder an meiner Bluse aber diesmal ließ ich ihn. Als er sie vollständig geöffnet hatte, zog ich sie aus und lag nur noch im BH da. Dann zog auch Tobi sich sein T-Shirt aus und ich streichelte sein perfektes Sixpack. Wir konnten gar nicht mehr aufhören, gar nicht genug voneinander bekommen aber nach einer halben Stunde zogen wir uns doch wieder an und als ich auf die Uhr guckte, sah ich, dass ich mich so langsam auf den Weg nach Hause machen sollte.

Sechs


Tobi brachte mich noch bis zur Tür und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Ich nahm Tobis Fahrrad für den Rückweg, wir waren ja mit dem Tandem gekommen (und glaubt mir, Tandem alleine fahren, das wollt ihr nicht). Zuhause angekommen, kam mir schon meine Mutter entgegen (das konnte nur heißen: Gardinen-Predigt!). Zu meiner Überraschung wollte sie mich aber nicht bestrafen, sondern mich nur darauf aufmerksam machen, dass ein Paket für mich angekommen war (dann kam die Gardinen-Predigt wohl später...).
Es war von meinem Onkel Klaus, es konnte also nur mein Laptop sein, den er reparieren wollte. Ich machte also das Paket auf und zum Vorschein kam ein nigel nagel neuer Laptop. Anbei lag noch ein Zettel: „Hallo Regina, ich habe deinen alten Laptop leider nicht reparieren können, ich habe allerdings deine Festplatte, die noch einwandfrei funktioniert in diesen Laptop eingebaut. Viel Spaß damit. Dein Onkel Klaus.“
Ein neuer Laptop kam mir gerade recht. Mein Alter war sowieso viel zu langsam für mich. Ich packte ihn in mein Zimmer und half meiner Mutter dann beim kochen.
Dass ich mit Tobi eigentlich noch zu seiner Mutter in den Laden wollte, hatten wir total vergessen. Egal, so wichtig war das auch nicht.
Zum Abendessen gab es Spaghetti Bolognese und normalerweise esse ich davon drei Teller, aber heute bekam ich noch nicht mal einen runter. Ich hatte überhaupt keinen Hunger. Als ich mich gerade wieder auf den Weg in mein Zimmer machen wollte, kam die Gardinen-Predigt mit voller Breitseite auf mich zu.
„Was fällt die eigentlich ein, einfach abzuhauen, Regina? Du bekommst zwei Wochen Hausarrest auf Bewährung und Tobi darfst du bis Ende des Monats nicht mehr sehen!“, schrie sie mich an.
Ich hatte eh keine Chance, dass der Hausarrest aufgehoben werden würde, also schrieb ich Tobi noch schnell eine SMS, dass ich ihn die nächsten zwei Wochen nicht sehen dürfte und schloss mich dann in meinem Zimmer ein.
Schon nach zwei Minuten erschien eine Antwort auf meinem Display:

Hey Süße,
ist doch nicht schlimm,
wir sehen uns doch noch in der Schule.
<3 :** Tobi

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ferien waren noch nicht, also würde ich Tobi sowieso jeden Vormittag in der Schule sehen. Ich schrieb ihm natürlich sofort zurück:

Und wenn mal wieder ne letzte Stunde ausfällt,
gehen wir zu dir,
meine Mutter bekommt ja eh nichts mit. ;)
:** Regi

Dann legte ich mein Handy neben mein Bett und versuchte zu schlafen. Ich ließ den gesamten Tag nochmal Revue passieren und schlief dann seelenruhig ein.

To be continued...

Impressum

Texte: (c) liegt allein bei mir!
Bildmaterialien: weheartit
Tag der Veröffentlichung: 08.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /