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>i#In wilder hasst zog er das Schwert. Seine schwarzen Haare hingen in wilden Strähnen in seine Augen. Er blinzelte leicht doch natürlich bekam unser Held diese so nicht aus den Wimpern. Doch unser Held durfte sich nun nicht von solchen Lappalien wie Haare in den Augen stören lassen...<

Die Finger die gerade noch so fleißig an der Geschichte geschrieben hatten hielten nun Inne. Zweimal das Wort Held so nahe beieinander? Jenny schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich seufzend auf dem Ledersessel vor dem vollgestellten Schreibtisch zurück. Das ging so nicht.
Sie schloss ihre Augen und dachte in der Dunkelheit die sich ihr nun darbot ein bisschen nach. Was konnte sie schreiben Anstatt Held? Viel war in ihrer Geschichte noch nicht passiert. Ein junger Mann der vom Altag genug hatte wollte was erleben und wie es der Zufall, den sie bestimmte wollte war er nun schon übereifrig in eine Prügelei geraten.
Es war nicht mal ganz 5 Seiten.
„Vielleicht solltest du meine spektakuläre Flucht von der Farm besser beschreiben.“
Jenny drehte sich abrupt um. Dabei stieß sie ihr Knie gegen die Regale die in Massen unter dem Schreibtisch geklemmt waren. Sie Fluchte und presste die Hand auf das nun schmerzende Knie.
Locker im Zimmer stand Sidon. Er war der Held der Geschichte. Ruhig hatte er die muskulösen Armee hatte er ruhig vor der Brust verschreckt.
„Deiner ach so spektakuläre Flucht bestand darin das du eine Tasche genommen hast und in der Nacht einfach gegangen bist. Warum zum...“
„Gut dann mach sie spektakulärer. Lass mich verfolgt werden. Eine Drohung.. irgendwas.“
„Unterbrech mich nicht“ brummte sie leicht schmollend und schaute ihn sich mal genauer an. Er sah herrlich aus. Von der harten Farm Arbeit war er gut gebaut und sonnengebräunt. Das Haar hing ihn bis in den Nacken und einige Strähnen fielen ihn in die Wimpern über den strahlend blauen Augen. Solche Männer himmelte Jenny gerne an. „was machst du hier? Du bist erfunden.“
„Frag mich das nicht. Ich würde mal sagen deine Ratlosigkeit bringt dich zum Hallozinisatieren.“
„Erstens: Das heißt Halluzinieren und zweitens garantiert nicht.“
„Okay. Dann erkläre mir mal wieso eine erfundene Figur in deinem Wohnzimmer macht und du Selbstgespräche führst.“
„Ähm...“ okay da war Jenny überfragt. Sie schaute ihn Ratlos an.
„Gib es zu. Du weißt gerade nicht was du schr5eiben sollst und fragst nach der Hilfe eines erfahrenden Heldens. Ich soll dir Tipps geben wie das ganze nun ausgehen kann“
„ich bin noch lange nicht dabei wie es ausgehen soll. Ich will wissen wie es anfangen soll und wenn ich dich eh nur einbilde kannst du mir nichts sagen was ich nicht eh schon weiß.“
Darüber schien der Mann nachzudenken wobvei er eher aussah als hätte er in eine zitrone gebissen... schmollte er? Schmollte eine Fantasiegestalt wenn man sie nicht ernst nahm? Jenny hatte schon mehrere Geschichten geschrieben aber das war ihr noch nie passiert. Okay bisher waren es immer nur kurze Geschichten von umgerechnet zehntausend Wörtern oder so. Das war das erste mal das sie richtig was machen wollte und sich viermal mehr mühe gab als sonst aber das war nun wirklich... ungewöhnlich.
„Okay... mach einfach was du willst. Ich gönne mir eine Pause.“ sie schüttelte den Kopf wobei ihre kurzen Haare gegen ihre Ohren schlugen während sie in die Küche ging und sich ein Baguette in den Ofen schob. Ruhig lehnte sie sich gegen die Theke und begann zu lauschen. Von Sidon hörte sie nichts mehr.
Eine halbe Stunde später kam sie mit einem dampfenden Pizzabaguette und einem Bier wieder in das unaufgeräumte Wohnzimmer. Von Sidon war keine Spur. Gott sei dank das ließ ja hoffen das sie nicht verrückt war. Um sich noch eine kleine Pause von der Geschichte auf dem Desktop zu gönnen ließ sie sich auf der Couch fallen die gegenüber stand und schaltete den Fernseher ein.

*

>“Ihr kriegt mich nie“ rief Sidon und lachte den Männern ins Gesicht. Das Schwert schwang er über den Kopf. Er müsste ungeübt damit sein. Schließlich war er nur Farmer. Doch wenn man ihn so sah, könnte man meinen das er sein leben dem Kampf gewidmet hatte. Man könnte meinen das er auf die Welt kam und gleich ein Schwert in die Hand nahm um die Ratten unter Mutters Bett zu erschlagen. Er beschrieb einen weiten Halbbogen um sich. Das scharfe Schwert Durchschnitt einen tief liegenden Ast der geradewegs auf den Kopf des jungen Mannes fiel und ehe der Kampf begann, fiel Sidon in eine tiefe Bewusstlosigkeit.<

Endlich hatte Jenny das erste Kapitel fertig. Ruhig lass sie es nochmal durch und verbesserte einige Fehler die ihr gerade nicht aufgefallen war. Mehrmals lass sie es durch bis sie zufrieden nickte. Ja es ließ sich gut lesen. Sie stand vom Schreibtisch auf und drückte die Zigarette die gerade noch in ihrem Mund gehangen hatte im überfüllten Aschenbecher neben sich aus. Zeit für eine dusche und den Gedanken wie es nun weiter gehen sollte. Würde Sidon wohl damit einverstanden sein was sie aus ihn gemacht hatte? Erst so gross dabei und nun eine Lachfigur. Sie zog sich langsam aus. Die Klamotten ließ sie achtlos auf den Boden fallen. Während das warme Wasser in die Wanne lief und diese langsam füllte. Sie wartete noch bis sie halb gefüllt war, ehe sie sich langsam in das Wasser gleiten ließ. Sie schloss ihre Augen und entspannte sich...
„Das ist einfach nicht Fair!“
… und riss die Augen wieder auf. Sidon saß auf den Klodeckel und hatte wieder das Zitronengesicht aufgesetzt. Jenny ließ sich tief ins das Wasser sinken was nicht viel brachte da sie gänzlich auf Schaum verzichtet hatte und man alles durch das klare Wasser sehen konnte.l
„verdammt was machst du hier!“ sie schrie in so laut an das es in den kleinen Raum schon fast widerhallte.
Er schaute sie an. Sein Blick sagte ganz deutlich ein: Hab ich dir doch schon gesagt. Dabei zeigten die Lippen eindeutig dieses widerliche Schmollen. „Du lässt mich von einem Ast niederschlagen?“
„Das ist nun eindeutig der falsche Moment um zu diskutieren!“
„Wieso? Weil du nackt in der Wanne hockst? Ich existiere doch eh nur in deinen Kopf da wird mich das wohl kaum stören.“
„Das ist mir wirklich gerade total egal ob eingebildet oder nicht!“
„Sei froh das du alleine bist. Mitbewohner würden sich nun wirklich fragen warum du in Bad so rumbrüllst“
„Argh“ Jenny tauchte unter und bemühte sich nun einfach nicht laut aufzuschreien. Der Kerl hatte doch wirklich nerven. Hatte sie ihn wirklich so nervig erfunden? Daran konnte sie sich gar nicht erinnern.
Als ihre Lunge meinte das sie doch bitte wieder Luft haben wollte tauchte sie wieder auf. Schnell ging ihr Blick zum Klo rüber. Da war nichts. Erleichtert seufzte sie auf. Sie griff nach dem Bademantel da ihr die Lust zum Baden eindeutig vergangen war und setzte sich an den PC. Okay. Ehe der Spinner ihr nochmal so auf den Keks ging schrieb sie das Kapitel eben um und ließ das ganze zu einem richtigen Kampf werden.
Sie setzte sich im Positur und löschte den letzten Absatz den sie geschrieben hatte.

>“Ihr kriegt mich nie“ rief Sidon und lachte den Männern ins Gesicht. Das Schwert schwang er über den Kopf. Er müsste ungeübt damit sein. Schließlich war er nur Farmer. Doch wenn man ihn so sah, könnte man meinen das er sein leben dem Kampf gewidmet hatte. Man könnte meinen das er auf die Welt kam und gleich ein Schwert in die Hand nahm um die Ratten unter Mutters Bett zu erschlagen. Er beschrieb einen weiten Halbbogen um sich. Die Männer wichen vor ihm zurück und wirkten das erste mal seid sie sich ihn in den Weg gestellt hatten unsicher. Sollte es ein Kämpfer sein? Hatten sie sich jemanden in den Weg gestellt der sich vielleicht gar nicht so leicht überfallen ließ?<

„Na bitte das klingt doch schon besser.“
Jenny spürte wie sich etwas über sie beugte. Als sie leicht zur Seite schielte erkannte sie Sidon. Leicht seufzte sie auf
„Wie lange muss ich dich nun noch ertragen?.“
„Solange wie du mich noch einbildest“
„Das ist nicht dein Ernst. Ich hab keine Kontrolle darüber. Das könnte ja heißen das du mich irgendwann auf dem Klo überrascht.“
Einen Moment lang sah Sidon so aus als würde ihn das ziemlich amüsieren den ein grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Das könnte allerdings passieren ja.“
„Scheint die ja eine menge Spaß zu machen.“
„Mach mir keine Vorwürfe du hast mich erfunden.“
„Hätte ich gewusst das du mich nervst hätte ich nen Bollywood Roman geschrieben. Einen netten Liebhaber der Mich verwöhnt und keine Nervensäge die heult sobald ein Ast sie KO schlägt.“
„Es war ein grosser Ast.“
„Woher willst du das wissen? Ich hab nie geschrieben welche Ausmaße er hatte.“
„Ich habs in deinen Gedanken gesehen.“
Verdammt
„Wer weiß was die Leser sich vorstellt hätten.“
„Keiner kann sich vorstellen das ein Mann von einem zwanzig Zentimeter Ast KO geschlagen wird.“
„Leser sind sehr kreativ.“ Er schaute sie mit eine Skepsis an die Jenny noch nie gesehen hatte. „Okay okay. Lass uns darüber nicht streiten du hast ja Recht.“ sie gab Offiziell auf.
„So ist brav.“ meinte er grinsend. Jenny holte Luft und wollte ihn anschreien. Doch als sie sich zu ihn umdrehte war er wieder weg. Konnte ihre Fantasie nicht mal solange bleiben bis sie ihrer Wut Luft gemacht hatte?

*

>Triumphierend lachte Sidon auf. Er hatte das wirklich geschafft. Die Männer lagen KO auf den Boden. Seine Reise konnte weiter gehen. Die Frage war nur wohin sollte sie gehen.<

genau wohin wollte die reise eigentlich gehen? Mist. Sie hatte einfach drauf losgeschrieben und sich nicht weiter drüber Gedanken gemacht was nun passieren sollte. Sie lehnte sich zurück und wartete.
„Hallo Sidon?“ fragte sie ungeduldig. Zweimal hatte er sie schon genervt und nun tauchte er nicht auf? Was für eine himmelschreiende Unverschämtheit.
Sie lauschte der tickenden Uhr vor sich und beobachtete die Zeiger. Okay es waren gerade mal dreißig Sekunden vergangen. Aber ihre Fantasie ließ sie gerade wirklich im Stich. „Okay dann muss ich mir wohl alleine was einfallen lassen.“ Sie seufzte nocheinmal gequält auf und ging in die Küche. Im Kühlschrank stand noch ein Wasser das sie nun an sich nahm.
Ein geheimer Schatz? Das wäre zu Indianer Jones. Ein Geisterschloss? Eigentlich sollte das keine Geistergeschichte werden. Ein grosser Krieg? Ziemlich abgesdroschen wenn ein Farmer dann die Welt retten sollte.
„Eine Liebesgeschichte?“ endlich war da die nervige Stimme aller Zeiten. Jenny schmunzelte. Nun würde sie doch noch mit den Schreiben Vorrankommen. Manchmal war es durchaus praktisch Stimmen zu hören die nicht da waren.

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Tag der Veröffentlichung: 04.03.2010

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