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„Habt ihr den Verräter gefunden?“ dröhnte die kalte Stimme des Todes durch den dunklen Raum. Jemand hatte ihn seiner Kristalle bestohlen. Die Kristalle die ihm in seiner Macht stärkten. Er wollte sie wieder haben. Sofort. Und wenn nötig würde er dafür töten. Das wussten alle seine Anhänger. Wenn der Tod wütend war, hielt ihn nichts auf. Nichts hinderte ihn daran die Hälfte seiner Dienerschaft auszulöschen. Wieso auch? Er kann sie ja nach belieben wieder aus den Reich der Toten auferstehen lassen.
Er war mächtig auch ohne Kristalle. Nur hatte er diese schon seit tausenden von Jahren. Er war es gewohnt wie einfach die Arbeit mit den drei gläsernen Steinen war. Die Arbeit ohne ihnen war lästig und der Tod machte es sich gerne einfach.
Alle bangten um ihr Leben Skelette liefen vereinzelt umher. Kleine Dämonen in den verschiedensten Gestalten kreuzten deren Wege um den zu finden der die Kristalle gestohlen hatte. Sie wussten, oder hofften vielmehr das der Dieb das Totenreich noch nicht verlassen hatte.
Das war auch so. Noch hatte er keinen Weg gefunden zu entkommen. Er hatte es für einfacher gehalten. Es war alles so gut geplant gewesen. Er hatte die Kristalle von ihrem Altar genommen als der Tod gerade dabei war einem Gerücht nachzugehen. Einem Gerücht das er selbst in die Welt gesetzt hatte. Das Gerücht das Hafastas ein Verräter sei. Er hatte gedacht das der Tod sich lange bei ihm aufhalten würde. Er hatte nicht mit der Kälte gerechnet die der Tod bei solchen Sachen aufwies. Er hatte Hafastas nicht gequält oder gefoltert. Er hatte ihn sofort getötet. Keine Gnade hatte der Tod gezeigt.
Und nun war Scolrato in großer Gefahr. Er hatte die Kristalle noch bei sich. Das Glühen welches die Steine absonderten ging durch den dünnen Stoff seines Beutels. Niemand dürfte ihn sehen, sonst war er verloren. Man würde ihn in die hinterste des Totenreichs bringen. Ihn dort anketten und die Seelen die dort umherschweifen würden ihn foltern. In diesem Teil der Unterwelt lebten nur die grausamsten Seelen. All diejenigen die Spaß daran hatten kleinen Kindern weh zu tun. All die, die Menschen grundlos töteten waren dort. Und sie würden auch Spaß haben ihn zu Quälen. Ja das Taten sie gern.
Er der sich an den Tod rächen wollte. Ihn der sich viel Mühe gab den Tod zu schwächen um ihn dorthin zu bringen, wo er selber nun befürchtete hinzukommen.
Er musste dringend weg hier.
Nur wie? Sogar die kleinen Flammen die hier durch die Luft schwirrten waren für ihn eine Gefahr.
So unscheinbar sie wirkten. Sie waren die besten Spitzel der Unterwelt. Und sie würden gleich Alarm schlagen wenn sie ihn entdecken würden. Noch wartete er. Er hatte sich in eine Ecke gedrängt. Seine braune Haut und die braune Hose verschmolzen fast mit der Wand. Ab und zu zuckte sein Schwanz nervös. Ansonsten bewegte er sich nicht. Ein Pestoron hüpfte vorbei. Die Menschen verwechselten den Dämon immer mit einem Frosch. Tatsächlich hatten sie mit diesen auch eine große Ähnlichkeit. Nur wirkten die Bisse der Frösche für gewöhnlich nicht tödlich. Pestorons waren extrem giftig das auch rangniedrige Dämonen darauf achten mussten nach einem Biss nicht in Komma zu fallen. Doch Scolrato war ein ranghoher Dämon. Er musste die dämonische Kröte nicht fürchten.
Der Pestoron brachte ihn auf eine Idee. Mit einem grinsen auf den Lippen schritt er auf ihn zu. Seine Schritte waren lautlos und der kleine Dämon bemerkte ihn nicht und als die gelben Augen Scolrato endlich visierte war es für ihn schon zu spät. Scolratos Schwanz umwickelte den schleimigen Körper des kleineren und mit eine Krallen besetztem Klaue hielt er den dünnen Schnabel ähnlichen Mund zu.
„Damit hast du wohl nicht gerechnet, oder?“ Lachte Scolrato, grinsend schaute er de Pestoron an. Diese niedrigen Dämonen hatten keinen Namen. Sie waren einfach zu unbedeutend.
Scolrato? Du bist der Verräter?

Halte es fragend im Kopf Scolratos wieder. Verwundert zuckte sein Schwanz. Er hatte noch nie von einem Pestoron gehört der sich in die Gedanken eines anderen einschleichen konnte. Doch der den er hier fest im Griff hielt tat es. Er schaffte es auf diesen Weg dem Pestoron die Frage zu stellen woher er diese Gabe hatte.
Wir Pestoron können weit mehr als nur rumhüpfen und niedrige Menschen zu vergiften.


„Und doch seid ihr so unbedeutend und schwach das ihr nicht mal den Menschen ein Begriff seid.“ Fauchte Scolrato. Der Pestoron wurde ihn immer unsympathischer. Er las seine Gedanken und hatte es kurz geschafft ihn unsicher zu machen.
„Wenn du so gut bist wie du tust, dann weißt du sicher, was du tun sollst.“
Ja, aber ich werde es nicht tun. Dieser Ausgang wurde extra für die Pestorons angelegt. Ich werde ihn dir nicht zeigen damit du entkommst. Dir blüht der Tod, und das weißt du.


„Zuerst muss der alte Knochensack mich finden. Und bis dahin hast du mir schon ganz lieb den Ausgang gezeigt.“ Er legte nun seine Hand um den schleimigen Körper. Seine Krallen bohrten sich sofort in das kalte Fleisch des Dämons. Egal wie stark. Jeder Dämon hängt an seinem Dasein. Wenn man sie nah genug an die Schwelle seines Todes brachte, dann machten alles was man von ihm Verlangt. Es war als würde man im Kopf des Dämons einen Schalter umlegen. Den Schalter hatte Scolrato nun gefunden. Der Pestoron begann zu wimmern. Seine gelben Augen wurden vor Todesangst doppelt so groß.
Bitte töte mich nicht.

Schrie er schon fast in Scolratos Gedanken. Ich werde dir den Ausgang zeigen doch bitte lass mich am Leben.


Scolrato ließ ihn zu Boden fallen. Als der Pestoron am Boden aufschlug, musste der braune Dämon grinsen. Die grünen hatten die Begabung immer auf den Kopf zu fallen. Viele erklärte es damit, das dies einfach das unwichtigste an ihrem Körper waren, denken taten sie eh nur recht wenig und sie schafften es auch ohne Kopf zu leben.
„Mach keine Dummheiten. Mein Schwanz ist schneller als dein Hüpfen. Ich würde dich töten, bevor du nur einen Sprung von mir weg machst.“
Der Pestoron schluckte ehe er ganz leicht nickte. Dann begann er in eine Richtung zu hüpfen die Scolrato nicht in Betracht gezogen hatte. Für ihn war es einfach immer nur eine Sackgasse gewesen. War da doch mehr?
Er musste aufpassen. Es wurde immer mehr nach dem Verräter gesucht. Und er traute den Dämon vor sich zu ihn – natürlich ganz versehentlich – in die falsche Richtung zu führen. Den Spitzeln direkt in die Arme. Immer wieder flogen die Fenesos, die kleinen Flämmchen an ihnen vorbei. Immer, wenn er auch nur ein glimme wahr nahm, drückte er sich gegen die Wand. Sie liefen nun schon lange den Steinfahrt entlang. Langsam wurde Scolrato ungeduldig und nervös. Doch dann war der Weg zu ende. Sie standen vor einer Sackgasse.
„Willst du mich reinlegen? Hier ist nirgends ein Ausgang.“
Manchmal existiert mehr als das Auge sieht.


„Sprich gefälligst deutlich. Rätsel liegen mir nicht so, und meine Geduld ist bald am Ende.“
Lehn dich doch einfach mal gegen die Wand.


Scolrato sah den Dämon nochmal misstrauisch an ehe er einen Schritt vor trat. Nun stand er direkt vor der Wand und hob seine Hand dieser entgegen. Er hatte damit gerechnet auf Widerstand zu stoßen. Doch das war nicht der Fall, seine Hand glitt durch die steinerne Wand.
Da hast du deinen Ausgang. Er führt direkt in die Menschenwelt. Mich brauchst du ja jetzt nicht mehr.


„Stimmt.“ murmelte Scolrato und hörte auch sofort wie der Pestoron versuchte sich zu entfernen.“Doch das heißt nicht...“ Sein Schwanz zuckte und blitzschnell erstach er den Dämon. „.. Das du gehen darfst.“
Ein wenig des grünen Blutes lief über den Boden. Der Pestoron hatte keine Chance gehabt, er war sofort tot. Doch war Scolrato nicht so dumm ihn hier liegen zu lassen. Es wäre zu verräterisch. Darum nahm er ihn an sich, er würde ihn bei den Menschen verstecken. So wie die Kristalle.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich Widme das Buch meiner Siny und einem freund der versucht hat alle Schreibfehler zu finden.

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