Unwetter auf dem Meer. Sindbad stand am Ruder und versuchte das Schiff auf Kurs zu halten. Die gesamte Mannschaft befand sich unter Deck. Nur Doubar weigerte sich und ging zum Kapitän. „Sindbad bitte komm mit nach unten. Es hat keinen Sinn.“, sagte er. Sindbad antwortete nur mit einem Kopfschütteln. Wie aus heiterem Himmel verschwand das Unwetter, der Regen hörte auf und das Meer beruhigte sich. Beide Brüder sahen sich an, plötzlich sackte Sindbad zusammen.
Doubar eilte zu ihm und rief nach Firouz, dann trugen sie den noch immer bewusstlosen Kapitän nach unten. Firouz untersuchte ihn und konnte nicht feststellen, was ihm fehlte.
Stunden später erwachte Sindbad. „Was ist passiert?“, fragte er und stand auf. Doubar wollte ihm im Bett halten, aber es gelang ihm nicht. „Sindbad du solltest dich etwas ausruhen, du warst einige Stunden ohne Bewusstsein.“ „Mir geht es gut. Alles okay. Ich weiß jetzt wo wir Maeve finden.“, sagte er und ging an seinem erstaunt schauenden Bruder hinaus.
So legten sie Kurs auf die Insel. Dort angekommen verließen sie das Schiff und suchten im Ort nach einem Zeichen von Maeve oder Dim-Dim. Sie wurden herzlich vom Herrscherpaar empfangen und es stellte sich heraus, das Sindbad und Doubar ihre Söhne waren. Beide waren erstaunt, weil sie glaubten ihre Eltern seien damals vor vielen Jahren mit dem Schiff untergegangen.
Durch Gespräche stellte sich noch einiges heraus.
Sindbad war der Thronfolger und damit der zukünftige Herrscher des Reiches, da Doubar von seinem Geburtsrecht zurückgetreten war. Sindbad fand es nicht gut. Erst recht nicht, als er erfuhr, das bereits seine Heirat beschlossen war. „Ich werde das Mädchen nicht heiraten. Ich liebe sie nicht, ich kenne sie ja nicht einmal.“, wehrte er sich. „Das spielt keine Rolle. Entweder du heiratest sie, oder ich ... du verlierst alles.“, antwortete sein Vater Manco. „Kommt nicht in Frage.“ „Du musst sonst gibt es Krieg, nur die Heirat kann es verhindern, das wir alles verlieren. Junge bitte, denk darüber nach.“
Sindbad verließ den Raum. Er wollte allein sein. Er liebte Maeve mehr den je, auch wenn er es ihr nie gesagt hatte und jetzt sollte er jemanden anderes zum Altar führen. Nein, das konnte er nicht. Aber konnte er sein Glück über das Leben vieler stellen? So willigte er schließlich ein. Lieber wollte er unglücklich sein, als das Leben Unschuldiger zu opfern.
So war es beschlossen und die Königshäuser organisierten die Heirat.
Sindbad und seine Freunde trafen die Eltern seiner zukünftigen Braut, um formell um ihre Hand anzuhalten. Er fühlte sich nicht gut dabei.
Beim Abendmahl sollten sie sich einander vorgestellt werden. Ein Mädchen erschien und reichte dem König ein Schriftstück. Dieser las es und sah zu seinem zukünftigen Schwiegersohn. „Meine Tochter hat eine Nachricht an dich. Sie schreibt, das sie nur den zum Manne nimmt, der sie in einem Zweikampf besiegt. Ich frage dich jetzt, willstdu ihre Herausforderung annehmen?“, sagte er.
Sindbad nahm sie an. Er wollte lieber sterben, als gezwungen zu werden jemand anderen zu heiraten. „Doubar, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Wenn ich gewinne verliere ich Maeve und wenn ich verliere bringe ich unseren Eltern Schande.“ „Kleiner Bruder. Ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen. Das musst du ganz für dich allein entscheiden. Egal wie deine Entscheidung ausfällt, ich stehe hinter dir.“ „Danke, Bruder.“
Der Tag der alles entscheidet brach an und sie trafen sich auf dem Platz. Beide trugen eine Kopfbedeckung, so das sie einander nicht sahen.
Sindbad hatte sich noch nicht entschieden, wie er sich verhalten sollte. Plötzlich griff sie an. Er wehrte ihre Schläge gekonnt ab. Mit jedem Schlag ihres Schwertes glaubte er, er wüsste wer vor ihm stand. Er parierte ihren Schwerthieben und wich ihnen gekonnt aus. Dann drängte er sie gegen einen Felsen und schlug ihr das Schwert aus der Hand. Seine Augen trafen ihre. „Maeve.“, flüsterte er, ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
Das Mädchen nutzte die Gelegenheit und zog ein Messer aus ihrem Gürtel und stieß es ihm in die Brust. Er taumelte und flüsterte erneut ihren Namen, bevor er blutend in den Staub fiel.
Als Doubar, Rongar und Firouz ihn fallen sahen hielt sie nichts mehr zurück. Sie rannten zu ihm. Er lag blutend am Boden. Doubar nahm ihn seinen Kopfschutz ab.
Erst jetzt erkannte das Mädchen ihn und nahm auch ihre Kopfbedeckung ab. Die drei Freunde waren gleichermaßen überrascht. Es war Maeve die Sindbad mit seinem eigenen Dolch zu Boden stürzte.
Maeve rannte zu ihm und hielt ihm fest. Er öffnete erschöpft seine Augen und lächelte müde, dann verlor er das Bewusstsein.
Doubar hob ihn auf und trug ihn, gefolgt von Maeve, Firouz und Rongar, in sein Quartier. Firouz versorgte die Wunde. Es sah nicht gut aus, aber das sagte er seinen Freunden nicht. Er schlief und das war gut. Maeve setzte sich neben ihn und hielt seine Hand. „Warum ... warum nur.“, flüsterte sie. Doubar legte eine Hand auf ihre Schulter um sie zu trösten.
Nach Tagen erwachte Sindbad und neben seinem Bett schlief Maeve. Er konnte es kaum glauben. Er wollte sich erheben, aber es gelang ihm nicht. Doubar stand neben seinem Bett und hielt ihn zurück. „Sindbad, blieb liegen sonst blutest du wieder.“ Sindbad gehorchte und sah ihn an. Aber es war noch Jemand da. Seine Mutter Mala und Firouz. „Und wie sieht es aus, muss ich sterben?“, scherzte Sindbad. Als er aber Firouzs Gesicht sah, wurde er ernst. „Sindbad es sieht nicht gut aus. Das Messer war vergiftet. Die Wunde schließt sich nicht. Jede Bewegung ist schädlich. Es tut mir leid, ich kann nichts tun.“, sagte er. „Was meinst du? Wenn ich mich bewege sterbe ich? Ich kann doch nicht den Rest meines Lebens still rumliegen. Doubar bringt es fertig und bindet mich hier fest.“ „Ich weiß nicht, wenn wir nur wüssten wo Dim-Dim und Caipra sind. Vielleicht wüssten sie ...“ „Ich weiß wo sie sind.“, antwortete Mala.
So wurden Dermott und Rongar zu ihnen geschickt. Doubar weigerte sich seinen Bruder allein zulassen.
Stunden später kehrten sie allein zurück und als sie gerade gefragt wurden, warum ... erschienen Dim-Dim und Caipra im Zimmer.
Er trat zu Sindbad und sah sich seine Wunde an. „Sieht wirklich übel aus. Maeve was war am Messer?“, fragte er. „Ich ... ich weiß es nicht. Einer meiner Vertrauten gab es mir.“, sagte sie und begann zu weinen. „Es ist schon gut. Caipra wird schon wissen, was zu tun ist. Sie wird ihm helfen du wirst schon sehen.“
Tage später heilte Caipra Sindbads Verletzung. Er war völlig erschöpft und schlief ruhig. Alle waren froh, aber niemand wusste wie es weiter gehen wird. Maeve wachte Tag und Nacht an seinem Bett. Er wollte und wollte nicht wach werden. Maeve und alle Anderen machten sich große Sorgen. Endlich kam Sindbad wieder zu sich und sah Maeve neben sich ruhig schlafen. „Maeve.“, flüsterte er, „Maeve.“, aber erst als er sanft ihre Hand strich, erwachte sie. „Sindbad, endlich bist du wach. Doubar und die Anderen haben sich große Sorgen um dich gemacht.“ Alle waren froh, dass es ihm besser ging.
Die Tage vergingen und mit jedem Tag wurde er kräftiger und konnte endlich auch aufstehen.
„Maeve, ich wollte dir etwas sagen.“ „Ja, was ist es.“ „Ich wollte dir sagen ... ob du dir vielleicht vorstellen kannst .... wie lange ich nach dich gesucht habe?“ „Ja, ich weiß. Sindbad, ich wusste, das du mich findest.“ „Und ich würde dich überall finden.“ Sie lagen sich in ihren Armen. Die Anderen verließen still das Zimmer. „Maeve, ich wollte in den nächsten Tagen zu meinen Eltern gehen und dich ihnen vorstellen. Bis du damit einverstanden?“ „Ja, könnte ich mit kommen. Ich lass dich nie wieder allein, versprochen.“ So war es abgemacht.
Die Tage vergingen und der Tag der Wahrheit brach an.
Sindbad und Maeve gingen Hand in Hand zu den Räumlichkeiten seiner Eltern. Sie waren froh, dass ihr Sohn Jemanden gefunden hatte und, dass sie glücklich waren. Sie freuten sich. So wurde es ein schöner Abend. Erst spät gingen sie zurück und waren glücklich. „Sollen wir morgen zu deinen Eltern gehen?“, fragte Sindbad. „Ja, aber nicht so zeitig. Ich glaube du hast zu viel getrunken.“, scherzte sie. „Was willst du damit sagen?“ „Nichts.“ Sindbad blieb stehen und Maeve ging weiter. „Komm schon.“, forderte sie ihn auf. „Nein.“ „Komm schon, sonst wird es noch später.“ „Okay, okay.“, sagte er und wollte ihr gerade folgen, als er plötzlich einen Schlag auf den Kopf erhielt und zu Boden ging.
Sindbad erwachte durch lautes Klopfen gegen die Tür, welche nachgab. Ein Trupp Wachen strömte ins Zimmer. Sindbad fragte völlig verwirrt, was das alles soll. „Du bist festgenommen.“, sagte der Hauptmann. Noch immer völlig verwirrt starrte er auf das Messer in seiner Hand von dem Blut auf den Boden tropfte. Er ließ es fallen. So nahm man ihn fest und brachte ihn ins Verlies.
Dort wurde er an den Händen gebunden und im Stehen fixiert. Er lies all das ohne Widerspruch mit sich geschehen, da er hoffte es würde sich alles aufklären. Noch immer wusste er nicht was man ihm eigentlich vorwarf. Auf seine Fragen erhielt er keine Antwort.
Sein Vater mit einem weiteren Mann betraten die Zelle. „Ich hätte nie geglaubt, das du so weit gehst.“, sagte er, „So jetzt ist es soweit und so dankst du uns. Wenigstens haben wir den Beweis deiner Tat und du kannst deiner gerechten Strafe nicht entgehen.“ „Darf ich auch etwas dazu sagen. Was zum Teufel geht hier vor? Welcher Tat werde ich bezichtigt? Was soll das alles, kannst du mir das sagen?“ Sein Vater schaute ihn verwirrt an. *Sollte es wahr sein, das er sich an nichts erinnert?*, fragte er sich selbst und laut sagte er. „Du weißt es nicht? ... Du wirst des Mordes angeklagt. Des Mordes an einen hohen Abgesandten des Vaters deiner Freundin, oder sollte ich sagen deiner Ehemaligen.“ „Ich habe Niemanden umgebracht! Wann soll ich das getan haben?“ „Kurz bevor man dich in deinem Quartier festnahm. Du hattest noch immer das blutverschmierte Messer in deiner Hand.“ Sindbad wusste jetzt Bescheid, alle Beweise sprachen gegen ihn.
„Glaub nur nicht, das du eine Sonderbehandlung erhältst nur weil du mein Sohn bist.“, sagte er und winkte dem Kerkermeister. Der trat hinter Sindbad mit einer Peitsche in der Hand. „Ich glaube 15 reichen für den Anfang.“, sagte er und ging hinaus. Der Kerkermeister streifte Sindbads Hemd ab und schlug ihn 15-mal auf den Rücken. Sindbad versuchte nicht zu schreien, was ihm nicht immer gelang. Völlig erschöpft blieb er allein zurück.
Gegen Abend öffnete sich erneut die Tür zu seinem Gefängnis und Doubar, Maeve und Mala traten ein.
Sindbad wollte gerade etwas zu Maeve sagen, als sie ihn mitten ins Gesicht schlug. „Du Mistkerl ... dir ist jedes Mittel recht. Was erlaubst du dir eigentlich meinen Mentor und Freund umzubringen. Glaubst du eigentlich, ich könnte dir das je vergeben?“ „Maeve bitte ... denk doch mal nach. Warum sollte ich das getan haben? Was hätte ich davon?“, rechtfertigte sich Sindbad. Erneut traf ihn Maeves Faust. „Das weiß ich nicht. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, was ich glauben soll.“, sagte sie wütend und wollte gehen. „Maeve bitte denk nach.“, versuchte Sindbad es erneut. Bevor sie ihn ein weiteres Mal schlagen konnte hielt Doubar sie zurück. „Kannst du ihren Zorn nicht verstehen?“, fragte Doubar und verlies mit ihr die Kerkerzelle. Zurück blieb Mala. „Junge, sag mir was passiert ist. Vielleicht kann ich dir helfen.“ „Mutter ... ich weiß es nicht. Du kannst mir nicht helfen. Vielleicht bringt der Prozess die Wahrheit heraus.“, sagte Sindbad. „Ich werde jetzt gehen, Junge und versuchen später noch einmal zu kommen.“, sagte sie und ging.
Der Prozess wurde angesetzt und rückte immer näher. Die Beerdigung wurde in allen Ehren durchgeführt und Manco versicherten erneut, den Schuldigen der gerechten Strafe zu zuführen.
Sindbad erhielt fast täglich Schläge und so wurde er schwächer und schwächer. Er glaubte nicht mehr daran , dass der wahre Schuldige gefunden wird, vielleicht war er es ja auch, wie alle es glaubten. Er müsste den Prozess irgendwie durchstehen.
Am Prozesstag wurde er mit auf dem Rücken gebundenen Händen vorgeführt. Den Vorsitz hatte sein Vater und 6 ehrenwerte Mitglieder hielten über ihn Gericht. Alle Beweise sprachen gegen ihn, aber damit nicht genug. Es gab auch noch einen Zeugen, der ihn das Zimmer betreten sah und ihn kurze Zeit später mit blutverschmiertem Messer rauslaufen gesehen hatte. Am Ende der Beweisaufnahme stand für Sindbad bereits fest, dass er verurteilt werden würde.
Zurück in seiner Zelle trat kurz darauf sein Vater ein.
„Sindbad, ich weiß nicht was du dir dabei gedacht hast. Wie konntest du das mir und deiner Mutter nur antun? Alles hast du damit aufs Spiel gesetzt. Wir könnten alles verlieren.“, sagte er wütend. Sindbad schwieg. „Aber noch kann alles gut werden. Wenn man dich verurteilt musst du dich einem Gottesurteil stellen. Dann bin ich nicht mehr Schuld daran und kann nichts verlieren. Dir muss aber klar sein, selbst wenn du gewinnen solltest, darfst du niemals wieder diese Insel betreten. Es wäre dein Tod. Verstehst du das?“ „Ja ... aber was hab ich davon? Ich habe doch alles, was mir etwas bedeutet hat, verloren.“ „Wenigstens hast du eine Chance das zu überleben. Überleg es dir.“, sagte er und ging.
Am Morgen sollte das Urteil verkündet werden. Es lautete auf Tod wegen heimtückischen Mordes. Sindbad nahm das Urteil ohne Rührung an. „Ich nehme es an. Ich weiß, dass alles gegen mich spricht. Selbst ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich es getan habe. Um alle anderen wegen meiner Tat nicht leiden zu lassen, verlange ich ein Gottesurteil. So wird sich herausstellen, ob ich es getan habe ohne jemanden Schaden zu zufügen.“
Das Gericht und die Familie des Opfers waren damit einverstanden und Sindbad wurde in seinen Kerker zurück gebracht.
Spät in der Nacht betrat jemand seinen Kerker. Es war Rumina. „Was willst du hier?“, fragte Sindbad. Sie trat näher und flüsterte ihm ins Ohr. „Ich möchte die Chance verbessern.“, und sie stieß ihm ein Messer, welches sie in ihrem Gewand verbarg, in die Rippen. Sindbad zuckte zusammen und stöhnte leise. Rumina kicherte und verbarg die blutende Wunde, dann ging sie davon.
Am nächsten Morgen wurde er in die Arena gebracht. Niemand bemerkte die blutende Wunde. Dann sah er sie, Rumina sollte sein Gegner sein. Jetzt verstand er warum sie gestern Nacht bei ihm war.
Der Kampf begann. Rumina teilte harte Schläge aus, die alle Sindbad abfing. Aber auf Grund des Blutverlustes gelang es ihm nicht immer ohne Kratzer davon zu kommen. Durch die Kraft der Hiebe wurde er zu Boden geworfen. Er glaubte schon sein Ende sei gekommen, aber er schaffte es wieder auf die Beine und attackierte Rumina. Sie verlor ihr Schwert und Sindbad schlug ihr den Kopf ab. Der Kampf war damit beendet. Ihr Körper sackte zusammen. Alle sahen es.
Sindbad blutete stark und so fiel auch er in den Staub.
Doubar, Firouz und Rongar rannten zu ihm. Er lebte noch. Doubar trug ihn in sein eigenes Quartier. Manco und Mala folgten ihnen. „Er kann nicht hier bleiben, Doubar.“, sagte sein Vater. „Warum ... es geht ihm nicht gut. Er hat doch gewonnen oder?“, fragte Doubar.
Plötzlich kam Maeve gefolgt von einem jungen Mann ins Zimmer gerannt. „Sindbad ... Sindbad kannst du mich hören. Bitte antworte mir. Ich bin dir so dankbar. ... Bitte ... sag was.“ Sindbad öffnete müde seine schweren Augen. Dann sah er sie. Er glaubte zu träumen. „Maeve.“, flüsterte er erschöpft. „Sindbad ... ich danke dir. Du hast Rumina vernichtet. Ich konnte es nicht, aber du hast es geschafft. Schau das ist mein Bruder.“, sagte sie glücklich. „Schön das du glücklich bist.“, antwortete Sindbad und verlor das Bewusstsein.
„Kleiner Bruder ... komm zu dir.“, forderte Doubar und zu seinem Vater. „Siehst du nicht, dass es ihm schlecht geht. Vielleicht können wir noch etwas bleiben, nur so lange bis es ihm besser geht.“ „Ja gut nur eine Weile.“, sagte er.
Maeve war überglücklich ihren Bruder in menschlicher Gestalt zu sehen. Sie wollte so schnell es ging ihn nach Hause bringen. Aber sie machte sich auch Sorgen um Sindbad. Jetzt da feststand, dass er die Tat nicht begangen hatte.
„Doubar .. ich weiß nicht was ich tun soll. Ich würde so gern mit Dermott nach Hause gehen, aber Sindbad ...“ „Schon gut, Kleine geh ruhig. Wenn es ihm besser geht folgen wir euch. Er wird es verstehen. Glaub mir.“ „Danke Doubar. Bitte pass auf ihn auf. Bitte.“ „Das mach ich, geh jetzt.“
Dermott und Maeve brachen also auf und Sindbad kam so langsam wieder zu Kräften. Er fragte nach Maeve und Doubar hielt ihn hin. Er sollte erst völlig gesund werden, bevor er ihm sagen wollte, wo sie sich befand.
Tage später war es dann soweit und genau wie Doubar es sich dachte, wollte Sindbad sofort aufbrechen. So setzten sie Segel.
Als sie Maeves und Dermotts Heimat erreichten erfuhren sie, dass sie auf den Weg nach Eire waren und so segelten sie ihnen nach.
Sindbad hatte kaum geschlafen. Er stand Tag und Nacht an Deck und starrte aufs Meer. Er suchte nach einem Hinweis auf sie. Doubar konnte das nicht mehr mit ansehen und so gab er Rongar das Ruder und brachte seinen Bruder ohne auf seinen Protest zu achten unter Deck. Er musste sich hinlegen.
Doubar bestand darauf und bald war er auch eingeschlafen. Zwar musste Doubar ihm versprechen, das er ihn sofort wecken wird, wenn sie etwas sehen.
Nach zwei Tagen erwachte Sindbad durch Lärm an Deck. Er stand auf, nahm sein Schwert und lief nach oben. Als er das Deck betrat erhielt er einen Schlag und fiel auf die Planken. Er drehte sich zu dem Angreifer und hatte ein Schwert an seiner Kehle. Er sah rauf und erkannte den Angreifer. Er war Plunkett, sein Erzfeind und ein übler Pirat.
Die Meuterer fesselten Sindbad an den Mast. Die gesamte Mannschaft war gefesselt oder im Lagerraum eingesperrt. Plunkett lachte böse. „Endlich, ich bin der Beste! Ich habe den Meister der sieben Meere in meiner Gewalt.“, sagte er und schlug Sindbad mitten ins Gesicht das es blutete. Der stöhnte leise. Plunkett gab sich aber damit nicht zufrieden. Seine rechte Hand Flip musste ihn stoppen. „Plunkett ... Kapitän, unser Auftrag lautet ihn lebendig abzuliefern. Du bringst ihn um, Kapitän.“ „Wer bist du, das du mir sagst was ich tun und zu lassen habe.“, antwortete er. „Aber Flip du hast recht. Wir müssen ihn lebendig abliefern. Aber wer sagt, das wir ihn nicht etwas schlagen können und so vielleicht etwas aus ihm rausbekommen, was uns noch einen guten Preis einbringt.“ Plunkett und Flip kicherten.
„Hör auf zu kichern, binde ihn an die Takelage, los mach schon. Beeil dich, Flip.“ Flip und zwei weitere Matrosen führten Plunketts Befehl umgehend aus. So banden sie Sindbad fest. Plunkett trat hinter Sindbad und flüsterte ihm zu. „Jetzt wirst du Schmerzen spüren. Ich hoffe es gefällt dir genau wie mir, Kapitän.“ Dann riss er ihm das Hemd hinunter und trat einige Schritte zurück. Flip reichte ihn lachend die Peitsche.
Plunkett holte aus und schlug ihn hart gegen den Rücken. Sindbad zuckte bei jedem Schlag zusammen. Was ihn wie eine Ewigkeit schien dauerte nur wenige Augenblicke. Doubar, Rongar und Firouz mussten hilflos mit ansehen, was ihr Freund, Kapitän und Bruder erleiden musste.
Nach mehreren Tagen auf See tauchte Dermott auf und setzte sich in Sindbads Nähe. Obwohl Sindbad erschöpft war, bemerkte er den Falken. *Wieso Falke? Rumina ist doch tot, oder?*, dachte er. *Sindbad du hast Recht. Ich bin wieder ein Falke. Maeve ... Maeve ist fort.*, hörte er Dermott. „Wo ist sie? Du warst doch bei ihr. Wir wollten euch in Eire abholen.“, stöhnte Sindbad.
Plunkett erschien auf Deck und Sindbad schwieg. Er stellte sich neben Sindbad. „Ist deine Mannschaft dir treu ergeben? Na ja werden wir ja bald sehen. Flip bereite alles vor.“, schrie er und ging rüber zu den Gefesselten.
„Ich hoffe für euren Kapitän das ihr ihm treu ergeben seit. Wenn das nicht der Fall sein sollte, glaub ich das er den Tag nicht überleben wird.“
Flip legte Taue aus. Sie liefen über das ganze Schiff. Dann wurde Sindbad los gebunden. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Man führte ihn zum Ruder. Dort band man ihn mit jedem Arm an eines der Taue. Doubar, Rongar, Firouz und noch einige Matrosen wurden in zwei Gruppen geteilt und zu dem Tauende geführt.
„Na Kapitän, weißt du was ich vorhabe. Nein. Ich werde es dir sagen. Deine Mannschaft wird über dein Leben bestimmen. Nur wenn sie es schaffen dich aus dem Wasser zu ziehen und du dann immer noch am Leben bist, wirst du leben. Gefällt dir das.“ „Was glaubst du? Du bist irre.“ „Nein ... mir gefällt meine Idee. Dir nicht? ´Das spielt keine Rolle. Hier bin ich der, das Kommando hat.“, sagt er und lachte, dann drehte er sich zu Sindbad, „Und damit es nicht ganz so leicht ist, werde ich dir etwas geben.“, sagte er und schlug ihn in den Magen.
Sindbad stürzte ins Wasser und Plunkett lachte. „So jetzt strengt euch an, sonst stirbt euer geliebter Kapitän durch eure Schuld. Macht schon. Flip beaufsichtige sie, damit alles mit rechten Dinge zugeht.“ „Jawohl Kapitän.“
Die Mannschaft zog und zog, sie wollten Sindbad so schnell es ging aus dem Wasser holen. Nach ungefähr 10 Minuten hatte er das Schiff erreicht. Flip passte auf. „Kapitän sie haben es geschafft. Er ist hier.“ „Dann holt ihn raus.“, befahl Plunkett. Mehrere Matrosen zogen Sindbad an Deck. Er spuckte Wasser. Aber ansonsten war er in Ordnung.
Plunkett ging auf ihn zu. „Na Sindbad, Glück gehabt.“, sagte er, „Los ihr Halunken bindet ihn wieder fest.“ So wurde Sindbad erneut an die Takelage gebunden. Sindbad war völlig erschöpft, er hatte zu viel Wasser geschluckt. Er war froh, dass er sich etwas ausruhen konnte, da Plunkett mit Flip unter Deck verschwand.
„Land ahoi.“, schrie einer der Matrosen. Plunkett erschien auf Deck gefolgt von Flip. „Endlich. Endlich sind wir da.“ Sie ankerten unweit vom Strand und das Beiboot wurde zu Wasser gelassen. Sindbads Hände wurden erneut auf den Rücken gebunden und zur Insel gebracht. Dort angekommen, warf man ihn in den Sand.
Plunkett und Flip gingen einer Gestalt in dunklen Umhang entgegen.
„Hier euer Lohn. Geht jetzt.“, sagte die Gestalt. „Mehr nicht. Gut dann nehmen wir uns das Schiff.“ „Nein, das Schiff bleibt hier, verschwindet oder ...“
„Maeve ...“, unterbrach Sindbad das Gespräch. Die Gestalt drehte sich zu ihm und ein Feuerball flog auf ihn zu. Dieser explodierte bevor er ihn traf und die Druckwelle warf ihn zurück in den Sand. Er verlor sein Bewusstsein.
„Oder euch passiert das Gleiche.“ Plunkett und Flip verschwanden. „Feiglinge.“, flüsterte die Gestalt.
Als Sindbad wieder zu sich kam, befand er sich erneut gefesselt in einem Kerker. „Doubar, Rongar, Firouz seid ihr hier.“ „Sindbad, endlich, du bist wach. Wir sind hier drüben.“, antwortete Doubar. „Was geht hier vor? Das war doch Maeve, oder?“, fragte Sindbad. „Ja war sie, aber irgendwie war sie es nicht.“, sagte Firouz. „Wie meinst du das? Ich habe sie doch gesehen.“, sagte Sindbad.
Bevor er eine Antwort erhielt wurde die Tür geöffnet.
„Prima, endlich wach.“, sagte jemand und trat ein. „Turok ... du bist tot.“, sagte Sindbad, als er ihn erkannte. „Noch nicht, wie du siehst. Aber du hast meine Tochter umgebracht, deshalb bist du jetzt hier. Du und auch deine Freunde verdienen den Tod.“ Bevor Sindbad darauf etwas erwidern konnte, tauchte eine zweite Gestalt neben ihm auf. Es war Maeve. „Maeve, bist du es wirklich. Was ist mit dir? Bitte sag was.“, bat Sindbad. „Ja Kapitän, das ist Maeve, aber irgendwie ist sie es nicht. Sie gehört jetzt mir. Du hast mir meine Tochter genommen. So nehme ich mir Maeve. Sie gehört mir für immer und ewig.“ „Nein, das glaub ich dir nicht. Maeve bitte sag was. Sag , dass es nicht wahr ist. Bitte Maeve.“
Maeve schaute Sindbad an und dann Turok. Der nickte. Maeve trat näher und schlug Sindbad mit der Faust in die Rippen und ins Gesicht. Sindbad war völlig entsetzt. Was war mit ihr geschehen?
„Maeve was ist mit dir passiert? Was hat er mit dir gemacht? Erinnere dich. Erinnere dich doch an mich oder an deine Freunde. Du musst dich doch an deinen Bruder erinnern.“
„Ich erinnere mich doch an dich und an die Anderen. Du bist der Mörder meiner Schwester. Ich habe keinen Bruder. Was soll das? Du hast meine Schwester getötet. Jetzt bekommst du die gerechte Strafe. Ich werde dich dafür bestrafen und der Tod wird eine Erlösung für dich sein. Das verspreche ich dir.“ Sindbad war völlig verwirrt. Das war nicht mehr seine gutmütige Maeve. Was hatte Turok mit ihr getan? „Turok was hast du mit Maeve gemacht?“ „Sie gehört zu mir und sie wird mein Werkzeug sein, um dich auszuschalten. Sie vertraut mir, nicht dir. Du hast keinen Einfluss auf sie. Du hast sie enttäuscht. Ich habe sie niemals in Stich gelassen. Erinnerst du dich, als sie über Bord fiel. Du hast sie in Stich gelassen, oder?“
„Maeve das ist nicht wahr. Du glaubst, ich hätte dich in Stich gelassen. Das ist nicht wahr. Ich hab dich die ganze Zeit gesucht. Vor kurzem habe ich dich endlich wieder gefunden. Ich dachte du warst glücklich, dass wir wieder zusammen sind. Was ist los? Bitte sag es mir. Ich weiß nicht was ich davon halten soll.“, flehte Sindbad.
„Du weißt es nicht? Du hast mich in Stich gelassen. Ich fiel über Bord und du ... du hast mich nicht festgehalten. Zwei lange Jahre hast du mich mit all den vielen Frauen betrogen. Warum sollte ich dir jetzt glauben. Ich hasse dich nur noch. Du hast meine Schwester getötet, dafür wirst du sterben.“
„Ich versteh das nicht.“, sagte Sindbad. Maeve holte nur aus und ihre Faust traf seinen Bauch.
„Maeve bitte, versteh mich. Vor nicht einmal 3 Wochen hast du mir deine Liebe gestanden. Wir wollten heiraten und jetzt ... Bitte ich weiß nicht mehr was ich glauben soll. Maeve du hast keine Schwester. Du hast einen Bruder ... Dermott. Als ich dich über Bord fallen sah, sprang ich dir nach und wäre fast dabei ertrunken. Hast du das alles vergessen? Unsere schöne Zeit miteinander, unsere ... Liebe?“
„Du lügst. Ich glaube dir nicht. Du belügst mich und meinem Vater.“, sagte Maeve wütend und verlies fluchtartig den Kerker. „Maeve bitte bleib.“, rief Sindbad ihr nach.
„Das hat keinen Sinn. Sie wird dir nicht helfen, du wirst in wenigen Tagen sterben und dann wird sie mir ganz gehören. Du hast verloren Kapitän, du hast verloren.“, erwiderte Turok und auch er ging.
Sindbad blieb verzweifelt zurück. Er wusste nicht mehr weiter. Er hatte gehofft sie zu überzeugen. Er hatte sie verloren und er gab auf. Er wollte nicht weiter kämpfen. Nicht ohne sie. Er wollte nicht ohne sie weiterleben. Das Leben hatte keinen Sinn ohne sie. Doubar, Rongar und Firouz wussten wie Sindbad zu mute war und sagten nichts, auch Dermott schwieg. Sie wussten wie er leidet, Maeve zu sehen. Er war so hilflos. Er musste zusehen wie seine Liebste von seinem Feind zur dunkle Seite geführte wurde.
Spät in der Nacht erschien Turok erneut. „Na wie gefällt es dir am Ende deiner Abenteuer angelangt zu sein. Deine Reisen und dein Leben wird heute enden. Wie ... du wirst überrascht sein. Du wirst es bald sehen.“ „Turok du hast im Moment alle Vorteile auf deiner Seite, aber ich schwöre dir, du wirst die Quittung dafür noch erhalten. Wenn nicht durch mich, dann durch jemand Anderen. Nur lass Maeve gehen. Sie hat dir nichts getan. Turok du hast doch mich, du brauchst sie nicht ... lass sie gehen.“, flehte Sindbad.
„Ich lasse sie nicht gehen. Du hast mir meine Tochter genommen, so nehme ich Maeve. Das ist die gerechte Strafe für dich.“, sagte Turok und lachte. Dann hob er seine Hand und sein Blitz traf Sindbads Brust.
Er wimmerte vor Schmerz und es wurde dunkel um ihn.
Der Morgen brach an und die Tür öffnete sich. Maeve und Turok betraten die Zelle. Über Sindbad wurde ein Eimer Wasser geschüttet und er erwachte. Kurz darauf waren Sindbad und Maeve verschwunden und sie fanden sich an Bord der Nomad wieder.
„Jetzt werde ich dich töten. Heb das Schwert auf und kämpfe um dein Leben.“, sagte sie und warf ihm sein Schwert vor die Füße. „Ich werde nicht gegen dich kämpfen, Maeve. Ich werde dir niemals wehtun.“, antwortete er. „Das hast du bereits, als du meine Schwester getötet hast. Jetzt werde ich dich dafür bestrafen und dich umbringen.“, sagte sie. „Maeve bitte erinnere dich.“, flehte er. „Schluss jetzt, heb das Schwert auf und kämpfe.“, sagte sie und griff ihn an. Sindbad hob das Schwert auf und wehrte ihre Hiebe ab. Maeves Wut und Zorn waren in ihren Hieben zu spüren. Sindbad war geschwächt und er hielt diese Schläge nicht mehr länger aus.
„Maeve bitte ... du kannst doch nicht alles vergessen haben. Rumina war nicht deine Schwester. Sie hat deinen Bruder verflucht. Bitte Maeve erinnere dich. Rumina hat deinen Bruder in einen Falken verwandelt. Deine Lebensaufgabe bestand darin, Rumina zu vernichten und deinen Bruder Dermott zu erlösen. Rumina ist jetzt vernichtet und für kurze Zeit war er menschlich. Ihr wart auf den Weg nach Eire und jetzt wo ich dich wieder sehe ... bist du verändert. Maeve, bitte erinnere dich doch. Maeve, ich liebe dich.“, versuchte er sie zu überzeugen. „Du lügst, du versuchst nur deinen Hals zu retten. Kämpfe endlich.“, schrie sie. „Nein, das werde ich nicht tun.“, sagte er ruhig und ging einige Schritte zurück, dann ließ er sein Schwert fallen, „Ich habe keine Lust mehr mich mit dir zu streiten. Wenn du mich töten musst ... bitte dann mach es. Ich werde mich nicht wehren. Ich werde nicht kämpfen. Wenigstens habe ich dich noch einmal gesehen.“, sagte er leise, öffnete seine Arme und schloss seine Augen. Er wartete auf den tödlichen Stoß.
Maeve wusste nicht genau, was hier vor sich ging. Aber sie hatte einen Auftrag und sie wollte ihn unbedingt erfüllen. Mit ihren Schwert in der Hand strömte sie auf Sindbad zu, um ihn umzubringen. Kurz vor ihm blieb sie stehen. Schaute ihn an und warf ihr Schwert auf die Planken. Dann schritt sie auf Sindbad zu. „Sindbad ... Sindbad, was machst du hier. Was machen wir hier?“, fragte sie leise und umarmte ihn.
Sindbad öffnete völlig verwirrt seine Augen und hielt sie fest. „Ist ja schon gut, Maeve. Es wird alles wieder gut.“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Sindbad alles ist vorbei.“ „Nein alles wird wieder gut. Glaub mir. Wir sind wieder zusammen. Wir können es schaffen.“ „Nein ... Turok ist zu mächtig. Ich habe nicht die Kraft ihm zu widerstehen. Er wird mich dafür bestrafen, dass ich seinen Auftrag nicht erfüllt habe. Sindbad es tut mir leid.“, sagte sie und das nächste was er wieder sah, waren die dunklen Wände des Kerkers und die erstaunten Gesichter der Anwesenden.
Wenige Augenblicke später erschien Maeve. Turok war erstaunt. „Ich hatte dir einen Befehl erteilt. Du solltest nur Sindbad töten und du hast versagt. Du hast ihn nicht nur leben gelassen, auch wagst du es hier vor mir zu erscheinen. Dafür werde ich dich bestrafen müssen.“, schrie er und wollte Maeve mit seiner Kraft vernichten. Sindbad erkannte seine Absicht und griff ein. Er stieß Maeve rechtzeitig zur Seite und kurz darauf traf ihn die dunkle Energie. Er wurde dadurch gegen die ihm in Rücken befindliche Wand geschleudert. Er prallte hart dagegen und als Turok mit seiner Magie abließ, fiel er zu Boden. Zwei der Wachen, die Turok gerufen hatte, erschienen und banden Sindbad an seinen alten Fesseln fest. Turok verlies ohne einen weiteren Blick auf Maeve oder Sindbad den Kerker. Die Wachen führten Maeve auf ihr Zimmer. Die Freunde blieben allein zurück.
Am nächsten Morgen kehrte Maeve zu ihren Kameraden in den Kerker zurück. Sie hatte sich einen Fluchtplan ausgedacht. Sie wusste das Sindbad nicht mehr lange zu leben hatte. Sie schlich zu Doubar, Rongar und Firouz. „Seid still, Turok hat überall seine Leute. Ihr müsst fliehen. Schnell.“, sagte sie.
Dann ging sie zu Sindbad rüber. Er schien zu schlafen. Maeve konnte ihn aber nicht wachbekommen und so rief sie nach Firouz. Er kam und sah sich seinen Freund an. „Etwas stimmt hier nicht.“, sagte er ruhig.
„Was ist los, Firouz?“, wollte Doubar wissen. „Ich bekomme ihn nicht wach.“, sagte Firouz. „Dann versuch es raus zu bekommen. Wir müssen hier fort. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
Doubar versuchte die Ketten an Sindbads Handgelenken zu zerbrechen. Aber er schaffte es nicht. Maeve hatte in der Zwischenzeit den Schlüssel besorgt. Als sie Sindbad befreit hatten, fing Doubar seinen Bruder auf und nahm ihn in seine Arme. Er wurde nicht einmal wach. Jetzt mussten sie aber los. Maeve ging voran und führte sie hinaus. In einiger Entfernung zur Burg legten sie eine kurze Pause ein. Doubar legte Sindbad mit den Rücken gegen eine Düne und Maeve kniete neben ihn nieder.
„Sindbad bitte mach deine Augen auf. Bitte schau mich an. Ich bin es. Wir sind in Sicherheit.“, sagte sie. Sindbad öffnete langsam seine Augen und lächelte ihr müde zu, dann musste er plötzlich husten. Doubar lief zu ihm. „Sindbad, wie geht es dir?“, wollte er wissen. „Alles in Ordnung, Doubar.“, flüsterte er und hustete erneut, diesmal Blut. Als Doubar das sah rief er nach Firouz. Der rannte schnell zu ihnen. „Firouz, er spuckt Blut. Tu was.“, flehte Doubar. „Doubar geh und hol das Beiboot. Er muss sofort an Bord. Ich werde versuchen ihm zu helfen, okay.“, sagte Firouz.
Doubar machte sich Sorgen um seinen kleinen Bruder, aber er wusste auch, dass er im Moment nichts für ihn tun konnte. So ging er mit Rongar um das Beiboot zu holen. Firouz wusste, was es heißt Blut zu husten. Sie mussten so schnell es ging ihn an Bord bringen. Dort waren all seine Arzneien und Heilmittel. Wenn überhaupt, könnte er ihm nur dort helfen. Zur Stabilisierung seiner Rippen band er ihm einen Riemen um den Brustkorb. Sindbad stöhnte vor Schmerz und lächelte Maeve zu.
„Maeve, es ist schön dich wieder auf unserer Seite zu sehen.“, flüsterte er ihr zu. „Sindbad, du wirst wieder ... gesund werden.“, sagte sie.
An Bord der Nomad half Doubar Sindbad in seine Kajüte zu bringen. Er legte ihn aufs Bett. Firouz sah Doubars Angst. „Doubar er wird gesund. Bitte glaub mir. Er ist stark. Mach dir keine Sorge. Außerdem haben wir Maeve zurück. Sie macht sich Vorwürfe. Sie glaubt an seinem Zustand schuld zu sein. Geh und sprich mit ihr.“, sagte er.
Widerwillig ging Doubar hinaus und Firouz konnte sich endlich um seinen verletzten Freund kümmern. Wie sich herausstellte hatte er unglücklicherweise Recht. Eine Rippe war gebrochen und hatte sich in seine Lunge gebohrt. Mit jedem Atemzug bohrte sie sich tiefer. Nachdem er ihn erneut verbunden hatte, ging er zu seinen Freunden.
„Freunde, ich weiß jetzt was ihm fehlt. Eine Rippe bohrt sich in seine Lunge. Wenn wir es nicht stoppen, wird er innerlich verbluten.“, sagte er traurig.
Maeve wollte das nicht hören und rannte zu Sindbad. Er lag auf seinem Bett und schlief. Maeve rückte den Stuhl neben das Bett und setzte sich. Dann nahm sie seine Hand und streichelte seine Wange.
Die Tage vergingen. Sein Zustand verbesserte sich nicht. Doch dann endlich öffnete er seine blauen Augen und sah Maeve neben sich. Eine Hand berührte seine Schulter. „Bitte Sindbad bleib liegen. Du darfst dich nicht so viel bewegen, sonst bohrt sich deine Rippe noch tiefer. Also lieg still.“, sagte Firouz. Sindbad gehorchte. Maeve erwachte und sah das Sindbad sie anlächelte und sie lächelte zurück.
„Schön zu sehen, das es dir besser geht.“, sagte sie glücklich. „Ich lass euch einen Augenblick allein. Ich muss mit Doubar sprechen. Sorg bitte dafür, das er still liegt.“, sagte Firouz und ging an Deck.
Maeve sah ihn nach und dann drehte sie sich zu Sindbad. „Es tut mir leid, Maeve, das ich nicht bei dir war, um dir mit Turok zu helfen.“, flüsterte er. „Ist schon gut. Ich bin schuld, dass er Dermott und dich verletzt hat. Entschuldige.“, bat sie. „Bitte, höre auf. Es ist nur schön dich wieder hier zu sehen. Mit deinen leuchteten Augen.“ Kurz darauf schlief er erschöpft ein. Maeve seufzte, sie wusste , dass es ihn nicht wirklich besser ging. Aber es machte Hoffnung. Sie lauschte seinem Atem und war etwas beunruhigt. Sein Atem ging stoßweise und unregelmäßig. Noch machte sie sich keine größeren Sorgen.
Plötzlich setzte kurz sein Atem aus und dann hustete er Blut.
„Firouz, Doubar kommt schnell.“, schrie sie nach oben, „Mit Sindbad stimmt etwas nicht.“ Die Tür wurde aufgerissen und Doubar gefolgt von Firouz strömten rein. Firouz sah sich sofort Sindbad an und Doubar trat neben Maeve. Firouz hatte keine guten Nachrichten. „Es geht ihm schlechter. Seine Lunge ist voller Blut. Wenn ich nichts unternehme erstickt er an seinem eigenen Blut.“, sagte er. „Dann tu was.“, schrie Doubar ihn an. „Das hat aber Risiken. Ich muss ihn das Blut aus der Lunge abfließen lassen. Ich weiß nicht ob ...“, sagte Firouz. „Dann tu es.“, unterbrach ihn Doubar. „Doubar bitte beruhige dich, auch wir machen uns Sorgen um ihn.“, flehte Maeve. „Firouz tu was du kannst.“, sagte Doubar. „Maeve bitte geh nach oben.“ „Nein, ich werde nicht gehen.“ „Bitte, ich möchte nicht, dass du das siehst.“ „Ich werde hier bleiben.“ „Schluss jetzt, geh.“ „Okay.“, sagte Maeve und ging hinaus. Vorher küsste sie Sindbad auf die Stirn. Er war heiß. Er hatte Fieber. Sie machte sich große Sorgen.
Firouz verschwand kurz in seiner Kammer und kehrte mit Instrumenten zurück. Doubar schaute besorgt auf seinen kleinen Bruder. Er lag leblos auf seinem Bett. Firouz legte seinen Instrumente zurecht und schaute Doubar an. „Doubar es wird gut gehen. Das weiß ich. Kannst du mir dabei helfen?“ „Was soll ich tun?“ „Ich muss seine Lunge anstechen und das Blut abfließen lassen. Er muss still liegen. Er darf sich nicht bewegen, dafür brauche ich dich. Kannst du mir dabei helfen?“, fragte Firouz. „Wird er Schmerzen spüren?“ „Um ehrlich zu sein ... ja. Wie stark kann ich aber nicht sagen.“ „Danke ... ich werde versuchen ihn festzuhalten.“, sagte Doubar. „Halt ihn fest, ich fange jetzt an.“ „Warte.“, sagte Doubar, „Verzeih mir Bruder.“, und dann schlug er ihn und er verlor das Bewusstsein, „Firouz jetzt kannst du beginnen. Er wird still liegen, aber wie lange kann ich nicht sagen.“ Firouz begann mit seiner Untersuchung, dann nahm er ein langes Instrument, das aussah wie ein langes schlankes Rohr und schob es ihn in die rechte Brust. Sindbad zuckte vor Schmerz zusammen, aber blieb ansonsten still liegen. Firouz schob das Rohr tiefer und tiefer. Plötzlich floss Blut aus dem Rohr. Firouz hatte es geschafft. Sindbad atmete jetzt wieder ruhiger. Es war geschafft. Jetzt hatte er die Chance es zu schaffen.
„Danke Firouz.“, sagte Doubar erleichtert. Firouz verband die Wunde. Sindbad atmete ruhig und schlief.
Maeve war unruhig und lief auf und ab. Rongar trat neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Danke Rongar. Ich mach mir große Sorgen. Ich habe Angst. Was wenn ...“ „Maeve kommst du mal bitte.“, wurde sie unterbrochen. Rongar lächelte und Maeve rannte unter Deck. Sie betrat die Kapitänskajüte und sah die Gesichter der Anderen. Sie wusste jetzt, dass alles gut werden wird.
Zwei Wochen pflegte sie ihn aufopferungsvoll. Er beschwerte sich oft, aber auf ihre Art schaffte sie es, ihn im Bett zu halten. Endlich durfte er aufstehen und ging zugleich an Deck. Doubar stand wie die ganze vergangene Zeit am Ruder. Firouz und Rongar bastelten an einer neuen Erfindung. Jetzt sahen sie Sindbad und Maeve. Sie grüßten ihn und Doubar wollte ihn am liebsten umarmen, aber Maeve hielt ihn zurück.
„Okay. Ich vergaß. Wie geht es dir Bruder?“, fragte er. „Na ja ich bin wieder auf den Beinen und wenn Maeve meine Pflege nicht übertreibt, stehe ich bald wieder am Ruder.“, sagte er und lächelte ihr zu.
Die Nacht brach herein und Maeve ging dieses Mal in ihr eigenes Bett, um etwas zu schlafen. Sindbad wünschte ihr noch eine gute Nacht und schöne Träume und ging zu Doubar in die Galerie.
Maeve hatte die ganze Nacht hindurch üble Träume. Sie glaubte Turok sei zu ihr gekommen und habe sie erneut unter seinen Bann gestellt. Schweißgebadet wachte sie am Morgen auf. Sie wusch sich und nach dem sie sich angekleidet hatte ging sie zu den Anderen.
Sindbad sah sie das Deck betreten und wollte sie begrüßen. „Maeve, wie hast du geschlafen?“, fragte er sie. „Was geht hier vor, was hast du mit mir gemacht? Wie bin ich hier her gekommen? Bring mich zurück zu meinem Vater. Ich befehle dir mich zurück zu bringen.“, forderte sie. Sindbad und all die anderen Mannschaftsmitglieder schaute sie verwirrt an.
„Was soll das Maeve?“, fragte er sie. „Du weißt es genau. Bring mich zurück, du Pirat.“
Plötzlich erschien Rumina an Bord. Sindbad schaute sie an, als ob er einen Geist gesehen hatte. „Was geht hier vor? Rumina du bist tot. Ich selbst habe dich getötet.“ „Du hast recht, Sindbad, du hast es getan, aber ich bin zurück. Jetzt hole ich mir, was mir zu steht. Du wirst leiden, da du nicht wissen wirst ob sie noch am Leben ist oder aber bereits tot.“, sagte Rumina und Blitze erschienen in ihrer Hand. Sindbad reagierte sofort. Er stieß Maeve bei Seite und so traf ihn der Blitzstrahl, dann verschwand er mit Rumina. Doubar schrie ihm noch nach, aber er war bereits nicht mehr an Bord. So ging er zu Maeve. „Was ist nur mit dir los, Mädchen. Sindbad hat dir wieder einmal das Leben gerettet und du ... was ist mit dir. Erkennst du nicht einmal mehr deine Freunde? Ich versteh dich nicht. Erst kümmerst du dich Wochenlang um ihn und im nächsten Augenblick verfluchst du ihn.“ „Doubar wo ist Sindbad?“, fragte sie ihn verwirrt, „Was ist passiert? Wie ... wie meinst du das?“ „Rumina war hier und wollte dich mitnehmen, aber Sindbad hat ihr Plan durchkreuzt. Sie hat ihn mitgenommen. Sie wird ganz schön wütend sein, wenn sie merkt, das sie dich nicht hat.“
„Das wollte ich nicht, Doubar. Das musst du mir glauben.“, flehte sie ihn an.
Unterdessen erreichte Rumina mit ihren Gefangenen das Versteck, wo bereits ihr Vater und auch Satanas sehnsüchtig auf sie warteten. Jetzt erst erkannte sie ihren Fehler. Sie sollte Maeve holen, aber sie hatte Sindbad bei sich. Turok war wütend. „Kannst du nichts richtig machen? Wo ist Maeve? Ich brauche sie hier, aber ich glaube du hast ihn hergebracht, nur weil du ihn für dich haben willst. Du bist zu nichts zu gebrauchen.“, sagte er und drehte sich um zu gehen, an der Tür gab er der Wache einen Befehl. Sie nickten und gingen auf Sindbad zu. Dann nahmen sie ihn mit sich und brauchten ihn hinunter ins Verlies. Rumina eilte ihrem Vater hinterher.
Im Verlies wurde Sindbad an eine Wand gekettet. Dann ging die Wache hinaus und er blieb allein zurück. Er dachte über Maeve und ihr plötzlich unverständliches Verhalten nach. Vielleicht hatte Turok seine Finger dabei im Spiel. Wenigstens war sie in Sicherheit.
Stunden später betrat Turok gefolgt von Rumina sein Gefängnis. „Ich hoffe doch es ist bequem. Meine Gäste sollen den ganzen Luxus meines Hauses genießen. Du bist zwar nicht was ich eigentlich haben wollte, aber das ist nicht weiter schlimm. Du kannst mir auch Antworten auf meine Fragen geben.“, sagt er und lachte böse. Rumina schaute ihren Vater an. „Vater kann ich ihn danach haben?“, bettelte sie. „Tochter bitte.“ „Aber Vater ich habe bald Geburtstag.“, flehte sie. „Tochter genug.“„Ich werde euch nichts sagen. Ihr müsst mich schon umbringen. Ihr werdet nichts erfahren.“, sagte Sindbad selbstsicher. Er würde ihnen keine Gelegenheit geben einen seiner Freunde für ihre dunklen Mächte zu benutzen. „Ich glaube schon. Du wirst es sehen, Kapitän. Glaube es mir, du wirst mich noch anflehen, dich zu töten und du wirst mir dafür alles verraten, was ich wissen möchte.“ „Nein das werde ich nicht.“
Turok hatte Recht. Sindbads Folterungen schienen kein Ende zu nehmen. Mal wurde er geschlagen, mal gab man ihm nichts zu essen oder zu trinken, oder man ritzte ihn seine Haut mit einem Messer auf, aber Sindbad blieb standhaft. Bereits mehrmals hatte er gehofft nicht wieder zu sich zu kommen, aber sein Wunsch hatte sich nicht erfüllt.
Er war oft am Ende seiner Kräfte, aber es nahm kein Ende. Eines Nachts tauchte eine dunkle Gestalt bei ihm auf.
„Du solltest es ihm so langsam sagen, sonst bringt er dich am Ende noch um.“, sagte die Gestalt. „Was bist du?“, fragte Sindbad in die Dunkelheit. „Du enttäuschst mich, Sindbad, du solltest meine Stimme eigentlich so langsam kennen.“ „Satanas, du auch hier. Wieso? Was willst du?“ „So viele Fragen und darauf gibt es nur eine Antwort. Ich bin ihr Verbündeter, überrascht?“ „Nicht wirklich. Ich habe mich nur gefragt, wann du auftauchst.“ „Du hast immer noch ein vorlautes Mundwerk. Immer noch hast du das letzte Wort. Ich weiß nicht was ich mit dir machen soll. Na ja vielleicht, schließt du dich doch noch uns an. Deine Stelle ist noch immer nicht besetzt. Mein Angebot steht noch.“ „Nein danke. Ich werde niemals für dich und deinesgleichen arbeiten. Vergiss es.“, sagte Sindbad ernsthaft. Satanas trat dichter an Sindbad heran. „Das glaube ich nicht. Und wenn, so wird dir sicherlich gefallen, was ich für dich habe.“, sagte er und bohrte seinen Finger in Sindbads Schulter. Sindbad zuckte vor Schmerz zusammen. „Und wie gefällt dir das? Mir macht es riesigen Spaß.“, und er bohrte seinem Finger noch einmal in Sindbads Fleisch. Und noch mal und noch mal. Sindbad stöhnte und der Schmerz nahm mit jeder Wunde zu. Dann bohrte Satanas seine Klaue noch einmal in seinen Körper, aber dieses mal in seinen Oberschenkel. Blut tropfte bereits auf den Boden und Satanas wurde durch das Erscheinen einer weiteren Person unterbrochen. „Was soll das? Habe ich dir erlaubt zu ihm zu gehen und ihm zu schaden? Ich glaube nicht. Was willst du hier, verschwinde auf der Stelle.“, schrie Turok und Satanas wollte noch etwas erwidern, aber als er seinen Gesichtsausdruck sah, verschwand er ohne ein weiteres Wort. Turok ging rüber zu Sindbad und wenig später erschien Rumina. „Rumina, heile seine Wunden. Er nutzt uns nichts, wenn er jetzt verblutet.“, sagte er seiner Tochter und ging. Rumina besaß die Macht zu heilen und Sindbads Wunden verschwanden. Dann ging auch sie.
Sindbad war durch Satanas Folterung geschwächt und schlief erschöpft ein. Er träumte von Maeve und ihre gemeinsame schöne Zeit und er hoffte sie wieder zu sehen.
Auch Maeve träumte. Plötzlich schreckte sie hoch und rief nach Doubar. Der rannte in ihr Zimmer. „Maeve was ist los? Geht es dir gut? Kleine sag was.“, sagte Doubar besorgt. „Doubar, wir müssen schnell zu Sindbad. Er ... er hat große Schmerzen. Er ist in Gefahr. Ich weiß, wo er ist. Ich kann es dir zeigen.“ „Dann zieh dir etwas an und komm nach oben. Ich warte dort auf dich. Lass uns keine Zeit verlieren.“
Maeve zog sich an und ging an Deck. Sie sagte Doubar wie er segeln sollte, damit sie zu Sindbads Aufenthaltsort kommen. Die Gewässer waren gefährlich und sie musste Dermott nach oben schicken, damit er ihnen einen sicheren Durchgang zeigte. Dermott fand auch eine Lücke in der Strömung und sie schafften es durch die Untiefen. In sicherer Entfernung zur Insel ankerten sie und setzten im Beiboot über. Dort suchten sie den Eingang zur Festung und suchten nach Sindbad.
Endlich fanden sich auch den Zugang zu den Kerkern wo sie Sindbad vermuteten.
Als Maeve ihn fand rief sie ihm zu: „Sindbad, wir sind hier. Warte noch eine Weile, wir sind gleich bei dir. Sindbad?“ Sindbad antwortete nicht. Er hing in seinen Ketten. Doubar brach die Kerkertür auf und Maeve lief zu ihm langsam öffnete er seine Augen.
„Ich werde euch nichts sagen. Von mir erfahrt ihr nichts. Ich werde niemanden verraten. Vergisst es.“, sagte er entschlossen. „Sindbad, ich bin es Maeve. Erkennst du mich nicht?“ „Maeve. Was machst du hier. Geh, du bist in Gefahr.“ „Sindbad wir sind hier um dich zu retten.“, sagte sie, „Doubar kannst du ihn befreien?“ „Ich werde es versuchen. Geht zur Seite.“, sagte er und versuchte die Ketten zu zerreißen. Aber es gelang ihm nicht. „Die Ketten müssen verhext sein, ich schaffe es nicht. Maeve kannst du es nicht versuchen.“ „Okay, geht etwas zurück.“, sagte sie und schuf einen Feuerball in ihren Händen, dann warf sie ihn und die Kette zerbrach. Dann noch einmal und Sindbad war frei und stürzte zu Boden. Doubar hob ihn auf und mit Rongar halfen sie ihn aus der Festung zum Beiboot und von dort an Bord der Nomad.
Sie setzten sogleich Segel und verschwanden von dieser unglückseligen Insel. Als sie weit genug entfernt waren, brachten sie ihren Kapitän nach unten. Maeve wich nicht von seiner Seite. Sindbad hatte Fieber und Firouz bereitete ihm einen Heiltrunk. Widerwillig trank Sindbad das bittere Getränk und wenig später schlief er ein. Das Fieber wollte auch in den nächsten Tagen nicht sinken und seine Freunde machten sich langsam Sorgen.
Eines Tages bemerkte Maeve das Blut an seinem Bein und sah nach. Die Wunde hatte sich entzündet. Sie rief nach Firouz. Er säuberte die Wunde und verband sie. Am nächsten Morgen sank dann endlich sein Fieber und er erholte sich. Bald darauf stand er wieder am Ruder seines Schiffs und sie segelten über das ruhige Meer. Maeve kam an Deck und ging zu ihm rüber. „Toll , dass es dir besser geht.“ „Warum glaubst du , dass es mir besser geht? Aber du hast Recht, mir geht es gut, jetzt wo ich dich wieder bei mir habe. Maeve ... ich wollte dich etwas fragen!“, sagte er „Maeve ... ich liebe dich. Würdest du mich heiraten?“
Maeve war völlig überrascht. „Sindbad ...“, flüsterte sie und umarmte und küsste ihn leidenschaftlich.
Plötzlich brach ein Unwetter herein. Sindbad hatte Mühe das Ruder zu halten. Er rief nach Doubar und den Anderen. Doubar eilte an Deck. Dann geschah es, eine riesige Welle erhob sich hinter Sindbad und Maeve und spülte beide mit sich davon. Doubar rannte zum Ruder, wo gerade noch Maeve und sein kleiner Bruder gestanden hatten. Sie waren verschwunden.
Maeve erwachte am Strand. Sie versuchte sich zu orientieren und sah sich um. Nur wenige Schritte neben ihr lag jemand. „Sindbad.“, schrie sie und kroch zu ihm. Er blutete an der Stirn. Er hatte sich den Kopf angeschlagen. Er sah ihre Angst nicht, seine Augen waren geschlossen und er reagierte nicht. „Sindbad.“, flehte sie, „Bitte lass mich nicht allein.“ Sie weinte. Sie hatte große Angst und fürchtete sich.
Dann legte sie sich erschöpft an seine Brust und schlief ein. Als sie erwachte lag sie neben Sindbad in einem dunklen Raum. Sie berührte seine Stirn. Sie war heiß, oje er hatte Fieber. Plötzlich wurde die Tür geöffnet.
„Du kümmerst dich etwas zu viel um deinen Kapitän. Du wärst viel besser mit mir gefahren. Ich könnte dir mehr bieten, als dieser ... dieser Pirat.“, sagte er. „Nein das glaube ich nicht. Ich bin froh, dich los zu sein ... Stan. Was willst du?“ „Immer gerade aus. Kein wenig freundlich. Ich wollte dich einmal wieder sehen und mit dir reden. Schließlich bist du meine Verlobte.“ „Das träumst du nur. Ich liebe dich nicht.“ „Das ist doch nicht wichtig. Du gehörst mir. Zuvor habe ich aber noch einige Fragen an dich. Warte noch etwas.“
Maeve kümmerte sich wieder um Sindbad. Sie legte ihren Umhang unter seinen Kopf und wischte ihm das Blut aus dem Gesicht. Wenig später kam er zu sich und sah Maeve. Er wollte sich aufsetzen, aber ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn. Maeve drückte ihn zurück auf den Boden. „Bitte Sindbad bleib liegen. Du hast dir ganz schön den Kopf angeschlagen.“ „Wo sind wir, Maeve?“ „Auf der Insel eines bösen Zauberers. Sei jetzt still. Du musst dich ausruhen. Du hast mehrere Stunden geschlafen.“ „Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Ich habe nur etwas Kopfweh und mir ist schwindelig, aber sonst ... mir kann es doch nur gut gehen, wenn ich dich sehe und mit dir zusammen bin. Übrigens, ich warte noch immer auf deine Antwort.“ „Jetzt ruh dich aus. Wenn wir wieder an Bord der Nomad sind, wirst du meine Antwort bekommen, versprochen.“, sagte sie und lächelte. „Okay ... okay, du hast gewonnen, Maeve.“, sagte er und schaute ihr tief in die Augen. Sie legte ihre Hand auf seine schönen blauen Augen. Widerwillig schloss er seine Augen und bald darauf war er auch eingeschlafen.
Als Sindbad erwachte, war er allein. Langsam erhob er sich. Sein Kopf schmerzte. Die Tür wurde geöffnet und ein Unbekannter trat ein. „Na schon wach!“, sagte er und trat etwas zur Seite. In der Tür erschienen weitere 2 Männer in deren Mitte hielten sie Maeve.
„Maeve.“, rief er. Die Männer schoben sie in den Raum und Sindbad versuchte sie aufzufangen, bevor sie auf den Boden fiel. „Ich hoffe du überlegst es dir. Vielleicht antwortest du mir beim nächsten mal.“, sagte der Mann und ging hinaus. „Maeve ... komm schon, mach deine Augen auf.“, flehte er. Maeve öffnete langsam ihre Augen. Sie hatte überall rote und blaue Flecken. Man hatte sie geschlagen. Sie würden dafür bezahlen. Dafür wird er schon sorgen. „Maeve versuch etwas zu schlafen. Was wollten sie von dir denn wissen?“, fragte er. „Sindbad ... er wollte das ich ihm sage, wo Dim-Dim ist. Er weiß, das wir seinen Aufenthaltsort kennen.“, antwortete sie und schloss ihre schönen aber müden brauen Augen.
Am nächsten Morgen tauchte der Mann erneut bei ihnen auf. „Hast du es dir überlegt, Maeve?“, fragte er. „Sie wird dir nichts sagen, genau so wie ich es werde. Lieber werde ich sterben, als dir zu sagen wo Dim-Dim ist.“ „Das lässt sich einrichten.“, antwortete er und ging nach draußen. Wenig später kehrte er mit zwei Männern zurück. Diese ergriffen Sindbad. Er lies es geschehen, da er wusste, das Maeve ansonsten bestraft werden würde. Die Männer banden ihn zwischen zwei Pfeiler. Ein weiterer Mann erschien. Der verhüllte Mann winkte mit seiner Hand und Maeve war an die Wand gebunden. „So das ist deine letzte Chance, mir zu sagen, wo Dim-Dim ist.“ „Maeve bitte sag es nicht.“, flehte Sindbad. „Du hast das nicht zu bestimmen, Pirat. Ich habe mit Maeve gesprochen. Ich glaube ich muss dir erst einmal Manieren beibringen.“ Er winkte einen der Männer zu, der trat mit einer Peitsche in der Hand hinter Sindbad und riss ihm sein Hemd auf. Dann ging er einige Schritte zurück und wartete. „So Maeve, was wirst du jetzt tun?“, fragte er. Maeve schwieg. Der Mann schlug mit der Peitsche nach Sindbad. Maeve zuckte zusammen. Sindbad spürte die Schmerzen, aber hielt durch. Dann erfolgte ein zweiter und dritter Hieb. Maeve schwieg noch immer, aber sie hatte Tränen in ihren Augen. „Willst du es dir nicht doch noch überlegen, Maeve? Dein Schweigen bringt ihn um oder zu mindestens wird er leiden. Was ist jetzt?“, fragte er energisch. Maeve schwieg, auch wenn sie nicht wollte, das Sindbad Schmerzen erleiden musste. „Okay, dann eben nicht.“, sagte er, „Noch 10, dann reicht es für heute.“ Dann ging er. Sindbad erhielt weitere schmerzhafte Peitschenhiebe. Ihm schmerzte sein Körper gewaltig. Dann ging auch der Mann hinaus.
Sindbad stöhnte leise und Maeve weinte still vor sich her.
„Maeve bitte weine nicht. Alles wird wieder gut.“, sagte Sindbad. „Ich kann doch nicht zulassen, dass er dich schlagen lässt. Ich bin an allem Schuld.“, weinte sie. „Mach dir keine Vorwürfe. Ich stehe es durch. Wir dürfen nicht zulassen, dass er erfährt wo Dim-Dim sich aufhält. Du darfst nichts sagen. Bitte Maeve halt durch.“, flehte er sie an und stöhnte vor Schmerzen. „Er wird dich umbringen, das ist kein leeres Versprechen und dann ...“ „Maeve ... Liebling ... mein Leben ist nicht wichtig. Wenn ich sterben sollte, dann kann ich wenigstens noch Dim-Dims Leben retten. Er ist wichtiger als ich es bin. Er kann dich lehren deine Magie zu beherrschen und so kannst du dann auch deinem Bruder helfen, ich bin nicht wichtig.“ „Sindbad ... du bist wichtig ... mir bist du wichtig. Ich liebe dich. Ich brauche dich. Ich möchte nicht ohne dich weiterleben müssen. Nicht hier mit diesem ... Kerl. Er will erst wissen, wo Dim-Dim sich aufhält und dann will er sich mit mir vereinigen, um sich meiner Kräfte zu bemächtigen. Sindbad lieber möchte ich sterben. Du bist wichtiger für die Menschheit, ich kann nicht zulassen, das er dich umbringt.“ „Maeve, ich liebe dich. Gib die Hoffnung nicht auf.“, forderte Sindbad.
Jetzt hörten sie näher kommende Schritte. Der verhüllte Mann kam zurück. „So habt ihr euch überlegt, was ihr machen wollt?“, fragte er. „Du wirst nichts erfahren. Wir werden dir nichts sagen, lieber sterbe ich. Hauptsache Dim-Dim ist vor dir in Sicherheit.“, sagte Sindbad. Maeve war traurig, aber schwieg. „Okay, dann eben nicht.“, antwortete er, „und damit du nicht glaubst ich hätte dich vergessen ... Wache ... noch einmal 10 ... nein noch besser ... so viele wie er aushält.“ „Nein.“, schrie Maeve. „Hast du deine Meinung geändert? Sein Schicksal ist bereits besiegelt. Er wird morgen sterben, aber vielleicht überlege ich mir es noch bei dir.“, sagte er und lachte böse.
Sindbad erhielt die Peitschenschläge und stöhnte. Maeve weinte still vor sich her. Nach mehreren Schlägen verlor Sindbad das Bewusstsein und die Schläge hörten auf. Die Wache verlies den Kerker und zurück blieben Maeve und Sindbad.
Der Morgen brach an. Maeve hatte kaum geschlafen, sie seufzte und Sindbad kam so langsam wieder zu sich.
„Maeve Liebes, nicht weinen. Alles wird gut. Ich sterbe für eine gute Sache. Für Dim-Dim.“, tröstete er sie. „Aber ... ich brauche dich doch ... ich liebe dich ... ich ...“
Sie hörten Geräusche eines Kampfes von draußen und wenig später wurde die Tür aufgerissen und einer der Wachen flog hindurch. Kurz danach betrat Doubar gefolgt von Rongar und Firouz den Raum.
„Kommen wir zu spät?“, fragte er. „Nein, genau noch rechtzeitig.“, antwortete Maeve glücklich. „Sindbad, was haben sie mit dir gemacht. Warte ich helfe dir.“, sagte Doubar, als er seinen Bruder sah.
So befreite er Sindbad und Maeve von ihren Ketten und gemeinsam flohen sie aus der Festung.
Wieder an Bord versorgte Firouz Sindbads Rücken. Maeve wiederum erzählte Doubar und Rongar die ganze Geschichte. Dann ging Maeve zu Sindbad. Er war in seiner Kajüte und lag mit einem feuchten Tuch auf seinem Rücken auf seinem Bett. Firouz war noch bei ihm. „Sei leise ... er ist gerade eingeschlafen. Weck ihn bitte nicht auf. Es hat ihn schwer erwischt.“ „Firouz ich war dabei. Ich weiß es. Du kannst gehen, ich bleibe bei ihm.“, sagte Maeve. Firouz nickte und ging, er hatte verstanden.
Maeve legte sich neben Sindbad und auch sie schlief schließlich ein.
Am Morgen als sie erwachte lag sie in seinen Armen. Auch Sindbad erwachte und schaute Maeve mit strahlenden blauen Augen an. Maeve lächelte und küsste ihn. Er legte seine Arme um sie und auch er küsste sie voller Leidenschaft. „Maeve, du hast mir noch immer keine Antwort auf meine Frage gegeben.“ „Ja ich weiß.“ „Möchtest du dein Versprechen nicht einlösen?“ „Welches Versprechen?“, sagte sie und lächelte. „Und wie ist deine Antwort?“, fragte Sindbad ungeduldig. „Wie war noch mal die Frage?“ „Maeve, bitte mach dich nicht über mich lustig.“ „Schon gut. Ich liebe dich, Sindbad und ich werde dich heiraten.“ „Du machst mich zum glücklichsten Mann auf der Welt. Ich liebe dich.“
Die Leidenschaft übermannte sie und sie geben sich ihren Gefühlen hin.
Einige Wochen später fühlte sich Maeve nicht gut. Sindbad machte sich so langsam Sorgen um seine Liebste. Er wusste sich keinen Rat. Als einzigen Ausweg sah er Caipra. Sie würde bestimmt wissen was ihr fehlte und was zu tun sei. So befahl Sindbad Kurs auf Avalon zu nehmen. Maeve ging es immer noch nicht besser. Sindbad sah nach ihr und war für sie da. Ihr war übel und sie fühlte sich nicht gut.
„Land ahoi.“ War vom Deck zu hören. Sindbad lief rauf und rannte Firouz fast über den Haufen. „Hilf ihr, wenn du kannst.“ Firouz verstand und ging zu Maeve.
Sindbad kam an Deck und lief zu Rongar der durch das Fernglas schaute. Rongar reichte es ihm und er sah hindurch. Er sah Land, seine Heimat. Sie waren endlich am Ziel.
Sindbad machte sich große Sorgen um Maeve und als sie näher kamen hielt er es nicht mehr länger aus. „Doubar, folgt mir. Ich schwimme voraus, um Caipra zu holen.“, rief er seinem Bruder zu und sprang über Bord.
„Sindbad nicht, warte.“, schrie Doubar. Firouz betrat gerade jetzt das Deck und fragte was hier vor sich ging.
Sindbad schwamm so schnell er konnte an Land, dann orientierte er sich kurz und rannte entschlossen Landeinwärts in Richtung Norden. Plötzlich fühlte er sich mit jedem Schritt schwächer und schwächer werden. Er schaffte es kaum noch sich auf den Beinen zu halten. Immer öfter musste er sich Halt suchen. Dann endlich sah er das Haus. Fast völlig am Ende erreichte er die Tür und mit letzter Kraft klopfte er dagegen. Die Tür wurde geöffnet und Caipra erschien.
„Maeve.“, sagte er und fiel ihr entgegen. Sie hielt ihn fest und rief nach ihrem Mann. „Maeve ... sie braucht eure Hilfe ... auf dem Schiff.“, flüsterte er erschöpft.
Dim-Dim und Caipra brachten ihn ins Hinterzimmer und legten ihn aufs Bett. Er versuchte hartnäckig aufzustehen. „Maeve ... sie braucht Hilfe. Ich ... ich muss zu ihr. Lasst mich ...gehen.“, flehte er. „Du kannst dich nicht einmal auf deinen Beinen halten. Du kannst nicht gehen. Ruh dich aus.“, sagte Caipra. „Nein ... Maeve ... sie braucht Hilfe. Ich bin nicht ... wichtig. Mir geht es ... gut. Kümmert euch um sie.“ „Okay. Dim-Dim kann nach ihr sehen.“ „Ja aber nur wenn du dich ausruhst und etwas schläfst.“ „Ja okay.“, sagte Sindbad und Caipra drückte ihn zurück ins Kissen. Sindbad ließ es geschehen, er war zu erschöpft.
Dim-Dim machte sich auf den Weg zum Hafen. Caipra blieb neben den erschöpften Sindbad sitzen und legte ein feuchtes Tuch auf seine heiße Stirn.
~ Unterdessen auf der Nomad ~
Maeve kam nach oben an Deck und sah Doubar am Ruder stehen. „Doubar, wo ist Sindbad?“, fragte sie. „Auf der Insel ... wie geht es dir, Maeve?“, antwortete er ihr. „Was ... das ist nicht wahr. Doubar sag das es nicht wahr ist. Das darf nicht sein.“, bat sie, aber als sie Doubar anschaute, wusste sie , dass es die Wahrheit war. „Nein ... wir müssen so schnell es geht zu ihm. Doubar er könnte sterben. Erinnerst du dich nicht. Er darf niemals zurückkehren. Er wird sterben, wenn er es dennoch macht. Bitte Doubar, wir müssen zu ihm.“
Doubar wusste das es dringend war. Maeve hatte recht, wieso hatte er es vergessen. Es muss an der Sorge um Maeve gelegen haben.
„Wir werden ihn finden, Kleines. Ich verspreche es, aber wie geht es dir eigentlich?“ „Mir ... mir geht es gut. Alles normal.“, sagte Maeve.
Nun sahen sie Dim-Dim am Hafen. Er winkte Doubar und Maeve zu. Dim-Dim beruhigte die Beiden und dann fragte er wie es Maeve denn ginge. Sie sagte mit ihr sei alles in Ordnung und Maeve wollte wissen, ob er sie nicht zu Sindbad bringen könnte und so gingen sie gemeinsam zu seinem Haus.
Caipra saß noch immer an Sindbads Seite und kämpfte gegen das Fieber. Es wollte einfach nicht sinken. Sie wusste nicht mehr weiter, aber wenigstens schlief er etwas.
Die Tür wurde geöffnet und sie hörte Stimmen. Sie erkannte Dim-Dim, Doubar und Maeve. Als sie das Hinterzimmer betraten sahen sie Sindbad leblos auf dem Bett liegen.
„Sindbad.“, rief Maeve, „Was hast du dir nur dabei gedacht?“
Doubar wollte wissen, wie es um seinen Bruder stand. Caipra hatte keine guten Nachrichten. Sein Zustand war kritisch und es würde sich noch verschlimmern.
„Caipra stimm es, was Maeve sagt. Wird er sterben, nur weil er zurückgekehrt ist?“, fragte er traurig. „Ich weiß es nicht genau. Aber ich weiß , dass es nicht gut aussieht. Er hatte klare Vorschriften und diese hat er nicht eingehalten. Auch wenn ich nicht der Meinung bin, das es notwenig war, ihn so hart zu bestrafen. Er konnte nichts für den Verrat. Maeve ... Sindbad hat deinen Mentor nicht getötet. Es war ein Komplott gegen eure Heirat. Es muss jemanden geben, der dadurch viel verlieren wird. Wir haben lange überlegt, aber wir sind uns nicht einig.“, sagte Caipra.
„Könnte man ihn nicht begnadigen? Jetzt wo man doch weiß, das er keine Schuld trägt?“, fragte Doubar. “Ja, aber der Einzige der die Macht dazu hat ist ... ist euer Vater. Ich glaube nicht, das er klein bei gibt.“, antwortete Dim-Dim. „Kannst du nichts tun, Meister?“, fragte Maeve hoffnungsvoll. „Nein, mein Einfluss und meine Macht auf der Insel sind begrenzt. Selbst wenn ich es könnte, würde es für ihn nur noch schlimmer werden.“, sagte Dim-Dim traurig.
Die Stunden vergingen und Sindbads Zustand veränderte sich nicht. Er schlief noch immer. Maeve wich nicht von seiner Seite, erst als Caipra sie anflehte sich eine Pause zu gönnen, ließ sie sich überreden.
„Maeve, was ist los? Ich glaubte ihr seid glücklich?“ „Ja, das sind wir auch.“ „Aber Sindbad sagte dir geht es nicht gut. Wie geht es dir wirklich, Kleines?“ „Caipra es ist alles in Ordnung. Firouz sagt alles sei normal.“, sagte sie, „mir geht es gut. Ich mach mir nur Sorgen um Sindbad.“ „Und warum glaubt er dann du brauchst unsere Hilfe.“ „Er weiß es noch nicht. Ich habe mich ganz schön elend gefühlt und er muss sich große Sorgen gemacht haben.“ „Oh mein Gott ... bei Allah. Er hat das ohne Grund getan? Maeve hoffentlich schafft er es!“ Beide Frauen kehrten zu Sindbad zurück.
Doubar war gerade dabei ihn festzuhalten. Er versuchte erneut aufzustehen. Erst als er Maeve sah, beruhigte er sich langsam.
„Maeve.“, flüsterte er und man sah , dass er Schmerzen hatte.
Firouz trat zu Caipra. „Etwas stimmt nicht. Er blutet. Sein Rücken, seine Wunden bluten wieder. Sie waren fast geheilt. Ich versteh das nicht.“ „Firouz, du kannst nichts für ihn tun. Das ist nun mal so. Alle Wunden die er sich seid dem Kampf mit Rumina zugezogen hat werden aufbrechen. Es wird einige Zeit dauern, aber das ist sicher, wir können es nicht stoppen. Hoffentlich sind diese Wunden die einzigen.“ „Nein sind sie nicht. Er hat auf der Suche nach Maeve viel erleiden müssen. Turok hat ihn gefangen genommen, uns alle. Er hatte Maeve mit einem Zauber belegt. Neben Peitschenhiebe hatte er noch eine gebrochene Rippe die sich in die Lunge bohrte. Er wäre fast verblutet, wenn wir das Blut nicht abgelassen hätten.“, sagte Firouz.
„Das ist schlimmer als ich glaubte. Doubar pass auf ihn auf. Wir sind bald zurück.“ „Ja mach ich.“ Dim-Dim und Caipra wollten zu den Eltern von Doubar und Sindbad gehen und mit ihnen reden. Sindbad lag immer noch halb ohne Bewusstsein auf dem Bett. „Sindbad, bitte mach deinen Augen auf. Bitte Liebster sieh mich an.“, flehte sie.
Unterdessen kamen Dim-Dim und Caipra im Palast an. Das Herrscherpaar empfing sie herzlich.
„Manco, ich muss mit dir reden. Es geht um deinen Sohn.“, sagte Dim-Dim. „Ich habe keinen Sohn mehr. Er ist nicht länger mein Sohn und er ist fort.“, sagte er. „Nein ist er nicht. Sindbad ist hier auf der Insel in meinem Haus. Wenn du nichts unternimmst, wird er sterben.“, rief Dim-Dim ihm nach. „Das interessiert mich nicht. Er ist nicht mehr mein Sohn. Es ist seine Schuld, dass es ihm schlecht geht. Er wusste, was passiert, wenn er zurück kommt.“, antwortete er ohne Regung. „Ja ... aber er tat es wegen Maeve. Er ...“ „Was ... Sindbad ist hier ... wo ... wie geht es ihm?“, unterbrach ihn Mala. „Nicht so gut. Er wird sterben. Wenn wir nichts unternehmen wird er verbluten.“, sagte Caipra. „Ich werde nichts tun. Er ist selbst Schuld.“, sagte Manco, „Warum ist er auch zurückgekehrt?“ „Manco bitte, nur du kannst helfen.“, flehte Caipra. „Nein, das werde ich nicht. Schluss jetzt, geht.“, sagte Manco stolz und ging hinaus.
„Es tut mir leid, Caipra. Ich versuche etwas zu unternehmen. Geht zurück, versucht meinem Sohn zu helfen. Ich werde mit Manco sprechen. Wartet auf mich.“, sagte Mala.
Dim-Dim und Caipra verließen traurig den Palast und kehrten zu Sindbad und den Anderen zurück.
Sindbad hatte große Schmerzen und dadurch erwachte er aus seiner Bewusstlosigkeit. Dann sah er Maeve die ihn mit traurigen Augen ansah.
„Maeve.“, stöhnte er kurz und blinzelte ihr zu. Maeve versuchte zu lächeln. Doubar tauchte hinter Maeve auf und lächelte. „Sindbad schön das du wieder wach bist. Wie geht es dir?“ „Mir ... mir geht es gut. Was schaut ihr so?“ Maeve versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht so richtig.
Caipra betrat das Zimmer und sah nach ihnen Patienten. Doubar ging ins Vorzimmer zu Dim-Dim.
„Und wie ist es gelaufen?“, fragte er. „Nicht so gut. Er wird nicht helfen. Ich weiß nicht wie ich deinem Bruder helfen kann. Ich kann ihn nicht einmal die Schmerzen ersparen, beschweige seinen Tod verhindern. Meine Kräfte reichen nicht aus. Entschuldige Doubar.“, sagte Dim-Dim traurig. „Schon gut, du hast alles versucht. Ich glaube ich sollte mal mit Vater sprechen. Vielleicht habe ich mehr Erfolg.“ „Doubar das glaube ich nicht. Dein Vater ist immer noch schlecht auf dich zu sprechen.“ „Ja, aber ich weiß wie ich ihn zumindest hier her bekomme.“, erwiderte Doubar, „Firouz, ich bin mal kurz fort. Kümmere dich um Sindbad.“ „Alles klar.“, hörte er noch und dann ging er mit Rongar zu seinen Eltern.
Firouz konnte nicht viel tun. Sindbads Zustand verschlechterte sich und es war nur eine Frage der Zeit, wann er sterben würde. Maeve saß noch immer auf ihrem Platz neben Sindbads Bett. „Sindbad, warum hast du das nur getan. Weißt du nicht, dass es dich umbringt, wenn du zurück gehst? Sindbad warum nur?“, flehte sie.
Sindbad konnte darauf nichts erwidern. Die Schmerzen übermannten ihn. Er stöhnte und Firouz musste all seine Kraft aufbringen ihm im Bett zuhalten. Maeve flehte. „Sindbad Liebster, bitte lieg still. Bitte Sindbad.“ So langsam beruhigte er sich. Caipra nahm sich Firouz zur Seite. „Firouz ich kann ihm nicht helfen. Magie ist nicht in der Lage seine Schmerzen zu lindern und sie werden noch schlimmer werden. Kannst du ihm nicht mit deiner Wissenschaft helfen.“ „Ich weiß es nicht. Was genau ist die Ursache seiner Schmerzen?“ „Ein alter Fluch. Sindbad hat die Insel nach dem Gottesurteil verlassen um Maeve zu suchen, damit wird er automatisch mit diesem Fluch belegt. Sindbad dürfte dieses Land niemals wieder betreten. Es wäre sein Tod. Alle Wunden zwischen diesen Aufenthalt würden aufbrechen und sich nicht mehr schließen lassen.“ „Was ... wie kommt es dazu? Was können wir nur tun?“ „Nicht viel. Der Einzige der etwas unternehmen kann, ist sein Vater, aber er will nichts von Sindbad wissen.“, sagte Caipra traurig.
Als Doubar und Rongar den Palast erreichten, gingen sie zu gleich in den großen Saal. Mala begrüßte ihren Sohn und seinen Freund herzlich. Sein Vater befand sich im Nebenzimmer.
„Doubar, wie geht es deinem Bruder?“, fragte sie. „Nicht so gut, Mutter. Er wird sterben. Nur Vater kann etwas tun. Warum will er nicht helfen?“ „Doubar, du musst ihn verstehen. Er kann nicht.“ „Das kann ich nicht verstehen. Er lässt seinen Sohn nur wegen ...“, sagte er, „Ich werde ihn das niemals vergessen, wenn er nichts unternimmt.“ „Doubar, bitte.“, flehte sie. „Nein, wo ist Vater. Ich werde ihn fragen. Wenn er nichts tun wird, dann soll er es mir ins Gesicht sagen. Dann soll er es Sindbad sagen, das er nichts tun wird. Das er ihn sterben lässt. Er hat jetzt bereits große Schmerzen und er wird noch mehr leiden müssen.“, sagte er wütend und ging nach nebenan.
Sein Vater sah ihn eintreten. „Was willst du hier? Ich möchte dich hier nicht sehen, du weißt warum.“ „Ja, das weiß ich, Vater.“, sagte Doubar, „Aber du solltest Sindbad helfen. Er leidet und das alles nur wegen deiner Machtgier. Du bist nicht einmal mehr in der Lage Gefühle zu zeigen.“
Dann betraten Rongar und Mala das Zimmer.
„Ich möchte dir nur sagen, das du durch deine Sturheit deinen Sohn sterben lässt ... du nimmst damit Maeve ihren Mann und deinem ... deinem Enkel seinem Vater.“ „Was ... was sagst du da.“, fragte er, „Maeve ist schwanger.“ „Ja, nur Sindbad weiß es noch nicht. Deshalb glaubte er, ihr ginge es nicht gut und deshalb ist er über Bord gesprungen um Hilfe von Dim-Dim und Caipra zu erhalten. Er hat sein Leben für Maeve aufs Spiel gesetzt. Er liebt sie. Er hat ein gutes Herz und seine Gefühle für sie sind ihm mehr wert, als sein Leben.“ „Komm Manco, lass uns unseren Sohn helfen. Ich will ihn sehen. Komm schon.“, sagte Mala. „Nein, warum es ist seine Schuld ...“ „Schluss jetzt, du kommst mit. Du bist nicht gerade unschuldig an der Lage.“, unterbrach sie ihn.
Caipra machte sich große Sorgen um Sindbad und Maeve. Sindbads Schmerzen nahmen stetig zu. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er vor Schmerzen schrie. Er versuchte verbissen den Schmerz vor Maeve zu verbergen. Er lächelte tapfer und kämpfte gegen die Schmerzen. Caipra wusste nicht wie lange er noch durchhält. Es sah nicht gut aus. Aber auch Maeve wusste es. Caipra sah es in ihren Augen. Firouz sah nach Sindbads Wunden. Sie bluteten noch immer. Endlich war er wieder eingeschlafen. So konnte er sich wenigstens etwas erholen. Auch Maeve konnte nun etwas Ruhe finden. Caipra und Firouz kümmerten sich rührend um ihn. Dann ging Caipra zu Maeve. „Maeve, ich spüre das mit dir etwas nicht stimmt.“ „Oh Caipra, ich müsste dringend mit Sindbad sprechen, aber er macht sich jetzt schon zu viel Sorgen um mich und wenn ich es ihm sage, dann wird es noch viel schlimmer.“ „Maeve, was ist los?“ „Er sollte es zuerst erfahren. Ich weiß nicht. Caipra, ich bekomme ein Kind von ihm. Wir werden Eltern. Das heißt, wenn er es schafft.“, sagte sie traurig.
Sindbad Atem wurde schwer und flach. Irgendetwas stimmt nicht. Firouz schaute genauer hin. Sindbad lief Blut aus dem Mundwinkel. „Oh nein.“, sagte er. Caipra betrat das Zimmer. „Firouz, was ist los?“ „Eine neue Wunde hat sich geöffnet. Er spuckt Blut. Ich weiß nicht wie ich ihn jetzt die Schmerzen nehmen könnte.“
Kurz darauf tauchten Rongar, Doubar mit Mala und Manco auf. Doubar und Mala liefen zu Sindbad. „Sindbad, Junge bitte halt durch. Hörst du Junge, halt durch. Maeve braucht dich.“
Sindbad öffnete seine Augen. „Mutter, was machst du hier? Doubar, bitte hilf Maeve. Hilf ihr mit Dermott ... Bruder ich hätte ein Bitte. Ich will nicht, das Maeve mich so sehen muss, hilf mir.“ „Nein Sindbad, nein. Das werde ich nicht tun. Mam und Dad sind hier. Sie werden dir helfen. Halt noch etwas durch.“, sagte er.
Erschöpft ließ er sich ins Kissen fallen. Seine Mutter strich sanft über seine Wange. Er war so heiß.
„Junge versuch etwas zu schlafen. Du kannst es gebrauchen.“, sagte sie und Sindbad schloss seine Augen. Wenig später war er eingeschlafen und Mala ging zu ihrem Mann. „Du kannst das nicht zulassen. Dein Sohn leidet. Du bist der Einzige der etwas unternehmen kann. Er hat dir geholfen, ohne zu fragen hätte er die geheiratet die er musste, nur um dir die Macht zu sichern. Jetzt bist du dran, etwas für ihn zu tun.“, sagte sie streng. „Nein, das werde ich nicht. Er hat sich nicht an die Abmachung gehalten. Er ist an seinem Zustand selbst Schuld.“, erwiderte er.
„Jetzt ist aber Schluss. Wollt ihr ihn einfach so sterben lassen. Jetzt wo er das erste Mal eure Hilfe braucht. Er darf nicht sterben. Nein ... er darf nicht.“, sagte Maeve wütend, „Ich liebe ihn und wir werden bald Eltern sein. Wollt ihr, dass unser Kind seinen Vater nicht kennen lernt. Ihr seid grausam.“, weinend rannte sie nach draußen.
„Sie hat recht, wisst ihr.“, sagte Caipra und folgte Maeve.
Alle Anwesenden schauten Manco vorwurfsvoll an. „Schon gut, ich werde sehen was ich machen kann.“, sagte er und ging zu Sindbads Lager.
Firouz kam mit einem Becher rein. Manco legte eine Hand auf die heiße Stirn seines Sohnes. Dann schloss er seine Augen und flüsterte. Als er seine Augen wieder öffnete und seine Hand von Sindbads Stirn nahm, öffnete Sindbad seine erschöpften Augen. Er sah seinen Vater. „Dad.“, flüsterte er, „Was machst du hier?“ „Was ich hier mache. Was glaubst du? Ich versuche dir dein Leben zu retten.“ „Warum ... du setzt doch damit deine Macht aufs Spiel? Das solltest du nicht tun. Du hast einmal gesagt, das ich nichts mehr von dir zu erwarten habe und jetzt?“ „Jetzt ist aber genug. Du solltest dich ausruhen. Viel kann ich nicht tun. Deine Wunden werden heilen. Wie lange es aber dauert, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht ob du es jetzt schaffst. Die Schmerzen kann ich dir nicht nehmen.“, sagte er. „Schon gut Dad, danke.“ „Doubar kannst du mir mal kurz helfen. Sindbad sollte das trinken.“, fragte Firouz. „Ja, ich komme.“ Doubar half Sindbad etwas hoch und Firouz führte den Becher an seinen Mund, damit er es trinkt. Mit langsamen kleinen Schlucken trank er die Flüssigkeit. „Das schmeckt aber abscheulich, was ist da drin, tote Frösche.“, fragte Sindbad und Doubar legte ihn wieder nieder. „Um ehrlich zu sein, waren sie nicht tot.“, scherzte Firouz und lachte.
Sindbad wollte Maeve sehen, aber Doubar sagte ihm, das sie sich etwas ausruht und er sie später sehen wird. Das Fieber begann langsam zu sinken und Sindbad erholte sich. Tage später ging es ihm so gut, dass er aufstehen konnte.
„Sindbad, können wir jetzt heiraten?“, fragte Maeve als sie ihn liebevoll umarmte. „Aber natürlich, Liebste. Mir geht es jetzt wieder gut und ich möchte, dass du glücklich bist. Was hältst du davon, wenn wir in Bagdad heiraten? Der Kalif möchte gern uns ein Fest ausrichten, aber wenn du das nicht möchtest, wäre es auch nicht schlimm.“, sagte er ihr. „Das ist okay. Dann werden wir eben in Bagdad getraut, auch gut. Mir ist eigentlich egal wo, Hauptsache wir werden Mann und Frau.“ „Gut, dann werde ich dem Kalifen antworten und wir werden morgen Segel setzen, ist es dir recht?“ „Ja, mein Schatz.“ „Dann sind wir in ungefähr einem Monat Mann und Frau, freust du dich?“ „Sindbad ich bin so glücklich.“ „Maeve weißt du, du machst mich zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt.“, sagte er und küsste sie leidenschaftlich.
So geschah es dann auch. Früh am Morgen setzten sie Segeln, nach dem sie sich von ihren Eltern verabschiedet hatten. Sindbad war glücklich, endlich seine Liebste bei sich zu haben und sie bald zur Frau zu nehmen. Maeve war glücklich, das es ihm besser ging und er bald ihr Mann sein wird und der Vater des Kindes unter ihrem Herzen. Sie stand am Bug und schaute aufs blaue Meer hinaus, das so blau wie seine Augen war. Sindbad sah sie dort stehen und ging rüber zu ihr.
„Was siehst du dir da an?“, fragte er herzlich und umfasste ihre Taille. „Nichts besonderes.“, sagte sie und drehte sich in seinen Armen. Dann küsste sie ihn. „Bist du glücklich?“, fragte sie. „Ja, was glaubst du.“, antwortete er.
Dann ließ er sie los und ging zu seinem Bruder, um ihm am Ruder abzulösen. Doubar übergab es ihm und lächelte. Er hatte seinen Bruder noch nie so glücklich gesehen und jetzt war er es und auch er war froh und glücklich darüber. Dann ging er zu Maeve rüber.
„Maeve, wie geht es dir? Hast du es ihm schon gesagt?“, fragte er. „Nein, ich habe es ihm noch nicht gesagt. Ich werde es nach der Trauung sagen. Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Vorhin glaubte ich schon, er hätte etwas bemerkt, aber das hat er wahrscheinlich nicht.“
Nach 2 Wochen erreichten sie endlich Bagdad. Der Kalif erwartete sie bereits und freute sich seinen Freund Sindbad ein Hochzeitsfest auszurichten. Er hatte viele Freunde eingeladen und so wurde es ein schönes Fest werden. Am Hochzeitstag war Sindbad recht nervös. Doubar hatte eine Menge Mühe ihn zu beruhigen. Er lief ständig im Zimmer auf und ab.
„Sindbad beruhige dich. Alles wird glatt gehen. Ihr liebt euch und ihr seid glücklich. Ich weiß ihr seid füreinander bestimmt.“ „Was macht dich da so sicher. Ich bin es nicht. Ich liebe sie zwar, aber werde ich sie glücklich machen? Was wenn sie nicht mit mir glücklich ist?“ „Kleiner Bruder, alles wird gut, sorg dich nicht. Ich weiß , dass sie glücklich mit dir ist. Ich sehe es doch in euren Augen, das ihr miteinander glücklich und verliebt seid.“ „Dein Selbstvertrauen möchte ich haben. Es wäre aber schöner, wenn ihr Bruder dabei sein würde, aber leider geht das nicht.“ „Ja leider, aber eines Tages. Er ist bestimmt auch glücklich, für seine Schwester.“ „Das hoffe ich.“
Es klopfte jemand an die Tür. „Sindbad es ist Zeit, kommst du?“, fragte Firouz. „Ja wir kommen.“, antwortet Doubar und sie gingen in den Thronsaal um dort auf die Braut zu warten.
Dann endlich erschien sie. Sie war wunderschön in ihrem weißen Kleid. Sindbad bleib fast die Luft weg, so schön war sie. Als sie neben ihn ihren Platz einnahm, starrte er sie an und sagte: „Maeve, du bist wunderschön. Ich liebe dich.“ „Danke, Sindbad. Ich liebe dich auch.“
Der Kalif nahm die Zeremonie vor und sagte einiges über die Beiden. Was genau wussten sie nicht, sie sahen sich nur liebevoll an. Dann kamen die entscheiden Worte. „Sindbad, ich frage dich bist du bereit die hier anwesende Maeve zu heiraten? Wirst du sie lieben, ehren und immer für sie da sein, in guten wie in schweren Tagen?“ „Ja, das werde ich!“ „Und du Maeve, wirst du Sindbad eine gute Frau sein und ihm ehren in guten und in schlechten Tagen?“ „Ja!“ „Dann erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau vor Allah und den hier Anwesenden Zeugen. Du darfst die Braut jetzt küssen.“ „Das weiß ich.“, sagte Sindbad, nahm Maeve in seine Arme und küsste sie glücklich.
Die Hochzeitsfeier war gigantisch. Der Kalif hatte sich mit dem Fest übertroffen. Sindbad und Maeve tanzten und lachten und waren glücklich. Erst spät kehrten sie in ihr Zimmer. Sindbad war ziemlich angeheitert, da er mit vielen auf diesen Tag anstoßen musste, alle wollten sich mit ihm freuen. Sindbad schaffte es gerade noch Maeve über die Schwelle zu heben und sie aufs Bett zu legen. Dann sank er neben ihr nieder. Beide waren glücklich und verliebt. So kuschelten sie sich aneinander. Sindbad küsste seine wunderschöne Maeve immer und immer wieder. Maeve war glücklich, eigentlich hatte sie ihm noch etwas Wichtiges zu sagen, aber sie verschob es auf den Morgen.
„Sindbad, wie wäre es morgen mit einem Picknick. Nur wir beide. Ich hätte dir etwas Wichtiges zu sagen.“, flüsterte sie liebevoll. „Ja, warum nicht. Maeve warum sagst du es mir eigentlich nicht jetzt?“, scherzte er. „Nein, du hast viel zu viel getrunken.“ „Was, hab ich nicht.“ „Doch ganz gewiss.“ „Okay, du hast Recht. Dann muss ich eben bis morgen warten. Schlaf schön Liebling.“ Beide schliefen Arm in Arm ein.
~ Am nächsten Morgen ~
„Hey, aufwachen du Schlafmütze.“, rief Maeve, „Wir wollten doch zum Picknick.“ „Ja, ich bin doch wach.“, antwortete Sindbad verschlafen.
Ungefähr eine Stunde später waren sie in der Nähe eines Wäldchens auf einer großen grünen Wiese. Maeve hatte vielerlei Leckereien mitgebracht. Genüsslich aßen sie und alberten auf der Wiese herum. Sindbad legte sich über Maeve. „Hab ich dich endlich gezähmt? Du weißt, doch bestimmt, wie ich dich liebe, Maeve. Ich bin so glücklich, dass ich dich habe. Und jetzt gehörst du mir.“ Maeve wehrte sich und schaffte es irgendwie ihn über den Boden zu rollen. Jetzt lag sie auf ihm und hielt ihm seine Hände fest. „Und was sagst du jetzt. Ich glaube ich habe dich gezähmt, Sindbad, den Meister der sieben Meere. Ich liebe dich.“, sagte Maeve und küsste ihn voller Leidenschaft und Liebe.
„Her mit euren Gold!“, forderte jemand hinter ihnen. Maeve rollte sich von Sindbad runter und er erhob sich. „Wir haben kein Gold.“, sagte er. „Wie wäre es dann mit deinem Leben, Kapitän. Ach so noch alles Gute zur Heirat.“
Sindbad zog sein Schwert genau so wie Maeve es tat. Die Angreifer waren in der Überzahl und Maeve rief nach Dermott, damit er Hilfe holen konnte.
Sindbad wehrte zwei der Angreifer ab und tötete einen Dritten. Maeve kämpfte gegen die anderen Beiden. Sindbad streckte einen weiteren nieder und sah nach Maeve. Sie hatte ebenfalls einen besiegt, der blutend am Boden lag. Sindbad sah auf einen mal, das noch weitere Piraten auf die Lichtung traten und ihre Schwerter gezogen hatten. Zur gleichen Zeit besiegte er den nächsten Gegner.
„Maeve, pass auf, es kommen noch mehrere.“, rief er ihr entgegen und rannte um ihr beizustehen. Einen der Gegner schlug er im Lauf nieder und einen Zweiten durchbohrte er mit seinem Schwert. Dadurch war er nur für kurze Zeit abgelenkt und sein Gegner nutzte die Gelegenheit und stach ihm sein Schwert in die Brust. Sindbad war erstaunt. Er spürte keinerlei Schmerzen. Er schaute nur auf seinen Gegner und dieser zog sein Schwert aus ihm raus. Sindbad berührte seine Brust, wo eben noch das Schwert seines Gegners steckte und seine Hand war voller Blut. „Kommt, lasst uns verschwinden.“, rief der Pirat seinen Leuten zu und sie rannten zurück in den Wald. Maeve war überrascht, dass sie so schnell ihre Flucht ergriffen und drehte sich um. Sie sah Sindbad taumeln und wie er sein Schwert fallen lies, dann stürzte er zu Boden. „Sindbad.“, rief Maeve und rannte zu ihm.
„Sindbad, nein.“ Sindbad sah sie an und lächelte. „Maeve, alles wird gut. Du darfst nicht weinen.“ „Ja Schatz, ich weiß, das alles gut wird.“, sagte sie, obwohl sie wusste, dass es nicht wirklich die Wahrheit war. Sie hatte seine Wunde gesehen. Sie wusste genau, dass sie tödlich war. „Du musst nur durchhalten. Dermott holt schon Hilfe.“, flehte sie. Sindbad hatte große Schmerzen. Noch immer floss eine große Menge Blut aus seiner Wunde. Sindbad wollte ihr noch so viel sagen. Es dürfte so nicht enden, nicht so. Sollte alles vorbei sein, jetzt wo sie so glücklich waren und er sie endlich für sich allein hatte. Nein, es dürfte so nicht enden. „Maeve, du musst stark sein. Ich werde es nicht schaffen ...“ „Höre auf damit, du wirst es schaffen. Hörst du, du darfst nicht sterben.“, unterbrach sie ihn. „Bitte Schatz, du weißt es genau so wie ich, dass es nicht gut aussieht. Liebste, ich werde sterben und du kannst nichts dagegen tun. Du weißt, selbst Firouz könnte mir nicht helfen. Maeve verzeih mir. Ich habe mein Versprechen nicht gehalten. Bitte Schatz, du darfst nicht weinen. Du musst zu Dim-Dim zurückkehren, damit er dir hilft deine Ausbildung zu beenden, nur so wirst du Turok und Rumina besiegen können. Ich glaube, dass sie es gewusst hat und , dass sie versucht haben, dich zu töten. Maeve, du darfst nicht aufgeben.“ Die Schmerzen waren unerträglich und er stöhnte. Maeve hatte Tränen in ihren Augen. Sie schaute sich ständig um. Sie hoffte, dass schnell Hilfe kommen wird. „Maeve du darfst nicht aufgeben. Dann hätten sie gewonnen, das darfst du nicht zulassen. Hörst du? Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich wollte dir noch sagen, dass ich dich liebe. Ich habe jede Minute mit dir geliebt und damit du weißt ich habe mich bereits in dich verliebt, als ich dich zum ersten Mal sah. Erinnerst du dich noch an unser erstes Zusammentreffen auf der Insel der Dämmerung? Du wolltest mich umbringen. Maeve du darfst nicht aufgeben, hörst du. Ich liebe dich, mein Schatz.“ „Sindbad ich liebe dich auch. Du darfst mich nicht allein lassen. Hörst du.“, sagte sie flehend.
Sindbad stöhnte erneut. Die Schmerzen übermannten ihn. Noch immer war keine Hilfe in Sicht und Sindbad wurde von Minute zu Minute schwächer. Er war der Tod näher als dem Leben. Maeve wollte nicht aufgeben.
„Sindbad, ich habe dir noch was Wichtiges zu sagen. Sindbad hörst du. Liebster, ich liebe dich, schon so lange. Ich wollte es mir nur nie eingestehen. Ich hatte einen Auftrag und diesen wollte ich erst erfüllen, bevor ich an mich denken könnte. Du warst es der mich lehrte auf meine Gefühle zu vertrauen. Dermott gab mir Recht. Er verstand es. Er wollte, dass ich mir nicht länger die Schuld an seiner Verwandlung gebe und , dass ich an mich und mein Glück denke. Das habe ich getan. Ich liebe dich. Du darfst mich nicht allein lassen, nicht jetzt.“
Sindbad stöhnte erneut. „Maeve ich liebe dich so sehr und ich hätte dich so gern glücklich gemacht. Leider fehlt mir die Zeit dazu. Du musst weiter machen, gib nicht auf. Ich bin immer bei dir, Maeve.“, flüsterte er und langsam wurde er schwächer und schwächer und dann starb er in ihren Armen.
„Sindbad, nein.“, schrie Maeve laut, „Nein, verlass mich nicht. Du kannst mich nicht allein lassen. Nein.“
Diese Schreie hörten die herbeieilten Freunde. Doubar ahnte nichts Gutes. Verdammt was war hier geschehen?
„Maeve ... Sindbad was ist hier passiert?“, fragte er ängstlich. Firouz kniete neben Sindbad nieder, der noch immer in Maeve Armen lag. Sie hielt ihn fest und wollte ihn nicht loslassen. Sie weinte und wollte sich nicht beruhigen. Firouz konnte nichts mehr für Sindbad tun. Er war tot. Mit traurigem Gesicht schaute er Doubar an und er verstand. „Nein, das darf nicht wahr sein. Er darf nicht tot sein. Nicht jetzt. Maeve was ist hier passiert?“ „Doubar, wir sind angegriffen worden. Es waren einfach zu viele. Wir hatten keine Chance. Doubar er ist fort. Ich konnte nichts machen. Verzeih mir. Ich konnte nichts tun.“, sagte Maeve und begann heftig zu weinen.
Firouz nahm ihr Sindbad aus den Armen und Doubar nahm Maeve in seine tröstende Umarmung. „Maeve dich trifft keinerlei Schuld. Kleines, hast du es ihm noch sagen können? Weiß er das er Vater wird?“ „Ich hatte keine Zeit. Er weiß es nicht. Er ist gestorben, ohne das er weiß, das ich ein Kind von ihm trage.“
Maeve weinte und weinte und selbst Doubar konnte sie nicht beruhigen. Rongar und Firouz waren auch nicht glücklich über das Geschehene. Doubar hob seinen Bruder auf und trug ihn zurück auf sein Schiff. Firouz kümmerte sich um Maeve und Rongar trug Dermott auf seinem Arm.
So setzten Segel, um Sindbad nach Avalon zu bringen. Er lag auf seinem Bett in seinem Quartier. Es schien als ob er nur schlief. Doubar kam jeden Abend bei ihm vorbei und erzählte ihm vom Tage. Im Stillen bat er seinem Bruder, aber auch um Vergebung, das er nicht da war, als er ihn so sehr gebraucht hatte.
Doubar verließ gerade Sindbads Raum, als er Maeve schreien hörte. Er klopfte an ihre Tür. „Maeve, ich bin es Doubar, darf ich rein kommen?“ „Ja komm rein.“ Maeve saß auf ihrem Bett und weinte. „Kleines, wie kann ich dir helfen?“ „Doubar, es reicht das du hier bist. Auch wenn es verrückt klingt. Ich habe mit Sindbad gesprochen und er hat mir gesagt, dass wir ihn noch retten können. Wir sollen Caipra aufsuchen. Sie wird wissen, was zu tun ist. Doubar bitte, lass es uns versuchen.“ „Ja, aber ... du weißt doch das Sindbad gestorben ist. Wir können ihn nicht zurückholen.“ „Doch Doubar, Caipra hat die Macht dazu. Bitte Doubar.“ „Okay, wir werden es versuchen. Weißt du wo Caipra sich aufhält? Hat er dir gesagt wo sie ist?“ „Nein nicht genau. Wir hatten nicht viel Zeit.“ „Das ist nicht weiter schlimm. Wir werden sie suchen und finden. Wie geht es dir eigentlich? Du solltest dich etwas ausruhen.“
Maeve legte sich nieder und versuchte sich etwas Ruhe zu können. Doubar ging zu Firouz und sie legten Kurs auf Basra. Dort wollten sie mit ihrer Suche beginnen.
Ungefähr Zwei Wochen später kamen sie in Basra an. Caipra war nirgends zu finden. Durch einen befreundeten Zauberer erführen sie, dass sie sich zu dieser Jahreszeit mit Dim-Dim auf der Insel der Dämmerung befand.
Es dauerte weitere Monate bevor sie in die Gegend kamen in der sich die Insel befinden musste.
„Firouz, wo genau befindet sich die Insel?“, fragte Doubar. „Das weiß ich nicht genau.“ Maeve schon gegen Ende ihrer Schwangerschaft und somit sehr rund, betrat das Deck der Nomad. Doubar übergab Rongar das Ruder und ging auf seine Schwägerin zu. „Maeve, du solltest dich ausruhen. Du brauchst Ruhe, um deine Kräfte für die Geburt zu sammeln. Maeve bitte.“, sagte Doubar besorgt. „Mir geht es gut. Wo sind wir? Ich weiß das wir in der Nähe der Insel sind.“, sagte sie. „Firouz kann die Insel auf der Karte nicht finden.“ „Ja, das kann ich nicht.“, sagte Firouz. „Wie haben wir es den damals geschafft sie zu finden?“ „Sindbad hat gesagt, das wenn er zur Insel will, müsste er nur in dieses Gebiet segeln, dann würde die Insel ihn finden.“, antwortete Firouz. „Ja, aber Sindbad ist nicht hier, was machen wir jetzt?“ „Doubar, ein Teil von Sindbad ist bei uns. Erinnerst du dich. Ich trage Sindbads Kind unter meinem Herzen.“ „Du hast Recht. Können wir es so schaffen?“ „Ich glaube schon, warum den nicht.“
So segelten sie endlose Tage durch die Gegend. Eines Morgens sahen sie eine ihnen vertraute Insel am Horizont erscheinen. Gegen Mittag hatten sie die Insel erreicht und ankerten.
„Maeve, wo willst du hin? Du bleibst hier und ruhst dich aus. Bitte keinen Widerspruch.“, sagte Doubar. „Doubar beeilt euch bitte.“ „Ja, wir werden sie finden und schnell zurück kommen. Hab keine Angst.“
Maeve beobachtete wie Doubar, Rongar und Firouz ins Beiboot kletterten und zur Insel rüber ruderten. Dermott flog voraus. Maeve kehrte in ihre Kajüte zurück. Sie fühlte sich nicht besonderst gut. Ihr Bauch tat weh und ihre Wehen hatten begonnen.
Während Maeve sich hinlegte und versuchte ihre Kräfte aufzusparen, suchten die drei Freunde die Insel nach Caipra und Dim-Dim ab. Nach einer Stunde tauchte Dermott bei ihnen auf und führte sie zu den beiden Zauberern. Caipra empfing sie herzlich und sie hörten sich die ganze Geschichte an. Caipra stand nach dem sie beendet hatten auf. „Wir sollten gehen. Maeve braucht uns.“, sagte sie. So traten sie den Rückweg an und kamen am frühen Abend am Strand an und setzten im Beiboot über.
Firouz lief zugleich zu Maeve um nach ihr zu sehen. Caipra und Doubar gingen zu Sindbad. Caipra trat neben sein Lager und berührte seine Stirn mit der einen und seinen Armreif mit der anderen Hand. Sindbad glühte und bäumte sich auf. Doubar wollte ihm helfen, aber Caipra hielt ihn zurück. Dann stöhnte Sindbad und kurz darauf öffnete er seine Augen. Doubar trat neben seinen kleinen Bruder und sah ihn an.
„Schön, dich wieder bei den Lebenden begrüßen zu können.“, sagte er und half ihn auf. Mühsam erhob sich Sindbad und bemerkte Caipra. „Caipra, es ist schön, dich wieder zu sehen. Was ist passiert? Wo ist Maeve?“, fragte er. „Man hat dich umgebracht. Caipra hat dich zurückgeholt. Und Maeve ...“ Doubar wurde durch einen lauten Schrei unterbrochen. Es war Maeve. Das hörte auch Sindbad. Sie musste Schmerzen haben. Er konnte es fühlen.
Nichts hielt ihn länger in seinem Bett. Er musste zu ihr, koste es was es wollte. Doubar half ihn etwas und alle drei liefen zu Maeve. Er wollte um jeden Preis zu ihr. Er betrat ihr Zimmer und sie lag auf ihrem Bett. Firouz war bei ihr. Sie war bleich und als sie Sindbad sah lächelte sie müde.
„Sindbad ... Sindbad komm zu mir.“, sagte sie. Er setzte sich neben sie aufs Bett und streichelte ihre Hand. „Maeve, meine Liebste, ich liebe dich. Was ist mit dir? Warum hast du so geschrieen? Bitte Maeve sag mir, was dir fehlt?“, sagte er.
Firouz trat auf sie zu und legte ihr ein kleines Bündel in die Arme. Sindbad schaute nicht schlecht. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
„Sindbad, darf ich dir deinen Sohn vorstellen.“, sagte Maeve und reichte Sindbad das Bündel. Er war noch immer völlig überrascht. Doubar lächelte und alle Anwesenden waren glücklich. Sie hatten ihren Kapitän, Freund und Bruder sowie Ehemann zurück und sie hatten ein neues Mannschaftsmitglied. Firouz sagte das Maeve und der Kleine etwas Ruhe brauchen und so verließen alle ihr Zimmer. Nur Sindbad weigerte sich. Er wollte bei seiner Maeve und seinem Sohn für eine Weile bleiben.
„Maeve, ich habe dir so viel zu sagen. Aber wir haben ja den Rest unseres Lebens Zeit damit. Es tut mir nur leid, dass ich dich so lange allein gelassen habe. Du hast viel erleiden müssen. Verzeihst du mir?“, sagte er traurig. „Schatz, ich vergebe dir. Du hast mich nicht allein gelassen. Du hast getan, was du konntest, um mich zu schützen. Komm her!“ Sindbad erhob sich von seinem Platz und rutschte neben Maeve. Sie zog ihn zu sich runter und küsste ihn genau auf den Mund. Er schaute noch etwas traurig und verlegen, aber dann umarmte er sie und küsste sie voller Liebe. Sie wollten gar nicht aufhören, aber er wusste, dass sie sich einwenig ausruhen musste.
„Maeve, du solltest versuchen etwas zu schlafen, damit du wieder zu Kräften kommst. Ich bleibe bei dir, wenn du es möchtest.“ „Ich möchte dich nicht noch einmal verlieren. Ich liebe dich und ich weiß nicht wie ich weiter leben könnte, wenn dir etwas passiert.“ „Ich bin bei dir und ich werde für den Rest meines Lebens an deiner Seite sein. Vertrau mir. Ich werde dir helfen, Dermott zu befreien. Wir werden es schaffen und dann werden wir unser gemeinsames Leben führen.“ „Hoffentlich hast du Recht.“ „Natürlich habe ich das. Ich habe doch immer recht, oder?“, scherzte er. Maeve sah ihn an und lächelte. „Du Schlingel. Du hast nicht immer Recht. Du glaubst es nur stets.“, sagte sie und lachte.
„Maeve, warum hast du es mir nicht gesagt, das du ein Kind erwartest? Wir wollten keine Geheimnisse mehr voreinander haben. Es tut mir leid, das ich dir nicht beigestanden habe.“ „Sindbad ... du hast getan, was du konntest. Es sollte eine Überraschung sein. Ich ... ich wollte es dir ... beim Picknick sagen, aber ... ich hatte keine ... Möglichkeit dazu. Bist du mir jetzt böse?“ „Nein mein Schatz bin ich nicht. Ich bin nur traurig, das ich das alles nicht miterleben und dir beistehen konnte.“ „Das musst du nicht. Vielleicht bist du ja beim Nächsten dabei.“ „Was noch eines? Bist du dafür nicht noch etwas zu schwach?“, scherzte er und lächelte. „Im Moment schon, aber wenn wir noch etwas warten.“
Sindbad küsste seine Maeve und dann legte er sie sanft zurück ins Kissen. Er setzte sich neben das Bett und schaute sie nur an. Sie war so schön und so tapfer. Er wollte sie nicht allein lassen, aber er wollte auch zu Doubar und den Anderen an Deck gehen, um zu erfahren was in der Zwischenzeit alles passiert war. Aber er war zu erschöpft und so schlief er auf den Boden sitzend mit den Rücken zum Bett ein.
Maeve erwachte als erste und sah Sindbad vor ihrem Bett. Sanft strich sie durch sein Haar, er zuckte zusammen, erwachte und sah sie an.
„Sindbad, was machst du hier auf den Boden?“, wollte sie wissen. „Ich muss eingeschlafen sein. Wie geht es dir?“ „Mir geht es schon besser und wie fühlst du dich?“ „Jetzt besser. Aber sag mal, willst du nicht mit zu mir rüber kommen. Mein Bett und mein Zimmer sind größer, so hast du mehr Platz für dich und den Kleinen. Du kannst ja aus deinem Zimmer einen Raum machen für deine Zauberkunst. Oder, ist es dir nicht recht?“ „Du hast Recht. Der Vorschlag gefällt mir. Wo sind wir eigentlich?“ „Wir ankern noch vor der Insel der Dämmerung. Dim-Dim und Caipra sind auf der Insel. Wenn es euch besser geht könnten wir, aber nur wenn du es möchtest, nach Hause segeln.“ „Sindbad, ich bin zu Hause. Wie soll der Kleine eigentlich heißen?“, fragte sie. „Ich weiß nicht. Aber du solltest ihm seinen Namen geben. Ich habe nicht viel gemacht. Du hast die Schmerzen ertragen müssen.“ „Was hältst du von Klein Sindbad?“ „Glaubst du die Welt ist bereit für einen weiteren Sindbad?“ „Du hast Recht. Ich glaube einer davon reicht völlig!“, sagte sie und lächelte, als sie ihn ansah, „Aber was hältst du von Daevin?“ „Klingt gut. Ich glaube der passt zu ihm, also Daevin.“
Sindbad nahm sie auf seine Arme und trug sie rüber zu sich. Dort legte er sie in sein Bett und deckte sie zu. Sindbad ging noch einmal kurz fort und kehrte mit seinem kleinen Sohn auf den Arm zurück. Er legte ihn in das kleine Bettchen, welches neben seinem Bett stand. Sie hatten es von Doubar zur Hochzeit geschenkt bekommen. Der Kleine schlief ruhig und selig. Sindbad setzte sich aufs Bett und schaute seinen Lieben beim schlafen zu.
Als Maeve erwachte fand sie Sindbad neben sich im Bett. Er schlief. Sie sah kurz nach ihrem Sohn und bewegte sich dann zu ihrem Sindbad rüber. Sie strich zärtlich durch sein Haar und berührte seine Wange. Er zuckte bei der Berührung zusammen und drehte sich langsam um. Er sah in ihre klaren braunen Augen.
„Endlich bist du wach.“, sagte er verschlafen. „Wieso ich habe dich doch geweckt. Ich war zuerst wach.“ „Nein Maeve du hast mehrere Tage durch geschlafen. Jetzt bist du richtig wach. Ich sehe es in deinen schönen strahlenden Augen und wie du mich anschaust. Ich liebe dich so.“, sagte er und küsste sie. Beide lagen sich in den Armen und liebkosten sich. Plötzlich stoppte Sindbad. „Maeve ...“ sie verstand, was er sagen wollte und so unterbrach sie ihn und antwortete. „Sindbad, du musst noch etwas Geduld haben.“, und leise flüsterte sie ihm ins Ohr, „Ich möchte es auch. Hab noch etwas Geduld.“ „Ich bin aber kein geduldiger Mann.“, sagte er und lächelte. „Einige Dinge sind es wert, das man darauf wartet.“ „Wer sagt das?“ „Ich mach es.“, antwortete sie und um ihn zu trösten küsste sie ihn. Arm in Arm lagen sie im Bett und bald darauf waren sie wieder eingeschlafen.
Die Tage vergingen und Sindbad war wieder voll hergestellt. Er machte sich nur große Sorgen um Maeve. Sie war noch nicht an Deck erschienen. Firouz sagte, sie solle noch einige Tage im Bett bleiben. Er glaubte es wäre besser. Sie hatten Segel gesetzt und wollten Daevin ihren Eltern vorstellen, so segelten sie in Richtung Avalon.
Sindbad hatte die Nachtwache am Ruder übernommen, obwohl Doubar dagegen war. Sindbad hatte es so vereinbart, dass er Maeve bei der Nachtmahlzeit seines Sohnes etwas helfen konnte.
Gegen Morgen brach ein Sturm auf und Sindbad brauchte alle Kraft um das Schiff auf Kurs zu halten. Doubar, Rongar und noch weitere Matrosen betraten das Deck um das Schiff im Sturm zu sichern. Doubar lief zu seinem Bruder und dieser reichte ihm das Ruder. Sindbad wollte noch einige Taue sichern und lief Mittschiffs. Plötzlich knackte es und ein Teil der Takelage fiel nach unten. Doubar sah es und schrie, aber auf Grund des starken Windes konnte Sindbad seinen Ruf nicht hören. Er drehte sich um, und dann lag er unter dem Segel begraben. Rongar und zwei weitere Matrosen liefen zu ihrem Kapitän und befreiten ihn von der Last. Genauso schnell wie der Sturm begonnen hatte, war es vorbei.
Doubar band das Ruder fest und lief zu seinem am Boden liegenden Bruder. Er blutete an der Stirn, wo der Mast ihn getroffen hatte und war durch den Schlag benommen. Doubar und Rongar brachten ihn hinunter zu Firouz. Er war in seiner Kajüte und bastelte an einer neuen Erfindung herum.
„Was ist passiert?“, fragte er, als er die Drei reinkommen sah. „Er hat das Segel auf den Kopf bekommen. Firouz siehst du es dir mal an. Ich sehe kurz nach Maeve.“, sagte Doubar und legten Sindbad auf Firouzs Bett, dann ging er.
Nach dem Firouz seine Wunde gereinigt und verbunden hatte, kehrte Doubar zurück. „Was ist mit ihm?“ „Es ist nicht so schlimm. Er wird nur Kopfschmerzen haben, wenn er aufwacht. Wie geht es Maeve?“ „Sie schläft. Auch der Kleine schläft in seinem Bettchen. Komm Firouz wir werden ihn rüber bringen.“, sagte Doubar.
So brachten sie ihn in sein eigenes Zimmer. Als die Tür geöffnet wurde, erwachte Maeve und hoffte, das es Sindbad sei der zu ihr kommt. Es war Sindbad, aber er wurde von Doubar und Rongar ins Zimmer gebracht. „Sindbad ... Doubar was ist passiert?“, fragte sie schockiert. „Es ist nicht so schlimm. Er hat nur einen Teil des Segels auf den Kopf bekommen.“, sagte er und legte ihn neben Maeve. Sehr leise verließen sie den Raum und gingen ihren Arbeiten nach.
Maeve setzte sich neben Sindbad und streichelte ihn zärtlich übers Gesicht. Er öffnete langsam seine schönen blauen Augen und sah Maeve an. Sie legte ihre Hand auf seine Augen und er schloss sie wieder. „Sindbad ruh dich aus. Versuch etwas zu schlafen.“
Gegen Abend klopfte es leise an die Tür und Doubar trat ein.
„Maeve wie geht es ihm?“, wollte er wissen. „Das weiß ich nicht. Er schläft noch immer. Er ist bis jetzt noch nicht wieder zu sich gekommen. Langsam mach ich mir Sorgen um ihn.“ „Maeve das musst du nicht. Er hat einen ziemlich harten Schlag auf den Kopf bekommen. Aber er hat einen solch Dickschädel. Sicher wird er bald wach. Glaub mir.“ „Doubar ich hoffe du hast Recht. Ich weiß nicht wie ich ansonsten ohne ihn weiterleben soll.“, sagte sie traurig.
Daevin meldete sich nachts und als Maeve ihn gerade aus ihrem Bett hob berührte sie etwas. Es war Sindbad. „Na endlich wieder wach. Wie geht es dir, Liebster?“, fragte sie ihn. „Komm her und ich zeig es dir.“, antwortete er. „Jetzt bist du nicht dran. Zuerst dein Sohn und dann du. Du musst noch etwas warten.“ „Das ist nicht fair.“, beschwerte er sich und griff sich an den Kopf. Er hatte furchtbare Kopfschmerzen auch Maeve sah es. „Hast du Kopfschmerzen?“ „Ja furchtbare.“ „Schatz, dann geh doch rüber zu Firouz. Er wird dir bestimmt etwas dagegen geben. Geh schon ich werde damit allein fertig. Du solltest dich noch etwas hinlegen. Wer weiß, was morgen auf dich zukommt.“, sagte sie und Sindbad ging zu Firouz rüber. Firouz schaute auf, als Jemand seinen Raum betrat. „Sindbad du bist es. Wie geht es dir?“, wollte er wissen. „Nicht so gut. Ich habe ganz gewaltige Kopfschmerzen. Was genau ist denn passiert?“, fragte er und Firouz erzählte es ihm. Sindbad nahm den Becher von ihm und trank diesen leer. Er schmeckte abscheulich. Was hatte er nur darein getan. Er wollte ihn aber nicht danach fragen und schluckte so die Medizin, dann verabschiedete er sich von seinem Freund. Er wollte zwar gleich zurück zu Maeve gehen, aber er machte noch einen Umweg an Deck.
Als Doubar seinen kleinen Bruder sah, gab er das Ruder an einen Matrosen und ging auf ihn zu. „Sindbad ... du solltest dich ausruhen. Was machst du hier?“, fragte er. „Mir geht es gut, großer Bruder. Ich brauch jetzt keine Ruhe. Ich glaub ich brauche eher das Meer und den Wind.“, antwortete er.
Firouz unterdessen ging um nach Maeve und den kleinen Daevin zu sehen. Leise klopfte er an Sindbads Tür und trat ein. „Hallo Firouz.“, grüßte Maeve, die ihren Sohn auf den Arm trug. „Ich wollte mal nachsehen, wie es euch so geht.“ „Uns geht es gut. Sag mal Firouz, wie steht es um Sindbad? Er hat ziemlich starke Kopfschmerzen.“ „Ja, ich habe ihn etwas gegen seine Schmerzen gegeben. In ein paar Stunden müsste er wieder schmerzfrei sein. Aber ich werde jetzt mal nachsehen, wo wir sind und wie lange es noch dauert bis wir in Avalon ankommen.“ „Danke Firouz für deinen Besuch.“
Sindbad stand am Bug und sah durch das Fernglas. Firouz ging auf ihn zu. „Sindbad wie geht es dir. Hilft die Medizin?“ „Ja danke Firouz, mir geht es schon besser.“, antwortete er ohne das Fernglas niederzulegen.
Etwas später gab er seinem Freund das Fernglas und ging zu Doubar. „Doubar, pass dort vorn auf die Stromschnellen auf. Die Brandung ist ganz schon stark.“ „Danke Kapitän. Du solltest mal nach Maeve und klein Daevin sehen.“ „Ja gleich. Sag mir aber rechtzeitig Bescheid, wenn die Insel in Sicht ist, okay?“ „Ja, das mach ich, geh ruhig, ich hab alles im Griff.“
Sindbad ging also nach unten um nach seiner geliebten Frau und seinem Sohn zu sehen. Als er eintrat, lächelte sie ihn an. „Sindbad, geht es dir besser?“ „Ja mein Schatz, alles okay.“, antwortete er und setzte sich neben sie. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe? Maeve ich hab dir etwas zu gestehen.“ „Ja was ist es denn. Sag es mir.“ „Das ist nicht so einfach.“, begann er und nahm ihre Hand. „Ich habe so viel falsch gemacht. Ich habe Angst gehabt, dir meine Gefühle einzugestehen, ja selbst mir gegenüber. Dadurch habe ich uns so viel Zeit genommen. Wir hätten mehr Zeit miteinander verbringen können, wenn ich mehr Mut gehabt hätte es dir zu gestehen.“ „Sindbad bitte, ich habe genau so viel Schuld wie du. Du trägst keine Schuld. Ich wollte noch keine Beziehung und hätte es daher nicht zu gelassen.“ „Was du hättest mir eine Abfuhr erteilt?“ „Ja, aber das heißt nicht, dass ich keine Gefühle für dich hatte. Ich hatte einen Auftrag und wollte diesen erst erfüllen, bevor ich mir erlauben konnte, an mich zu denken und glücklich mit dir zu werden. Sindbad ich habe dich ungemein lieb, bitte glaub es mir.“ „Liebste ich glaube dir, ich habe dich auch lieb, dich und Daevin. Aber ich muss dich um Vergebung bitten. Mir fällt es ganz schön schwer. Ich habe mich in der Zeit ohne dich verändert und das nicht gerade zum Besten.“ „Sindbad bitte, das ist so lange her. Es ist nicht wichtig“, unterbrach sie ihn. „Bitte Maeve, lass mich ausreden. Ich habe viel falsch gemacht. Ich habe dich fast vergessen. Ich habe mich mit vielen Frauen getröstet, ohne auch nur einen Gedanken an dich zu verschwenden. Es tut mir leid. Ich habe nicht mehr an dich gedacht, nur in der Nacht quälten mich meine Erinnerungen an dich und das ich dich hintergangen habe. Ich schäme mich so. Erst als ich Mala traf und mich überzeugen musste, das du nicht in Satanas Gewalt bist, änderte ich mich. Mir wurde klar, dass ich nicht ohne dich weiter leben wollte. Das ich dich brauche, wie die Luft zum Atmen. Maeve, ich liebe dich und ich kann es nicht oft genug sagen. Maeve, es tut mir leid, das ich glaubte ich bedeute dir nichts und du kommst wegen mir nicht zurück.“, sagte er und sah zu Boden.
„Sindbad, alles ist gut. Bitte sieh mich an. Ich liebe dich. Ich habe dir schon vor langer Zeit vergeben. Auch ich habe Fehler gemacht. Ich wollte meinen Auftrag erledigen, koste es was es wolle. Dim-Dim lehrte mir meine Kräfte zu kontrollieren und zu verstärken. Ich wollte mir meine Gefühle für dich nicht eingestehen. Als ich Dim-Dim befreite hätte ich zu dir zurückkehren können, aber meine Gefühle für dich hätten mich abgelenkt. Auch wusste ich nicht, ob du das Gleiche für mich empfindest. Ich habe dich mit all den vielen Frauen gesehen. Ich sah den Kuss mit Bryn. Ich glaubte du liebst sie, nicht mich. Wir hatten ja nicht viel Zeit miteinander. Ich bin es der sich schämen sollte, nicht du. Kannst du mir verzeihen?“
„Maeve, es gibt nichts zu verzeihen. Wir haben beide Fehler gemacht. Jetzt sind wir aber zusammen und glücklich, oder? Ich liebe dich und ich möchte dich nie mehr wieder verlieren.“ „Das wirst du auch nicht. Sindbad, ich liebe dich.“, sagte sie und zog Sindbad zu sich aufs Bett. Er lag halb auf ihr und sah sie mit seinen strahlenden blauen Augen an und lächelte. Sie küssten sich und schmiegten sich aneinander und gaben sich ihrer Liebe und Leidenschaft hin.
Als sie erwachten, war es bereits Nacht. „Sindbad bist du glücklich?“, fragte sie ihn. Sindbad murmelte nur etwas undeutlich. Maeve erhob sich von ihrem Ruheplatz auf seiner Brust und schaute ihn an. „Hey, du Schlafmütze, ich habe dich etwas gefragt.“ Sindbad öffnete seine Augen und sah sie an. „Was?“ „Das ist wieder einmal typisch für dich.“ „Was meinst du, Schatz?” „Ich habe dich etwas gefragt und du hörst mir nicht mal zu.“ „Was wolltest du den wissen?“, fragte er schuldbewusst. „Schon gut. Vergiss es.“ „Nein bitte, was war es?“ „Nein.“, sagte sie enttäuscht und erhob sich vom Bett. „Maeve bitte, sag mir was dich bedrückt.“ „Mich bedrückt nichts. Du hörst mir einfach nie zu.“ „Doch, ich habe nur über Dermott nachgedacht.“ „Du bist einfach nie einer Ausrede verlegen.“ „Nein ehrlich. Ich habe mich gefragt wie wir ihn befreien können. Das mit Ruminas Tod hat ja nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Was können wir denn noch tun?“ „Ich weiß es nicht. Vielleicht wenn wir alle drei bösen Zauberer vernichten könnten.“, sagte sie. „Ja aber wie. Ob Dim-Dim einen Rat weiß? Du solltest ihn fragen:“ „Ja das kann ich, aber wieso kannst du ihn nicht danach fragen, kommst du nicht mit, um deinen Eltern unseren Sohn vorzustellen?“ „Nein, Maeve. Ich bleibe an Bord. Ich weiß nicht ob es sicher ist und jetzt wo ich Familie habe, werde ich mein Leben nicht wegen eines Familientreffen aufs Spiel setzten.“ „Dann geh ich auch nicht.“, sagte sie bestimmend.
„Maeve, meine Süße, du gehst. Deine Eltern warten auch auf dich und deinen kleinen Sohn. Mach dir keine Sorgen. Doubar wird auf euch aufpassen.“
So war es auch. Am nächsten Morgen erreichten sie Avalon und sie machten sich bereit an Land zu gehen. Doubar, Rongar und Firouz banden das Schiff am Hafen fest und Maeve packte einige Sachen für ihren Sohn Daevin zu Recht.
Sindbad half ihr etwas dabei. Er war nicht glücklich, dass sie ohne ihn an Land geht, aber das ihre Freunde bei ihr waren, beruhigte ihn etwas. Maeve drehte sich zu Sindbad. „Sindbad du bist nicht traurig, das wir dich allein lassen?“, fragte sie betrübt. „Nein ... du kannst ruhig gehen.“, sagte er und etwas später, „Da kann ich wenigstens etwas schlafen ohne ... das du ... mich wach hältst.“, er grinste, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Dann schnappe er Maeve und warf sie aufs Bett. Er hielt sie fest und küsste sie heftig. Erst wand sie sich unter ihm, aber dann ließ ihr Widerstand nach und sie genoss diesen Augenblick.
Es klopfte an der Tür. „Wir können los, das Schiff ist gesichert, Sindbad.“, sagte Doubar. „Ja danke, Bruder. Wir kommen gleich.“, antwortete Sindbad. Er schnappe nach seinem Bündel und Maeve nahm ihren Sohn und beide gingen nach oben. Dort reichte er Doubar das Bündel und half Maeve mit dem Kind von Bord. „Was ist Sindbad, kommst du nicht mit?“, fragte Firouz. „Nein, ihr wisst doch, was beim letzten Mal passiert ist. Ich bleibe lieber hier und achte auf das Schiff.“ „Okay kleiner Bruder.“ „Doubar, bitte achte auf meine Familie.“ „Ja mach ich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, kleiner Bruder.“ „Danke Doubar.“
Dann gingen sie den Steg entlang und Sindbad sah ihnen lange hinterher. „Warum so traurig, Seemann:“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Er drehte sich um und sah Rumina. „Was willst du hier?“, fragte er. „Was ich will. So langsam solltest du es aber wissen. Ich will ... dich ... Sindbad.“ „Mich wirst du niemals besitzen. Genauso wenig wie ich mich der Dunkelheit zu wenden werde. Das solltest du so langsam erkennen.“ „Du wirst dich noch wundern. Wir werden uns wieder sehen und du wirst mich anflehen, dir zu helfen.“ „Das glaube ich nicht, Rumina. Verschwinde von meinem Schiff.“, schrie er ihr zu. Rumina lachte und verschwand. Er wusste, dass sie etwas plante. Sie drohte ihm nicht ohne Grund.
Maeve und ihre Freunde kamen indessen im Palast an.
Sindbads Eltern empfingen sie herzlich und Maeve stellte ihnen ihren Enkel vor. Sie waren begeistert. „Wo ist eigentlich dein Bruder, Doubar.“, wollte sein Vater wissen. „Er ist an Bord geblieben. Er traut dem Frieden nicht.“, antwortete er. „Aber warum? Der Fluch ist doch von ihm genommen. Er kann gefahrlos die Insel betreten.“ „Er kennt euch nicht so gut wie ich. Er glaubt dir nicht, Vater.“ „Aber dennoch schickt er Maeve und euch her.“ „Ja, der Fluch trifft nur ihn, oder? Außerdem bin ich ja noch da und wir wollten nur euch euren Enkel vorstellen.“ „Danke Doubar. Es wäre schön gewesen Sindbad wieder zu sehen.“ „Mutter, er ist ja nicht fort. Er ist auf der Nomad. Du kannst ja zu ihm gehen.“, schlug Doubar vor.
Mala nickte und beschloss Nachmittag ihren Sohn auf der Nomad zu besuchen.
„Mala, wo ist Dim-Dim?“, fragte Maeve. „Meine Liebe, ich weiß es nicht. Was bedrückt dich?“ „Es ist nichts.“ „Geht es dir oder Sindbad nicht gut? Brauchst du Hilfe? Oder, ist etwas mit dem Kleinen? Wie heißt er eigentlich?“ „Er heißt Daevin. Uns beiden fehlt nichts. Es geht um meinen Bruder Dermott und um Rumina und den dunklen Mächten.“ „Aber ich weiß, das Caipra gerade hier in der Stadt ist. Ich werde sie rufen lassen, einverstanden?“ „Ja, danke Mala.“
Die Königin beauftragte einige Wachen Caipra zu ihr zu bringen. Und dann führte die ihre Gäste zu Tisch.
Es wurde ein kleines schönes Fest, auch wenn sie ihren Kapitän, Freund und Maeve ihren Liebsten vermissten. Eine der Wachen erschien und meldete, das Caipra angekommen sei. Caipra trat ein und begrüßte die Anwesenden. Sie freute sich alle wieder zu sehen.
Wie versprochen gingen am nächsten Tag Mala und Caipra zum Hafen um Sindbad zu sehen. Er war unter Deck und staunte nicht schlecht, als er seine Mutter und Caipra sah. „Sindbad, Junge, wie geht es dir? Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Komm doch mit uns zum Palast. Wir können dort deine Rückkehr feiern.“, sagte Mala. „Nein, hier ist es mir sicherer. Caipra wo ist Dim-Dim? Ich muss ihn etwas fragen.“, sagte Sindbad. „Dim-Dim ist fort. Wo er genau steckt weiß ich nicht. Er sagte nur er habe noch etwas zu erledigen und ist seitdem verschwunden. Was wolltest du von ihm? Vielleicht kann ich dir ja helfen.“, antwortete Caipra.
„Na ja, es geht nicht um mich. Ich wollte von ihn wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, Rumina auf Dauer los zu werden. Egal was ich unternehme, sie kommt immer wieder zurück und dadurch kann Dermott nicht wirklich geholfen werden. Das muss endlich ein Ende haben.“
Caipra überlegte kurz. „Ja es gibt eine Möglichkeit. Aber es wird nicht leicht sein. Du musst zuerst das Buch des Lichtes und der Dunkelheit gewinnen und damit bist du dann in der Lage Rumina, Turok und auch Satanas auf Dauer zu vernichten. Aber lass dir gesagt sein. Es wird nicht einfach sein und es ist sehr gefährlich. Ich kann euch nur ein Plan geben, wie man zur Insel, wo sich das Buch befindet, kommt und von dort zum Buch. Alles Weitere liegt dann an dir. Bedenke es könnte dich umbringen. Entweder erhältst du die Macht des Buches oder du stirbst dadurch.“ „Ich muss es versuchen. Wenn ich es nicht mache, wer soll es denn dann. Außerdem muss ich es versuchen, schon allein wegen Daevin. Ich will , dass er in einer schönen und sicheren Welt aufwachsen kann.“, sagte Sindbad.
Mala und Caipra wussten, das er Recht hatte. Wer sollte sonst für das Gute kämpfen, wenn nicht Sindbad. So gingen sie allein zurück zum Palast um die Anderen zu unterrichten, was Sindbad plante. Caipra ging nach Hause um die Karte zu holen, die sie brauchten.
Maeve war sich nicht sicher was sie machen sollte. „Doubar was soll ich tun. Ich kann Daevin nicht mitnehmen und ich kann Sindbad nicht dies allein tun lassen. Er macht es doch wegen mir und Dermott.“ „Kleines, du musst dich schon entscheiden. Entweder bleibst du hier mit Daevin und hoffst , dass es uns gelingt, oder du kommst mit uns.“, antwortete Doubar.
Mala sah Maeve an und sah ihre Verzweiflung. „Weißt du, es gibt noch eine Möglichkeit. Lass Daevin hier bei uns und geh mit Sindbad. Er wird dich brauchen. Daevin wird gut versorgt sein.“
Maeve war sich sicher, dass dies ein guter Vorschlag war und war damit einverstanden, auch wenn sie nicht gern ihr Baby allein zurück ließ.
Am nächsten Morgen setzten sie Segel.
Mehrere Tage segelten sie auf ruhigen Wasser. Alle entspannten an Bord. Sindbad stand wie gewöhnlich am Ruder. Maeve war unter Deck. Doubar ging mit Firouz zu Sindbad. „Bruder, wo genau liegt die Insel?“, wollte er wissen. „Habt ihr schon einmal von der Insel Sanchi gehört? Sie liegt nach Caipra’s Beschreibung ganz weit im Osten, um die zehn Tage von hier.“
„Was Sanchi?", fragte Firouz neugierig, „Ich kenne Niemanden der mir von dieser Insel erzählt hat. Aber ich hörte Geschichten. Es soll ziemlich schwierig sein, sie überhaupt zu erreichen. Und auf der Insel sollen dann noch weitere Gefahren lauern.“ „Das ist richtig, Firouz.“, sagte Maeve die ihnen zugehört hatte, als sie das Deck betrat. „Dim-Dim erzählte mir einst von dieser Insel. Sie ist ein Ort der Magie, großer weißer Magie. Aber nicht jeder, der weiß wo sie zu finden ist, erreicht sie auch. Bevor wir diese Insel betreten können, wird einiges auf uns zukommen. Was genau, das weiß ich nicht. Davon hat Dim-Dim nichts erwähnt.“, erklärte sie. „Maeve, mach dir keine Sorgen. Wir werden die Insel erreichen und das Buch finden. Ich verspreche es dir.“, sagte Sindbad. Maeve nickte und ging nach unten. Sindbad wollte ihr folgen, er sah ihren Kummer. Doubar sah es auch. „Geh Sindbad, ich übernehme hier.“ „Danke, Bruder. Wenn es Probleme gibt, weißt du ja wo ich bin.“, sagte Sindbad und ging Maeve nach.
Sindbad traf Maeve in ihrer Kammer. Sie lag auf den Bett. Sindbad setzte sich zu ihr und strich über ihr Haar. Sie sah auf und er bemerkte, dass sie geweint hatte.
„Maeve, Schatz, ich weiß nicht wie ich dich trösten kann. Denkst du an Daevin? Ich vermisse den Kleinen auch. Ich wünschte ich könnte jetzt bei ihn sein. Ich möchte ihn so gern aufwachsen sehen.“, sagte er. „Ich kann ihn sehen, immer wenn ich es möchte. Er wird während wir unterwegs sind nicht viel wachsen, egal wie lange wir brauchen. Dafür ist gesorgt.“, sagte sie ihn.
Er strich ihr über den Kopf und zog sie in seine Arme. Sie liebte es ihn zu spüren. Plötzlich zog sie ihn zu sich auf Bett. Sie lagen sich in den Armen und küssten sich leidenschaftlich. Die Leidenschaft übermannte sie und sie zogen sich gegenseitig aus. Erschöpft schliefen sie in den Armen des Anderen ein. So bemerkten sie nicht, dass Jemand im Zimmer erschien. Es war Rumina. Sie lächelte böse. „Ihr werdet euch noch wundern. Du hättest mich nehmen sollen, Sindbad. Warte es ab. Du wirst dir noch wünschen, dass du mich geheiratet hättest. Das verspreche ich dir.“, sagte sie und verschwand.
Die Tage vergingen, noch immer war kein Land in Sicht. So langsam machte Sindbad sich Sorgen, ob sie den richtigen Kurs segelten. Er ging nach unten und kramte nach der richtigen Karte. Schließlich fand er sie und ging zu Firouz rauf.
„Firouz, kannst du mal kurz kommen?“, fragte er. Firouz kam angelaufen und sah mit Sindbad auf die Karte. Nachdem sie sich versicherten, dass sie richtig waren, ging Sindbad zurück zum Ruder um Doubar abzulösen.
Mehrere Tage vergingen ruhig. Sindbad machte sich noch immer Sorgen. Er hatte die letzten Tage und Nächte nicht geschlafen. Er konnte keine Ruhe finden. Doubar stand am Ruder und sah zu seinen Bruder der am Bug stand und auf das Meer starrte. Maeve trat zu Doubar.
„Maeve was hat er?“, fragte er sie. „Er hat wieder nicht geschlafen. Langsam mach ich mir Sorgen. Er hat kaum noch Kraft sich auf den Beinen zu halten. Wenn er die Augen zu macht, wird er von Alpträumen geplagt und wacht auf. Er ist völlig übermüdet.“, erklärte sie. „Ich sollte mit ihn reden.“ „Nein, das hat keinen Sinn. Er hört nicht einmal mir zu. Aber, ich werde es noch mal versuchen.“, sagte sie und ging zu Sindbad rüber. Doubar sah ihr nach und hoffte sie hätte Erfolg.
„Sindbad.“, sagte Maeve, als sie hinter ihn trat. Er drehte sich nicht einmal um. Er wusste was sie vorhatte. Maeve griff seine Schulter und dreht ihn zu sich. „Sindbad du solltest dich etwas ausruhen. Wenn du willst, lege ich mich mit dir hin.“, bat sie. Sindbad sah sie mit müden Augen an und zog sie zu sich unter die Decke die er um seine Schulter gelegt hatte. Es fühlte sich so gut an, ihn zu spüren. „Maeve, ich kann nicht schlafen, wir müssen weiter. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“, sagte er und küsste ihre Stirn. „Ich liebe dich so, weißt du das?“ „Ich liebe dich auch, Sindbad. Du brauchst deine Kraft um das Buch zu erlangen. Du solltest dich ausruhen.“, versuchte sie es erneut.
„Nein.“, sagte er und sackte zusammen. Maeve gelang es nicht ihn zu halten und stürzte mit ihn.
Doubar hatte alles vom Ruder aus gesehen, jetzt gab er es an einen Matrosen weiter und rannte zu seinem Bruder. „Firouz, komm schnell.“, schrie er noch bevor er sie erreichte. Firouz rannte an Deck und sah Sindbad und Maeve. „Was ist passiert?“, fragte er. „Ich weiß es nicht, plötzlich stürzte er.“, sagte Maeve. Firouz prüfte kurz Sindbad. Er konnte nicht erkennen, was ihn fehlt. „Doubar wir sollten ihn nach unten bringen.“ Doubar nickte, nahm Maeve Sindbad aus den Armen und trug ihn nach unten. Firouz und Maeve folgten.
Wenige Stunden später erwachte Sindbad, stand auf und ging nach oben. Doubar sah ihn und ging auf ihn zu.
„Sindbad warum liegst du nicht im Bett? Du solltest dich ausruhen.“, sagte Doubar. „Nein, Bruder. Mir geht es gut. Ich brauche keine Ruhe. Lass mich einfach zufrieden.“ Doubar wurde wütend und stellte sich vor einen Bruder. „Doubar, geh mir aus den Weg. Hast du nichts zu tun?“, schrie Sindbad ihn an. Dies hatten auch Firouz und Maeve gehört und liefen nach oben.
Doubar hatte genug. Er wollte es nicht, aber er hatte keine andere Wahl. „Vergib mir, Sindbad.“, sagte er und verpasste ihm einen Schlag. Sindbad sackte in seinen Armen zusammen.
Maeve und Firouz sahen es und gingen zu Doubar. „Ich hatte keine Wahl. Firouz hast du nichts, damit er sich beruhigt?“, fragte er und hob Sindbad in seine Arme. Mit Firouz und Maeve ging er erneut nach unten um Sindbad ins Bett zu legen. Firouz verschwand kurz und kehrte mit einer kleinen Flasche zurück. „Hier, ein Schlafmittel. Es sollte ihn für ungefähr 24 Stunden ruhig stellen. Aber ich glaub nicht, das er es freiwillig schluckt.“, sagte er.
Sindbad öffnete seine Augen und sah seine Freunde an. Er war wütend, aber bevor er sich erheben oder etwas sagen konnte, schlug Doubar ihn erneut nieder. Maeve war entsetzt. „Ich hatte keine Wahl Maeve. Firouz, komm her.” Firouz ging rüber zum Bett. Maeve hielt Sindbads Hand. Doubar hob seinen Bruder etwas rauf und legte ihn ein Kissen in den Nacken. „Gib es ihn.“, befahl er. „Aber Doubar. Ich kann das nicht. Er wird sich verschlucken. Vielleicht daran sterben. Nein.“, flehte Firouz. „Dann gib es mir.“, sagte Maeve und nahm die Flasche von Firouz. Dann öffnete sie leicht Sindbads Mund und schüttete die Flüssigkeit langsam hinein. Dann strich sie sanft seinen Hals. So blieb ihn nicht weiter übrig, als die Flüssigkeit zu schlucken. Das tat sie solange bis die Flasche leer war. Firouz starrte sie an.
„Woher weißt du das?“, fragte er verwirrt. Maeve lächelte. „Ich tat es bei Daevin, wenn er nicht trinken wollte.“, sagte sie und grinste. Dann legte Doubar ihn nieder und ging nach oben. Maeve blieb bei Sindbad und setzte sich neben ihn auf einen Stuhl.
Sindbad schlief das erste Mal seit Tagen ruhig und er sah wie ein kleines Kind aus. Als er endlich erwachte wollte er sofort aufstehen und wieder seiner Arbeit an Deck erledigen, jedoch wurde er von Maeve und Firouz zurück auf die Kissen gedrückt. Erst als er etwas gegessen und getrunken hatte halfen sie ihn rauf an Deck. Doubar sah sie kommen, übergab das Ruder und ging zu seinen kleinen Bruder.
„Kleiner Bruder, wie geht es dir?“, fragte er besorgt. „Schon besser, Doubar.“, antwortete er müde, bevor er von Doubar umarmt wurde. „Doubar, wo sind wir? Wie weit noch bis zur Insel?“, fragte Sindbad. „Du bist gut. Wir haben uns fast kaum weiter bewegt. Ich weiß nicht genau was es ist, aber seit ich dich niederschlug, hatten wir kaum Wind. Also sind wir ...“ „Was du hast mich geschlagen? Wieso?“, fragte Sindbad und sackte zusammen. Er wäre gefallen, wenn Doubar ihn nicht noch immer festhielt. „Das war notwendig, entschuldige, kleiner Bruder.“ „Okay ... okay, ich verzeih dir, aber nur wenn ich einen Schlag frei habe!“, scherzte er. „Einverstanden, aber erst wenn du wieder kräftig genug bist.“, antwortete Doubar und führte Sindbad hinunter in seine Kajüte. Dort legte er ihn zurück ins Bett und kurz darauf war er wieder eingeschlafen.
Tage später war Sindbad wieder kräftig genug seine Aufgaben als Kapitän wahr zu nehmen. Auch der Wind wurde wieder kräftiger. *Das muss etwas magisches sein. Wer weiß was noch auf uns zukommt?*, dachte er sich, als er Maeve beobachtete wie sie in einen von Dim-Dims Büchern las.
Die Tage vergingen und nichts Aufregendes geschah. Auch sahen sie kein Land. Alle machten sich so ihre Gedanken.
Maeve und Sindbad waren unter Deck und Rongar hatte die Nachtwache am Ruder. Der Rest der Mannschaft schlief. Gegen Morgen wurde Sindbad wach und beobachtete Maeve beim Schlafen. Sie sah so süß aus. Dann zog er sich etwas an und ging nach oben. Dort begrüßte er Rongar. So langsam erwachten die anderen Matrosen und gingen ihren Arbeiten nach.
Gegen Mittag sahen sie ein Schiff auf sich zu kommen. Es war ein Piratenschiff und sie waren ihre Beute. Auf Grund der Winde war es ihnen nicht möglich ihnen zu entkommen. Sindbad wusste es und ging zur Reling, dort schlug er plötzlich mit der Faust auf das Holz und sah nach unten. Maeve hatte ihn gesehen und sie ging zu ihn. „Sindbad was ist los?“, fragte sie besorgt. Ohne sich umzudrehen sagte er: „Wir können ihnen nicht entkommen.“ Er drehte sich um, sah sie traurig an und sie nahm ihn in ihre tröstenden Arme. Er ließ es geschehen. „Maeve wir können ihnen nicht entkommen. Ich möchte , dass du unter Deck gehst und ruhig bist. Ich werde dafür sorgen , dass sie verschwinden. Wir haben nichts Wertvolles an Bord.“ „Nein ich bleibe bei dir.“, sagte sie ihn. „Nein, ich will nicht das dir was passiert. Ich möchte nicht das Daevin ohne seine Mam aufwächst. Ich möchte dich in Sicherheit wissen. Bitte Maeve.“, flehte er.
Kurze Zeit später hatten die Piraten das Deck der Nomad betreten. Sindbad stellte sich ihnen in den Weg. „Was wollt ihr? Verlasst sofort mein Schiff. Wir haben nichts Wertvolles an Bord.“ „Das werden wir noch sehen.“, sagte der Anführer und zog sein Schwert.
Sindbad hatte bereits wie all seine Freunde sein Schwert gezogen. Sie wurden angegriffen und waren bereit sich zu verteidigen.
Schließlich gelang es den Piraten Sindbad von den Anderen zu trennen. Wie aus den Nichts erschien eine riesige Welle und Sindbad und auch die Angreifer waren samt ihren Schiff verschwunden. Maeve und Doubar rannten zur Reling und suchten nach Sindbad, aber er war nicht zu sehen. Das Einzige was sie hörten, war ein böses Lachen.
Sindbad erwachte und sah sich um. Er befand sich in eine Art Verließ und man hatte ihn an Hände und Füße gefesselt. Er lag auf eine Art Liege. Es war dunkel, seine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, aber er spürte, dass er nicht allein war.
„Endlich wach? Ich sagte dir doch du hättest mich nehmen sollen und dir wäre vieles erspart geblieben.“, sagte Jemand. „Rumina, ich hätte es wissen sollen. Was willst du?“ „Für den Anfang, bleibst du hier bei mir.“, sagte sie und trat auf ihn zu. „Dann werden wir sehen.“ Sie versuchte ihn über die Wange zu streichen und er drehte sich weg. Rumina war wütend und schlug ihn ins Gesicht. „Ich werde dir noch Manieren beibringen müssen ... Wache ... kümmert euch um ihn. Wie üblich ... 10 sollten für den Anfang reichen.“, sagte sie und ging. So ging es mehrere Tage. Man schlug Sindbad, weil er nicht gewillt war Rumina zu gefallen.
Die Mannschaft hatte Dermott auf die Suche nach ihren Kapitän geschickt. Mehrere Tage ohne Erfolg.
Sindbad war geschwächt durch die Folterungen. Er glaubte bereits sein Ende sei gekommen. „Nein Sindbad, so schnell nicht.“, hörte er eine dunkle Stimme. „Ich hab noch etwas mit dir vor.“ „Was willst du?“ „Dich Sindbad ... um genauer zu sein ... deinen Körper.“, sagte Satanas. „Entschuldige, dass ich dich enttäusche. Ich bin nicht tot und auch dann würdest du mich nicht dazu bekommen für dich zu arbeiten.“ „Starke Worte Sindbad. Es ist mir egal ob du lebst oder nicht. Ich werde mir nehmen was ich will. Du bist zu schwach um dich gegen mich zu wehren. Also halt still und es wird nicht wehtun ... nicht sehr.“, sagte Satanas und trat auf Sindbad zu. Dann legte er eine Hand auf Sindbads Stirn die Andere auf seine Brust. „Bereit?“, fragte er und war verschwunden. Das heißt Sindbad sah ihn nicht, aber er spürte ihn ... in sich. Sindbad wehrte sich so gut er konnte, aber Satanas war stärker. Das bekam er schmerzhaft zu spüren.
Der Mannschaft war gelungen Sindbad aufzuspüren. Sie betraten das Verließ und fanden ihren Kapitän vor. Er sah übel aus. Nachdem sie ihn von den Fesseln befreit hatten, kehrten sie zum Schiff zurück.
„Doubar, etwas stimmt mit ihn nicht.“, sagte Maeve. „Sie haben ihn übel zugerichtet. Es wird ihn bald wieder besser gehen, Maeve. Glaub mir.“ Maeve war sich nicht so sicher.
Tage später war es aber so. Sindbad ging es besser. So sah es jedenfalls aus. In seinen Inneren kämpfte er noch immer gegen Satanas. *Du solltest aufgeben. Du hast keine Chance gegen mich. Ich werde es genießen die Welt zu versklaven und diese süße Rothaarige.* „Das werde ich nicht zu lassen.“, schrie Sindbad und stürzte mit Zuckungen aufs Deck. Maeve und Firouz sahen ihn fallen und eilten zu ihn. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen ihren Kapitän nach unten zu bringen. Er hatte noch immer starke Zuckungen und so banden sie ihn kurzer Hand fest. Jetzt konnte er sich oder einen Anderen nicht verletzen. Er kämpfte noch immer gegen die Fesseln. Auch schien er starke Schmerzen zu haben. Nach einer Ewigkeit schien er sich endlich zu beruhigen und sank in die Kissen. Seine Freunde waren etwas erleichtert. Firouz untersuchte ihn umgehend, konnte aber nichts feststellen.
Plötzlich öffnete er seine Augen und verlangte, dass sie ihn losbinden sollten. Firouz wollte es tun, aber Maeve hielt ihn zurück. „Firouz warte. Etwas stimmt nicht. Das ist nicht Sindbad!“, sagte sie. „Was .. bist du blind. Das ist Sindbad. Wer sollte es sonst sein?“, wollte Firouz wissen. „Etwas Böses und dunkles.“, antwortete sie. „Ich hätte es wissen sollen. Ich hätte dich umbringen sollen. Du verdirbst alles. Aber damit du es weißt, am Ende gewinne ich doch noch. Ich bekomme Sindbad und er wird leiden. Er hätte sich mir freiwillig anschließen sollen. Ha ... ha ... ha.” „Satanas lass ihn in Ruhe. Oder ...“ „Oder was ... bringst du mich um. Ich glaub nicht. Wenn du es tun würdest. Müsstest du deinen geliebten Sindbad töten. Ich gewinne, Hexe.“
Sindbad versuchte sich gegen Satanas zu wehren. Die Schmerzen waren unerträglich. Er versuchte die Oberhand über seinen Körper zu gewinnen. Seine Freunde mussten tatenlos mit ansehen, wie ihr Kapitän litt. Satanas hatte kein Mitleid. Maeve entschied sich ihn zu helfen. Sie bildete einen Feuerball und warf ihn auf Sindbad. Dieser schrie und bäumte sich auf. Dann sackte er zusammen und Blut lief ihn aus seinen Mund. Satanas hatte aufgegeben und war aus Sindbads Körper kurz vor dem Feuerball verschwunden. Sindbad öffnete seine Augen und sah Maeve. „Maeve ... danke ... ohne dich ... wäre ich ihn nicht ... los geworden.“, stotterte er. „Verzeih mir.“; sagte sie und küsste ihn auf die Stirn.
Sindbad war erschöpft eingeschlafen. Als er erwachte war er noch immer gefesselt und Maeve lag neben ihn. „Maeve könntest du mich jetzt losbinden, bitte.“, fragte er sie. „Warum?“ „Gib zu, dir gefällt es mich so ... hilflos zu sehen? Was hast du jetzt vor?“ „Lass mich mal nachdenken ... für den Anfang ... wie wäre das ...“, sagte sie und setzte sich auf seinen Schoß und beugte sich zu ihn runter, dann küsste sie ihn leidenschaftlich. Gegen Morgen befreite sie ihn von den Fesseln und sie gingen nach oben.
Plötzlich hörten sie „Land ahoi.“ Sie waren vor der Insel. Doubar sah sie an Deck kommen und ging ihnen entgegen.
„Schön , dass es dir wieder gut geht. Wir sind da. Wie geht es jetzt weiter, Bruder?“ „Wir gehen an Land, finden die Höhle, das Buch und befreien Dermott.“, sagte Sindbad.
So geschah es dann auch. Gegen Abend hatten sie die Höhlen erreicht und lagerten für die Nacht. Rongar und Firouz übernahmen die erste Wache. Sindbad und Maeve saßen zusammen am Feuer. Er sah das Maeve etwas beschäftigte. „Maeve ... wir werden es schaffen. Glaub mir. Wir sind so weit gekommen, den Rest schaffen wir auch noch. Versprochen.“ „Ich weiß Sindbad, ich weiß.“, sagte Maeve. Sindbad stand auf und zog Maeve zu sich rauf. Er sah ihr tief in die Augen. Wie er sie liebte. Dann setzte er sich mit den Rücken gegen einen Baum und Maeve zog er zu sich hinunter. Sie lag in seinen warmen starken Armen und fühlte sich geborgen. Bald darauf war sie eingeschlafen. Sindbad küsste sie auf die Stirn und war kurz darauf auch eingeschlafen.
Gegen Morgen machten sie sich auf die Höhle zu durchsuchen. Mehrere Male musste sich Sindbad auf seinen Instinkt verlassen und endlich standen sie in der Haupthöhle. Dort würden sie bereits erwartet. Ein Drache versperrte ihnen den Weg zum Buch. So griffen sie ihn von verschiedenen Seiten an. Unterdessen versuchte Maeve zum Buch zu gelangen. Schließlich erreichte sie es und plötzlich war der Drache verschwunden.
„Ihr habt das Recht erworben das Buch zu erlangen. Aber setzt es weise ein. Es besitzt große Kräfte, so wie weiße als auch schwarze Magie. So wie es euch helfen kann, so kann es euch auch vernichten. Vergesst das nicht.“, sagte eine Stimme. „Wir danken euch für das Buch und eure Warnung, habt dank.“, antwortete Sindbad der Stimme.
So erreichten sie mit den Buch die Nomad und segelten zur nächsten Insel. Maeve war es unterdessen gelungen den Weg zu den dunklen Mächten zu finden. Zu vor brauchten sie aber Vorräte. Als sie die Nomad im Hafen gesichert hatten, gingen sie in die Stadt, um Vorräte zu kaufen. Jeder hatte seinen Auftrag und danach wollten sie sich in der Taverne alle wieder treffen.
Sindbad war der Erste der die Taverne betrat. Es war ziemlich leer und so setzte er sich in die Ecke an einen Tisch. Plötzlich betraten bewaffnete Soldaten die Taverne. „Wer von euch gehört zum Schiff im Hafen?“, fragte der Hauptmann. „Was wollt ihr von ihn? Die Nomad gehört mir.“, antwortete Sindbad. „Willkommen Sindbad ... du bist verhaftet!“ „Was ... warum?“ „Wirst du noch erfahren ... festnehmen!“
Sindbad zog sein Schwert, als er seine Mannschaft die Taverne betreten sah. Sie erkannten die Situation und so kämpften sie. „Lass dein Schwert fallen!“ Sindbad drehte sich um und sah das Maeve entwaffnet worden war und an ihrer Kehle ein Dolch ruhte. Er wusste , dass sie keine Chance hatte und so ergab er sich.
Der Hauptmann drückte Sindbad gegen die Wand und griff in Sindbads Haar. Dann befahl er. „Lasst eure Waffen fallen, oder euer Kapitän stirbt.“ Doubar und die Anderen hatten keine Wahl und warfen ihre Waffen auf den Boden. Der Hauptmann war zufrieden. Plötzlich spürte Sindbad eine Schlag auf seinen Hinterkopf und sackte zusammen.
Als er seine Augen öffnete sah er seine Freunde angekettet vor sich. Dann öffnete sich die Tür zur Zelle und der Hauptmann und ein weiterer Mann traten ein. „Und Sindbad willst du uns jetzt etwas sagen.“ „Was sollte ich euch sagen? Ich bin nur ein einfacher Matrose. Ich weiß doch nichts.“, antwortete er. „Seit Wochen immer , dasselbe. Langsam solltest du es wissen.“, sagte er und schlug Sindbad ins Gesicht. Er erhielt weitere Schläge. Seinen Freunden erging es nicht anders. Er versuchte ihnen die Schläge zu ersparen, aber es gelang nicht immer. Wenn er in ihre Gesichter sah, sah er ihre Schmerzen und ihr Flehen ihnen zu helfen. Er konnte sie nicht hören. Er hatte auch jedes Zeitgefühl verloren. Die körperlichen Schmerzen waren zu ertragen. Aber die seelischen? Er musste hilflos mit ansehen, wie seine Freunde geschlagen wurden. Er sah ihre Vorwürfe und er machte sich große Sorgen. Sollte all das hier und so enden!
„So was nun?“, fragte ihn eines Tages der Hauptmann. „Willst du es uns nicht endlich sagen?“ Sindbad antwortete nicht. „Na gut ... vielleicht bringt dies dein Gedächtnis auf den Schwung.“, sagte er und mehrere Wachen erschienen. Einer trat vor Doubar und stieß ihn sein Schwert in die Brust ...
„Nein.“, schrie Sindbad und zerrte an seinen Ketten. „Aufhören.“, schrie er als er sah das Maeve blutend zusammen sackte. Das Gleiche passierte mit Rongar und Firouz. Sindbad schrie und weinte. „Ihr Mistkerle ... ihr werdet dafür büßen.“, schrie er. „Das glaub ich nicht. Außerdem ist es deine Schuld, das sie tot sind.“, sagt er und ging hinaus.
Sindbad blieb allein zurück. Er hatte aufgegeben. Das Leben hatte keinen Sinn mehr. Doubar, Maeve, Rongar und Firouz waren durch seine Schuld umgekommen. Er wollte nur noch sterben.
Die Tage vergingen. Er weigerte sich zu essen und zu trinken. Die Folterungen ließen nicht nach. Auch musste er ständig den Anblick seiner toten Freunde ertragen. Er wollte nur noch sterben. Man hatte ihn die Ketten abgenommen. Es gab keinen Grund ihn weiterhin gefesselt zu lassen. Wenn sie ihn in Ruhe ließen, stand er an der Wand und schlug mit den Fäusten dagegen. Auch mehrmals versuchte er die Mauer zu verstören, es gelang ihn nicht. Seine Magie war zu schwach genau so wie er.
Tage vielleicht Wochen später lag er in seinem Verließ und hörte eine Unterhaltung. Er war sich nicht sicher um wen es sich handelte, aber er wusste er kannte die Stimme. „Herr, es ist alles so geschehen wie ihr es wünschtet. Habt ihr noch einen Befehl?“ „Nein du kannst gehen. Hier ist deine Bezahlung.“, sagte der große dunkle Mann und ging. Dann wurde die Tür zu seiner Zelle geöffnet und Jemand trat ein. „Sindbad ... du hättest dir so viel ersparen können. Ich hätte dich glücklich gemacht.“, sagte Rumina und legte eine Hand auf seinen geschlagenen wunden Körper. Sie heilte seine Wunden. „Ich liebe dich und dieses Kind in mir hätte deines sein können. Warum machst du es dir so schwer?“ „Rumina Tochter komm, wir haben noch etwas zu erledigen. Was kümmerst du dich immer noch um diesen Seemann. Komm schon.“ „Ja Vater ich komme gleich.“, flüsterte sie. „Sindbad die körperlichen Wunden kann ich heilen, aber die seelischen kannst nur du beseitigen. Lebwohl Liebster.“, sagte sie und ging.
Was er nicht wusste, war das seine Freunde lebten. Sie hatten wochenlang nach ihn gesucht. Mit Hilfe Caipra und Dermott hofften sie ihn bald zu erreichen. Die Wachen hatten Sindbad entführt und mit ihn ein falsches Spiel getrieben. Alles was er gesehen hatte, war eine Illusion gewesen. Endlich erreichten seine Freunde die Insel und bald darauf die Festung.
Sindbad hatte aufgegeben. Er war am Ende. Er wollte nicht mehr kämpfen. Für was auch. All seine Freunde waren tot. Man hatte ihn von seinen Fesseln befreit, aber das war nicht mehr wichtig. Er wollte nicht fliehen. Er wollte nur sterben.
Doubar, Rongar, Maeve und Firouz hatte den Zugang zum Verließ gefunden. In einer der hinteren Zellen sahen sie ihren Kapitän.
„Sindbad.“, rief Maeve. Er rührte sich nicht. Doubar gelang es die Tür zu öffnen und Maeve rannte zu Sindbad der am Boden lag. Firouz folgte ihr. „Sindbad ... bitte mach deine Augen auf. Ich bin es Maeve.“, flehte sie. Noch immer rührte er sich nicht. Firouz schaute sich seinen Freund an. Er schien in Ordnung, keine größeren Verletzungen oder Brüche. Er hatte nur kleinere Kratzer und blutige Hände. „Was ist mit ihn?“, wollte Doubar wissen. „Ich weiß nicht. Körperlich scheint es ihn, abgesehen das er nicht auf wacht, gut zu gehen. Er ist etwas unterernährt und dehydriert.“ „Dehy ... was?“ „Wassermangel ...", begann Firouz. „Okay ... okay können wir gehen?“, fragte Doubar. „Etwas stimmt hier nicht. Hier gibt es eine magische Wand.“ „Was hat das mit Sindbad zu tun, Maeve?“ „Ich weiß nicht ...“, antwortete sie. „Er kommt zu sich.“, sagte Firouz. Sindbad machte seine Augen auf und starrte Firouz an. „Nein ... verschwinde ... ich konnte nichts tun ... lass mich in Ruhe ... Nein!“, stotterte er und zog sich zur Wand zurück.
Maeve war entsetzt. Sie sah die Angst und die Verzweiflung in seinen einst schönen blauen Augen. Nie hatte sie so etwas in seinen Augen gesehen. Er hatte sich stets mutig jeder Gefahr gestellt und jetzt. Man hatte ihn zerstört, das war nicht mehr der Sindbad, den sie alle kannten. Der Sindbad den sie liebte. Er war so ängstlich wie ein kleines Kind.
„Was ist mit dir los, kleiner Bruder?“, wollte Doubar wissen und packte seine Schultern um ihn zu schütteln. Sindbad war entsetzt und zog sich weiter zur Wand zurück. Doubar griff nach und hielt ihn am Boden fest. „Sindbad beruhige dich ... wir sind es nur. Wir holen dich hier raus.“ „Doubar er hört dir nicht zu. Sieh ihn dir an.“ Doubar sah auf seinen Bruder den er noch immer am Boden festhielt. Er sah die Verzweiflung und die Angst. Sindbad versuchte sich von ihn zu befreien.
Rongar machte auf sich aufmerksam und zeigte ihnen, dass Jemand kam. Sie mussten schnell etwas unternehmen. Doubar versuchte noch immer seinen Bruder zu beruhigen. Es gelang nicht, aus Verzweiflung schlug er ihn nieder. Sindbad sackte zusammen und die Freunde suchten sich etwas Schutz. Die Schritte kamen näher und stoppten vor Sindbads Zelle. Die Tür wurde geöffnet und ein Mann trat ein. „Sindbad du solltest etwas essen oder trinken. Wie soll ich dich sonst bei Kräften halten.“, sagte dieser mehr zu sich. Dann hob er den Becher vom Boden auf und ging rüber zu Sindbad. Langsam half er ihn rauf. „Sindbad ... komm trink das.“, befahl er ihn und führte den Becher zu seinem Mund. Dann legte er ihn wieder nieder.
Seine Freunde verließen ihre Verstecke und stellte sich den Mann in den Weg. „Endlich ... endlich seit ihr da. Wir haben so lange auf euch gewartet. Er muss euch sehen, um es zu glauben.“, wurden sie begrüßt und waren verwirrt. Doubar fand als Erster seine Sprache wieder. „Woher weißt du wer wir sind und wer bist du?“ „Entschuldigt ich vergaß. Die Sorge um Sindbad. Mein Name ist Franjo. Ich weiß alles von euch und euren Abenteuern. Als Sindbad noch kämpfte ... ich mein um sein Leben kämpfte, hat er mir viel von euch erzählt. Jetzt hat er aufgegeben. Sie haben ihn gebrochen. Sie hatten ihn auch gleich umbringen können. Ich hoffe ihr könnt ihn helfen. Er hat keinen Lebensmut mehr und das war alles was sie wollten.“ „Wer wollte das?“ „Ein dunkler Mann und seine Tochter. Wie sie heißen, weiß ich nicht. Aber die Frau war schön und trug ein rotes Kleid.“ „Rumina.“, sagte Maeve. „Wie kann das sein? Ihr kennt sie!“, sagte Franjo. „Was haben sie mit ihn gemacht?“ „Ich weiß es nicht genau.“ „Ich werde in ihn sehen ... vielleicht erfahren wir so mehr.“, schlug Maeve vor. „Ist das nicht gefährlich?“, fragte Firouz. „Ja, aber ich muss es versuchen um ihn zu helfen. Verstehst du das?“, sagte sie und legte ihre Hände auf seine Schläfen und konzentrierte sich. Nach einiger Zeit trennte sie sich, begann zu weinen und ließ sich auf Sindbads Brust fallen. „Maeve was ist mit dir? Kleines sag was!“, flehte Doubar und versuchte sie in seine Arme zu ziehen. „Sie haben ihn ... sie haben ihn ...“, flüsterte sie und sie zeigte ihnen was sie getan hatten.
Auf der magischen Wand erschien ein Bild. Sie sahen sich selbst angekettet, blutend und sie waren tot.
„Nein was haben sie getan.“, flüsterte Doubar. „Sie haben ihn gebrochen. Sie haben ihn allen genommen. Erst die Freiheit, dann konnte er euch nicht schützen. Die Hoffung und dann musste er mit ansehen, wie ihr ihn anfleht etwas zu tun. Ihn dann verflucht und dann musste er mit ansehen wie ihr starbt. Er konnte euch nicht retten. Aber das wusste er nicht.“, erklärte Franjo. „Aber jetzt sollten wir verschwinden.“ „Er wird nicht mit uns kommen wollen. Firouz hast du vielleicht eine Idee?“ „Doubar warte ... hier, gib ihn das und er wird mehrere Stunden schlafen.“ Franjo gab es Sindbad zu trinken. Doubar nahm ihn in seine Arme und Firouz kümmerte sich um Maeve.
Gemeinsam erreichten sie den Hof der Festung, wo bereits ein Wagen auf sie wartete und Doubar legte Sindbad drauf. Dann ging es zurück zur Nomad.
Es wurde dunkel und sie mussten sich eingestehen, dass sie die Nacht auf der Insel verbringen mussten.
„Franjo, bist du dir sicher, dass sie uns nicht folgen werden.“, wollte Doubar wissen, als er auf seinen schlafenden Bruder sah. „Ja, es gibt zu wenige Wachen und außerdem haben sie doch erreicht was sie wollten.“ „Wie meinst du das?“, fragte Firouz. „Erst sollten wir ein Lager aufschlagen und ich werde mir Sindbad ansehen. Dann werde ich alles erklären.“, antwortete Franjo. „Ich helfe dir.“, sagte Firouz.
Rongar versorgte die Pferde und mit Doubar entzündeten er ein Feuer. Firouz und Franjo sahen nach Sindbad. Sie entschieden sich ihn auf den Wagen über Nacht zu lassen. Maeve saß neben ihn und hielt seine Hand. Sindbad schlief unruhig. Firouz entschied ihn einen weiteren Trank zu geben. Dies trank er und Firouz mit Franjo gingen zum Feuer zu Rongar und Doubar. Maeve sah auf ihren Mann. Er lag da und schlief. Er sah so verletzt aus. Sie fühlte sich so hilflos. Sindbad träumte. Er träumte von seinen Freunden. Er sah wie sie starben. Er sah wie sie litten. Er hörte ihre Schreie, wie sie ihn anflehten, ihn verfluchten. Er konnte nichts tun. Er konnte ihnen nicht helfen. Maeve sah seine Unruhe. Sie sah seinen Kampf. Sie wusste nicht wie es ihn ging und wie sie ihn helfen könnte. So strich sie über seine Haare und küsste sanft seine Stirn. Dann legte sie sich neben ihn, ihr Kopf ruhte auf seine Schulter. Sie schlief ein und fühlte sich in seiner Nähe glücklich.
Der Morgen kam und Maeve erwachte. Sindbad schlief noch immer. Doubar trat an den Wagen, während Rongar die Pferde einspannte. „Morgen Maeve hast du etwas geschlafen? Wie geht es dir und Sindbad?“ „Uns geht es besser, Doubar. Er schläft ruhiger.“ „Er spürt dich wahrscheinlich. Du wirst sehen, er wird bald wieder der Sindbads sein, den wir alle kennen. Du wirst es sehen.“ „Danke Doubar.“ Doubar glaubte nicht ganz an seine Worte. Er hatte sich gestern Abend die ganze Geschichte angehört. Sein kleiner Bruder hat viel erleiden müssen. Was wenn er aufgegeben hat? Was wenn er es nicht schafft? Nicht zu ihnen zurück kommt? Nein er durfte nicht daran denken. Er musste stark sein für sich und auch für Maeve. Es musste alles wieder gut werden.
Gegen Mittag erreichten sie die Nomad und setzten Segel.
Sindbad lag auf seinem Bett. Vorsichtshalber hatte Maeve ihn ans Bett gebunden. Sie mussten ihn überzeugen, dass es ihnen allen gut ging. Das sie lebten. Aber am wichtigsten war es ihn zu überzeugen, dass er auch bereit war zu leben.
An Bord ging jeder seinen Pflichten nach. Alle machten sich Gedanken über ihren Kapitän. Wochenlang hatten sie ihn gesucht und jetzt endlich war er zurück. Doubar stand am Ruder und übernahm solange Sindbad nicht in der Lage war seine Kapitänspflichten. Rongar half Firouz bei seiner neusten Erfindung. Maeve las in den Buch des Lichts und der Dunkelheit. Sie weigerte sich das Zimmer zu verlassen. Sie konnte nicht, was wenn Sindbad aufwacht und sie nicht da wäre. Er schlief immer noch unruhig. Maeve verließ nicht einmal zu den Mahlzeiten Sindbads Nähe.
Doubar betrat mit einen Teller Sindbads Kajüte. Wie in den letzten Tagen, sah er Sindbad im Bett und Maeve beobachtete ihn. Dermott wich ihnen nie von der Seite. „Maeve ... Kleines du solltest etwas essen, sonst verlieren wir dich auch noch.“ „Doubar wir haben ihn noch nicht verloren. Glaub mir. Er wird zu uns zurückkommen. Du wirst es sehen.“
Sindbad rührte sich und nur einen Augenblick später waren Doubar und Maeve an seiner Seite. „Kleiner Bruder ... wie geht es dir?“, fragte Doubar, als Sindbad ihn anstarrte. „Du bist ... tot … Doubar … ich habe ... es gesehen. Ich ...“, stotterte Sindbad, „Ich sah ... dich ... euch alle ... sterben. Wollt ihr euch ... rächen? Ich konnte euch ... nicht retten ...“ „Sindbad uns geht es allen gut. Sie hatten dich entführt. Wir wussten nicht wo du warst. Erst Caipra und Dermott halfen uns dich zu finden. Glaub mir. Wir sind nicht tot. Wir leben ... genau wie du. Bitte Sindbad sieht das ein.“, flehte Doubar. „Du hast so gelitten, Maeve und hast mir dir Schuld gegeben. Ich liebe dich ... vergib mir ... ich konnte dir nicht helfen.“, flehte Sindbad und begann zu weinen.
Doubar und Maeve sahen sich an. Sie wussten nicht was sie tun sollten. Doubar wollte mit Firouz darüber reden. Maeve entschied sich bei Sindbad zu bleiben. Sie wollte versuchen ihn zu trösten. Er wich zurück, als sie versuchte ihn übers Haar zu streichen.
„Sindbad bitte ... glaub mir. Ich werde dir nicht wehtun, dafür hab ich dich viel zu lieb.“ Sindbad starrte sie nur an. Maeve näherte sich ihn und strich ihn durchs Haar, küsste ihn sanft auf die Stirn. Dann legte sie ihn die Hand auf die Augen. „Liebling bitte versuch etwas zu schlafen.“ „Maeve bist du es wirklich, oder träume ich nur? Du lebst? Wie kann das gehen? Ich sah dich ...“ „Sindbad ich lebe. Sie haben dich geschlagen. Alles was sie dir gezeigt haben war eine Illusion. Wir leben ... du lebst.“ „Maeve ich sah ...“ „Ja ich weiß was du gesehen hast. Ich weiß was du gelitten hast. Sindbad alles wird wieder gut werden. Du wirst wieder gesund.“ „Maeve wenn alles gut wird. Warum hast du mich dann festbinden lassen?“, wollte er wissen. „Sindbad bitte versteh uns. Wir haben uns Sorgen gemacht. Wir mussten dich schützen.“ „Schützen mich ... vor was oder wen?“, fragte Sindbad und lächelte ihr zu.
Bevor Maeve antworten konnte tauchte Doubar mit Firouz auf.
„Kleiner Bruder ... wie geht es dir, besser?“, fragte Doubar als er ihn sah. Firouz trat zu Sindbad ans Bett und sah ihn in seine Augen. „Ich kann nichts finden. Es geht ihn gut, würde ich sagen.“ „Könnt ihr mir dann die Fesseln abnehmen.“ Maeve funkelte ihn an. „Könnten wir, aber warum sollten wir das tun?“, antwortete Maeve und Doubar zog Firouz hinaus. Maeve schickte Dermott hinaus und glitt rüber auf Sindbad. „Hey, was hast du vor? Komm schon Maeve befrei mich.“, flehte er. „Noch nicht ... nicht bevor du mir sagst , dass du mich liebst und ...“
„Ich liebe dich Maeve, das weißt du doch. Was willst du noch?“ „Ich möchte dir beweisen, das ich lebe und du auch. Einverstanden!“, sagte sie und setzte sich auf seinen Schoß. Dann strich sie sich durchs Haar und beugte sich nach vorn um ihn zärtlich auf die Lippen zu küssen. Sindbad spürte sie und wollte den Kuss gerade vertiefen, als sie sich zurückzog. Dann knöpfte sie langsam ihre Bluse auf und Sindbad konnte kaum noch. Er versuchte sich zu erheben. Es gelang ihn nicht und er flehte. „Maeve bitte bind mich los ... mach schon ... wenigstens die Hände ... bitte.“
Maeve fand es toll die Oberhand zu haben. Sie sah wie er litt und das gefiel ihr, aber sie entschied , dass er genug gelitten habe und befreite seine Arme von den Fesseln. Als er befreit war zog er Maeve so gleich in seine Arme und küsste sie voller Leidenschaft. Sie wehrte sich nicht, sie genoss die Zärtlichkeit. Sindbad fühlte sich wie neu geboren. Endlich wusste er , dass sie lebten, dass er lebte. Etwas später legten sie sich nieder und kuschelten miteinander.
„Schatz ich muss dir noch etwas sagen.“, sagte plötzlich Sindbad. „Im Verließ sah ich Rumina, sie stand über mir. Ich glaub sie heilte meine Wunden. Sie sagte etwas von sie sei schwanger und wenn ich gewollt hätte, wäre ich der Vater gewesen. Sie sagte noch sie hätte mich nicht verletzten wollen, aber dann rief Jemand ihren Namen. Maeve ich glaub sie trägt ein Kind der Dunkelheit in sich und ich bin mir fast sicher, das Rumina, Turok, Satanas und das Kind die Vier der Finsternis sind und sie haben versucht mich aufzuhalten.“
Maeve war entsetzt. Aber er hatte Recht, das musste es sein. „Sindbad sie müssen gewusst haben, das du der Einzige bist der sie aufhalten kann.“ „Was wieso ich?“, wollte Sindbad wissen. „Schatz du besitzt die reinste Magie die es gibt. Die stärkste Macht. Die weiße Flamme. Du bist nur nicht ausgebildet.“ „Du musst dich irren. Ich bin nur ein einfacher Matrose, kein Zauberer.“
„Du bist kein einfacher Matrose. Du weißt es nur nicht. Dim-Dim sagte immer das du etwas besonderes bist und ich dir vertrauen könnte. Er hatte recht damit. Ich vertraue dir und du bist etwas Besonderes ... für mich.“, sagte sie und küsste ihn zärtlich.
Tage später war alles fast wieder normal. Sindbad stand am Ruder mit Doubar. Rongar und Firouz bastelten an Deck an einer von Firouzs Erfindungen. Maeve war mit Dermott unten. Es wurde Nacht und Doubar übernahm die Ruderwache.
„Sindbad du solltest dich etwas ausruhen, geh schlafen ... gute Nacht.“ „Okay aber nur wenn du mich rufst, wenn etwas passiert.“, sagte Sindbad und ging hinunter. Er wollte sich etwas hinlegen. In einpaar Tagen sollten sie ihren Bestimmungsort erreicht haben und Sindbad musste ausgeruht sein. Aber er wollte zuerst zu Maeve. So ging er zu ihrer Kammer und klopfte an. „Komm rein.“, wurde ihm geantwortet und er trat ein. Maeve saß an ihren Tisch und schaute nicht einmal rauf, als er eintrat. „Was ist los, Sindbad?“ „Ich wollte nur mal nach dir sehen.“, sagte er und trat hinter sie, strich durch ihr Haar. „Ich gehe rüber und wollte dich fragen, ob du noch lange machst.“ „Ich komme auch gleich. Schlaf gut Liebling.“, sagte sie drehte sich um und küsste ihn auf den Mund. „Mmm ... beeil dich ... ich kann es kaum erwarten.“ „Geh schon, ich komme dann.“, sagte Maeve und schob ihn zur Tür hinaus. Völlig benommen ließ es Sindbad geschehen und ging in seine Kajüte. Dort ließ er sich aufs Bett fallen und nur Augenblicke später war er eingeschlafen.
Stunden später kam Maeve. Sie lächelte, als sie ihn auf den Bett liegen sah. Sie zog ihn die Stiefel aus und entkleidete sich. Dann legte sie sich in seine Arme. Er spürte sie und zog sie näher an sich. Dann schliefen sie beide für den Rest der Nacht Arm in Arm.
Plötzlich erwachte Sindbad. Rumina stand neben seinem Bett. „Rumina, was willst du hier?“, fragte er. „Oh Liebster, so langsam solltest du es wissen. Ich will dich. Aber gut. Ich verstehe, dass ich dich nicht haben kann. Auch wenn ich dich liebe. Ich will das du glücklich bist und ich möchte dir etwas geben, bevor ich Lebwohl sage.“, antwortete Rumina und reichte ihn das Greifen-Ei. Sindbad war verwirrt. „Warum gibst du mir das?“ „Sindbad wie ich dir sagte, ich liebe dich. Ich lass dich gehen, auch wenn es mir weh tut. Das ist das Einzige was ich habe und was ich dir geben möchte.“, sagte sie und lächelte. „Danke Rumina.“, war das einzige was Sindbad sagen konnte. „Sindbad du weißt jetzt, das ich dich liebe, aber wenn ich dich das nächste Mal sehe, werde ich dich vernichten müssen. Auch wenn ich es nicht gern mache. Überleg es dir, ob es das wert ist. Lebwohl Sindbad, mein Liebster.“, sagte Rumina und verschwand im Nebel.
Maeve erwachte und Sindbad steckte das Greifen-Ei in seine Tasche. Sie kuschelte sich näher an ihn und sie schliefen wieder ein. Sindbad erwachte erst wieder durch ein lautes Klopfen gegen die Tür.
„Was ist los?“, fragte Sindbad noch etwas verschlafen. „Sindbad wir brauchen dich. Es gibt einen blauen Mond. Komm schnell.“, schrie Doubar. „Bin gleich oben.“, schrie Sindbad zurück.
Sindbad verließ das Bett und suchte nach seinen Stiefeln. „Maeve kannst du mir mal helfen. Wo sind meine Stiefel. Ich kann sie nicht finden. Ich habe keine Zeit. Ich muss rauf.“ „Warum diese Eile?“ „Ein blauer Mond.“ „Was ist das Sindbad?“ „Maeve bitte, wo sind meine Stiefel? Ein Blauer Mond ist der Großvater der Stürme. Ah hier sind sie ... schließ die Luken und sichere alles ... Maeve bleib unter Deck und mach kein Licht an ... bitte.“, sagte Sindbad und rannte nach oben.
Maeve hörte Doubar vor der Tür und ging zu ihn. „Doubar wie sieht es aus?“ „Kleines ... nicht gut. Ein blauer Mond ist der Großvater der Stürme und sehr selten. Er zerstört alles in seinem Weg. Ich weiß es weil ich bereits einen überlebt habe und Sindbad bereits drei.“ „Und warum ist er dann so ... er weiß doch alles über ihn.“ „Maeve er denkt, das eines Tages sein GLÜCK nach lassen könnte. Ich muss rauf. Sichere alles und bleib unter Deck ... bitte.“ „Aber du und Sindbad?“ „Ich werde bei ihn bleiben, okay?“ „Danke Doubar.“ Dann rannte Doubar durch das schwankende Schiff an Deck. Maeve kehrte in die Kajüte zurück und zog sich an.
Doubar betrat das Deck und sah Sindbad wie erwartet am Ruder. „Doubar geh unter.“, befahl Sindbad. „Nein ich bleibe.“, antwortete Doubar sicher und Sindbad wusste das es keinen Sinn machte weiter darüber zu streiten. „Okay Doubar geh nach vorn, sichere dort alles. Wir haben nicht viel Zeit.“ Doubar eilte nach Bug und sicherte die Ladung an Deck. Kurz darauf brach das Unwetter über sie herein.
Es war ganz schön heftig. Selbst unter Deck war es schwer Halt zu finden. Maeve hatte aufgegeben und sich auf den Boden neben das Bett gesetzt. Sie machte sich Gedanken über Sindbad und Doubar. Der Wind spielte mit der Nomad. Doubar hatte sich am Hauptmast festgebunden, um nicht über Bord zu gehen. Sindbad stand noch immer am Ruder. Es war hart aber irgendwie gelang es ihn das Schiff auf Kurs zu halten und dem Sturm zu trotzen. Das Unwetter wehrte jetzt schon mehrere Stunden. Das Wasser brannte in Sindbads Augen. Der Regen ließ nicht nach und Sindbad konnte kaum etwas vor dem Schiff erkennen. Plötzlich begann es auch noch zu blitzen. Die Brüder machten sich langsam Sorgen um das Schiff und ihre Mannschaft. Ein Blitz schlug in den Mast und dieser krachte auf Deck. Er verfehlte Doubar, aber er konnte seinen Bruder nicht sehen. Sindbad hingegen hatte nicht ganz so viel Glück. Als der Mast brach und aufs Deck fiel, bohrte sich ein Stück davon in Sindbads rechte Schulter. Sindbad war etwas erleichtert, das Doubar im Moment nicht bei ihn war. So zog er den Splitter aus seiner Schulter und warf ihn auf die Planken. Dann legte er die Weste über die Wunde und hielt weiterhin das Ruder fest. Doubar räumte unterdessen das Deck und versuchte zu seinen Bruder zu gelangen. Auf Grund des Sturmes und des Mastes hatte er ziemliche Schwierigkeiten. Als er endlich seinen Bruder erreichte, war er völlig erschöpft. Sindbad nickte ihn zu und Doubar sah, das er auch völlig am Ende war, aber durchhielt. Wenn der Sturm nicht langsam nachlässt, würden sie Schwierigkeiten bekommen und das wussten sie beide. Doubar beseitigte das Holz von Bord und ging dann zu Sindbad um ihn am Ruder abzulösen.
Sindbad war ihm dankbar. Er ging Mitschiffs, um die Schäden zu kontrollieren. Plötzlich schlug eine riesige Welle gegen das Schiff und Sindbad wurde über Bord geworfen. Doubar hatte nichts davon mitbekommen. Er war nur etwas erstaunt, als der Sturm nachließ und die Sonne am blauen Himmel erschien. Die Nomad sah übel aus. Doubar befestigte das Ruder und ging zu seinen Bruder. Er konnte ihn nicht sehen, wo war er nur?
Maeve, Rongar und Firouz betraten das Deck. Maeve sah Doubar. „Doubar … wo ist Sindbad?“, wollte sie wissen. „Ich weiß nicht ... ich weiß nicht war passiert ist ... er ist nicht hier.“
Firouz nahm sofort sein Magnoscope und sah hinaus aufs Meer. Maeve schickte Dermott um nach Sindbad zu suchen. Nach einiger Zeit kam er zurück. Er hatte nichts entdeckt. Firouz sah auch nichts. Was sollten sie jetzt tun?
Unterdessen erwachte Sindbad. Er klammerte sich an ein Stück Treibholz. Er war erschöpft und müde. Er zitterte vor Kälte. Weit und breit war nur Wasser. *Was jetzt?*, fragte er sich. Die Müdigkeit überkam ihn und er schlief ein. Stunden später oder waren es Tage erwachte er. Seine Schulter schmerzte und als er sich um sah erkannte er das Delphine um ihn herum schwammen. Die Schmerzen waren so heftig und er fiel in Ohnmacht. Die Delphine wussten, dass er in Not war und einer von ihnen nahm sanft Sindbads linkes Handgelenk in sein Maul und zog ihn mit sich.
Firouz war müde. Er musste sich ausruhen. Seine Augen brannten. Maeve war unruhig und lief an Deck auf und ab. Dermott zwitscherte und flog plötzlich davon. Maeve und Doubar rannten zur Reling und sahen in die Richtung in die Dermott davon flog. Firouz nahm sein Magnoscope erneut zur Hand und sah Dermott nach. Er konnte nicht glauben was er sah. „Firouz was siehst du? Firouz ...“ Aber er antwortetet nicht und so nahm Doubar selbst das Magnoscope und sah hindurch. „Doubar was siehst du?“ „Ein Floß und Delphine und Dermott ... es ist Sindbad.“, sagte er etwas erleichtert. Er machte sich aber auch Sorgen. Er konnte sehen, das Sindbad sich nicht bewegte. „Maeve es ist Sindbad, aber er bewegt sich nicht. Rongar hilf mir.“
Etwas später kam das Floß am Schiff an und Rongar kletterte hinunter. Die Delphine verschwanden und Dermott flog zu Maeve. *Schwester ... er lebt ... hörst du er lebt.* „Danke Bruder.“, flüsterte Maeve.
Doubar half Rongar seinen Bruder an Bord zu holen. Er war kalt und nicht ansprechbar. Dann trug er ihn nach unten gefolgt von Maeve und Firouz. Rongar übernahm die Aufgabe, das Schiff klar zu machen.
Doubar legte Sindbad in sein Bett. „Maeve ich bin oben. Bitte pass auf ihn auf. Sag mir bitte Bescheid ... okay.“ „Ja Doubar mach ich.“, sagte Maeve und setzte sich neben Sindbad. Er war so kalt. Firouz betrat die Kabine. „Firouz wir müssen ihn aus den nassen Sachen bekommen. Kannst du mir helfen?“ Firouz wollte sich ihn erst ansehen, aber er musste sich eingestehen, dass es wichtiger war ihn aus den kalten nassen Sachen zu bekommen. So legte er seine Medizin auf den Tisch und begann Sindbad die Weste zu öffnen.
Genau da bemerkte er die Wunde an Sindbads Schulter. „Nein ... das nicht auch noch.“, sagte er. „Was ist los, Firouz?“, wollte Maeve wissen. Dann sah sie es. Sie stöhnte und befreite ihn von seiner Weste und seinem nassen Hemd. Während Firouz sich um Sindbads Wunde kümmerte, zog Maeve ihn die Stiefel und die Hosen aus und ersetzte sie durch trockene. Als sie damit fertig war, hatte Firouz die Wunde verbunden. Gemeinsam zogen sie ihn ein Hemd an. Maeve trocknete seine Haare. „Firouz ... ich glaub er hat Fieber.“, sagte Maeve. Firouz konnte dies nur bestätigen. Maeve holte eine Schüssel Wasser und einige Tücher. „Firouz wird es was helfen?“, fragte sie ihn. „Ja schon Maeve. Wir haben nur noch ein anderes Problem.“ „Was ist los?“ „Wir müssen ihn warm halten. Er ist völlig unterkühlt. Hast du eine Idee?“ „Ja hab ich. Geh sag es Doubar und den Anderen. Ich übernehme das hier.“ „Danke aber ruf mich wenn etwas sein sollte ... okay.“ „Ja alles klar.“
Firouz verließ die Beiden um Doubar an Deck zu beruhigen. Maeve blieb bei Sindbad. Gegen das Fieber hatte sie Umschläge angewandt. Um ihn zu wärmen mussten sie etwas anderes tun. Sie zog sich ihr Kleid aus und legte sich neben ihn. Sie wärmte ihn mit ihrer Körperwärme. Er zitterte und war so kalt. Sie legte ihren Kopf auf seine linke Schulter und ihre Hand ruhte über seine Brust auf der anderen Schulter. Langsam wurde ihn wärmer und so schlief sie in seinen Armen ein.
Am anderen Morgen erwachte Sindbad in Maeves Armen und er war glücklich. Sanft nahm er sie in seine Arme und küsste sie zärtlich. „Maeve Liebling wach auf. Es ist bereits Morgen und wir haben noch einiges zu erledigen.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Maeve öffnete ihre schönen braunen Augen und sah ihn an. „Sindbad ... du bist wach. Wie fühlst du dich?“ „Besser ... komm her.“, sagte er und zog sie dichter an sich.
Maeve wehrte sich etwas. „Sindbad du bist verletzt ... bitte bleib liegen. Ich hole Firouz.“ „Du solltest dir aber vorher etwas drüberziehen.“, scherzte er. Sie sah sich an und bemerkte , dass sie fast nackt war. So zog sie sich etwas über und lief nach oben.
Unterdessen setzte Sindbad sich auf und zog seine Stiefel an. Doubar betrat gerade sein Zimmer. „Sindbad wie geht es dir?“, wollte er wissen. „Besser ... wenn ihr mich nicht wie ein kleines Kind behandeln würdet.“
Firouz, Rongar und Maeve betraten gerade das Zimmer. Maeve war entsetzt Sindbad außerhalb des Bettes zu sehen. Firouz eilte zu ihn und zwang ihn sich aufs Bett zu setzten. Zuerst prüfte er ob er noch Fieber hatte und dann sah er sich seine Wunde an. „Das ist nicht möglich ... ich versteh das nicht.“, war alles was er sagte. „Was ist los, Firouz?“ „Es ist keine Wunde mehr da. Ich versteh das wirklich nicht. Das ist wissenschaftlich nicht möglich. Ich kann das nicht erklären.“ „Ich sagte doch mir geht es gut.“, sagte Sindbad und lächelte.
Alle sahen ungläubig auf Firouz und dann sahen sie Maeve an.
„Was? Ich weiß auch nicht wie das möglich ist.“, antwortete sie auf ihre fragenden Augen, „Sindbad?“ „Was seht ihr mich an? Ich weiß nicht einmal was ihr meint.“ „Es muss irgendwie was magisches sein.“ „Wie auch immer, mir geht es gut. Ich geht jetzt an Deck und sehe nach wo wir sind. Ihr könnt ja hier bleiben und weiter nach einer Antwort suchen.“, sagte Sindbad und ging an ihnen vorbei, „Aber zuerst hab ich Hunger und ihr? Ihr wisst wo ich bin. Bis dann.“
Die Verwirrung verschwand langsam, da keiner eine Erklärung hatte und so ging Einer nach den Anderen hinaus.
Die Tage vergingen ruhig und bald sahen sie in der Entfernung eine Insel. Sie wären in ungefähr einen Tag an ihrem Ziel.
Sindbad stand am Ruder, Doubar kam um ihn abzulösen. „Sindbad, kleiner Bruder, ich übernehme jetzt. Du solltest dich etwas hinlegen. Wer weiß was morgen auf uns zukommt.“ „Okay, aber wenn was sein sollte, du weißt wo ich bin.“ „Alles klar, schlaf gut, kleiner Bruder, gute Nacht.“ „Nacht Doubar.“, antwortete Sindbad und ging nach unten.
Maeve saß noch immer am Tisch und vor ihr lag das Buch.
„Hallo Süße. Du solltest schlafen gehen.“ „Nein, Sindbad. Erst muss ich noch den Spruch finden. Ich fand ihn noch nicht. Wir werden ihn morgen doch brauchen. Sonst war die ganze Reise umsonst.“
„Mach dich nicht verrückt. Wir werden ihn schon finden. Komm mit ins Bett, komm schon.“, sagte Sindbad und zog sie mit sich zum Bett. Dann küsste er sie und beide ließen sich aufs Bett fallen. Bald darauf waren sie erschöpft und müde engumschlungen eingeschlafen.
Sindbad hatte üble Träume. Er träumte von Ungeheuern, Gefahren und den Tod seiner Freunde. Ihm gelang es nicht sie in seinem Traum zu retten. Gleichgültig was er unternahm.
„Sindbad, Junge.“, hörte er plötzlich eine ihm vertraute Stimme. „Sindbad, du musst mir zuhören.“ „Caipra.“, flüsterte Sindbad. „Ja, du musst genau tun, was ich dir sage. Höre zu. Ich hab nicht viel Zeit.“ „Ja Caipra, was gibt es.“ „Das Armband, dein Armband ist der Schlüssel. Es gibt den Zauberbann frei, welcher die Finsternis besiegt. Und nur der welcher durch den Armreif geschützt wird, kann ihn anwenden. Hast du gehört? Nur du bist in der Lage die volle Kraft des Zaubers frei zu setzen. Sindbad das ganze Schicksal der Welt, sowie wir sie kennen, liegt in deiner Hand. Du darfst nicht versagen. Allah steh dir bei.“ „Caipra danke. Ich werde mein Bestes tun.“
Maeve war durch Sindbads Unruhe erwacht und überlegte ob sie ihn wecken sollte. Erst als sie Caipra’s Namen hörte entschied sie sich anders.
Kurz darauf erwachte Sindbad und sah Maeve. „Sindbad, was ist los? Was hat Caipra gewollt? Komm schon, ich weiß , dass sie dir etwas gesagt hat. Ich will es wissen, bitte.“ „Ja Maeve, du hast Recht. Caipra war ...“ „Sindbad, Maeve kommt schnell. Wir sind da.“, wurde er von Doubar unterbrochen. So zogen sie sich schnell etwas an. „Maeve ich sag es euch allen auf der Insel. Hab noch etwas Geduld ... okay?“, bat er sie. Maeve nickte und lief nach oben. Sindbad folgte ihr.
Der Anblick war atemberaubend. Kurze Zeit später hatten sie im Beiboot die Insel erreicht. Sie gingen Richtung Westen. Nach ungefähr einer Stunde Fußmarsch legten sie eine Pause ein.
„Doubar wir lagern hier für die Nacht. Ich hab euch noch etwas zu sagen. Aber zuerst muss ich mit Maeve allein sprechen. Wir sind bald zurück.“ „Alles klar, Kapitän.“
Sindbad nahm Maeves Hand und führte sie auf eine kleine Lichtung.
„Oh ist das schön.“ „Ja ist es. Maeve ich muss dir etwas sagen und dich um etwas bitten.“; sagte er und legte seine Arme um sie. Sie lehnte sich gegen ihn: „Okay was soll ich tun?“ „Ich brauche deine Hilfe. Wie du weißt ist Caipra mir im Traum erschienen. Sie hat mir Anweisungen gegeben. Ich brauche deine Hilfe, weil ich den Zauber ausführen muss.“ Maeve war schockiert und drehte sich in seinem Armen. „Was ich arbeite mich die ganze Zeit durch dieses Buch und du sollst es tun. Warum?“ „Ich weiß nicht, es muss etwas mit dem Armreif zutun haben. Sie sagte nur ich kann den Spruch sichtbar machen und nur ich kann ihn ausführen. Warum ... sagte sie nicht. Maeve ich bin genauso verwirrt wie du. Ich bin doch kein Zauberer, ich weiß nichts über Magie.“ „Komm lass uns zu den Anderen gehen. Zeig mir den Spruch. Ich hab ihn noch nicht entdeckt.“ „Okay.“, sagte er und sie gingen zum Lager zurück.
In der Zwischenzeit hatten sie das Lager aufgebaut und etwas zu essen zubereitet. Es war jetzt schon dunkel. Maeve und Sindbad setzten sich zu ihnen ans Feuer. Firouz reichte ihnen einen Teller. Sindbad gab seinen gleich weiter zu Maeve. „Ich hab keinen Hunger, hier Maeve.“ Nach dem sie sich etwas gestärkt hatten. Bemerkte Sindbad das Maeve etwas unruhig wurde.
„Na gut. Ich hab euch allen etwas zu sagen. Maeve gibst du mir mal das Buch.“ Sie reichte es ihn. „Danke.“ Dann blätterte er durch die Seiten, beobachtet von seinen Freunden, auf einer Seite hielt er und führte seinen linken Arm mit dem Armreif über die Seite. Plötzlich erschienen Buchstaben und Sindbad reichte es Maeve.
„So jetzt haben wir den Spruch, aber ich kann ihn nicht lesen. Das war meine Bitte an dich, Maeve.“ Maeve nickte und las den Spruch.
„Caipra ist mir im Traum erschienen und sagte mir, ich müsse es tun. Ich bat Maeve mir zu helfen. Ich möchte , dass du, Doubar mit uns kommst. Und du Firouz wirst mit Rongar an Bord auf uns warten. Ich ...“ „Nein, das darf nicht geschehen ... nein ... Sindbad, sag das es nicht wahr ist ... komm schon.“, unterbrach ihn Maeve und rannte davon.
Die Männer sahen ihren Kapitän verwirrt an. „Was ist hier los? Sindbad sag was.“, fragte Doubar. „Sie muss herausgefunden haben, dass es wahrscheinlich mein Tod ist. Ich besitze keine Kräfte und der Bann könnte mich auch umbringen.“ „Geh zu ihr. Sie braucht dich jetzt. Geh schon, kleiner Bruder. Caipra wird schon wissen warum sie dich ausgesucht hat. Alles ist Bestimmung, weißt du. Ich glaub nicht das etwas passiert ... geh jetzt.“, sagte Doubar und Sindbad stand auf um nach Maeve zu suchen.
Er brauchte nicht lange, um sie zu finden, da sie nicht weit gegangen war. Sie lehnte gegen einen Baum nicht weit vom Lager.
„Maeve, komm schon. Es wird schon nicht so schlimm werden. Caipra ...“ „Sindbad ... Caipra hat nicht die Gabe der Vorsehung. Was wenn dir etwas geschieht? Wie soll ich ohne dich leben? Ich brauche dich doch. Daevin braucht dich. Die Welt braucht dich. Ich werde es für dich tun!“ „Nein Maeve, in erster Linie braucht Daevin seine Mutter. Caipra sagte doch , dass die ganze Kraft des Banns gebraucht wird und deshalb muss ich es tun, weil der Armreif es verstärkt. Maeve ich bin dadurch geschützt. Hab keine Angst. Wie du schon gesagt hast, die Welt braucht mich. Ich darf es nicht zulassen, das du und Daevin in einer dunklen Zukunft leben müsst. Ich werde es tun. Ich möchte euch in Sicherheit wissen. Verstehst du das nicht. Du bist das Beste was mir je passiert ist. Ich hatte schon aufgegeben, dass ich jemanden finde, nachdem Lea starb. Dann kamst du zu mir und die Hoffnung. Ich liebte dich vom ersten Augenblick an, aber hatte nicht den Mut es dir zu sagen. Maeve. Ich möchte , dass es dir und den Kleinen besser geht. Hilfst du mir?“ „Ja, aber ich möchte dich nicht verlieren. Ich liebe dich doch.“ „Und ich liebe dich, meine tapfere Maeve. Alles wird gut, ich verspreche es und außerdem hab ich dir einst versprochen Rumina zu vernichten. Und du weißt, dass ich meine Versprechen halte. Komm schon wir sollten etwas schlafen.“, sagte er und sie gingen zurück.
„Sindbad, Maeve geht schlafen. Wir werden aufpassen. Gute Nacht.“, begrüßte sie Doubar. „Danke, gute Nacht.“, antwortete Sindbad und legte sich nieder, wobei er Maeve mit sich nach unten zog. Sie kuschelte sich dicht an ihn und bald darauf war sie eingeschlafen. Sindbad hingegen fand keine Ruhe. Stunden später lag er noch immer wach und starrte in den Himmel. Maeve spürte seine Unruhe und erwachte.
„Sindbad Liebling, du solltest etwas Ruhe finden, um zu Kräften zu kommen.“ „Maeve was wenn ich versage? Was wenn ich nicht in der Lage bin sie zu vernichten? Dann ist vielleicht die einzige Chance vertan, sie zu zerstören. Dann sind sie stärker und können ihren Terror ausweiten. Ich ...“ „Shhh ... Sindbad, du wirst es schaffen. Ich weiß es ... du schaffst alles, was du willst ... du bist Sindbad ... und ich liebe dich so wie du bist. Mach dir keine Sorgen. Komm jetzt ... schlaf.“, befahl sie ihn und legte ihre Hand über seine Augen, kurz darauf schlief er.
Beim Sonnenaufgang erwachten sie. Dann brachen sie das Lager ab und verabschiedeten sich von Firouz und Rongar. Doubar, Maeve und Sindbad setzten ihren Weg fort. Gegen Mittag erreichten sie ihr Ziel, die Festung im Zentrum der Insel.
Es waren kaum Wachen zu sehen. Trotzdem schlichen sie vorsichtig durch die Gänge. Plötzlich blieb Sindbad stehen.
„So, ab hier geh ich allein.“ Dann trat er zu Doubar. „Doubar, Bruder du warst immer mehr als ein Bruder. Ich möchte dir danken und dich um einen Gefallen bitten. Könntest du für mich auf Maeve und den Kleinen aufpassen ... nur im Fall, das nicht alles so verläuft wie wir es uns erhoffen?“ „Aber sicher, mach dir keine Sorgen, kleiner Bruder.“, sagte Doubar und zog ihn in seine starken Arme. „Doubar pass auf Maeve auf, bitte. Sorg für sie und gib mir etwas Luft.“ „Oh entschuldige. Ja ich werde auf sie achten.“, sagte er und ließ ihn los. „Danke.“, sagte Sindbad und drehte sich zu Maeve.
„Maeve.“, sagte er und zog sie in seine Arme, „Maeve, du warst das Beste, was mir je passiert ist. Ich liebe dich so.“, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie voller Leidenschaft und Liebe. Als sie den Kuss brachen waren beide außer Atem. „Sindbad ich liebe dich, pass auf dich auf. Ich werde dir den Spruch telepatisch sagen.“ „Ja danke, aber bleib dem Raum fern. Gleichgültig was du hörst oder spürst, bitte. Ich möchte das dir nichts geschieht.“ „Ja ... ich werde es tun, auch wenn es mir nicht gefällt dich allein zu ihnen gehen zu lassen, pass auf dich auf. Sei bitte vorsichtig, Rumina ist hinterhältig.“, sagte sie und küsste ihn erneut.
Als sie den Kuss wieder brachen, trennte sie sich widerwillig und Sindbad schlich den Gang hinunter. Eine der Türen war nur angelehnt. Diese war sein Ziel. Vorsichtig trat er ein.
„Willkommen Sindbad. Wir haben schon eher mit dir gerechnet.“, wurde er begrüßt. Auf einem Potest vor ihm saßen Rumina, Turok und Satanas. Turok hatte ihn begrüßt.
„Schön , dass ich euch alle auf einmal hier treffe. Das erspart mir nach euch zu suchen.“, sagte Sindbad sarkastisch. „Genug, wir alle wissen warum du hier bist. Aber gib dir keine Mühe. Wir sind zu stark für dich. Also könntest du gleich aufgeben und dich uns anschließen. Deine Stelle ist noch immer frei. Was sagst du?“ „Kein Bedarf. Ich werde nie für euch oder die Finsternis arbeiten. Vergesst es. Macht euch bereit zu sterben.“ „Ha ha ha, du jämmerlicher kleiner Mensch, glaubst du wirklich, du hättest die Macht uns zu vernichten?“
*Maeve ich brauche jetzt den Bann.*, sagte er telepatisch zu Maeve. Maeve schickte ihn die erste Zeile, als Turok einen Energieball auf ihn schickte. Sindbad hob seinen linken Arm um sich zu schützen und die dunkle Energie wurde abgelenkt.
Sindbad und auch die dunklen Magier waren verwirrt. Aber nur kurz. Sindbad sprach langsam die Worte des Zaubers und ein Schutzschild erschien um ihn. Die drei dunklen Zauberer schien etwas zu spüren und zwischen ihnen und Sindbad erschien eine dunkle fast schwarze Kugel, welche immer größer wurde. Rumina wollte verschwinden, da sie spürte, dass etwas mit ihr geschah, aber es gelang nicht. Die Energiekugel wurde größer und größer. Plötzlich bewegte sie sich und ein helles Licht, welches aus Sindbads Armreif schoss erschien und floss in den dunklen Energieball. Dieser wurde heller und heller, bis er weiß strahlte. Turok und Satanas waren verschwunden. Allein Rumina saß noch immer auf ihrem Platz und beobachtete alles.
Sindbad wurde schwächer und als der Energieball auf ihn zukam, fiel sein Schutzschild und so traf ihn die Energie ungeschützt und er krachte gegen die Wand, dann stürzte er zu Boden und blieb liegen.
*Maeve, ich liebe dich ... es ist alles vorbei ... leb wohl ... mein Schatz.*, schickte er ihr durch Telepartie und sackte zusammen. Maeve hatte alles gehört. Sie wollte so schnell wie möglich zu ihm und Doubar hatte Mühe ihr zu folgen.
Als sie den Saal betraten, sahen sie Sindbad am Boden liegen. Er rührte sich nicht. Maeve rannte zu ihn. „Sindbad komm schon ... sieh mich an ... du darfst jetzt nicht sterben ... du kannst mich jetzt nicht allein lassen ... komm schon ... kämpfe dagegen.“, flehte sie. Langsam öffnete Sindbad seine erschöpften Augen. „Maeve ...“, flüsterte er, „Nicht weinen bitte, weine nicht ...“ Bevor Maeve etwas sagen konnte begann ein helles Licht im Saal zu strahlen. Maeve machte sich bereit Sindbad zu verteidigen. Als das Licht verblasste, stand ein junger Mann mit hellen rotbraunen Haar vor ihnen. Maeve rannte ihm entgegen und zog ihn in ihre Arme. Es war Dermott.
Doubar kniete neben seinen kleinen Bruder. Sindbad wurde zusehends schwächer und als er seine rechte Hand öffnete, erschien das Greifen-Ei. Es rollte rüber zu Maeve und Dermott. Plötzlich glühte der ganze Raum hell und aus dem Licht erschien ihr alter Freund und Mentor Meister Dim-Dim.
Maeve und Dermott begrüßten ihn mit einer Umarmung. Maeve erinnerte sich an Sindbad und ging zu ihn. Er war kaum noch bei Bewusstsein.
„Dim-Dim, komm schnell. Hilf Sindbad bitte.“, flehte sie. Dim-Dim trat zu seinen Schüler und drückte leicht Doubars Schulter. Dann sah er sich Sindbad an. Er sah ziemlich übel aus. Er wusste , dass er hier nichts für ihn tun konnte. „Das hätte nicht passieren sollen. Sindbad, woher hast du das Greifen-Ei? Rumina hatte es doch.“
Als Sindbad nicht antwortete machte er sich Sorgen. Auch Maeve hatte bemerkt, das etwas nicht stimmte. Seine Hand war so schwach. „Oh nein. Ich werde das nicht zulassen.“, sagte Dim-Dim und legte seine Hände über Sindbads Herz. Ein heller Energieblitz schoss in Sindbads Brust und plötzlich atmete er wieder und begann zu husten.
„Doubar, er muss so schnell es geht nach Avalon. Wo ist das Schiff?“ „Vor der Insel. Wir brauchen ungefähr einen Tag zum Schiff und noch mal ungefähr fünf Tage nach Avalon.“ „Nein, soviel Zeit haben wir nicht. Er muss auf den schnellsten Weg zu Caipra. Ich werde ein Portal öffnen. Maeve, Doubar kümmert euch um ihn. Ich werde euch mit der Nomad und den Anderen folgen. Caipra wird wissen, was zu tun ist.“, sagte Dim-Dim und hob seine Hände. Eine Durchgang erschien. Maeve umarmte Dermott und Dim-Dim. Doubar nahm Sindbad auf den Arm und trat mit Maeve durch das Portal.
Sie erschienen mitten im Palast. Bald darauf wurden wie entdeckt. „Doubar, Maeve, was ist passiert?“, fragte Mala, „Oh bei Allah ... Sindbad ... kommt mit.“ Sie folgten ihr in eine Kammer, dort legten sie Sindbad ins Bett. Maeve setzte sich sogleich an seine Seite und hielt seine Hand.
„Mam ... es sieht nicht gut aus.“ „Ich weiß. Wir haben gespürt, dass die Finsternis verschwand. Aber wir wussten nicht, was es uns kosten wird.“, sagte sie und begann zu weinen.
Tage später kam die Nomad an und Firouz, Rongar, Dermott und Dim-Dim gingen von Bord.
Im Palast wurden sie begrüßt. Aber in den Augen sahen sie den Kummer. Sindbad war noch immer nicht zu sich gekommen. Caipra hatte alles versucht, ohne eine Wirkung. Maeve verließ nie seine Seite. Caipra hatte Mühe sie selbst dazu zubringen etwas zu essen. Dermott gelang es sie aus dem Zimmer zu bekommen, indem der Daevin mit zu ihr nahm.
Ungefähr zwei Tage nach der Ankunft der Nomad kam Sindbad zu sich. Er bemerkte Maeve an seiner Seite und wollte sofort aufstehen und sie in seine Arme nehmen. Als er sich langsam aus den Kissen erhob wurde er von einer Hand gestoppt.
„Sindbad bitte ... bleib liegen. Du hast innere Blutungen. Du darfst dich nicht so viel bewegen.“, bat ihn Doubar. „Doubar schon gut, mach dir keine Sorgen.“ „Versprich mir, dass du liegen bleibst. Ich muss Caipra und Firouz holen. Versprich es.“ „Ja alles okay.“ Doubar verließ den Raum um mit Caipra und Firouz zu reden.
Als er Caipra’s Zimmer betrat sah er Dim-Dim und Firouz. „Er ist wach, Caipra. Was jetzt? Ich kann ihn doch jetzt nicht verlieren!“, sagte Doubar. „Er hat sein Leben für uns alle gegeben. So sollte es nicht enden. Der Zauber sollte nur die Finsternis vernichten, nicht ihn das Licht. Was ist bloß passiert? Der Zauber des Armsreifs hätte ihn schützen sollen, selbst euch.“ „Was ... er hat uns gesagt wir sollten draußen bleiben. Warum? Er muss gespürt haben, das er zu schwach war.“ „Oh nein ... wieso zu schwach?“ „Die Finsternis hat ihn während der ganzen Suche angegriffen ... sie haben ihn geschlagen und auch fast gebrochen ... könnte dies dafür verantwortlich sein, das er zu schwach war?“ „Das muss es sein ... das heißt ... er hat gewusst, das er zu schwach war ... deshalb hat er euch da draußen gelassen.“ „Willst du damit sagen, er wusste , dass er sterben könnte?“ „Ja Doubar, ich bin davon überzeugt. Er hat seine Gesundheit und sein Leben sowie sein Glück und seine Zukunft für uns alle geopfert. Jetzt müssen wir nur versuchen ihn zu retten ... Caipra?“ „Ich hab keine Ahnung, wie. Die Verletzungen sind zu schwer. Wir sollten versuchen es ihn so bequem wie möglich zu machen. Er sollte keine Schmerzen haben ... es tut mir leid, Doubar. Ich kann nichts tun.“ „Doubar, auch die Wissenschaft hat keine Lösung. Ich hab kaum Hoffnung ihn zu retten. Entschuldige.“ „Schon gut. Ich hab verstanden. Er stirbt, damit wir alle in Frieden leben können. Weiß Mam und Dad bescheid? Was sagen sie? Haben sie vielleicht eine Chance?“ „Doubar sie wissen es, aber auch sie haben kaum Hoffnung.“ „Und Maeve ... was sagt sie?“ „Sie weiß es nicht. Sie hat seine Seite kaum verlassen. Wir konnten es ihr noch nicht sagen. Wir wissen auch nicht wie. Jetzt wo sie endlich Zeit füreinander hätten.“
„Ich weiß Dim-Dim. Ich werde mit ihr reden.“, sagte Doubar und verließ sie traurig.
Sindbad sah Doubar gehen und strich zärtlich über Maeves Haar. Plötzlich schreckte sie auf und sah strahlende blaue Augen sie anstarren.
„Sindbad ... du bist wach. Ich lieb dich so.“, sagte sie und warf sich in seine Arme und begann leise zu weinen. „Maeve bitte nicht weinen. Alles wird gut.“
Gerade jetzt betrat Doubar das Zimmer. „Maeve du musst stark sein ... für mich und den Kleinen. Er braucht dich. Bitte Schatz ... weine nicht. Ich will dich nicht weinen sehen. Ich will dich anders in Erinnerung behalten.“ „Was sagst du? Sindbad bitte sag so was nicht. Ich liebe dich und bald wird es dir wieder besser gehen. Ich verspreche es.“ „Nein Maeve, diesmal nicht. Ich weiß es und du musst es dir nur eingestehen. Bitte mach es nicht so schwer. Bitte Maeve ... Maeve.“, schrie er ihr nach. Er wäre ihr nachgelaufen, wenn Doubar ihn nicht im Bett festgehalten hätte.
Maeve verließ fluchtartig das Zimmer. Draußen lief sie Dermott und Rongar in die Arme. Rongar hatte den kleinen Daevin im Arm und so warf sie sich ihren Bruder weinend entgegen. „Schon gut Schwester. Was ist los? Komm schon sag es mir. Bitte weine nicht.“, versuchte er sie zu trösten. „Dermott ... er wird sterben ... ich kann es nicht zulassen ... ich brauche ihn doch ... Daevin braucht ihn .... Dermott was kann ich tun. Ich liebe ihn doch so sehr.“, schluchzte sie.
Caipra, Firouz und Dim-Dim kamen auf sie zu. Caipra ging an ihnen vorbei und betrat das Zimmer. Sindbad wollte noch immer aus dem Bett raus. Caipra trat neben das Bett. Sindbad sah sie und beruhigte sich etwas.
„Wo ist Maeve? Ich muss es ihr erklären, bitte Caipra, bring sie her.“ „Sindbad Junge sie ist draußen. Lass ihr Zeit. Sie hat gerade erfahren, das du es wahrscheinlich nicht schaffen wirst und sie liebt dich doch so sehr.“ „Ich weiß, aber ich hatte keine Wahl. Ich musste es tun. Du weißt es. Ich konnte nicht zulassen, das Daevin seine Mutter auch noch verliert. Bitte versteh es. Es reicht schon, das der Kleine mich verlieren wird ... Caipra bitte hilf ihr und Doubar ich möchte dich bitten, auf sie und den Kleinen aufzupassen.“ „Ja kleiner Bruder. Ich werde auf sie achten.“ „Danke.“
Maeve betrat gefolgt von seinen Freunden das Zimmer. Sie trat an Sindbads Bett und hielt den kleinen Daevin in ihren Armen. Dann setzte sie sich aufs Bett. „Hallo ... hier ist jemand der dich besuchen möchte.“ „Oh Maeve ... er ist genau so schön wie seine Mam.“, sagte Sindbad und strich langsam seinem Sohn über die Wange. Der Kleine schlief glücklich in ihren Armen. Sindbad war auch froh. Er konnte seine Liebste und seinen Sohn noch einmal sehen.
„Maeve ... das Einzige was mich traurig macht ist, das ich ihn nicht aufwachsen sehen werde. Er hat sicher den gleichen Dickkopf wie seine Mam.“, scherzte er. „Sindbad bitte. Du hast doch genau gewusst auf was du dich einlässt. Warum? Bitte erkläre es mir. Warum hast du das gemacht?“ „Maeve bitte lass es mich erklären. Ich musste es tun. Das Schicksal der Welt lag in meiner Hand. Ich wollte dir und den Kleinen eine glückliche Zukunft hinterlassen. Jetzt seit ihr in Sicherheit.“ „Mir wäre lieber gewesen, wenn er die Zukunft mit seinem Vater gehabt hätte ... er wird dich nie kennen lernen dürfen.“ „Du wirst ihn doch von mir erzählen, oder?“ „Ja das werde ich. Aber wie soll ich ihn das alles erklären ... ich komm ja selbst damit nicht klar. Du hast gewusst, dass du zu schwach warst und dennoch hast du es getan.“, sagte sie und verließ weinend das Zimmer. „Ich muss den Kleinen jetzt ins Bett bringen.“, sagte sie im gehen.
Alle Anwesenden hatten Tränen in den Augen. Caipra ging ihr nach. Firouz trat zu Sindbad. „Du weißt das ich dir nicht helfen kann, oder? Es tut mir leid.“, sagte er traurig. „Schon gut Firouz. Ich weiß was mit mir ist. Du hast keine Schuld. Ich möchte gern das ihr euch, wenn ich nicht mehr bei euch bin, um Maeve und Daevin kümmert, bitte.“ „Ja das kann ich dir versprechen.“ „Doubar, ich möchte das du die Nomad übernimmst.“ „Nein die Nomad ist dein Schiff, ich will sie nicht.“ „Bitte Doubar ... jedes Schiff braucht einen Kapitän und du bist der Einzige, der die Nomad übernehmen kann, bitte.“ „Nein du bist der Kapitän ...“ „Bruder, ich werde nicht mehr in der Lage sein ... bitte das wäre mein letzter Wunsch. Was sagst du? Bitte!“ „Okay ich mach es.“ „Danke großer Bruder. Du warst mehr, als mein Bruder und ich war froh, dass du immer an meiner Seite warst. Danke.“ „Schon gut, jetzt schlaf etwas. Ich werde mal nach Maeve sehen.“, sagte Doubar und ging mit Tränen in den Augen hinaus.
Sindbad schloss seine Augen und kurz darauf war er eingeschlafen. Der Tag war recht hart gewesen und er war ziemlich erschöpft. Auch die Anderen hatten sich zur Ruhe begeben.
Die Sonne ging auf und Sindbad erwachte. Er wollte unbedingt noch einmal den Sonnenaufgang und das Meer sehen. So stand er langsam auf und bewegte sich vorsichtig zum Balkon. Als er es fast geschafft hatte, öffnete sich leise die Tür und Doubar trat ein. Er wollte seinen Bruder nicht wecken. Als er ihn aber außerhalb des Bettes sah ging er auf ihn zu. Er hatte ihn fast erreicht, als Sindbad schwankte und stürzte. Doubar fing ihn auf.
„Kleiner Bruder, du solltest im Bett sein. Was hast du vor? Komm ich helfe dir.“ „Nein Doubar. Ich möchte den Sonnenaufgang und das Meer ein letztes Mal sehen. Bitte lass mich hier.“, bat er. „Okay, komm ich bleib bei dir.“, sagte Doubar und nahm ihn in den Arm.
So beobachteten sie wie die Sonne auf ging. „Das ist so schön. Es erinnert mich an Maeve. Die Sonne ... so heißt und so strahlend und so rot wie ihr Haar.“, flüsterte Sindbad. „Ja Bruder und das Meer erinnert mich an dich. Mal ruhig und dann wieder mal so wild und aufbrausend.“ „Komm schon.“ „Okay ... okay.“
„Doubar ich muss dir danken. Du warst immer für mich da. Du hast dein Leben aufgegeben, um meines zu schützen.“ „Sindbad genau wie du ein Schicksal zu erfüllen hattest. War es mein Schicksal, dich zu beschützen und ich habe versagt.“ „Nein Doubar ... du hast alles getan. Ich danke dir. Bitte pass für mich auf meine kleine Familie auf. Sie braucht dich.“ „Das werde ich tun, das verspreche ich dir.“
Maeve betrat das Zimmer und sah Doubar und Sindbad auf den Balkon, wie sie den Sonnenaufgang beobachteten. Sie ging näher und ließ sich neben die Beiden nieder. Sindbad sah auf und seine Augen strahlten.
„Alle meine Lieben sind bei mir. Ich bin der glücklichste Mann in der Welt. Maeve mein Liebling.“ Maeve lächelte und strich ihn zärtlich übers Haar. Sindbad ruhte gegen Doubars Schulter und sah aufs Meer hinaus. Doubar hielt ihn fest und er hatte Tränen in seinen Augen genauso wie Maeve. Langsam rutschte Sindbads Hand von Doubars Arm und Doubar sah hinab zu seinem Bruder. Sindbad ruhte seinen Kopf gegen Doubars Brust und seine Augen waren geschlossen.
„Sindbad ... kleiner Bruder?“, fragte er. Sindbad rührte sich nicht. Doubar sah rauf und sah Maeve mit Tränen in den Augen. Firouz trat näher und prüfte Sindbads Puls. „Doubar bitte leg ihn aufs Bett.“ „Firouz nein ... ich ...“ „Nein Doubar ... du kannst nichts tun.“
Genau in dem Augenblick als Doubar Sindbad aufs Bett legte und Maeve seine Hand nahm, betraten Caipra und Dim-Dim das Zimmer.
„Maeve, Doubar ... ihr könnt ihn retten.“, sagte Dim-Dim. „Dim-Dim, er ist tot.“ „Ja, aber ihr könnt ihn zurückholen.“ Beide sahen sich verwirrt an und dann sahen sie auf Sindbad. Dann legte Dim-Dim, Maeves und Doubars linke Hand über Sindbads linke Hand, welche bereits über seinem Herzen lag. Plötzlich gab es ein helles Licht im Raum und als er verschwand hörten sie ein leises Stöhnen. Sindbads Brustkorb hob und senkte sich. Er atmete ruhig und langsam öffnete er kurz seine Augen, als er Maeve sah lächelte er und schloss seine Augen wieder. Bald war er wieder eingeschlafen.
Alle Anwesenden waren erstaunt, aber glücklich. Tag für Tag ging es ihn besser und alle waren froh. Ungefähr einen Monat später spielte er mit seinen Sohn im Park. Maeve beobachtet die beiden glücklich. Doubar näherte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Hallo ihr Drei. Wie ich sehe geht es euch gut.“ „Hallo Doubar, komm setz dich zu uns.“, sagte Maeve. Doubar nahm gern an. Er hatte seinen Bruder lange nicht so glücklich gesehen.
Die Tage vergingen ruhig und alle waren glücklich. Eines Nachmittags betrat Doubar Maeve und Sindbads Raum. Dort wurde er von ihnen begrüßt. „Danke Doubar, das du dich um Daevin kümmerst.“ „Mach ich doch gern.“ „Daevin, du solltest dich benehmen. Doubar hat nichts für Späße übrig. Es tut ganz schön weh, wenn er dich verhaut. Ich weiß von was ich spreche.“, scherzte Sindbad. „Kleiner Bruder, mach den Kleinen keine Angst. Du warst oft ungezogen. Ich glaub nicht das Daevin sich nicht benimmt. Maeve ist ja anders als du.“, antwortete Doubar mit einem Lächeln. „Okay ... okay, danke Doubar. Wir sind gegen Abend zurück.“ „Nein schon gut. Ich bring ihn euch Morgen. Ihr habt euch etwas Zeit nur für euch verdient und mir macht es auch noch Freude.“ „Danke Doubar.“, sagte Maeve und küsste ihn auf die Wange.
Plötzlich erschien Nebel im Raum und eine Frau erschien vor ihnen.
„Wer bist du? Was willst du hier?“, fragte Sindbad und stellte sich vor seine Familie. „Wirst du schon früh genug erfahren. Fürs erste kommst du mit.“, sagte sie und Sindbad traf ein Blitz, worauf er und die Frau im Nebel verschwanden.
Doubar und Maeve waren verwirrt. „Was war das?“, fragte Doubar. „Hab keine Ahnung.“, antwortete Maeve.
Zugleich machten sie sich auf die Suche. Fast zur gleichen Zeit tauchten Sindbad und die Frau in eine Art Verließ auf.
„Rumina sieh was ich dir mitgebracht habe.“ Rumina trat aus ihrem Versteck. „Sindbad, was hat sie mit dir gemacht.“, sagte sie und kniete sich vor Sindbad. „Rumina, was geht hier vor?“, wollte er wissen.
Die andere Frau stieß Rumina von ihm fort. „Er hat dir das angetan und du verteidigst ihn noch immer. Er muss sterben. Nur so kannst du deine Kräfte zurück bekommen.“, sagte sie und wand sich wieder Sindbad zu, „Aber zuerst werde ich meinen Spaß haben.“
Dann hob sie ihre Hände und rote Blitze schossen in Sindbad. Er krampfte und zuckte, bevor er schrie und das Bewusstsein verlor.
In der Zwischenzeit suchten sie nach Sindbad.
„Doubar ... ich kann ihn nicht spüren. Ich weiß nicht wo er ist. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, warum ich ihn nicht spüren kann. Die Eine ist, das er ... tot ist und die Andere, das er sich in einem Schutzschild befindet. Doubar was machen wir, wenn er bereits ...“ „Nein Maeve er lebt ... ich weiß es ... er findet immer einen Ausweg ... er ist Sindbad.“, sagte Doubar und versuchte sich selbst damit zu überzeugen.
Sindbad kam langsam mit höllischen Kopfschmerzen zu sich. Er war allein. Jetzt hatte man ihn Hände und Füße gebunden. Sein ganzer Körper brannte.
Die Frau erschien, wie von Geisterhand vor ihm. „Na endlich wach.“ „Was hast du mit Rumina gemacht?“, wollte er wissen. „Ich? Du hast ihr doch ihre Kräfte genommen. Ohne mich ist sie schutzlos. Aber jetzt haben wir ja dich.“
Wieder trafen Blitze ihn. Dann trat sie näher und zog ihn an den Haaren rauf, schlug ihn mit den Kopf auf den Boden.
„Was hast du eigentlich mit ihm vor?“, fragte Rumina. Die Frau war abgelenkt, stand auf und warf Sindbad achtlos zu Boden.
„Rumina ich hab ihn her gebracht und du wirst ihn umbringen. Dadurch wirst du deine Kräfte zurückbekommen. Warte es ab. Es dauert nicht mehr lange.“
Seine Freunde suchten den ganzen Palast ab. Nirgends war ein Zeichen von ihm. Langsam machten sie sich Sorgen. Was wenn sie ihn nicht finden?
Sindbad kam wieder zu sich. Diesmal lag er auf eine Art Tisch. Seine Hände waren über Kopf angebunden und seine Füße am unteren Ende befestigt. Rumina stand auf seiner linken Seite und die Frau auf seiner Rechten.
„So Rumina, es ist Zeit. Er muss sterben, nur so bekommst du deine Kräfte zurück.“ „Nein Lyn, ich möchte ihn nicht umbringen.“ „Glaubst du, das ist Spaß.“, schrie sie Rumina an, hob den Dolch in ihrer Hand und stieß ihn Sindbad ins Bein. Man tat das höllisch weh.
Rumina war erschrocken. Sie wollte ihn nicht schaden. „Lyn, bitte lass ihn in Ruhe. Er hat dir doch nichts getan. Bitte lass ihn gehen.“, bat sie. „Rumina, was hat er nur mit dir gemacht? Er ist der Schlüssel zur Macht. Wenn ich zurückkomme, wird er sterben. Am besten wäre es, wenn er durch deine Hand stirbt, aber auch sonst wird er sterben. Also überleg es dir.“
Dann verschwand sie und Rumina blieb mit Sindbad allein zurück.
„Sindbad glaub mir, ich wollte nicht , dass dies geschieht. Du hast mir gezeigt, wie es ist richtig zu leben. Ich war böse. Du hast mir gezeigt, was das Leben ist. Entschuldige.“ „Schon gut. Es ist nicht deine Schuld.“ „Aber sie macht das alles um mir zu helfen.“ „Nein, deine dunkle Kraft ist für ewig verloren. Selbst wenn ich sterbe kommt sie nicht zurück. Sie muss etwas anderes vorhaben. Sie sagte doch etwas von einem Schlüssel zur Macht.“
Lyn war zu ihrem Vater gegangen, um mit ihm zu Mittag zu essen. Ihr Vater war Herrscher eines der Nachbarländer von Avalon. Er war gerecht und ein Verbündeter von Avalon. Lyn hatte niemanden von ihrem Plan erzählt. Rumina sollte ihr helfen die Macht zu übernehmen und ihrem Vater zu stürzen.
Seine Freunde suchten noch immer nach ihm. „Ich weiß nicht mehr wo er sein könnte. Doubar, was wenn er ...“ „Nein Maeve er findet immer einen Ausweg und wir werden ihn finden.“ „Ich habe überall gesucht ... warte wir haben noch nicht überall nachgesehen. Wir haben noch nicht an den magischen Feldern nachgesehen, weil ich glaubte es sei nutzlos.“ „Du hast Recht. Was haben wir zu verlieren?“ „Komm lass es uns versuchen.“, sagte Maeve und transportierte sie alle zu den magischen Feldern, welche sie spürte.
Lyn tauchte plötzlich wieder auf. „Lyn ich weiß nicht, was du dir dabei erhoffst, wenn du mich umbringst. Ich kann dir sagen, dass Ruminas Kräfte nicht zurückkommen werden. Aber sie ist nicht völlig ohne Magie. Der Bann hat ihr nur all ihre dunklen Kräfte genommen. Die weiße Magie ist ihr geblieben.“ „Wirklich ... was ist mit meinem Kind? Es wurde durch dunkle Mächte erschaffen.“ „Das Kind ist unschuldig ... es kann seine Zukunft selbst bestimmen ...“ „Schluss ... genug damit. Egal was du sagst ... heute wirst du sterben, Seemann. Du bist mein Schlüssel zur Macht.“
„Versteh ich nicht.“ „Das brauchst du auch nicht. Bald gibt es dich nicht mehr, leb wohl.“
Maeve und ihre Freunde hatten bereits drei magische Gebiete durchsucht. Ohne Erfolg. Als sie den nächsten Ort erreichten, hörten sie Stimmen und sie waren sich sicher am richtigen Platz zu sein. Langsam und vorsichtig näherten sie sich.
Lyn sah Rumina an. „Rumina, du hast die Chance den zu vernichten, der dir alles nahm. Deinen Vater, deinen Verbündeten, dein Leben und auch deine Macht. Willst du wirklich das er weiterlebt und sich über dich lustig macht?“ „Du hast kein Recht, sie für deine Zwecke zu missbrauchen.“, sagte Sindbad und sie schlug ihn daraufhin voll ins Gesicht.
Dann hob sie ihre Hände und wieder schossen Blitze in Sindbads Körper. Rumina sah sie schockiert an.
Auch Maeve und die Anderen sahen es. Dann setzte sie ab und nahm den Dolch in ihre Hand, hob ihn in die Luft. „Leb wohl, Sindbad.“, sagte sie und grinste böse.
Bevor Jemand etwas sagen konnte, fiel sie auf Sindbad. In ihren Rücken steckte eins von Rongars Messern. Maeve rannte auf Sindbad zu. „Sindbad, endlich haben wir dich gefunden.“, sagte sie überglücklich und küsste ihn. „Könntet ihr mich von ihr und den Fesseln befreien, dann könnten wir heimkehren?“
Doubar und Rongar befreiten ihn von Lyn, während Maeve und Firouz versuchten die Fesseln zu lösen. Plötzlich stöhnte Sindbad vor Schmerz und sie bemerkten den Dolch in seiner Brust.
Maeve seufzte. „Oh nein ... wir sind zu spät.“ „Nein.“, sagte Rumina, „Ich kann ihm helfen. Ich besitze noch immer die Gabe der Heilung. Bitte lasst es mich tun. Er hat so viel für mich getan.“ Maeve nickte.
Rumina legte ihre Hände auf Sindbads Wunde und dann zog sie ihn den Dolch raus und heilte ihn. Auf Grund des hohen Blutverlustes war Sindbad kaum bei Bewusstsein. Etwas später teleportierte Maeve sie alle zurück nach Avalon. Dort legten sie ihn ins Bett. Er kam langsam wieder zu Kräften.
Eines Tages hatte sich hoher Besuch im Palast angekündigt. Der Herrscher des Nachbarreichs war gekommen. Er wurde mit allen Ehren empfangen. Beim Abendmahl kam er zum Grund seines Besuches.
„Ich kam her, um Gerechtigkeit zu erbitten. In euren Reich lebt der Mörder meiner Tochter. Ich bitte um Gerechtigkeit für ihren frühen Tod und das ihr ihn mir ausliefert.“ „Es tut uns leid, wegen eures Verlustes. Natürlich werden wir den Täter zur Rechenschaft ziehen. Wenn ihr uns sagen könntet wer es war, lassen wir ihn sofort festnehmen und herbringen.“, sagte Manco. „Ich bedanke mich für eure Hilfe, aber ich möchte den Täter nach unseren Gesetzen richten. Die Tat geschah auch in unserem Reich.“ „Einverstanden ... wer hat euch das angetan.“, fragte Mala. „Derjenige, der mir meine Tochter nahm, war kein Geringerer als euer ... Sohn Sindbad. Liefert ihn mir aus, damit sie gerächt wird, oder ich werde ihn mit meiner Armee holen.“
„Das ist nicht notwendig.“, unterbrach ihn Sindbad, der gerade eintrat, „Ich habe eure Tochter nicht umgebracht. Ich kenn sie ja nicht einmal.“ „Willst du es leugnen? Du hast Lyn umgebracht.“ „Eure Tochter war Lyn? Sie wollte mich töten.“
„Warum sollte sie das tun? Ich glaub dir nicht. Wenn das so wäre, wieso lebst du dann noch und sie ist tot? Wirst du freiwillig mit kommen? Oder muss ich es mit Gewalt tun?“ „Ich hoffe ich werde einen Prozess bekommen. Alles wird sich klären. Okay ich komme mit.“ „Nein, Sindbad tu es nicht.“, bat Maeve. „Schon okay, Maeve, alles wird sich klären. Glaub mir. Ich habe nichts getan und das wird sich klären, glaub mir. Ich bin bald zurück.“, sagte er, „Wir können gehen, Majestät.“
Der Herrscher war beeindruckt. „Gut Sindbad ... Wachen ... bindet ihn.“ „Aber das ist doch nicht notwendig. Er geht doch freiwillig mit euch. Warum dann die Fesseln?“, fragte sein Vater.
„Nach unserem Gesetz, wird keiner ohne das er gefesselt ist, festgenommen. Es geht um die Sicherheit der Anderen.“, sagte er während er beobachtete wie Sindbads Hände auf den Rücken gebunden wurden. Dann führte man ihn nach draußen und man band ihn auf eines der bereitstehenden Pferde.
Man brachte ihn ins Nachbarreich und warf ihn ins Verließ. Dort setzte er sich in eine Ecke und wartete. Tage später öffnete sich die Tür und einige Wachen und der König betraten die Zelle.
„Hast du dich eingelebt?“, fragte er. „Wann ist die Verhandlung, Herr?“, wollte Sindbad wissen. „Die gab es bereits und du bist zum Tode verurteilt wurden, aber ...“ „Was ... ich hatte ja nicht einmal die Chance mich zu verteidigen.“ „Das ist nicht wichtig. Unser Gesetz ist gerecht. Meine Tochter hatte auch nicht die Chance dir zu entkommen. Jetzt ist sie tot und du wirst ihr folgen. Das ist Gerechtigkeit. Aber du darfst ihr nicht so folgen ... Wache ... ihr wisst was zu tun ist.“, sagte er und ging.
Mehrere Wachen näherten sich Sindbad und zogen ihn rauf. Dann banden sie ihn und begannen ihn auszupeitschen. Dann ließen sie von ihm ab und er wurde zurück gegen die Wand geworfen. Dabei knallte er mit seinem Kopf dagegen und verlor das Bewusstsein.
Er wusste nicht wie lange er ohnmächtig war, oder wie lange er sich in Gefangenschaft befand. Seine Eltern und Freunde bemühten sich unterdessen, um Informationen, aber sie erhielten keine genaueren. Das Einzige was man ihnen mitteilte war, das ihn das Gericht verurteilt hatte und so wollten sie ihn wenigstens sehen dürfen.
Eines Tages erhielten Mala und Manco die Erlaubnis das Königreich zu betreten. Unverzüglich machten sie sich auf den Weg. Sie wollten Sindbad sehen um zu erfahren, ob man ihn helfen könnte.
Der König empfing sie in seinem Thronsaal.
„Ich grüße euch.“ „Genug der Formalitäten. Wir sind hier, um unseren Sohn zu sehen. Wo ist er?“, unterbrach ihn Manco. „Schon gut. Er ist unten im Verließ und wartet dort auf die Vollstreckung seines Urteils. Leider könnt ihr ihn nicht sehen. Unser Gesetz verbietet es ... zum Tode Verurteilten zu besuchen. Ausgenommen natürlich die Familienangehörigen ...“ „Aber wir sind seine Angehörigen. Was spricht dagegen, das wir ihn sehen?“ „Du solltest mich nicht unterbrechen. Ich meine die Angehörigen des Opfers können ihn sehen und ihn persönlich verantwortlich machen. Das ist erlaubt. Er darf von denen persönlich zur Rechenschaft gezogen werden.“ „Das ist unmenschlich.“ „Nein, das ist Gerechtigkeit. Er hat ja auch ein Leben genommen. Aber ich will gnädig sein. Ihr dürft ihn sehen, da er sowieso bald sterben wird.“; sagte er, bevor er fortsetzte, „Das ist mein Respekt für euch ... Wache ... bringt sie zu Sindbad.“
Mala und Manco bedankten sich und ließen sich von den Wachen ins Verließ geleiten. Sindbad war wieder bei Bewusstsein. Er hatte jämmerliche Kopfschmerzen. Plötzlich wurde die Tür geöffnet und einige Wachen traten ein. Sindbad ahnte nichts Gutes.
„Sindbad.“, hörte er und als er aufsah, erkannte er seine Eltern. „Mam, was macht ihr Beide hier. Passt auf Maeve und den Kleinen auf, bitte.“ „Sindbad Junge, beruhige dich.“, versuchte Mala ihn zu beruhigen und strich ihn sanft über das Haar.
„Was hast du gemacht, das er so wütend auf dich ist, Junge?“, wollte Manco wissen. „Dad ... seine Tochter ist tot. Er hat jedes Recht wütend zu sein.“, antwortete Sindbad. „Ja aber du hast sie doch nicht umgebracht. Hast du es ihn nicht gesagt? Er kann dich doch nicht dafür verantwortlich machen.“ „Doch ... ich bin für meine Mannschaft verantwortlich. Er hört mir nicht zu, egal was ich sage. Das Urteil steht fest.“
Mala hatte Tränen in den Augen. „Mam bitte, weine nicht. Ihr solltet gehen, bitte.“, bat Sindbad. „Nein, ich werde versuchen dich hier raus zu holen.“, sagte Mala.
Plötzlich tauchten die Wachen mit den König auf. „Wie rührend. Ich erlaube euch hier zu bleiben. Auch eure Begleiter dürfen bleiben. Morgen ist alles vorbei. Ich möchte , dass er sich verabschiedet, auch wenn es Lyn nicht konnte. Mala, Manco, ich habe für euch einige Gemächer herrichten lassen. Ihr könnt ihn morgen wieder sehen. Kommt bitte.“ „Danke.“, antwortete Mala und drehte sich ihren Sohn zu. „Junge versuch zu schlafen. Morgen kommen wir dich besuchen.“, sagte sie und Beide folgten dem König hinaus.
Dieser drehte sich noch mal zu seinem Gefangenen. „Okay versuch dich auszuruhen ... Wache ... macht es ihn bequem. Ich komme in einigen Stunden wieder zu dir.“, sagte er und ging.
Zwei Wachen brachten Sindbad zu einer Art Streckbank und banden ihn darauf fest, dann gingen auch sie. Eine Stunde später erschien der König.
„So ich möchte , dass du es von mir erfährst, was morgen auf dich zu kommt.“, sagte er und winkte zur Tür. Ein junger kräftiger Mann trat ein.
„Das ist Lyn’s Bruder. Er war im Ausland. Extra wegen dir ist er zurückgekommen. Morgen wird er dich umbringen, du hast aber die Chance im Kampf zu sterben.“
Der Mann trat näher an Sindbad ran. „Aber da du ein guter Kämpfer bist, werde ich meine Chance etwas verbessern ... Vater.“ „Ja ... Wache ... ich möchte von euch, das er weitere Schläge erhält. Was meinst du, reichen zehn?“, fragte er seinen Sohn.
Sindbad erhielt diese Schläge und dann gingen sie hinaus. Sindbad blieb zurück. Die Müdigkeit überkam ihn. Es war dunkel, als sich die Tür erneut öffnete. Sindbad erkannte nicht sofort um wen es sich handelte. Erst als die Person genau vor ihm stand, erkannte er ihn. Es war Lyn’s Bruder. Zwei weitere Wachen traten mit Fackeln ein. Jetzt bemerkte Sindbad das er böse grinste.
„Was willst du? Reicht es dir nicht, wenn du mich morgen umbringst?“, fragte Sindbad. Lyn’s Bruder Leo war nicht nur ihr Bruder gewesen, er war ihr Zwillingsbruder. „Eigentlich müsste ich dir danken.“, sagte er. „Was ... warum? Versteh ich nicht.“, sagte Sindbad. „Na gut, ich sag es dir ... Wachen ... lasst uns allein. Gut jetzt sind wir unter uns. Ich werde es dir sagen. Lyn wollte dich benutzen um unseren Vater zum Krieg zwischen uns und Avalon zu bewegen. Leider ist das nicht gelungen. Sie starb, aber das kommt mir gerade recht. Jetzt kann ich den Platz übernehmen, ohne das Lyn mir im Wege ist.“ „Du willst Krieg? Es wird keinen geben. Ich werde das nicht zulassen. Dir wird es nicht gelingen, das es Krieg zwischen den Reichen gibt.“ „Ha ha, das war nicht mein Plan. Ich werde meinen Vater stürzen, wie auch immer. Ich werde die Macht übernehmen und du wirst den morgigen Tag nicht überleben. Du wirst mit mir kämpfen und dadurch meine Macht und meinen Einfluss stärken.“ „Ich werde nicht kämpfen. Warum auch? Wenn ich sterbe, dann sterbe ich eben.“ „Na ja, das hab ich mir schon gedacht ... Wache ... bringt unsere Gäste zu uns.“, befahl er.
Die Wachen gingen zur Tür am Ende der Zelle und öffneten sie. Sindbad erkannte seine Freunde. Sie waren gefesselt und die Wachen führten sie rein.
„Was hast du vor, Leo? Ich werde dich nicht verraten. Lass sie gehen!“, sagte Sindbad. Leo drehte sich zu Sindbad und schlug ihn ins Gesicht. Sindbads Freunde wurden an die Zellenwand gebunden. Maeve weinte still und Doubar war wütend. Er zerrte an seinen Ketten und die Wache wollte ihn gerade schlagen. Sindbad übernahm wieder das Wort. „Leo, lass es. Lass sie gehen. Komm schon, du willst doch mich.“ „Ja du hast Recht. Sie sind nur meine Rückversicherung, dass du mit mir kämpfst. Wenn du dich weigerst, werden sie sterben oder zumindest leiden.“ „Das ist doch nicht dein Ernst? Du willst mit mir kämpfen und benutzt meine Freunde? Lass sie gehen und ich werde gegen dich kämpfen. Du wirst schon sehen, was du davon hast.“, sagte Sindbad wütend. „Gut, aber du darfst den Kampf nicht gewinnen. Du wirst mir helfen, meinen Einfluss zu stärken. Du hast Lyn umgebracht, ich kann dich richten, das ist meine Aufgabe, dich zu richten. Dann bei Sonnenuntergang wirst du sterben.“ „Okay, hab verstanden. Was willst du noch? Ich lass dich siegen und du lässt alle in Ruhe, abgemacht?“, fragte Sindbad. „Nicht genau. Du wirst verlieren, dafür werde ich schon sorgen. Und dann werde ich die Macht übernehmen.“ „Was soll das heißen?“
Leo trat neben Sindbad und hob einen Gegenstand auf, hob ihn über Kopf und schlug damit auf Sindbads rechten Unterarm. Man konnte den Knochen brechen hören. Sindbad musste sich auf die Lippen beißen um nicht vor Schmerz zu schreien. Leo lachte und warf den Gegenstand achtlos zu Boden und ging zur Tür, dann drehte er sich noch mal um. „Legt ihn den Armschutz an und stellt sicher, dass niemand etwas bemerkt. Dann bringt seine Freunde zu ihren Plätzen und stellt sicher, dass sie nichts verraten. Bleibt bei ihnen und sollte er sich weigern zu kämpfen oder mich besiegen, wisst ihr was zu tun ist.“, sagte er und ging hinaus.
Die Wachen verbanden Sindbads Unterarm und legten ihn den Armschutz an. Dann banden sie die Anderen los und führten sie hinaus. Maeve gelang es sich noch einmal umzudrehen und sie sah Sindbad. Er lächelte ihr zu. Dann ging sie mit den Anderen hinaus. Sindbad blieb allein zurück. Nur Minuten später tauchten mehrere Wachen auf und banden ihn los. Sie geleiteten ihn rauf in die Arena, wo bereits Leo auf ihn wartete. „Denk daran, ich habe alle Vorteile auf meiner Seite.“, flüsterte er ihm zu. Sindbad nickte und sah sich um. Er fand seine Freunde und seine Eltern. Sie waren umgeben von Wachen. Er seufzte und drehte sich Leo zu.
„Okay.“, sagte er und Leo hob sein Schwert hoch und Ruhe kehrte ein. „Wie ihr alle wisst, ist es meine Aufgabe den Mörder meiner Schwester zu bestrafen. Aber dieser Kampf dient nicht dazu ihn zu töten. Ich werde ihn demütigen wie er unsere Familie und ganz besonderst meinen Vater demütigte.“, sagte er und die Menge schrie, „So Sindbad du bist zwar bekannt dafür ein begnadeter Schwertkämpfer zu sein, aber wir werden es bald wissen. Hier nimm dein Schwert und kämpfe.“ Er warf dann Sindbad sein Schwert zu.
Sindbad gelang es nicht es mit seiner rechten Hand zu fangen. Seine Mutter war verwirrt und sah zu Doubar. Er sah zu Boden, da er wusste warum und das er es nicht sagen durfte.
Sindbad beugte sich und hob es auf. Er hielt es in seiner linken Hand. Er musste ihn mit Links bekämpfen, auch wenn es nicht leicht sein würde. Der Kampf begann. Leo griff an und Sindbad hatte Mühe ihn zu handhaben. Aber mit der Zeit würde Leo schwächer, da er es nicht gewohnt war. Sindbad spürte es und griff an, aber nicht mit aller Kraft. Leo sah ihn an und flüsterte: „Denk nach, du kannst nicht gewinnen, ohne all deine Freunde zu verlieren.“
Sindbad hatte genug von diesem falschen Spiel, so trat er einpaar Schritte zurück und warf ihn sein Schwert vor die Füße. „Wenn du mich umbringen willst, dann mach es. Ich habe genug. Ich werde dich nicht töten und du weißt auch warum. Ich hätte dich selbst mit der linken Hand mehrmals besiegen können, aber du hast alle Vorteile auf deiner Seite. Also lass es uns beenden.“, sagte Sindbad.
Leo war wütend und holte zum Schlag aus. Bevor er ihn aber ausführen konnte schritt der König ein. „Genug Leo. Er wird heute Abend seine gerechte Strafe erhalten. Wache bringt ihn zurück.“, befahl er.
Sindbad wurde abgeführt und Leo folgte ihm. Als sie unten im Verließ ankamen hatte er noch immer sein Schwert in der Hand. Er befahl den Wachen Sindbad los zu lassen und raus zu gehen. Dann schritt er um Sindbad herum. Als er hinter ihm stand, schlug er ihn den Griff seines Schwertes auf den Hinterkopf. Sindbad sackte zusammen. Jetzt stellte er sich über ihn. Leider hatte der Schlag nicht den gewünschten Effekt. Sindbad hatte nicht sein Bewusstsein verloren. Er sah ihn an. „Ich hätte es wissen sollen, das du alles verdirbst.“, sagte Leo und grinste, „Aber das ist mir egal. Ich werde doch noch gewinnen. Heute Abend stirbst du und bis dahin wirst du leiden für die Demütigung.“ Dann stach er Sindbad in die Seite.
Gerade als er sein Schwert rauszog und gehen wollte betraten sein Vater und die Leute aus Avalon die Zelle. „Was machst du hier, Leo? Ist das deine Art meinen Befehlen zu folgen? Du bist genau wie deine Schwester. Immer nur auf deinen Vorteil bedacht. Das musste nicht sein. Er wird heute die gerechte Strafe erhalten, wieso hast du das getan?“, fragte er seinen Sohn.
Mala und Maeve liefen zu Sindbad und Maeve nahm seinen Kopf und legte ihn auf ihren Schoss. „Sindbad, alles wird gut. Ich bin hier.“, flüsterte sie. Firouz näherte sich ihnen und sah nach seiner Wunde. Sie war ganz schön tief. Sie mussten die Blutung stoppen. Aber wie?
„Sindbad komm schon sieh uns an.“, sagte Mala und schlug ihn leicht ins Gesicht. Sindbad öffnete seine Augen. „Maeve ... Mam ... was macht ihr hier. Ihr müsst gehen. Ihr müsst auf den König achten. Er ist in Gefahr. Hörst du, er soll sterben.“, sagte er kaum hörbar.
Maeve sah zu Doubar und den König. Beide sahen sich verwirrt an. „Was meint er damit. Ich sei in Gefahr. Er wird sterben und ich wäre in Gefahr. Ich versteh das nicht.“, sagte er verwirrt.
Doubar ergriff das Wort. „Eure Majestät, mein Bruder hat eure Tochter nicht umgebracht. Ihr müsst mir glauben. Im Gegenteil, sie wollte ihn umbringen, wir haben es gerade noch verhindern können. Leider ist unser einziger Zeuge nicht auffindbar. Es ist Rumina, sie ...“
„Hat mich jemand gerufen?“, unterbrach ihn Rumina, welche gerade erschien. „Oh nein, nicht schon wieder.“, sagte sie und kniete neben Sindbad nieder. „Wer hat dir das angetan?“, fragte sie ihn. Sindbad antwortete ihr nicht, das war nicht wichtig. „Rumina, sag dem König wie Lyn starb. Es ist wichtig, dass er die Wahrheit erfährt. Und noch Glückwunsch.“, sagte Maeve.
„Danke.“, sagte Rumina und stand auf, „Majestät, ich bin Rumina. Ich war dabei als eure Tochter starb. Sie hat Sindbad entführt und ihn in diesen Palast gebracht. Sie wollte mir helfen meine Kräfte zurück zu bekommen, leider ist dies nicht möglich. Sie hat Sindbad gefoltert und wollte ihn töten. Sie hatte vor die Macht zu ergreifen und euch umzubringen. Sie starb weil sie versuchte Sindbad zu töten um einen Krieg anzuzetteln, in dessen Folge ihr umgekommen werdet. Das ist die Wahrheit und ich weiß es weil ich dabei war.“, sagte sie ihm. „Das ist eine Lüge, Vater, glaub ihr nicht. Sie wollen ihn nur hier raus holen und dich dann vernichten.“, sagte Leo.
Rumina drehte sich und kniete sich wieder vor Sindbad. „Sie haben dich ganz schön zugerichtet. Warum nur? Ich glaub alles hat einen Grund. Warum also?“, fragte sie und sah Leo an. Dieser fühlte sich angegriffen und zog seinen Dolch. Er wollte die Macht, er wollte sie jetzt.
Sindbad öffnete seine Augen gerade rechtzeitig um es zu sehen. „Doubar der König.“, sagte er und Doubar sah rüber. Er sah den Dolch und Rongar warf eines seiner Messer rechtzeitig, bevor der König starb. Leo sackte tödlich getroffen zusammen. Der König sah verwirrt auf seinen toten Sohn, welcher noch immer die Waffe in seiner Hand hielt. „Danke.“, war das Einzige was er sagen konnte. „Sindbad ich muss mich bei dir entschuldigen.“, begann er als er sich langsam umdrehte, „Ich hatte Unrecht. Ich war so blind. Kannst du mir vergeben?“
Sindbad antwortete nicht. Maeve und Mala sahen ihn an. Rumina sah den Grund. „Er blutet zu stark. Außerdem ist er zu geschwächt. Er hat das Bewusstsein verloren. Wir sollten ihn hier raus holen.“ „Ja Rumina hat Recht. Er ist doch jetzt frei und wir werden ihn heimbringen, damit er sich erholen kann.“, sagte Mala.
„Er kann sich auch in meinem Palast erholen. Ihr seid alle meine Gäste. Ich ...“, sagte der König. „Nein wir bringen ihn heim. Er wird hier nicht bleiben. Ich möchte ihn in Sicherheit wissen. Er hat hier zuviel erleiden müssen.“, sagte Maeve. Alle seine Freunde gaben ihr Recht, auch der König nickte.
Manco und Mala verließen die Zelle und Doubar nahm seinen Bruder aus Maeves Armen. Im Hof waren bereits die Pferde eingespannt wurden und Doubar legte Sindbad gegen Maeves Schulter. Er schien zu schlafen. Während der Rückreise versorgte Firouz seine Wunde und kümmerte sich auch um seinen gebrochenen Arm.
Als sie ankamen, brachten sie Sindbad ins Bett. Caipra und Dim-Dim hatten sie ankommen gesehen. Und waren ihnen gefolgt. Caipra hatte Daevin bei sich und reichte ihn seiner Mutter. Maeve nahm ihn und drückte ihn fest gegen sich, dann ging sie hinaus. Sie wollte nicht stören. Sie wusste, dass für ihn gut gesorgt würde. Rongar folgte ihr um ihr Trost zu spenden. Maeve war ihm dankbar.
Es dauerte einige Wochen bevor Sindbads wieder voll gesund war und sich von seiner Gefangenschaft erholt hatte. Der König hatte ihn um Vergebung gebeten und Sindbad hatte sie ihm gewehrt. Ansonsten war alle fast wieder normal. Mala und Manco freuten sich über das Glück ihrer Söhne. Manco hatte Doubar verziehen. Alle schienen glücklich zu sein. Firouz hatte viele neue Erfindungen gemacht. Sindbad und Maeve waren glücklich sich und den kleinen Daevin zu haben.
Auch Rumina schien ihr Glück gefunden zu haben. Der König hatte sie in seinen Palast aufgenommen und sie hatten sich ineinander verliebt und vor einem Monat geheiratet. Mala wollte gern das alle für immer bei ihnen bleiben würden. Aber Sindbad wollte nicht. Er wusste nur nicht so richtig wie er es Maeve und den Anderen sagen sollte.
Maeve spürte das Sindbad etwas bedrückte. „Sindbad, was ist los? Komm schon sag es mir.“ „Maeve ich weiß das ich glücklich sein sollte ... aber ... ich bin es nicht. Ich fühle mich hier nicht besonderst wohl. Ich wäre viel lieber auf der Nomad. Ich glaub ich fühle mich auf dem Wasser wohler. Verzeih mir.“ „Schon gut, mein Liebling. Ich möchte bei dir sein und das es dir gut geht. Ganz gleich wo wir sind. Wir werden zusammen sein. Nur das ist wichtig. Wenn du lieber auf der Nomad bist, dann werden wir dort hingehen.“ „Danke Maeve. Ich muss es nur noch den Anderen sagen.“
Das tat er dann auch. Auch die Anderen wollten mit ihm auf die Nomad zurückkehren. Mala und Manco hatten nichts dagegen und sie wollten nur , dass sie glücklich sind.
„Sindbad, Junge versprich uns nur, uns öfter zu besuchen.“, bat Mala. „Und das du meine Nachfolge antreten wirst, wenn ich diese Welt verlassen habe, Sindbad.“, sagte Manco. „Ich hoffe, dass es nicht so schnell sein wird. Du wirst bestimmt noch recht lange leben und mit Mam glücklich sein.“, sagte Sindbad.
Dann setzten sie Segel. Sie waren alle glücklich und hatten ein langes glückliches Leben mit all ihren Freunden. Und als Sindbad und Maeve starben, segelten ihre Kinder weiter über die Ozeane und kämpften gegen das Böse in der Welt, genauso wie es ihre Eltern vor ihnen taten.
The End
Tag der Veröffentlichung: 14.04.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen denen die Fantasy und Abenteuer wichtig sind, sowie meiner Familie.