Sindbad und seine Freunde hatten die letzten Monate eine ruhige Zeit. Keine Ungeheuer und auch das Wetter war ihnen gut gesonnen.
So erreichten sie ihren Hafen pünktlich und hatten auch Zeit zum entspannen. Sindbad saß bei seinem Bruder und beobachtete unentwegt die schöne Rothaarige, welche etwas abseits mit ihrem Falken saß.
Er musste sich langsam entscheiden und er wusste es. So stand er wortlos auf und ging zu ihr rüber. „Maeve, kann ich kurz mit dir sprechen … es gibt da etwas was ich dir sagen wollte.“ Maeve sah ihn an, dann stand sie auf und ließ Dermott fliegen. „Klar, was ist denn so wichtig?“, wollte sie wissen. Sindbad wusste nicht was er sagen sollte. „Na ja …“, stotterte er, „würdest du mit mir einen Spaziergang machen?“ „Okay, sehr gern.“, antwortete sie und beide gingen Richtung Wasserfälle davon.
Doubar, Rongar und Firouz sahen sich an und lächelten. „Hoffentlich sagt er es ihr so langsam.“, sagte Doubar und die beiden Anderen nickten zustimmend.
Sindbad und Maeve erreichten die Wasserfälle. Maeve war fasziniert von der Schönheit. „Noch nie zuvor habe ich so etwas Schöneres gesehen, du?“ „Doch, es ist nicht halb so schön wie du.“, flüsterte Sindbad. „Hast du was gesagt?“, fragte sie. „Nein … nein.“, antwortete er schnell.
Nach einer Weile ergriff er wieder das Wort. „Maeve, ich weiß nicht wie ich es sagen soll … ich … es ist so schwer …“ „Komm schon, dir fehlen doch sonst nicht die Wort. Was ist so wichtig?“ „Weißt du …“, begann er, „du bedeutest mir sehr viel … ich weiß nicht was ich … wie ich es sagen soll … ich …“
„Hey …“, wurde er unterbrochen und als Sindbad sich umdrehte sah er mehrere Reiter. Sindbad stellte sich instinktiv vor Maeve. „Was wollt ihr?“, fragte er.
„Wir sind wegen dir hier … wirklich hübsch.“ Sindbad sah zu Maeve. „Zuerst müsst ihr an mir vorbei.“, sagte er ernst. Die Männer lachten. „Wie du meinst.“, sagte einer der Männer und warf einen Beutel auf sie zu. Dieser Beutel landete direkt vor ihren Füssen. Es knallte und als sich der Staub gelegt hatte, lagen beide auf dem Boden.
„Los macht schon, wir haben nicht viel Zeit.“, sagte der Anführer und zwei der Männer hoben Sindbad aufs Pferd. Sein Schwert warfen sie auf den Boden und dann ritten sie davon.
Langsam wurde es dunkel und Doubar machte sich langsam Sorgen. So machten sich die Drei auf den Weg, um die beiden Verliebten zu suchen. Als sie sich den Wasserfällen näherten sahen sie jemanden am Boden liegen und wenig später halfen sie Maeve auf die Beine. Nachdem sie wieder klar denken konnte, sah sie sich um und suchte nach Sindbad.
„Maeve, was genau ist passiert? Wo ist Sindbad?“, wollte Doubar wissen. Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Maeve erzählte ihnen alles an das sie sich erinnerte. Das war nicht gerade viel, aber mehr wusste sie auch nicht. Auch sie machte sich ihre Gedanken, was geschehen sein könnte.
Die Reiter erreichten kurz vor Sonnenuntergang ihr Ziel, eine alte Burg. Zwei der Männer brachten ihren Gefangenen nach drinnen. Dort wurden sie bereits erwartet.
„Hat alles geklappt? Scheint so, die Herrin wird glücklich sein. Schafft ihn hier rein und legt ihn erst einmal aufs Bett.“, begann er, „Ihr beide bleibt hier, bis er wach ist. Ich könnte euch noch brauchen.“
Gesagt, getan. Die beiden Männer schafften Sindbad nach drinnen und legten ihn aufs Bett. Der Mann von dem sie empfangen wurden, war Hannes der persönliche Diener und die Männer mussten all seine Befehle ausführen, ansonsten würde es ihr Leben kosten.
Hannes trat ans Bett heran und sah sich den Mann genauer an. „Wirklich hübsch … meine Herrin wird erfreut sein.“, sagte er mehr zu sich.
Wenige Augenblicke später kam Sindbad zu sich. Er wollte sich sofort erheben und als es ihm nicht gelang, weil Hannes ihn festhielt, wurde er wütend. „Was soll das alles … ich verlange, das man mich frei lässt. Wo ist Maeve? Was habt ihr mit ihr gemacht?“, wollte er wissen. Der Mann vor ihm lachte nur. „Du hast hier gar nichts zu verlangen, aber um dir die Wahrheit zu sagen … das Mädchen ist nicht hier. Wir haben ihr nichts getan. Dich allein wollten wir haben. Und diesmal wird meine Herrin zufrieden sein.“ „Was soll das heißen?“ „Du bist der neue Besitz meiner Herrin und vielleicht hat sie Gefallen an dir und …“ „Schluss damit, ich bin niemanden Besitz. Ich verlange das man mich frei lässt.“
Hannes hatte langsam genug. Der Mann sollte sich glücklich schätzen, dass er noch lebt und sicherlich gefiel er seiner Herrin auch. Am Liebsten hätte er ihn sofort beseitigt. Er liebte seine Herrin und würde gern mit diesem Mann tauschen. So war er nur wütend und beschloss ihn Manieren beizubringen.
„Du bist undankbar.“, sagte er zu Sindbad und dann winkte er den beiden Männern. Diese schnappten sich Sindbad, zogen ihn aus dem Bett, dann brachten sie ihn nach draußen. Dort banden sie ihn an die Ketten. Hannes war ihnen gefolgt und nahm sich eine der Peitschen von der Wand. Dann stellte er sich hinter Sindbad. „Ich werde dir noch Manieren beibringen, du Hund.“, sagte er und schlug zu. Mehrere Schläge trafen Sindbad und er verlor das Bewusstsein.
Irgendwann hatte auch Hannes kein Interesse mehr und veranlasste, dass man Sindbad zurück brachte. Man legte ihn wieder aufs Bett. Hannes wartete auf seine Herrin. Er konnte sich nicht leisten, den Mann weiter zu bestrafen. Er kannte die Konsequenzen.
Plötzlich war ein Wolf zu hören und er wusste, es war Zeit zu gehen. Er befahl den beiden Männern den Raum zu verlassen. Ungefähr 15 Minuten später war er im Ballsaal und empfing seine Herrin.
„MyLady, ich bin erfreut euch zu sehen. Ihr seht toll aus.“, schmeichelte er ihr. „Genug Hannes, wo ist er?“, fragte sie nur. Hannes wusste, dass sie keinen Aufschub duldete. „Kommt bitte mit mir, MyLady, ich bringe euch hin.“, sagte er und ging ihr voraus. „Gut Hannes.“, war alles was sie sagte, dann folgte sie ihm.
Der Diener führte seine Lady zu dem Mann auf dem Bett. Sie trat näher und betrachtete sich ihre neuste Errungenschaft. Der Mann war atemberaubend schön und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
„Sehr gut, Hannes, ich bin zufrieden mit dir.“, sagte sie glücklich und strich über das Gesicht des Mannes auf dem Bett. Hannes wollte sich entfernen, um seine Herrin allein zu lassen.
Die Herrin setzte sich neben den Mann aufs Bett und wartete. Sie beobachtete ihn noch immer als Sindbad langsam zu sich kam.
Völlig verwirrt sah er die Frau an seiner Seite an. „Schon okay, alles wird gut. Ich bin jetzt da und du bleibst bei mir.“, sagte sie ihm, „Wie ist dein Name?“, wollte sie dann noch wissen. Die Frau verwirrte Sindbad, dennoch fand er sie hübsch. „Sindbad, mein Name ist Sindbad. Wen hab ich meine Rettung zu verdanken?“ „Welche Rettung meinst du?“ „Na ja, dieser Kerl … er band mich am Bett fest … ließ mich auspeitschen.“ „Was?“, begann sie einwenig wütend, „Ich bin Lady Lydia und mein Diener wird dafür bestraft werden, was er dir angetan hat. Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun.“ „Lady Lydia … verzeiht aber ihr seid wirklich hübsch.“, sagte Sindbad und wollte sich erheben. Aber auch diesmal gelang es ihm nicht. Verwirrt sah er sich um. Keine Fesseln und dennoch. Die Lady sah wie verwirrt er war. „Schon okay, Liebster, ruh dich aus, bald wird es dir besser gehen. Ich werde dafür sorgen.“, tröstete sie ihn und strich eine Strähne aus seinem Gesicht. Wenige Augenblicke später schlief Sindbad und die Lady ging.
Als sie den Raum verlassen hatte, trat Hannes ein. Er wollte diesen Mann beseitigen. Er sollte ihm nicht seine Herrin nehmen. Er liebte sie, nicht dieser Seemann.
Sindbad kam zu sich, als der spürte das sich jemand aufs Bett setzte. Er öffnete seine Augen und erblickte Hannes. „Was willst du? Deine Herrin …“, weiter kam er nicht. Hannes war einfach zu wütend. „Du Mistkerl, du verdienst meine Herrin nicht.“, sagte er und schlug Sindbad heftig ins Gesicht. Sindbad wusste nicht was das alles sollte. Er hatte sich nichts vorzuweisen. Der Schlag traf ihn unvorbereitet, aber was hatte ihn eigentlich getroffen. Sindbad hatte heftige Schmerzen und wusste das Hannes ihn mit etwas nieder geschlagen hatte. Erneut trafen ihn mehrere Schläge und er verlor die Besinnung.
Stunden später, tauchte Lady Lydia wieder auf. Der Mann gefiel ihr. Sie wollte die Ewigkeit mit ihm verbringen und dafür musste sie etwas tun. Als sie sich ihm näherte sah sie sofort was mit ihm geschehen war. Sindbad sah furchtbar aus. Sein Gesicht blutete, seine Lippen waren offen und er war nicht wach. Sofort befahl sie Hannes zu sich zu bringen. Insgeheim wusste sie wer dafür verantwortlich war. Er würde diesmal nicht so einfach davon kommen.
Als man ihn rein brachte, stand sie auf. „Hannes … Hannes, was hast du dir dabei nur gedacht. Diesmal kann ich nicht darüber hinweg sehen. Du bist zu weit gegangen.“, sagte sie. „Herrin, er ist euch nicht wert. Er ist nur ein Matrose und ihr … ja er ist wirklich eine Schönheit, aber er wird euch nicht lieben. Herrin ich hingegen liebe euch. Bitte wählt mich. Ich würde euch jedem Wunsch erfüllen.“, flehte er. Er wusste, das sein Leben davon abhing und er musste ihr klar machen, das sie ihn brauchte. In ihren Augen jedoch sah er, das sie ihn diesmal nicht vergeben würde.
In diesem Augenblick kam Sindbad zu sich und sah sich um. Hannes bemerkte es zuerst. „Du bist sie nicht wert.“ „Was genau geht hier vor?“, wollte Sindbad wissen. „Es wäre für dich besser gewesen, wenn du nicht wieder zu dir gekommen wärst. Du wirst schon sehen, alles wird viel schwerer für dich sein.“, sagte Hannes.
Die Lady näherte sich wieder Sindbad und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sindbad sah sie an und erblickte etwas was ihm nicht gefiel. Er sah Fangzähne. Er wusste was sie war und was ihn erwartete. Die Erkenntnis stand ihm ins Gesicht geschrieben und die Lady hielt ihn fest, dann senkte sie ihren Kopf und als Sindbad seinen Kopf zur Seite drehte, um ihren Gesicht zu entgehen, biss sie ihn in den Hals und begann zu saugen. Sie musste sich zurückhalten. Sie durfte nicht zu viel trinken, er durfte nicht sterben. Sie hatte vor ihn zu verwandeln. So trank sie nur so viel, um ihn zu schwächen.
Sindbad’s Sinne schwanden, aber er sah genau was vor sich ging. Lady Lydia zog sich zurück, küsste ihn auf den Mund. Sindbad schmeckte sein eigenes Blut. Dann erhob sich die Lady. Hannes wusste, das es um ihn geschehen war.
„Hannes ich bin enttäuscht von dir. Du verstehst doch, das ich das nicht durchgehen lassen kann.“ „MyLady bitte … ich war immer zu euren Diensten. Bitte Lady … ich …“ „Genug, du hast mich verraten, hast ihn geschlagen und das obwohl du wusstest, das ich ihn für mich haben wollte. Du kennst die Strafe dafür.“ „Nein … bitte nicht.“, flehte er. Die Lady hatte keinerlei Interesse an seinem Flehen und ging zurück zu Sindbad. „Er gehört euch.“, sagte sie zu ihresgleichen. Die Vampire wollten ihn sofort aussaugen, aber die Lady unterband es. „Komm mein Schatz das ist nichts für deine Augen.“, sagte sie Sindbad und drehte seinen Kopf zur Seite, „Nein, nicht hier, erledigt das draußen.“, sagte sie zu ihren Untergebenen.
All das Schreien und Flehen nutzte nichts. Hannes wurde nach draußen gezogen und Sindbad wusste genau was ihn erwartete.
Lady Lydia strich zärtlich über Sindbad’s Gesicht und sprach von ihrer gemeinsamen Zeit. Sindbad bekam davon nicht viel mit. Er war einfach zu geschwächt und hoffte, das sie ihn in Ruhe lassen würde.
Die Tage vergingen. Sie kam immer nachts und biss ihn in den Hals, dann tröstete sie ihn und erzählte von ihrer gemeinsamen Zukunft.
„Mein Liebster, am Morgen des nächsten Vollmondes werden wir für alle Ewigkeit zusammen sein.“, sagte sie immer wieder. Sindbad hasste sie und wünschte sie würde zu viel von seinem Blut trinken, aber stets kontrollierte sie die Situation.
Maeve und die Anderen waren noch immer auf der Suche nach ihren Kapitän. Dermott hatte ihnen von einer Burg am anderen Ende der Insel erzählt und so hofften sie, ihn dort zu finden.
Gegen Mittag erreichten sie die Burg. Sie schien verlassen und dennoch zog Maeve etwas nach drinnen. In einen der Räume in Nähe des Ballsaales stand ein Bett und darin lag … Sindbad. Maeve rannte sofort an seine Seite, die Männer konnten ihr kaum folgen. Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hand. Er war so blass und sie blickte zu Firouz. Dieser verstand und sah ihn sich genauer an. Er sah nur, das er ziemlich schwach war und dann entdeckte er die beiden kleinen Wunden an seinem Hals. Alle wusste, von ihren früheren Abenteuern, was das bedeutete.
Maeve hielt noch immer Sindbad’s Hand und hoffte er würde zu ihnen … zu ihr zurück kommen. Er hatte so ein starkes Herz.
Langsam kam Sindbad zu sich und als er seine Augen öffnete erblickte er die Frau die er liebte, Maeve. „Maeve.“, begann er, „Du musst gehen. Ihr seid hier nicht sicher. Gefahr lauert bei Sonnenuntergang. Bitte geht.“, flehte er sie an. Er wollte nicht, das ihr etwas geschieht.
Seine Freunde weigerten sich und er musste einsehen, das er einen anderen Weg finden musste, sie alle vor Lydia zu schützen. Die Stunden vergingen und die Sonne verschwand am Horizont. Plötzlich waren Wölfe zu hören und alle sahen sich an. Jeder von ihnen wusste, was es bedeutete.
Lydia betrat den Raum und sah die anderen Personen. Sie hatte nicht vor, ihren Liebsten aufzugeben, aber wenn sie schon mal hier waren … ihre Leute und auch Sindbad könnten sich an ihnen laben.
„Komm Liebster, es ist Zeit.“, sagte sie nur und Sindbad erhob sich wie von selbst. Zwar versuchte Doubar ihn zu stoppen, aber es gelang ihm nicht, was ihn verwirrte. So folgte Sindbad Lydia nach draußen.
Seine Freunde blieben verwirrt zurück.
Im Hof der Burg warteten bereits Lydia’s Anhänger auf ihren neuen Herrn. Lydia lächelte und sah Sindbad direkt an. Bald würde er ihr für alle Ewigkeit gehören. Die Sonne war bereits untergegangen und der Vollmond stand am Nachthimmel.
„Sindbad, ich werde dich auf ewig lieben und ich meine ewig. Wir werden eine Ewigkeit zusammen sein und du wirst es lieben.“, sagte sie. Sindbad sah sie an und wusste das er jetzt eine Entscheidung treffen musste. Seine Freunde waren in Gefahr und er hatte nicht vor ihnen zu schaden. Also musste er etwas unternehmen und zwar schnell. Wenn sie ihn erst verwandelt hatte, hätte er keine Kontrolle mehr.
Als sie sich ihm näherte stieß er ihr einen Dolch ins Herz. Sie trat daraufhin einen Schritt zurück und lachte. „Mein Schatz, ich bin bereits tot und somit kann deine Klinge mir nicht schaden. Ich vergebe dir, aber jetzt wird es langsam Zeit, das ich es beende. Du hast keine …“, weiter kam sie nicht. Sindbad hatte ein Lächeln auf dem Gesicht. Ihr Körper brannte und langsam wusste sie auch warum. „Das kann doch nicht sein, woher wusstest du es?“, fragte sie ihn verwirrt. „Meine Liebste, du solltest nicht Bücher herum liegen lassen, die über euch geschrieben worden.“, antwortete er. Sindbad hatte ja den ganzen Tag über Zeit und so lief er in der Burg herum, wobei er Bücher über Vampire fand und nach einer Lösung seines Problems suchte. So tauchte er einen Dolch in gesegnetes Wasser und stieß es ihr ins Herz. Lady Lydia ging in Flammen auf und mit ihr all die welche sie verwandelte.
Überall im Burghof lagen Ascheberge und Sindbad ging zurück zu seinen Freunden.
Zuerst wussten sie nicht was sie tun sollten. Sie glaubten er sei auch ein Vampir und würde ihnen schaden, aber Maeve sah ihn in die Augen und wusste es. Zur Bestätigung küsste sie ihn.
Nachdem Sindbad ihnen alles erzählt hatte, beschlossen sie am Morgen aufzubrechen, um diese furchtbare Insel zu verlassen.
Doubar und Rongar fanden im Stall einige Pferde und einen alten Wagen. Er würde ausreichen sie zurück zum Strand zu schaffen. Da Sindbad noch etwas geschwächt war, beschloss Firouz ihn einen Trank zugeben, welcher ihn ruhen ließ. Widerwillig trank Sindbad ihn und legte sich auf den Wagen. Maeve leistete ihm Gesellschaft.
Sindbad wollte ihr seine Liebe gestehen, aber er kam nicht dazu, er schlief einfach ein.
Der Weg führte sie durch den Wald und sie wussten, das sie den Strand nicht vor der Dämmerung erreichen würden. So legten sie eine Rast ein und schlugen ein Lager auf. Sindbad schlief und die Anderen setzten sich ans Feuer.
Am anderen Morgen packten sie gerade zusammen, als sie plötzlich angegriffen wurden. Sie hatten keine Chance gegen diese Übermacht und ergaben sich.
„Schon okay, wir haben ja aufgegeben. Was genau wollt ihr von uns?“, fragte Doubar den Mann der schien das Kommando zu haben.
„Ihr kommt aus dem Schloss. Das reicht um euch zu töten.“, wurde ihm geantwortet. „Was … das ist doch nicht euer ernst. Wir müssen zurück zu unserem Schiff. Unser Kapitän ist krank. Er braucht Hilfe.“ „Niemand der das Schloss verlässt überlebt, niemand.“, sagte er und ging rüber zum Wagen auf dem Sindbad noch immer schlief. Maeve wollte ihn aufhalten, aber Doubar hielt sie zurück. „Maeve, keine Magie.“, flüsterte er.
Der Mann begab sich auf den Wagen und winkte einen weiteren Mann zu sich. Dieser sah sich den Kapitän genauer an. Öffnete seinen Mund … keine Fangzähne. Drehte seinen Kopf zur Seite und entfernte den Verband … eindeutig erkannte er das Zeichen. Bissspuren.
„Du ich bin mir nicht sicher. Er hat zwar Bissspuren, aber keine Fangzähne. Wir sollten warten. Vielleicht setzt die Wirkung später ein.“, erklärte er ihn. „Okay Petro warten wir, aber wir binden ihn am Wagen fest. Hol mal einpaar Seile.“ Der Angesprochene sprang vom Wagen, ging zu seinem Pferd und kehrte mit einem Seil zurück. Gemeinsam banden sie den Kapitän an Händen und Füssen fest. Dann begaben sie sich zu ihren anderen Gefangenen.
„Ihr könnt froh sein, das wir euch begegnet sind. Der Mann auf den Wagen ist gefährlich. Er steht in Kontakt mit seiner Herrin. Ihr wollte sicher nicht, das sie euch findet.“, erklärte ihnen der Mann der sich James nannte. „Unsinn … niemand in der Burg ist am Leben …“ „Genau, du hast recht. Es sind Untode und sie trachten euch nach eurem Blut. Sie ernähren sich davon und wenn du Glück hast, saugen sie dich leer.“ „Nein ihr versteht nicht … unser Kapitän hat diese Lady vernichtet. Sie kommt nie zurück, kann niemanden mehr schaden und alle die sie erschuf starben mit ihr.“, sagte Doubar. Maeve hielt sich im Hintergrund.
Es schien sinnlos zu sein diesen Mann zu überzeugen. Maeve wäre am liebsten zu Sindbad auf den Wagen geklettert, aber sie kam nicht dazu. Wie aus dem Nichts tauchten Männer auf. Sie mussten sich verteidigen. Der Kampf war voll im Gange und irgendwie schafften sie es die Angreifer in den Wald zurück zu treiben.
James hatte genug. Er schnappte sich eine Flasche und bestieg den Wagen mit Sindbad.
„Jetzt hab ich aber langsam genug.“, schrie er ihn an und schüttete ihn die Flüssigkeit ins Gesicht. Dadurch erwachte er und sah sich um. Der Mann vor ihr war wütend. „Was soll das?“, wollte Sindbad wissen und versuchte sich zu erheben. Erst dann bemerkte er, das es ihm nicht möglich war. Seine Hände und Füße waren gebunden. So langsam wurde Sindbad wütend, alle schienen über seinen Kopf hinweg zu entscheiden und das passte ihm überhaupt nicht. Schließlich war er der Kapitän.
Der Mann beugte sich über ihn und lächelte fies. Dann holte er aus und schlug Sindbad gegen sie Schläfe. Als Nächstes zog er einen Holzpflock aus seinem Umhang. Sindbad drehte seinen Kopf und sah den Mann mit dem Pflock in der Hand. „So, damit weiß man woran man ist.“, begann er, „Außerdem sollte dies nicht funktionieren, gibt es noch eine Möglichkeit.“, sagte er und lächelte. Sindbad wusste nicht was er machen sollte. „Doubar, bist du da?“, rief Sindbad. „Uns geht es allen gut, Kapitän.“, antwortete er seinem Bruder. Sindbad wusste, das sein Bruder ihn nur im Notfall Kapitän nannte, oder wenn er ihn neckte. Sindbad entschied sich für den ersten Grund und ging darauf ein. Dann versuchte er Herr der Situation zu werden. Aber leider schien dies nicht zu klappen. Der Mann war völlig rot und fuchtelte mit dem Pflock herum. James war wütend auf all die Untoden, die ihn alles genommen hatten. Und jetzt lag dieser Mann vor ihm und er würde dafür bezahlen. „Solltest du dies überleben, gibt es noch eine Möglichkeit. Man kann einen Untoden nur zurück schicken, wenn man ihn den Kopf abschlägt.“, sagte er siegessicher. Auf die eine oder andere Art würde er seine Rache bekommen und dieser Mann würde dafür bezahlen. Sindbad sah ein, dass er keine Wahl hatte. Es sah so aus, als würde er bald sterben und er konnte nichts dagegen tun.
Maeve und die Anderen sahen wie der Mann, der sich James nannte, seine Hand mit dem Holzpflock hob. Für sie stand fest, was er vorhatte. Maeve konnte es nicht zu lassen und wollte gerade eingreifen, aber Doubar hielt sie erneut zurück. „Rongar.“, sagte er nur und der Moor verstand sofort. Er griff unter seinen Umhang und holte seinen Bumerang heraus, warf ihn auf James. Doubar sah in Maeve’s Augen die Enttäuschung das sie es nicht erledigen konnte. „Kleine, zeig deinem Feind nie all deine Fähigkeiten, vielleicht ist deine Magie uns noch von Nutzen.“, tröstete er sie und drückte sie an sich. Maeve war zu weinen zu mute. Aber sie musste stark sein. Stark für ihren Kapitän … stark für den Mann den sie von ganzen Herzen liebte.
James wurde von Rongar getroffen und fiel nach vorn, leider landete er genau auf Sindbad. Doubar und seine Freunde wollten sofort zu ihm laufen, als ein weiterer Reiter auf der Lichtung erschien.
Die Freunde blieben wie angewurzelt stehen. Sie wussten nicht was sie tun sollten, sie wollten Sindbad nicht noch mehr schaden.
Der Reiter sah sich im Lager um. Dann ritt er Richtung Wagen, wo er veranlasste, das man James von Sindbad runter zog. Als Nächstes betrat er den Wagen, kniete sich neben Sindbad nieder. James war zwischenzeitlich wieder wach und genauso wütend. „Herr, er ist ein Anhänger der Herrin Lydia. Ich weiß es. Ich kann es beweisen. Bitte lasst es mich tun.“, bat er seinen Herrn. „Was hattest du vor, James? Wolltest du ihn erst umbringen, um es zu beweisen?“, wurde James gefragt. Der Angesprochene sah sich den Mann auf den Wagen genauer an. Er war wach und so blickte er ihm erst einmal in die Augen. Sie waren klar und strahlend blau. Sein Herz schlug und Blut lief noch immer aus der Wunde, welche ihm James mit dem Pflock beigebracht hatte. Zuerst warf er den Pflock aus den Wagen, dann drückte er ein Tuch auf die Wunde in der Schulter. Als Nächstes sah er sich den Mund von Sindbad genauer gesagt seine Zähne an. Keine Fangzähne … also hatte er sich nicht oder noch nicht verwandelt. Dann winkte er seinen Männern, damit sie ihm die anderen Gefangenen rüber brachten. Die Freunde warteten bereits ungeduldig darauf zu erfahren, was mit ihrem Kapitän geschehen war. Maeve konnte kaum ihre Ungeduld zügeln und so rannte sie fast zu dem Wagen … zu Sindbad. Firouz kletterte sofort zu Sindbad hinauf, um sich die Wunde anzusehen und zu verbinden. Der Mann war der Lord eines Gutes in der Nähe und bot an, ihnen eine Unterkunft bis ihr Kapitän wieder bei Kräften war. Die Freunde waren ihm dankbar.
Der Lord tat es aber nicht ohne Hintergrund. Er wollte die hübsche Rothaarige für sich gewinnen, auch wenn das hieß, das er sich um die Männern kümmern musste. Vorerst.
Am Herrenhaus befahl er seinen Dienern zugleich, den Kapitän rauf zu bringen. Maeve dankte ihm dafür, dann folgte sie ihren Schiffskameraden. So geschah es das man Sindbad in ein Bett legte und seine Wunden versorgte.
In dem Augenblick wo sie verschwunden waren, erschien ein böses Lächeln auf dem Gesicht des Lords. Er winkte den Hauptmann seiner Wache zu sich. „Sorge dafür, das keiner das Anwesen verlässt. Achte besonders auf die Frau. Sie wird bald deine Herrin sein.“ Der Hauptmann nickte und ging zurück auf seinen Posten. Der Lord betrat sein Haus, um sich seinen Gästen zu widmen.
Als er das Gemach betrat, in dem man Sindbad gebracht hatte, erblickte er Maeve an der Seite des Mannes. Sie hielt seine Hand. *Also das ist interessant. Er scheint ihr viel zu bedeuten.*, dachte er sich und wusste das es ihn dabei helfen würde sie für sich zu gewinnen. „Wie geht es euren Kapitän?“, fragte er. „Er schläft, ich muss euch für eure Gastfreundlichkeit danken.“, begann Doubar, „Leider wissen wir noch nicht wem wir dafür danken können.“ „Entschuldigt das ich mich noch nicht vorgestellt habe. Ich bin Lord Orloff und mir gehört alles was ihr bis zum Horizont seht. Na ja, ich muss euch danken, sollte es der Wahrheit entsprechen, das ihr die Insel von Lydia befreit habt, dann gehört mir alles auf dieser Insel.“
Maeve hatte ein eigenartiges Gefühl. Dieser Kerl gefiel ihr nicht, aber im Augenblick brauchte Sindbad Hilfe und so hatten sie keine Wahl.
„Lord Orloff, danke für eure Hilfe. Ich möchte euch gern genauso entgegen kommen. Mein Name ist Doubar, ich bin der erste Mann der Nomad unseres Schiffs. Das sind Firouz unser Arzt und Erfinder, Rongar, Maeve und das dort ist unser Kapitän Sindbad.“, stellte Doubar alle vor. „Ihr meint der Sindbad … Sindbad der große Seefahrer und seine heldenhafte Mannschaft. Euer Ruf eilt euch voraus. Es ist mir eine Ehre euch in meinem Haus begrüßen zu können.“
wird fortgesetzt ...
Tag der Veröffentlichung: 28.10.2010
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