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Akt0000 - Prolog

Was wäre, wenn alles, was wir wissen, nur durch eine mit Kreide an eine Betonwand gezeichnete Tür von einer Welt voller Magie, Fabelwesen und unglaublicher Abenteuer getrennt wäre?

 

Was wäre, wenn eine Person die Macht hätte diese Tür zu öffnen?

 

Was wäre, wenn diese Person momentan vor dieser Tür stehen würde?

 

Was wäre, wenn diese Person ein 14-jähriges Mädchen wäre?

 

Würdest du ihr glauben?

 

 

Akt0001 - Beginn

An einem anderen Ort, fern von allem, was wir kennen existiert ein Jahrhunderte-altes Königreich. Das Königreich Gironda.

 

Regiert von dem gutmütigen König Frenco von Gironda, seiner hübschen, aber ebenso hinterlistigen Frau Dargena von Gironda und den gemeinsamen Kindern.

 

Viele Jahre war es friedlich im Königreich - mit den Nachbarn gab es diverse Nicht-Angriffspakte, Bündnisse und Handelsabkommen. Doch nun schien etwas im Argen zu sein. Dunkle Wolken zogen auf und das Königreich versank im Chaos. Das Verderben brach über Nacht herein. Maskierte Angreifer massakrierten alles. Jeden Bediensteten, jeden Besucher, der sich zu jener Zeit im Herrschaftssitz befand. Alles und jeder war tot. Nur die Königsfamilie saß im Thronraum und musste dem Treiben vor den befestigten Türen hilflos zuhören. 

 

“Diese Schreie... können diese Schreie nicht aufhören?”, winselnd hockte die junge Prinzessin neben dem Thron ihres Vaters. Ihr Bruder versuchte sie zu beruhigen.

 

“Die Wachleute sind bestimmt bald da... Mach dir keine Sorgen.”

 

Auch der König war der Verzweiflung nah. Sein faltiges Gesicht lag in seinen Händen. Man hörte ihn leise weinen.

 

Lady Dargena, die Frau des Königs, stand derweil am einzigen Fenster des Thronsaals und versuchte es zu öffnen. 

 

“Endlich!”, seufzte sie. Das Fenster stand einen Spalt offen.

 

“Kinder, ihr müsst sofort hier raus.”

 

“Aber, Mutter...”, versuchte der Prinz seiner Mutter zu widersprechen.

 

“Keine Widerrede. Ihr tut, was eure Mutter euch sagt!”, nun hatte sich auch der König wieder aufgerichtet. Er schaute seinem Sohn in die Augen. “Ihr seid die letzte Hoffnung. Holt Hilfe und kehrt so schnell wie möglich zurück.”

 

“Ist es nicht etwas riskant, die Zukunft dieses Landes von zwei Kindern abhängig zu machen?”

 

“Ich vertraue dir... euch!”

 

Der Prinz nickte und half seiner Schwester auf die Beine. 

 

“Schwesterherz... wir werden jetzt fliehen und Hilfe holen.” Der Prinz sprach sanft und leise mit seiner Schwester. Diese nickte - sie schien jedoch geistig nicht anwesend zu sein. 

 

Bewaffnet mit nicht mehr als einem Dolch kletterten die beiden Königskinder aus dem Fenster und hangelten sich an der Mauer hinab in den Garten. Der Vater beobachtete sie, bis sie aus seinem Blickfeld entschwunden waren.

 

Lady Dargena stand hinter ihm - ihr wohl widerwärtigstes Grinsen aufgesetzt.

 

“Sie werden es nicht schaffen, Frenco.”

 

“Wie meinst du da-” 

 

Stille.

 

Dann quoll Blut aus dem Mund des Königs. 

 

“Oh nein, was habt ihr, Majestät?”, lachte die Königin. In der Hand hielt sie ein goldenes Schwert, welches sich in den Rücken ihres Mannes gebohrt hatte.

 

“D.. du.... wie.... konntest...”, röchelte König Frenco.

 

“Wie... konnte ich nur was? Dich ermorden oder unsere geliebten Kinder in den sicheren Tod schicken?”

 

Sie wartete vergebens auf eine Antwort - das Leben war bereits aus dem König gewichen. Da öffneten sich die Flügeltüren des Thronsaals. Die Angreifer blieben sofort stehen, als sie den König am Boden liegen sahen.

 

“Die Blagen sind draußen im Garten. Lasst sie nicht entkommen.”

 

 

Mit einem kollektiven “Jawohl” stürmten die Angreifer nach draußen.

 

“Und somit endet das Königreich Gironda...” 

 

Lachend zog Lady Dargena das goldene Schwert aus dem Rücken ihres verblichenen Ehemanns.

 

“... und es beginnt die Zeit des Chaos.”

 

 

“Wir müssen schnell hier weg... und Hilfe holen.”

 

Der Prinz - er hatte inzwischen seine Schwester Huckepack genommen - hastete durch den Vorgarten in Richtung Haupttor. Sie waren die letzten Minuten bereits verfolgt worden. Es waren mehr Feinde, als sie dachten. Und von ihren Leuten schien niemand mehr übrig zu sein.

 

Da war es - das Tor, das in die vermeintliche Freiheit führte. Es stand sogar offen.

 

Jedoch wurde die Pforte bewacht. Zwei maskierte Männer mit Hellebarden sicherten den einzigen Ein- und Ausgang zum Schloss. 

 

“Verdammt... was machen wir jetzt?”

 

Als ob jemand auf diese Frage gewartet hätte, sausten zwei Pfeile auf das Haupttor zu und brachten die beiden Wachen zu Fall.

 

“Was?” Ungläubig schaute der Prinz in die Richtung, aus der die Pfeile zu kommen schienen. Dort oben, auf dem Dach eines Turms stand die Retterin der beiden Königskinder. Gekleidet in die Rüstung der königlichen Garde. Ihre dunklen Haare wehten im Wind, ihr Bogen war nach unten gesunken.

 

“Großmeisterin Aquila.”

 

Sie streckte ihren rechten Arm aus und deutete den beiden Kindern, durch das Tor zu gehen. Das ließ sich der Prinz nicht zwei mal sagen. Durch die Schatten lief er - mit seiner Schwester auf dem Rücken - nach draußen. Als er sich zwischendurch umdrehte, war die Großmeisterin der königlichen Garde vom Turm verschwunden. Aber er machte sich keine Sorgen - würde es hart auf hart kommen, würde diese Frau eine ganze Armee blutrünstiger Dämonen besiegen können - da war er sich sicher.

 

Während er durch die Gassen der Stadt schlich, fiel ihm auf, dass es merkwürdig ruhig war. Keine Menschenseele war zu sehen, geschweige denn zu hören. Es schien fast so, als wäre die komplette Stadt ausgestorben. Umso besser: wenn niemand hier war, konnte auch kein Feind hinter der nächsten Ecke lauern. So schafften sie es nach einiger Zeit aus der Stadt herauszukommen und befanden sich nun auf den weiten Feldern der Vorstadt. In einer kleinen verlassenen Hütte fanden sie Unterschlupf. Die beiden kannten diese Hütte - sie hatten hier oft ohne das Wissen ihrer Eltern gespielt.

 

“Was machen wir nun... wo kriegen wir Hilfe her?”

 

Die Prinzessin war inzwischen wieder bei Sinnen.

 

“Und was ist mit Mutter und Vater? Ich hoffe es geht ihnen gut...”

 

“Keine Sorge...”, versuchte Ihr Bruder Sie zu beschwichtigen. “Ihnen geht es sicherlich gut. Aber zu deiner Frage wo wir Hilfe kriegen sollten... Ich weiß es nicht. Die ganze Stadt schien wie ausgestorben... Und ich weiß nicht, ob wir es ohne Hilfe in ein anderes Königreich schaffen.”

 

Von draußen waren Schritte zu hören. Die beiden Kinder verstummten. 

 

Die Tür knarrte und die beiden Jünglinge hielten sich gegenseitig fest. Waren sie erwischt worden? Eine Person betrat den Raum.

 

Erleichtert atmeten die beiden auf 

 

“Großmeisterin Aquila.” Die Prinzessin stürzte sich auf die junge Frau.

 

“Prinzessin... geht es euch gut?”

 

Das Mädchen nickte.

 

“Ja, mir geht’s auch gut. Danke der Nachfrage.”, setzte der junge Prinz zynisch nach.

 

“Ich hatte nichts anderes erwartet.”, lächelte Aquila. “Wir müssen uns beeilen. Diese Hunde sind hinter mir her und es wird nicht ewig dauern, bis sie hier sind.”

 

“Und wie stellt ihr euch das vor? Hier ist nur diese einzige Tür und wir haben nicht als einen Dolch und euren Bogen zur Verteidigung.” Der Prinz ballte seine Fäuste zusammen.

 

“Nicht einfacher als das.” Aquila kramte aus einer Tasche ein Stück Kreide hervor und zeichnete eine Tür an die einzige massive Wand der Hütte. Die beiden Kinder schauten sie fragend an.

 

“So... was wäre, wenn ich euch sagen würde, dass hinter dieser Tür eine andere Welt auf uns wartet?”

 

“Ich würde sagen... ihr seid verrückt.” Der Prinz war nicht sonderlich angetan von Magie - auch wenn sie ihn tagtäglich umgab.

 

“Na, dann nennt mich verrückt, junger Prinz... aber ihr seid es dann ebenso.”

 

Mit diesen Worten zeichnete sie eine Klinke an die Tür und strich über sie. Aus den Strichen wurde ein gleißend helles Licht und die Tür öffnete sich.

 

“Bei Türen ohne Nummer ist es immer unglaublich spannend, wo man in der anderen Welt herauskommt.”, lachte sie. “Aber keine Sorge - wir werden schon nicht in einen Abgrund stürzen.” Sie machte eine kurze Pause, und nahm die Kinder an die Hand. “Das ist mir bisher nur ein mal passiert!”

 

Mit diesen Worten - begleitet von den Angstschreien der Königskinder - sprangen die Drei durch die Tür in eine andere Welt.



Akt0002 - Zwischen den Welten


Als sie die Augen wieder aufmachten, waren Aquila und die beiden Königskinder in einer für sie abstrakten Welt. Sie befanden sich in einer Gasse, am Ende dieser Gasse befand sich eine gut befahrene Straße. Aquila kannte dieses Bild bereits, jedoch beschlich Sie immer wieder ein schlechtes Gefühl, wenn sie in dieser Welt war. Es war nicht ausgeglichen und die Magie war von der Welt verschwunden.

Ein sehr lebensfeindlicher Raum, wie sie fand.

“W... wo sind wir hier?”, stammelte der Prinz.

Die Prinzessin klammerte sich an ihn und versteckte sich hinter ihm.

“Gute Frage... moment.” Aquila holte ein Gerät aus ihrer Tasche. Es war aus einem komischen Stoff - uns bekannt als Kunststoff - und Metall gefertigt. “Das ist ein GPS-Ortungs-Gerät.”

Die Pupillen der Kinder schienen sich zu Fragezeichen zu entwickeln.

“Damit kann ich herausfinden, wo wir sind. Wenn wir Glück haben, sind wir in der Nähe einer meiner Türen.” Sie schaltete das Gerät ein. Es piepte kurz, dann erschien eine kleine Landkarte darauf. Ein Punkt schien ihre Lage zu markieren. Aquila drückte einen Knopf an dem Gerät und der Kartenausschnitt vergrößerte sich und es wurden mehrere bunte Punkte sichtbar.

“Wunderbar. Schaut, hier der grüne Punkt. Das ist eine meiner Türen. Und der Code dieser Tür ist...”, sie tippte auf den Punkt und es erschien ein kleines Feld neben dem Punkt “...A4259. Diese Tür sollte uns direkt nach Garronmoore führen.”

Die beiden Jünglinge standen mit weit geöffneten Mündern da und starrten sie an.

“Garronmoore... wie in der Royal Republic of Garronmoore?” Des Prinzen Augen wurden größer.

“Genau das Garronmoore.”

“Die haben eine riesige Armee! Die werden uns mit Sicherheit helfen!”, rief die Prinzessin voller Freude.

Aquila schaute bedrückt zur Seite.

“Was ist denn, Großmeisterin?” Der Prinz hatte die Blicke der Großmeisterin bemerkt.

“Nichts... nur... bin ich mir nicht sicher, ob sie uns helfen würden. Gironda und Garronmoore haben nur einen Nicht-Angriffspakt miteinander geschlossen. Das sieht nicht vor, dass Garronmoore zur Verteidigung der Ländereien von Gironda eintritt.”

Nun wich auch die Fröhlichkeit wieder.

“Nichtsdestotrotz - ich habe einige Türen in Garronmoore die uns zu Freunden von

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Simply Nacht / Alexander Hedenkamp
Bildmaterialien: Simply Nacht / Alexander Hedenkamp
Cover: Simply Nacht / Alexander Hedenkamp
Tag der Veröffentlichung: 03.02.2013
ISBN: 978-3-7487-1092-9

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich möchte mich an dieser Stelle herzlichst bei dem Team von BookRix bedanken, dass es diese tolle Plattform gibt. Und natürlich bedanke ich mich bei allen, die dieses Buch lesen werden oder gelesen haben.

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