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Es begann gleich, als ich die Augen aufschlug. Der Beginn eines jungen Tages, der allererste Gedanke. Die große Lust nach einem starken Kaffee.

Während ich so da saß und genüsslich an meiner Tasse nippte, sich langsam die Gedanken aufrollten, die sich mit meiner Tagesplanung beschäftigten, und mich gleich wieder in einen leichten Stresszustand versetzten, ich sie mit einem "Hallo!" begrüßte und mit: "Da seid ihr ja schon wieder."

"Könnt ihr mich nicht einmal in Ruhe meinen Tag beginnen lassen? Ich mache eh, was ich will. Aber nein, ihr versucht es immer wieder, mich auf Abwege zu bringen, ihr seid wirklich schlimm, lasst mir mal mein gutes Gefühl, zerstört es nicht immer wieder!", rief ich empört. "Am besten wird es sein, euch wegzuschicken, so dass ich mich den besseren Dingen widmen kann."


"Komm endlich wieder runter", sprach eine Stimme, "Du schaffst das ja eh nicht."
"Hör nicht darauf, so eine Überdosis dieser unbequemen Brüder ist viel zu gefährlich."
"Stimmt", dachte ich, "aber schließlich sind es meine Nachbarn. Doch eigentlich könnte ich mir auch netteren Besuch einladen."
"Ja, das ist eine gute Idee", flüsterte eine Stimme. "Es gibt genug Dinge, die dein Interesse verdienen", sagte die Ermutigung.
"Alles Quatsch", mischte sich der Zweifel ein. Die Wut gesellte sich auch noch dazu und ballte dabei noch die Fäuste. Der Trotz musste auch noch seinen Senf dazugeben.
"Lass dich nicht beeindrucken von solchen Negativ-Denkern", meinte der Mut.
"Du kannst alles, was du willst. Du kannst jedes Abenteuer bestehen", sagte Madame Positiv.

"Ja, ja!!", meinte die Ironie.
"Mein liebster Gast, die Zufriedenheit, macht sich mal wieder rar", dachte ich. "Und wo bleibt der Spaß?", fragte ich.
"Das geht nicht!", meinte der Stress.
"Wieso geht das nicht?", fragte ich wütend.
"Du darfst nicht trödeln, mach 'was Vernünftiges", erwiderte die Zeit.

"Ja, stimmt", meldete sich jetzt auch noch das Gewissen an.
"Nein, lass dich nicht verschaukeln von diesen Dummschwätzern", tröstete mich das Gefühl. "Du darfst machen, was du willst, du hast deine freie Entscheidung."
"Stimmt, du bist gut genug und hast das Beste verdient", meinte der Trost.

"Jetzt habt ihr es gleich geschafft, mich lustlos und traurig zu machen", sagte ich weinerlich.
"Das war unsere Absicht", witzelte die Depression.
"Komm wieder hoch, freu dich über den schönen Tag", meinte die Freude.

"Ja, du hast recht, ich trinke jetzt in Ruhe meinen Kaffee, dann werde ich gut gelaunt meinen Tag beginnen", sagte ich mit trotziger Stimme. "Das wäre es dann für heute. Ihr braucht mich gar nicht mehr so schnell zu besuchen!"

"Das ist gut, gut so", lächelte der Humor, "think positive!"


copyright by Monika Schüler

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Tag der Veröffentlichung: 12.05.2011

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