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Prolog



Es war laut. Überall um mich herum buntes Licht.
"Willst du noch etwas Saft?",fragt mich eine Stimme die mir vage bekannt vorkommt.
Ich nickte, obwohl ich wusste, dass es keineswegs nur Saft in den weißen Plastikbechern war.
Aber ich wollte einfach vergessen.
Den Streit.
Den Streit mit ihm.
Und was sollte da besser helfen als Alkohol?
Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust gehabt auf diese verdammte Party von Chris zu gehen.
Doch Alexa schleifte sich einfach mit sich.
Ich nahm den Becher mit der orangenen Flüssigkeit von dem Typen, den ich nur noch verschwommen sah entgegen und kippte ihn hastig hinunter.
Danach nichts mehr.
Überhaupt nichts.font>

1. Kapitel


Mein Handy vibriert.
Eine Sms von Moritz. "Heute, 16:oo Uhr bei mir. Reden!"
Alexa beugt sich über meine Schulter, um mitzulesen.
"Na, was hast du wieder verbrochen?", sagt sie und grinst mich dabei spöttisch an.
"Keine Ahnung.", seufze ich "Aber er ist schon seit Sonntag so seltsam zu mir.".
"Mhm", macht Alexa blos und lässt ein Buch, welches sie in der Bibliothek ausgeliehen hat in ihre Tasche gleiten 'Foltermethoden vom Mittelalter bis heute.'
"Wofür brauchst du das denn?", frage ich sie stirnrunzelnd.
"Ach ääh.. ich fand... ich fand das Thema so interessant!", sagt sie stotternd.
Ich nicke, doch ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mir etwas verheimlicht.
Alexa interessierte sich noch nie für solche Themen.
"Mir doch egal, was früher passiert ist. Für mich ist das Jetzt wichtig!", hatte sie einmal zu unserem Geschichtslehrer gesagt, was ihr 2 Stunden nachsitzen einbrachte.
Mein Blick fliegt zur Uhr, die über der Klassenzimmertür hängt.
Noch Fünfzehn Minuten denke ich erleichtert, und wende mich wieder meinem Mathearbeitsblatt zu.
Es ist Dank Alexa zumindest halb ausgefüllt.
Mathe konnte ich noch nie, im Gegensatz zu Alexa, die Mathe schon immer problemlos beherrschte.
Ich fühle einen Blick in meinem Nacken und drehe mich um, um zu sehen wer mich beobachtet.
Es ist Fynn einer von Moritz' zahlreichen Freunden, und einer von Alexas Ex-Freunden.
Als er sieht, dass ich ihn beim Starren erwischt habe, grinst er dreckig.
Ich sehe angewiedert wieder weg, spüre jedoch auch den Rest der Stunde seinen Blick.
Als die Klingel ertönt und alle anfangen hastig ihre Sachen zusammen zu packen, sagt Herr Neumann mit seiner schmierigen Stimme: "Bevor Sie den Raum verlassen, holen Sie bitte ihre Klassenarbeiten vorne ab.
Alle stürmen sofort nach vorne, um so schnell wie möglich ins Wochenende zu kommen.
Ich habe wie es nicht anders zu erwarten war eine Fünf, und Alexa eine Eins.
Als ich mit ihr nach draußen komme, lässt Fynn es sich nicht nehmen mir an den Arsch zu packen.
"Wie konntest du nur mit so einem Vollspasten zusammen sein?", frage ich Alexa wütend.
Doch die lächelt nur und sagt: "Find dich damit ab Süße. Er sieht doch total niedlich aus."
Ich schnaube, lasse das Thema aber auf sich beruhen.

"Du ich muss los", sagt Alexa plötzlich zu mir. "Hab noch was wichtiges vor."
"Was denn?", will ich noch sagen, doch Alexa ist schon verschwunden.
Ich seufze und mache mich schließlich allein auf den Weg nach Hause.
Meine Eltern und meine Schwester scheinen noch nicht da zu sein, also gehe ich in die Küche um mir einen Apfel zu genehmigen.
Dann setze ich mich eine Weile vor den Fernseher, bis mir um 15:30 Uhr einfällt, dass ich ja noch zu Moritz muss.
Also schnappe ich mir meine Tasche und mache mich auf den Weg.

...

5 Minuten vor Vier stehe ich vor Moritz' Haus und klingele.
Ein schlecht gelaunter Moritz in Boxershort steht mir gegenüber
Ich beuge mich vor, um ihn zu küssen, doch er weicht mir aus.
"Du bist zu früh!", brummt er.
"Darf ich jetzt reinkommen, oder nicht?", sage ich mit leichter Enttäuschung in der Stimme.
"Komm rein!", schnautzt er.
"Is ja gut", antworte ich und folge ihm in sein Wohnzimmer.
"Setz dich.", sagt er und weist auf seine Couch.
"Ich steh aber lieber."
"SETZ DICH VERDAMMT NOCHMAL HIN!", schreit er mit puterotem Gesicht.
Verwirrt setze ich mich hin und schaue ihm in das von braunen Locken umrahmte Gesicht und bin kurz davor mich erneut in ihn zu verlieben.
Ich entdecke in deinen Augen Tränen, doch ich versuche sie zu ignorieren, da ich weiß, dass seine Wut wegen Was-auch.immer größer ist.
"Was.", sagt er scharft "War das am Samstag?"
"Samstag?", frage ich. "War da nicht die Party von Chris?"
"Ja, genau die."
"Nun ja, habe ich vielleicht ein bisschen getrunken, oder so?"
"Ein bisschen ist gut. Stell dich hin!"
Weil ich keine Lust auf noch einen Wutausbruch habe, stelle ich mich gehorsam hin.
"Jetzt zieh dein Oberteil aus!", befiehlt Moritz.
"Was?", frage ich und lache leicht unsicher.
"Hast mich schon verstanden.
...

"Warum?", frage ich zittrig.
"Machs einfach!", sagt Moritz wütend.
"Nein. Ich will das nicht!"
Er zieht eine Augenbraue hoch.
"Na dann eben anders.", sagt er und grinst böse.
Ich höre, wie von hinten langsam jemand an mich her an geht. Ich will mich gerade umdrehen, als ich einen festen Schlag auf meinen Hinterkopf spüre und merke nur noch wie ich zu Boden falle.

...

Als ich wieder zu mir komme, hänge ich Arme und Beine gefesselt an einer Wand, komplett nackt.
Ich rieche getrocknetes Blut. Stammt das etwa von mir?
In einer Ecke auf der anderen Seite des Raumes, entdecke ich Moritz und ein paar andere Typen, die ich von hier hinten jedoch nicht erkennen kann.
Der Raum ist kahl bis auf eine graue Couch ein Bett und einen riesengroßen Tisch, an den ein Mädchen in meinem Alter mit roten Haaren festgekettet liegt.
Sie starrt mich mit großen grünen Augen an. Sie hat tiefe Ränder unter den Augen und sieht aus, als hätte sie ziemlich lange geweint.
Moritz und die Typen reden irgendwas, aber ich kann nicht verstehen was.
Einer der Typen dreht sich zu mir um und bemerkt, dass ich wach bin.
Er scheint irgendwas zu sagen, dennseine Lippen bewegen sich, sein Mund verzieht sich zu einem dreckigen Grinsen.
Dieses Grinsen kenne ich doch, oder nicht?
Moritz dreht sich um.
Ich frage mich warum ich nicht schreie, mich überhaupt nicht rühre.
Moritz steht auf und geht mit großen Schritten durch den Raum auf mich zu.
Ich bemerke, dass er inzwischen eine Jeans und ein T-Shirt trägt.
"Na du kleine Bitch, gut geschlafen?",
"Wunderbar. Kannst mich wieder losbinden.", antworte ich möglichst ruhig.
"Ich glaube, du verstehst das alles hier nicht wirklich, was?", sagt er leise.
"Mag sein, aber ich muss los. Bin noch mit Alexa verabredet.", sage ich mit fester Stimme.
"Nein. Bist du nicht.", er grinst.
"Wie, bin ich nicht?", frage ich verwirrt.
"Ich hab ihr abgesagt. Und sie hat sowieso nicht mit dir gerechnet.", sagt er und zieht mein Handy aus seiner Hosentasche.
"Ich glaube das Teil brauchst du sowieso nicht mehr.", er grinst und wirft das Handy aus dem offenem Fenster.
"Hey!", schreie ich.
Ich höre Gekicher von der Couch.
"Was soll das, Moritz?"
"Was das soll?", säuselt er."Nun. Du kannst es nennen wie du willst. Vielleicht ist es Rache. Vielleicht ist es Liebe. Vielleicht ist es auch einfach nur Hass!"
das letzte Wort spricht er mit solch einer Wut in der Stimme, dass ich zusammenzucke.
Langsam verstehe ich, dass das hier kein Spaß sein soll.
Ich blicke wieder zu dem Mädchen, dass an den Tisch gekettet ist.
"Wer ist das?", frage ich. "Was macht sie hier?"
"Ach, ich hab euch noch gar nicht vorgestellt.", sagt er laut. "Mia", er blickt mir in die Augen "das ist Charlotte.", er zeigt zu dem Mädchen "sie ist jetzt einen Monat hier.".
Mein Mund klappt auf:"Wieso?"
"Das.. kannst du sie später vielleicht selber fragen.", antwortet er.
"Und jetzt, zu dir. Ist dir inzwischen eingefallen, wieso du hier bist?"
Ich schüttel den Kopf "Nö. Ich wurde beim Nachdenken, komischer Weise plötzlich ohnmächtig. ", sage ich sarkastisch.
"Tja, vielleicht kommst du ja noch von alleine drauf. Marcel!", ruft er.
Marcel? frage ich mich im Stillen. Den Namen kenne ich doch.
Einer der Typen steht auf, sein Gesicht kann ich nicht erkennen, da eine Kapuze es umhüllt, aber den Gang kenne ich irgendwo her.
In der Hand hält er einen länglichen Gegenstand.
Es ist eine Peitsche.

FORTSETZUNG FOLGT!

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FORTSETZUNG FOLGT!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.10.2012

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