Das Buch
Patrick sah aus dem Fenster. Dichte Nebelschwaden machten sich im Garten breit. Schon seit Tagen hatte er das Haus nicht mehr verlassen, er litt an einer starken Erkältung und war schwach und müde.
Er überlegte ..., sollte er nach draußen gehen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte, oder war ihm doch eher danach, daheimzubleiben?
»Nein-, ich muss heute an die frische Luft«, ermahnte er sich selbst. Zuerst wollte er aber noch seinen frisch aufgebrühten Tee genießen. Er ging zurück zum Sofa, setzte sich und schenkte sich eine Tasse ein. Langsam trank er ihn, Schluck für Schluck ...
Patrick trat vor die Haustüre, da blies ihm ein Stoß feuchtkalte Luft unsanft mitten ins Gesicht.
Er stellte den Kragen hoch und zog die Mütze etwas tiefer. Mit den Händen in den Taschen verließ er seinen Garten. Er bewegte sich schwerfällig zu einem nahegelegenen Park. Der Kies knirschte bei jedem seiner Schritte und Patrick ging eine ganze Weile, in Gedanken versunken den Weg entlang.
Während er so lief, vernahm er plötzlich neben sich das Geräusch anderer Schritte.
»Hallo junger Mann, könnten Sie einmal kurz stehen bleiben, denn ich möchte Sie etwas fragen?«, hörte er neben sich eine gebrechliche Männerstimme sagen. Er hielt an und sah zu seiner Rechten eine dick eingemummte Gestalt stehen. Er konnte kaum die Augen des Mannes erkennen und irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. Vorsichtshalber machte er einen größeren Schritt zur Seite, um einen gewissen Sicherheitsabstand zu bekommen.
»Was gibt’s?«, fragte er etwas unhöflich den Mann, der wieder einen Schritt auf ihn zu gemacht hatte.
»Schreibst du Geschichten?«, wollte dieser Vermummte nun wissen, dabei hielt er Patrick sogar am Ärmel fest.
»Warum fragst du?«
»Jetzt sag schon- und zier dich nicht so!«
Patrick sah das Funkeln in seinen Augen. Er löste sich aus seinem Griff und erklärte dem Mann in einem noch schärferen Ton, dass ihn das wohl nichts angehe.
»Warum bist du so unhöflich? Es ist doch nur eine harmlose Frage, du musst mir nicht gleich ein Geheimnis preisgeben.«
Jetzt schämte sich Patrick ein bisschen, dass er den Alten gleich so schroff angefahren hatte.
»Entschuldige, aber ich bin nicht so gut drauf! «
»Ist schon in Ordnung, an diesem grauen Novembertag ist das kein Wunder«, sagte dieser zu ihm und hielt ihm einen Füllfederhalter entgegen.
»Schau-, den schenke ich dir, damit du deine Geschichte zu Ende schreiben kannst. Es ist ein besonderer Füllfederhalter. Behandle ihn gut, dann wird er ewig seinen Dienst in deinen Händen verrichten.«
Als Patrick jedoch keine Anstalten machte, ihn an sich zu nehmen, steckte er ihn ihm einfach in die Jackentasche. Patrick griff sofort danach, um den Füllfederhalter wieder zurückzugeben. Er hielt ihn in seiner Hand und spürte, dass eine eigenartige Wärme von ihm ausging. Gerade wollte er ihn dem Mann wieder reichen, da sah er, dass dieser verschwunden war.
Er blickte suchend in den dichten Nebel, konnte den Alten aber so weit das Auge reichte, nicht mehr erspähen.
Nun fröstelte ihn leicht, ein bisschen unheimlich war die Begegnung ja schon gewesen. Er besah sich den Füller genauer und fand, dass dieser schön und wertvoll aussah.
»Warum nicht«, sagte er laut zu sich selbst und steckte ihn wieder ein.
Er wusste nicht, wie lange er schon unterwegs war, aber langsam stieg ihm die Kälte in die Glieder, also machte er sich auf den Weg nach Hause.
Er freute sich auf die warme Stube. Daheim angekommen entledigte sich Patrick seiner Jacke. Er nahm den Füllfederhalter heraus und sah ihn nochmals lange an. Patrick fand, dass etwas Eigenartiges von ihm ausging. Er verspürte die lang vermisste Lust, an seinem Buch weiter zu schreiben. Zuerst wollte er aber eine Tasse heißen Tee trinken, um sich von innen aufzuwärmen.
Er setzte sich auf das Sofa und trank langsam und genüsslich seinen Tee …
Mit einem Mal hatte er viele Ideen, wie er an seinem Buch weiter schreiben könnte, das er vor einigen Monaten begonnen hatte. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und begann zu schreiben.
Patrick versank dabei in seiner Gruselgeschichte ...
... Die Tür öffnete sich knarrend und ein Hauch von eiskaltem Wind wehte durch diesen Spalt. Unbehagen machte sich im Körper von Jonas breit. Er hörte leise Schritte hinter sich, Angst stieg in ihm hoch.
Jeder Muskel in seinem Nacken verhärtete sich, er hätte am liebsten vor Angst aufgeschrien, die Spannung in ihm war groß. Ganz langsam drehte er den Kopf etwas zu Seite, aber er konnte nichts erkennen. Jetzt drehte er den Kopf ruckartig weiter nach hinten und bekam gerade noch mit, wie die Türe leise zuschnappte ...
Patrick legte den Füller zurück auf den Schreibtisch. Hatte er nicht soeben die Tür hinter sich gehört? Bei diesen Gedanken bekam er eine leichte Gänsehaut.
Nachdenklich blickte er zur geschlossenen Tür und erhob sich. Bei dieser Gelegenheit fiel ihm auf, dass das Feuer im Kamin ausgegangen war.
»Kein Wunder, dass mir kalt ist, wie konnte ich das Feuer auch ausgehen lassen?«, sprach er zu sich selbst und schüttelte dabei den Kopf. Er legte Papier und ein Häufchen Holzspäne in den Kamin und zündete es an, anschließend schob er ein Holzscheit in das auflodernde Feuer. Das Feuer im Kamin knisterte und gab sogleich angenehme Wärme von sich.
Patrick wärmte sich die Hände und ging zurück zum Schreibtisch.
Er setzte sich auf den Stuhl und nahm den Füller wieder in die Hand. Es ist schon komisch, wie lebhaft die Gedanken sein können, dachte er. Zunächst saß er nur da und starrte ins Leere, weil ihm nichts einfiel. Er nahm den Füllfederhalter in die Hand und drehte ihn in zwischen seinen Fingern wie einen Kreisel. Schon nach kurzer Zeit hatte er seine erste Idee und fing wieder zu schreiben an. Es dauerte nicht lang, bis Patrick wieder vollkommen in seiner Geschichte versank ...
... Jonas wusste nicht, in welcher Gefahr er sich befand. Er ging zur Türe, um nachzusehen. Sie war verschlossen, also hatte er sich das Zuschnappen eben nur eingebildet. Beruhigt ging er zum Tisch zurück und schenkte sich eine Tasse heißen Tee ein. Jonas griff nach der Tasse, um sich den Tee schmecken zu lassen. Da hörte er ganz leise das Rascheln von Stoff in seiner Nähe. Er drehte den Kopf in die Richtung, aus der dieses Geräusch kam.
Jonas erschrak zu Tode, als er bemerkte, dass die Kerze, die am Fenster stand– plötzlich brannte ...!
Patrick unterbrach sein Schreiben und horchte in die Stille hinein. Irgendwie war ihm, als hätte er selbst das Rascheln eines Stoffes gehört. Er stand auf, um nach dem Feuer im Kamin zu sehen- und erstarrte zur Salzsäule vor Schreck! Die Kerze auf dem Kaminsims brannte, sollte er sie vorhin etwa angezündet haben?
»Fang jetzt bloß nicht zu spinnen an, sonst kannst du gleich mit dem Schreiben aufhören!«, sprach er laut.
Er legte ein dickes Holzscheit nach und ging zum Esstisch, um sich noch eine Tasse Tee einzuschenken. Er trank einen Schluck und spürte den heißen Tee die Kehle hinunter laufen.
Dabei sah er zum Schreibtisch, und plötzlich kam in ihm wieder das Verlangen des Schreibens hoch und neue Ideen kamen in seinen Gedanken hoch.
Den letzten Schluck kippte er hinunter, um schnell weiterzuschreiben ...
... Jonas sprach sich selbst Mut zu und schimpfte sich einen Träumer. Er setzte sich wieder an den Tisch und nahm einen Keks, um seinen flauen Magen zu beruhigen.
Ganz in Gedanken versunken sah er zu der Kerze am Fenster.
Er fühlte sich plötzlich beobachtet und kniff die Augen zusammen. Stand da nicht jemand vor seinem Fenster? Der Schreck fuhr ihm in die Glieder, denn da stand wirklich jemand und sah herein! Er sprang auf und lief nach draußen ...
Patrick selbst hatte ebenfalls das komische Gefühl, als würde ihn jemand beobachten. Er blickte ganz vorsichtig zum Fenster, da durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Draußen stand wirklich jemand am Fenster und sah herein! Patrick konnte ihn nicht gut erkennen, denn das Fenster war leicht angelaufen. Also nahm er all seinen Mut zusammen und trat durch die Türe nach draußen, um den Fenstergucker zu erwischen. Als er näher kam- erkannte er, dass es der Alte war, der ihm den Füllfederhalter förmlich aufgezwungen hatte.
»Was suchst du hier, und wie kommst du hierher?«, schrie er ihn an und packte ihn grob am Arm.
»Warum bist du so unhöflich, ich wollte doch nur sehen, wie weit du mit deiner Geschichte bist.«
»Das geht dich gar nichts an, verschwinde! ... Halt, warte einen Moment, nimm deinen Federhalter wieder mit!«, schrie ihm Patrick noch hinterher und wollte den Füllfederhalter aus dem Haus holen.
»Tut mir leid, der ist für dich bestimmt!«, antwortete der Fremde und verließ den Garten.
Patrick war schon fast wieder an der Haustüre, als er einen Blick zu dem Mann zurückwarf. Wo war er denn hin? Er konnte ihn schon nicht mehr sehen.
»Wo bist du?«, rief Patrick, aber es kam keine Antwort.
Er lief durch den Garten, aber der Alte war nicht mehr zu sehen, er hatte sich offenbar in Luft aufgelöst.
Die Kälte zerrte an seinem Hemd, und Patrick ging wieder ins Haus.
Er stellte sich kurz zum Aufwärmen an den Kamin.
»Dann eben nicht. Dann behalte ich ihn eben«, murmelte er vor sich hin.
Als ihm warm genug war, setzte er sich wieder an den Schreibtisch, um an seiner Geschichte weiterzuschreiben. Er nahm den Füller in seine Hand und fing zu schreiben an. Er sah auf das Blatt und las, was dort geschrieben stand.
ICH BIN DEIN HERRSCHER!
Patrick warf den Federhalter weg, er konnte nicht glauben, was er sah. Er hatte diese fett geschriebenen Worte auf dem Blatt nicht geschrieben. Hatte sich der Füller in seiner Hand selbstständig gemacht? Er wollte doch etwas ganz anderes schreiben.
Nun war ihm klar, dass dieser Federhalter ein Teufelswerk war. Wütend warf er ihn in den Papierkorb und zerknüllte die Seite.
»Jetzt reicht es mir, ich werde gar nicht mehr weiter schreiben, dann wird es halt nur eine Kurzgeschichte!«
Er ging zum Tisch zurück, um sich wieder einen Tee einzuschenken. Dort setzte er sich hin und trank langsam seinen Tee. Mit jedem Schluck spürte er ein bisschen mehr Ruhe in sich einkehren. Er sah zum Schreibtisch, lag da nicht wieder der Federhalter auf seinem Roman?
Patrick stand hastig auf und eilte hinüber.
Ja, er lag wieder auf den Seiten, und auf der obersten stand in großer, fetter Schrift geschrieben:
ICH ALLEIN BESTIMME DAS ENDE!
Eiskalt lief es ihm den Rücken hinunter, er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Richtige Panik stieg in ihm hoch. Patrick zog sich warm an, er musste dringend raus aus dem Haus. Er brauchte jetzt unbedingt frische Luft, also ging er in den Park. Seine Gedanken waren wirr, er hörte seine Schritte im Kies und ging langsamen Schrittes vor sich hin.
Plötzlich wurde er hellhörig. Waren da nicht wieder Schritte neben ihm? Er drehte den Kopf zur Seite und sah eine Frau an ihm vorbeigehen, das Tuch fest in ihr Gesicht gezogen. Enttäuscht versenkte er seinen Blick wieder zum Boden. Er hatte gehofft, den Alten wiederzutreffen.
Als er eine ganze Weile gegangen war, spürte er die Kälte in seinen Körper kriechen. Er beschloss nach Hause zu gehen, denn es fing bereits zu dämmern an. Während er sich umdrehte, hörte er eine Stimme.
»Halt! Nicht so schnell, junger Mann.«
Vor ihm stand der Alte, er kam ihm aber längst nicht mehr so gebrechlich vor wie bei seinem ersten Treffen mit ihm.
»Auf dich habe ich gewartet! Was hat es mit dem Federhalter auf sich?«, sprudelte es aufgeregt aus Patrick heraus, und er hielt den Alten am Ärmel fest, damit er nicht wieder verschwinden konnte.
»Hast du die Geschichte schon fertig?«, fragte dieser im Gegenzug und löste sich aus Patricks Griff.
»Nein, wie kann ich! Ich werde von unheimlichen Kräften abgelenkt!«
Der Alte trat näher an ihn heran und blitzte ihn mit seinen schwarzen Augen an.
»Lass dich nicht ablenken, schau, dass du schnell zum Ende kommst, das rate ich dir!«
»Welche Macht steckt dahinter? Sag schon – ist es weiße Magie oder Teufelswerk?«, fragte Patrick den Alten.
»Wer weiß?«, entgegnete dieser vage, drehte sich um und lief weg. Patrick wollte ihm nach, doch da war er auch schon wieder verschwunden. Jetzt ging Patrick schnellen Schrittes heimwärts. Er wollte den Federhalter eilends vernichten.
Zuhause angekommen entledigte er sich hastig seiner warmen Kleidung. Patrick war sehr aufgeregt, sogar seine Hände waren feucht und zitterten leicht.
Er lief zum Schreibtisch, nahm den Füllfederhalter und warf ihn entschlossen in das Kaminfeuer. Nach kürzester Zeit verpuffte eine blaue Wolke aus dem Kamin.
Patrick erschrak für einen Moment, fühlte sich dann aber unendlich erleichtert. Er trank gemütlich seinen frisch aufgebrühten Tee und setzte sich dann gemächlich an den Schreibtisch, um seinen Roman beiseitezulegen.
Er traute seinen Augen nicht, als auf der aufgeschlagenen Seite geschrieben stand:
DIE RACHE KOMMT!
Patrick wurde jetzt ganz mulmig, seine Hände zitterten noch stärker als zuvor. Jetzt hatte er den Beweis, dass es Teufelswerk war. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Patrick zündete die Kerze am Esstisch an und nahm dort Platz. Er blickte ganz in Gedanken versunken in den Schein des Kerzenlichts.
Plötzlich lauschte er in die Stille, hatte da nicht hinter ihm der Fußboden geknarrt?
Die Flamme der Kerze begann zu flackern, als wäre jemand an ihr vorbeigegangen. Patrick erschrak und sah hinter sich zur Eingangstür. Er zuckte vor Schreck zusammen, denn da stand tatsächlich der Alte in der Stube, von dem er den Federhalter bekommen hatte. Er kam langsam auf ihn zu, und Patrick konnte sein Gesicht jetzt schemenhaft erkennen. Es war bleich, beinahe weiß, und seine Augen funkelten beunruhigend grün.
»Wie kommst du hier herein?«, flüstere er mit Entsetzen in der Stimme. Der Alte ging ohne ein Wort langsam auf ihn zu. Patrick konnte sehen, dass er etwas in der Hand hielt. Je näher er kam, umso mehr Angst bekam er. Von dem Mann ging eine unheimliche Bedrohung aus.
Seine Nackenmuskeln spannten sich an, und seine Hände zitterten immer stärker. Der kalte Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er den Alten mit einer drohenden, tiefen Stimme sagen hörte:
»Ich habe dich gewarnt, und ich habe dir gesagt, dass ich allein bestimme, wann das Ende deiner Geschichte erreicht ist. Du hast nicht auf mich gehört, du hast nicht weitergeschrieben, wie ich es verlangt habe!
Nein, du wolltest sogar deinen Federhalter vernichten. Aber dieser lässt sich nicht zerstören! Du bist es nicht wert, dass man dich achtet. Nein, du bist nicht einmal deiner Existenz wert! «
Die letzten Worte sprach er in einem drohenden Flüsterton. Er kam dabei ganz nah an Patrick heran, seine Augen funkelten sehr böse. Patrick ging rückwärts, um Abstand zu bekommen. Der Alte folgte ihm aber mit jedem Schritt vorwärts.
Patrick trat erneut einen Schritt zurück, wurde aber vom Tisch aufgehalten, der bereits hinter ihm stand.
Er bekam Panik, als er sah, dass sein Gegenüber kein Mensch mehr war, sondern eine unheimliche Kreatur – halb Mensch halb Tier.
Der Angreifer hob den Arm. In der Hand hielt er einen Gegenstand, dessen Spitze golden glitzerte. Er trat an Patrick heran, und dieser konnte sehen, dass es sich um einen sehr großen, spitzen Federhalter handelte. Er hielt ihn hoch, holte aus und stach mit aller Wucht auf Patrick ein ...
Patrick spürte einen dumpfen Schlag auf seiner Brust, er schrie laut auf und wehrte den Angreifer ab, da bekam er noch einen schmerzhaften Schnitt in sein Gesicht. Er hob die Arme und wehrte weitere Angriffe ab. Sein Gegner fauchte ihn wütend an.
Patrick riss die Augen weit auf und blickte in die Augen seines Katers Felix. Dieser brachte seinen Missmut über den Schreck erneut fauchend zum Ausdruck und sprang weg.
Kater Felix war Patrick, während er schlief, auf die Brust gesprungen und bei seinem Aufschrei und heftigen Abwehr erschrocken. Er fauchte und versetzte ihm einen Hieb mit ausgefahrenen Krallen.
Patrick war, während er seinen Tee trank, auf dem Sofa eingeschlafen. Er war also nicht draußen gewesen und hatte den Alten somit auch nicht getroffen.
Während er sich den Schweiß von der Stirn wischte, wanderte sein Blick trotzdem vorsichtig zum Schreibtisch. Er sah seinen alten Kugelschreiber auf der obersten Seite seines Romans liegen, und ihm entfuhr ein Seufzer der Erleichterung.
Er war unendlich erleichtert, dass alles nur ein Traum gewesen war. War es eine Aufforderung seiner Gedanken gewesen, seinen Roman endlich fertig zu schreiben?
Patrick setzte sich an den Schreibtisch und nahm den Kugelschreiber zur Hand. Nachdenklich blickte er auf das Papier. Dabei kam ihm kurz der letzte Besuch bei seinem Verleger in den Sinn. Was hatte dieser bei der letzten Einsicht in sein Manuskript gesagt?
»Vergiss nicht, dass ich dein Verleger bin und ich sage dir, du bist mit deiner Geschichte noch lange nicht am Ende. Also beeile dich, die Zeit läuft.«
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Texte: Silke May
Bildmaterialien: Silke May
Tag der Veröffentlichung: 27.08.2013
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