Prolog

„Sternenglanz?“, heulte die silberne Wölfin in die Nacht. „Bist du hier?“ Ein majestätischer Wolf, dessen Fell im Vollmondlicht wie Sterne funkelten, trat aus dem Unterholz. „Ich bin ja schon da!“, meinte er und drückte sich an die Wölfin um sie zu beruhigen. „Was ist passiert?“, fragte er. Die Stimme der Wölfin zitterte. „Zweibeiner“, flüsterte sie. „Sie haben das ganze Rudel erschossen. Nur ich habe überlebt. Meine Tochter auch“, sie schob ein kleines, blutiges Bündel mit der Pfote zu Sternenglanz. „Die Zweibeiner werden mich finden. Nimm sie!“, befahl die Wölfin ihrem Gefährten. „Nein!“, schrie Sternenglanz entsetzt. „Du darfst nicht sterben!“ Die Wölfin sank zu Boden. Sie deutete mit ihrer Schnauze auf eine Schusswunde in ihrer Flanke. „Ich werde sterben“, keuchte sie. „Nein!“, schrie Sternenglanz nochmals. „Silbermond, ich liebe dich! Du darfst nicht sterben!“ Die Wölfin keuchte: „Ich liebe dich auch! Nimm meine Tochter! Sie soll Silbersturm heißen! Leb wohl!“ „Silbermond?“, flüsterte Sternenglanz entsetzt. Doch sie antwortete nicht. Silbermond war tot. „Nein!“, schrie Sternenglanz und begann aus vollem Halse zu heulen. „Silbermond! Du darfst nicht gehen!“ Doch sie war gegangen. Aber nicht für immer. Sie würde ewig beim SternenClan auf ihn warten. Sternenglanz bestattete sie würdevoll. Er nahm das Bündel ins Maul und trug es zurück zum MondClan. In der Dämmerung kam er im Lager an. „Silbermond, ach Silbermond!“, flüsterte er. „Ich werde dich nie vergessen!“

Viele Monde später

„So erhältst du deinen Kriegernamen. Ab jetzt wirst du Silbersturm heißen!“ Silbermonds Wunsch war erfüllt worden.


1. Kapitel

„Silbersturm, wach auf!“ Die silberne Wölfin richtete sich auf. „Was ist los?“, gähnte sie verschlafen. Ihr Vater Sternenglanz, der auch Anführer des MondClans war, meinte: „Du bist heute mit Feuerkralle und Löwenpfote zur Morgenpatrouille eingeteilt.“ Blitzschnell war Silbersturm wach. Sie lief aus dem Kriegerbau, wo ihre Freunde schon warteten. Die Wölfin begrüßte Feuerkralle und Löwenpfote mit einem kurzen Schwanzwedeln und sie liefen los. Der MondClan hatte ein riesiges Territorium. Er hatte das ehemalige Territorium des lange vernichteten FeuerClan übernommen. Die Zweibeiner hatten den ganzen Clan ausgerottet. Doch auch die anderen Clans hatten große Territorien. Die drei Freunde hatten sich einen lustigen Namen für sich ausgedacht. Sie waren die „Silbernen Feuerlöwen“. Die „Feuerlöwen“ hatten bald die Grenze zum DämmerClan erreicht. Feuerkralle markierte die Grenze. Er war Löwenpfotes Mentor. Die schlanke, sandfarbene Schülerin schnüffelte. „Bäh!“, meinte sie. „ Ich hasse den DämmerClan Geruch. Der Dämmerclan stinkt!“ Die beiden Krieger mussten lachen. „Du hast Recht!“, lachte der rötliche, muskulöse Krieger. „Kommt, gehen wir weiter!“, rief Silbersturm den anderen zu. Sie betrachtete Feuerkralle. Er war so… so hübsch! Silbersturm liebte ihn. „Was meinst du?“, fragte Löwenpfote plötzlich. „Um was geht es?“, fragte Silbersturm erstaunt. Sie war in Gedanken versunken gewesen. Feuerkralle erklärte: „Dort vorne ist eine Rotwildherde. Versuchen wir diesen Hirsch zu fangen?“ Er deutete auf ein Tier. Silbersturm nickte. Sie umkreisen das Tier, das etwas abseits der anderen graste. Löwenpfote gab mit dem Schwanz ein Zeichen. Silbersturm wusste genau, was zu tun war. Sie hatten das schon oft genug eingeübt. Jetzt gab Feuerkralle ein Zeichen. Jetzt war Silbersturm an der Reihe. Sie zuckte kurz mit dem Schwanz. Die drei Wölfe zählten im Stillen bis drei und sprangen genau zeitgleich los. Der Hirsch versuchte zu fliehen, doch er hatte keine Chance. Silbersturm biss ihm gezielt in den Hals und er stürzte tot zu Boden. Die „Silbernen Feuerlöwen“ schleppten die Beute ins Lager und begannen mit den anderen Wölfen zu speisen.

"Mhhh, echt lecker, was ihr heute gefangen habt!", lobte die Heilerin, Mondschein, Silbersturm, feuerkralle und Löwenpfote. Die Wölfe hatten ihr einen Teil des Hirsches mitgebracht. Da ertönte ein vertrauter Ruf von Sternenglanz: "Alle Wölfe, die schon einmal einen Hirsch erlegt haben, bitte zur Clanversammlung kommen!" Jeder Schüler ging einmal während der Jadgsaison mit seinem Mentor Hirsche jagen. Ausgeschlossen von der Versammlung waren also nur Junge. Bald war der ganze Clan unter dem Hochfelsen versammelt. "Ich möchte eine freudige Nachricht verkünden!", begann Sternenglanz. "Wir werden heute Nacht einen weiteren Krieger in unserem Clan aufnehmen!" Er rief Löwenpfote herbei, die aufgeregt winselte und mit dem Schwanz wedelte. "Sternenclan, schau auf diese Schülerin herab! Sie hat alles gegeben um euer Gesetz zu erlernen. Sie ist jetzt bereit für ein Kriegerleben! Löwenpfote, wirst du versprechen, deinen Clan mit deinem Leben zu verteidigen, und wenn nötig, es auch für den Clan opfern?" "Ja!" Löwenpfotes Stimme klang fest und sicher obwohl sie vor Aufregung am ganzen Leib zitterte. Feuerkralle hatte den Schwanz vor Stolz hoch erhoben und lächelte seine Schülerin liebevoll an. "Und wirst du dem Clan treu sein bis an dein Lebensende?" "Ja!" "Versprichst du, immer an das Gesetz der Krieger zu glauben und den Sternenclan zu ehren?" "Ja!" Löwenpfote hielt es kaum mehr aus vor Spannung. "Dann wird dein Kriegername jettzt Löwenmond lauten!"

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Tag der Veröffentlichung: 22.07.2010

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