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Kapitel 1


„Hey was macht ihr da? Was wollt ihr hier? Wir haben doch nichts Verbotenes gemahttp://www.bookrix.de/media/editor_bar2/text2_italic_down.gifcht.“
Ängstlich verkroch ich mich unter meiner Decke, und obwohl es ein heißer Sommer war und auch die Nächte nicht merklich abkühlten, lief es mit kalt über den Rücken und ich zitterte am ganzen Körper. In meinem Zimmer war es dunkel. Der Mond, der in dieser Nacht eine dünne Sichel war, erhellte mein Zimmer so gut wie gar nicht, weswegen meine Angst sich nur noch steigerte.
Von unter her hörte ich die angstvollen Stimmen meiner Eltern.
Noch nie hatte ich meinen Vater so reden gehört.

*



Mein Vater, ein starker Mann mit vielen Muskeln, von der harten Arbeit auf den Feldern und bei den Tieren. Er hatte Selbstvertrauen wie kein anderer und in unserem Dorf traute sich niemand etwas gegen ihn zu sagen. Er war so eine Art Weißermann, jeder der Hilfe brauchte wendete sich an ihn. Er würde das schon regeln oder einfach nur einen guten Rat geben. Seit ich denken kann, war er ein Vorbild von mir. So wollte ich auch einmal werden. Er war für mich einfach der mutigste und liebste Vater, den ich mir vorstellen konnte. Nichts lies er unversucht um meine Mutter und mich glücklich zu machen und nebenbei half er auch noch den anderen Dorfbewohnern.
Doch heute Nacht hörte ich in seiner Stimme das erste Mal ein zittern. Sie war unsicher und brüchig man merkte in ihr die Angst, die mein Vater wohl ausstehen musste. Er sprach mit diesen Leuten, die hier einfach so, mitten in der Nacht, ohne anzuklopfen, durch unsere Tür gebrochen kamen. Sie zerschmetterten diese buchstäblich.

*



Dann: Schreie, helle Schreie! Meine Mutter! Mein Mund war ganz trocken, meine Hände kalt und feucht, meine Augen starrten weit aufgerissen und voller Angst zur Tür.
„Lasst mich!“
Mama! Sie schrie panisch und man hörte sie kämpfen mit ihren Peinigern.
Stühle fielen um, und irgendetwas zerbrach laut scheppernd am Boden, es hörte sich nach einer Vase an.

*



Meine Mutter liebte Vasen und stellte diese auch selber her. Jeder Handelsmann, der zu uns kam, kaufte auch ein paar von ihren wunderbaren Vasen. Seit einiger Zeit durfte ich ihr auch helfen und nicht wie vorher einfach nur zuschauen. Sie erklärte mir dann immer alles geduldig. Auch wenn ich mich wieder mal doof dranstellte und es einfach nicht klappen mochte, dann zeigte sie es mir einfach noch einmal und half mir dann jedes Mal etwas tollen zu erstellen. Und jede Vase, die ich so erstellt hatte, stellte sie auf einen ganz besonderen Platz. Denn, so sagte mir sie einmal, diese Vasen mochte sie nicht verkaufen, sie seien Erinnerungen.

*



Den Peiniger schien, das Wehren meiner Mutter nur noch mehr in rage zu bringen.
„Halt endlich still du schlampe und halte deine verdammte Klappe. Ihr macht jetzt das was wir euch sagen, ob ihr wollt oder nicht.“ brüllte einer von den beiden so laut, dass ich es sehr gut verstehen konnte. Meine Mutter schrie wieder auf, diesmal klang es sehr schmerzhaft.
Mein Vater brüllte, etwas von wegen, sie sollten doch meiner Mutter nichts antun und stattdessen ihn nehmen. Auch wiederholte er seine Fragen:
„Was wollt ihr hier und was haben wir euch denn gemacht?“ Es hörte sich ganz so an als versuchte er meiner Mutter zur Hilfe zu eilen. Kampflärm war zu hören.
Ich saß da und merkte, wie mir ganz langsam heiße Tränen die Backen herab liefen.
Was ging da vor sich? Was machten und wollten diese Leute von uns? Immer noch starrte ich meine Tür an. Ständig darauf gefasst, dass jeden Moment einer von diesen Leuten durchkam und auch mir wehtat oder auch etwas Schlimmeres machte.
Daran traute ich mich gar nicht zu denken, was sie alles mit mir anstellen würden, wenn sie mich in die Finger bekämen. Und was Taten sie nur meinen Eltern an.
Die Gedanken liefen bei mir ständig hoch und runter. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging, doch es kam mit sehr lange vor. Fast schon wie Stunden.
Auf einmal fiel mir auf, dass ich von meiner Mutter schon lange nicht mehr gehört hatte. Ein Schauder durchlief mich.
Hörte ich meine Mutter? Ich hielt die Luft an um jeden Ton mit zu bekommen.
Nein! Meine Mutter, sie war still. Kein Ton hörte ich, den ich ihr hätte zuordnen konnte. Ging es ihr gut? Das durfte doch nicht sein! Was war mit meiner Mutter? Hatten sie sie weggebracht oder war sie Tod … oder einfach nur bewusstlos? Ich wusste es nicht, doch ich fürchtete das Schlimmste, und wenn meine Angst sich noch steigern konnte, dann tat sie das mit diesen Gedanken. Wie gerne wollte ich nachschauen gehen und mich mich überzeugen, dass es ihr gut ging, doch die Angst, sie fesselte mich in mein Bett und ließ mich, mich nicht bewegen.
„Bitte!“ hörte ich auf einmal wieder meinen Vater. Erklang flehend. Noch nie hatte ich meinen Vater um etwas betteln gehört. War das hier so schlimm?

*



Einmal hatte mir mein Vater erklärt, als er dringend ein Mittel gebraucht hatte für eine Kuh, welches ihm niemand geben wollte, er würde niemals betteln dazu sei er einfach zu stolz.
Und jetzt? Warum tat er es jetzt? Was taten diese Leute? War es so schlimm? Oder stand es um meine Mutter so schlimm oder … war sie tot?
Auf einmal hörte ich Kämpfe und schnelle schritte, aber nicht von unten, sondern von draußen. Irgendjemand oder irgendwas fiel hin, ein dumpfer Schlag war zu hören, als dies passierte. Instinktiv duckte ich mich weite unter die Decke und bibberte vor Angst.
Sie schienen nicht nur uns anzufallen, sondern das ganze Dorf. Wer waren bloß diese Leute und welchen Nutzen schlugen sie daraus?
Im Stall hörte ich die Mutterkühe lärmen. Auch sie hatten Panik. Waren sie jetzt auch schon bei den Kühen? Aber was wollten sie denn von denen? Warum fielen sie das Dorf an und vor allem warum mitten in der Nacht?
Ich verstand gar nichts mehr. Alles drehte sich in meinem Kopf.

*



Auf einmal wurde es hell in meinem Zimmer. Nicht Tag hell, nein es war ein orange, rotes Licht. Ich hörte es krachen und knacken. Das Ganze war verbunden mit noch mehr schreie und schritten von draußen.
Mit einem Mal wurde es mir klar. Feuer!
Wieder mal erfasste mich die Panik, doch diesmal hielt sie mich nicht in meinem Bett. Mit einem Satz war ich aus meinem Bett und sprangans Fenster. So unauffällig wie möglich wollte ich mich überzeugen, ich wollte wissen, was da genau vor sich ging.
Was ich sah, schockierte mich zu triefst. Überall brannte es, fast das gesamte Dorf stand in Flammen, nur noch vereinzelt waren Häuser verschont geblieben.
Ich dachte in diesem Moment nicht nach. Das Einzige was mir durch den Kopf ging war, dass wenn ich nicht sofort hier raus kam, ich an lebendigem Leibe verbrannt werden würde. Ich weiß selber nicht wie ich auf einmal dazu in der Lange war. Die Panik versetzte mir wahrhaftig Flügel. Die Fesseln der Panik, die mich die ganze Zeit im Bett festgehalten hatten, veränderten sich nun in schnelles Handeln. Ich rannte aus meinem Zimmer.
Als ich an der Treppe ankam, hörte ich wieder das Poltern von unten. Abrupt bleib ich stehen. Jetzt wusste ich genau, dass es aus der großen Wohnküche kommen musste, denn der Gang war leer.
Was würde mit mir passieren, wenn ich nun nach unten ging und sie mich entdeckten? Würden sie mich töten? Oder würden sie sonst was mit mir anstellen?
Wieder zerbrach irgendetwas. Und dann, ich war so was von erleichtert, mir fiel fast ein Berg vom Herzen, hörte ich meine Mutter. Der Gedanke, dass sie noch lebte, lies mich etwas ruhiger werden. Ganz langsam und vorsichtig um möglichst keine Geräusche zu machen, lief ich die Treppe herunter.
Dann weder Schritte und Poltern. Ein ganzer Trupp von uniformierten Leuten trat durch unsere zerschmetterte Tür. Sie trugen große Waffen und Knüppel bei sich. Schnell machte ich mich so klein wie möglich auf den Stufen.Plötzlich viel mir unsere kleine Vorratskammer ein.
Ich zwängte mich in die kleine Spalte in unserer Wand.
Zum Glück war Frühjahr und sie war nicht mehr so stark gefüllt, doch trotzdem passte ich nicht ganz hinein. Im Herbst hätten wir gerade alles an Lebensmitteln in diese Kammer gefüllt, was wir auftreiben konnten, um mit genug Essen über den Winter zu kommen und nicht zu hungern. Doch trotz alledem, wenn sie nach oben schauen würden, dann würden sie einen Teil von mir sehen können. Und durch das Feuer, das draußen wütete, würden sie mich noch besser erkennen können, denn der Flur war stark erhellt. Leise betete ich vor mich hin und traute mich kaum Luft zu holen.
„Hey, sagt mal wie lange wollte ihr hier denn noch brauchen? Wir müssen los, bevor der Rest aufmerksam wird. Die anderen Häuser brennen schon fast alle!“ hörte ich einen der neuen Eindringlinge sehr unfreundlich schreien.
„Tut uns leid aber der hier ist nicht grade ein sanftes Schaf“, schnaufte einer der Peiniger meiner Eltern aus der Wohnküche.
„Wir haben alle Hände voll zu tun und ihr könntet uns ruhig ein wenig helfen. Wir wären dann auch schneller fertig.“
„Pimpf, gut wir kommen dann mal rein. Schaden kann es ja nicht.“ Kam es schnaufend zurück.
Ich sah wie sie jetzt wissend, wo sich ihre Kollegen aufhielten, durch die Tür zur Wohnküche gingen.
„Warum macht ihr dann einfach nicht kurzen Prozess mit ihm?“ sprach einer der Neuen nun etwas sanfter.
„Naja wir dachten er wäre eine gute Hilfe mit seinen Muskeln und Widerstandsfähigkeit. Solche Leute können, wie doch gebrauch. Und auch der Chef hat gesagt, dass wir jeden mitnehmen sollten, der sich eignet“, antwortete der andere noch immer schnaufend aber sich scheinbar nicht mehr abmühend. Das mussten die Neuen jetzt wohl für ihn übernommen haben.
„Was wollen wir denn mit einem, der sich uns nicht unterwirft? Los schafft sie raus und steckt dann das Haus an,
damit wir endlich verschwinden können!“
Ich hielt den Atem an wie sollte ich hier unbemerkt raus kommen? Und hier bleiben und abwarten, bis sie weg sind? Nein das konnte ich nicht, woher sollte ich wissen, ob ich dann noch rechtzeitig aus dem brennenden Haus raus kam.

*



Wir wohnten in einem Holzhaus es war auch schon ein paar Jahre alt und das Holz sehr trocken, es würde sehr schnell alles in Flammen stehen.
Verzweifelt stand ich da in die Ecke gepresst. Da hörte ich meine Mutter, ihr stimme klang weinerlich, als sie sagte: „ Nein, ihr könnt das Haus nicht anzünden. Nein das dürft ihr nicht tun. Das geht nicht!“ sie schluchzte.
„Ah ja und warum dürfen wir das nicht? Ihr werdet es eh nie wieder sehen warum sollte es denn stehen bleiben?“ schnaubte der Mann, der schon die ganze Zeit sprach, er war wohl der Anführer dieser Vernichtung bringenden Truppe oder zumindest hatte er vorerst die Anführung übernommen.
„Es geht einfach nicht. Das … das wäre ja Mord!“ meine Mutter sie stotterte und ihre Stimme zitterte heftig, doch ich war immer noch jedes Mal froh, wenn ich sie hörte.
„Wieso soll es denn Mord sein? Es ist doch keiner mehr im Haus. Wie nehmen euch doch mit?“
„Nein es geht einfach nicht, das dürft ihr nicht!“
Ach, ist etwa doch noch einer im Haus? Hey ihr zwei geht nachschauen, ob da noch einer ist!“ Der Mann klang nicht gerade sehr erfreut. Nein er war eher noch wütender als vorher.
„Nein bitte nicht.“ Versuchte meine Mutter noch einmal nachzusetzen. Doch keiner schien drauf zu reagieren.
Wieder fing ich an zu zittern. Ich hatte eine fürchterliche Angst. Was wollten die nur?
„NEEIIN, BITTE?“ meine Mutter schrie ganz verzweifelt ich merkte, dass die sich über die Wendung Vorwürfe zu machen schien, aber was hätte sie anderes tun sollen? Wahrscheinlich wäre ich nichtmehr rechtzeitig aus dem brennenden Haus gekommen, wenn es erst mal in Flammen stand. Doch auch dieses Mal schien keiner darauf einzugehen, denn eine Antwort oder der gleichen bekam sie nicht, so weit ich das Beurteilen konnte.
Immer noch presste ich mich in die enge Spalte mir war klar, dass sie mich dort sehr gut finden würden, doch mir fiel einfach nichts ein, wo ich hätte, hin gehen können. Nach draußen rennen und den anderen dieser Armee in die arme laufen, war genau das Gleiche, wie hier in der Falle hocken zu bleiben und zu warten, bis sie mich fingen.
Die Situation schien ausweglos und umso länger ich zögerte, überlegte, umso größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie mich fanden.Ich entschied mich einfach, ohne groß nachzudenken für die flüchtende Variante, denn vielleicht hatte ich Glück und die anderen waren zu sehr mit ihren bislang gefangenen Dorfbewohnern beschäftigt. Ich konnte ja auch nicht durch die Wand schauen, sodass es reine Vermutung war, dass draußen vor der Tür noch mehrere sein könnten. Genauso gut hätte es können sein, dass dort niemand war und wenn ich es nicht ausprobierte, dann würde ich es nie erfahren.
Schnell huschte ich aus dem Spalt, immer die Tür zur Wohnküche im Auge, dann kam ich an die eine Stufe, von der ich wusste, dass sie krachte. Vorsichtig versuchte ich über sie hinweg zu schreiten, ohne ein auffälliges Geräusch zu machen. Das ging nur langsam. Doch ich war fast an der Stufe vorbei, als ich merkte, wie die Tür aufging, nur ganz langsam, warum das wusste, ich nicht.
In diesem Moment entschied ich mich zur schnellen Flucht, denn es blieb mir einfach keine Zeit mehr länger zu waren.
Mit einem Satz sprang ich drei Stufen auf einmal hinunter. Kurz verlor ich mein Gleichgewicht, doch schnell fing ich mich wieder. Die Tür sie ging immer weite auf, doch nur langsam irgendetwas schien sie zu blockieren. Ob das meine Mutter war oder mein Vater?
Ich wusste es nicht ich wollte auch nicht großartig darüber nachdenken. Das würde mich nur wertvolle Zeit kosten. Egal was es auch war, so ich konnte es vielleicht schaffen aus dem Haus zukommen und dann Hilfe holen. Eventuell vom Nachbardorf, wenn die nicht auch überfallen wurden.
Mit wenigen schritten war ich an der Haustür. Kurz sah ich mich nach allen Seiten um, um mich zu vergewissern, dass sie nirgends Wachen vor dem Haus deponiert hatten.
Hinter mir hörte ich schreie, sie wahren wohl von meiner Mutter, doch ich konnte nicht viel darüber nachdenken, ich musste ja so schnell wie möglich hier raus. Vielleicht hatten sie es ja gerade geschafft meine Mutter wegzuschieben und sie schrie deshalb. Dann blieb mir nicht mehr viel Zeit, denn sie würden mich ja dann auf der Stelle sehen, wenn sie aus der Wohnküche kamen.

*



Schnell schlüpfte ich aus der Tür und lehne mich an die Wand. Schwer atmete ich und auch mein Herz schlug schnell, gerade so wie, wenn ich ein Rennen gemacht hätte.
Einen kurzen Moment versuchte ich mich in der Situation zurechtzufinden, um einen Plan zu machen, wohin ich mich am besten wenden könnte.
Langsam schlich ich mich an die mir am nächsten liegende Eckkante des Hauses. Vorsichtig lugte ich um die Ecke, viel sah ich nicht, denn es kam ein Mann, in uniform, in meine Richtung und ich zog schnell wieder den Kopf zurück. Ob er mich bemerkt hatte? Ich hoffte es nicht.Wohin jetzt, nun das Haus vor mit brannte, lichterloh, dort konnte ich mich schon gar nicht verstecken. Schnell versuchte ich mich zurück zu schleichen und es auf der anderen Seite des Hauses zu versuchen. Doch da musste ich ja wieder an der Tür vorbei. Ich wusste nicht, wie weit sie schon die Türe auf bekommen hatten und ob sie mich dann sehen könnten, wenn ich daran vorbei lief.
An der Tür angekommen schaute ich vorsichtig hindurch und sah, wie sie gerade meine Eltern, mehr schleifend als selbst gehend, aus der Wohnküche schafften. Von oben kam der Trupp, den der Boss nach mir vorausgeschickt hatte.
Mist da konnte ich unmöglich vorbei und der andere, der scheinbar Patrouille lief, musste auch jeden Moment um die Ecke kommen.
„Und?“ hörte ich von drinnen
„Nichts, wir haben zwar ein Kinderzimmer gefunden doch dieses war leer. Auch haben wir alle anderen Räume und Schränke durchsucht. Nichts. Das Kind muss wohl abgehauen sein.“
„Das wäre aber nicht gut. Wie alt schätzt du es denn?“
„Naja, genau kann ich das nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall schon aus den Windeln draußen und auch nach meinen Schätzungen kein Kleinkind mehr. Doch das ist alles, was ich dazu sagen kann. Tut mir sehr leid.“ „Gut danke. Los lass uns raus gehen und sagt allen Truppen, dass hier ein Kind herumläuft, sie sollen es gefälligst fangen!“
Voller Panik schaute ich mich um. Der einzige Gedanke war.
Ich muss fliehen. Doch wo hin?
Die einzige Möglichkeit, die ich sah, war den Weg noch einmal zurückzulaufen und zu hoffen, dass der Patrouillenmann nicht mehr da war.
So schnell und leise wie ich konnte ging ich, an die Hauswand gedrückt zurück. Schritt um Schritt.
Die Zeit schien endlos und ich hatte das Gefühl, das ich stunden brauchte. Ich konnte gar nicht verstehen, dass die Männer immer noch nicht aus dem Haus kamen. Auch der Mann der Patrouille lief kam einfach nicht um die Ecke.
Mein Herz pochte heftig, mein Atem ging nur stoß weiße, um ja nichts zu verpassen. Ich wollte alles mitbekommen, um im Notfall reagieren zu können. Wie wusste ich zwar noch nicht, doch ich glaubte, dass mir in diesem Fall schon etwas Gutes einfallen würde. Oder sagen wir mal so, ich hoffte es zumindest.
Leise und ganz sachte setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich hatte große Angst, mich mit irgendeinem Geräusch, das ich verursachte, weil ich unachtsam war, zu verraten.

*



Von den Herumreisenden, die uns jeden Sommer mehrfach besuchten, um die Vasen meiner Mutter zu kaufen, hatte ich schon einige Geschichten gehört, was mit so manchen Sklaven passierte.
Manche, vorwiegend starke, und kräftige Männer wurden in den Krieg geschickt. Oder zur harten Arbeit gezwungen. Andere wurden auf den Märkten verkauft, genau so wie das Vieh. Manche sagten, dass man die Sklaven auch wie das Vieh behandelte.Das fand ich immer am schrecklichsten, wie konnte man so was tun? Wieder andere meinten, dass die meisten in die neuen Bergwerken kämen, um Gold und somit Reichtum für den König aus den Steinen zu graben. Die nicht so starken Sklaven, mussten den Reichen die Arbeit erledigen oder auf den Feldern sich die Rücken krumm arbeiten. Es waren oft grausige Geschichten, über Leid und Schmerz. Meistens war ich weggegangen, weil ich dann immer so traurig wurde und es auch einfach nicht mehr hören konnte. Es tat mir immer weh, wenn ich hören musste wie andere Menschen leiden mussten und es uns doch so gut ging. Was mich am meisten erschreckte war die Tatsache, dass man diesen Menschen einfach nicht helfen konnte und sie ja auch nichts dafür gemacht hatten, um so schrecklich behandelt zu werden. Sie waren einfach so von Generation zu Generation da hinein geboren worden. Schon wenn sie auf die Welt kamen stand fest, dass sie nie Mals frei sein werden. Nie dürfen sie etwas selbst entscheiden, und schon früh müssen sie Arbeiten verrichten, die sonst nur ein Erwachsener machen würde, Arbeiten für die sie viel zu klein und schwach sind und die sie viel zu früh alten und oft auch schon sehr früh sterben lassen. Ich bekam sogar mit, dass sehr viele dieser Kinder nicht einmal ihr erstes Jahr überlebten, weil ihre Mutter ihnen wegen der Arbeit keine Milch geben konnte. Einige dieser Leute für die diese Menschen Schuften mussten, warfen die Babys auch einfach nach deren Geburt in einem Fluss, damit sie ihre Mutter nicht ablenkten und dieser Ihre Arbeit weiter verrichten konnte. Manche, so sagten die reisenden, kämen aus anderen Ländern und würden deshalb dazu gezwungen.Was das damit zu tun hatte, dass diese Menschen aus einem anderen Land kamen konnte ich nicht verstehen, waren sie deswegen weniger wert als Menschen, die in unserem Land geboren wurden? Aber da diese ganzen Informationen für mich schon so schrecklich und schockierend waren, fragte ich nicht weiter, sondern wollte das gesprochene einfach nur vergessen.

*



Ich mochte überhaupt nicht daran denken, was sie mit mir und meiner Familie anstellen würden, denn dass sie uns nicht einfach so zum Spaß raubten war klar.
Doch wobei ich mir weniger sicher war, war die Tatsache, dass sie vom König geschickt worden waren. Denn sie wollten so schnell wie möglich weg und hatten, so schien es mir, Angst entdeckt zu werden. Aber woher sollten sie kommen, wer hatte so viel Einfluss und Gold um das hier alles anzuzetteln? Auch versuchten sie mit Hilfe des Feuers ihre Spuren zu verwischen. Sie wollten nicht, dass auch nur der kleinste Hinweis zurückblieb, wer sie genau waren. Wenn sie vom König kämen, wäre das ja egal, denn welche Strafe hatte denn schon der König zu erwarten, wenn er ihnen diesen Auftrag erteilt hatte? Er war doch der Machthaber, der der die Gesetzte machte und auch bestimmte wer bestraft wurde. Warum sollte er jemand bestrafen, dem er selbst befohlen hatte einen Überfall auf ein Dorf zu verüben. Aber sie trugen die selbe Kleidung, wie die Gefolgsmänner des Königs oder zumindest waren sie sich so ähnlich, dass ich sie in meiner momentanen Situation und bei den gegebenen Lichtverhältnissen, als solche erkannte.
Ich hatte die Ecke erreicht und schob die Gedanken erste einmal zur Seite.
Ich musste meine volle Konzentration auf das vor mir liegende richten und dies war in erster Linie meine Flucht.
Vorsichtig schaute ich um die Ecke. Erleichtert atmete ich aus. Den Mann der hier Patrouille gelaufen war, sah ich nicht mehr. Auch sonst war niemand zu sehen. Ich dachte aber gar nicht erst darüber nach, was ich doch für ein Glück hatte.
Sondern ich schlich mich ganz behutsam um die Ecke und presste mich auch sofort wieder an die Wand, um ja im Schatten des Hauses zu bleiben. Denn nur so konnte mich niemand bei einem flüchtigen Blick erkennen. Auch wenn ich dafür keine Garantie hatte, so war es doch viel sichererer, schließlich wusste ich nicht wo sich überall diese Männer aufhielte.
Plötzlich hörte ich Stimmen. Sie kamen näher. Schnell schlich ich weiter. Immer mich versichernd, dass ich noch im Schatten des Hauses ging. Zum Schluss rannte ich fast. Ich musste so schnell wie möglich weg. Doch das Ende des Hauses kam einfach nicht näher.
Dann vernahm ich einen Schrei. Jemand musste sich verletzt haben oder hingefallen sein oder es war etwas Schlimmeres. Ich wollte nicht darüber nachdenken, dass es einer meiner Eltern gewesen sein könnte oder, dass einem von ihnen was zugestoßen sein könnte.
Ich musste hier weg und zwar so schnell wie es nur ging. Ich musste Hilfe holen und unser Dorf befreien. So wie ich in diesem Moment die Situation einschätzte, war ich die Einzige noch lebende und freie Person von unseren gesamten Dorf. Wie lange ich noch frei sein würde, wenn ich hier weiter herumliefe, wusste ich nicht, denn ich hatte ja mitbekommen, dass sie nach mir suchten. Mein Vorteil war, dass keiner von ihnen genau wusste wonach sie suchen sollten. Ob nach einem Jungen oder Mädchen und auch mein Alter konnten sie nur schätzen. Doch viel Vorsprung würde es mir nicht geben. Es lag alles allein daran, wie schnell ich mich unbemerkt aus dem Dorf wegschleichen konnte.
Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es um die Eckt des Hauses, um nicht von den Herankommenden gesehen zu werden. Erleichtert hielt ich inne und lauschte. Wohin gingen sie? Kamen sie in meine Richtung? Wenn ja musste ich weiter weg.
Einen Moment lang war es fast still. Nur mein Herzschlag und das knistern des Feuers, das allmählich auf die anderen Häuser übergriff, konnte ich hören.
Es tat mir gut, auch mal etwas zu verschnaufen, denn nach der ganzen Panik und auch dem schnellen Rennen und Verstecken ,fiel das Atmen etwas verhalten aus. Ich hatte auch Angst, dass man mich hören könnte und das war bei einem lauten Schnaufen schon möglich. Dass ich aber so gar nichts hörte machte mich skeptisch. Wieso hörte ich nichts? Wo waren denn die ganzen Wachen ab geblieben, die nach mir suchen sollten? Und auch die Anderen mussten ja irgendwo sein, sie brachten die Dorfbewohner ja auch irgendwohin, da musste doch jemand schreien, rufen oder sonst irgend eine Geräusch machen?
Ich musste auf Nummer sicher gehen. Ich musste einfach wissen wo sie lang gegangen waren. Langsam und vorsichtig ging ich die paar Schritte bis zur Eckkante des Hausen. Zurück. Sachte und an die Wand gepresst, lugte ich um die Ecke.
Nichts! Da war einfach nichts! Niemand war zu sehen. Was sollte das heißen. Hatten sie es aufgegeben nach mir zu suchen. Oder hatten sie mich doch gesehen als ich um die ecke bog? Warteten sie nur auf den richtigen Moment, um mich zu überraschen und mir alle Fluchtwege abzuschneiden? Eigentlich hätte ich froh sein und abhauen sollen, doch irgendetwas sagte mir, dass die Luft noch nicht ganz rein war. Ich drehte mich um vor Angst sie könnten hinter mir sein. Doch auch dort war niemand zu sehen oder zu hören. Erst jetzt ließ ich mir einen Moment richtig Zeit, ich wollte mich etwas beruhigen und nachdenken, was ich nun tun könnte, wo ich hin gehen könnte ,wo ich Hilfe her bekommen könnte.

*

 


Auf einmal hörte ich ein lautes Krachen von oben. Erschrocken zuckte ich zusammen und trat instinktiv weg von der Stelle, auf der ich gestanden hatte. Das war mein Glück, denn gerade noch rechtzeitig war diese Reaktion gewesen. Von oben kam ein großer brennender Balken des Daches herab und fiel genau auf die stelle ,wo ich noch vor ein paar Sekunden gestanden hatte. Der brennende Balken fiel mir genau vor die Füße. Schnell trat ich noch einen weiteren Schritt zurück, erst dann konnte ich mir sicher sein, dass die Flammen nicht auch von mir Besitz ergreifen konnten. Ich musste nun dringendst einen Entscheidung treffen und zwar musste ich weg von hier, denn ich war hier genauso wenig sicher wie wenn ich in einem der Häuser wäre. Nur wohin, genau genommen hatte ich nur einen weg, da der Balken mir die andere Richtung versperrte. Doch was war dann, was war dort? In Richtung Balken wusste ich, dass niemand war. Auf der anderen Seite wiederum könnte jemand lauern und ich würde diesem direkt in die Arme laufen. Doch umso länger ich überlegte umso schwieriger wurde meine Situation. Ich durfte nicht nachdenken, sonst saß ich hier, auch ohne Wachen in der Falle. Das Haus brannte lichterloh und dieser eine Balken war bestimmt nicht der einzige der herunterfallen würde und wird wohl noch weniger der Letzte sein.Ich musste das Risiko einfach eingehen und schnell weg, denn ich hörte schon wieder ein verdächtigen knacken und krachen vom Dach des Hauses und auch das Haus gegenüber stand auch nun vollends in flammen.
Mir wurde es heiß, lange würde ich es hier sowieso nicht aushalten. Der Schweiß rannte mir schon die Schläfen herab. Ich konnte nicht bestimmen wie viel Grad hier in diesem Gässchen waren ,aber bestimmt mehr als 50. Auch entwickelte sich der Rauch als immer undurchsichtiger und nahm mir langsam aber sicher die Luft. Ich konnte mir nicht decken, warum ich es die ganze Zeit über nicht mitbekommen hatte, dass die Häuser brannten und nicht nur das, denn sie standen schon kurz vor dem verfallen. Eigentlich hätte ich die Hitze merken müssen ,oder wenigstens den Rauch, denn jetzt musste ich schon ganz schön kämpfen, um nicht zu husten. Der Husten aber könnte mich verraten, das wäre dann bestimmt mein Ende. Ich hatte mich wohl so darauf konzentriert, vor den Wachen weg zu laufen, dass ich die Hitze und das Feuer gar nicht richtig registriert hatte. Die Angst hat mir wohl Sprichwörtlich Flügel verliehen und mich alles was in diesem Moment nur hinderlich war übersehen lassen.
Doch meine Zeit zum Nachdenken war kurz gemessen, denn ein lautes Krachen vom innere eines der Häuser verriet mir, dass etwas großes zusammen gebrochen war und ich aufhören musste nachzudenken. Ich musste handeln ,ob es nun falsch war oder nicht. Zu verlieren hatte ich sowieso nichts, also warum denn noch weiter rumstehen?
Spontan drehte ich mich um, lief in die entgegengesetzte Richtung des brennenden Balkens davon. Ich rannte so schnell ich konnte und dieses Mal kam die andere Eckseite des Hauses schnell näher. Zu meinem Glück. Denn es krachte wieder laut im Innern eines der Häuser. Welches wusste ich nicht, ich wollte aber auch nicht Nachdenken und jedes Spekulieren wäre umsonst, denn ich musste einfach nur so schnell wie es nur möglich war aus dieser Gasse heraus. Jeden Moment konnten die Häuser zusammenbrechen und ich würde dann direkt dazwischen stehen.
An der andern Eckseite des Hausen blieb ich trotzdem kurz stehen. Ich musste ja nachschauen ob nicht irgendwo eine Wache stand,auch musste ich hier langsamer weiter gehen, falls dass dort einer war,den ich nicht sah, dieser durfte mich einfach nicht hören und schon gar nicht sehen. Vorsichtig lugte ich um die Ecke. Dabei hielt ich die Luft an und auch mein Herz schien einen Moment lang inne zu halten. Ich hoffte sehr, dass ich dort auch niemanden sah, denn das wäre jetzt mein Verhängnis. Ich hatte wieder mal Glück niemand war auch hier zu sehen. Langsam fing ich mir trotzdem an Gedanken zu machen, hatte ich doch eben gehört, dass sie alle Leute nach mir aus schicken sollten um mich zu finden. Warum war dann nirgendwo einer zu sehen?
Schnell lief ich um die Ecke herum. Ich musste, wenn ich von hier aus flüchten wollte über das Feld, der Gedanke war mir gerade gekommen. Denn, wenn ich über die Straße lief konnten sie mich eher sehen und bestimmt waren dort auch mehrere Männer. Alles würde man bei diesem Licht sehen, dass die brennenden Häuser des Dorfes verursachten. Ich konnte mir auch vorstellen ,dass sie dort alle Dorfbewohner hingebracht hatten, denn hier im Dorf sah und hörte ich Niemanden. Aber das Feld war auch ein Risiko, denn es lag brach dieses Jahr, um den Boden frisch zu halten, wie mein Vater es nannte. Das heißt, man kann mich evtl. auch sehen und noch dazu ,war es sehr weit von dort aus zu dem anderen Dorf.
Sollte ich wirklich das Risiko eingehen? Aber welche andere Möglichkeit blieb mir sonst? Das Feld war riesig. Doch gab es doch auch keinen anderen Weg. Ich hatte mich entschieden, zumal mir ja auch nichts anderes übrig blieb, hier wo ich mich befand ,war ich auch sehr viel näher an dem Feld ,als an der Straße, daher kam es wohl beides auf das Gleiche heraus.Ich überlegte mir, wenn ich mich ganz klein machte, also am besten auf den Boden legte und langsam und vorsichtig kroch, könnte ich vielleicht das Glück haben, dass mich niemand von den Leuten entdeckte. Doch Gedanken machte ich mir schon ,woher ich das Ganze Glück hatte ,auf das ich mich hier ständig verließ und auch hatte ich schon Angst, dass es auf einmal nicht mehr da sein könnte, denn ich brauchte es sehr dringend. Sie dürften aber auch nicht das Feld so genau unter die Lupe nehmen, denn ich würde eventuell eine Spur von zerdrückten Pflanzen hinterlassen. Dieses Risiko musste ich aber hinnehmen, denn mir fiel nichts Besseres ein wie ich es hätte tun sollen. Aber wäre es mühsam und ich würde nur sehr langsam vorankommen, aber nur so könnte ich damit den Leuten aus dem Dorf und auch meinen Eltern helfen.
Geduckt lief ich zum Feld und legte mich in die Wiese, Langsam kroch ich Stück für Stück weiter.

*



Schon wieder hörte ich einen lauten durchdringenden Schrei.
Dieses Mal war es kein Schmerzensschrei, sondern er klang eher sehr wütend. Ich war zu weit weg, um genau deuten zu können was dieser Schrei bedeuteten sollte, auch was gesagte wurde konnte ich nicht verstehen. Noch weniger wusste ich ,wo er her kam oder von wem er ausgestoßen wurde. Auf jeden Fall war derjenige sehr, sehr wütend, der diesen Schrei von sich gelassen hatte ,das stand fest.
Aus Angst nun doch noch entdeckt zu werden, wo ich doch jetzt schon so weit gekommen war, kroch ich so schnell es ging weiter. Es war schwierig und ich wusste nicht wie lange ich dieses Tempo aushalten konnte, doch ich durfte auch auf keinen Fall entdeckt werden. Ich war noch nicht weit genug gekommen und hatte schon keine Luft mehr, auch taten mir alle Muskeln schon jetzt verdammt weh, denn die waren diesen Robben ja nicht gewohnt. Der Boden war noch dazu sehr uneben, sodass er mir das Vorankommen noch zusätzlich erschwerte.
Wieder hörte ich Geräusche und auch mehrere Leute. Ich verstand sie zwar nicht ,doch jetzt wusste ich ganz genau, dass sie noch da waren und vermutlich auch noch nach mir suchten. Noch dazu waren sie ganz in meiner Nähe. Ob mich mein Glück nun doch verließ?
Auf einmal sah ich Licht von fackeln. Sie kamen näher. Und wenn ich sagte, dass ich die schon sehen konnte, ich lang ja auf dem Boden mit den Füßen zu den Fackeln, dann mussten sie sogar noch näher sein, als ich angenommen hatte. Mein Plan, dass sie mich eher auf der Straße suchen würden ging scheinbar nicht auf, oder sie hatten dort schon die ganze Zeit gesucht. Das würde erklären, warum ich sie nicht gesehen oder gehört hatte. Dann Brüllte wieder einer, dieses mal so nahe, dass ich ihn verstehen konnte:
„ Hey ihr jetzt strengt euch gefälligst an, wir müssen sie finden. Dieses verdammte Ding kann ja noch nicht so weit gekommen sein.“ Brüllte ein Mann, den ich noch nicht gehört hatte.

*



Ich stellte mir diesen Mann, anhand seiner Stimme, in meiner Fantasie vor. Dort war er groß, oder eher Riesen groß, hatte breite buckelige Schultern und einen übergroßen Kopf. Seine Haare klebten ihm an den Schläfen fest, so fettig und ekelhaft waren diese. Der Schweiß lief ihm die Backen herunter. In seinem Mund hatte der übergroße faule Zähne und Speichel floss daraus. Auch seine Nase und Ohren sahen nicht ganz normal aus, sie wahren zu groß und knollig, für diesen ja eh schon übergroßen Kopf. Die Augen aber waren das schlimmste, sie waren zu schlitzen und die Augenbrauen zusammen gezogen und die Farbe der Augen erst, sie waren unnatürlich gelb. Aus ihrem inneren kamen auch noch gelbe funken. Der Mann lief gebückt, aber nicht weil er schmerzen hatte oder es altersbedingt war, nein, er lief so gebückt ,damit er auch die anderen Menschen sehen konnte, die doch so viel kleiner waren als er. Durch diesen massigen Kopf konnte er sehr schlecht nach unten schauen, wie man das ja normal tat.
- Kurz gesagt er sah zum fürchten aus, ja er glich in meiner Fantasie schon eher einem Monster als einem Menschen. Doch seine Stimme sie klang auch grob und rau, das veranlasste mich mir die tollsten und gruseligsten Dinge einzubilden. Anhand seiner Stimme kam er mir auch wie an Monster vor, und mal ehrlich ein normaler Mensch würde all das hier auch nicht tun. Ich überlegte, dieser riesige Kerl war wohl einer der gemeinsten und hinterhältigsten der Truppe. Vielleicht könnte er sogar der Anführer sein so wie er hier herum brüllte und die ganzen andern zusammenstauchte.

*



„Mensch sucht ihr denn überhaupt richtig? Jetzt strengt eure verdammt Ärsche gefälligst an ihr Nichtsnutze“

KNALL!!!!



„Ah“ schrie irgendeiner,
begleitet von einem dumpfen aufprallen. Dieses Monster muss einen seiner Männer mit der Peitsche geschlagen haben und dieser scheint auch noch durch ,die Wucht des Schlages, hingefallen zu sein. Was muss das nur für ein brutales Monster sein?
„ Das hast du jetzt davon, dass du das Ding laufen gelassen hast du elender nichtsnutz.“
War der geschlagene einer der Männer, die bei uns in das Haus eingedrungen waren? Bestimmt, sonst würde er ja nicht sagen dieser Mann hätte mich laufen lassen, auch wenn er nichts dafür konnte, was ich natürlich wusste. So ein Mensch konnte ich einfach nicht begreifen, was ging in so einen Kopf vor, woher kam diese Gewalt? Hier bei uns im Dorf waren alle friedlich. Natürlich gab es hier und da mal ein paar Halbstarke ,die sich prügelten, aber das war nichts ernstes. Dieser Mensch war für mich einfach kein Mensch ,sondern ein Monster anders konnte ich es nicht beschreiben.
Ganz still lag ich da. Hoffte, dass sie nicht in das Feld hinein laufen würden. Ich befürchtete, wenn ich mich jetzt bewegen würde, dass sie mich sofort entdecken könnten, auch könnte es sein, dass einer dieser Leute etwas hörte, was sie veranlassten könnte auf das Feld zu gehen. Sie hörten sich so nahe an, fast jedes gesprochene Wort konnte ich Hören, gut ich musste sagen, dass das Monster schon sehr laut sprach und sonst keiner sich wohl traute etwas zu sagen, doch ich hörte ja auch die andern Geräusche von den Männern. Das schnauben, das Scharren der Füße und gelegentlich ein Wimmern, das ich dem Geschlagenen zuordnete. Ich hatte den Kopf auf den Boden gepresst. Sehen tat ich nichts.Ich wusste nicht wie weit ich schon in das Feld hinein gekrochen war und fragte mich, ob sie nun noch im Dorf oder doch schon auf dem Feld waren. Letzteres wäre nicht besonders gut für mich. In gedankten sagte ich mir, immer positiv denken sie werden dich schon nicht finden, es ist dunkel und du hattest schon die ganze Zeit über Glück, warum sollte es jetzt anders sein? Doch daran zu glauben war schwerer, denn Glück kann schnell vergehen und das mit den Licht stimmte auch nicht so ganz, denn sie hatte ja fackeln.
Trotzdem hob ich jetzt vorsichtig den Kopf, ich musste doch endlich wissen wo ich genau war. Wie weit es noch bis zum Ende des Feldes war und auch wo genau diese Männer sich befanden.
Da sah ich, dass ich richtig gelegen hatte, sie waren noch im Dorf, ich war nur noch nicht sehr weit davon entfernt und deshalb waren sie so nahe.
„He - du da. - Ja du, - verdammt komm her!“ der große Kerl klang wie bei dem andern Mal sehr grob und angst einflößend. Was hatte er wohl jetzt wieder vor?
„ Ja mein Herr?“ hörte ich eine leise Stimme, mehr piepen als reden.
„Wir gehen jetzt dort entlang und sehen noch mal in allen Gassen nach. Du fängst schon mal an das Feld abzusuchen. Hast du mich verstanden? Jeden Meter suchst du mir ab, wenn es sein muss auch mit der Nase auf dem Boden. Wenn das Ding dort ist, wirst du es finden. Hast du das kapiert? Du findest es ,verstanden!!!“ Der letzte Satz war keine Frage, sondern ein Befehl. Seine Stimme war rau und kratzig und voller Hass, so kam es mir auf jeden Fall vor
„ Ja mein Herr, ich werde das Kind finden, wenn es irgendwo dort draußen ist.“ Der Mann hatte nun eine festere Stimme, mir schien es als habe er vorher nur Angst gehabt, wie der andere, gepeitscht zu werden.
„Sehr gut“, ein schrilles lachen kam von dem Monstermann. Es war
wohl auch ein selbstgefälliges Lachen. Ich drückte mich vorsichtig weiter in den Sand und überlegte mir ein weiteres Mal ,was ich nun machen sollte. So schnell hatte mich mein Glück nun doch verlassen. Das konnte doch nicht sein, das durfte einfach nicht war sein. Wie sollte ich jetzt noch von dem Feld herunter kommen ohne bemerkt zu werden von diesen Mann?
Die Truppe von Männern wurde immer leiser. Sie wahren schon fast verstummt, als ich die Schritte des Mannes hörte, der den Befehl bekommen hatte das Feld anzusuchen. Wie ein verschrecktes Lamm blieb ich ganz ruhig liegen. Ich grub mich schon fast mit dem Körper in den Boden ein. Immer noch hoffend, dass mich ein Mann alleine nicht finden konnte. Das Feld war ja riesengroß. Doch dann hörte ich die Schritte näher kommen. Ganz still lag ich da und traute mich kaum zu atmen. Die Schritte waren nun schon fast bei mir. Ich versuchte mich noch weite in den Boden zu drücken, immer in der Hoffnung nicht gefunden zu werden. Jetzt waren die schritte schon fast auf meine Höhe. Ich hatte den Kopf seitlich liegen und sah seine Fackel. Es waren nur noch wenige Meter bis er mich sehen würde. Die Fackel schwenkte er hin und her, sehr nahe am Boden entlang und ging langsam vorwärts, ob er meine Spur gefunden hatte und deswegen so zielsicher lief? Ich wusste es nicht doch es war auch im Grunde genommen egal.

*



Ich hatte Angst so sollte es nicht enden, ich wollte nicht gefangen werden. Ich wollte frei sein. Ich hatte mir doch so viel für die Zukunft gewünscht. Ich wollte auch einmal einen eigenen Hof haben, ganz so wie meine Eltern. Bald würde ich auch in das Alter kommen, wo wir, meine Eltern und ich zusammen, das hatten sie mir versprochen, einen Mann für mich suchen musste. Ich hatte schon ganz genaue Vorstellungen wie dieser aussehen und sein sollte. Er sollte groß sein, aber auch wieder nicht zu groß, denn ich war nicht gerade die Größte, auch wenn mein Vater sehr groß war. Gut aussehen sollte er natürlich auch, ganz so wie mein Vater, stark sein und sich nicht zu schade auch mal harte Arbeit zu machen, am Besten natürlich sollte er schon gleich ein Bauer sein und mit den Aufgaben auf einem Hof vertraut. Er sollte Kinder lieben und auch Tiere, denn ich würde es nicht dulden, dass die Tiere, nur weil es eben Tiere waren, geschlagen wurden, so etwas war bei uns nie nötig und das wird es bei mir auch nicht sein. Sehr hilfsbereit und liebenswert sollte er auch noch sein. Aber nicht zu alt, trotz diesen Eigenschaften sollte er ein Mann sein an den ich mich anlegen könnte und der mir halt geben würde. Und der auch mal gerne mit seinen Kindern sich beschäftigte. Eben ganz so wie mein Vater. Er war für mich der Beste. Ich liebte ihn und Mein zukünftiger Mann sollte genau so sein wie er. Meine Eltern waren da ganz meiner Meinung. Ich hatte einfach super tolle Eltern. Nur das Problem dabei war, dass solche Männer doch sehr selten waren, das hatten meine Eltern mir auch schon erklärt. Aber ich würde schon einen finden ,da war ich mir bei solchen Gesprächen immer sicher. Aber das schien ja nun vorbei zu sein oder? Nein - so weit würde ich gar nicht erst denken. Erst wenn ich es schwarz auf weiß hatte ,würde ich es glauben, so lange werden sie für mich immer leben, irgendwo. Nur die Angst, dass es ihnen in diesem Irgendwo schlecht gehen würde hatte ich. Doch ich schob alle Gedanken daran zur Seite ,ich wollte sie doch retten ,da brauchte ich mir darüber keine Gedanken zu machen. Jetzt und hier hatte ich wirklich wichtigeres zu denken.

*



Dann ich atmete vor Erleichterung lange aus, dieser Mann lief einfach an mir vorbei. Er hatte mich nicht bemerkt. Das konnte schon fast nicht sein. Ich hatte doch wieder einmal Glück. Aber wie lange konnte das noch gehen, wie lange würden sie brauchen, wenn ich mich hier nicht wegbewegte, bis sie mich fanden? Doch mich jetzt zu bewegen und einfach wegzulaufen konnte ich auch nicht tun. Dieser Mann würde mich sehen und mir sehr wahrscheinlich hinterher rennen und ich war schon jetzt nicht mehr so ganz bei Kräften. Er hätte mich zu schnell eingeholt und dann wäre alles verloren. Aber auf der anderen Seite ,wenn ich hier ruhig liegen bliebe, dann kämen die andern Wachen. Denn ich nahm nicht an ,dass dieser Eine die ganze Zeit lang alleine suchen sollte. Ich dachte mir, dass die andern ,wenn sie die Gassen überprüft hatten, auch hier her kämen und ihren Kameraden unterstützen würden. Durch ihre Mehrheit würden sie mich auf jeden Fall finden. Das Glück, das ich hier hatte, dass der eine mich übersehen hatte, konnte ich dann nicht mehr haben. Es heißt ja auch viele Augen sehen mehr und so würde es hier dann sehr wahrscheinlich auch sein.
Es war zum verzweifeln. Ich wusste weder ein noch aus. Das erste Mal in dieser Nacht wusste ich nicht weiter. Alles grübeln und überlegen brachte mich immer wieder an des selben Ort oder aber sofort und eine Sackgasse. Was sollte ich nur tun? Wo sollte ich hin?
Ich wusste es einfach nicht.
Leise vernahm ich wieder schritte. Der Mann der hier nach mir suchen sollte kann langsam zurück.
Mir wollte einfach nicht einfallen, was ich hätte tun sollen. Ich hoffte, dass er mich auch ein weiteres Mal nicht finden würde. Leise betete ich vor mich hin. Bitte, bitte sehe mich nicht oder lasse mich laufen, ich habe euch doch nichts getan.
Ich sah einfach keinen Ausweg mehr. Ich war gefangen und alles war zu Ende.
Stumm lief mir eine Träne den Backen herunter. Mein ganzer Körper zitterte jetzt. Aller Widerstand, der mich die ganze Zeit über angetrieben hatte war verflogen. Alles in mir schien zusammen zu stürzen. Meine kraft ließ nach. Ich wollte mich wehren, doch ich konnte mich einfach nicht bewegen und mich von diesen Gedanken befreien. Meine Gedanken, sagten immer das gleiche:

“ich bin verloren!!!“

Es ging mir genauso wie am Anfang als ich merkte ,dass wir überfallen wurden. Ich war steif, unfähig auch nur die kleinste Bewegung zu tun. Aber war das nicht auch egal? Bewegen hätte mich in dieser Situation auch nicht weiter gebracht.
Was wohl meine Eltern gedacht hatten, als diese Leute bei uns eindrangen. Sie haben ihr Schicksal nicht so einfach akzeptiert. Sie haben bis zum Schluss gekämpft. Das hatte ich gehört und auch sonst hätte ich es mir denken können. Hatte ich das denn nicht? Ich hatte doch auch die ganze Zeit gekämpft, bin abgehauen und hatte mich versteckt? Nur jetzt, da wusste ich einfach nicht mehr weiter. Ob ich hier blieb oder wegrannte beides kam auf das Gleiche heraus oder etwa nicht? Wenn ich liegen blieb gab ich auf. Das würde heißen ich habe nicht bist zum Schluss gekämpft. Was würden dann meine Eltern von mir halten, wo sie doch versucht hatten alles zu tun, damit ich frei bleib. Was würden sie dazu sagen, dass ich einfach so aufgegeben hatte?
Nein – Aufgeben, das durfte ich nicht. Aufgeben, für meinen Vater etwas das man nie konnte oder durfte. Von klein an schon hatte er mir das erklärt. Immer und immer wieder hatte er es mir eingebläut.

*



Das erinnerte mich wieder an eine Stelle aus meiner Vergangenheit.
Ich war noch ziemlich klein als das geschah. Ich wollte mich alleine anziehen, denn ich wollte groß sein. Doch dann klappte es nicht so wie ich mir das gedachte hatte. Schreiend schmiss ich alle Kleidungsstücke in die Ecke und rief nach meiner Mutter, sie sollte mir doch noch einmal helfen. Satt meiner Mutter kam aber mein Vater. Er lächelte und ging zur Ecke hin, in welche ich meine Kleider geworfen hatte. Hob sie auf und legte sie mir auf den Schoss.
„Na mein kleiner Egel wird doch nicht schon aufgeben? Wenn man groß sein will, muss man immer wieder probieren und sich einfach auch mal durchs Leben kämpfen. Du musst jetzt mit deinen Kleidern kämpfen und es so lange probieren ,bis es klappt. Denn das muss man tun ,wenn man Erwachsen ist und du willst es doch sein?“
Schnell nickte ich damals und sah meinen Vater mit großen Augen und voller Respekt an. Ich sah in diesem Moment zu meinen Vater auf und war wieder voller Mut und wollte es sofort wieder probieren. Es dauert dann doch noch eine Zeit lang, immer und immer wieder versuchte ich es aufs Neue, doch zum Schluss hatte ich es hinbekommen und strahlte übers ganze Gesicht.
„Siehst du mein Engel, du kannst es doch, und das ganz alleine.“ Er kam zu mir hin und hob mich auf den Arm. Feste drückte er mich und wirbelte mich in der Luft herum.
„Ich bin ganz, ganz Stolz auf dich. Mein kleiner super Engel. Bald bist du schon groß, ganz bestimmt. Und du wirst ein richtig starkes Mädchen ,das weiß ich.“
Er gab mir einen ganz festen Kuss auf meine Stirn und ich strahlte so sehr, dass man das Leuchten bestimmt sehen konnte. Aber ich war Glücklich und lachte vor Freude. Fester drückte ich mich an meinem Papa und meinte:
„Mama zeigen, bitte Mama zeigen!“
Mein Papa lachte daraufhin ganz herzlich. Er hatte so ein beruhigendes dunkles Lachen. Er nahm mich anders auf dem Arm, sodass er mich besser die Treppe herunter tragen konnte und ging mit mir zu meiner Mama, die uns unten an der Treppe schon erwartete.
„Ja, hat mein kleines Mädchen das ganz alleine hin bekommen?“, meinte sie als wir näher gekommen waren. Natürlich hat sie unser Gespräch mitbekommen und wusste, dass ich es alleine hin bekommen hatte, doch sie wollte mir meinen Spaß nicht nehmen.
Eifrig nickte ich und meinte ganz wichtig:
„Ja ganz alleine, jetzt bin ich bald ganz groß ,so wie ihr.“
Meine Mama Lachte genau wie mein Papa und nahm uns beide zusammen in dem Arm. Es war ein so schöner Gedanke. Meine Eltern waren immer so herzlich gewesen. Doch jetzt tat er weh ,sodass ich ihn gleich darauf ,so wie er gekommen war, wieder verdrängte, so weit wie es ging.

*



Meine Eltern würden es auf jeden Fall nicht toll finden. Aber wenn ich einfach davonrannte, rannte ich ihnen doch in die Arme? War das nicht das gleiche als sich zu ergeben? Auf jeden Fall könnte man es als Dumm bezeichnen oder etwa nicht?
Die Schritte von dem suchenden Mann kamen unaufhaltsam näher. Wieder versteifte ich mich. Ich wusste mir keine Rad. Auf stehen oder liegen bleiben, aufstehen oder liegen bleiben,…? immer wieder wiederholte sich diese Fragte in meinen Kopf.
Der Mann war schon wieder fast bei mir, ich sah, dass er die Fackel nun ganz dicht über den Boden hielt, dichter als er es schon vorher getan hatte. Fast versengte er das Gras auf dem Boden. Jetzt würde er mich finden daran gab es keinen Zweifel. Selbst wenn er es nicht tat würde er mich verbrennen, denn noch immer war er zu nahe bei mir. Das einzige was ich tun konnte war, dass ich den Schockmoment ausnutzte, wenn ich aufstand kurz bevor er bei mir war und davonrannte. Dazu musste ich noch einen kleinen Moment warten. Ich wollte genau so lange warten, dass die Fackel nur wenige Zentimeter von mir entfernt war. Ich hoffte dass ich wieder genug bei Atem war für solch ein Manöver durch zu ziehen. Langsam zog ich meine Beine unter meinen Bauch. Ich durfte mich nicht zu groß machen sonst hätte es können sein, dass dieser Mann meinen Schatten sah und ohne dass ich es bemerkte schon vorbereitet wurde. Meine Beine angewinkelt unterm Bauch, den Oberkörper weiterhin fest auf den Boden gepresste, meine Hände und Arme abstützend bereit daneben, so lag ich nun da. Bereit jeden Moment hochzuspringen und davon zu laufen. Jeder meiner Muskel war nun wieder gespannt. Die Hoffnungslosigkeit war auf einmal wieder vergessen.
Ich wartete geduldig. Denn ich wusste, wenn ich nicht den richtigen Moment traf ,dass ich dann verloren war. Die Zeit schien sich wieder mal endlos hinzuziehen. Meine Beine fingen an zu schmerzen. Ich fühlte mich zusehends unwohler. Mein rechter Fuß fing jetzt auch noch an zu kribbeln. Langsam aber sicher kam die Angst zurück. Was wäre, wenn ich nicht gut weg kommen würde oder aber, ich zum könnte zu langsam sein. Es dauerte einfach zu lange, ich durfte nicht in mein Nachdenken verfallen ,sonst würde mich die Panik ein weiteres Mal überfallen und gefangen nehmen, das durfte auf gar keinen Fall passieren.
Energisch schob ich diese ratlosen Gedanken bei Seite. Ich wollte nicht schon wieder aufgeben. Ich wollte kämpfen, so lange, wie es nur ging. Der Mann war fast dort, wo ich ihn haben wollte. Oder besser dort wo er sein sollte, dass mein Plan meiner Meinung nach gelingen könnte. Wieder spannten sich meine Muskeln an. Alle meine Sinne bereiten sich auf die bevorstehende Flucht vor. Sogar meine schmerzen waren mit einem mal wie weggeblasen.
Nur noch wenige Schritte.
Plötzlich blieb er stehen und sah auf. Was war los? Kamen die anderen schon zurück? Nein das durfte jetzt nicht sein, ich war doch so kurz davor!
Er sah wieder nach unten und lief vorsichtig weiter. Buh Glück gehabt. Erneut ergriff mein eine Welle der Erleichterung. Nur noch ein paar Meter, ein, zwei Schritte war er von der Stelle entfernt die ich ins Auge gefasst hatte.
Dann er hatte sie erreicht. Ich schnellte nach oben. Beinahe verlor ich das Gleichgewicht, doch im letzten Moment konnte ich mich noch einmal fangen. Ich rannte so schnell ich konnte davon. Ich wusste nicht ob dieser Mann mir folgte und wie weit er von mit weg war. Ich wollte mich nicht umdrehen, weil ich befürchtete, dass ich dann langsamer wurde oder sogar hinfallen könnte. Ich rannte einfach. Das Blut schoss mir in den Kopf und ich bekam stechen in den Seiten, doch ich wollte auf keinen Fall aufgeben. Langsam wurde mir auch meine Luft knapp. Ich war es einfach nicht gewohnt so schnell und lang zu rennen und das dann auch noch so kurz nach dem ich zur Flucht aufgebrochen war. Ich hatte kaum Zeit mich zu erholen und Kraft zu schöpfen. Das Feld war groß und das Ende noch weit entfernt. Das konnte doch nicht sein, so groß hatte ich es nie in Erinnerung gehabt, doch mir blieb nichts anders übrig, als einfach weiter zu rennen, immer weiter.
Dann stolperte ich und biss mir auf die Lippe. Blut lief mir das Kinn herab, aber ich gab nicht auf. Den Schmerz merkte ich sowieso fast nicht. Schnell fing ich mich auch wieder. ich hatte Glück, dass ich nicht komplett aus dem Gleichgewicht geraten war. Ich wollte kämpfen und zwar so lange bis ich umfiel. Jetzt hörte ich hinter mir ein keuchen. Der Mann musste auch kämpfen, so viel war sicher. Dass ich das keuchen hörte ,konnte aber nur heißen, dass der Mann mir schon näher gekommen war als mir lieb war. Ich versucht also mein Tempo noch mehr zu beschleunigen. Viel ging nicht mehr, aber ich hatte den Ehrgeiz es zu schaffen, ich wollte frei sein, um jeden Preis. Doch der Fremde kam näher. Ich spürte schon seinen Atem. Er röchelte genau wie ich. Rennen war er wohl nicht so gewöhnt. Ich konnte nicht noch schneller, dazu war ich einfach schon zu erledigt, doch aufgeben kam immer noch nicht in Frage, daher rannte ich weiter. Das Ende kam jetzt auch in Sicht, nur noch wenige Meter und ich war von dem Feld herunter. Doch wie wurde ich dann mein Verfolger los? Darüber wollte und auch konnte ich mir gerade keine Gedanken machen ,ich musste mich zu sehr auf das rennen konzentrieren, denn meine Kraft verließ mich mit jedem Schritt den ich tat.
Auf einmal spürte ich eine harten schlag im Kreuz. Ich ging zu Boden und überschlug mich einmal. Irgendwas krachte, mir wurde die Luft abgedrückt und einen kurzen Moment wurde es mir schwarz vor Augen. Wohl verlor ich auch einen ganz kurzen Moment das Bewusstsein. Was war passiert?

*



Dann lang ich da. Dieser Mann hatte sich auf mich gelegt und hielt meine Arme fest.
„Hallo, hallo, bist du wach?“ ,die Stimme klag besorgt. Warum sorgte sich dieser Mann um mich, er sollte mich doch fangen und er war auch dafür verantwortlich, dass ich hin gefallen bin. Er hat mir doch in mein Kreuz geschlagen, wenn ich mich richtig erinnerte. Was sollte das Ganze denn jetzt? Das passte überhaupt nicht in das Bild, das ich von diesen Leuten hatte. Es verwirrte mich und ich blieb zur Vorsicht doch erst mal ganz ruhig liegen. Doch nun kam der Schmerz so unerwartet über mich, dass ich alleine schon Probleme beim Atmen bekam. Was war das jetzt schon wieder?
„Los werde wach, - Bitte!“ Er gab mir einen Klaps, rechts und links, an die Backe. Meine Antwort darauf war ein leises Wimmern, zu mehr war ich in diesem Moment nicht im Stande. Alles tat mir weh. Luft bekam ich nur stoß weise.
„Oh, zum Glück du lebst. Komm sag etwas! Wo tut es dir denn weh?“
Etwas sagen? Sagen wo es mir weh tat? Weh tat es mir überall aber Reden, das viel mir unendlich schwer. Warum sorgte er sich denn überhaupt um mich, es könnte ihm doch egal sein, er hatte mich gefangen und brauchte mich nur zu seinem Anführer zu bringen. Dass er angst hatte ich könnte Tod sein konnte ich ja noch verstehen, schließlich hatte ich etwas gehört, von wegen sie sollen mich lebend fangen. Und hier lag ich nun lebendig und ohne die Kraft, mich auch nur zu bewegen. Wie auf einem Präsentierteller, warum nutzte er dies jetzt nicht? Es würde ihm gewiss sehr viel Lob und Ansehen einbringen. Das Konnte ich einfach nicht verstehen.
„Komm, - los sag etwas!“, der Mann lies einfach nicht locker und rüttelte mich ganz leicht, sodass ich nur Sternchen sah. Was wollte er? Warum machte er sich denn so sorgen um mich, was brachte ihm das denn ein? Ich konnte das nicht verstehen. Aber warum sah ich denn nun auch noch Sternchen, wenn ich mich bewegte, was hatte ich denn, dass mir alles so weh tat. Ich war doch nur hingefallen ,das konnte doch nicht war sein, ich wollte einfach nicht aufgeben, aber ich konnte auch nichts anderes machen, es war zum verzweifeln, also versuchte ich mich auf diesen Mann zu konzentrieren, denn was anderes blieb mir in meiner Situation sowieso nicht übrig.
„Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun, aber bitte, - sag doch etwas.“
Ich wusste nicht wie ich etwas sagen sollte, doch ich wollte auch wissen, warum dieser Mann sich so um mich sorgte. Die Neugierde war größer als meine Angst, also versuchte ich mit großer Anstrengung etwas zu sagen, doch wieder kam nur ein zittriges Wimmern heraus. Das konnte doch nicht sein, wo war meine Stimme geblieben? Noch einmal versuchte ich es, ich wollte nicht aufgeben. Vielleicht half mir dieser Mann zur Flucht, so wie er sich gerade benahm, war das durchaus möglich.
„W – W - er … bi – bi – ss - t … d – d - u?“ presste ich gerade so heraus. Es kam nur langsam und ich brauchte bestimmt eine Zeit lang, bis ich alle Wörter aus mir heraus hatte, aber mehr ging nicht und ich hatte danach das Gefühl, dass ich ersticken müsste, ich geriet etwas in Panik was war mit meiner Luft, doch nach einer kurzen Zeit legte sich dieses Gefühl zum Glück wieder. Aber ich war auch erleichtert, dass ich etwas gesagt hatte, dass ich also doch noch reden konnte. Ich bekam aber immer noch nur sehr wenig Luft.
„Oh wie gut. Wer ich bin tut jetzt hier nichts zur Sache.“ Meinte der Mann schnell, „Wie geht es dir, was tut dir weh?“ er klang sehr erleichtert.
Was sollte ich sagen? Mir tat alles weh. Aber warum sagte er mir nicht wer er war? Vorsichtig versuchte ich noch einmal etwas zu sagen, auch wenn ich Angst hatte vor diesem Gefühl, das sich bei dem letzten Mal hatte.
„H – il - f … m - ir!“ wieder dieses Gefühl ersticken zu müssen, doch dieses mal war ich darauf vorbereiten und geriet nicht in Panik sondern versuchte einfach langsam zu atmen. Aber trotz dem dauert es meiner Meinung nach wieder sehr lange, bis ich diese zwei Wörter aus meinem Mund gepresst hatte.
„Würde ich ja gerne machen, aber dann müsste ich sterben. Es tut mir leid. Von dir hängt nun mal das Leben aller hier ab. Wenn wir dich nicht finden, wird er uns alle töten.
Nach einer kurzen Pause redete er betrübt weiter.
“ Ich mein, wenn nur mein Leben dran glauben müsste, würde ich sagen, ich helfe dir, aber es sind die Leben von fast hundert Leuten. Es tut mir so unbeschreiblich leid.“
Nach einer weiter Pause , ich merkte wie schwer im das alles hier fiel, fuhr er ein weiteres Mal fort.
„Du bist so weit gekommen. Fast hättest du es geschafft. Du bist wirklich ein bemerkenswertes Mädchen, vor dir habe ich sehr viel Respekt das kannst du mir glauben.“
Seine Stimme zitterte bei diesen Worten, ich merkte, dass er mir gerne geholfen hätte. Ich wusste aber auch nicht wie er das hatte anstellen sollen, ich konnte mich nicht bewegen und bekam nur wenig Luft, selbst wenn ich mich bewegen könnte, so wusste ich nicht wie es gehen sollte, denn der Boss der Truppen wollte mich um jeden Preis. Ich wollte auf keinen Fall, dass jemand wegen mir sterben musste, schon gar nicht dieser nette Mann hier neben mir. Aber ich glaubte ihm, warum kann ich nicht sagen, und ich hätte sehr gerne gewusst warum ein scheinbar so netter Mann bei so etwas grausamen mit machte? Stumm lag ich da. Ich hätte gerne etwas gesagt, doch ich hatte Angst, dass ich dann alles schlimmer machte mit meiner Luft. Auch wusste ich jetzt gar nicht mehr, was ich machen sollte. Was hatte ich genau, würde ich das ganze hier überleben, woher kamen diese ganzen Schmerzen? Eine lange Zeit blieb es still, mir war das nur recht, denn so konnte ich mich langsam erholen. Ich hatte ja immer noch die Hoffnung, dass es besser wird und ich vielleicht doch noch fliehen könnte. Wie lang die Stille andauerte, konnte ich nicht sagen, aber sehr lange kam sie mir eigentlich nicht vor, wobei ich annahm, dass ich auch eine Zeit lang das Bewusstsein verloren hatte. Vielleicht war ich aber auch vor Erschöpfung eingeschlafen, das weiß ich nicht, aber es fühlte sich auf jeden Fall gut an.
Plötzlich riss mich die Stimme des fremden Mannes wieder in die Wirklichkeit zurück.
„Hey, du sagst ja gar nicht mehr. Bist du noch wach? - Nicht einschlafen oder wegtreten, - da bleiben. Ich will nicht dass du stirbst und ich daran schuld bin ,ich wollte das alles nicht - bitte“
Stille ich merkte, dass er schon wieder am verzweifeln war. Ich konnte ihm nicht antworten ,es fing gerade an besser zu werden, ganz langsam bekam ich mehr und mehr Luft, das wollte ich jetzt nicht aufs Spiel setzen.
Dann stupste er mich an.
„Hey, los jetzt sag doch was. Mensch bitte du musst kämpfen. Du darfst jetzt nicht aufgeben.“
Was redete er denn für ein Unsinn ,ich und aufgeben, dazu hatte ich zu viel in dieser Nacht gekämpft um frei zu sein und dann sollte ich jetzt einfach alles aufgeben? Nein, das kam überhaupt nicht in Frage. Damit er sich beruhigen konnte versuchte ich vorsichtig ein paar Worte zu sagen, Anfangs war es schwer, doch dann kamen Wörter aus meinem Mund.
„W- as d-denn?“ es klang immer noch gequält, aber schon deutlich besser als noch vor ein paar Minuten und mit einem Gefühl der Erleichterung, stellte ich feste, dass ich nachdem ich das gesagt hatte keine Atemnot mehr hatte. Auch konnte ich schon viel schneller reden, das freute mich, denn ich hatte somit das Gefühl, dass es wirklich besser wurde und dass es noch Hoffnung gab für meine Flucht. Vorsichtig und mit neuem Mut bewegte ich mich langsam. Zuerst meine Finger. Das ging gut. Also war da schon mal nichts kaputt. Doch dann wurde ich zu mutig, denn als als ich mich aufrichten wollte ,hatte ich wieder das Gefühl, dass mir einer die Luft abschnitt und auch sah ich lauter bunter Sterne vor meinen Augen.
Der Schmerz nahm mir dann noch den Rest, so dass ich wieder nach unten sank. Der Mann schien mich aufzufangen. Das letzte an das ich mich nun erinnere war Schwärzte und dass meine Schmerzen schnell nachließen, doch Zeit um mich darüber zu wundern blieb mir keine, denn ich verlor daraufhin erneut das Bewusstsein. Was weiter mit mir nun passierte konnte ich nicht mehr beeinflussen, denn dieses Mal dauerte es eine ganze Zeit lang, bis ich wieder zu mir kam.

Kapitel 2




Es holperte, vibrierte und schepperte, als ich wach wurde und noch bevor ich überhaupt wusste was passiert war, stach mir ein stechender Schmerz ins Bewusstsein. Der Schmerz war so stark, dass ich dachte ich würde zerreißen und meine Luft blieb mir ein weiteres Mal weg. Ich konnte nicht nachdenken, wusste daher nicht was los war. Meine Gedanken waren einfach nicht vorhanden. Der Schmerz war unerträglich und ich wollte auf einmal nur noch sterben. Ich muss gestehen, dass ich auch der Meinung war, dass ich nicht mehr lange lebe. Die für mich so lebensnotwendige Luft kam nur sehr selten ausreichend in meine Lunge. An meinem Körper war keine einzige Stelle von der ich behaupten konnte, dass sie mir nicht wehtat.

Ich denke unter diesen Voraussetzungen nimmt es mit keiner übel, dass ich zum einen annahm nicht mehr lange zu leben, und zum anderen schon langsam mich selbst darauf vorbereitete. An Hand meiner Schmerzen fiel mir das alles auch nicht so schwer, denn nachdenken konnte ich ohnehin nicht. Ich wusste daher auch in diesem Moment nicht was passiert war. Ich wusste nicht mal wer ich war, wo ich hingehörte, geschweige denn, warum mir überhaupt alles wehtat. Der Schmerz übertönte in diesem, allerdings recht kurzen Moment, alles.
Ich lag einfach nur da und versucht mich so wenig wie möglich zu bewegen und an nichts zu denken.

Plötzlich gab es einen Ruck und das Gefährt auf dem ich lang bleib stehen. Nachdem mir ein weiteres Mal eine Art, explosions- Schmerz, den Atem nahm, ging es mir auf einmal besser. Woran das nun lang konnte ich nicht 100 prozentig sagen. Ich nahm mal an, dass das Wackeln des Wagens, auf dem ich mich befand, meine Schmerzen immer mehr verschlimmert hatten. Dass dann aber der Schmerz so schnell fast gänzlich verschwunden war, war doch irgendwie ungewöhnlich.

Mir konnte es aber in diesem Moment egal sein, ich war nur froh, dass dieser Schmerz erst einmal stak gemildert war und auch meine Gedanken wieder kamen. Langsam öffnete ich die Augen und fing wieder an mich an die vergangen Geschehnisse zu erinnern.
Auch wenn der Schmerz verschwunden war, so kehrte mein Atem nur langsam zurück, aber wenn ich mich nicht bewegte, dann ging es nach kurzer Zeit schon ganz gut. Was die Ursache dafür war, dass der Schmerz fast weg, aber mein Atem immer noch nicht da war, konnte ich in diesem Moment noch nicht wissen. Daher fing ich wieder mal an zu grübeln und mich zu fragen wo ich hier denn war? Wo ging es hin, was sollte das Ganze? Wo war der fremde Mann geblieben, wie war ich hier her gekommen? Ich wusste es nicht, aber bei einer Sache konnte ich wenigstens versuchen es herauszufinden. Der Frage wo ich mich befand.
Mein Lebenswille war wieder da, wenn auch die Schmerzen nicht ganz verklungen waren, so waren sie mittlerweile wenigstens zum Aushalten, auch mein Atem ging wieder so weit, dass ich beschloss es noch einmal zu versuchen mich zu bewegen. Wieder fing ich an meine Finger zu bewegen. Das ging wie erwartet einfach, also versuchte ich es mit etwas schwererem nämlich mit dem ganzen Arm. Mehr traute ich mich noch nicht, denn ich wollte nicht schon wieder den gleichen Fehler machen wie beim letzten Mal auf dem Feld, denn als ich mich dort aufrichten wollte verlor ich mein Bewusstsein, weil die Schmerzen zu stark waren und irgendetwas mich auch blockierte. Das wollte ich jetzt auf jeden Fall vermeiden, denn ich wollte ja immer noch versuchen mich zu befreien ich würde nie Mals aufgeben, geschweige denn mich mit dieser Situation abfinden.

Den Arm zu heben fiel mir schon wesentlich schwerer, denn dieser fühlte sich an als wäre er mit Blei gefüllt. Doch es gelang mir nach einer Gefühlten Ewigkeit einen Arm leicht anzuheben.
Doch wenn ich gewusst hätte was dann passiert, hätte ich es wohl besser sein gelassen.
Plötzlich schrie einer.
„Sie bewegt sich!!!“
Verdammter misst, ich wollte erst mal langsam schauen was denn mit meinem Körper los war, ich war ja noch nicht wirklich einsatzfähig. Wäre ich länger ruhig liegen geblieben, hätte ich eher zu Kräften kommen können und vielleicht einen Plan entwickeln können, einen Plan wie ich fliehen könnte. Ich wusste ja auch nicht was sie jetzt mit mir vor hatten, warum sie mich denn überhaupt, in meiner Verfassung, so besinnungslos und halb Tod, wie ich gewesen sein muss, mitgenommen haben. Ich war doch nur eine Last und nahm Platz für Vorräte weg.
Laute Stimmen drangen an meine Ohren. Sie redeten alle so durcheinander, dass ich kein Zusammenhang verstehen konnte. Vielleicht war ich auch einfach noch nicht so ganz bei Bewusstsein, um schnell zu denken. Ich weiß es nicht ich versuchte es auf jeden Fall, denn ich wollte natürlich wissen was jetzt mit mir passierte. Vielleicht konnte ich auch so herausfinden wo ich mich befand und eine Lücke zur Flucht finden.
„Lasst mich durch da. - Los jetzt verpisst euch mal.“
Brüllte eine grobe raue Stimme, die mir irgendwie bekannt vor kam, die ich aber in diesem Moment nicht zuordnen konnte, er brüllte die anderen an, die sich um den Wagen, auf dem ich lag, versammelt hatten. Schnell merkte ich wie sie verstummten und sich wegbewegten. Einige langsam und schlurfend , andere schneller. Manche sogar so schnell, dass sie an den Wagen stießen und dieser sich ruckartig bewegte. Sofort brach der Schmerz wieder wie eine dichte Welle über mir zusammen. Das war natürlich jetzt überhaupt nicht gut, denn es sagte mir, dass ich mich immer noch nicht so wirklich bewegen durfte und wesentlich schwächer war als angenommen, was wiederum hieß, dass ich mich auch nicht wehren konnte. Aus Angst wieder das Bewusstsein zu verlieren schloss ich die Augen und konzentrierte mich voll und ganz darauf wach zu bleiben.
Wie ich schnell merkte war meine Angst unbegründet, denn der Schmerz war zwar so stark im ersten Moment,
aber er flaute auch genauso schnell wieder ab, sobald der Wagen stehen geblieben war. Also öffnete ich wieder meine Augen und sah direkt in das Gesicht eines älteren kräftig gebauten Mannes. Vor Schreck schnappte ich erst mal nach Luft. Der Mann hatte schon recht weiße Haare, wenn man die paar fettigen Dinger auf seinem Kopf so nennen konnte. Er lächelte mich an, auch wenn es kein nettes oder fröhliches Lächeln war ,sah man ihm an, dass es ihm sehr gut gefiel, dass ich bei Bewusstsein war. Seine Zähne waren gelb und ein paar davon waren entweder ganz schwarz und verfault, oder fehlten ganz. Auch sein Atem stank fürchterlich. Nach einer Mischung aus Kuhdung und faulen Eiern. Doch was genau wollte er von mir? Ich überlegte, ob ich es ihn fragen sollte, oder ob ich besser ruhig war und abwarten sollte bis er es von alleine sagte.
Ich entschied mich für letzteres. Was hat mein Vater mir immer versucht bei zu bringen

-GEDULD-



und die wollte ich jetzt mal versuchen aufzubringen. Lang musste ich bestimmt nicht warten, denn der Mann fing schon wieder an zu reden.
„Na du? Schön, dass du nun wieder unter uns weilst.“ Das ganze wurde von einen hässlichen, schallendem Gelächter bekleidet. Was sollte das? Es dauerte eine Zeit lang bis er sich soweit beruhigt hatte, um sich noch einmal mir zu widmen.
„Na was ist nun? Kannst du denn nicht reden?“ Er stupste mich mit der Faust an. Und ich dachte erneut mir wolle einer die Luft abdrücken und stöhnte leise auf.
Wut kam in mir hoch, dieser ekelhafte Mensch sollte seine dreckigen Finger von mir lassen, noch dazu, was fiel ihm eigentlich ein mich so fest zu stoßen? Ich war wirklich wütend, doch ich versuchte meine Wut im Zaum zu halten, denn wenn es dieser eklige Kerl mitbekommen hätte, hätte er sich bestimmt einen weiteren Spaß daraus gemacht mich noch weiter zu quälen.
Auch versuchte ich aus trotz so gut wie keinen Ton von mir zu geben, doch leider gelang mir dies bei dem plötzlich über mich hereinbrechenden Schmerz nicht.
„Ah also ganz so tonlos sind wir doch nicht.“ wieder dieses grässliche lachen und dieser faulige Gestank aus seinem Mund, mir wurde langsam auch noch ganz übel bei diesem Gestank.
„Dann mal los ,wie geht es der Prinzessin des Boss“ Er fand wohl er habe einen Witz gemacht ,denn er fing ein weiteres Mal an zu lachen, nur dieses Mal konnte er sich wohl nicht mehr so schnell beruhigen.
Doch ich war stur, ich sah es gar nicht ein irgendwas zu sagen und ihm so die Freude zu gönnen. Ich sah ihn einfach nur weiterhin stumm an.
Zum wiederholten Male stupste er mich mit der Faust an, dieses Mal noch etwas fester, doch ich war vorbereitet, denn ich sah seine Hand kommen und konnte mir denken was nun machen würde. So nahm mir der Schmerz nicht ganz unerwartet die Luft. Da ich vorbereitet war gab ich nun auch keinen Ton mehr von mir, immer noch lag ich einfach da und sah ihn stumm an. Ich war stolz auf mich, dass ich den Schmerz so gut verkraften konnte und kein Laut von meinen Lippen kam, doch er wurde wütend und ich fing langsam an zu zweifeln, ob mein Verhalten in dieser Situation, in der ich mich befand, in welcher ich mich nicht einmal richtig bewegen konnte, so gut war.

„AHHHHH“



Er schrie seine ganze Wut heraus. Das lenkte nun das Interesse eines jemand auf mich, dessen Stimme mir jetzt erst recht bekannt vorkam. Es war derjenige der Bei meiner Flucht am Feld die Männer befohlen hatte, so glaubte ich zumindest.

„Was ist denn hier Los?“ Die Stimme stammte von dem Mann, jetzt war ich mir sicher, den ich mir in meiner Fantasie als Monster vorstellte. Die Stimme des anderen war seiner sehr ähnlich, sodass sie mir daher wohl auch so bekannt vor kam, ich sie aber nicht zuordnen konnte, denn ein paar minimale nicht zu beschreibende Unterschiede gab es doch. Ich schloss jetzt schnell die Augen, warum wusste ich nicht, ich hielt es einfach für das Bessere und wartet, denn dieses Monster schien sich einen Weg zu uns zu bahnen. Ich hörte immer wieder wie jemand weg geschubst wurde und mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden aufkam.

Dann zischte es ganz nahe an meinem Ohr: „Hast du ein Glück, dass er jetzt kommt!“

Was meinte er damit. Wer war dieser „ER „den ich mir als Monster Vorstellte, der aber wohl verwand mit diesem ekligen Mann, der mir ins Ohr geflüstert hat, zu sein schien. Oder warum hatten sie eine so ähnliche Stimme? Wenn sie aber Verwandt waren, wieso gab er dann so schnell klein bei und machte Platz für den Anderen. Ich wusste es nicht und es würde mir auch erst einmal nicht weiter helfen, wenn ich es nachfragte, also versuchte ich mich wieder ganz ruhig zu verhalten und mich ja Tod zu stellen.
"Weg da!!! schneller Ihr lamer Haufen."
Die Stimmer kam näher, doch irgendwas schien ihn aufzuhalten. Ich hörte einen Schrei." Du Dreckskerl, geht mir sofort aus dem weg. Oder willst du genauso enden wie dein Kumpel da? Ich kann auf JEDEN von euch verzichten." Der Andere lachte rau als habe er einen Witz gemacht.
Doch seltsamer weise hatte ich dadurch nicht mehr Angst, Im Gegenteil ich war mir nun Bewusst, dass ich mich ganz ruhig verhalten musste. So als sei ich ein weiteres Mal in Ohnmacht gefallen. Irgendetwas sagte mir, dass ich nur so Ruhe vor ihm haben würde. Also schloss ich die Augen macht mich auf eine raue Berührung gefasst und versucht mich so ruhig wie möglich zu verhalten. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er endlich an meinem Wagen war. In der Zeit die bis dahin verstrich hörte ich hastiges zur Seite springen, Füße scharren und ab und an auch mal einen dumpfen Aufschlag von dem ich annahm, dass er daher rührte, dass einer zu Boden gestoßen wurde oder aber bei der Eile über seine eigenen Füße fiel.
Dann noch bevor er was sagte oder sich auch sonst bemerkbar machte spürte ich, dass er direkt vor mir stand und mich musterte. Es geribbelte an meinen ganzen Körper und ich musste mich sehr zusammennehmen um nicht zu zucken oder mich durch sonst eine Bewegung zu verraten. "Was soll das hier?" Seine Stimme hörte sich sehr erbost an und mir ging durch den Kopf, dass mir die Person an der er seine Wut nun raus lassen würde sehr Leid tat. "Wer hat gesagt dass sie wach sei?" "Gordon, B-bo-boss" Stotterte ganz nahe bei mir ein Mann. Seine Stimme war brüchig, beinahe schon hysterisch.
"GORDON" Schrie daraufhin der Boss.
Auch wenn das nicht ganz unerwartet kam, so musste ich mich schon wieder ganz schön zusammennehmen um nicht vor Schreck zusammen zu zucken. Die Menge bewegte sich Ruckartig zur Seite, ein paar stießen dabei gegen meinen Wagen und ich wurde wieder unsanft an meine Schmerzen erinnert. Doch da ich mich die ganze Zeit schon auf die Schmerzen einstellte, konnte ich es gut vor den anderen verbergen.
Laute, donnernde Schritte kamen auf mich zu. Das musste dieser Gordon sein. "Ja, Boss?" sagte der Mann dessen Stimme mir eben so bekannt vorgekommen war. "Hast du gesagt, dass die wach ist?" "Ja, Boss?" Die Stimme von Gordon klang vorsichtig und etwas besorgt. Er hatte scheinbar Angst vor seinem Boss. "Sieht sie für dich denn wach aus?" Ich spürte wie der Boss an meinen Wagen wackelte und seinen Worten Nachdruck zu verleihen. "Eben hatte sie die Augen auf, Boss.“ Eine kurze Pause trat ein. “ Darf ich sie kurz anfassen? N-Nur um zu sehen ob sie wirklich bewusstlos ist?" Seine Frage war stotternd und unsicher gestellt und eine Zeit lang blieb es danach auch still. Eine unheimliche, spannungsgeladene Stille. Der Boss schien zu überlegen.
Warum überlegt er bei einer solch simplen Frage? Auch Grodon schien bei der Frage ängstlich zu sein, was hatte das zu bedeuten. Die Frage von Gordon an sich sagte mir, dass er mir nicht glaubte, er wollte auf Nummer sicher gehen. Ich konnte es ihm auch nicht verübeln, schließlich hat er meine offenen Augen gesehen. Da ich gerade erst gemerkt hatte was es für Gordon hieß meine Aufmerksamkeit zu gewinnen, stellte ich mich am besten schon im Voraus auf einen Schlag ein, der nicht nur meine Schmerzen betonte, sondern mir noch zusätzlich welche machen würde. Ich betete dass ich es schaffte keinen Ton von mir zu geben, der mich verraten würde.
„Gut. Tu es!“ Brummte der Boss.
Ein Schneller harter Schlag traf mich an der Schulter. Ich versteifte mich und hielt die Luft an. Hätte ich das nicht getan wäre mir garantiert ein Laut von den Lippen gekommen. Ich blieb still, was mir einen weiteren Schlag einbrachte, doch auch diesen ertrug ich ohne auch nur einen Laut von mir zu geben. "GENUG, Sie rührt sich nicht. Was sagt ihr jetzt dazu?" Brüllte der Boss sauer. "Es, es tut mir leid Boss, sie wa-war wohl doch noch nicht ganz wach." Stammelte Gordon. Erleichterung durchflutete mich, doch ich wollte noch nicht so recht daran glauben.

"Du nichtsnutziger Trottel!" Brummte der Boss und schubste Gordon zu Boden. Das wusste ich nur aus dem Grund, weil er bevor er auf dem Boden landete, gegen meinen Wagen stieß. Gordon schnaufte, doch sonst sagte er nichts mehr.
"Weiter, weiter, los setzt euch in Bewegung und zwar schnell, wir haben genug Zeit vergeudet!!!" Ein Peitschen schlag ertönte. Die Tiere, ob Ochse oder Pferd, scharrten, brüllten und wieherten unruhig. Die Menschen stampften, drängten und stießen immer wieder gegen meinen Wagen. Der Schmerz wurde dadurch wieder schlimmer und am liebsten wäre ich wieder in die ruhige, gefühllose Schwärze abgetaucht. Doch natürlich blieb ich erst einmal wach und musste alle Schmerzen ertrage.

Der ganze Pult setze sich langsam in Bewegung. Mein Wagen Ruckelte erst unkontrolliert, dann rollte er mit regelmäßigem Gerüttel weiter. Wo brachten sie mich ihn? Wo waren die anderen? Waren sie hier? Wurden sie nicht alle zusammengetrieben worden? Trotz der Schmerzen musste ich immer wieder daran denken was mit den Anderen aus unserem Dorf passiert war und was mit ihnen passieren wird. Über mich machte ich mir in diesem Moment seltsamer weise erst einmal keine Gedanken. Anfangs war es sehr schwer die Schmerzen zu ertragen, doch mit der Zeit gewöhnte ich mich wohl daran, zumindest konnte ich sie besser ertragen.

Ich weiß nicht wie lange wir fuhren. Ich hatte aber auch Angst die Augen zu öffnen, um mich am Stand der Sonne zu orientieren, denn es hätte ja einer sehen können. Ich wusste nicht ob vielleicht einer oder auch mehrere neben meinen Wagen herliefen und somit gesehen hätten wenn ich die Augen öffnete. Anhand meines Zeitgefühls konnte ich mich nicht orientieren, die Schmerzen schienen es auch zu verfälschen, denn es kam mir mit Nichten wie Stunden, sondern eher wie Tage vor. Doch das konnte natürlich nicht sein. Es blieb mir also nichts anderes übrig als geduldig zu warten und nachzudenken.

Plötzlich knackte es. Einmal, Zweimal. Dann ein lauter Knall, verbunden mit einem kräftigen Ruck an meinem Wagen, ein Ochse schrie auf, ein Mann Brüllte. Und mich Durchzuckte ein solch starker Schmerz, dass es mir den Atem raubte.
Der Wagen kippte um und ich fiel von dem Wagen. Zuerst landete ich in einer Wiese, doch der Aufprall war so stark, dass ich den Berg am Wegrand herunter rollte.In meinen Kreuz knackte es laut. Ich spürte nur einen überaus straken Schmerz, der mit nichts zu vergleichen war, meine Ohren rauschten und die Luft kam nun gar nicht mehr in meine Lunge.
In diesem Moment dachte ich nur noch:“ Das war´s, das war nun mein Leben!“ Dann wurde es Schwarz um mich herum.

Kapitel 3

 Ich erwachte und es ruckelte mich nicht mehr. Vorsichtig hörte ich erst mal nur was um mich herum passierte. Im ersten Moment hörte ich nichts außer den Grillen im Gras und einem Windhauch, der an einer Plane riss. Doch nachdem ich mich erst einmal beruhigt hatte und mein Herzschlag auch noch mal normal ging ,hörte ich noch mehr. Zuerst war da das Feuer das prasselte. Das sagte mir, mit den Grillen zusammen, dass es scheinbar schon Abend war. Nach einiger Zeit des ruhig liegens hörte ich Schritte näherkommen und Versteifte mich automatisch. Mein Herzschlag ging wieder schneller und ich bekam Angst, dass sie zu mir kommen könnten. Die Schritte näherten sich langsam. Dann kamen weiter Schritte hinzu. Vor meinem Liegeplatz, wo immer er sich auch befand, liefen also zwei Menschen herum. Im stillen betete ich, dass sie nicht zu mir kämen, denn ich wollte nicht schon wieder überlegen müssen wie ich mich verhalten muss. Leise sprachen die Zwei Menschen miteinander und ich hörte, dass es sich um Männer handelte. Was sie sprachen konnte ich allerdings nicht verstehen. Dann verstummten die Stimmen und leise entfernten sich die Schritte auch wieder. Danach war es wieder, bis auf die Grillen, das Feuer und der ständige Lufthauch, still um mich herum.

Wo war ich? Ich brachte es nicht über mich die Augen zu öffnen. Ich hatte damit einfach beim letzten Mal schlechte Erfahrungen gemacht. Also blieb ich weiterhin still liegen und lauschte, in der Hoffnung herauszufinden, ob sich irgendjemand in meiner Nähe befand. Doch ich hörte auch nach mehreren Minuten nichts anderes, so dass ich mich entschloss das Risiko einzugehen und meine Augen wenigstens ein kleines Stückchen zu öffnen, um mich besser orientieren zu können.

Als ich meine Augen Aufschlug sah ich erst einmal alles etwas verschwommen, so wie nach einer langen Nacht. Also nahm ich meine Hände, ohne nachzudenken, und wischte mir den Schlaf aus den Augen. Erst im Nachhinein dachte ich dass ich das doch erstens gar nicht können durfte und zweitens dass dies mich hätte verraten können. Also hielt ich mal wieder die Luft an und lauschte in die Nacht hinaus. Nichts regte sich somit konnte ich mich meiner ersten Verwunderung widmen und mich darüber wundern wieso ich auf einmal so einfach meine Hände an meine Augen heben konnte. Ich drehte vorsichtig den Kopf um sicher zu gehen dass sich auch wirklich keiner in meiner Nähe befand. Ich sah nichts außer einer Zeltplane die sich auf beiden Seiten von mir befand. Also ging ich weiter und überprüfte meine Bewegungen. Den Kopf konnte ich schon einmal drehen ohne dass ich Schmerzen verspürte. Noch einmal hob ich meine Arme. Auch das ging ohne dass ich Schmerzen hatte.

Ich wunderte mich ,doch im Grunde war ich sehr froh darüber, dass ich so schnell geheilt war. Wieder schaute ich mich um dieses mal noch genauer ,ich hob ganz vorsichtig ein bisschen meinen Kopf, ich wusste ja nicht ob ich das ohne schmerzen und Schwindel konnte, doch es klappte. Ich war nur etwas steif, doch sonst spürte ich nichts. Also sah ich mich um. Immer noch sah ich niemanden. Langsam und darauf bedacht vorsichtig zu sein setze ich mich auf. Jetzt sah ich dass ich mich wirklich in einem kleinen Zelt befand. Ich war ganz alleine. Seltsam fand ich das schon, doch ich wollte mir darüber keine Gedanken machen. Jetzt da es mir wieder gut ging und ich so Plötzlich geheilt schien, wollte ich meinen immer noch in meinen Kopf fortdauernden Plan weiter ausführen. Ich wollte und musst hier weg. Langsam und die ganze Zeit darauf bedacht ja kein Geräusch zu machen streckt ich mich erst einmal. Mein ganzer Körper war total steif, es fühlt sich etwas komisch an fast so als seien alle Gliedmaßen eingeschlafen gewesen. Als ich alles wieder wie normal bewegen konnte, fing ich an mich aufzurichten. Doch mitten in der Bewegung hielt ich inne. Ich hörte Schritte und Stimmen wieder in meiner Nähe. Aus Panik dass doch noch einer zu mir in Zelt kommen könnte oder einer hörte wie ich mich bewegte. Legte ich mich so schnell und leise ich konnte wieder hin und hielt die Luft an um besser lauschen zu können. Mein Herzschlag pulsierte in meinen Ohren und ich musste mich sehr anstrengen um nicht nur dieses Geräuch zu hörten. Ich kontentrierte mich ganz auf meine Atmung um mich einfacher zu beruhigen. Nach ein paar Atemzüge wurde das Rauschen um Pochen in meinen Ohren leiser und ich konnte wieder mehr hören. Die Schritte kamen immer noch näher. Es waren mindestens 2 Leute. „ Ob das die selben von eben waren und nur Wache schoben? „Überlegte ich. Ich wollte mich schon erleichtert wieder aufrichten als ich ein Rascheln an der Zeltplane vernahm. Stocksteif lag ich da, schloss die Augen und hielt wieder meinen Atem an. „ Passt ja auf dass keiner Entkommt heute Nacht sonst seid ihr alle miteinander Tod!!! „ Dieser nicht laute, aber mit einem so schafen Unterton gesprochene Satz sagte gleich wie ernst es dem Sprecher damit war. Vor dem Zelt wurde etwas gemurmelt und gescharrt und dann hörte ich wie sich 2 Leute in verschiedenen Richtungen davon machen. Jetzt wurde die Zeltplane mit einem Ruck zur Seite geschoben und ich dachte nur „Nein bitte nicht!“ doch es gab kein Erbarmen.

Dieser Mann lief zu mir und berührte mich am Arm. Am liebsten hätte ich diesen mit einem Ruck weg gezogen, doch ich hatte Angst dass wenn er wüsste dass ich wach bin er mich noch mehr festhalten würde. Und was er dann mit mir anstellen würde wollte ich mir gar nicht ausmalen.

„Ah Mädchen du weist ja gar nicht was du für eine Schöne bist“ raunte er und seine Stimme war ganz heiser. Seine eine Hand wanderte weiter an meinem Arm hinauf. Während die andere sich an meinem Gewand zu schaffen machte. Ich lag nur da, geschockt und unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Hände wanderten weiter zu meiner Brust und fingen sie zuerst an zu streicheln. Dann wurde er immer grober und drückte und knetete sie dass es mir auf die Lippen beißen musste um keinen Ton von mir zu geben. Dann Spürte ich seinen warmen Atem auf meiner Wange. Ein fauliger Geruch drang mir in die Nase und mir wurde übel. Noch immer lag ich still da. Während er weiter an meinen Brüsten herum hantierte. Dann fuhren seine Hände an mir herab. Noch immer hatte ich mein Gewand an. Ich machte mich ganz schwer und lies alles hängen, ganz so als wäre ich weiterhin nicht bei Bewusstsein. Dann handelte er an meinen Beinen herum und stieß ununterbrochen Flüche aus. Warum, konnte ich mir nicht erklären, wollte auch nicht darüber nachdenken, sondern konzentrierte mich lieber weiter ganz still und schwer dazu liegen. Dann Stand er auf, ich wollte schon erleichtert aufatmen, doch er ging nicht aus dem Zelt sondern setzte sich nur weiter nach unten. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinen inneren Oberschenkel. Ich musste mir so fest auf die Lippe beißen um keinen Ton des Schreckens von mir zu geben ,dass ich Blut schmeckte. Er fuhr weiter nach oben und kam zu meinen Höschen. Wieder Stieß er einen Fluch aus. „warum haben so arme Leute Höschen an?“ zog seine Hand zurück und stand ein weiteres mal auf. Sein Atmen steifte wieder mein Gesicht und er stöhnte „Wie süß du riechst“. Rau klang seine Stimme. Er fing wieder an meine Brust zu kneten und leckte mir am Hals entlang. Mir wurde nun so, übel dass ich langsam nicht mehr wusste was ich tun sollte. Er Stöhnte immer lauter auf und bewegte sich ruckartig neben mir. Ich hatte keine Ahnung was er da tat.

Ich war noch Jungfrau und da ich mich noch nicht einmal einen Verlobten hatte , hatten mich meine Eltern auch noch nicht in diesen Intimen Sachen zwischen Mann und Frau aufgeklärt.

Plötzlich spürte ich wie immer wieder etwas Hartes gegen meine Seite Stieß. sein Griff um meine Brust wurde immer fester und brutaler, sein Mund an meiner Seite bis mir ins Ohr. Wie gerne hätte ich aufgeschrien. Tränen des Schmerzes und der Verzweiflung sammelten sich in meinen Augen und ich hoffte dass er es nicht merkte. Seine Stöße gegen meine Seite wurden fester und er Stöhnte immer lauter. Es schmerzte immer mehr, dort wo er immer wieder in meine Seite stieß. Auch meine Brust knetete er erbarmungslos. Wie gerne hätte ich geschrien und ihm meine Hand in mitten seines übel riechenden Gesicht geschlagen. Dann seufzte er lauf auf und etwas warmes ergoss sich auf meinem Gewand. „hast du ein Glück Mädchen“ brummelte er und Legte sich neben mich hin. „Wenn ich den Doc morgen noch einmal sehe werde ich ihm meine Meinung sagen!!! „

So still ich konnte lag ich da. Gab mir die größte Mühe um gleichmäßig zu Atmen damit er auch ja keinen Verdachte schöpfen konnte, dass ich evtl. doch nicht schlafen könnte. Meine Brust schmerzte weiterhin und fühlte sich an als würde sie gerade Brennen. Mein Ohr brannte auch schmerzhaft und ich ekelte mich vor dem was da auf mir drauf zu sein schien, auch wenn ich nicht wusste was es war, so wusste ich doch dass es aus ihm raus kam und das fand ich widerlich.

Nach einer Zeit wurde der Atem des Mannes ruhiger und gleichmäßiger. Noch immer wollte ich mich nicht bewegen aus Angst er könnte noch nicht tief genug schlafen. Doch ich öffnetet schon einmal meine Augen. Der Schock des gerade passierten stand mir ins Gesicht geschrieben. Was hatte er gemacht? Meine Brust schmerzte weiterhin und an meinen Hals, wo er mir ins Ohr gebissen hatte, lief etwas warmes hinunter. Vorsichtig drehte ich den Kopf in die Richtung aus der das schnaufen kam ,das jetzt immer lauter wurde. Nur wenige Zentimeter neben mir lag dieser Mann. Ich konnte in der Dunkelheit nichts erkennen doch ahnte ich dass es der gleiche Mann sein musste der, der Führer dieser Truppe war.

Eine Zeit lang wollte ich noch so ruhig liegen bleiben und dann meinen Plan der Flucht weiter ausführen. Während ich so da lag und in die Dunkelheit hinaus hörte, überlegte ich wie ich die Flucht am beten anstellen könnte. Vor dem Zelt laufen immer wieder wachen herum. Wie groß das Lager wohl war? Wie viele Wachen hatte er eingeteilt, nur die beiden, die eben vor dem Zelt waren? Ich musste mir einen Plan einfallen lassen, doch da ich nicht wusste wie es vor dem Zelt aussah, war ich mir einfach nicht sicher wie ich diesen ausarbeiten könnte.

Ein lauter Schnarcher ertönte und der Mann bewegte sich. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und hoffte dass er nicht aufgewacht war. Doch er drehte sich nur auf die Seite, wobei er seinen Arm über meinen Bauch legte.

„Na Toll“ ging es mir durch den Kopf und ich seufzte aus. Jetzt musste ich nicht nur versuchen unbemerkt aus dem Zelt zu kommen, sondern auch noch seinen Arm von mir runter bekommen ohne dass er wach wird. Wie tief er wohl schon schläft? Wie lang lag ich schon da? Ich versuchte mich etwas abzulenken an schöne Zeiten zu denken um noch etwas Zeit tot zu schlagen.

Ich war noch nie so weit weg von zu hause gewesen und hab mir vor diesem Überfall immer gewünscht mehr von der Welt zu sehen. Die anderen Kinder hatten mich ausgelacht. „Du bist eine Frau, die geht nicht auf reisen, die heiratet und ist für ihren Mann da!“ meinten sie immer wieder. Meine Eltern haben es meistens ignoriert, doch einmal meinte meine Mutter dass die Welt nicht sehr nett mit alleinstehenden Frauen umgehen würde und auch wenn man mit seinem Mann reisen würde, andere Männer seien sehr grob und würden sehr oft dinge mit einem machen , die man gar nicht möchte.

Ich fragte sie woher sie das wisse und sie erzählte mir was ihrer Mutter, also meiner Oma, die ich nie wirklich kennen gelernt hatte ,passiert ist. Meine Oma die 5. von 8 Geschwistern, war frisch verheiratet und mein Opa der 3 Sohn der Familie hatte auch kein Land. So beschlossen die beide weg zu gehen und wo anders ihr Glück zu versuchen. Zuerst arbeitet mein Opa immer wieder auf erschienenen Feldern, dann gingen sie in die Stadt. Dort würde es sehr übel riechen meine meine Mutter. In der Stand fand er eine Anstellung am Hafen. Er verdiente nicht viel doch es reichte zum leben. Als meine Oma schwanger wurde und immer wieder krank war, da ihr die Stadtluft nicht gut bekam, freundetet sie sich mit der Frau des Arbeitgebers ihres Mannes an. Sie war schon fast 40 Jahre alt und hatte keine Kinder. Sie freute sich sehr dass meine Oma ein Kind bekam und wollte ihr helfen. Sie fuhren immer wieder aufs Land wo der Mann der Frau einen Hof besaß. Dann Meine Oma war ca. im 4 Monat schwanger, meinte meine Mama, sie war auf dem weg zur ihrer Freundin und wieder in der Stadt, kam ein Mann der ihr Gewalt an tat. Sie war danach sehr fertig und laut ihrem Vater nie mehr die Alte. Ihre -freundin fand das sehr traurig und schenkte ihr viel Land, damit sie davon leben könnten. Sie zogen nun dort hin und meine Mutter blieb das einzige Kind. Sie schliefen auch nie wieder im gleichen Zimmer meinte meine Mutter und ich wusste zu der Zeit nicht was sie mir dadurch sagen wollte. Auch ich war ja das einzige Kind meiner Mutter doch das hatte wohl einen anderen Grund.

Mit einem Ruck fuhr ich hoch. Ich musste, während ich in so nachdachte, eingeschlafenen sein. Es dämmerte bereits. Leise und vorsichtig hob ich den immer noch auf mir liegenden Arm von mir runter. Der Mann regte sich sofort unwillig und murmelte etwas. Erschrocken hielt ich inne. Als er sich nach dem ich den Arm behutsam auf dem Boden abgelegt hatte nicht weiter rührte stand ich so leise ich konnte auf, richtete mein Kleid und ging in gebückter Haltung und mit steifen Beinen Richtung Ausgang. Plötzlich ich erschrak und war nicht darauf vorbereitet, packte mich was am Fußgelenk und zog mich mit einem Ruck zurück. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel auf meine Knie. Vor Schreck hatte ich nicht gemerkt dass ich dabei geschrienen hatte. Die Zeltplane ging auf und ein Kopf erschien.

„Alles in Ordnung hier“ fragte ein junger Mann besorgt. Ich sah ihn an, Tränen standen mir in den Augen. „Verpiss dich, hier ist alles in Ordnung“ knurrte der Mann, der meinen Knöchel noch immer umklammert hielt. Schnell verschwand der Junge man aus dem Zelteingang.

„Na du Süße, was hattest du denn vor? Wolltest du abhauen?“ Seine Stimme war gefährlich leise und er war nahe an mich herangerückt und fuhr mit seinen Fingern über meine Wange. Ich sagte nichts, sah ihn nur trotzig an. Er holte aus und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. „Antworte mir wenn ich dich was frage“ Ich zuckte bei dem Schmerz nur leicht zusammen und schloss kurz die Augen, dann hob ich meinen Kopf und sah ihm trotzig in die Augen. Weiterhin sagte ich nichts. „Kannst du nicht reden oder was? „ er stand auf und zog mich an meinen Haaren vom Eingang weg. Damit hätte ich rechnen müssen, doch noch nie in meinem Leben war ich mit einem gewalttätigen Mann zusammen gewesen und rechnete dadurch nicht dass er an meinen Haaren ziehen würde uns so stöhnte ich vor Schmerz auf. Mit einem Ruck an meinen Haaren und ein weiteren Stoß seiner Hand schmiss er mich zu Boden. Dann Legte er sich über mich. Sein Gewicht presste mir die Luft aus den Lungen und ich versuchte ihn von mir runter zu bekommen in dem ich mich unter ihm wand. Meine Arme hielt er fest auf den Boden gedrückt. Sein Kopf kam zu meinem herunter und er raunte mir ins Ohr „ Du tust besser immer was ich sage ,sonst bekommst du nur unnötig schmerzen. Ich will dir nicht mehr weh tun als nötig!“ „Auf einmal so vorsichtig was?“ schnaubte ich ihn an. Jetzt war es mir egal was er tun würde er hatte ja eh gesehen dass ich wieder laufen konnte. „Werde nicht frech kleine!“ zischte er. „Und wenn doch? Was ist dann?“ ich legte es richtig darauf an, doch ich war noch nie das Mädchen das sofort klein bei gab. „Mädchen mach mich nicht sauer! Ich will willige Mädchen und keine die sich wehren das macht mich nicht an!“ „An machen?“ fragte ich verwirrt. Ich hatte keine Ahnung was er von mir wollte und war so naiv und unerfahren. Er lachte schallend und ging von mir runter. „Bleib schön liegen, sonst..“ „Jaja sonst gibt’s was, ich weiß schon.“ Unterbrach ich ihn brummelnd. Wenn ich damals gewusst hätte was passiert wenn ich mich weiterhin so wehre hätte ich vielleicht eher aufgehört, doch ich dachte nur dass ich mir von diesem Mann nichts sagen lasse.

Er ging zur Zeltöffnung „ GERO“ Brüllte er. Nach ein paar Minuten stürmte ein junger Mann herbei. Natürlich hatte ich mich aufgesetzt und war näher an den Eingang gerückt und schaute was draußen passierte. „Ich habe Hunger, hol mir auf der Stelle was zu essen! Ach und was für mein Freudenmädchen auch. Aber schnell jetzt wir müssen bald los und ich will noch Spaß haben!“ „Ja Boss bin schon unterwechs“ Dieser Gero war der selbe Junge Mann der eben in das Zelt reingeschaut hat um nach dem rechten zu sehen.

Der Boss lies sie Zeltplane wieder zufallen und drehte sich zu mir um. Still funkelte er mich an, es gefiel ihm wohl nicht so wirklich dass ich nicht auf ihn gehört hatte. Doch das war mir egal ,ich sah ihn einfach weiterhin trotzig mit erhobenen Kopf an. „Gleich kommt essen!“ brummte er nur „Ich hab es gehört.“ gab ich streitlustig zurück. Sein Kopf fuhr zu mir herum. Seine Augen waren nur noch Schlitze und ich merkte zu spät dass ich es übertrieben habe. Wieder hole er mit der Hand aus und schlug mich so fest ins Gesicht, dass meine Oberlippe aufplatzte und ich nach hinten fiel. Mein Kopf schlug schmerzhaft auf dem Boden auf und ich stöhnte vor Schmerz. „Ich hab dich gewarnt, Reize mich nicht!“

„Boss?“ rief es Leise vor der Tür. „Bring es rein!“ Der Junge Mann zog die Plane zur Seite und trat ein. Er hatte Brot, Käse in der einen und einen Krug in der anderen Hand. Beides stellte er vor seinen Herrn auf den Boden und ging wieder hinaus. „Hmm sieht gut aus was?“ Mir lief das Wasser im Mund zusammen ,wie lange hatte ich schon nichts mehr gegessen, und ich hatte jetzt wo ich das trinken sah so unglaublich Durst. Es kostete mich fast meine ganze Willenskraft um mir nicht einfach was zu holen. „Willst du was haben?“ Er sah mich an und ich nickte sogleich. „Pech gehabt, bekommst erst etwas wenn du lieb bist!“ Ich unterdrückte ein Stöhnen und verfluchte mich für meinen Dickkopf. Na ja ich war selbst schuld, warum kann ich auch nicht einmal meine Zunge zügeln. Langsam und voller Genuss , so schien es mir, verspeiste der Boss sein Essen und lies nicht den kleinsten Krümel übrig. Zwischen drin setzte er immer wieder den Krug an. Was sich darin befand wusste ich nicht ,doch jedes mal fühlte sich meine Kehle trockener an, wenn ich ihn trinken sah. Als alles leer war lächelte er mich an. „Na bist du jetzt lieb zu mir?“ Gedemütigt senkte ich den Blick in der Hoffnung, dass ich vielleicht doch noch was zu trinken bekam. Doch es geschah erst einmal nichts, so dass ich verwirrt den Kopf wieder hob. Er war aufgestanden und zog sich aus. Noch nie hatte ich einen Nackten Mann gesehen. Ich schnappte hörbar nach Luft und rückte vorsichtig von ihm ab. Was hatte er jetzt schon wieder vor. Nackt stand er nun vor mir und lächelte mich wieder an. „Wenn du jetzt lieb zu mir bist bekommst du auch noch was zu essen.“ Er kam auf mich zu und fing an an meinem Kleid herum zu zoppeln. „Zieh das Ding aus!“ „Ich ich..“ verängstigt kam ich seinem Befehl nicht nach, also zerriss er mein Gewand einfach und zog den Rest über meinen Kopf. Erschrocken saß ich ganz steif da und bewegte mich nicht mehr. „ Hast du noch nie einem Mann in deinem Bett gehabt?“ Flüsterte er an meinem Ohr. Ich konnte nicht antworten, so riss er mich an meinen Haaren nach oben. „Antworte!“ „N-nein“ meine stimme zitterte. „Eine Jungfrau also, wie toll.“ Er schien überaus zufrieden. Zog nun mit einem Ruck mein Höschen runter und drückte mich zu Boden. Dann fing er wieder an meine Brüste zu zerquetschen und saugte mit seinem ekligen Mund an meinen Brustwarzen herum. Es tat weh und ich fing mich an dagegen zu wehren. Ich wand mich unter ihm ,versuchte ihn mit meinen Händen von mir herunter zu drücken, doch er legte sich nur noch fester auf mich drauf. Sein schwerer Körper presste meine Luft aus meinen Lungen. Dann ließ er meine Brüste los packte mich an den Armen und drückte sie nach unter. Nun versuchte ich mit meinen Beinen gegen ihn an zu kommen. Ich versuchte sie anzuwinkeln, bewegte mich ruckartig, doch er war zu schwer. „Du sollst lieb sein und dich nicht wehren!“ Er presste sich immer fester auf mich und fing sich an zu bewegen. Dann kam sein Mund immer näher dem meinem und sein fauliger Atem wehte mir in die Nase. Automatisch trete ich meinen Kopf zur Seite. Er lies einen meiner Arme los und packte meinen Kopf. Brutal drehte er meinen Kopf wieder herum, in dem er mein Gesicht mit der Hand stark quetschte. Zuerst wehrte ich mich gegen seine Hand an meinen Kopf, indem ich dagegen drückte, doch dann wurde es zu schmerzhaft und ich gab nach. Sobald mein Kopf wieder so lag wie er das wollte, kam er wieder mit seinem Kopf zu mir runter, lies dabei aber meinen Kopf nicht los. Mit meiner freien Hand drückt ich ihm in die Seite. Schlug ihn, versuchte ihn zu zerkratzen. Doch er reagierte nicht. Dann drängte sich seine Zunge in meinen Mund. Da er mit seinem festen Griff an meinen Kopf meine Backen so zusammen drückte, dass er meinen Mund einfach öffnen konnte, drang seine Zunge in diesen ein und wand sich wie ein schleimiger Wurm darin herum. Mir wurde so übel, dass ich auf würgte und mir prompt von ihm einen Schlag einfing. Etwas drängte gegen meinen Bauch und stieß immer wieder dagegen. Es war das selbe etwas das die Nacht zuvor gegen meine Seite gedrückt hat. Er stöhnte auf und rückte etwas anders hin. Dann richtet er sich etwas auf und lies meinen zweiten Arm nun auch gehen und drückte meine Beine auseinander. Ich wehrte mich wand mich unter ihm. Ich wollte meine Beine nicht auseinander machen und drückte mir aller Kraft dagegen. Er wurde sauer und schlug mich erneut. Dann war auf einmal der Druck auf meinen Bauch weg. Ich wand mich weiter und schaffte es mich unter ihm hervor zu schieben. Mit einem Satz stand ich auf ,doch er war schneller als ich dachte und riss mich wieder zurück. Mit einem zornigen Brüllen stieß er mich so fest zu Boden, dass mir die Tränen kamen. „Ich habe gesagt du sollt lieb sein und dich nicht wehren!“ Nun war er richtig in Rage und schlug weiter und weiter auf mich ein. Ich wehrte mich, versuchte ihn zu treten und zu boxen, doch ich berührte ihn nur sehr selten. Irgendwann verließ mich meine Kraft, der Schmerz, den ich nun am ganzen Körper verspürte war so übermächtig, dass ich nur noch schlapp dalag. „Na also geht doch“ sagte er nach eine Zeit nach dem er gemerkt hatte dass ich mich nicht mehr wehrte. Er stand auf und sah zu mir herab. Ich konnte in dem dämmrigen Licht sein Gesicht auf die Entfernung nicht sehen. Zwischen seinen Beinen fing sich was an zu regen und ich konnte nicht anders ,ich musste dahin sehen. Ein Ding das immer größer wurde war da zwischen seinen Beinen. Auf einmal wusste ich was er vor hatte. Warum war ich nicht schon früher darauf gekommen. Wie oft hatte ich das bei den Kühen, Schafen und Pferden gesehen. Ich wollte mich wehren doch mein Körper gehorchte mir nicht. Er kniete sich über mich, drückte nun ein weiteres mal meine Beine auseinander und ich versuchte wieder dagegen zu drücken, doch ich hatte nicht mehr die Kraft dafür. „Nein“ sagte ich heiser und tränen liefen mir die Wange hinunter. „Schschsch, alles wird gut.“ Nichts wird gut dachte ich. Ich fing wieder an mich unter ihm zu winden und er drückte mit seinen Händen meine Arme wieder nach unten. Zwischen meinen Beinen stieß etwas gegen mich ,anfangs nur ganz leicht und recht weich ,doch es wurde immer fester und härter und ich wimmerte einfach nur noch vor mich hin. Sein Geschlecht drückte gegen meine Scheide und ich wollte nur weg. Immer fester wurde der Druck und ich merkte wie es immer mehr dagegen drang. „Schsch, ganz ruhig“ Sagte er mit einer so sanften Stimme, dass ich es so gerne geglaubt hätte, doch dann stieß er mit seinem Unterleib mir einem solchen Ruck in mich ein, dass ich aufschrie vor Schmerz. Er stöhnte unterdrückt und bewegte sich erst langsam in mit drin und dann immer schneller. Zuerst war der Schmerz so schlimm, dass ich meinte er würde mit einem Messer in mich eindringen, doch mit der zeit schwoll er ab und es blieb nur noch das unangenehme Gefühl des wund sein. Bei jedem Stoß war es wie wenn mich Nadeln in den Bauch stießen. Er war so unglaublich Groß und Dick. Leise wimmerte ich erschöpft vor mich hin. Tränen liefen nun ungehindert von meinen wagen herab. Er stöhnte immer lauter und wurde immer schneller und fester. Der Schmerz, den ich dabei hatte lies mich stöhnen und schluchzen. „Ja siehst du“ Er schien diese Geräusch von mir falsch zu interpretieren, er meinte wohl dass es mir gefiel, doch das tat es nicht, es tat weh, fühlte sich falsch und eklig an. Er stöhnte weiter und sein Mund presste sich fest und ungehalten auf meinen. Ich versuchte meine Kopf wieder weg zu drehen ,doch er nahm seine Hand wieder zur Hilfe und drang abermals mit seiner schleimigen Zunge in meinen Mund ein. Als ich dachte noch mehr weh tun kann es nicht mehr, nahm er seinen Mund weg und biss mir in die Brustwarze, ich sah Sternchen und schrie auf, fing mich wieder an unter ihm zu winden und mich gegen ihn zu wehren, doch dieses mal schien es ihm zu gefallen. „Ja genau so“ stöhnte er. Doch ich wollte mich befreien, er wurde noch fester und schneller. Stöhnte nun immer lauter auf und knetete mit seinen Händen meine Brüste. Die eine, in die er hineingerissen hatte, tat höllisch weh und ich versuchte seine Hand davon weg zu bekommen. Ich schlug gegen sie, kratzte an ihr herum, versuchte sie mit aller kraft hoch zu heben, doch er reagierte nicht. Er stöhne jetzt nur noch und warf den Kopf nach hinten. Dann wurde er langsamer drang aber so fest in mich ein, dass ich aufstöhnte und leise vor mich hin wimmerte. Als ich dachte ich halte es nicht mehr aus, stöhnte er laut und fiel wie ein nasser Sack auf mich drauf. All meine Luft wurde dadurch mit einem Ruck aus meiner Lunge gepresst und ich röchelte.

Er lag ganz ruhig da und ich fragte mich ob er eingeschlafen war. Langsam bewegte ich mich wieder, versuchte ihn von mir herunter zu bekommen. Leise stöhnte er „ Das war gut, viel zu lange her!“ brummte er kehlig. Dann richtete er sich auf und ich spürte wie er aus mir herausglitt und etwas warmes aus mir herauslief. Kaum war er aufgestanden schnellte ich hoch und trat ihm mit dem letzten Rest meiner Kraft zwischen die Beine. Er schrie auf. „du Miststück du lernst es einfach nicht“ Er krümmte sich halb am Boden. „Boss alles in Ordnung?“ „Nein, schau dass das Miststück mir aus den Augen kommt... sofort!“ Er krümmte sich noch immer, als die Plane zur Seite geschoben wurde, der junge Mann eintrat und den Boss und mich erst einmal anschaute. Dann holte er mich am Arm und zerrte mich nackt wie ich war nach draußen. „Nein, lass mich gehen, lass mich so fort los!“ ich versuchte nach ihn zu treten und zu schlagen, doch kaum waren wir draußen kamen weitere Männer, die mich festhielten. Ich hatte keine Chance mehr.

Völlig nackt wie ich war starten mich die Männer nun an. Zwischen meinen Beinen floss etwas rot - weislich an mir herunter. Doch die Männer starten mich einfach nur weiter an. Dann kam der Boss aus dem Zelt. „Ihr solltet sie wegschaffen!“ „'Äm würden wir ja Boss, aber wo hin? Sie ist nackt und verdreht den Männern den Kopf“ Der Boss brummte, drehte sich um, ging noch mal ins Zelt und holte mein zerrissenes Kleid. „Hier“ er schmiss es mir vor die Füße, drehte sich um und ging weg. „Zieh das an!“ befahl mir Gero und ich gehorchte nur zu gerne. Ich wollte nicht dass die Männer mich weiterhin so sahen und mich mit ihren Blicken nahezu verschlagen. So bückte ich mich, hob das Kleid auf und zog es mir über den Kopf. Es war sehr stark zerrissen so dass ich es festhalten musste, damit es nicht zu weit herunterrutscht. Kaum hatte ich es angezogen, zerrten mich die zwei Männer neben mir mit sich mit und ich stolperte hinterher. „Sag mal sie ist doch jetzt nicht mehr das Mädchen vom Boss!“ sagte der Zweite Mann zu Gero. „Das kannst du so nicht sagen, vielleicht will er sie doch noch mal nach dem er sich abreagiert hat. „ „Meinst du?“ fragte der Mann nachdenklich. Ich blieb stumm. Sie redeten über mich wie über eine Kuh, das gefiel mir überhaupt nicht, aber wenn ich gerade eines gelernt hatte dann war es das, dass ich mich mehr zügeln musste und nicht mit meinen feinden reden sollte. „Ja Mann, bald sind wir in der Stadt dann kaufst dir von dem Geld das wir bekommen ein Mädchen, so lange musst du noch aushalten.“ Gero lächelte den Mann an. „Hast ja recht.“ Antwortete dieser etwas geknickt so schien es mir.

Kapitel 4

 

Sie Schleppten mich hinter sich her und ich wehrte mich nun auch nicht mehr weiter. Ich hatte eingesehen dass es mir nichts brachte außer weitere Schmerzen. Auch verbrauchte ich dadurch meine ganze Kraft, und diese war wichtig wenn ich weiterhin an meinen Plan zu fliehen festhalten wollte.

Wir liefen über den ganzen Platz, überall waren Männer beschäftigt die provisorischen Unterkünfte ab zu bauen, an manchen stellen rauchte noch ein Feuer. Dann kamen wir an vielen Karren und Pferden vorbei die Tiere wieherten als sie uns kommen sahen, dachten wohl sie bekämen nun was zu fressen. Noch immer Schleiften die beiden Männer mich weiter. Auch wenn ich mich nicht wehrte, so waren sie doch schneller als ich , und meine füße schrammten immer wieder über den Boden. Ich dachte schon dass sie wohl, bis wir da an kamen, wo sie mich hinbringen wollte, komplett zerstört sein müssten. Am Ende des ganzen Platzes, sah ich dann viele Menschen, sie lagen gefesselt da, mehrere Männer standen mit Waffen bei ihnen. Ein paar davon waren gerade dabei sich an den Fesseln von einigen der Gefangenen zu schaffen zu machen.

„ Wir haben hier noch jemand neues für euch.“ Brüllte der Mann namens Gero den andern Männern zu.

Daraufhin, lösten sich zwei Männer aus der Gruppe der Bewacher und kamen zu uns. Der eine hatte ein Seil in der Hand und fing sofort an mir die Hände gewaltsam nach vorne zu zerren. Ich zog meine Hände immer wieder zurück und hielt gegen seinen Zug. Auch wenn ich damit nicht gerade mir half, ich konnte eben nicht alles mit machen. Und so war ich nun mal. Die Antwort darauf war ein schnaubender Befehl.

„ hilf mir mal die kleine ist bockig“ daraufhin nahm Gero eine meiner Hände und zog sie nach vorne, der anderer hielt mich noch immer fest und der Vierte legte mir nun die Fesseln um meine Handgelenke. Ich hatte keine Chance mich dagegen zu wehren. Allerdings hatte ich auch schon sehr viel meiner Kraft verbraucht und ein Dumpfer Kopfschmerz breitet sich in meinen Kopf aus.

Fürs erste wollte ich also mal aufgeben und Kraft sammeln. Es brachte ja eh nichts sich zu wehren. Auch wenn mein Inneres immer noch rebellierte und mir sagte ich kann nicht einfach aufhören.

Gehorsam ging ich nun mit zu den anderen gefangenen, mein Blick ging über alle Menschen, ich wollte wissen ob ich einen davon erkannte. Es waren fast nur Männer. Alle lagen oder saßen sie am Boden und schauten unsicher zu mir auf. Einige hoben nicht mal ihre Köpfe , bei diesen frage ich mich ob sie zu schwach oder zu ängstlich waren. Mein Kleid rutschte nach unten und da ich es nun nicht mehr zuhalten konnte, entblößte es mehr als mir lieb war.

Ich fing an zu zappeln , ich wollte nicht dass es weiter rutschte, doch es rutschte nur weiter nach unten, so dass ich es auch schnell wieder verwarf. Meine Brüste schauten aus dem Schlitz genauso raus wie mein Bauchnabel, das Kleid war auch zum teil von meinen Schultern gerutscht und entblößte diese nun auch. Irgendwie schämte ich mich dafür, ich hätte mich so gerne bedeckt und hatte auch einen starken drang danach mir mit der Hand das Kleid zu zu halten, doch mit den verbundenen Händen war das unmöglich, wie ich leidvoll einsehen musste.

Mein Blick schweifte weite über die Menschenmenge, es waren mehr Leute als ich gedacht hätte, so viele Männer hatte unser Dorf nicht, und alle Männer die ich bisher gesehen hatte kamen mir auch nicht bekannt vor. Sie hatten noch viel mehr Dörfer überfallen und die ganzen Männer mitgenommen. Von den geschätzten 20 Leuten die ich sah war 3 Frauen, auch ihre Kleider waren zerrissen aber anders als meins, die Kleider waren unten am Saum nac oben gerissen, nicht wie meines von oben nach unten.

Mittlerweile schaute keiner der Gefangenen mehr zu mir hoch und ich wurde an ein anderes langes seil gebunden. Unsicher was ich nun tun sollte blieb ich stehen. Mit einem Groben stoß wurde ich auf den Boden geschleudert. „Setz dich auf den Boden!“ befahl mir dabei einer der Beiden Männer hier die Gefangenen bewachten.

Das hätte er auch einfach sagen können, dann hätte ich das auch machen können , dachte ich mir widerwillig, doch ich biss mir auf die Lippe dass ich auch ja nichts sagen würde.

Da ich mich eh nicht wehren konnte und auch so nicht gerade bei meinen vollen Kräften war, blieb ich sitzen und beobachtete einfach alles um mich herum.

Die Männer die eben noch von einem Gefangenen zu anderen gegangen waren, standen nun bei den andern bewachenden Männern. Sie redeten miteinander, doch verstehen konnte ich sie leider nicht. Dann löste sich einer aus der Gruppe und ging weg. Die anderen blieben weiterhin miteinander sprechend zurück.

Da ich eh nichts verstehen konnte , schaute ich weiter. Die anderen Gefangene starrten fast alle auf den Boden, ein Paar schauten wie ich zu den Männern und keiner schaute nach mir oder nach einem der ihren. Was ich aber auch gut fand , denn noch immer sah man viel zu viel von meiner nackten Haut , wenn nun auch noch einer dieser Männer mich angesehen hätte, dann würde ich mich mit Sicherheit noch unwohler fühlen.

Ich schaute mir meine Mitgefangen nun mal genauer an. Alle waren sie verdreckt, ihre Kleidung war bei jedem zerrissen. Ein paar hatten wie ich keine Schuhe mehr an, andere hatten nur noch einen. Viele waren in ihnen Nachtgewändern, was mir sagte dass diese Leute genau wie meine Leute mitten in der Nacht überrascht worden waren. Alle sahen sie sehr abgekämpft und müde aus. Viele hatten wunden an verschiedenen Körperteilen, Gesicht Armen oder Beinen. Durch die reihe waren es Junge starke Männer, oder zumindest waren sie das mal gewesen, jetzt machten sie eher den Eindruck von gefallen Männer, Männern die aufgegeben hatten zu Kämpfen, denen alles egal war.

Wie konnten sie das nur ? Sah ich auch so aus ? Ich hoffte doch nicht. Denn wenn ich was nicht getan habe, dann war es Aufgeben. Nie würde ich das machen. Und ich hoffte sehr dass diese Männer es auch nicht machen würden.

Mein Blick wanderte zurück zu den Wachen, da der Mann der eben fortgegangenen war nun wieder zurückkehrte. Er sagte kurz was zu den andern und diese setzen sich in unsere Richtung in Bewegung.

Zwei gingen nach vorher zu dem Pferd ,an das wir, wie ich jetzt bemerkte, alle gebunden waren. Die anderen gingen zu uns und zerrten jeden gewaltsam hoch der nicht von alleine aufstand.

„los aufstehen, wir gehen jetzt weiter, ihr habt nun genug geschlafen ihr faulen Bastarde!“ brüllte einer der Männer neben mir und zerrte an einem jungen Mann, der sich wie ein Sack voller Kartoffeln einfach nicht bewegen wollte.

Aus Angst nun wieder mit Gewalt angefasst zu werden, versuchte ich schnell aufzustehen. Doch ich schaffe es nicht rechtzeitig. Ein weiterer Mann kam und zog mich hoch, zuerst dachte ich, zum Glück ist er nicht so grob, doch er zog mich höher und näher zu sich.

„was bist du denn für ein Hübsches Mäuschen“, seine Hände faden meine brüste und er fing an daran herumzustreichen, „ schöne reife früchtchen hast du da, weist du das? Natürlich weist du das. Schade dass du erst jetzt kommst, aber heute Nacht das verspreche ich dir werde ich dir zeigen was ein richtiger Mann ist.“ er fing an schallend zu lachen und lies mich mit einem Ruck los. Auf sein Plötzliches Loslassen war ich nicht vorbereitet und stolperte ,so dass ich fast hingefallen wäre, in diesem Moment lief auch das Pferd los und ich stachelte ein weiteres mal, da ich mich noch nicht richtig gefangen hatte. Zu meinem Glück schaffte ich es aber schnell mein Gleichgewicht zu finden und fiel nicht hin.

Meine Brust schmerzte nun wieder und ich verflucht leise vor mich hin diesen Typ der mal wieder nur Spaß wollte. Hatten denn diese Männer gar kein Anstand oder Gewissen ?

Der Zug setzte sich in Bewegung und ich musste schnell laufen um mitzuhalten. Ich war nicht die einzige die Probleme mit dem Tempo hatte, doch alle versuchten ihr bestes. Jeder wusste wenn er fiel , dass er über den Boden geschleift werden würde. Bald schaute ich nicht mehr nach den anderen und konzentrierte mich nur noch auf mich. Zu meinen pochenden Kopfschmerzen die immer schlimmer zu werden schienen gesellte sich nun der Schmerz meiner Füße, die ja auch schon von der ersten groben Behandlung verletzt waren. Bei dem Tempo konnte ich auch nicht vorsichtig laufen oder gar schauen wohin ich trat, ich musste einfach einen Fuß schnell vor den andern setzen, egal was für Steine im weg waren. Dabei scheuerte ich mir meine Fußsohle immer weiter auf. Auch wenn ich ab und an mal gerne ohne Schuhe gelaufen war, nun wohl aber nicht oft genug dass sie genügend Hornhaut bilden konnten. Doch ich wollte keine Schwäche zeigen und lief immer weiter. Was sollte ich auch tun, wenn ich hingefallen wäre dann würde man mich erbarmungslos mitschleifen oder mit Stöcken schlagen und das würde noch mehr Schmerz bedeuten, also versuchte ich die Schmerzen so gut es ging auszublenden.

Wir liefen und liefen und liefen, mein Magen fing an zu knurren und meine Zunge klebte an meinen Gauben wie ein feuchter lappen. Ich atmete schwer und hatte kaum noch Ausdauer, aber mir blieb nicht weiter übrig als immer weiter zu laufen. Der Schweiß der Anstrengung lief mit die Schläfen und zwischen der Brust herab und verbraucht nun noch den letzten Rest Wasser.

Hinter mir hörte ich ein Stöhnen und dann ein Plums, sofort waren die Männer die neben uns herliefen, alarmiert und stürmten hin.

„aufstehen, schlampe, los hoch mit dir“ ich hörte die dumpfen Schläge mit denen die Männer die Frau zum aufstehen bewegen wollten. Leise wimmerte die Frau und am liebsten hätte ich ihr geholfen, doch ich konnte nichts für sie tun, ich musste selbst schauen dass ich nicht vor Erschöpfung zusammen brach. Des weiteren , fiel es mir mit dem Ruck nach unten immer schwerer selbst das Gleichgewicht zu halten. Ich gab mein bestes, dabei zog ich die verletze Frau auch noch hinter mir her. Das tat mir in der Seele weh, doch was hätte ich tun können? Mehrfach riefen die Männer noch was und schlugen auf die Frau ein. Irgendwann merkte ich dass der Zog noch unten wieder nachlies und dann gingen die Wachen wieder auf ihre Plätze und alles ging wieder weiter wie davor. Um mich zu schützen versuchte ich weiter meine Schmerzen zu unterdrücken. Der Durst wurde immer unerträglicher und mein Bauch krampfte sich vor Hunger immer weiter zusammen. Wann hatte ich das letzte mal was gegessen ? Oder was getrunken? Ich wusste es nicht mehr, mein kopf war sowieso leer. Darin gab es nur noch das weiter laufen, nicht hinfallen, und die ganzen schmerzen.

Nach einer Zeit gelang es mir und wie ein Roboter lief ich immer weiter hinter den andern her. Nichts bekam ich mehr mit, nichts hörte ich nichts fühlte ich, ich funktionierte einfach und lief und lief.

Plötzlich blieben die vor mir stehen, da ich so in meiner Welt war, stieß ich unsanft gegen meinen Vordermann und fiel hin. Mit einem stöhnen blieb ich erst einmal sitzen. Denn jetzt aus meinem Selbstschutz gerissen, stürmten die schmerzen wieder unerträglich auf mich ein. Zu meinem Glück ging es ja erst mal nicht mehr weiter. Für kurze Zeit zumindest.

„hey aufstehen“ ich wurde an meinen fesseln und mit einem Stock schlagend nach oben gezogen. Als ich wieder auf meinen Füßen stand hätte ich am liebsten aufgeschrien so taten meine Füße weh, doch ich biss mir nur auf die Lippen und lies mich zu den andern zerren. Nun legte man mir die Füße auch noch in Fesseln und meine Hände wurden auf den Rücken festgebunden. Ich wehrte mich nicht, ich konnte einfach nicht mehr, und verfiel immer mehr in eine Art Depression.

Im meinen Gedanken dachte ich immer wieder, warum machst du das mit, wäre es nicht besser zu sterben, ich will nicht mehr kämpfen, ich kann nicht mehr, lasst mich sterben. Aber auch andere Gedanken fand wenn auch ganz leise, ihr Gehör. Nicht aufgeben, wer aufgibst hat verloren. Das Leben lohnt das kämpfen.

Doch das half mir alles nichts. Nun da ich auf dem Boden saß taten meinen Füße nicht mehr so weh und ich schaute mir das ausmaß der wunden genauer an. Blut sickerte aus meinen Füßen, doch die genauen Quellen konnte ich nicht ausmachen, dafür waren sie einfach so voller Schmutz und die Wunden selbst einfach nicht mehr zu erkennen. Eine dicke Zehe war eingerissen , das konnte ich erkennen, und auch aus dieser Wunde sickerte Blut. Mein Kopf schmerzte noch immer unerbittlich und meine Lippen waren vor Durst aufgesprungen und brannten wie Feuer. Mein Magen allerdings fühlte ich nicht mehr, er war schon so leer dass es da einfach nichts mehr zu fühlen gab. Ein paar Männer gingen umher und gaben jedem was zu trinken.

„ Endlich“ dachte ich und als ich an die reihe kam nahm ich gierig so viele große Schlücke wie ich nur konnte, doch viel zu schnell wurde mir der Krug von den Lippen genommen und ich konnte dem Wasser nun sehnsüchtig nachschauen.

Da ich wusste ,dass es nichts bringen würde zu betteln lies ich es bleiben und hoffte einfach dass sie noch eine weiter Runde mit Wasser machen würden. Doch nichts der gleichen geschah.

Um uns herum war ein treiben, ein paar der Männer bauten ihre provisorischen zelte auf und ein paar andere kümmerten sich um die Tiere, wieder andere machten sich daran Feuer zu machen. Währenddessen senkte sich die Dunkelheit über uns und ich überlegte schon mich wie einige andere einfach hinzulegen und zu schlafen.

Doch dann kam mir die Drohung von morgens in den Sinn und ich wollte mich nicht überrumpeln lassen. Ob er was wirklich tat ? Nun wusste ich ja wer wohl machen würde. Ich konnte es mir nicht vorstellen es ein weiteres mal über mich ergehen lassen zu müssen. Alleine bei diesen Gedanken würde mir übel und ich musste mich zusammen nehmen um mich nicht zu übergeben.

Auch wenn meine Gedanken immer wieder ihre eigenen Wege gingen und ich immer öfter Gedanken des aufgebendes hatte so wollte ich nicht aufgeben, ich wollte mich nicht brechen lassen, dazu liebte ich einfach meine Freiheit und auch mein Leben zu sehr.

Die Männer waren fertig mit ihrer Arbeit, das ging schneller als ich gedacht hätte. Sie aßen und tranken, sangen leider und lachten. Es war laut und ausgelassen, selbst wenn ich gewollt hätte wäre an Schlaf nicht zu denken gewesen. Diese Männer hatten Spaß und ihre Freiheit, wie konnten sie nur so sein ?

Also beobachtete ich die Männer weiterhin versuchte in dem spärlichen Feuerschein der noch zu uns durchkam, den Mann von morgens auszumachen, doch ich konnte einfach nichts erkennen. Nach und nach wurden es weniger an der Feuerstelle, und es wurde immer leiser.

Kurz darauf kam eine Frau mit einer großen Schüssel, sie wurde begleitet von zwei weiteren Männern mit Waffen. Die Männer die bei der Frau waren redeten kurz mir den wachen und kamen dann zu uns herüber. Sie liefen erst an uns vorbei und fingen ganz hinten bei den gefangen an, ich konnte nicht sehen was sie tat, doch hoffte ich dass es was gutes zu bedeuten hatte da ich keine Schmerzensschreie hörte.

Dann nach einer gefühlten endlos langen Zeit kam sie zu mir, hielt zuerst meinen Nachbar einen Krug hin. Während dieser gierig trank, schaute ich mir die Frau genauer an.

Sie war schlank, hatte an den armen , die ich leider als einziges sehen konnte, sehr viele Narben. Trug aber kein abgenutztes Gewand, auch wenn es kein teures Gewand war, so war es doch nicht kaputt, und ihr schien es trotz der Naben gut zu gehen. Sie war Dünn aber nicht zu dünn. Sie strahlte keine Panik oder Angst aus. Eher einfache Unterwürfigkeit.

Dann reichte sie mir den Krug, ich trank einfach ohne nachzudenken was es sein könnte und stellte fest ,dass es kräftige Brühe war, es waren zwar fast keine Fleisch- oder Gebäckstückchen mehr darin doch trotzdem war es nahrhafter als alles Wasser. Ich nahm an dass es die Reste der Männer waren, die nun wir bekommen. Gierig trank ich, währenddessen schaute ich der Frau ins Gesicht, sie erwiderte meinen Blick und ich sah wie sehr sie sich um uns sorgte, diese Frau teilte unser leid,sie wusste wie es uns ging und wollte alles tun um es uns angenehmer zu machen. Doch man sah ihr an ,dass sie nicht alles machen konnte was sie wollte.

Ein kurzes nicken sagte mir, dass es reichte, die andern wollte ja auch noch was abbekommen, und ich hörte auf zu trinken. Sie ging dann so weiter, jeder durfte ein paar Schlücke der brühe haben, und jeder trank diese dankbar.

Schnell war sie wieder aus meinen Blickfeld verschwunden, und ich dachte, dass es das nun war, doch dann kam sie wieder mit einem Krug und einem Lumpen. Wieder lief sie an allen in meiner nähe vorbei und es dauerte eine ganze zeit bis sie bei mir ankam. Sie schaute sich die wunden im Gesicht meines mitgefangen Nachbars an und schmierte ihm aus einer Tube eine nach verschiedenen Kräuter duften salbe drauf. Dann kam sie zu mir, schaute mich kurz an und wandte sich dann meinen Füßen zu. Ich nutze die Gunst der Stunde um sie was zu fragen.

„hallo wer bist du, wo bringen sie uns hin?“ meine Stimme war ein krächzen und viel leiser als ich eigentlich gewollte hatte. Sofort bereute ich dass ich mein Mund auf gemacht hatte, von vorne bekam ich einen schlag ins Gesicht

„halte die klappe, hier wird mit keinem gesprochen, hast du verstanden?“ stumm nickte ich uns sah die Frau an, sie hatte den Kopf abgewandt und sah jetzt wieder zu meinen Füßen runter. Dann tauchte sie ihre Lupen in das Wasser und fing an meine Füße von dem Dreck zu befreien. Es tat höllisch weh, doch ich gab kein Ton von mir, die einzige Reaktion die ich nicht unterdrücken konnte war ein kleines zucken am Anfang als ich auf den Schmerz noch nicht vorbereitet war.

Sie lies sich nicht beirren und reinigte meine Füße akribisch weiter , als sie mit der Reinigung zufrieden war, schmierte sie auch mir diese salbe drauf, im ersten Moment brannte es und ich biss mir auf die Lippen, aber dann wurde es immer angenehmer, bis ich keine schmerzen mehr spürte.

Sie stand auf und wandte sich dem nächsten zu. Total erschöpft lies ich mich nun zur Seite fallen und machte meine Augen zu, ich konnte einfach nicht mehr, meine Kopfschmerzen ließen mich wahrscheinlich eh nicht schlafen aber um weiterhin aufrecht zu sitzen hatte ich auch keine kraft mehr.

Wie konnte ich mich nur retten? Ich wusste es nicht. Gefesselt und gut bewacht bestand überhaupt keine Möglichkeit auch nur einen Moment zu glauben ich könnte fliehen. Ich hatte alles kaputt gemacht. Ich fühlte mich elendig, erniedrigt und hatte totale schmerzen. Mein Hoffnungen waren zerstört und es gab keine Aussicht auf Hilfe.

Wie es der Frau nur erging ? Sie tat alles für uns und sorgte sich , hatte wohl auch ein paar mehr Freiheiten, aber es war unübersehbar , dass auch sie eine Sklavin war.

Dann dachte ich, immerhin lebe ich noch, was sie wohl mit den Frauen gemacht hatten?Hier waren nur Männer, von den Paar wenigen Frauen abgesehen. Waren sie auch in so einem Gefangenenlager und wurden nur wo anders hingebracht? Oder waren sie Tod? Einfach so zurückgelassen haben sie sie ganz bestimmt nicht. Ich wusste nicht was mir lieber war, dass meine Mutter Tod oder dass sie gefangen weiterleben würde.

Ein Leben wie diese Liebe Frau die uns Essen gebracht hat , das konnte ich mir von meiner Mutter so gar nicht vorstellen. Alles was ich war, hatte ich von meinen Eltern. Nie aufgeben , nicht unterkriegen lassen , Kämpfe für den Leben und auch deine Freiheit, auch Frauen haben eine Meinung. Letzteres wurde zwar in unserem Dorf eher weniger geteilt, aber meine Eltern standen dazu , sie hatten sich gesucht und gefunden.

Still Liefen mir tränen der Verzweiflung über meine Wangen, ich wischte sie nicht weg. Ich lies sie einfach laufen. Lies meine verzweifelten Gefühle einfach raus, ich konnte sie nicht länger in mir drin behalten.

Was sollte ich nur tun? Aus weiter ferne hörte ich einen Tumult. Was war das ? Schwerfällig wachte ich aus meinen trüben Gedanken auf. Zuerst konnte ich nicht verstehen, doch dann hörte ich eine Frau schreien,

„nein, Bitte, Bitte nicht “ sie schluchzte , weinte und schrie sie immer wieder „nein bitte, lasst mich, bitte nein“

was taten sie mir ihr? Umso mehr ich wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte umso mehr konnte ich auch hören und verstehen.

Ich höre grunzende laute, heißeres lachen und stöhnen. Letzteres ließ mir den Atem stocken, denn was dieses stöhnen war wusste ich, erst am morgen hatte ich genau dieses stöhnen schon einmal gehört. Von einer anderen Person zwar aber so ein stöhnen war unverkennbar.

Eine weitere Frau schluchzte auf, sie sagte nichts, bei ihr höre ich nur ein schnaufen, wie wenn sie sich mit aller macht währen würde. Die stimmen der Männer waren unverkennbar. Ich wusste nun warm meine Großmutter nie mehr die alte sein konnte, warum sie sich nie mehr im dunkeln raus getraut hat. Und warum sie nicht mehr im selben Raum mit Männern sein konnte.

„Eh kleine Schlampe hört auf dich zu wehren, hast eh keine Chance“ hässliches heißeres lachen ertönte, weitere Männer stimmten ein. „ na brauchst du Hilfe bei der Hure?“rief nun ein zweiter Mann „ ach nee ich schaff das schon alleine, verpiss dich, ich rufe dich wenn ich fertig bin“ erwiderte der erste „ bist du dir sicher?“ lachte nun der zweite Mann „verpiss dich habe ich gesagt“ zischte nun der erste Mann. „ Na wie du meinst, ich wollte ja nur helfen, die kleine scheint sehr widerstandsfähig zu sein“ der zweite Mann lachte nun so richtig. „ Hab ich nicht gesagt du sollst verschwinden?“ zischte der erste Mann wieder und kurz darauf hörte ich wie sie sich schlugen.

Die Frau schien aufgestanden zu sein denn weiter Männer riefen nun. „Schlampe bleib stehen“ stöhnen und ein schrei dann ein genüssliches stöhnen, und nur noch ein leises wimmern.

Daraufhin wurde der erste Mann nun richtig wütend, und er stürzte sich scheinbar nun auf den Mann der die arme Frau grade bearbeitete. „du verdammtes Schwein sie ist mein, ich bin zuerst dran“ brüllte er und ich hörte ein dumpfes Gerangel. Das Stöhnen des Mannes wurde immer lauter und endete dann abrupt. Nun ging der Kampf aber wohl erst recht los.

Ich hörte wie sie kämpften sich schlugen, fluchten und immer wieder einer dumpf hinfallen, es waren nicht nur zwei die sich bekämpften, so viel war ich mir sicher.

Bei dieser ganzen freikämpfe, konnte man die erste Frau nun gar nicht mehr hören, aber auch die andere grau hörte ich nicht mehr. Was sie wohl mit ihr gemacht hatten? Das selbe wohl wie ich am morgen zuvor erfahren hatte, aber warum waren sie so still? Ich hatte danach weitergemacht. Mich gewehrt , und auf keinen Fall aufgegeben , so schlimm wie alles war, das würde dem Mann nur sehr kurz eine Freude machen, das schwor ich mir.

Ein gellender Schrei, „ AAAAHHHHH, NEIN“ zerriss plötzlich das Gerangel. Danach war es für ein paar Sekunden total still. Was war das? Ich war mir nicht sicher ob es von einer Frau oder einem der kämpfenden Männer gekommen war.

Doch schnell stellte sich das klar. „Haltet sie fest!“ schrie ein Mann von weiter weg, „Los macht schon“ schrie ein weiterer. Der Kampf war auf der stelle vorbei und alle Männer wanden sich der Frau zu die versuchte zu fliehen. Sie war nackt und ihr ganzer Körper war übersät von dunklen Flecken. Was es für Flecken waren konnte ich nicht erkennen, es könnte Blut sein aber auch einfach nur Schmutz. Ich hoffte sehr dass es nur Schmutz war. Ich konnte so gut mir dieser armen Seele mit fühlen.

Die Männer rannten auf sie zu und überwältigten sie binnen Sekunden. Sie schlug um sich, versuchte zu treten und zu kratzen, zu beißen und zu schlagen. Doch sie hatte keine Chance mehr, es war vorbei, sie hatten sie eingefangen.

Wie sollte sie auch so viele größere , Stärkere und vor allem nicht geschwächte Männer überwältigen. Ihr Lage war aussichtslos, und mir schnürte es die Kehle zu nur beim zu schauen. Das gute daran war , ich vergaß einen Moment lang alle meine Probleme. Was wohl nicht das schlechteste war. Doch auf die Kosten dieser armen Frau, das wollte ich dann doch nicht.

„was ist denn hier los?“ hörte ich nun eine mir bekannte stimme poltern. Der Boss hatte den Tumult mitbekommen und sah höchst persönlich nach dem rechten.

„Die Kleine hier wollte abhauen,Boss“ sagte einer der Männer unterwürfig. „Zeigt sie mir mal her?“ befahl der Boss nun. Zwei Männer zerrten die sich immer noch windende Frau zu dem Boss hin. Mit Daumen und Zeigefinger drehte der Boss ihr Gesicht zu sich hin um sie näher zu betrachten. Da er ihr Gesicht in Richtung des Feuers drehte und ich auch in dieser Reichung gefesselt lag, konnte ich nun mehr erkennen. Ihre Haare waren zwar zerzaust, verschmutzt und ihr Gesicht mit vielen Kratzern und einen dicken blauen Auge übersät, doch ich kannte sie, es war Maria aus dem Nachbardorf. Sie war verlobt gewesen mit einem jungen namens Willi aus unserem Dorf.

Hatten sie das Nachbardorf auch angriffen? Oder war Maria zu Besuch gewesen, aber so spät in der Nacht noch ? Nein konnte eigentlich nicht sein. Außer es war ein verbotenes treffen gewesen. Das wiederum konnte ich nicht ausschließen. Wenn sie aber im Nachbardorf waren , dann wäre mein Flucht versuch so oder so nicht geglückt. Denn dann wäre ich wohl den Nächsten in die Arme gelaufen.

„Ah auch so eine Hexe aus unserem letzten fang.

In eurem Dorf die Mädchen haben sehr viel Mut muss ich feststellen.“ sprach er fast Honig süß zu Maria, diese spuckte ihm , kaum dass er sie los gelassen hatte ins gesiecht. Der Boss lies sich nichts anmerken, wischte sich nur mit einer Handbewegung die spucke aus dem Gesicht

„ zähmt sie bis wir in der Stadt sind, sie wollen zwar starke widerstandsfähige Frauen, aber gehorsame, tut alles was ihr denkt um sie zum gehorsam zu bekommen. Und wenn ihr sie besinnungslos fickt. Aber Streiterin dulde ich hier nicht , dass ihr das verstanden habt! „ Es war keine frage , es war ein Befehl. Höhnisch lachend entfernte er sich.

Ich war die einzige die das ganze geschehen beobachtete. Dabei saß ich aufrecht und schaute total ungeniert zu. Das bemerkte der Boss natürlich auch und kam nun auf mich zu. Ich dachte nur , „oh scheiße schon wieder Aufmerksamkeit auf mich gezogen, ich lerne einfach nie dazu“ und wollte mich schnell hinlegen. Doch der Boss kam mir zuvor. „bleib sitzen!“ zischte er, beugte sich zu mir herunter nahm nun auch mein Gesicht mir zwei fingern grob und drehte es so dass ich ihn anschauen musste.

„Na gefällt es dir hier besser?“ Fragte er mich leise, selbst wenn ich gewollt hätte so hätte ich ihm keine Antwort geben können da er mit seinen Fingern so stark mein Kiefer zusammenpresste. Daher gab ich auch sonst kein mucks von mir. Er fing an zu lachen, du hast echt mum, ich weis schon für wen du genau die richtige sein könntest, er wird sich freuen, er liebt Herausforderungen, und frisches Fleisch.“ er kicherte rau und lies mich los, während er aufstand brüllte er zu den Männer. „ Dass mir dieses Frischfleisch keiner anrührt, habt ihr mich verstanden! Jeder der seinen nackten Schwanz auch nur in ihre nähe bringt, hat keinen Schwanz mehr!“ damit ging er ohne ein weiteres wort, oder einer Antwort abwartend davon.

Ich blieb erst mal sprachlos zurück, aber doch irgendwie erleichtert, dass mir das ,was die ekelhaften Typen da mit den andern Frauen machten ,erspart blieb. Auch wenn ich nicht wusste, was dieser Boss sonst mit mir vor hatte, so war ich immerhin für den Moment erlöst und sicher.

Doch an Schlaf war noch immer nicht zu denken, neben meinen Kopfschmerzen, schrien immer wieder Frauen, ganz besonders Maria, ich sah nicht sehr viel aber es waren min 8 Männer die sich an ihr vergriffen, manche sogar mehrfach, so lange bis sie sich nicht mehr wehrte, erst dann schleiften sie sich zurück, ich nahm an an den platz wo sie festgebunden war. Maria stand nicht mal mehr auf, sie bleib einfach liegen, während zwei Männer sie hinter sich herzogen. Ihre Beine schleiften dabei über den Boden. Sie hing da wie ein Nasser Sack. Leblos den Kopf nach unten hängend.

Das alles mit anzusehen tat mir in der Seele weh, warum waren diese Männer nur so grausam? Ich legte mich wieder hin in der Hoffnung wenigsten jetzt etwas Schlaf zu bekommen, doch noch immer hörte ich ab und an wimmern, Schläge und stöhnen. Am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten und lalalal gesungen um das alles nicht mehr hören zu müssen. Doch das konnte ich nicht, ich war gezwungen alles mit zu bekommen, alles zu hören und genau zu ahnen was sie mit ihr alles anstellten. Auch wenn ich selbst nicht sehr erfahren war, so wusste ich schon anhand dessen was ich selbst am morgen mitmachen musste wie es war. Ich weigerte mich daran zu denken. Es war widerlich, erniedrigend, ich konnte es nicht beschreiben.

„da hat die kleine schlampe ja noch mal Glück, der Boss hat noch immer seine helfende Hand über dich was“ zischte der Mann vom morgen plötzlich in mein Ohr, Ich erschrak ich hatte ihn gar nicht gehört. Warum hatte ich ihn nicht gehört?

„na was ist ? Er meinte ja nur mein nackter Schwanz darf nicht in deine nähe von meinen angezogenen hat er nichts gesagt.“ er lachte heißer und fing an mir seinen ekligen fingern meine Brust zu suchen. Als er sie fand fing er zuerst an sie zu kneten,dann fand er meine Brustwarzen und drückte und rieb mit Zeigefinger und Daumen feste daran herum. Ich versuchte mich weg zu drehen, doch meine fesseln hinderten mich daran mich viel mehr zu bewegen. Der Typ lachte, schob mich näher an sich so dass meine Hände an seinem Gesäß waren, mit einer Hand rieb er noch immer eine meiner Brustwarzen, es tat weh und ich musste ein Schmerzen laut unterdrücken, satt dessen biss ich mir wieder mal auf meine Lippe. Seine andere Hand schob von unten her mein Kleid hoch, viel war da ja nicht mehr da, das hochgeschoben werden musste. Dann fing er an meine Beine auseinander zu drücken. Mit aller kraft drückte ich dagegen. So einfach wird er es nicht mit mir haben!

„oh Mädchen, wehre dich doch nicht so, es ist schön glaube mir und auch du wirst es noch lernen“ raunte er mir heißer ins Ohr. Während er das alles tat rieb er sein Gesäß unaufhaltsam an meinen gefesselten Händen. Doch ich sah es gar nicht ein aufzugeben und presste meine Beine weiterhin fest zusammen. Er stöhnte lauter und stand dann mit einem Ruck auf zog seine Hose runter und ging zu der Frauen die am Tage hingefallen war. Sie schlief schon, oder tat zumindest so. er ließ sich auf sie fallen und sie fuhr erschrocken hoch. Doch sie hatte keine Chance, er lag schon zwischen ihren Beinen und stieß brutal in sie ein. Ein erstickter laut kam nur von ihren Lippen, aber sonst bewegte sie sich nicht mehr.

Die ganze Zeit während er diese arme Frau, wegen mir, nahm schaute er mich an. Auch ich schaute ihn an. Wir lieferten uns ein Augengefecht, und er stieß immer wieder hart zu. Der Kopf der Frau war zur Seite gesunken und sie wurde bei jedem stoß hälftig geschüttelt, doch sie lag einfach da, wie tot, ging es mir durch den Kopf.

Sie tat mir so leid, ich sollte diejenige sein die er nehmen wollte, sie war schon am Tag so schwach gewesen. Doch ich konnte nichts tun, selbst wenn ich es zugelassen hätte so hätte er mich nicht genommen, denn der Befehl des Bosses war unmissverständlich gewesen. Und ob ich es wirklich überstehen konnte , ein weiteres mal ?

Als er fertig war stand er auf zog seine Hose hoch, sah mich noch einmal durchdringend an und ging weg.

Ich machte mir vorwürfe, nur wegen mir war dieser armen Frau das passiert, doch dann dachte ich dass es ihr wohl auch anders passiert wäre, und es wohl auch schon öfter passiert ist. Ich war nicht schuld und ich konnte niemanden retten, ich konnte mich selbst ja nicht mal retten, wie sollte ich dann diesen armen mitgefangen retten können.

Ganz konnte ich mich selbst nicht überzeugen und mir auch nicht alle Schuldgefühle nehmen , doch ein bisschen halfen mit diese Gedanken dann schon.

Es war jetzt still geworden, die Nachtwachen hatten ihre Posten übernommen und die andern waren schlafen gegangen, endlich hätte ich können schlafen, doch in meinen Geist hört ich noch immer die Schreie, das Stöhnen und die hässlichen lachen. Wie gerne hätte ich jetzt geweint und mich an meine Mutter gedrückt. Und alleine der Gedanke an meine Mutter lies wiedereinmal heißte tränen über mein Gesicht laufen. Auch dieses mal lies ich sie einfach laufen. Ich wollte an nichts denken, schon gar nicht an Sachen die mir so weh taten wie das Unwissen über meine Eltern.

Lange hörte ich in die Nacht, hörte das Schnauben der Pferde und die schritte unserer Bewacher. Dabei versuchte ich krampfhaft an nichts zu denken. Irgendwann wurde ich mit einem tiefen, traumlosen Schlaf belohnt. Doch wegen der komischen Schlafstellung,dem harten Boden und meiner aussichtslosen Lage war er alles andere als erholsam.

 

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Tag der Veröffentlichung: 16.08.2011

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