Verbotene Liebe
Ich wachte auf, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken.
Ich war ein hübsches Mädchen, bin stolze 16 Jahre und habe blonde Haare. Außerdem habe ich grüngraue Augen und lebe im Heim.
Meine Mutter starb aus unerklärlichen Gründen an meinem 10. Geburtstag. Mein Vater war seitdem nicht mehr auffindbar. Nun lebe ich im Heim. Meine Mutter und mein Vater hatten sich zuvor auch schon sehr oft gestritten und mir war klar, dass sie sich wahrscheinlich bald trennen würden, aber das war niemals ein Thema. Sobald sie mich bemerkten, wurde es still und sie lachten. Manchmal lachten sie so heftig, dass man Angst haben musste. Mein Vater war ein wenig verrückt. Jede freie Minute verbrachte er damit, an seinen Modell Wagen zu basteln oder er arbeitete. Mein Vater arbeitete beim Militär in der Katastrophenschutzeinheit. Er war sehr begabt und der Hund den er zu der Zeit noch hatte war sein ein und alles. Er stellte ihn immer in den Vordergrund. Wenn der Hund bei uns war, hieß es immer, >Och hier Hund, och da Hund.<... Immer ging es um diesen verdammten Hund. Als er starb, versuchte mein Vater einen Selbstmordversuch. Einer seiner Kameraden hatte ihn bewusstlos vorgefunden und ihn sofort in ein Krankenhaus geschleppt. Und danach war mein Vater wie ausgewechselt. Er hatte niemandem mehr seine Gefühle gebeichtet. Nichtmal Mutter hatte er an sich ran gelassen. Danach war Mama ebenfalls wie ausgewechselt.
Mutter arbeitete als Tierpflegerin. Sie brachte mir alles bei, was sie wusste. Immer wenn ich bei ihr im Zoo war, erzählte und mahnte sie mich, wie gefährlich manche Tiere waren. Immer wieder sagte ich :,,Ich weiß!´´ , doch das interessierte sie nicht. Die Tiere waren ein Zufluchtsort für uns beide. Sie waren wie eine zweite Familie. Wenn sie wollten hörten sie einem zu und antworteten auf ihre eigene Sprache. Wir verstanden sie nicht, aber sie uns umso besser. Als Mutter starb, kam Vater erst sehr spät nach Hause. Er war leichenblass und übermüdet. Als Mama in der Nacht nicht nach Hause kam, wurde mein Vater unruhig und ging sie suchen. Gleichzeitig meldete er sie bei der Polizei als vermisst. Die jedoch machten nichts. Sie sagten, dass sie schon auftauchen würde, aber sie tat es nicht. Seitdem hasse ich die Polizei. In der nächsten Nacht, klopfte es an der Tür. Ich machte auf ... und danach weiß ich nichts mehr. Ich habe nur noch eine große Narbe an der Schulter. Vater hatte mir gesagt, dass ich operiert wurde, wegen einem starken sturz. Doch tief in meinem inneren weiß ich, das es nicht stimmt.
Hustend stand ich auf und merkte, dass unter der Tür in ihrem Zimmer Rauch durchkam. Angst überkam mich. Was sollte ich bloß tun?
Dann sprang ich auf und zog mich an, merkte aber, dass alle weg waren. Eigentlich hatte ich noch eine Zimmergenossin aber mit ihr hatte ich mich noch nie gut verstanden.
Sie hieß Marla und war schon immer so aggressiv gegenüber anderen gewesen. Nur bei mir war sie anders. Marla hatte häufig erzählt, dass sie vor mir angst habe, weil ich im Schlaf sprach.
Ich stellte mich hinter die Tür und öffnete sie. Eine kleine Flamme blickte um die Ecke, war aber sofort wieder verschwunden. Mit zitternden Knien begab ich mich auf den Flur.
Ich sah wie die Treppe einstürzte und auf den Boden krachte. Von draußen kamen rufe und schreie. Am liebsten hätte ich mich an das andere Ende der Welt gewünscht.
Da flog die Tür auf und eine hohe Stichflamme erschien. Ich sah mich um.
"Ein Unterschlupf... Aaah da!" dachte ich, sprang sofort über den Rest er Treppe und landete direkt neben dem Unterschlupf. Ich schlüpfte hinein.
"Ich lasse mich doch nicht von euch fangen." meinte ich."Lieber ersticke ich in den Flammen"
>Wir müssen die Kinder, die noch hier drin sind finden.< sagte einer der Feuerwehrmänner. Alle anderen Stimmten ein und liefen los.
Ich sah mich um. Das nächste was ich sah war ein Fenster. Aber wenn ich da rausspringen würde, würden die Männer hier drin sterben. "Selbst wenn ich nicht zurück ins Heim will... das haben die Männer nicht verdient."Ich starrte weiter auf das Fenster und überlegte... dann lief da ein schwarzer Schatten lang. Er blieb stehen, als er den Blick von mir spürte. Seine Augen weiteten sich und er machte kehrt.
Ich dachte das wäre Miss Nischel. Sie war der Teufel in Person.
>Hey. Ohne Schutzanzug sterben Sie hier drinnen.< rief einer der Feuerwehrmänner.
Der schwarzgewandete ignorierte die Proteste und suchte nach etwas oder jemandem. Furcht durchströmte mich, als sein Blick an meinem Versteck haften blieb. Ich rannte auf das Fenster zu. (Auch wenn es mir wiederstrebte. Allerdings war der Mann schneller. Vor Schreck geriet ich ins Stolpern und wäre beinahe gefallen, wenn der Mann mich nicht aufgefangen hätte.
Erschrocken und gleichzeitig benommen ließ ich es zu, dass er mich aus dem Haus trug. Die Heimleiterin kam auf ihn zu und versuchte mich ihm abzunehmen, aber das ließ er nicht zu.
>Ich rufe die Polizei, wenn Sie das Mädchen nicht sofort los lassen und von hier verschwinden.< sagte sie und versuchte es erneut. Eigentlich ist sie noch schlimmer, aber der Schock saß wohl auch bei ihr zu tief.
Aus Angst er würde mich hier lassen, klammerte ich mich in seinen schwarzen Anzug.
Sichtlich genervt, von mir und Miss Nischel, ging er weiter und ignorierte die zornigen Stimmen, die der Heimleiterin helfen wollten mich zurückzuholen. Mich wunderte das, denn eigentlich mochten die mich alle nicht besonders.
Nach wie vor wusste ich nicht ob er mich gleich loslässt und irgendwo absetzt, wo die Polizei mich schnell finden kann. Ich wollte was sagen, doch er schüttelte leicht den Kopf, als würde er sagen wollen -Nicht hier.-
Als er sah, dass die Leiterin ihre Drohung wahr machte und die Polizei rief, zuckte er bloß mit den Schultern und grinste sie an. Als hätte er noch ein Ass im Ärmel.
Dann klingelte sein Handy. Was mich ein wenig wunderte und gleichzeitig nervös machte. Er holte es raus und sagte nur, >Ja? Was gibt es denn für ein Problem? <
Da wurde mir bewusst, dass er entweder ein Polizist war oder es irgendwie geschafft hatte, sein Handy mit dem Telefon der Polizei zu verbinden. Die Leiterin ließ das Handy sinken und sackte kreidebleich auf die Knie. Am liebsten hätte ich laut los gelacht. Noch nie hatte ich sie mit so großen und angsterfüllten Augen gesehen.
Er dreht sich wieder um und verschwand mit mir. Wir gingen durch die Nacht. Ich wollte eigentlich was sagen, doch schon hörten wir mehrere Sirenen. Daraufhin ging mein Retter schneller. Nun wusste ich, dass er mich nicht der Polizei ausliefern würde. Doch gerade, als ich danke sagen wollte, schlief ich ein.
Mir ist gar nicht aufgefallen wie Müde ich war.
Am nächsten Morgen wurde ich von einer Hand geweckt, die mir über das Haar strich.
Sofort öffnete ich die Augen und sah zum ersten Mal das dunkle Blau seiner wundervollen Augen. Er hatte noch immer den schwarzen Umhang um und etwas längere schwarze Haare. Dazu die passende Hose und das passende Shirt. Nochmal musterte ich ihn. Aber genauer. Er war muskulös und hatte einen sehr durchtrainierten Körper. Sein Shirt war ihm anscheinend etwas zu klein, denn man sah seinen Sixpack. Und erst da wurde mir bewusst, dass ich ihn wie hypnotisiert angestarrt hatte.
>Na? Endlich wach? < fragte er und sah lächelnd auf mich herab.
>Wo sind wir? Und wer bist du? < fragte ich etwas verlegen. "Merkwürdig. Der Typ kommt mir irgendwie bekannt vor."
>Ich? Ich bin Tristan und komme aus Vactory. <
>Vactory? Wo liegt das?!< fragte ich neugierig.
>Weit weg. < antwortete er ausweichend.
Tristan sah sich um und stand auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir in einer engen Gasse saßen, wo keiner uns bemerkte. Ich stand ebenfalls auf und versuchte an ihm vorbei aus der Gasse zu kommen.
>Nicht. Die Sonne scheint zu stark. < warnte Tristan mich. Daraufhin wunderte ich mich. Hat der eine Sonnenallergie? Ich überlegte nochmal, aber mir viel kein logischer Grund mehr ein.
>Das macht mir doch nichts aus. < sagte ich bloß und ließ ihn in der Gasse stehen. Trotzdem ging ich nochmal zurück und bedankte mich für gestern. Schließlich hatte er mich gerettet. Es wunderte mich, dass er die Sonne mied, fast wie ein Vampir. Ach quatsch. Der hätte mich doch dann schon längst getötet. Nein er ist kein Vampir. Meinte ich um mich selbst zu überzeugen.
Nach einer Weile blieb ich stehen. Unbehagen stieg in mir hoch, weil ich spürte, dass irgendjemand mich beobachtete.
Außerdem spürte ich wie ich mich veränderte. Ich konnte nun viel besser hören, riechen und sehen als vorher. Beim schmecken war ich mir nicht so sicher.
Was passiert mit mir?
>Das Mädel dort vorne...Siehst du sie? Wäre die nicht was für unseren Boss? < fragte einer der Menschen einen anderen.
Oh Gott. Sprechen die von mir?
>Ja stimmt. Sie ist schlank, hübsch und blond. < meinte der andere.
BLOND? Meinen die ich wäre dumm oder was?
Ich ging weiter und bog in die nächste Seitenstraße ein, um zu sehen ob die mich meinten oder nen anderes Mädel. Da kamen sie auch schon. Zwei große Männer mit Muskeln bepacktem Körper. Die sahen echt unheimlich aus.
Oh Gott. Die werde ich nie schaffen. Merkte aber, dass irgendwas in mir mich drängte die beiden Männer anzugreifen.
>Wo ist das dumme Gör denn hin? In Luft auflösen geht schlecht. < sagte der eine Mann nachdenklich sahen sie sich nach allen Seiten um.
Ich kann nicht glauben was ich da tue. Anstatt weg zu laufen, greife ich die beiden tatsächlich an!
Ich lief aus dem Schatten heraus und blieb vor den beiden Männern stehen.
Ich lachte gehässig und versuchte den ersten zu treten und zu schlagen. Wow. Die sind stärker als sie Aussehen. Und die sahen von vornherein nicht schwach aus. Die beiden Männer schlugen beide mit geballter Faust gleichzeitig zu. Überrumpelt und mit zitternden Knien vergaß ich mich zu bücken. Kurze Zeit später fand ich mich benommen an einer Hauswand wieder. Über mir klafft ein Abdruck.
>Hilfe! < rief ich mit heiserer Stimme, doch ich war mir nicht sicher, dass irgendwer mich gehört hatte.
Die beiden Männer lachten über meinen kläglichen und verzweifelten Hilferuf. Dann warf mich irgendwer über die Schulter.
Ich konnte mich nicht mehr wehren, da ich zu erschöpft war. Die beiden waren einfach zu stark. Und sie stanken beide gleichermaßen schlimm.
Als sie stehen blieben, ließen sie mich fallen. Ich schlug auf einem harten Boden auf, wollte aber nicht die Augen öffnen. Angst überfiel mich. Ich wollte einfach weg. Es kam mir vor wie im Heim, wo Miss Nischel mich mal wieder ärgerte. Als hätte diese Frau nie was anderes zu tun.
Trotz der geschlossenen Augen, konnte ich erkennen wie viele Personen in diesem Raum waren. Nämlich drei.
Eine Hand packte mich unsanft am Kinn und hob grob meinen Kopf hoch. Nun musste ich doch die Augen öffnen und was ich sah gefiel mir gar nicht.
Es war ein junger Mann. Vielleicht Ende 20 und sah nicht schlecht aus. Aber in seinem Gesicht waren drei Narben. Sie gingen einmal quer durchs Gesicht. Durch die wirkte er älter und nicht mehr so attraktiv.
Er ließ mich los und wieder viel ich auf den harten Boden.
>Geht.< Verlangte der Mann von den beiden Männern.
Bis sie hinaus waren, waren wenige Sekunden vergangen. Als wären sie seine Gefolgsleute.
Mir schossen tausende von Fragen durch den Kopf, aber ich traute mich nicht auch nur eine zu stellen.
Ich sah mich um und entdeckte zwei hohe Bücherregale, einen Schreibtisch und drei Stühle. Ich besah mich den Mann nochmal ganz genau und musste feststellen, dass er einen langen Dolch am Gürtel trug. Außerdem trug er eine silberne Pistole. Noch ein Grund um nicht bei Frauen zu landen. Aber vielleicht war er Schwul. Heute passiert es in den besten Familien, dass die Söhne schwul sind. Aber selbst Männer würden das nicht so toll finden, wenn ein Mann mit Dolch und Pistole auf einen zu kommt.
Wahrscheinlich hat er noch viele andere Waffen. dachte ich missbilligend. Leute mit Waffen verabscheute ich. Selbst unsere Ordnungshüter.
>Nun. Was soll ich mit dir anstellen? Bist zwar Hübsch, aber zu schwach und zu leicht zu zähmen.< Wie bitte? Leicht zu Zähmen? Was bildet der Idiot sich eigentlich ein?
>Wer sind Sie? Und was wollen Sie?< fragte ich ihn mit zitternder Stimme. Ich hasste das. Immer wenn ich mich auch nur ein bisschen fürchte, zittert meine Stimme.
>Ich bin Adjedas. Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen.< sagte er mit aufgesetztem lächeln. Heuchler. Schleimer. All das wollte ich ihm an den Kopf werfen, aber ich konnte einfach nicht
Naja. Außergewöhnlicher Mann = außergewöhnlicher Name.
Ich überlegte mir die ganze Zeit neue Beschimpfungen, doch nach ungefähr ein Dutzend von ihnen(12), merkte ich, dass Adjedas mich etwas gefragt hatte.
>Hallo! < sagte er etwas lauter.
>Hää? Was ist los? < fragte ich verdutzt.
Er verdrehte die Augen und wiederholte seine Frage.
>Wo ist der andere? Der der dich gerettet hat?<
>Ähm... Keine Ahnung. Wir haben uns getrennt. Also nicht Beziehungsmäßig oder so...< Nicht das da irgendwelche Missverständnisse aufkommen. Vielleicht ist Adjedas ja in ihn verliebt...
Adjedas pfiff und kurz danach kamen die Männer mit polternden Schritten angerannt.
Was der bloß von mir will? Ich habe doch gar nichts gemacht, zumindest hat er es gesagt. Oder will er mich verg..., doch weiter kam ich nicht, da irgendwer mit mir über die Gedanken sprach.
<Sarah?> ertönte es in meinen Gedanken und ich antwortete instinktiv.
<Wo bist du? Ich suche dich schon überall.> meinte die Stimme in meinem Kopf.
<Bei einem Mann... aber zuerst meine Frage ... Wer bist du?> fragte ich etwas irritiert.
<Ich bin es. Tristan.> sagte die Stimme.
<Wie sieht der Mann aus? Beschreibe ihn bitte.>
<Ja ist gut. Nun er ist groß. Hat drei hässliche Narben im Gesicht und zwei übergroße Lakaien.> antwortete ich.
<Sag ja nichts Falsches bei ihm. Und verkneif dir bitte jeden Kommentar.>
Dann war die Verbindung auch schon wieder weg.
Adjedas merkte als erster, dass ich abwesend und ganz in Gedanken versunken war. Er nutzte die Chance. Er fesselte und knebelte mich.
Für kurze Zeit bekam ich den Knebel aus dem Mund. Daraufhin schrie und biss ich, als würde man mich gleich umbringen. Aber so schnell der Fetzen draußen war, war er auch wieder drinnen.
Adjedas schüttelte nur den Kopf und lachte.
Tristan hörte einen Schrei und identifizierte ihn als den von mir. Seine übermenschlichen Kräfte hatte er seit Geburt an und musste seitdem mit ihnen klar kommen. Was sich häufig nicht als einfache Sache ergab.
Er lief immer dem Schrei hinterher und sprang dabei auch leichtfüßig über die Dächer von Townsville.
Man sie muss sich auch von einer Schwierigkeit in die andere bringen...Das ist nicht mehr normal. Naja ihrem Schrei nach zu urteilen lebt sie noch... Das wundert mich, weil der Jäger eigentlich sonst jeden Tötet oder töten wird. dachte er nervös und erleichtert, denn ich war ihm anscheinend selbst nach so kurzer Zeit schon ans Herz gewachsen.
Aber was wenn sie mich bloß zu ihnen locken wollen, weil sie wissen, dass ich sie gerettet hab. dachte er angestrengt.
>Lass mich los. Adjedas? Lass mich sofort runter. < schrie ich mit Tränen in den Augen.
>Bist du dir da sicher? < fragte er und ging mit dem Rücken auf eine Schlucht zu. Mit dem Kopf hielt er mich darüber. Wow. ganz schön stark.
>Nein! Ok ich bin schon still. < sagte ich und klammerte mich an seinem Mantel fest.
>Nun jetzt müssen wir nur noch darauf warten, dass dein Retter mir in die Falle geht. < sagte er und grinste dabei hinterhältig.
Na toll. Es ist kalt und dunkel. Mein Retter kommt und wird dabei wahrscheinlich sterben. Welch ein Schicksal.
Nach einiger Zeit sagte Adjedas zu einem der Trolle, dass er mich tragen soll und zu dem anderen, dass er die Gegend im Auge behalten soll. Sie gingen immer weiter. Kurz bevor ich abgesetzt wurde, erhaschte ich einen Blick auf einen, an der Schlucht herunterhängenden, Baum.
>Gefällt er dir? < fragte Adjedas mit glitzernden Augen.
>NEIN! Adjedas bitte ich will da nicht runter hängen...< schrie ich und verfluchte mich, da ich wieder anfing zu weinen.
>Aber nicht doch... Ich meinte den Baum! < sagte er und lachte.
Der Baum hing nicht an der Schlucht, sondern steht knapp neben dem Abgrund.
Verdammt. Was weine ich überhaupt? Mein Leben ist doch so oder so schnell vorbei. Entweder sterbe ich in den Händen von diesem Adjedas oder ich sterbe, wenn ich alt werde. Oder wegen irgendwas anderem.
Ein schrecklicher Gedanke jetzt schon an den Tod zu denken. Mein Leben hat doch gerade erst begonnen... soll es wirklich schon so früh enden? Ich fragte mich das immer wieder, dann aber hörte ich wieder eine Stimme in meinen Gedanken.
<Wo bist du? Seid ihr weiter gegangen?> fragte diese. Ich brauchte ein bisschen, bis ich die Stimme zuordnen konnte. Aber dann merkte ich, dass es Tristan war.
<Ja. Wir sind in der Nähe von einem Abgrund... Aber wenn du herkommst sei vorsichtig. Adjedas hat Wachen aufgestellt und wartet auf dich.> dachte ich <Darf ich dich was fragen?>
<Wenn es schnell geht ja.> antwortete er mir.
<Woher kennst du ihn?> Ich war total gespannt auf die Antwort, erhielt jedoch nur ein <Später>.
Adjedas kam auf mich zu.
Warum kommt er zu mir? Hatte er das mitgekriegt? Oder wollte er etwas wissen? So viele ungeklärte Fragen schossen mir durch den Kopf.
>Mit wem kommunizierst du denn so angestrengt? < wollte er wissen. >Ich ehm ... wollte Tristan hierher locken. < antwortete ich mit unsicherem Blick. Natürlich wollte ich das eigentlich nicht, aber vielleicht glaubt er mir ja und lässt mich gehen. Naja. Ab und zu will selbst ich mal Träumen.
>Ach. Du wolltest ihn hierher locken? Und dann? Sollte er dich retten oder wolltest du zusehen wie er stirbt? Also worüber habt ihr zwei geredet? < fragte er und musterte mich mit angeekeltem, hasserfülltem Blick.
>Wir ehm... haben darüber geredet...< Mir viel nichts ein. Dennoch musste ich mir schnell was überlegen.
>Ach ja genau! Er wollte wissen wer du bist. < antwortete ich ausweichend. Adjedas sah mich belustigt an und sagte: >Eigentlich müsste er mich kennen. Ich bin schon seit sehr langer Zeit hinter ihm her und versuche ihn zu fangen bzw. ihn zu töten. Weißt du eigentlich was er ist? < fragte er und grinste hinterhältig. Ich schüttelte den Kopf nickte aber gleichzeitig.
>Naja. Weißt du woher er kommt? < fragte er wieder. Ich nickte.
Er sah sie verdutzt an
>Nun dann erzähle ich dir mal was...
Früher, als die Welt noch nicht von Menschen bewohnt war, sondern von den Fabelwesen aus euren Geschichten und Märchen, war alles in Harmonie und im Einklang. Nach vielen Jahren wurden die Halbblüter geboren. Sie beherrschten die Welt. Allerdings nur kurz. Denn dann kamen die Menschen. Instinktiv töteten sie alle, die sie erwischen konnten. Glücklicherweise haben die Menschen keine magischen Fähigkeiten und auch sonst waren sie eher schwach. Trotzdem flohen alle nicht Menschlichen Wesen vor ihnen. Sie erschufen getrennte Welten. Für alle verschiedenen Rassen eine eigene Welt. Ab und zu kamen sie noch auf die Erde. An Halloween waren alle gekommen, da die Menschen dachten, dass es Kostüme waren. Aber selbst das haben sie irgendwann durchschaut. Immer wurden wir gejagt. Und gegenseitig jagen wir uns auch noch. Wir bekriegen uns um mehr Fläche zu bekommen oder um mehrere Welten zu besitzen. Um Macht zu erhalten. Alles ist seit der Geburt des ersten Menschen schief gegangen. Nichts war wie früher. Alle begannen alle zu hassen, allen die Schuld dafür zu geben. Teilweise sind die Völker ausgestorben. Andere sind kurz davor und von einem Volk lebt noch ein ganzes Königreich. Die Vampire. Sie sind das Volk, das an keinem Krieg teilgenommen hat oder getötet hat. Jedes Jahr kommen sie noch immer auf die Erde. Sie wurden nie verstoßen. Und da komme ich ins Spiel. Ich bin ein Jäger der Vampire. Ab und zu jage ich auch andere aber das interessiert hier nicht. Nun ja! Tristan ist ein Vampir. Ein Prinz um genau zu sein. Auf die Königliche Familie ist am meisten Geld ausgesetzt. Alle hassen diese Blutsaugenden Bestien. Zur heutigen Zeit ist es relativ einfach, die Sachen zu bekommen um Vampire zu schwächen oder zu töten. Die Sachen mit Knoblauch und so sind Ammenmärchen. Aber sie können trotzdem nur durch Silber getötet werden. Man muss genau Zielen und vor allem treffen, aber das Gestaltet sich als nicht so schwer, wenn man ihnen gleich den Kopf abschlägt. Sie sind schnell und gerissen aber durch die Silberfäden, die ich überall angebracht habe, wird er sehr geschwächt sein, wenn er hier ankommt.< Adjedas erzählte das alles mit verschiedenen Gefühlen. Zorn und Wut, Trauer und Einsamkeit. Allerdings auch mit Hass. Ich war so geschockt über diese Geschichte, dass ich kein Wort herausbrachte, sondern ihn nur anstarrte. Tristan sollte also ein Vampir sein?
>Was erzählst du ihr für Geschichten? Das wollte ich eigentlich erledigen... Aber naja. Jetzt weiß sie alles, falls sie es verstanden hat. < sagte eine Stimme, die plötzlich wie aus dem Boden geschossen hinter Adjedas auftauchte.
Erschrocken drehte er sich um und selbst ich machte große Augen.
>Na? Hast du mich vermisst, Jäger? < fragte Tristan und sprang zurück, als Adjedas seinen Dolch zog und auf ihn ein sticht.
>Ergib dich du hast schon verloren. < meinte Adjedas nur kam auf mich zu und hielt mir das Messer an die Kehle.
Instinktiv hielt ich den Kopf hoch und fing heimlich, still und leise an zu schluchzen. Ich hatte Angst. Große Angst. Noch nie war mir so etwas passiert. Ich dachte nach.
Welcher Tag ist heute wohl? Nein das konnte nicht sein. Erschrocken weiteten sich meine Augen wieder.
Ein Tag den niemand gerne mag. Freitag der 13. Oh Gott. Was habe ich nur falsch gemacht, dass mir das ausgerechnet heute passiert? Ich wollte wieder weinen, doch die extreme Wut erstickte die Tränen. Wieder veränderte ich mich, aber dieses Mal konnte ich es nicht mehr kontrollieren. Ich spürte wie mich eine Kraft durchströmte und zerriss das Seil, welches um meine Hände gebunden war. Ich riss mir das Stück Stoff aus dem Mund und drehte mich langsam um.
Etwas übernahm die Kontrolle. Ich konnte nun nicht mehr dagegen ankämpfen. Es fühlte sich so an, als würden all mein Hass und meine Wut mich zurück drängen. Mir drohen, wenn ich sie jetzt nicht laufen lasse.
Ich sah wie Adjedas auf dem Rücken lag und mich anstarrte. Ich knurrte, als wäre ich ein Hund, der gerade entdeckt hat, wie man sich wehrt. Ich sprang auf ihn zu, wollte ihn töten, doch im letzten Moment drehte er sich weg und sprang auf die Füße.
Meine Gedanken drehten sich. Ich war verwirrt. Ich roch das Blut, aber es war nicht das von Adjedas oder Tristan. Es war das eines Menschen, der hier in der Nähe war. Ich sah mich um. Kurze Zeit später nahm ich die Aura eines Menschen wahr. Er versteckte sich hinter einem Busch.
Sein Blut. Es riecht so gut... Muss ihn beißen. dachte ich angestrengt, musste aber dennoch wiederstrebend stehen bleiben und mich ekeln. Was dachte ich da? Das sind die Gedanken eines anderen. Nicht die von mir. Ich hatte plötzlich Angst aber die Wut in mir wurde nur noch größer. Als würde sie sich von der Angst ernähren.
Ich versuchte mich zurückzuhalten, doch mein Blutdurst war so groß, dass ich mich nicht mehr wehren konnte. Wie benebelt ging ich auf die Person zu. Tristan versuchte mich aufzuhalten, blieb aber sofort wieder stehen, als ich ihn mit einem strafenden und warnenden Blick ansah. Ich wollte nicht weitergehen, konnte mich aber nicht dagegen wehren.
>Wer bist du? < fragte ich mit zischender Stimme.
>Ehm... Ich bin... Alex. < antwortete der kleine Mensch mit angst erfüllter Stimme.
Ich ging weiter auf ihn zu.
>Was willst du hier Alex? < fragte ich und dachte verzweifelt, dass er weglaufen sollte.
>Ich? Eigentlich beobachte ich nur...<
Nun stand ich vor ihm, bückte mich und stellte ihn auf die Bein. Er musterte mich. Ich lächelte süß und begab mich mit meinem Mund zu seinem Hals wo die Halsschlagader sich befindet. Wo am meisten Blut raus kommt. Alex wollte mich wegschubsen, war allerdings zu schwach. Dann wollte Tristan mich von ihm wegziehen, wurde aber mit einem Tritt in den Bauch wieder zurück befördert. Nur Adjedas stand da wie angewurzelt und rührte sich nicht.
>Nein bitte. Ich bin erst 13. < sagte Alex und schluchzte leise.
>Keine Sorge es ist schnell vorbei. < antwortete ich mit zuckersüßer Stimme.
Ich leckte einmal über die Stelle wo ich ihn gleich beißen würde, konnte es aber nicht. Ich wehrte mich dagegen. So wie ich mich noch nie gewehrt hatte. Die Wut in mir wurde verdrängt von der Verzweiflung und der Pein. Ich lief. Ich lief so schnell ich konnte in die Richtung, wo ich meinte, dass die Stadt dort war.
Tristan lief hinter mir her und selbst Adjedas rannte. Aber der wollte wohl nur dafür sorgen, dass Tristan nicht sehr weit kommt.
Ich sah schon die Lichter der Stadt, hörte das Hupen der Autos und roch das Blut der Menschen. Der Blutdurst kämpfe sich wieder nach oben. Mit ihm kam auch die Wut wieder zurück. Und da war es passiert. Ich lief so schnell ich konnte. Musste aber eine Vollbremsung hinlegen, als ich im Park war und zwei Personen auf einer Bank saßen. Lauft weg. dachte ich verzweifelt.
Ich landete auf einem Baum, der direkt neben der Bank steht. Die Frau drehte sich um und fragte ihren Freund, was das war. Doch der antwortete lässig, dass da nichts gewesen sei.
Ich kletterte leise am Baum herunter und versteckte mich hinter einem Busch. Dann sprang ich heraus und biss dem Mann in die Kehle.
Die Frau schrie und wollte gerade weglaufen, als dasselbe Schicksal sie ereilte.
Tristan traute seinen Augen nicht, als ich auf die beiden Menschen losging. Ich machte es so Geräuschlos wie ich es nur konnte. War aber gleichzeitig so flink, dass man mich schon sehr beobachten musste, um mich sehen zu können.
BLUT. Ich rieche und schmecke es! Was ist bloß mit mir los? Wer sind diese Menschen? Hab ich die etwa so zugerichtet? fragte ich mich selbst. Noch nie war etwas derartige geschehen...
Ich rannte weiter so schnell ich konnte. Bloß weg von hier. Tristan hörte, wie es hinter ihm raschelte und sprang hinter mir her. Nicht das sie noch mehr Chaos anrichtet. dachte er.
Ajedas kam etwas zu spät. Er sah die beiden Personen auf der Bank sitzen, Blut verschmiert und mit Angst geweiteten Augen. Teilweise sogar zerstückelt.
Er fluchte und rannte weiter. Seine Trolle hatte er unglücklicher Weise an der Schlucht zurückgelassen. Aber das war ihm egal. Er wollte bloß, dass dieser elende Vampir bezahlte.
Ich war in der Zwischenzeit schon in der Stadt und drängte mich ins Getümmel. Heute war Markttag. Deswegen die vielen gut riechenden Menschen. Nein nicht schon wieder. Jetzt reiß dich aber zusammen. Sauer über mich selbst dränge ich mich durch die Menge. Niemand beachtete mich. Selbst die Leute, die ich anrempelte drehten sich nicht um. Ich wollte bloß weg. Weg von dem Park - Weg von den vielen Leuten. Vor allem wollte ich vor mir selbst fliehen. Ich hatte Angst den Menschen hier auch weh zu tun.
<Sarah bleib stehen. Wo bist du?> frage eine aufgeregte stimme in meinen Gedanken.
Wie erstarrt blieb ich stehen, sprang auf eines der Dächer und hielt Ausschau. Hielt Ausschau nach der Stimme, doch ich fand den Herrn nicht. Ich drehte mich einmal im Kreis. In dem Moment wusste ich nichts mehr. Wusste nicht was ich hier wollte oder wo ich hin wollte.
Nichts. Niemand, der mir bekannt vorkam hat solch eine Stimme. Oder doch? Irgendwoher kannte ich sie. Es lag mir auf der Zunge, wollte jedoch nicht raus.
Naja, egal ich muss weiter. Ich drehte mich wieder um und erstarrte gleich wieder. Adjedas stand vor mir. Aber wo war der andere hin? Auf einem Schlag fiel ihr alles wieder ein.
>Na? Endlich beruhigt? < fragte Adjedas mit grimmigem lächeln.
Ich knurrte wieder. Ich spürte welch eine Gefahr von ihm ausging, rannte aber trotzdem auf ihn zu.
>Dummes Ding. Selbst wenn du deine Kräfte entwickelt hast, kannst du mich nicht besiegen. < rief er mir zu, nachdem er ausgewichen ist.
>Wer sagt das? Du oder deine Geschichte? < ich lachte und beobachtete seine Reaktion. Er verzog keine Miene, doch im inneren explodierte er. Das spürte ich. Ich machte mir keine Gedanken darüber und rannte wieder los. Dieses Mal erwischte ich ihn ganz knapp.
>Miststück. < kam es aus seiner Kehle.
Ich machte mir nichts daraus. Früher wurde ich ständig so genannt.
Adjedas stand auf und zog seinen Dolch. Er lachte gehässig, warf ihn in meine Richtung. Zu meiner Überraschung traf er mein Bein. Zwar nicht stark, aber es ritzte mir ins Bein.
Ich schrie auf. Gleichzeitig spürte ich, wie eine große Hand sich auf meine Schulter legte.
Überrascht drehte ich den Kopf und sah in die wundervollen Augen von Tristan.
>Ab hier übernehme ich. < flüsterte er in mein Ohr. Also blieb ich einfach stehen und beobachtete den Kampf.
Ein Schrei riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah, wie Tristan zurück taumelte und umkippte. Er fiel. Dann schlug er auf dem Boden auf, nachdem die Menschen unter ihm zur Seite ausgewichen sind. Er rührte sich nicht mehr. Die Menschen schrien los. Manche sahen zu uns auf das Dach. Andere zeigten zu uns auf das Dach. Kurze Zeit später sahen alle wie gebannt zu uns hoch. Ich konnte allerdings nur Tristan sehen.
>Nein. NEIN. < schrie ich verzweifelt. In der kurzen Zeit war selbst er mir ans Herz gewachsen. Ich wandte den Blick ab. Wut entbrannt sah Ich Adjedas an. Der konnte jedoch nur lächeln.
>Mörder. Du Arsch. das wirst du bereuen. < schrie ich mit einer Wut, die man hätte greifen können.
Ich rannte los. So schnell wie ich noch nie gerannt bin. Selbst Adjedas hatte nun Schwierigkeiten. Er sah mich vor sich, doch schon schlug ihn etwas in den Rücken. Er strauchelte, wäre beinahe gefallen, konnte aber im letzten Moment sein Gleichgewicht zurück gewinnen.
>Merke dir. Niemand tut meinen Freunden etwas an. VERSTANDEN?< schrie ich ihm entgegen, doch bevor er antworten konnte, musste er den nächsten Schlag einstecken.
Er sah sich um. Ich war wie vom Erdboden verschluckt. Dann hörte er wie von unten jemand rief: >Hinter Ihnen<. Noch nie war er so dankbar, dass ein Mensch so leichtsinnig ist. Er holte mit seinem Dolch aus. Er traf, doch es war keine Wunde zu sehen. Der Dolch hatte mich bloß mit dem Schaf getroffen.
Dennoch konnte ich mich nicht halten und stürzte vom Dach.
Ich spürte, wie ich aufschlug, konnte aber keinen Schmerz feststellen.
Was war denn jetzt los? fragte ich mich. Ich rappelte mich wieder auf und sah mich um. Die Menschenmenge starrte mich mit angsterfüllten Augen an.
>Monster.< rief der Mann, der Adjedas geholfen hatte.
Selbst diesen Kommentar ignorierte ich und sah nach oben. Adjedas stand am Rand des Daches. Er grinste. Was auch sonst. Er grinst immer.
Wut flammte wieder in mir auf. Diese mir wohlbekannte Wut. Sie machte mich schneller, angriffslustiger, sturer. Alles Eigenschaften die ich zuvor nicht unbedingt besaß. Aber jetzt ist die Zeit gekommen.
Niemand verletzt meine Freunde, ohne dafür bestraft zu werden. Er wird bezahlen.
>Und? Haste Angst?< fragte er mit seinem verschlagenem Grinsen.
Auch diese Aussage ignorierte ich. Ich stürmte auf ihn zu, wusste was zu tun war. Aber dennoch. Ich hatte das Gefühl irgendwas hält mich zurück.
Egal. Ich muss ihn besiegen. Nur so sind Tristan und ich ihn ein für alle mal los. Ich dachte an alle schlimmen Dinge, die mir widerfahren waren. Nun spürte ich, wie diese Wut von mir Besitz ergriff. Nichts und Niemand konnte mich nun noch aufhalten.
Ich lachte hinterhältig, bemerkte, wie ich für einen kurzen Augenblick das Grinsen aus Adjedas Gesicht wischen konnte. Wieder rannte ich. Ich rannte schneller als vorher. Mein Handeln bestimmte nicht länger ich. Nein die Wut in mir leitete mich. Wollte nicht aufgeben.
Dann passierte es. Adjedas passte für den Augenblick nicht auf. Wie auch. Er wusste nicht wo ich war.
Der Dolch wurde ihm aus der Hand gerissen. Kurz darauf sackte er mit einem leisen keuchen in sich zusammen und starb.
Mit seinem Tod verflog die Wut, Verkroch sich in die letzte Ecke und wartete darauf, dass sie wieder empor steigen kann und Rache nehmen kann.
Tristan war immer noch nicht wach. Nun machte ich mir wirklich Sorgen. Ich sprang vom Dach, landete direkt neben ihm. Kniete nieder und horchte an seiner Brust nach dem Herzschlag. Ich hoffte es zu hören.
Dann geschah das Unglaubliche. Ich hatte überall gehorcht, gefühlt, konnte aber keinen Puls ausmachen.
Ich weinte. Leise vor mich hin. Wollte mir nicht Eingestehen, dass Tristan Tod sei.
Selbst die Menschenmenge sah traurig drein. Kurz darauf rührte sich etwas unter mir. Es war Tristan.
>Tristan? Schau mich an. Mach die Augen auf!< rief ich verzweifelt, hatte jedoch einen kleinen Hoffnungsfunken.
Die Menschen ringten sich um uns herum.
Manche meinten, dass das alles nur Show war.
Ich konnte nicht mehr. Ausgelaugt setzte ich mich neben Tristan, wollte ihn beschützen. Dann machte er die Augen auf.
>Auu. Mein Kopf.< waren seine ersten Worte. Ich drehte den Kopf. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte für den Augenblick Angst. Angst vor ihm. Angst davor ihn nochmal zu verlieren.
>Tristan?< fragte ich mit zitternder Stimme.
>Wer denn sonst. Wo ist Adjedas?< fragte er und hielt sich den Kopf.
Zur Antwort zeigte ich hoch zum Dach. Doch da war nichts. Dann zuckte ich die Schultern und Umarmte ihn. Wieder schluchzte ich. Aber nicht vor Furcht, sondern vor Glück.
>Bereite mir nie wieder solche Sorgen. Verstanden?< sagte ich vorwurfsvoll.
>Ja, ist ok.< antwortete Tristan und hielt mich weiter im Arm.
Kurze Zeit lösten wir und von einander. Ich wollte weg. Weg von hier. Raus aus dieser Stadt. Doch als erstes mussten die Wunden heilen. Außerdem war der Kampf anstrengend.
Ich schluckte die Schmerzensschreie, die meine Kehle hinauf wollten, herunter. Aber Tristan merkte es trotzdem. Wieder nahm er mich in den Arm. Dann lag ich in seinen Armen. Er trug mich. Und kurz darauf wurde ich Ohnmächtig. Teils vor Erschöpfung und Teils vor Schmerz.
Tristan sah auf mich hinab.
So verletzlich. Und doch schöner als tausend Sonnen. dachte er und trug mich zu seinem Unterschlupf.
Er legt mich auf das Bett, damit er meine Wunden ansehen konnte. Ihr fehlt nichts weiter. Sie hat geprellte Rippen, eine Wunde am Bein und viele blau Flecke. Als er merkte, dass mein Zustand sich verschlechterte, sprang er in seine Welt und begab sich sofort zu dem Schloss seiner Familie, wo ich erst beste Hilfe erwarten konnte.
Hoffe das sie bald Aufwacht... Sie hat schon zwei Tage verschlafen. dachte Tristan besorgt.
>Sie ist erschöpft. Mach dir keine Sorgen. Wenn sie wach wird sage ich dir sofort Bescheid. Ok? Komm Schatz. Du musst dich auch mal ausruhen.< sagte eine Frauenstimme neben ihm.
>Ist gut.< antwortete er bloß, ging aus dem Zimmer und ließ sich in den erst besten Sessel hinab.
Ich spürte wie sich ein nasses Tuch über meine Stirn legte. Ich schlug die Augen auf, musste jedoch blinzeln, als das Licht in meine Augen fiel. Gerade hatte ich mich daran gewöhnt, schreckte ich zurück und musterte die Frau.
Sie sitzt neben mir, als wäre das normal. dachte ich. Wo war Tristan hin? Was war passiert? Und warum lag ich in einem Fremden Bett? Diese Fragen schossen mir durch den Kopf.
>Keine Angst. Ich tu dir nichts.< sagte die Frau, seufzte und stand auf.
>Sie ist Wach, Schatz.< rief sie zu der Tür, wo kurz darauf Tristan auftauchte.
Ich verstand nicht... Wieso nannte sie Tristan ,,Schatz´´? War sie etwa seine Verlobte oder was?
>Sarah! Ein Glück. Du bist Wach. Ich dachte schon du würdest es nicht schaffen.< sagte er und blickte mich aufmunternd an.
>Wo bin ich? Wer ist das? Und was mache ich in einem Fremden Bett?< fragte ich, konnte aber nicht verhindern, dass meine Stimme leicht zitterte.
>Du bist in dem Haus meiner Familie. Das ist Menitha. Und du liegst in ihrem Bett, weil sich dein Zustand nach dem Kampf verschlechterte. Deswegen habe ich dich hier hin gebracht.< antwortete er.
Menitha? Na das kann ja was werden. Ich dachte er wäre mein. Aber nein... So eine dahergelaufene nichts Ahnende, dumme Gans nimmt ihn mir Weg? Nie im Leben. Das werde ich verhindern. dachte ich und nahm mir fest vor Menitha nicht aus den Augen zu lassen.
>Tristan, sie ist noch erschöpft...< sagte sie und lächelte mir zu.
>Nein! Bin ich nicht mehr.< antwortete ich und lächelte schnippisch zurück.
>Sarah. Soll ich da bleiben? Hast du Angst? Du hast vor zwei Tagen im Sterben gelegen. Das geht gar nicht, dass du so schnell wieder Fit bist.< mahnte Tristan. Ich überlegte. Stimmt eigentlich geht das nicht. >Aber ich fühle mich wie neu geboren.< sagte ich so, als ob ich mich selbst noch davon Überzeugen muss.
Tristan sah hilfesuchend zu Menitha, doch selbst sie konnte nichts gegen meine Sturheit machen. Also stand ich auf, musste mich noch kurz am Bettrand halten, konnte jedoch selbst laufen.
>Sarah. Bist du Verrückt? Marsch ins Bett.< rief Menitha vorwurfsvoll und schaute Tristan böse an. Warum sie ihn so ansah, verstand selbst er nicht.
>Nein! Sie sind nicht meine Mutter! Und selbst wenn... Ich würde nichts für sie machen. Und das wird sich auch nicht ändern.< schrie ich Menitha an. >Aber Kind...< weiter kam sie nicht, denn ich zog mich um. Schnell schob sie Tristan vor die Tür. Er hörte nur wie die Tür zuknallte und rufe von hinter der Tür zu ihm drangen.
Er schüttelte den Kopf. Wie bei zwei Schwestern. dachte er.
Nach einiger Zeit kam ich Wut entbrannt durch die Tür. Ihr folgten zornige Rufe von Menitha. Tristan konnte sich das nur Zusammenreimen, denn mit ihm spricht ja keiner mehr. So ging es auch die nächsten zwei Stunden so. Ich und Menitha waren so in unseren Streit vertieft, dass wir gar nicht bemerkten, wie eine kleine Menge um uns herum stand. Dann gab es einen lauten Knall und alles war still.
>Was ist das für ein Lärm?< fragte ein Mann in kostbarem Gewandt. Tristan tänzelte nervös auf einer Stelle und sah die ganze Zeit zwischen mir und dem Mann hin und her.
Nachdem keiner geantwortet hatte wiederholte er die Frage.
Einige Antworteten nichts, andere wiederum sagten das ein oder andere, aber das schien der Mann gar nicht wahr zu nehmen. Er starrte wie gebannt auf mich.
Tristan der spürte wie es mir ging, kam aus der Menge hervor und stellte sich schützend vor mich. Das schien dem Mann gar nicht zu gefallen.
>Wer ist das?< fragte er und versuchte nochmal einen Blick auf mich zu erhaschen, doch ich versteckte mich so gekonnt hinter Tristan, dass man meinen könnte ich wäre verschwunden.
Ich wollte weg. Bloß weg von diesem Ort. Wie damals. Auch wenn ich mich nur schwach Erinnern konnte, wusste ich, dass ich die beiden Menschen Umgebracht hatte. Diese nichts Ahnenden Menschen... Was ich denen wohl noch angetan hätte, wenn ich nicht gegen Adjedas gekämpft hätte? dachte ich und musste an den Wunderbaren Geruch vom Blut denken.
Erst jetzt nahm sie wahr, wie gut die alle riechen. Viel besser als die Menschen. Was würde ich für nur einen Tropfen tun? Sie töten? Nein das geht nicht. ermahnte ich mich selbst.
´Hol dir das Blut. Du hast es dir verdient!´ sagte eine Stimme in meinen Gedanken.
´NEIN! Das werde ich nicht tun´ schrie ich zurück. Unbedingt musste ich hier weg. Nur daran zu denken jemanden zu töten, brachte mir Gänsehaut. Außerdem wollte ich Tristan nichts antun.
´Aber die Frau kannst du dir wohl holen, oder? Sie will sicher nur einen Keil zwischen euch treiben.´ rief die Stimme wieder.
>NEIN!< schrie ich, hielt sich den Kopf und wäre am liebsten weg gerannt, wenn nicht plötzlich mehrere Männer vor mir auftauchten.
>Sarah. Ganz ruhig. Dir passiert hier nichts.< rief Tristan mir zu, doch ich hörte es nicht mehr.
´Nein! Hör auf!´ schrie ich doch das Monster ließ nicht ab. Nun hatte es voll und ganz die Kontrolle.
>Sarah! Lass das.< rief jemand, doch ich konnte die Stimme nicht mehr zuordnen.
>So dann rechnen wir mal ab. Guten Appetit.< kam aus meiner Kehle.
Tristan traute seinen Ohren nicht. Das würde sie niemals sagen.
>Lass ab von ihr Monster.< schrie er.
>Monster? Wo? Ich sehe keines< fragte ich und grinste hinterhältig.
Ich sah mich um. Ich sah viele Personen, aber es waren keine Menschen.
´Lass es!´ schrie die echte Sarah so laut, dass sie es auch aussprach. Nun bemerkte ich, wie die Wachen zurückwichen und eine kleine Lücke entstand. Das war meine Chance. Ich musste verschwinden. Lauft Beine, LAUFT. rief ich in Gedanken. ´Lass mich das regeln. Du kannst dich nicht bewegen. Der König hat dich in seinem Bann.´ rief es wieder in ihren Gedanken. ´Ok. Aber du tötest keinen. Verstanden?´ antwortete ich, erhielt zur Antwort ein grollen und musste
wieder dem anderen Wesen die Führung überlassen. Ich wusste, dass ich es nun nicht mehr kontrollieren konnte, doch es hielt sein Versprechen. Verstört blickte es zu dem Mann, der mich vorher so angestarrt hatte. Nun empfand ich nichts. Keine Furcht, kein Entsetzten oder ähnliches. Es ließ mich kalt. Nur als sie sich zu Tristan umdrehte lächelte sie leicht.
Nein. Nicht. Bleib hier. dachte er verzweifelt. Dann rannte ich. So schnell ich nur konnte. Wusste nicht wo lang, doch irgendwie fand ich den Ausgang. Ich rannte mal hier lang und mal dort lang.
Immer wieder hörte ich Schritte. Sie kamen immer näher, doch kurz bevor sie mich hatten, bog ich ab und rannte in eine andere Richtung. Doch, als ich zum letzten mal abbog, sah ich eine Reihe von Wachen vor mir stehen. Sie drehten sich um und kamen langsam näher. Panik umschloss mein Herz.
´Was soll ich tun? Sag es mir!´ fragte mich die Bestie mit tiefer und angespannter Stimme. Ich hörte nun auch Schritte hinter mir.
>Sarah. überleg es dir! Niemand will dir etwas böses!< flüsterte Tristan, als er aus der Menge heraus trat. Allerdings interessierte mich nicht, was er sagte. Meine Gefühle waren wild durcheinander und sie wechselten so schnell, dass ich da auch nicht mehr hinterher kam. Mal war ich glücklich. Dann wieder traurig, sauer, der Panik nahe. Dennoch verlor ich nicht die Beherrschung. Es war komisch zu wissen, wie das Fremde in einem sein kann, wenn sich auch nur ein bisschen der angespannten Haltung ändert. Oder wie sehr meine Gefühle es beeinflussten. Es machte einem geradezu noch mehr Angst. Doch schon nach kürzerer Zeit des bedrängt werden, fing ich wieder an zu knurren. Ich sprang auf die Wachen zu, doch selbst der, der am meisten Angst hatte, blieb standhaft. So aber wurde er schmerzlicher Weise von meinem (eigentlich vollkommen normalen) Körpergewicht umgeworfen.
Sie riefen etwas. Ich konnte es nicht verstehen. Dann sah ich Tristan wieder. Er hatte sich von der Wache losgerissen, als er hinter mir her wollte. Er rannte so schnell er konnte. Dennoch war ich schneller. Endlich kam ich an ein großes Tor. Wachen standen davor. Eine Menge Wachen. Ich sah mich um, konnte aber keinen anderen Weg einschlagen. Sie waren überall. Nein. dachte ich. Nicht jetzt. Also hielt ich an und sah mich nochmal um. Tristan war näher gekommen. Und die Wachen hinter ihm kommen auch immer näher. Was sollte ich bloß tun. Die Verzweiflung machte der Angst Platz, doch aus Angst ich könnte wieder zu der Bestie werden ignorierte ich meine Gefühle.
>Sarah! Es ist alles gut. Die tun dir nichts.< rief eine Stimme aus nicht allzu weiter Entfernung.
>Was weißt du schon? Ich bin nicht mehr die die ich früher war.< schrie ich ihm entgegen, doch er ließ sich nicht davon Beeindrucken.
Also drehte ich mich wieder zum Tor. Nichts konnte mich nun aufhalten. Nichts und Niemand. dachte ich. Das Gefühl die Kontrolle zu verlieren wurde stärker.
´Lass mich dich führen. Ich werde dich hier raus bringen!´ sagte die Stimme in meinem Kopf. Es war das Monster, welches in mir lebt. Schon seit 16 Jahren, doch erst vor kurzem ist es erwacht.
´Nein! Du wirst diese Wesen töten. Das lasse ich nicht zu. Lieber renne ich einfach weiter und warte, ob sie mich aufhalten oder gehen lassen.´ antwortete ich und gewann dieses eine mal. Das Grollen, welches als Antwort kam, klang sauer und beleidigt. Aber das war mir egal. Ich wollte so schnell wie möglich hier raus. Da hörte ich plötzlich wie viele Schritte näher kamen. Wieder drehte ich mich um, rannte aber gleichzeitig los.
>Mädchen! Bleib stehen. Zwing mich bitte nicht dazu dir weh zu tun.< rief der Mann. Er war wahrscheinlich der König. dachte ich verdrängte aber was er gesagt hatte und rannte weiter.
Die Wachen am Tor blickten mir mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich musste hier weg. Alle hielten mich für ein Monster. Aber eigentlich war ich das ja gar nicht. Das Monster lebt in mir. Ich bildete mir ein, dass das was völlig anderes war, obwohl es auf dasselbe raus kam.
´Du bist ein Monster. Ich bin du.´ sagte die Bestie in meinen Gedanken. ´Nein! Bist du nicht!´ schrie ich zurück.
Die Wachen rückten zur Seite, als sie meinen Grimmigen Gesichtsausdruck sahen. Das Tor. Wie soll ich da denn durch laufen? Es ist aus einem mir nicht bekannten Metall. Aber es könnte auch Stahl sein... dachte ich nachdenklich.
>Haltet das Mädchen auf. Verdammt noch mal.< schrie eine aufgebrachte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Tristan, wie er versuchte schneller zu sein als alle anderen.
>Lauf nicht weg, Sarah. Du wirst nicht alleine hier überleben!< rief er mir zu.
Wiederstrebend blieb ich stehen, sah nochmal zu dem Tor, dass ungefähr 20 Schritte von mir entfernt war. Ich überlegte und grübelte.
´Lauf weiter. Oder willst du, dass die dich töten?´ fragte die Bestie. ´Töten?´ fragte ich. ´Ja! Wenn du mir nicht die Kontrolle überlässt werden wir beide sterben!´ Zum ersten Mal hörte ich so etwas wie Angst in der Stimme des Wesens. Ich verkroch mich in der kleinsten Ecke meines Bewusstseins und überließ dem Biest das Feld. ´Das Versprechen von vorhin ist noch gültig.´ warnte ich es.
Gehässig blickte mein Körper zu dem Mann.
Der erwiderte den Blick mit einer Gelassenheit, die ich ihm nicht zugetraut hätte.
>Lass mich mit dem Mädchen reden.< sagte er.
Mein Mund lächelte leicht sagte jedoch nichts. Dann sprang ich hoch und stand auf dem Tor.
Mein Aussehen veränderte sich. Ich spürte es genau, doch ich wollte gerade nicht wissen, was sich verändert hatte.
>Sarah.< hauchte Tristan und sah mich erschrocken an.
>Ich habe es dir gesagt. Aber du hörst ja nicht.< wies ihn Menitha zurecht. Ein kalter Schauder durchfuhr meinen Körper und ich knurrte. Knurrte nicht alle an. Nur Menitha. Der König merkte das und schickte sie weg. Erst sah sie erstaunt zu mir hoch doch dann ging sie beleidigt davon. Mein Blick folgte ihr, bis sie hinter einer Mauer verschwunden war.
´Warum läufst du nicht weiter?´ fragte ich die Bestie. ´Weil du hier nicht weg willst. Ich kann mich dir zwar wiedersetzen, aber nicht ohne deine Hilfe laufen. Das ist dein Körper. Laufen musst du selber. Oder mir zumindest die Erlaubnis geben, deinen Körper zu „benutzen“.´ antwortete sie.
Stimmt ich will hier nicht weg. Nicht ohne Tristan. Und nicht ohne das mit Menitha aufgeklärt zu haben... Ich dachte nach.
´Willst du hinter der Frau her? fragte die Bestie.
´Ja! Aber sorge dafür, dass die Wachen erst eine schöne Ablenkung bekommen.´ sagte ich und befahl meinen Beinen auf die andere Seite des Tors zu springen.
Ich sprang. Dann lief ich etwas weiter an der Mauer entlang. Ich fand eine Stelle und wartete. Wartete bis ich das Geräusch des Tores hörte, welches Geräuschvoll aufging. Als es endlich offen war, strömten alle hinaus. Sogar der König und suchten. Ich wiederum sprang an der Mauer wieder hoch und ließ mich an der anderen Seite wieder runter.
´Ich übernehme wieder´ sagte ich und stellte mich in den Vordergrund meines Bewusstseins.
Dann sah ich mich um. Die Mauer wo Menitha verschwunden war, ist gleich da vorne. dachte ich. Aber vielleicht ist sie auch in ihren Gemächern.
´Nein sie ist hier irgendwo in der Nähe. Wahrscheinlich hinter der Mauer.´ sagte das Biest.
´Woher weißt du das?´ fragte ich, erinnerte mich aber sofortwieder daran, dass ich über einen Ausgezeichneten Geruchssinn verfüge.
Vorsichtig ging ich auf die Mauer zu. Sah mich einmal kurz um und verschwand hinter ihr.
>Was willst du hier?< fragte eine Stimme.
Warum kann ich die Person nicht sehen? Sonst konnte ich immer alles im dunkeln sehen. dachte ich. Ich ging weiter. Vergaß die Stimme und alles um mich herum. Es wurde schwarz vor meinen Augen, aber irgendwas wehrte sich dagegen.
´Bleib wach. Wenn du jetzt einschläfst kannst du dich in der nächsten Kneipe an der Wand wiederfinden.´ schrie etwas. Ohne das ich was dagegen tun konnte sagte ich nur, dass es tun soll was nötig ist und ihr alle Wege frei stehen. Also konnte es auch töten. Die Bestie in mir übernahm mal wieder. Instinktiv hielt ich den Atem an.
>Zeig dich!< kam es aus meiner Kehle.
Kurz darauf erschien Menitha vor mir. Wut stieg wieder in mir empor. Ich konnte nichts machen. Konnte nur warten bis alles vorbei war. Ich sah nur noch, dass ich Blut an meinen Fingern kleben hatte. Dann hörte ich einen Schrei. Der Schrei war hoch, also schloss ich daraus, dass es jemand anders war. Ich sah hoch. Ein Mädchen nicht älter als ich, sah mich mit angst geweiteten Augen an.
Erschrocken starrte ich sie an.
>Wer bist du?< fragte ich sie.
>Ehm... Ich?... Ich heiße Tsaskandi.< stotterte sie.
>Aha. Ich bin Sarah.< antwortete ich. Sie mustert mich, als wäre ich ein Wesen aus einer anderen Zeit. dachte ich.
Dann fiel mir ein, dass mein Körper sich auf dem Tor verändert hatte und sah an mir herunter. Nichts hatte sich verändert, oder doch? Was war denn das graue hin und her wedelnde Ding hinter mir? fragte ich mich Nachdenklich. Ich drehte mich um, aber da war nichts.
Wieder drehte ich mich um und sah Taskandi fragend an.
Sie zeigte oben auf den Kopf bei ihr. Erst verstand ich nicht, doch dann packte sie mir an den Kopf. Verwundert blieb ich stehen und ließ zu, dass sie mich betastete.
>Deine Ohren...< flüsterte sie.
Erschrocken packte ich an meinen Kopf. Da waren keine Menschlichen Ohren mehr. Es waren Ohren mit Fell. Ich stöhnte. Dann war da noch das graue Ding hinter ihr. Sie fuhr mit der Hand am Rücken herunter. Plötzlich berührte ich etwas Buschiges. Ich hielt es fest. Vorsichtig zog ich es um meinen Bauch. Erschrocken weiteten sich meine Augen. Es war ein dunkel grauer Schwanz. Wie von einem Wolf. Oder etwas ähnlichem. dachte ich. Verdammt.
´Mach dich damit schon mal vertraut. Es wird nie wieder weggehen!´ lachte es in meinen Gedanken.
´WAS? Nie wieder?´ fragte ich, erhielt zur Antwort allerdings nur ein Knurren.
Kurz darauf hörte ich, wie die Wachen laut Befehle rufend zurück kehrten. Meine Sinne konzentrierten sich fürs erste auf die Stimmen alle Wachen. Aber als mir das zu viel wurde, beschloss ich nur Tristans Stimme herauszufiltern, mit der des Königs. So einiges, was ich gar nicht wissen wollte, konnte ich von den Wachen noch hören, doch schon bald waren ihre Stimmen verblasst.
>Was machen wir nun, werter Vater? Sie hatte Angst und das zu Recht! Warum habt Ihr sie so angestarrt? Ihr hättet doch wissen müssen, dass ihr Zustand in Moment noch relativ kritisch ist.< sagte Tristan vorwurfsvoll.
>Ja. Ich wusste wie ihr Zustand war. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie so reagiert. Und dann noch bei Menitha. Was hatte sie wohl gegen sie? Hast du ihr denn nichts von ihr erzählt?< fragte der Vater.
Was??? Nichts erzählt? Und woher wussten die was mit mir los war? Immer wissen alle mehr als ich! Das nervt!!! Dachte ich gereizt.
Ich ignorierte nun alles um mich herum. Hielt es nicht mehr für nötig mich zu verstecken. Aber ich wollte trotzdem hier weg. Nur jetzt gestaltet sich das als schwierig. Alle Wachen sind auf ihren Posten und selbst wenn ich entkommen würde, würde mich draußen ein Jäger fangen und zurück bringen. Ich dachte nach. Merkte gar nicht, wie das Mädchen mit ängstlichen Augen zurückwich und an mir vorbei starrte. Mir war es egal. Ich wollte nur für mich sein. Einmal wenigstens. Doch von einem dunklen Knurren wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich wollte gerade die Bestie in mir anschreien, als ich merkte, dass es nicht in meinem Kopf geschah, sondern das Wesen hinter mir stand. Instinktiv legte ich die Ohren an und stellte nervös die Haare an meinem Schwanz auf. Ein weiteres Knurren ertönte. Nun knurrte ich zurück. Obwohl ich keine Hilfe von innen bekam, war min Knurren so gefährlich und dunkel, dass selbst ich für kurze Zeit Angst hatte.
´Verschwinde!´ knurrte es in meinen Gedanken. Es war nicht mein zweites Ich welches das sagte. Nein es war der Wolf hinter mir.
´Warum sollte ich? Wer bist du überhaupt, dass du das Recht hast mir etwas zu befehlen? Mir kann niemand etwas befehlen!´ antwortete ich und machte Nachdruck, indem ich wieder knurrte.
´Bestie.´ rief es aus.
Ich bekam Angst, als mein Körper sich wieder veränderte. Panik wollte mich überwältigen, doch mein Instinkt sagte mir, dass alles in Ordnung sei. Als das Gefühl endlich verschwunden war, sah ich mich um. Ich sah alles nun aus einem anderen Blickwinkel. Ich besah mich. Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich sah, dass ich auf allen vieren stand und überall braune bis schwarze Haare waren. Ein dunkles Knurren lenkte meine Aufmerksamkeit von meinem neu gewonnenen Körper. Aus anderen Augen sah ich zu ihm hinüber. Er lächelte oder fletschte e die Zähne? Ich war mir nicht sicher. Daraufhin knurrte ich, fletschte die Zähne und schnappte nach ihm. Meine Ohren waren angelegt und mein Fell sträubte sich so sehr, dass es sich anfühlte als ob es gleich ausreißt.
´Nicht so stürmisch, Prinzessin. Ich werde dir schon nichts tun. Das wäre gegen meinen Auftrag!´
´Was denn für ein Auftrag?´ fragte ich Nachdenklich und Misstrauisch.
´Das geht dich gar nichts an.´ sagte er und grinste schief.
Entnervt sah ich ihn an.
´Erzähl es mir!´ fauchte ich.
Nun verdrehte er die Augen, schüttelte aber im gleichen Moment den Kopf.
Ich fing wieder an zu knurren. Meine Ohren waren immer noch angelegt. Er sah mich betroffen an.
>Vater! Habt Ihr das gehört? Es klang nach dem Knurren eines große Hundes oder nach dem eines Wolfes.< rief Tristan aus.
>Ja, ich weiß. WACHEN! Sucht die ganze Gegend ab. Ich will, dass ihr diesen Köter findet.< schrie der König befehlend, setzte aber noch hinzu, dass er nicht getötet werden sollte.
>Tristan, wo gehst du hin?< fragte er.
>Nur was gucken. Menitha ist nicht in ihre Gemächer zurück gekehrt. Sie war hinter einer Mauer und hatte sich da versteckt.< antwortete er bloß und war verschwunden.
>Was ist denn hier passiert?< rief Tristan erschrocken aus.
<Alles voller Blut. Ist da Menithas Blut? Es riecht zumindest so.> dachte er und sah sich genauer um. Ein Stofffetzten bestätigte seine Vermutung.
Er schüttelte den Kopf. Plötzlich hörte er wieder ein Knurren. Es kam von nahem. Tristan drehte sich um, konnte aber nur einen Schatten erkennen. Der Schatten knurrte nicht ihn an. <Es ist etwas bei dem Schatten.> stellte er erschrocken fest.
Leise, ohne jedwedes Geräusch zu verursachen, schlich er näher. Jetzt konnte er schon zwei Schatten erkennen. Beide hatten vier Beine und einen mit Fell besetzten Körper.
Einer hielt seine Schnauze in die Luft und schnüffelte. Dann sah er mit erschrockenen Augen in Tristans Richtung. Oder sah er stink sauer aus? Er konnte es schlecht einordnen. Nun starrte auch der Andere ihn an.
Der erste machte einen Schritt auf ihn zu, doch der andere Wolf stellte sich ihm in den Weg. Tristan spürte, wie sie in Gedanken mit einander Sprachen, stritten und kämpften. Er konnte nichts anderes tun, als abzuwarten und still zu stehen. Er wusste, dass Werwölfe sehr schnell Reizbar sind. Dann ist es denen sogar egal ob man Freund oder Feind ist.
`Sag es mir. Was für einen Auftrag hast du?´ schrie ich in Gedanken. Ich sah wie der andere Wolf erschrak und musste innerlich lachen.
´Nein Kleine. Das wirst du schon selbst herausfinden müssen. Vielleicht hilft dir dein Freund, der sich möglichst unbemerkt, als würde er es schaffen, versucht immer näher zu kommen.´ Antwortete der Wolf und spielte mit einem Stein, da ihm das allmählich langweilig wurde.
<Tristan!> erschrocken über diese Erkenntnis drehte ich mich um und sah ihn gerade noch hinter einer Mauer verschwinden. Mein Tierischer Instinkt befahl mir ihn zu Jagen, doch gleichzeitig versuchte es den anderen Wolf im Blick zu halten. Weil ich abgelenkt war konnte unbemerkt ein wenig näher kommen. Nun stand er schon fast direkt vor mir.
Kälte strich mir über den Rücken und ich knurrte. Gleichzeitig fletschte ich dermaßen die Zähne, dass der andere Wolf stehen blieb und mich musterte. Als er mir in die Augen sah wurde ich noch wütender. Er sah die Wut und senkte ein wenig den Kopf, doch fing auch er an zu knurren. Nun war das Fass übergelaufen. Ich jaulte einmal kurz auf und machte mich zum Sprung bereit, doch gerade als ich springen wollte packte mich etwas im Nacken. Nun jaulte ich vor Schmerz. Der andere Wolf reagierte Blitzschnell. Warum er das tat ist mir unklar. Er packte den Mann an der Schulter und warf ihn regelrecht gegen die nächste Mauer.
´Komm. Du musst von hier verschwinden! Zu gefährlich.´ erklärte er mir.Unlogischer weise glaubte und vertraute ich ihm. Ich stand auf und widerstand dem Drang mich umzudrehen, denn ich wusste genau, wenn ich mich jetzt umdrehte und in das Gesicht von Tristan blicken würde, könnte ich nicht mehr weiter gehen. Jetzt sagte mir selbst mein Wildes Bewusstsein, dass ich hinter dem anderen Wolf her sollte, da er mir das Leben rettete.
>Warte! Sarah! Mach es nicht noch schlimmer. Du kannst dem Wolf nicht vertrauen! Er ist ein Abtrünniger. Ein Ausgestoßener. Hör auf das was dein Gefühl dir sagt. Nicht auf das das die Bestie in dir sagt!< schrie Tristan hinter mir her. Ich blieb stehen und horchte. Horchte in mich hinein, um die Antwort zu erfahren. Nach kurzem warten kam ich mir blöde vor, doch ich horchte weiter. Dennoch hörte ich nur die Stimme der Bestie in mir. Immer wieder schrie sie ´LAUF! Sie wollen dir was Böses.´. Aber nachdem was Tristan sagte durfte ich nicht auf diese Stimme hören.
Verzweiflung machte sich in mir breit.
<Was soll ich denn machen?> fragte ich mich. Aber die Stimme in meinen Gedanken wurde immer drängender.
Was sollte ich bloß machen?
>Sarah. Hör auf das was dein Herz dir sagt. Ich weiß du triffst die richtige Entscheidung.< schrie es hinter meinem Rücken. Ich drehte mich um. Konnte es nicht verhindern. Der andere Wolf fing laut an zu knurren und rannte auf Tristan zu. Ich hörte wie die stapfenden Schritte von dem anderen Wolf näher kamen. Jetzt rannte ich so schnell es ging auf Tristan zu, sprang und drehte mich gleichzeitig in der Luft, um vor Tristan zu landen und in die Richtung des anderen Wolfs zu stehen.
<Niemand wird dir etwas tun> sagte ich in Gedanken an Tristan gerichtet, wusste aber, dass er mich nicht hören konnte.
Kurz bevor der andere Wolf stehen bleiben musste, sprang er in die Luft und versuchte über mich hinweg zu springen. Aber da hatte er falsch gedacht. Erst jaulte ich wieder, aber dieses mal als Kampfansage, und dann stellte ich mich auf die Hinterbeine. Ich rammte ihm meinen Kopf in die Seite, damit er aus der Bahn geworfen wurde. Er war gerade gelandet, da sprang er auch schon wieder los. Allerdings war ich dieses mal sein Ziel. Gerade noch rechtzeitig wich ich aus, musste aber trotzdem einen Kratzer an meinem linken Vorderbein einstecken.
Ich hörte viele Geräusche, die mich völlig verwirrten und mir Angst machten. Sie waren laut und ich konnte sie einfach nicht einordnen. Es war ein rascheln, welches immer näher kam. Und das Schreien von Tristan, den Wachen und des Vaters von Tristan. Glücklicherweise erging es meinem gegenüber genauso.
Eine Befehlende Stimme schrie irgendwas durch die Menge, doch selbst das half nichts. Schlimmer noch. Mein gegenüber drehte sich zu der Geräuschkulisse um und rannte auf sie zu. Nun wurde es still. Man hörte nur noch ein stöhnen, als der Wolf gegen die Schilder zweier Wachen sprang und diese zum umfallen brachte.
Als endlich in meinem Kopf wieder Ruhe eingekehrt war, sah ich mich um. Mehrere Männer lagen verletzt oder tot auf dem Boden. Andere wiederum kämpften nun gegen den Wolf.
Eine Wache verletzte ihn mit dem Speer an der Seite. Die Wut kochte in mir hoch, als wäre der Wolf ein enger Freund von mir. Sie kannte nun keine Grenzen mehr. Es war komiscg ihn retten zu wollen, denn erst will man ihn töten und dann auf einmal retten? Ich kenne ihn ja nichtmal... Aber wie es schien war es der Wölfische Instinkt.
Ich rannte los und verletzte die Wache mit dem Speer, an der Schulter. Der Mann sank zu Boden und wimmerte. Nein er flehte mich um sein Leben an, doch ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Meine Wut wurde sogar immer schlimmer. Ich drohte dem Wesen in mir, nicht zu viele zu töten. Und schon gar nicht Tristan! Doch nun konnte ich gar nichts mehr machen. Ich hatte selbst den winzigsten Faden an Kontrolle verloren. Als er Tod war sah ich mich um.
´Flieh! Ich halte sie auf.´ rief es auf einmal in meinen Gedanken. Ein wenig erschrocken begann ich mich umzudrehen, um nach dem Wolf zu sehen, doch schon griff mich wieder einer an. Doch dieses mal konnte ich nicht mehr Rechtzeitig ausweichen. Fast die ganze Seite meiner linken Vorderpfote war aufgeschlitzt worden. Doch anstatt mich vor Schmerzen zu krümmen, rammte ich dem Mann meine Zähne in die Gurgel.
´Lauf doch endlich.´ schrie er mich wieder an.
Dieses mal hörte ich drauf, da es warnend und panisch, ja um Mein Leben besorgt, klang. So schnell es meine Wunden zu ließen, lief ich in die Richtung, in die der andere Wolf und ich gerade eben noch wollten. In nicht allzu weiter Ferne sah ich einen Wald. Da ich Wolfsaugen hatte, konnte ich genau sehen, dass dort jemand wartete. Mir war es egal, solange dieser jemand mich nicht versuchte umzubringen. Auf halber strecke wurde ich langsamer und sah mich um. Was ich sah erschrak mich zutiefst und ich blieb ganz stehen. Der andere Wolf kämpfte gegen mehrere auf einmal und musste viele Schläge einstecken.
Hoffnungslosigkeit durchströmte mich. Mit den letzten Kräften heulte ich so laut ich konnte um Hilfe. Ich rief nach Hilfe. Das war unbegreiflich. erst wollte ich mit ihm kämpfen und jetzt will ich ihm Helfen. Naja. Darum kümmere ich mich später, denn ich hörte aus verschiedenen Richtungen antworten. Kurz darauf hörte ich Pfoten die leise auf den Boden aufkamen und Gejaule, als würden sie versuchen herauszufinden wo es herkam. Ich sammelte meine allerletzten Kräfte und jaulte so laut ich konnte.
Schon kurz darauf rannten hunderte Wölfe aus dem Wald. Den Mann schien das nicht zu stören.
Sie rannten auf mich zu. Einzelne blieben stehen und begutachteten mich, doch sie wussten alle, dass ich nicht wegen mir nach Hilfe gerufen hatte. Deswegen blieben zwei Wölfe bei mir. Alle anderen rannten weiter und stürzten sich in den Kampf, um dem Wolf zu helfen, den ich eigentlich töten wollte.
Aber das interessierte mich nicht mehr.
Einer der beiden Wölfe bei mir, leckte mir über die Verletzungen. Der andere sah sich immer wieder um, als wolle er uns beschützten. Und das war auch gut so, denn schon im nächsten Augenblick tauchten, wie aus dem Nichts, knapp zehn Soldaten auf. Angst sah ich in ihren Augen nicht, doch sie zögerten, als ich versuchte aufzustehen. Als ich endlich stand, kamen mehrere von dem Schlachtfeld zurück um uns zu helfen, doch wenn sie früher gekommen wären, hätten die Wachen auch kein gutes Spiel gehabt. Alle Soldaten griffen gleichzeitig an. Die beiden Wölfe an meiner Seite und ich warteten. Im letzten Moment sprangen wir in die Luft. Alle Speere bohrten sich in den Boden. Nun war es ein leichtes die Männer zu besiegen. Gesagt Getan. Als die Verstärkung endlich da war, sahen sie mich kurz an und rannten weiter. Gleichzeitig jaulte ein Wolf, der mir sehr bekannt vorkam, zum Rückzug. Sie hatten zwar keine großen Verluste gemacht, aber man musste es ja nicht herausfordern.
Vom Schloss hörte man die Antworten sämtlicher Wölfe.
Alle rannten sie. Nur ich nicht. Ich schlich so schnell ich konnte hinter ihnen her. Von links wurde ich gestützt und von rechts bewacht.
<Nun kann gar nichts mehr schief gehen.> dachte ich ein wenig Sarkastisch, denn ich hörte, wie die Wachen hinter uns her kamen.
Die Wölfe neben mir versuchten einen Schritt schneller zu gehen, doch sie spürten welche schmerzen ich bekam und liefen langsamer.
´Lauft alleine. Ich komme schon klar.´ rief ich ihnen in Gedanken zu, doch es schien als hätten sie mich nicht gehört oder einfah ignoriert.
Weiter weg liefen die Wölfe schon in den Wald, doch einer rannte auf mich zu. Als er relativ nah war, konnte ich erkennen, dass es Der Wolf war, mit dem ich vor nicht allzu langer Zeit kämpfen wollte.
Nun war er bei mir, schnappte sich meine Vorderpfoten und warf mich auf seinen Rücken, drehte sich blitzschnell um und rannte. Nun rannten auch die Wölfe, die mir geholfen hatten schneller. Und das nicht zu früh, denn gerade als wir schneller rannten, bohrten sich drei perfekt gezielte Speere in den Boden, wo wir gerade noch standen. Ich spürte, wie sich die Gefahr legte, denn die Soldaten wurden langsamer, blieben stehen und drehten sich um, um zurück zum Schloss zu gehen. Aber einer rannte immer weiter. Es war Tristan. Nie hätte ich gedacht, dass er so schnell laufen kann.
Die beiden Wölfe waren schneller, da sie mein Gewicht nicht noch extra tragen mussten. Dennoch drehten sie um, als sie den heran nahenden Vampir wahrnahmen. Angst, dass sie ihn töten würden, bewegte meine Beine und ich stand wie vom Donner gerührt vor ihnen. Erst fingen sie an zu knurren, doch als der Wolf sie zur Seite drängte, verstummten sie und senkten ergeben den Kopf.
´Lass mich mit ihm reden.´ sagte ich in Gedanken an den Wolf, doch der musterte mich nur und schrie dann: ´Warum willst du einen Vampir? Es wird dir niemand übel nehmen, aber so etwas nennt man Verrat!´
Erschrocken über das was er sagte antwortete ich bloß noch, dass sie ihn wenigstens am Leben lassen sollen. Er war einverstanden und hievte mich wieder auf seinen Rücken.
>NEIN!!! Sarah tu das nicht! Er wird dich irgendwann im Stich lassen oder dich zu etwas zwingen was du nicht willst... Er ist ein Verstoßener... Wenn du jetzt mit ihm gehst wirst du niemals zurückkehren können und nie wieder können wir uns sehen, denn dann bist auch du eine von seinem Rudel. Pantron lass mir wenigstens sie. Du hast mir schon so viele genommen, die ich liebte!<
<Was? Er liebt mich?> Diese Worte riefen Gefühle in mir Wach, die ich noch nie so intensiv wahrgenommen habe.
>Bitte lass sie hier. Ich verspreche dir alles was du willst!!!<
Obwohl er alles angeboten hatte was er auch nur anbieten konnte blieb, Pantron? , nicht stehen, sondern legte nur noch einen Zahn zu. Und plötzlich löste die Person, die ich vor einer halben Stunde am Waldrand stehen sah, und verwandelte sich. Es war ein schöner Wolf voller Anmut und Stolz, doch er zeigte sich unterwürfig und lief brav hinter uns her. Anscheinend ist Pantron hier der ´Rudelführer´. Und mit diesem Gedanken schlief ich ein, konnte aber noch spüren, wie Pantron anfing leicht zu lächeln und ´Danke´ in Gedanken flüsterte.
Am nächsten Morgen wurde ich durch ein ungutes Gefühl wach. Ich fühlte mich von Hunderten angestarrt. Doch aus Angst mir könnte was passieren, ließ ich meine Augen zu. Allerdings nicht lange, denn eine Hand strich mir sachte durchs Haar. Ich schrak auf, als würde der Teufel hinter mir her sein.
>Keine Angst, Prinzessin. Wir tun dir nichts.< sagte Pantron und kicherte leise.
>Zieh dich lieber erst mal an. Sonst erkältest du dich noch...< sagte er und räusperte sich. Erst jetzt viel mir auf, dass ich nackt war. Schamesröte stieg mir ins Gesicht. So schnell wie ich angezogen war, konnte niemand "Hallo" sagen. Ich sah aus wie eine Bettlerin. Das einzig gute an diesen Klamotten war, dass sie nach frisch gewaschen rochen und den kühlen Morgenwind nicht so stark durchließen.
>Prinzessin, hast du Hunger?< fragte Pantron, doch von mir bekam er keine Antwort. Ich sah mich um, anstatt zuzuhören was er sagte. Es waren viele Menschen hier. Die alle waren Gestern Nacht Wölfe gewesen. Dreiviertel von ihnen sind junge Männer. Aber es gab auch ein paar Frauen. Nicht sehr viele, aber immerhin. Alle starrten mich an und ich versuchte möglichst alle im Blickfeld zu haben, denn ich vertraute der Ruhe nicht. Ein Mann kam von hinten und zwei andere von der Seite. Das Gefühl bedrängt zu werden ließ nicht mehr von mir ab. Ich knurrte, doch sie blieben nicht stehen. Etwas graues huschte hinter meinem Rücken hin und her.
<Na toll. Das war also keine Einbildung gestern.> dachte ich und beobachtete weiter die näher kommenden Männer. Plötzlich berührte etwas meinen Schwanz und hielt ihn fest. Wut stieg in mir hoch. Selbst die Bestie in mir drin konnte mich nicht beruhigen. Blitzschnell drehte ich mich um und hohlte aus. Ein lautes Knallen war zu hören, als meine Hand auf das Hindernis traf. Erschrocken zogen die Wölfe die Luft zwischen die Zähne ein. Selbst die Männer hinter und neben mir gingen nun ein paar Schritte zurück.
>Ich bin hier nicht das Lustobjekt verstanden?< fragte ich und musterte den Mann den ich soeben geschlagen hatte. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. Mein anderes Ich schrie die ganze Zeit ´Was hast du getan? Lauf solange du noch kannst!´! Doch selbst in dieser Situation ignorierte ich ihren Rat. Der Mann vor mir wurde rasend vor Wut. Dann verwandelte er sich und versuchte nach mir zu schnappen. Alle anderen sogen wieder scharf die Luft ein und Atmeten noch langsamer aus als nötig, denn ich verwandelte mich auf meinen Willen hin ebenfalls. Pantron der bisher nur da saß und so tat als würde ihn das nichts angehen hob den Kopf und beobachtete uns. Alledings ging er nicht dazwischen, worüber ich sehr glücklich bin und er sagte nichts, also fing mein gegenüber an zu knurren. Ich nahm es als Herausforderung auf und knurrte ebenfalls. Mein knurren war so tief und bedrohlich, dass der andere Wolf erst einen Schritt zurück machte und dann auf mich los sprang. Mein Körper wurde wie von selbst gelenkt. Doch einmal war meine Reaktion zu spät und seine Vorderpfote streifte die meine. Vor schmerz kurz aufheulend, erinnerte ich mich an die Verletzung, doch es war mir egal. Niemand packt mich ungestraft an. Das war eine Regel, die ich seit dem Zusammentreffen mit Adjedas, gemacht habe. Diese Regel veränderte mein Leben - aber nur zum Teil. Wut durchströmte meine Muskeln, meine Adern und meine Seele.
´Krieche wie ein winselnder Hund!´ rief mir mein Gegenüber in Gedanken zu. Ich hatte keine Ahnung ob die anderen das gehört haben, aber wenn ja dann blieben sie mucksmäuschenstill dort sitzen oder stehen ohne sich etwas anmerken zu lassen.
´Ach. Denkst du etwa du schüchterst mich ein? Da kann ich ja nur lachen! Hahahaha´ antwortete ich ihm und lachte so boshaft in Gedanken, dass sich sein Fell so schnell aufstellte, wie wenn er eine Fliege verschluckt... Dann folgte auch schon der nächste Angriff. Dieses mal fing ich an. Was mich wunderte war, dass er nicht auswich, sondern einfach stehen blieb. Ohne zu wissen was er vorhatte, aber wohl mit dem Gedanken ihn nicht zu unterschätzen, plante ich es genau durch. Ich rannte auf ihn los. Kurz bevor ich ihn erreicht hatte, sprang er in die Luft. Ohne darauf zu achten rannte ich auf einen Baum zu, sprang ihn an und drehte mich in der Luft. Dann traf ich mit voller Wucht seinen Bauch und schleuderte ihn weg. Nachdem ich wieder den Boden unter den Füßen hatte, ging ich auf ihn zu. Er stöhnte leicht und sah mir mit ein wenig Angst in die Augen. Diese Angst drang nicht nach außen, doch konnte ich sie sehen. Es war der Menschliche Teil, der mich so ängstlich musterte. Dann stand er auf. Erschrocken sprang ich zurück und fing an zu knurren. Doch der andere Wolf senkte ergeben den Kopf und legte sich auf den Rücken. Instinktiv ging ich zu ihm hin und leckte ihm über die Schnauze um ihm zu zeigen, dass ich nichts böses mehr will. Die anderen fingen an zu lachen. Doch als ich mich umdrehte und knurrte, verstummte der Lärm. Der Wolf mit dem ich gerade noch gekämpft hatte kam an meine Rechte Seite und schmiegte sich an mich. Es war ungewohnt und deshalb musterte ich ihn. Als er es bemerkte senkte er den Kopf und leckte sich nervös die Schnauze.
>Gut für deinen ersten Kampf.< kam es aus der anderen Ecke. Ignoranz ist nichts schönes. Man sollte dem Führer niemals Respektlos gegenüber treten. Das hatte ich früher gelernt, doch er war nicht MEIN Boss. Jemand anderes war es. Jemand dem ich ewig folgen würde, egal wohin. Doch bis ich diese Person wieder sehen würde, würden wahrscheinlich Jahre vergehen.
Ich ignorierte ihn weiter, doch das brachte auch nicht besonders viel, da er schlau genug war mich nicht zu reizen. Er wusste schon welche Kraft ich entwickeln konnte, wenn ich richtig sauer war. Ich hob meine Schnauze in die Luft und schnupperte. Ich roch Fleisch, Schweis, den Gestank der Wölfe und Wild. Ich trennte die Gerüche jeweils von einander, um nur den Geruch von Wasser zu riechen. Als ich endlich einen hauch davon in der Nase hatte, lief ich los. Und das nicht allein. Pantron und der andere Wolf folgten mir. Mir war es egal. Ich wollte ja nichts schlimmes machen. Aber vielleicht wollten sie auch bloß dafür Sorgen, dass ich wieder zurück komme.
Endlich am See angekommen, sprang ich hinein. Unter Wasser verwandelte ich mich und schwamm. Meine Gedanken waren wie weggeblasen. Dies war ein Ort der Ruhe und Entspannung. Niemand konnte etwas dagegen tun und das war auch gut so.
Pantron und der andere Wolf kamen kurz nach mir am See an. Sie stoppten direkt davor, als waren sie Wasserscheu.
>Hah! Ich seh doch wohl nicht richtig? Hat der Mächtige Pantron etwa Angst vor Wasser? Und was ist mit dir?< rief ich und versuchte sie zu ärgern. Pantron verwandelte sich und benutzte den anderen als Schutzschild.
>Nein. Eigentlich haben wir keine Angst vor Wasser, doch in diesem Wasser hatte es noch niemand gewagt zu baden!< rief Pantron als Antwort zurück.
>Ihr benehmt euch wie zwei Memmen!< rief ich und versuchte nicht vor lachen unterzugehen. Dann sprang der Wolf, dessen Namen ich noch nicht kannte, ins Wasser und verwandelte sich ebenfalls. Nun konnte sich Pantron auch nicht mehr verstecken und sprang gleich hinterher. Mein neuer Freund tauchte überraschend direkt vor mir auf und legt seinen Kopf auf meine Schulter.
>Nextro ist mein Name, Meisterin.< sagte er und schmiegte sich noch etwas mehr an mich herran.
<Was soll das denn? Hat der eine Schraube locker?> Eindeutig musste ich mich erst daran gewöhnen, wie die "Wölfe" ihre Unterwürfigkeit und Zuneigung im menschlichen Zustand zeigen. Schätze, dass das ein wenig dauern könnte.
Kurz nachdem Nextro mir seinen Namen gesagt hat(mit dem überflüssigsten Titel den ich kenne), tauchte auch schon Pantron auf. Er sah mein versteinertes Gesicht und musste lachen. Daraufhin fing Nextro an zu knurren. Ich beruhigte ihn, indem ich ihm sagte, dass alles gut sei und nichts passieren kann, solange er bei mir und ich bei ihm bin. Es war komisch, aber diese Worte verließen wie von selbst meinen Mund. In dem See schwamm und tauchten wir. Zu meinem erschrecken, spritzten die beiden Männer mich Nass. Immer wenn sie untertauchten, musste ich mit Angst feststellen, dass sie lange unter Wasser bleiben konnten. Sie tauchten auch noch immer an verschiedenen Stellen auf. Nach knapp einer Stunde wurde mir kalt. Nextro war auf meine Bitte hin schon vorher raus gegangen, um mir Klamotten zu besorgen (wiedermal) und was zu Essen zu holen. Als ich aus dem Wasser raus war, fühlte ich mich frei und unbeschwert, doch ein großes Loch klaffte in meiner Seele. Ich wusste allerdings nicht was. Die Klamotten hatte Nextro in der zwischenzeit schon auf einen aumstumpf gelegt.
Als ich angezogen war kam Nextro mit Patron um die Ecke. Erschrocken, über das Schleichen der beiden, drehte ich mich um und beobachtete sie. Ich schloss gerade noch den letzten Knopf meiner Bluse, da roch ich schon das leckere Essen.
>Was gibt es denn?< fragte ich und meine Neugier stieg, als ich das Fleisch sah. Eigentlich wollte ich das gar nicht sooo gerne wissen, doch besser man ist informiert, als etwas zu essen, was nicht das ist wonach es Aussieht.
>Keine Sorge, Meisterin. Das wird dir sicher schmecken. Vertraut mir.< antwortete Nextro. Ein wenig unsicher nahm ich ihm das Stück aus der Hand. Es schmeckte köstlich. Das Blut daran war noch warm und das Fleisch noch frisch. Dieses Tier musste erst vor kurzem gerissen worden sein, stellte ich fest. Es tat mir Leid, aber trotzdem aß ich. Ich aß so viel, dass für Nextro und Patron nichts mehr übrig war. Angst, dass sie jetzt sauer wurden, weil ich ihre Portion gegessen hatte, entschuldigte ich mich bei ihnen.
>Keine Sorge. Wir haben schon gegessen.< antwortete Patron und lächelte leicht.
>Was macht der See mit einem?< fragte ich nach einiger Zet der Stille.
>Das weiß keiner so genau. Einer war mal in dem See und rastete aus, sobald er länger als ein Tag nicht mehr dort schwimmen war. Es war grauenhaft. Wir mussten ihn schweren Herzens töten!< antwortete Nextro mit gedrückter Stimme. Ich spürte, dass diese Warnung ehrlich gemeint war, konnte es jedoch trotzdem nicht glauben.
>Ich flehe dich an... Meisterin, geht dort nicht nochmals schwimmen. Versprochen?< Eine kurze Zeit des Schweigens kam. Ich dachte nach, doch was sollte ich tun? Sollte ich nochmal in den See, trotz der Gefährlichen Warnung? Oder war ich ein vernünftiger Mensch/Wolf... ? Ich wusste es nicht. Doch bevor die beiden vor Ungeduld und Misstrauen noch den anderen bescheid sagen sage ich mal lieber >Ja. Versprochen!<, doch ich wusste es noch immer nicht.
>Aber mal ein anderes Thema. Warum nennst du mich "Meisterin", Nextro?< fragte ich und war gespannt auf seine Antwort. Seine Reaktion verlief anders als ich gedacht hatte. Er schien unschlüssig und beunruhigt, doch trotzdem antwortete er.
>Ich nenne Euch so, weil... Ihr mich besiegt habt und weil ihr eine Meisterin seid! Niemand hat so schnell erlernt, wie eine Verwandlung stattfindet, wie Ihr. Außerdem trotzt Ihr jeder Gefar!< Ich wusste sofort, dass es darauf bezogen war, dass ich mich reizen lasse, oder einfach in den "Verfluchen" See springe. Allerdings sagte ich noch, dass er es mit der förmlichkeit nicht übertreiben sollte. Ich will nichts besonderes sein. Ich will... Ja. Was will ich eigentlich? Das Loch, welches ich noch immer verspüre, versperrt mir den Weg auf eine wichtige Information.
Nachdem ich gegessen hatte, setzten wir uns wieder in bewegung und gingen zurück zum Lager. Mehrere Wölfe kamen uns entgegen, beschnupperten mich und leckten mir, natürlich ganz ausversehen, über den Schwanz. Es waren nur männliche Wölfe, die das taten, denn die weiblichen nickten mir höflich zu. Es war sehr schwer mich im Griff zu halten, doch mit den beiden starken Männern an meiner Seite schaffte ich das. Außerdem hielten sie meine Arme so sehr fest, dass ich mich gar nicht hätte wehren können. Nextro knurrte ab und zu und Patron sah einfach sturr geradeaus, obwohl es mir vorkam, als würden seine Augen, wenn ich nicht guckte, auf mir ruhen.
Nach einiger Zeit, des relativ gezwungenem Kennenlernen, legten wir uns alle hin um zu schlafen.
In der Nacht blieb ich wach, da ich nicht sicher war, dass nicht doch noch ein Mann kam und sich mit mir anlegte.
Selbst als ich so müde war, dass meine Augen eigentlich schon von alleine zuvielen, stand ich ganz leise auf und ging aus der Höhle. Ich hoffte inständig, dass mich keiner hörte oder gar folgte. Als ich mich aus dem Lager schlich, tat ich das bloß, weil mein Herz mich drängte aus dem Wald heraus zu treten. Nach knapp 30min tat ich das auch, doch was ich sah war nicht das, was ich erwartet hatte. Vor dem Wald standen mehrere Zelte, Wachen und andere Sachen. Ein Pferd, welches meinen Geruch in der Nase hatte, fing plötzlich an zu scheuen und ging durch. Drei Wachen versuchten gleichzeitig das Pferd zu beruhigen. Nach einiger Zeit gelang ihnen das auch, doch sie wussten, zu meinem Glück nicht was es so plötzlich hatte. Ich sah kurz zum Himmel, als ein schneeweißer, kugelrunder Mond meinen Blick festhielt. Ohne auf die Gefahr zu achten, rannte ich zum nächsten Hügel und setzte mich dort hin. Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen. Das Loch was vor kurzem in meiner Seele klaffte, war durch eine Erinnerung an Tristan wieder geschlossen worden. Ich fing an zu weinen, als mir schlagartig bewusst wurde, was für einen großen Fehler ich begangen hatte.
<Ich hätte niemals mit Patron mitgehen dürfen. Ich hätte bei Tristan bleiben sollen...> Bei den Gedanken an ihn liefen mir die Tränen über die Augen. Obwohl es verboten war, setzte ich mich in Bewegung und ging zum Schloss. Das Tor war geschlossen, doch ich spang mit Leichtigkeit auf die Mauer. Ich reckte meine Nase in die Luft und schnupperte. Die Gerüche von dem Kampf waren immer noch da. Ich ignorierte sie. Auch die Wachen ignorierte ich. Dann roch ich noch den König und ...... Tristan! Ich folgte der Spur seines Geruchs. Mir fiel erst jetzt auf, wie gut er roch! Ich lief geduckt in einen dicken Mantel gewickelt und mit einer Kapuze auf, damit ich wenigstens nicht so schnell entdeckt wurde. Als ich an einem großen Balkong ankam, führte der Geruch darüber in das Ziimmer, wo noch immer Licht brannte. Es war nicht hell, doch man sah es deutlich. Plötzlich trat jemand an den Vorhang. Er gistickullierte Wild mit den Armen. Es war Tristan! Meine Freude kannte keine Grenzen mehr, doch als eine größere Gestalt noch dazu trat, versteckte ich mich vorsichtshalber hinter einem Stuhl. Tristan zeigte mit den Fingern auf etwas und sein Vater reagierte mit gesenktem Kof.
Tristans Sicht
>Warum hängst du so sehr an diesem Biest?< fragte Vater.
>Noch nichts von Liebe gehört?< antwortete ich und sah meinen Vater herausfordernd an.
>Das ist eine törichte Liebe. Und das weißt du! Du bist mein Sohn und hast bestimmte Verpflichtungen!< schrie mein Vater.
>Na und? Hast du noch nie geliebt?< fragte ich mit benetzter Stimme.
>Ich habe schon häufig geliebt! Aber meine letzte Liebe wurde von dem Mistvieh, in welches du dich "verliebt" hast, umgebracht!< schrie mein Vater, doch ich verlor meine Geduld.
>Verschwinde! Los. Raus hier!< schrie ich ihm entgegen. verletzt und mit gesenktem Kopf ging er hinaus. Ich verstand nicht. Warum war er denn verletzt? Ich muss der sein der Verletzt wurde, da meine erste große Liebe mit den Wölfen gegangen ist. Als er weg war öffnete ich die Terassentür und ging hinaus. Ein bakannte Geruch schlug mir entgegen, doch ich dachte, dass er noch vom Schlachtfeld herüber gewwht wurde.
Sarahs Sicht
Er kam hinaus. Tristan war niedergeschlagen und traurig, doch ich konnte nicht riskieren, dass er mich sah. Allerdings konnte ich mich nicht bewegen und blieb reglos hinter dem Stuhl sitzen. Dann hörte ich wie er stöhnte und vor sich hin wimmerte:
>Ach Sarah... Warum hast du nicht auf mich gehört? Nun kann meine Liebe dich niemals erreichen. Niemals werde ich dich wiedersehen. Aber was hattest du getan, als ich hinter euch her war? Ich wäre mit diesen Wesen schon fertig geworden. Stettdessen springst du mit einer schweren Verletzung vom Rücken des Idiots, der dich mir genommen hat. Wolltest du mich beschützen? Mit deinem ganzen Leben verteidigen? Ich wünschte ich könnte dich noch einmal wenigstens sehen...< Es klang verzweifelt und doch war ich erleichtert, dass er keinen dummen Versuch machen wird, um mich dort heraus zu holen. Und ohne darüber nachzudenken, sprang ich hinter dem Stuhl hervor, direkt in seine Arme.
>Oh, Trisan. So etwas schönes habe ich noch nie gehört.< flüsterte ich leise. Tristan stand mit einem gefühlschaos da und regte sich nicht mehr. Erst als er meine Stimme hörte, löste er sich aus dem "Winterschlaf".
>Sarah! Was machst...< doch bevor er auch nur ein Wort weiter spreche konnte, legten sich meine Lippen auf die seinen. Dieser erste Kuss war Leidenchaftlich und voller Zauber, wurde jedoch von einem jehen bösen knurren unterbrochen. Hinter mir standen Nextro und Patron. Erschrocken trat ich einen Schritt zurück, wurde jedoch von Tristan festgehalten.
>Hab keine Angst. Sie werden dich mir niemals wegnehmen!< sagte er leise und ging mit mir zusammen rückwärts auf die Tür zu. Ich musterte die beiden Wölfe. Ich erschrak noch mehr, als ich sah, welche Gefühle hinter dem knurren und Zähnefletschen steckten. Bei Patron war es so, dass er mich beschützen wollte, da ich zu seinem Rudel gehörte und wir schon nach kurzer Zeit Freunde waren. Bei Nextro waren es nicht nur Beschützerinstinkt und Freundschaft, sondern etwas tieferes. Auch keine Liebe, aber so etwas zwischen guten Freunden und Liebe. Natürlich sah ich auch die Angst in seinen Augen, konnte aber nicht verstehen warum.
Dann spürte ich hinter mir auf einmal heißen Atem. Er strich genau meinen Nacken.
>Na, kleine Wölfin? Schon wieder zurück?< Als ich diese Stimme erkannte legte der Vater von Tristan schnell die Arme um mich.
>Lass mich los!< schrie ich. ich zappelte, schrie und biss sogar zu, doch das alles half nichts. Er war zu stark! tränen der Angst liefen mir über die Wangen und Nextro wurde so sauer wie noch nie. Selbst Patron ging einen Schritt weiter zur Seite. Bis Nextro endlich los lief und versuchte mich zu befreien, hatte Patron schon längst Tristan angegriffen. Obwohl er mich verraten hatte, hatte ich Angst das Patron ihm wehtut. Allerdings konnte ich in dieser Situation nicht an mich und meine Gefühle denken! Es war zu gefährlich, sich um andere zu kümmern, wenn man andere und sich selbst in Lebensgefahr bringt. ich bin ja auch so ein schussel. Ich muss mich ja auch von einen schlamassel in den nächsten treiben...
>Es tut mir Leid, Sarah, aber ich musste es tun. Anders hättest du mich wieder verlassen!< sagte Tristan niedergeschlagen.
>Wer sagt das? Wir hätten zusammen verschwinden können. Einfach weg. Niemals wieder zurück. Das wäre doch wunderbar gewesen, oder etwa nicht?< fragte ich mit einem solchen Vorwurf in der Stimme, dass Tristan zusammenfuhr und den Kopf noch weiter senkte.
>Verzeih mir...< sagte er nochmals mit bedrückter Stimme. Schon kurz danach schlug Pantron ihn nieder. Nun knurrten Nextron der immer näher kam und Patron der nun ebenfalls gleichauf war mit ihm, kam auch näher. Der König wich zurück, denn auch ich spürte, wie die Kraft von den beidn Wölfen stieg. Erst verstand ich nicht, doch dann sah ich nochmals genau hin. Der Vollmond schien direkt auf ihren Körper und schenkte ihnen die Kraft, die sie brauchten, um den König zu besiegen. Sein Fehler war es nur, dass er gleichzeitig den Druck auf seinen Armen, lockerte und mir die Chance ließ zu fliehen. Das tat ich auch. Wie erstarrt stand er da und versuchte mich mit verzweifelter Kraft zurück zu ziehen, doch genau in dem moment, indem er meine Kapuze hatte, verwandelte ich mich und lief als Wolf zu Patron und Nextron. Sie hörten auf zu knurren und musterten mich wütend und besorgt zugleich.
´Wie konntest du nur?´ fragte Patron mich, doch ich konnte nicht anworten, sondern senkte bloß den Kopf und winselte mit eingezogenem Schwanz leise.
´Naja. Hast es ja überlebt. Aber bitte mach das nie wieder...´ sagte Nextron mit einem leichten Kopfschütteln. Immer noch antwortete ich nicht, nickte aber mit dem Kopf und lief hinter den beiden her, um zu zeigen, dass ich nicht so stark bin, wie sie und, damit sie wissen, dass ich mich unterwürfig zeige. Nach ein paar Minuten waren wir im Lager vor dem letzten Zelt. Genau in diesem Augenblick, fingen die Wachen an hecktisch herum zu laufen. Wir waren beinahe im Wald verschwunden, als eine Wache vor uns auftauchte und Alarm schlug. Schon nach kürzester Zeit waren 3/4 der Männer im Lager um und herum versammelt und umzingelten uns. Von weiter her hörten wir den König boshaft lachen, doch das war unser kleinstes Problem. Denn genau als das Lachen endete, sprangen die Wachen auf uns zu. Der erste erwischte Nextro am Vorderlauf, doch der war nicht mehr lange. Kurz darauf fielen 10 Wachen um uns herum um. Nextro hatte in seiner Wut die erste Reihe getötet. Doch wie heißt es so schön... Die zweite folgt sogleich!
Diesmal erwischten sie Patron. Meine Wut kannte nun keine Grenzen mehr. Ich fing an zu knurren. Und zwar so dunkel und voller Hass, dass selbst Nextro auf Abstand blieb. Ich verstand erst nicht wieso, aber meine Kraft nahm immer mehr zu. Doch dann fiel mein Blick auf die helle, volle Scheibe am Himmel und mir wurde bewusst, dass mir der Mond ebenfalls die Kraft schenkte. Mein ganze Körper fing an sich nochmals zu verändern. Ich hatte das Gefühl zu wachsen. Nicht viel, aber genug um mit den Vampiren vor mir auf Augenhöhe zu sein. Nun klang mein Knurren noch bedrohlicher und einige der Wachen zogen sich zurück. Die anderen blieben wie angewurzelt stehen und musterten mich mit Angst geweiteten Augen. Ich hob meine rechte Pfote an und schleuderte mindestens 5 Mann von uns weg. Vorsichtig nahm ich Patron zwischen die Zähne und brachte ihn zum Waldrand. Als ich den leisen Atem mehrerer Männer hinter mir hörte, drehte ich leicht den Kopf und stieß ein leises aber beständiges Knurren aus. Die Vampirkrieger blieben sofort stehen, hoben ihre Waffen und versuchten nicht zu ängstlich zu wirken. Nun drehte ich mich ganz zu ihnen um und musterte sie eingehend. Ich spürte wie mein Körper ermüdete und rammte sie deshalb sofort mit meiner Pfote beiseite. Nextro war gerade mit dem letzten Mann fertig, als ich Pantron auf meinen Rücken lud, wie damals nur andersherum.
Mein Körper änderte sich wieder und wurde kleiner. Nextro sprang an meine Seite und half mir mit Pantron, denn der sieht leichter aus, als er ist.
Kurz bevor wir beim Rudel ankamen, setzte ich Pantron ab und stupste ihn mit meiner Schnauze vorsichtig an. Als er endlich aufwachte, war ich wieder normal groß.
Die letzten paar Meter war ich so erschöpft, dass ich mich einfach irgendwo am Baum hinlegte und einschlief.
Als ich wieder erwachte, war ich das Mädchen von früher. Sofort fiel mir auf, dass ich angezogen war, doch das interessierte mich nicht. Ich wusste nicht genau was gestern passiert war. Ich erinnerte mich an den Vollmond, an Tristan und sonst nur an verschleiertes.
>Sarah? Genug geschlafen! Du musst uns helfen!< sagte eine Stimme direkt neben meinem Ohr.
Verwundert sah ich mich um und versuchte mich zu konzentrieren.
>Wobei denn?< fragte ich verschlafen.
>Nun ja... Wir haben da so ein Problem... Wir wissen nicht wo unser Rudel hin ist.< antwortete eine andere Stimme.
´Pantron! Wo bist du?´ fragte ich in Gedanken.
>Direkt vor dir! Warum?< fragte er erstaunt zurück.
>Ich sehe dich nicht! Pantron! Wo? Wo bist du?< Die Panik stieg mir in die Knochen und ich sprang auf. Ich rief in Gedanken und schrie auch seinen Namen, doch er war nie da, wo die Stimme es sagte.
>Was ist passiert, gestern?< fragte die selbe Stimme wieder.
Ich erzählte die ganze Geschichte... zumindest das was ich davon noch wusste.
Ein Traum und doch so real
>Ganz klar. Du bist in einem Traum gefangen! Das passiert häufig, wenn man das erste mal vom Mond die Kraft bezogen hatte. Was siehst du?< fragte er.
>Ich sehe ... Tristan und seinen Vater. Sie kommen auf mich zu. Aber ich bin nicht alleine. Das Rudel umgibt mich plötzlich... Sie wollen mich beschützen! Aber Tristan und sein Vater bedienen sich bei ihren magischen Fähigkeiten und töten einen nach dem anderen.< Ich spürte wie der Hass erneut in mir hoch steigt. Ich fing an zu knurren und zu jaulen, doch es nütze nichts.>Jetzt tauchen plötzlich die Wachen und Krieger oder Kämpfer beim König und seinem Sohn auf. Pantron ich habe Angst! Ich sehe das ganze Rudel sterben... außer euch... Wo seid ihr? PANTRON...NEXTRO!!!< schrie ich... doch in dem "Traum" hörte ich keine Antwort.
>Ruhig! Das ist nur ein Traum! Was siehst du noch? Vielleicht einen Mond? Nicht voll aber da?< fragte die Stimme wieder.
>Ja! Er ist Blutrot! Ich habe Angst... Wecke mich! Ich will NICHT MEHR!!!< schrie ich und fing an um mich zu schlagen.
>Hör auf! Au!! Spinnst du? Was ist los?< schrie mich die Stimme an, doch ich konnte nicht mehr antworten, denn das was ich sah, raubte mir schier den Atem. Es war unglaublich. Alle Wölfe, die die Wachen und Krieger getötet hatten, standen wieder auf. Nun hoffte ich, dass das Glück auf unserer Seite ist. Tristan sah mich traurig an und kam immer näher, doch plötzlich tauchten Nextro und Pantron vor mir auf. Ihre Augen glühten dunkel rot und ihr knurren war so tief und bedrohlich, dass selbst der König stockte.
>Wir werden niemals zulassen, dass ihr sie kriegt! Eure Experimente haben nichts mit ihr zu tun! Sarah kann nichts dafür also lasst die Finger von IHR!< brüllte der Wolf, wo ich glaubte, dass es Pantron war.
>Ach... Hast du etwa Gefühle für sie?< fragte der König herausfordernd. Dann war es still. Es gab in dieser mit Spannung geladenen Stille nichts. Nicht mal der Wind war da. Alles ruhig. Was mich aber noch mehr beunruhigte war, dass der Rudelführer angeblich Gefühle für mich hat... Ich verstehe das alles nicht... So gut und lange kennt er mich doch gar nicht. Aber meine Aufmerksamkeit wurde von einer dunklen Stimme gefangen genommen.
>Na und? Selbst wenn es so wäre. Wäre es ein Verbrechen?< fragte der Wolf und sah unauffällig zu mir. Ich bemerkte es dennoch. Seine Stimme klingt verführerisch gut ... fiel mir auf.
>Sarah. Komm zu mir! Du weißt doch, dass ich dich liebe!< sagte nun Tristan. Wie benommen ging ich auf ihn zu.
>Sarah... bleib! Das ist dein Ende!< sagte Nextro verzweifelt. Ich konnte seine Verzweiflung quasi anfassen. Es war so unglaublich. Dennoch ging ich auf Tristan zu. Meine Wut, versuchte ich zu zügeln, so gut es ging. Damit er nichts merkte. Als ich dann endlich vor ihm stand lächelte ich leicht. Dann ließ ich meiner Wut freien Lauf. Erschrocken wichen alle vor mir zurück. Mein Gefühl zu Tristan hatte sich gnadenlos verändert, aber dennoch.
>Vergiss es... Tristan! Niemals werde ich das Rudel was mich mit LIEBE aufgenommen hat, verlassen! Selbst wenn du mich liebst. Andere werden mich immer Hassen!< schrie ich ihn an und schlug ihm mitten ins Gesicht. Dann ging ich zurück. Zurück zu dem Rudel. Zurück zu Nextro und Pantron.
>Tristan? Alles in Ordnung?< fragte sein Vater gereizt und besorgt.
Gemischte Gefühle breiteten sich in mir aus. Mein Körper lief wie von selbst zurück und verwandelte mich, im Sprung, in den Großen Wolf. Der König und seine Wachen sahen mich geschockt und erschrocken an. Alles hatte sich verbessert. Ich war wendiger, schneller und konnte alles noch schärfer wahr nehmen.
Zum Kampf heulte ich so Markerschütternd, dass selbst die anderen Wölfe etwas zurückwichen, aber nicht weg liefen. Pantron rannte an meine Seite, sah mich kurz an und jaulte ebenfalls. Nun begann das ganze Rudel zu jaulen. Ich machte einen Schritt nach vorne, sah den Mond und spürte wie ich noch stärker wurde. Ich wurde wilder und aggressiver. Nichts und Niemand könnte mich jetzt noch aufhalten. Dachte ich jedenfalls. Nextro spürte den Hass, der in mir auf einmal aufkam und die Macht die dahinter steckte. Sofort sprang er vor mich und sah mich traurig an. Aber es war nicht er persönlich, der mich aufhielt, sondern das was hinter seinem Blick stand.
Pantron und die anderen haben schon angefangen anzugreifen und kläfften, jaulten und bissen, als gäbe es kein Morgen.
´Sarah! HILFE!´ schrie eine Stimme in meinen Gedanken.
Erschrocken sah ich mich um und sah, wie Pantron gegen drei Dutzend Kämpfer der Vampire, kämpfte. Ich ignorierte Nextro und rannte zu ihm. Sofort flohen die Krieger. Außer einer. Es war Tristan, der dort stand und mich mit gemischten Gefühlen musterte.
>Du hast also deinen Körper und deine Bestie akzeptiert... Dann Lebewohl und versuche niemals wieder an zu kommen, wenn es hier mal nicht so läuft.<
Ich beobachtete ihn und knurrte, denn Pantron stand für mich an erster Stelle. Egal wie ich mich vor ihm aufplusterte. Er sah mich bloß an und rührte sich nicht. Nur seine Lippen bewegten sich, doch ich hört nicht zu. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, ihn von Pantron weg zu kriegen.Nach ein paar Minuten hörte er auf zu reden und sah mich plötzlich böse an. Dann lief er auf mich zu und schrie etwas, doch ich war so benommen, dass ich gar nichts mitbekam. Nichtmal wie sein Schwert meine Schulter traf, bemerkte ich.
Sauer schlug ich ihn mit meiner Pfote weg und ging besorgt auf Pantron zu. Er sah mich an und verwandelte sich. Sein unbedeckter Körper ließ ein tiefes Verlange in mir aufkommen, doch ich hielt mich im Zaum und nahm ihn vorsichtig auf meinen Rücken. Ich spürte die kleinste Faser seines Körpers, als ich los ging. Es war ungewohnt einen nackten Mann auf meinem Rücken zu haben, aber auch nicht unangenehm.
Ich entfernte mich von der Kampfstelle und jaulte dann zum Rückzug. Leises jaulen kam mir zur Antwort und schon kurze Zeit später rannten die anderen an mir vorbei. Nur einer blieb stetig neben mir. Es war Nextro. Ich verfiel in leichten Trab, aber konnte durch Pantron nicht schneller rennen.
Aber ich hörte auch keine Truppen die uns hinterher rannten. Und das war gut so, denn mit einem einzigen kann man nicht immer gewinnen.
Als wir endlich am Lager angekommen waren, legte ich mich neben Pantron und schlief ein. Ich hatte total vergessen, dass ich mich, wenn ich einschlafe, automatisch zurück verwandel. Nun lagen wir hier zusammen unter einer Decke und kuschelten uns aneinander.
Pantrons Sicht
<Sie ist so friedlich, wenn sie da so liegt... dachte ich lächelnd. Aber so einen lebendigen Traum hatte noch kein Wolf, der seine erste Vollmondnacht hinter sich hatte. Was sie wohl geträumt hatte? Aber was geht mich das an? Das ist eine der vielseitigen Zukunftswege, die passieren könnten... Ob sie mich auch gesehen hat? Ich hoffe schon. Was denk ich denn da?...> dachte ich und schüttelte heftig den Kopf.
>Pantron? Sie bewegt sich nicht mehr!< rief Nextro mit besorgter Stimme. Also ist es nu soweit. dachte ich mit gemischten Gefühlen.
<Verzeih mir... aber ich muss das jetzt tun... > dachte ich und hoffte, dass sie mich gehört hatte, denn sie ist sehr temperamentvoll, wenn es um so etwas geht ...
Ich kniete mich neben sie und nahm vorsichtig ihren Kopf. Dann beugte ich mich vor und legte meine Lippen auf die ihren. Schon nach kurzer Zeit fing sie an sich wieder zu bewegen, doch sie wehrte sich nicht. Auf einmal spürte ich, wie sie den Kuss erwiderte und ihre Arme um mich legte, damit ich nicht weg konnte. Sofort öffnete ich die Augen und sah ihr leichtes lächeln. Ich ließ es noch einige Zeit zu, doch als ihr und mein Verlangen nach stärker wurde, löste ich mich vorsichtig aus ihrer Umarmung und stand dann auf. Sie sah erst traurig aus und wollte mich fragen, doch ich schüttelte den Kopf und ging zurück zu meinem Platz.
Sarahs Sicht
<Dieser Kuss war atemberaubend. Genau wie im Traum, als ich neben ihm lag und wir uns gegenseitig wärmten, doch ich spürte, dass es Verboten war. Mein Herz und mein Verstand stritten sich die ganze Zeit und wollten mir sagen was ich machen sollte, doch ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Wollten die mir damit sagen, dass es falsch war? Ich meine ich bin fremd und gehöre nicht in sein Rudel... Aber ist das so schlimm, wenn wir uns gegenseitig mögen? Was denke ich denn da? Ich hege doch keine Gefühle für ihn, oder? Aber würden die anderen es akzeptieren? Warum mach ich mir eigentlich solche Sorgen? Er wird es wahrscheinlich so oder so nicht vor den anderen erwähnen> dachte ich mit gemischten Gefühlen.
>Sarah! Schön dich wieder zu sehen!< rief mir Nextro nun entgegen und kam auf mich zu. Sofort versteckte ich meine Traurigkeit und Verständnislosigkeit. Ich tat mal wieder so, als wäre ich glücklich, doch innerlich fraßen sich die schlechten Gefühle in mich rein. Bald würde es soweit sein, dass ich nicht mehr konnte. Schon jetzt spürte ich, wie mein Schutzschild, den ich um meine Gefühle gelegt hatte, schwächer wurde. Aber in Moment war mir das egal. Nun musste ich dafür sorgen, dass ich nicht nach gab und alle sahen, wie verletzlich ich eigentlich war.
>Hallo, Nextro ... Was meinst du wohl wie glücklich ich bin euch zwei wieder zu sehen?< antwortete ich und strahlte die Ruhe in Person aus.
>Was hast du denn geträumt? Ich konnte nie etwas verstehen. Ab und zu hast du so böse geknurrt und sogar gebrüllt! Ich hoffe wir sind nicht zu weit vom Rudel entfernt...< sagte Nextro mit leichter Sorge in der Stimme, fing aber sofort an zu lachen. >Obwohl, wer dich überhört hat muss schon Taub sein.<
<Naja seinen Humor hatte er auf alle Fälle behalten.> stellte ich fest und lächelte leicht.
>Ich weiß es nicht mehr so genau...< log ich. Ich wollte nicht darüber reden. Schlimm genug das ich ihn mehr als nur mag, aber das das in dem Traum auch noch vorkam ist unfair.
>Ok... Das ist halt so.< antwortete Nextro etwas enttäuscht.
Währenddessen sah mich Pantron mit einem wissenden Blick an, doch ich ignorierte es und sah ich genau um.
>Wir sind eigentlich ganz in der Nähe des Rudels. vielleicht wussten sie nicht was sie davon halten sollten, als ich so rumgebrüllt hatte und warten nun auf uns. Bzw. auf Pantron um seine Befehle zu erhalten und so...<, meinte ich und musste leicht grinsen, als ich daran dachte, wie Pantron geguckt hatte, als ich seinen kuss erwidert hatte.
>Wo müssen wir denn lang?<, fragte er und musterte mich lächelnd.
ich hielt meine Nase in die Luft, ignorierte jegliche Gerüche, die nichts mit dem Rudel zu tun hatten und schloss die Augen. Nach knapp zwei Minuten sprang ich auf, verwandelte mich und lief einfach los. Sofort sprangen Pantron und Nextro auf, sodass sie mich schon nach kurzer Zeit eingeholt hatten.
>Wo läufst du lang?<, fragte Nextro mich, doch die Frage erübrigte sich, als ich an dem See vorbei lief, wo wir mal drinne gebadet hatten.
Hunderte von Stimmen knallten in meinen Kopf, als wir um die Ecke kamen und plötzlich von Pantrons Rudel umringt waren. Er erzählte alles mögliche, um seine Leute zu beruhigen. Schließlich erzählte er sogar von mir, dem Blutmond und dem nachträglichen Traum. Gleichgültig drängelte ich mich durch die Menschen und Wölfe. Als ich in der Höle angekommen war, setzte ich mich auf meinen Schlafplatz und kuschelte mich unter die Decke. Dann verwandelte ich mich zurück und zog mich schnell um. Schritte von hinter mir ließen mich aufhorchen. ich blickte in das Gesicht einer mir bekannt vorkommenden Person, doch ich konnte sie nicht einordnen. Und von einer Sekunde auf die nächste war sie auch schon wieder verschwunden.
Erschrocken stürmte ich aus der Höhle. Gesichter und Namen flogen wild durcheinander in meinen Gedanken herum.
<Was passierte hier? Sind das noch Nachwirkungen? Oder ist meine Barrikade nun endgültig verloren gegangen?>... verwirrt und mit Angst gewiteten Augen stand ich auf dem Platz. Nextro kam zu mir gelaufen, redete mit mir, doch ich verstand ihn nicht. In mir waren so viele Stimmen, die mir dies sagten und das sagten.
>NEIN!!!<, schrie ich auf einmal, sodass alle möglichen Leute um mich herum zurückwichen und mich verwirrt, misstrauisch und angstvoll musterten.
Tränen rollten mir über die Wangen, doch ich konnte sie nicht wegmachen. Ich fühlte mich plötzlich so verloren und einsam.
>Sarah... Alles ist gut. Beruhige dich!<, flüsterte eine sanfte Stimme direkt neben meinem Ohr.
Wieder schrie ich und weinte.
<Wofür habe ich diese Barrikade, diesen Schutzschild um meine Gedanken und Gefühle gebaut, wenn es jetzt eh vorbei ist?>, fragte ich mich verwirrt und stand ohne klare Sicht auf. Wackelig auf den Beinen stand ich nun da.
<Verloren... Ich bin verloren.>, sagte ich mir in Gedanken, weil alle möglichen Dinge mir das versuchten klar zu machen..
Einsam ging ich zurück zu dem See. Ein verfluchter See... HAH! So ein Quatsch. Oder kommt das vielleicht davon?
Alleine setzte ich mich an das Ufer. Merkte gar nicht, dass sich Pantron und Nextro neben mich setzten und mich festhielten. ich spürte nur, dass eine ungewohnte Wärme meinen Körper durchströmte. Wieder wollte ich aufstehen, wollte nicht mehr weiter machen... wollte alles beenden, doch zwei Starke Hände nahmen mich in den Arm und warme, herzliche Worte wurden geflüstert. Ich verstand sie nicht, denn in meinem inneren war immer noch so ein extremer Tumult.
>Sarah. Bitte beruhige dich doch. Es ist alle Gut! Du gehörst zu uns. Mach dir keine Sorgen... Wir alle haben dich akzeptiert und sehen dich als Teil unserer "Familie" an. Hörst du? Du gehört zu uns!<, sagte Pantron und hielt mich noch eine ganze Weile so fest. Ich stotterte, als ich ihm alles erzählte, was ich gesehen und gehört hatte. Schließlich fing ich sgar an zu weinen. Doch meine Tränen versiegten schnell, als mir klar wurde, wie nah ich Pantron schon war. Schnell zog ich mich zurück und stand auf. Es dämmerte shon leicht und ich war müde, auch wenn ich erst vor kurzem aufgewacht war. Das war kein richtiger Schlaf gewesen. Schlaf zährt nicht die Kräfte auf!
>Ich... Ehm... Ich bin müde... Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht euch beiden.<, sagte ich fast monoton und ging zurück. Auch diesesmal wurde ich von ein paar reizenden Männern und Frauen begrüßt. Sie fragten wie es mir ginge und was los war, doch ich sagte, bloß das alles wieder gut sei. Selbst wenn ich nun zum Rudel gehörte, wusste ich genau, dass ich über meine Probleme nicht mit denen reden wollte. Es sind MEINE Probleme und mit denen muss ich selber klar kommen! Ich ging wieder zu meinem Schlafplatz und legte mich hin. Es dauerte auch nicht lange da war ich schon eingeschlafen.
<NIIIEEEEE IM LEBEN! NEIIIN!>, schrie ich in Geanken und wachte schweißgebadet auf.
>Nur ein Traum! Ein verdammter Traum...<, flüsterte ich und redete mir selber Gut zu.
Nach kurzem verweilen stand ich auf und sah mich um. Die Höle war leer, ausser Nextro, Pantron und seine "Bodyguards". Alle sieben schliefen tief und fest.
Somit ergriff ich die Chance und versuchte das Verlangen von Nähe zu mindern, indem ich immer näher zu Nextro und pantron aufschloss.
Einer der Bodyguards wachte auf und musterte mich misstrauisch, schloss jedoch sofort wieder die Augen, als er mich erkannte. ich schlich um den Wolf herum und legte mich mit meiner Decke neben Pantron. Ausversehen trat ich ihm auf die Hand, wo ich schon dachte, dass er aufwacht, doch er rührte sich nicht.
Somit legte ich mich neben ihn hin und kuschelte mich in meine Decke. Das verlangen von Nähe wurde größer umso Näher ich ihm rückte und bald beschlich mich das Gefühl, dass ich nicht nur Nähe von pantron wollte... und genau, als ich diesem Gedankengang folgte, öffnete pantron leicht verschlafen die Augen und starrte mich verwirrt an.
>Alptraum...<, flüsterte ich und sah beschähmt weg. Ich wollte schon wieder Aufstehen und einfach gehen, doch dann setzte sich Pantron auf und hielt mich fest.
>Komm lass uns ein wenig an die frische Luft gehen. Dann kannst du mir alles in Ruhe erzählen.<, meinte er und lächelte mich warmherzig an.
ich nickte, stand auf und ging schonmal hinaus. Pantron streckte sich und zog sich noch etwas an, dann lief er hinter mir her und zusammen machten wir einen nächtlichen Spaziergang durch den Wald.
Ich erzählte ihm alles was ich geträumt hatte. Es ging um Tristan, seinen Vater und Leid, Schmerz... und so weiter. Er hörte mir aufmerksam zu und wenn mir eine Träne über die Wange lief, weil mich manche Szenen aus dem traum einfach zu tiefst verletzten, hob er seine Hand und wischte sie vorsichtig weg. Mir fiel auf, dass ich mich in seiner Nähe pudelwohl fühlte und ich eine leichte Zuneigung für ihn empfand. Diese Zuneigung wurde jedoch immer stärker, sodass ich schon nach kurzem nicht mehr wusste, was ich davon halten sollte. Zudem breitete sich in meinem ganzen Körper ein ungewohntes Kribbeln aus, welches ich nirgends zu ordnen konnte.
>Wie geht es dir jetzt? Also nachdem du mir so viel anvertraut hast und so...<, fragte Pantron, wohl auch leicht verwirrt und musterte mich intensiv.
>Es.. Es geht mir gut glaube ich...<, flüsterte ich und sah Pantron tief in die Augen. Seine Augen glitzerten und raubten mir meine Gedanken. Mein Verstand war abgeschaltet, genau wie jegliche andere Körperfunktionen.
Nach kurzer zeit kam sein Kopf näher, doch ich registrierte das gar nicht wirklich, denn seine Augen fesselten mich einfach.
Dann schloss er seine Augen und küsste mich. Sofort erwiederte ich den kuss, den ich mehr als ersehnt hatte. Er wurde leidenschaftlicher und wilder.
Irgendwann ließ ich mich vor ihm auf das Laub fallen und musterte ihn verführerisch.
Er kniete sich über mich und küsste mich wieder. Dann liebkoster er meinen Hals und war dabei mein Shirt auszuziehen. Ich genoss dieses Geschehen in vollen Zügen und wollte von selber nicht aufhören.
Ein leises Geräusch ließ mich zusammenzucken und ich setzte mich abrupt auf. pantron jedoch beruhigte mich wieder und küsste mich. Es war wunderschön... und auch ein einzigartiges gefühl, als pantron mit seiner Zunge meinen Bauch hinab fuhr und sich dann wieder meinen Brüsten widmete. Er zog sich nicht aus, weil er wusste, dass es nicht zum Sex kommen durfte, auch wenn mich das etwas frustrierte.
>Sarah... Ich weiß nicht wie ich meine unkontrollierbare Art die gegenüber erklären und entschuldigen soll... Aber du machst mich einfach verrückt!<, flüsterte er und sah mich fragend an. Ich lächelte, zog sein Gesicht zu mir herunter und küsste ihn wieder. nach kurzem Zögern erwiderte er den Kuss.
>Sei still. Du brauchst das nicht entschuldigen!<, nuschlte ich grinsend in seinen Mund. nun fing auch Pantron an zu Grinsen und küsste mich noch leidenschaftlicher als zuvor.
Wieder hörte ich einen knackenden Ast...
<Ob hier wohl jemand umher schleicht und uns beobachtet oder so?>, fragte ich mich und zog mir mein Shirt wieder über.
>Was ist los?<, fragte Pantron nachdenklich und sah in die Richtung in die ich mit zusammengekniffenen Augen starrte.
<Da war was!>, dachte ich und knurrte leise. Dann sah ich leicht nervös zu Pantron und er zuckte mit den Schultern. Dann stand er auf und verwandelte sich, schnupperte und lief in die Richtung aus der das Geräusch kam.
>Sei vorsichtig.<, flüsterte ich ganz leise, denn ich spürte das da etwas war. Ich wusste nur nicht was oder wer es war.
Pantron blieb ein paar Minuten weg. Dann kam er wieder, verwandelte sich zurück und musterte mich.
>Da war nichts.<, meinte er bloß und lächelte leicht.
<Ich werde doch nicht verrückt!>, dachte ich für mich aber beließ es dabei.
Nun gingen wir zurück zum Rudel. In der Höhle nahm ich meine Sachen und wollte gerade wieder zurück auf meinen Platz, da hielt Pantron mich am Handgelenk fest und sah mir tief in die Augen. Dann nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich wieder.
<Bleib.>, sandte er mir in Gedanken und musste Grinsen, als ich ihn leicht überfordert mit der Situation anstarrte. Es ffreute mich, dass er meinte ich soll bleiben, aber... das ging nicht. Das würde das ganze Rudel unruhig machen und das wusste ich so gut wie er.
Ich schüttelte den Kopf, lächelte und küsste ihn noch einmal kurz. Dann ging ich zu meinem Platz und rollte mich in meine Decke ein.
Am nächsten Morgen wachte ich später auf, als viele andere. Neben mir, auf alle ein Wachsames Auge habent, saß Nextro in seiner Wolfsgestalt.
Ich lächelte ihn an und streichelte ihm über den Kopf. Er dreht sich zu mir um und grinste zurück.
>Na gut geschlafen?<, fragte er mich, als er wieder ein Mensch war. Schnell suchte er seine Sachen zusammen und zog sich um.
>Ja und du?<, fragte ich, ließ ihn aber nichts von meinem kleinen Abenteuer mit Pantron wissen. Auch über meinen Alptraum wollte ich nicht reden, aber das wäre nicht halb so schlimm gewesen. Denn die Konsequenzen für Pantron und mich (eigentlich nur für mich) wären groß gewesen.
>Auch. Warum hast du denn so lange geschlafen? Warst du gestern denn nicht schon früh eingeschlafen?<, fragte er mich. Doch zur antwort erhielt er nur ein Schulterzucken und ein leises Gähnen. Er musterte mich und war am überlegen, doch am Ende zuckte auch er nur leicht mit den Schultern und zog mich auf die Beine.
>Dein Schwanz ist heller geworden... Sehr helles Grau. Fast schon Weiß.<, meinte er dann und grinste, als ich überrascht und geschockt auf das helle etwas hinter mir achtete und nach vorne holte. Er hatte recht! Mein Schwanz war wesentlich heller geworden. Ob ich dann wohl auch als Wolf helleres Fell hatte? Ich verwandelte mich und musterte Nextros Gesichtsausdruck.
<Er staunt>, fiel mir auf.
Dann kam Pantron und blieb wie erstarrt stehen, als er mich sah. Ich grinste ihn voller freude an und doch sah er eher finster drein. Er war nicht böse, aber auch nicht glücklich. Aber Finster passte auch nicht... Nein Fassungslos trifft es eher.
>Sarah... was ist passiert?<, fragte er und starrte mich weiter an. Allmählich begann ich mich unwohl zu fühlen und knurrte leise, doch das schien ihn nicht sehr zu beeindrucken, denn er starrte mich weiter an. Böse knurrte ich weiter, wurde immer aggressiver und merkte nach kurzem, dass ich mich nicht mehr lange unter kontrolle halten konnte. Also lief ich nach draußen und in den Wald hinein. Mein ständiger Begleiter Nextro, der sonst immer neben mir war blieb weg und ich setzte mich irgendwann erschöpft und verunsichert vor einen Bach. Ich trank nen Schluck und musterte dann meinen Körper. Ich war fast weiß. Ausser meine Schwanzspitze und die Spitzen meiner Ohren. Die waren Schwarz. Tiefstes Schwarz. Begeistert starrte ich weiter n das Wasser und merkte gar nicht, wie jemand hinter mir erschien. Lediglich der Geruch von Wolf hang in der Luft, doch ich drehte mich um und starrte einem böse blickenden, dunkelbraunen Wolf in die Augen. Hochnähsig erhob ich den Kopf, musterte ihn und stellte fest, dass das ein Mädchen war.
<Was willst du hier?>, knurrte ich sie an.
<Pfoten weg von Pantron, sonst sehe ich mich gezwungen dich zu töten!>, fauchte sie mich an.
Ein grollendes Lachen kam aus meiner Kehle und sie legte die Ohren an und ging in Kampfstellung.
<Bist du dir sicher das du das willst...>, meinte ich, konnte aber die Herausforderung und belustigung in meiner Stimme nicht verbergen.
Sofort sprang sie mich an und versuuchte mir in den Hals zu beißen, doch schon schnappte ich nach ihrm Ohr und sie sprang verärgert zurück.
Zähnefletschend und knurrend standen wir uns gegenüber, warteten jeweils auf eine Reaktion des anderen, doch ich wusste, dass dieser Wolf stärker wwar als er tat. Ich konnte ihre Kraft so nicht einschätzen und das machte mich Zornig.
Blindlings lief ich auf sie los und versuchte sie im Sprung ins Bein zu beißen, doch ich verfehlte es und dafür riss sie mir mein Hinterbein mit ihren Zähnen auf. Jaulend blieb ich stehen und starrte sie an. Wut flammte in mir auf, als ich die Schadenfreude in ihren Augen sah.
Sofort stürzte ich mich auf sie, ohne auf mein verletztes Bein zu achten. Ich rammte sie und warf sie um. Dann biss ich ihr in die Vorderpfote und dachte es wäre nun vorbei, doch sie griff mich wieder an und erwischte mich an meiner noch nicht vollkommen vernarbten verletzung und brach sie wieder auf. Ich jaulte meinen Schmerz heraus und zitterte, denn ich konnte nicht mehr. Dennoch konnte ich nicht Aufgeben, denn dies war ein Kampf auf leben und Tod. Das wusste ich nun. Also stand ich so gut es ging wieder auf und wartete, bis diese Wölfin mich wieder angriff, denn Laufen konnte ich nicht mehr.
Ausserdem war der Boden schon viel zu schmierig geworden, durch das Blut was ich verlor. Sie kam wieder näher und ich machte mich bereit, doch sie blieb zwar nah aber ausser Reichweite vor mir stehen.
<Na hast du genug, Dreckstöle?>, fuhr sie mich an. Vorsichtig ging ich auf sie zu. Langsam und darauf bedacht nicht auszurutschen. Ich stand or ihr und senkte den Kopf, heuchelte untergebenheit. Doch als sie den Kopf vor stolz in die Luft reckte biss ich ihr die Kehle durch. Erstaunt sah sie mich an, als ich sie losließ und leicht überfordert mich noch weiterhin auf den Beinen zu halten. Nichtmal mehr die Kraft meine Werwolfsgestalt aufrecht zu erhalten hatte ich. Glücklicherweise hatte ich Sachen mitgenommen, auch wenn sie jetzt Blutdurchtränkt waren. Das war eh alles mein Blut.
Ich zog mich mit wenig Kraft um und humpelte mich an Bäume krallend und ab und zu (oft) Pause machent zurück ins Lager. Als ich dann endlich wieder angekommen war, war ich einer Ohnmacht recht nahe. Mehere Wölfe, wie Männer und Frauen kamen auf mich zu und fragten was passiert sei, doch ich antwortete bloß mit einem schüchternen Lächeln, weil ich nicht wusste ob ich das erzählen sollte was passiert war.
Nextro kam auf mich zugeeilt und stützte mich, als ich umknickte und aufkeuchte vor schmerz. Er half mir zu meinem Lager zu gelangen und legt mich dann vorsichtig hin, denn für die letzten Meter musste er mich über die unebenen Steine tragen.
Nun kam auch Pantron zu mir und sah mich bedrückt, traurig, fast verzweifelt und voller Sorge an, denn er redete mit mir. Minte ich soll wach bleiben und schlug dafür auch mal ins Gesicht. Ich gab mein bestes und kämpfte gegen die Schatten, die mich zu umhüllen versuchten. Druck entstand auf meinem bein, durch einen dicken Verband, doch ich schrie auf und brüllte regelrecht die Schmerzen heraus.
Pantron hielt mir den Mund zu denn in der Höhle hallte das Gebrülle wieder. Tränen rannen mir über die Wangen und eine vorsichtige Hand machte sie weg.
>Beruhige dich. Der Schmerz hört gleich wieder auf. Wie ist das denn passiert? Was hast du gemacht?<, fragte Pantron und noch viel stärkere Sorge stieg in ihm hoch, als ich meinen Kopf wegdrehte und dem Mann beobachtete, der nun schon bei meinem Arm war.
>Sarah... Rede mit mir. Bitte.<, meinte er ganz leise neben meinem Ohr doch ich konnte nicht reden. selbst als ich es versuchte kam ein verlorenes Krächtzen aus meinem Hals.
>Lass sie. Sie hat zuviel Blut verloren. Ihre Wunden werden in zwei Tagen vielleicht verheilt sein. Obwohl das bei Wölfen sonst eigentlich recht schnell geht, aber... Diese Wunden waren zum Teil bis auf den Knochen gegangen. Ich würde von einem Wolf ausgehen, aber ein Speer hätte diese Wunde auc verursachen können.<, meinte er und zeigte auf meinen Arm, wo die alte Verletztung aufgeplatzt war und ein dennoch sehr tiefer Schnitt, tiefer als vorher, entstanden war. ich verfluchte meine Wut und starrte an die Decke, als er am Verband zog, um ihn fest zu machen.
Mein Körper zitterte wieder. Aber nicht weil mir kalt war, sondern weil ich so schwach war und das schien Nextro ganz esonders zu spüren, denn er scheuchte alle Schaulustigen weg und knurrte böse, wenn es doch wieder jemand wagte näher zu kommen. Dann legte er sich hinter mich, und winselte leise. Ich nahm meinen heilen Arm und kraulte ihn am Kopf. Doch auch dafür war ich eigenlich zu schwach, denn meine Augen aufzuhalten kostete mich schon unmengen an Kraft.
Pantron merkte wie fertig ich war und nahm daher vorsichtig meinen Arm und legte ihn zurück. Dabei streichelte er unauffällig meine Hand. Ich musste an die letzte Nacht denken und lächeln, doch das war nicht lange, als der Mann neben mir wieder an dem Verband zog. Ich verzog mein Gesicht und hielt die Luft an, doch wimmerte ich leise.
Ich war so doof! Ich hätte die Wölfin nicht töten dürfen. Das war wahscheinlich nochschlimmer, als wenn jeder die Sache über Pantron und mir wusste. Wieder liefen mir Tränen über die Augen, aber nicht wegen den Schmerzen, sondern weil ich meine neue Familie wahrscheinlich verlieren würde.
<Verzeih mir.>, sandte ich traurig in Pantrons Gedanken. Ich war dabei die Augen zu schließen, doch eine kräftige Ohrfeige holte mich wieder aus der Trance heraus.
<Was soll ich dir Verzeihen?>, fragte er mich, doch ich war zu schwach um noch in langen Sätzen oder mit Bildern zu Antworten, also sagteich nur flüsternd: >Alles.<
Dann schloss ich die Augen und schlief. Diesesmal konnte Pantron nicht mehr wachbekommen, doch er merkte schnell, dass ich nicht Tod war, auch wenn mein Herz sehr langsam schlug.
Pantrons Sicht
>Nextro... Was meinst du ist passiert?<, fragte ich ihn, doch er sah mich nur voller Sorge und Mitgefühl an.
Seuftzend stand ich auf und ging nach draußen, meldete mich bei meinen Leuten ab und meinte, dass ich einen Spaziergang machen will. Doch ich lief so schnell ich konnte durch den Wald. Ich folgte Sarahs Blutspur und wunderte mich über ihre Kraft, denn das war ein ganz schönes Stück von hier aus bis zum Rudel. Erschrocken blieb ich an einem Bach stehen wo eine Blutlaiche neben der anderen war und ein toter Wolf lag. Zumindest glaubte ich, dass dieser Tod war. Ich ging näher ran und sah den geziehlten und doch leicht verrutschten Biss in die Kehle der Wölfin.
>Kira...<, flüsterte ich und starrte sie an. Erschrocken beugte ich mich über sie und musterte meine Schwester. Sie hatte mehrere kleine Wunden, aber keine sichtlich Lebensgefährlichen, abgesehen die am Hals. Sarah hatte es glücklicherweise nicht mehr geschafft die Hauptschlagader zu durchtrennen.
>Oh Kira... Wie konnte das denn bloß passieren?<, flüsterte ich und starrte weiter, mit Tränen in den Augen, zu der Wölfin herunter. Sie war meine Schwester und eigentlich eine der Friedlichsten Wölfe aus dem ganzen Rudel... Wie konnte das nur passieren? Hatte Sarah in ihrer beinahe unkontrollierbaren Wut angefangen oder war sie es diesesmal, die angefangen hatte? Diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf, als ich Kira nahm und sie zum Lager trug. Augenblicklich schlug sie die Augen auf, als ich sie hochhob, doch dann waren sie auch wieder zu. Allerdings umspielte ein lächeln ihre Lippen.
Ein leises Seuftzen strich über ihre Lippen und sie schlief ein.
Als ich wieder beim Lager war, kamen viele meines Rudels mir entgegen und musterten Kira argwöhnisch, denn Kira wurde von den Vampiren gefangen und man wusste nicht was sie mit ihr gemacht hatten.
Ich rief eine Wölfin herbei und bat sie sie zu pflegen und mir sofort Bescheid zu sagen, wenn eine der beiden aufwachte.
>Sofort. Natürlich.<, meinte sie und behandelte Kiras Hals.
Ich wusste zwar nicht ob das so eine gute Idee war, wenn ich Kira und Sarah in nicht ganz so großer Entfernung zueinander behandeln lasse, aber das würde sich dann ja zeigen.
Sarah´s Sicht
<Was hab ich nur getan? Diese Wölfin hatte doch eigentlich Recht... Aber jetzt konnte ich das eh nicht mehr ändern.>, dachte ich und wieder liefen Tränen über meine Augen. Eine Hand wischte sie mir weg und ich schreckte auf.
Nextro lächelte mir leicht und besorgt ins Gesicht. Ich lächelte zurück.
>Würdest du mir beim aufstehen einmal helfen?<, fragte ich und biss die Zähne zusammen, als ich mein Bein knickte um in die Hocke zu gelangen und dann aufzustehen. Nextro stützte mich.
Ein bekannter Geruch stieg mir in die Nase und mein Körper versteifte sich, als ich die Wölfin, LEBEND, vor der Höhle herlaufen sah.
Sie drehte sich böse funkelnd zu mir um, als sie spürte, das sie wer anstarrte.
Leise knurrte ich vor mich hin. Meine Ohren waren angelegt, doch ich ließ mir als Pantron in die Höhle kam nichts davon anmerken.
Nextro musterte mich verunsichert, allerdings ging er ein Stück zurück, als Pantron auf mich zueilte.
>Sarah! Ein Glück geht es dir besser. Was war denn passiert?<, fragte er mich, doch ich antwortete nicht und humpelte an ihm vorbi und ging auf eine Gruppe von Männern zu und unterhielt mich mit denen.
Ich spürte Pantrons Blick in meinem Rücken. Er schien mich reglrecht durchbohren zu wollen, doch das interessierte mich herzlich wenig.
>Na Jungs. Was steht bei euch heute so auf dem Speiseplan?<, fragte ich neugierig und bekam erstaunte Gesichter zu sehen. Ich legte meinen Kopf leicht schräg, um meine Frage zu bestärken.
>Eh... Noch wissen wir es nicht genau, weil heute lief schon vieles durch den Wald, aber es war alles zu dürr.<, meinte der eine und die anderen nickten zustimmend.
>Dann lasst uns doch jetzt durch den Wald laufen. Dann finden wir bestimmt ne ganze Herde, die gut im Futter sind!<, meinte ich Optimistisch und lächelte die drei sprachlosen Männer an. Sie hießen Marco, Derril und Phillis.
Nach kurzem überlegen nickten die Drei und lächelten fröhlich. Wir verwandelten uns und liefen los.
<Was ist eigentlich vor ein paar Tagen passiert?>, fragte mich Derril und sah mich Reuemütig an, als mein Blick sich verfinsterte. dann seuftze ich und erzählte ihnen alles von dem Tag an, wo sich meine Fellfarbee verändert hatte.
<Achso. Aber wenn ich das sagen darf... Du siehst so viel hübscher aus...>, meinte Phillis schüchtern.
Ich nickte ihm zum Dank zu, denn ein lächeln hätte man so auch falsch verstehen können.
<Danke, Phillis.>, meinte ich und horchte auf, als eine kleine Herde Rehe vor uns herlief.
Die sahen gut aus und sofort fingen wir an uns auf die Lauer zu legen und zu warten, bis wir nahe genug dran waren.
Immer näher kamen wir ihnen, doch sie bemerkten uns nicht.
Auf ein Zeichen liefen wir los, sodass jeder möglichst 2 Tiere erwischte. Dann verwandelten sich die Jungs und haben mich zum Aufpasser der Beute auserkoren. Ich lief hinter den dreien her, während die die Beute zogen.
Im Lager wieder angekommen freuten sich alle auf das schöne Mahl. Ich aß ein nur wenig davon und nachdem ich aufgegessen hatte setzte ich mich an den See und starrte ins Wasser.
<Wer ist diese verdammte Wölfin? Nun speist sie schon neben Pantron... Das kann ich doch nicht dulden! Wer war sie denn bitte, dass sie denkt mir Pantron wegnehmen zu können???>, fragte ich mich und Wut stieg in mir auf, weil ich es bereute sie nicht richtig getötet zu haben.
>Sarah... Was ist los?<, fragte mich Marco nachdenklich.
>Nichts... Alles bestens...<, meinte ich bloß und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Das Schluchtzen verkniff ich mir noch, aber Marco merkte das irgendwas nicht Stimmte, denn meine Hände zitterten und mein Schultern auch.
Nach kurzem überlegen setzte er sich zu mi und meinte nur das das nicht so schlimm ist.
Obwohl er gar nicht wusste worum es ging taten seine Worte gut und ich ließ es zu, dass er mich tröstete. Schon nach kurzem heulte ich mich an seiner Schulter aus. Erst war er verdattert, doch nach ner gewissen Zeit strich er mir tröstend durchs Haar, streifte meine Ohren und fuhr mit seiner Hand über meinen Rücken.
>Wer hat dich so sehr verletzt, dass diese Person dich zum weinen bringt? Hatte das was mit Kira zutun?<, fragte er mich und sah mich geschockt an, als er meinen finsteren Blick sah. beinahe vernichtend sah ich ihn an. Dann stand ich auf und ging zur Höhle, doch dort war die Wölfin mit Namen Kira. Schnell wischte ich mir einmal durchs Gesicht und starrte sie an. Sie starrte grimmig zurück un fing an mich anzuknurren. Aus argwohn knurrte ich zurück und musste einen hochnäsigen Blick von der zu spüren kriegen.
Aggressiv drehte ich mich um und wollte gehen, als sie laut flüsterte >Dreckstöle... Strib doch einfach dann snd wir dich ein für alle mal los.<.
Diese Worte brachten das Faß zum überlaufen und das spürte sie, denn wir verwandelten uns und stachelten uns gegenseitig an.
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr mich herausfordern zu lassen und drehte mich wieder um, war gerade draußen, da sprang Kira über mich hinweg und knurrte mich geifernd an. Immer noch wollte ich nicht Kämpfen, doch sie ließ nicht locker und irgendwann übernahm mein inneres Ich die kontrolle und wir griffen uns die ganze Zeit Verbal als auch Körperlich an.
Ich lag auf dem Rücken mit Kira über mir stehend, als Panron um die Ecke kam und uns so sah. Sofort kam er auf uns zu gerannt. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich hier weg. Also drehte ich mich unter Kira auf den Bauch und krabbelte unter ihr hervor.
Pantrons bösem Blick wich ich so gut es ging au und trabte leicht verängstigt, weil Pantron noch nie so Böse geschaut hatte, an das andere Ende des Lagers.
Nervös und mit hängendem Kopf setzte ich mich dort hin und beobachtete die ganze Lage aus dem Augenwinkel. Dann kam Phillis zu mir und musterte mich verwirrt.
>Was ist denn los?<, fragte er mich, doch ich schüttelte nur den Kopf und lugte heimlich zu Pantron und Kira. Dieser Blick blieb vor Phillis nicht verborgen und er schaute zu ihnen Rüber. Zu dem Zeitpunkt zeigte Kira auf mich und schrie Pantron an, was nicht gerade leise war und ich erschreckte mich.
Pantron schickte sie in die Höhle und musterte mich nun abschätzend. Dann kam er auf mich zu, doch ich wich zurück und sah ihn ängstlich an.
Allerdings hatte er mich schon nach kurzem eingeholt und versuchte mit mir zu reden, doch ich blockte alles ab. Dann hob er seine Hand und gab mir eine so starke Ohrfeige, dass ich Sternchen sehen konnte. Erschrocken sprang ich zurück, winselte leise und sah betroffen und verletzt zu Boden. Phillis stellte sich zwischen uns und schrie Pantron an, dass man Frauen nicht schlägt. Egal ob Mensch, Vampir oder Wolf. Oder die anderen Wesen.
Erstaunt, das Phillis es wagte sich ihm in den Weg zu stellen und ihm dann noch einen Vortrag über Frauenschläger halten wollte, musterte er ihn finster. Ich ging an Phillis vorbei und meinte, dass das schon OK sei, doch er wiedersprach mir. Dennoch ging ich an ihm vorbei und wollte in die Höhle gehen, als mich Pantron am Arm packte. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah ihm in die Augen.
Er sha weg entschuldigte sich für vorhin und meinte, dass ich zur Strafe alleine im Wald schlaffen sollte. Da wo wir mal geredet hatten fügte er noch hinzu.
Eisig nickte ich und wollte mir die Sachen holen als er den Kopf schüttelte. Nur noch Klamotten durfte ich mir holen, dann sollte ich gehen. Ich nickte wieder und ging. Auf dem Weg in den Wald, folgte Phillis mir und fragte was los sei.
>Ich soll zur Strafe alleine im Wald schlafen...<, meinte ich nur mit abwesendem Blick und ging weiter. Phillis folgte mir weiterhin und redete ohne unterlass, dass Pantron nicht gerecht sei und unfaire Strafen gab.
>Ich begleite dich, damit du heute Nacht in Ruhe schlafen kannst. Ich werde auf dich aufpassen in Ordnung?<, fragte er nachdenklich und Reagierte auf mein Kopfnicken mit strahlenden Augen und einem Wachsamen aber Lächelndem Blick.
Als wir an dem Platz, wo ich und Pantron beinahe mit einander geschlafen hatten, nach 10 minuten an.
Neugierig sah Phillis sich um. Dann setzte er sich hin und zeigte mit einer Handbwegung neben sich, was mir zu verstehen gab, dass ich mich neben ihn setzten sollte.
Dann beobachtete er mich, doch ich war so kaputt und ganz wo anders mit meinen Gedanken, dass ich das gar nicht merkte.
Sobald es Dämmerte fielen mir meine Augen schon zu und somit legt ich mich hin.
Ich träumte sehr schlecht. Nähmlich von Pantrons Ohrfeige, dass er Kira lieber moche als mich und wie ich aus dem Rudel verstoßrn wurde.
Irgendwann mitten in der Nacht wurde ich wach. Schweißgebadet und vor Kälte zitternd sah ich mich um. Neben mir lag Phillis und war am schlafen. Kurz überlegte ich zuckte dann mit den Schultern und legte mich neben ihn. Kurz darauf legte er eine Hand um mich und zog mich näher zu sich heran, da er mein Zittern bemerkte.
Lächelnd seuftze ich, als eine Wärmewelle mich durchspülte und mir eine angenehme Gänsehaut brachte.
>Schlecht Geträumt?<, fragte er mich und ich nickte kaum Sichtbar, doch er merkte es.
>Keine Sorge. Schlechte Träume gehen so gut wie nie in Erfüllung, meinte er und schmiegte sich an mich. Hin und hergreissen, ob ich hier so liegen bleiben konnte fragte ich mich waru auch nicht? Es war eh keiner hier und ausserdem interressiert es mich eh nicht in Moment. Er hätte mich auch Vergewaltigen können... Das war mir so egal, weil ich die ganze Zeit an den Hass in Pantrns Augen dachte, als er mich geschlagen hatte.
Eine Träne kullerte über meine Wange, doch bevor sie auf die Erde fiel, wischte eine überaus Sanfte Hand sie weg. Ich zuckte über die unerwartete Berührung zusammen und spürte wie eine neckende Stimme meinte: >Nicht weinen... Das schickt sich nicht für jemanden wie dich. Mein armes PuttPut...<
Ich drehte mich um und starrte wütend in ein lachendes Gesicht. Er hatte Eisblaue verführerische Augen und ein perfektes Gesicht. Phillis war wirklich ein wunderschöner junger Mann. Ich hatte ihn anscheinend länger angestarrt, denn er musterte mich nachdenklich und piekste mich. Wieder sah ich ihn gespielt wütend an und musterte ihn verwirrt.
>Starr mich nicht so an das macht mir Angst :P<, meinte er und lachte als, er meinen unglaubwürdigen Blick sah. Dann lachte ich auch leise und wollte aufstehen, doch Phillis hielt mich fest.
>Das hat ja gedauert bis du gelacht hast...<, meinte er und sah mir in die Augen und wusste genau, dass ich noch immer traurig war, aber, dass es nicht mehr so schlimm war.
Darauf lächelte ich nur und stand auf.
>Wo willst du hin?<, fragte Phillis.
>Da wu du nicht hinkommst... Du kleines Männchen.<, neckte ich ihn. Er sah mich betroffen an und sprang auf. Erschrocken wich ich zurück. Dann lachte er und kam auf mich zu. Verwirrt blib ich stehen und musterte ihn argwöhnisch.
Er blieb stehen. Mehrere Minuten standen wir uns gegenüber. Ich drehte mich gerade um, als Phillis auf mich zusprang und mich umarmte. Überrascht versuchte ich mich zu befreien und schnell erkannte das Spiel dahinter. Er hielt mich immer fester und meine Versuche mich zu befreien wurden Stärker.
>Wildkatzte.<, meinte dieser bloß und kitzelte mich an der Seite.
>Jetzt zwingst du mich sogar lachen?? Also wirklich!<, meinte ich lachend und versuchte möglichst verständlich zu sein, doch ich musste es ein zweites mal wiederholen.
>Ja na und? Du hast es nicht anders verdient!<, lachte Phillis und kitzelte mich weiter.
>Nein... Bitte ... Hör auf mein Bauch tut weh!< lachte ich und krümmte mich auf dem Boden.
>Ach quatsch. Du erzählst mir hier doch einen vom Pferd!<, lachend kniete er sich neben mich und wartete kurz, dann kitzelte er mich weiter.
>Bitte hör auf...<, meinte ich nun mit verkniffenem lachen.
Beleidigt stellte er sich auf allen vieren über mich.
>Aber warum denn?<, fragte er mit dunkler verführerischen Stimme.
>Weil mein Bauch wehtut du Idiot...<, meinte ich und streckte ihm die Zunge raus.
>Achja? Ich will dich aber weiter kitzeln. Und wenn du mir nochmal die Zunge rausstreckst, dann muss ich sie dir abbeißen!<, warnte er mich grinsend. Auf diesen Kommentar wurden meine Augen groß und ich überlegte, ob ich es riskieren sollte... Doch kam ich zu dem Entschluss, dass es eh irgendwann wieder passieren würde.
Somit streckte ich ihm die Zunge raus. Beziehungsweise versuchte ich das, denn schon als ich nur meinen mund ein wenig öffnete, bückte er sich und küsste mich. Erst küsste ich ihn nicht zurück, doch dann gab ich mich ihm hin und wir küssten uns immer wilder. Ohne das ich es verhindern konnte, riss ich an seinen Klamotten und bis ich ihm dann endlich die Klamotten vom Leib gerissen hatte, vergingen ein paar Minuten. Dann zog er mir mein Shirt über den Kopf und küsse meinen Hals. Immer weiter runter ging er. Dann verwöhnte er meine brüste, widmete sich meinem Bauch und kam wieder hoch.
Vor Erregung krallten sich meine Hände in seinen Rücken. Er spürte das und lächelte. Dann zog er mir die restlichen Klamotten aus, drang in mich ein und küsste mich weiter. Den Schmerz versteckend küsste ich ihn und ließ ihn nicht wissen, dass das mein Erstel Mal war. Doch das interessierte mich nun auch nicht. Pantron hatte Kira. Also was solls.
>Sarah...<, flüsterte eine Stimme und ich schreckte hoch und starrte in Pantrons fassungsloses Gesicht. Erschrocken starrte ich ihn an, wusste nicht was ich was ich sagen sollte und schon gar nicht, was ich machen sollte.
>Oh hallo.<, meinte Phillis und küsste mich am Hals. Ich wehrte mich nicht, denn ich war noch immer zu geschockt.
Wut stieg in Pantron hoch, das sah ich in seinen Augen, die von einem Augenblick auf den anderen immer Wilder wurden. Sofort ging ich von Phillis herunter und zog mich an.
Phillis hielt mich fest, doch ich riss mich los und ging an Pantron vorbei. Er hielt mich am Arm und ich starrte starr auf den Boden.
>Warum?<, fragte er, doch ich schrie nur mit Tränen in den Augen, dass ich auch mal glücklich sein wolle.
>Warst du es denn? Mit ihm? Warst du mit ihm glücklich?<, schrie er zurück und war kurz davor die Kontrolle zu verlieren.
Ich starrte zu Boden und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war es schon, aber auf eine andere Art, als ich mit Pantron glücklich war.
>Du hast doch Kira. Vergnüg dich mit ihr und lass mich mein Ding durchziehen. Jedem das seine.<, meinte ich und fing an zu weinen, riss mich los und rannte zurück. Kurz vorm Lager bog ich ab und setzte mich an den See. Einsam weinte und schluchtzte vor mich hin, wusste nicht was ich machen sollte, war verwirrt und von meinen eigenen Worten verletzt.
Pantrons Sicht
>Wie konntest du? Dir ist klar, dass du ihr die Jungfräulichkeit genommen hast, du Dreckssack!<, schrie ich ihn an und starrte ihn vernichtend an.
>Ja na und? Als ob DICH ihre Gefühle interessieren! Das kannst du mir nicht erzählen, so wie du sie behandeltst, seit Kira wieder da ist. Mein Gott! Pantron raff es endlich. Sie liebt dich, mehr als ihr Leben. Wenn ich dich in irgendeiner Art verletzten würde und du mit ihr darüber reden würdest, ohne das Kira sich da einmischt, müsste ich so schnell laufen, wie ich nur kann, denn sie würde mich Töten!.<, meinte Phillis mit energischem Unterton.
>Selbst wenn es stimmen würde. Ich könnte nichts mit ihr Anfangen. Sie wäre in Gefahr.<, meinte ich und merkte sofort, dass es eines der dähmlichsten Argumente war, die ich nur machen konnte.
>Denkst du sie könnte sich nicht wehren? Ausserdem, als sie hier geschlafen hab, hat sie geträumt und zwar von dir. Das sie aus dem Rudel rausgeworfen wurde und von deinen Gefühlen zu Kira, weil sie nicht weiß, dass sie deine Schwester ist. Ausserdem hat sie ab und zu gezuckt, weil sie geträumt hat, dass du sie immer wieder schlägst. Sie ist vielleicht zerbrechlich, aber sie weiß genau, wie man dies zu verstecken hat, sodass sie dem Gegner stark und sicher vorkommt.<, meinte er und beobachtete, als würde er auf irgendeine Reaktion warten.
<Ach verdammt. Ich mache doch auch alles falsch. Wie konnte ich denken, dass Sarah Kira wirklich kennt... Ach scheiße! Was soll ich denn jetzt tun?>, fragte ich mich und starrte zu Boden.
>Du bist trotzdem ein Dreckssack. Du hast ihr die Jungfräulichkeit genommen! Das gehört sich unter Wölfen nicht! Schon gar nicht, wenn man unter dem Mädchen in der Rangliste steht!.<, meinte ich, doch das schien Phillis mir nicht übel zu nehmen.
>Du liebst sie. Hab ich Recht?<, fragte er und beobachtete mich scharf.
Ein seuftzer und eine abwehrende Handbewegung verrieten meine Gefühle für sie, denn ein schimmer trat in meine Augen, welches keine Tränen waren, sondern die Freude, dass es endlich einer herausgefunden hatte. Allerdings wusste ich nicht, was der Rest des Rudels denken würde, wenn sie es erfahren würden.
>Es ist deine Entscheidung! Wenn du es für richtig hälst mit ihr Zusammen zu sein, dann kann das Rudel noch so spießig sein. Es würde es trotzdem akzeptieren, denn sie vertrauen dir und deinem Urteil. Nun geh und such Sarah. Nicht, dass sie noch in schwierigkeiten gerät.<, meinte dieser und gleich darauf rannte ich los.
Sarahs Sicht
>Sarah.<, meinte Kira leicht durch den Wind.
>Was willst DU? Noch eine Schlägerei? Kannst du haben. Ich habe mein Leben eh satt. Nun mach schon! Töte mich! MACH DOCH ENDLICH!<, fuhr ich sie an und ging auf sie zu. Wütend und verletzt reizte ich sie, bis sie knurrend vor mir zurück wich.
>Ah jetzt auf einmal willst du MICH nicht mehr töten?<, schrie ich so laut, dass welche aus dem Lager angelaufen kamen und gucken wollten was nun passiert war.
>Du wolltest mich Vor ner Woche töten. Also tu es jetzt! Mach doch endlich! Mein Leben ist eh bald vorbei! Hau deine dreckigen Zähne in meinen Hals, wie es sich für eine dreckige Töle wie dich gehört!.<, beim vierten Satz fing ich an zu weinen, weil ich an Pantron denken musste. Kira hielt sich noch unter Kontrolle, doch ich spürte, dass das nicht mehr lange anhielt.
>Mach doch endlich und erlöse mich... Verdammt!<, schrie ich sie an und schlug ihr ins Gesicht. Die Menge, die sich hinter Kira versammelt hatte sog scharf die Luft ein und warteten auf die Reaktion von Kira. Diese kam auf mich zu und umarmte mich. Dann lachte sie böse und strich mit einem Messer über meinen Rücken.
>Gerne... Diesen Wunsch erfülle ich dir liebend gerne.<, meinte sie und wollte gerade zustechen, als Pantron aus einem Gebüsch gesprungen kam und uns umwarf, sodass Kira das Messer aus der Hand fiel.
Knurrend stand er über mir und starrte mit einer Art Killerblick Kira an.
>Aber Pantron... Du... Das... Gut dann töte ich euch eben beide.<, meinte sie kalt.
Nextro kam zwischen den Leuten hervor und stellte sich ebenfalls knurrend zu Pantron. Marco und Derril neben mir, leckten mir einmal durchs Gesicht und konzentrierten sich dann auf Kira. Diese drehte durch und rannte auf uns zu. Nextro sprang hervor und bekam durch das Messer eine große Wunde am bauch, welches eigentlich Pantron töten sollte. Nextro lief dann hinter uns und ich sprang auf.
>Nextro... Wieso hast du das getan?<, fragte ich, doch ich wusste, dass er zu schwach war um mir zu antwortn, aber ich wusste einefach nicht was ich machen sollte, denn in Sekundenschnelle hatte er so viel Blut verloren, dass er sterben musste. Ich legte ihn auf meinen Schoß und küsste seine Stirn. Weinend saß ich da und sammelte alle meine Wut.
>Verzeih mir, Nextro. Ich war zu selten für dich da. Ich danke die für alles.<, meinte ich und legte seinen Kopf vorsichtig auf den Boden, als er seinen letzten Atemzug machte. Dann ging ich mit undurchschaubarer Miene auf Kira zu. Ich entwickelte auf dem kurzen Weg zu ihr so eine große Menge an Kraft, dass ich sie an der Kehle packte und mit wutentbrannten Augen hochhob. Jede Faser meines Körpers würde mit solch einer Wut gefüllt, dass ich Bäume hätte ausreißen können.
>Du Drecksköter. Stirb du nun auch aus Rache, weil du meinen besten Freund getötet hast!<, sagte ich laut genug für alle.
Nach kurzer Zeit schmiss ich ihren Körper gegen einen Baum und schnitt ihr mit dem Messer den Hals durch.
>Du sollst in der Hölle schmoren!<, flüsterte ich ihr, kurz bevor sie starb, ins Ohr. Dann stand ich wieder auf und musterte die anderen. Ein paar Schritte konnte ich alleine gehen, doch dann brach ich zusammen und Pantron trug mich in die Höhle. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und meinte, dass er mich niemals verlieren will. Und das ich ihm wegen irgendwas verzeihen sollte, doch ich war zu Müde um zuzuhören. Ich kuschelte mich in seinen Armen an seine Brust und schlief ein.
Am nächsten Morgen wurde ich wach, durch lärmende Wölfe, die jaulten und kläfften, als wären sie verrückt geworden.
>Seit still!<, schrie ich gereizt und stand auf, als es noch immer nicht aufhörte.
Die Wölfe kläfften so, weil ein Kampf stattfand, stellte ich nach geraumen Sekunden des Nachdenkens fest. Ich war geschockt, als ich Tristan und Pantron kämpfen sah. Sofort bahnte ich mir einen Weg durch die Menge und schon nach kurzem gedrengel wich Pantron zurück und sah mich Wehleidig an.
>Was suchst du hier?<, fragte ich Tristan.
>Ich will dich zurückholen. Du hattest recht.... letztends, als du meintest, das wir auch einfach von hier verschwinden könnten. Verzeih, dass ich so viele Fehler gemacht hatte. Bitte komm mit mir.<, meinte Tristan traurig und sah mich traurig an.
Ich schnaubte verächtlich und ging an ihm vrbei.
>Ich werde darüber nachdenken. Aber versprich dir nicht zu viel und halte dich von uns fern, auch wenn ich "Nein" sage.<, meinte ich genervt und ging noch an Pantron vorbei. Ich würdigte ihm keines Blickes. Ich spürte, wie er hinter mir her wollte, sich aber zwei Wölfe ihm in den Weg stellten und meinten, dass ich die Richtige Entscheidung schon treffen werde.
<Oh man. Es ist vielleicht kompliziert hier in dieser Welt... Aber si ist trotzdem Wunderschön...>, dachte ich und vergaß alles, worüber ich Nachdenken sollte... Bzw. für den Moment.
>Soll ich lieber bei Pantron bleiben? Oder lieber mit tristan mitgehen... Ich weiß nicht. Es ist beides zu verlockend.<, flüsterte ich vor mich hin. Ich war tief in Gedanken verloren, als der kalte Wind über meine Haut strich. Automatisch zitterte ich heftig und bekam eine Gänsehaut.
<Komisch... So kalt war es nie im Sommer... Aber vielleicht ist das hier so, weil ich bin ja nicht mehr in meiner Welt.>, dachte ich und starrte weiter auf den Boden. Wieder zitterte ich, davon ließ ich mich allerdings nicht beeindrucken.
Eiskalte Einsamkeit kroch mir in die Knochen und hinterließ ein grausiges Gefühl. Immer wieder musste ich mir sagen, dass ich nicht alleine bin, sondern Freunde habe, die hinter mir stehen und mich lieben, so wie ich bin...
>Ach Nextro... Was soll ich bloß tun? Ich vermisse dich dch so sehr... Ich wünschte ich hätte dich vor dieser Töle retten können. Ich wäre lieber an deiner Stelle. Du fehlst mir. Verlasse mich nicht vollkommen. Bleib für immer bei mir. Ich will nicht akzeptieren das du Tod bist!<, schrie ich nach ner Zeit und bemühte mich vergeblich meine Tränen zurückzuhalten.
Da machte ich den Entschluss nach Hause zurückzukehren. Aber wo war dieses denn? Ich hatte mal in meiner Welt ein Zuhause... Aber nun war das Rudel mein Zuhause... Somit kann Tristan alleine gehen. Ich bleibe bei Pantron. Ihn zu verlieren wäre für mich das größte Opfer was ich jemals machen könnte.
Mit Entschlossnem Schritt ging ich zurück. Mein Gesicht war ausdruuckslos, doch ich spürte, dass ich nicht so undurchschaubar mehr war, wie ich dachte. Dennoch ließen sie mich in dem Glauben und sagten nichts, sondern warteten bis ich etwas von mir gab.
>Ich bleibe hier.<, meinte ich bloß und lächelte Pantron zu.
>Das kannst du nicht machen! Du gehörst mir! Ich habe dich gefunden nicht dieser Mischling.<, fauchte mich Tristan an und warf Pantron einen bösen Blick zu.
>Ich gehöre garantiert nicht dir! Und nenne MEINEN Freund NIEMALS Mischling! Sonst erlebst du schneller als du gucken kannst deinen allerschlimmsten Alptraum...<, den letzten Satz flüsterte ich bedrohlich und legte die Ohren an. Meine Wut stieg immer mehr an und das spürte nicht nur ich. Die andern Wölfe rückten alle ein Stück zurück, während nur Pantron und Tristan da stehen blieben wo sie waren.
>Du wirst hier aber sterben, Kleines.<, meinte Tristan und setzte noch hinzu: >Sie werden dich niemals als ein Familienmitglied akzeptieren. Sie werden dich, sobald du auch nur einen Fehler machst, aus dem Rudel werfen... Wenn du Glück hast. Du hast ja gesehen was die mit Kira gemacht haben!<
>Das mit Kira... Achso die kleine Dreckstöle... Die hab ich getötet. Nicht das Rudel.<, meinte ich kalt, aber mit entschuldigendem Blick zu Pantron, der jedoch zuckte bloß mit den Schultern und ließ mich nicht aus den Augen, denn ich war kurz davor auszurasten.
Im ersten Moment sah ich leichten Schreck in seinen Augen, doch dieser wich schnell einem arroganten Glitzern.
>Hmm. Naja. Trotzdem werden diese Viecher dich niemals als einen von ihnen betrachten. Du wirst niemals Teil des Rudels sein!<, meinte Tristan leise aber bestimmt.
>Halt! Das stimmt nicht! Sie gehört zu uns, wie blut in unseren Körper. Sie ist die Freundin von Pantron und wird somit mit unserem Leben Beschützt! Egal wer der Gegner ist!!!<, schrien ein paar Wölfe und fingen mit geduckten Köpfen an zu knurren.
Dankend sah ich in die Runde und ging schließlich auf Pantron zu. Neben ihm waren Phillis, Marko und Derrill aufgetaucht und stellten sich als Wölfe neben und vor uns. Ich gab Pantron einen Kuss auf die Wange, während ich die drei Wölfe über den Kopf fuhr.
>So du meinst das ernst mit dem hierbleiben?<, fragte er, als wäre er zu dumm um meine ersten Worte zu verstehen.
>Jaa. Ich bleibe hier. Und du gehst jetzt wieder!<, schrie ich ihn an.
>Glaub mir aber du wirst das noch bereuen. Ich werde dich kriegen. Selbst wenn ich dich in den Kerker stecken müsste oder mit Ketten und Peitschen hinter mir herschleifen müsste. Ich kriege dich! Du gehörst mir!!!<, meinte Tristan mit kalter Wut und starrte mich noch eine ganze Weile
böse an. Doch er ging.
Als er weg war fiel ich erleichtert auf die Knie und dachte einfach nur nach. ich war so sehr in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie Pantron mich in den Arm nahm und in die Höhle trug. Ich glaub ich prvozier das nun immer. Das getragen werden Gefällt mir ;).
Tag der Veröffentlichung: 11.12.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich Widme dieses Buch meiner Familie und einem guten Freund von mir. Natürlich auch meiner Freundin Franzi die mich erst auf die Idee gebracht hat....
Herzlichen Dank an euch...!