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DIE WC-HYGIENE IM LAUF DER ZEITGESCHICHTE

Die WC-Hygiene

im Lauf der

Zeitgeschichte

 

Inhalt:

 

Die Urgeschichte

Das Altertum

Mittelalter

Renaissance

19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

Die Forschung

Die großen Errungenschaften

Schlussfolgerung

Nachtrag

 

Wer würdigt schon etwas, was immer da ist, aber über das nicht geredet wird.

Während wir das „Scheißwetter“ oder die „verschissene Situation“ oder „Zusammenschiss“ ohne Bedenken in den Mund nehmen, wählen wir, wenn es um die Sache selbst geht, gerne vornehme Umschreibungen: „Ich muss schnell verschwinden“, „Ich muss rasch austreten“, etc. Was gerne vergessen wird, die sprachliche Tabuisierung, die uns heute selbstverständlich erscheint, ist das Resultat eines historischen Prozesses: Worte wie „schyssen“ oder „brunzen“ tauchen bis im 17. Jahrhundert in vielen profanen und sogar in theologischen Texten auf. Die Verbannung unanständiger Worte ging mit wirtschaftlich-sozialen Veränderungen einher: Die Sprache der herrschenden Schicht wird Norm und Kriterium des öffentlich Sagbaren.

Nicht nur die Art und Weise, wie über die alltäglichsten Bedürfnisse gesprochen wird, überhaupt die Art und Weise, wie sich die Menschen ihrer Ausscheidungen entledigen, ist einem starken historischen Wandel unterworfen. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle: Das medizinisch-hygienische Wissen einer Zeit, religiöse Vorstellungen, die technisch-architektonischen Möglichkeiten, mentalitätsbedingte Unterschiede im Umgang mit dem eigenen Körper und dessen Funktionen.

Dabei ist es nahezu 5000 Jahre alt: Unsere Toiletten. Stresemann meint, es ist mal an der Zeit diesem Örtchen die notwendige Ehrung zuteil werden zu lassen. Und Sie werden begreifen – Ihren nächsten Besuch eines gewissen Örtchens sollten Sie mit ganz anderen Augen sehen.

In Indien sind an den Stätten der ehemaligen Idus-Zivilisation (vor ca. 5000 Jahren), in der Gegend nördlich des heutigen Bombay, bedeutende Funde gemacht worden. So entdeckte man in Badezimmern Sitzklosetts, welche in die Außenmauern der Gebäude eingelassen wurden. Das Klosett bestand aus zwei Mäuerchen mit einem Schlitz, durch den die Exkremente direkt in den Ausguss des Waschplatzes fielen. Das gebrauchte Wasser spülte gleich noch die Fäkalien weg. In einem aus Ziegelsteinen gemauerten Kanal wurde das Abwasser aus dem Haus geleitet.

Das erste uns bekannte Klo in unseren Breitengraden befand sich um 2800 vor Christus im Palast des Königs Minos auf der Insel Kreta. Nach gefundenen Zeichnungen war es ein kleines Zimmer in der Größe von 1 mal 2 Metern, mit einem hölzernen Sitz und gipsverputzten Wänden. Der Clou war der schräge Fußboden, der ständig mit Wasser bespült wurde. Beim Zustand so mancher heutigen Toilettenfußböden wäre diese Erfindung bestimmt auch ganz wirkungsvoll.

A.D. 315 gab es in Rom 144 öffentliche Toiletten. Das erste bekannte Massenklo befand sich im römischen Amphitheater. Bei 80.000 Stehplätzen und 20.000 Sitzplätzen war die Einrichtung einer Toilettenanlage auch dringend angebracht. So gab es einen Raum, in dem sich 25 Sitze im Kreis befanden, allerdings nicht nach Geschlechtern getrennt. Das fand sich erst in der römischen Kolonie Timad und war jeweils 8 Meter lang und hatte je 25 Sitze für Männer und Frauen.

 

Die Urgeschichte: Erfahrung ist alles im Leben

Es ist schwierig, die Hygienesituation zu erläutern, wie sie sich in grauer Vorzeit dargestellt hat, aber man kann sich vorstellen, dass alles nur eine

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 03.01.2017
ISBN: 978-3-7396-9178-7

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