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Cyrella, so der Name der Protagonistin, begann gemeinsam mit Elyrias eine Reise ohne Ziel die ihre Vergangenheit finden sollte. Im Verlauf des ersten Teiles schließen sich den beiden zwei weitere Gefährten an und das Ziel, scheint klar: Sinchiro. Doch ist dies, das Ziel, welches Cyrella glücklich machen wird? Und ist wirklich jedes Geheimniss bereits gelüftet? Oder erwarten sie noch einige Überraschungen?




-16 - Illusion



Ein lautes Klirren rettete Cyrella aus ihrer schier aussichtslosen Situation. In letzter Sekunde schwang Elyrias sein Schwert über Cyrellas Kopf und fing den heftigen Schlag Sinchiro's ab. Ihre Schwerter prallten wie zuvor mit starker Wucht aufeinander während Cyrella das Schwert aus der Hand glitt und sie sich auf den Boden kniete. Bittere Wut schlich sich in Cyrellas Gefühle. >>Warum... Warum Nyurell?<< trauernd und innerlich bitter weinend, fasste sie den Entschluss diesen Kampf zu gewinnen. Für sich selbst, für ihre Eltern, für ihre Freunde. Doch ganz besonders für Nyurell, der scheinbar nicht mehr wusste, wer er wirklich war und wo er hingehörte. Mit leichtfüßigen Schritten betrat nun auch Ray das Schlachtfeld, auf dem nun auch Mireal in einen Kampf mit Sinchiro's Handlangern geriet. Nicht überrascht über diese Situation griff er in Mireal's Kampf ein und kämpfte fortan mit ihm Rücken an Rücken. Nyurell mischte mit und versuchte an Mireal und Ray vorbei, an Cyrella heranzukommen. Diese jedoch hinderten ihn mit Leichtigkeit daran. In den eigenen Kampf vertieft, merkten nur jene die direkt in Cyrellas Nähe waren, dass sie sich langsam aufrichtete. Ihre Beine zitterten, ihre Arme hingen schlaff herab und auch ihren Kopf ließ sie hängen. Mit einem Ruck jedoch zog sie ihr Schwert aus der Erde, hob ihren Kopf und nahm eine kämpferische Haltung ein. Ihr Blick verriet ihre Wut, ihre Trauer. In Sekundenschnelle, ohne das überhaupt irgendwer reagieren konnte, hob sie ihr Schwert, dessen kristalline Klinge eine grüne Farbe annahm, und richtete dessen Spitze demonstrativ in Sinchiro's Richtung. Blut glitt ihren Arm entlang und tropfte auf den Boden. „Nein ...!“ Flüsterte Elyrias weinerlich, als dessen Kette grün zu leuchten begann. Das Blut, welches Cyrellas Körper verließ, war grün, wie Gift. Fetzen eines Verbandes, grün gefärbt flatterten hinab und legten sich auf den Boden.

Elyrias erinnerte sich, daran was Cyrella über das Schwert sagte. Und auch daran, dass er ihre Hand verbunden hatte, nachdem sie ihm gezeigt hatte, wie ihr Schwert funktionierte. Sagte er nicht, er wolle als ihre Waffe dienen? Warum nutzte sie dieses Schwert? Dieses gefährliche Schwert, welches in ihre Hände geschmiedet wurde. Erst jetzt begriff er die wahre Bedeutung ihres Giftes. Ihr Blut musste fließen, musste Schmerzen auslösen, damit sie ihre volle, und doch unvollständige Kraft nutzen konnte.

Sinchiro war sich im Klaren das Cyrella, wenn sie ihn nur mit dem Schwert berührte, den Kampf gewonnen hatte. Ihr Gift würde seinen sofortigen oder langsam qualvollen Tod bedeuten. Selbst erfahren hatte er nicht, wie das Gift wirkt. Nur aus Erzählungen wusste er, dass dies, die einzige Möglichkeit war, seine Rasse zu töten.

Mit großen Schritten ging Cyrella auf ihn zu und wandte jegliche Angriffe ab. Keiner traute sich in ihre Nähe. Fast wie in Zeitlupe beobachtete Sinchiro die immer näher kommende Gefahr und fühlte sich in die Ecke gedrängt. Nun könnte er nicht mehr fliehen. Auch wenn Elyrias, von selbst Vorwürfen geplagt, sich nicht mehr rührte, so würde Cyrella ihn nur binnen wenigen Sekunden aufholen. Verzweifelt griff er nach Elyrias' Schwert und warf es in ihre Richtung. Arrogant hob sie ihr eigenes Schwert, an dessen kristallharter Klinge das Schwert abprallte. „Wolltest du, dein Eigenes, Todesurteil, unterschreiben?“ Bemerkte Cyrella fast nebenbei und mit einem leicht bitteren Unterton. „Nein, natürlich nicht.“ antwortete er und lächelte verschmitzt.

Flink waren beide, stark auch. Doch wer sollte diesen Kampf gewinnen? Cyrella brauchte Sinchiro nur ein einziges Mal zu streifen. Ein klitze kleiner Kratzer würde genügen, um als Gewinner dieses Kampffeld zu verlassen. Wer war nun wem überlegen? Sinchiro hatte ganz klar die meisten Treffer. Doch sah man, dass Cyrella eigentlich nur einen Treffer brauchte so waren seine Treffer hingegen eine Kleinigkeit. Doch mehr und mehr Blut, wenn man es so nennen konnte, verließ Cyrellas' Körper. Allein das Blut, das sie für ihr Schwert verwendete war, für Elyrias' lange zu viel. Dazu kam eine schwerwiegende Wunde am Bein, die dazu noch ihre Bewegungen verlangsamte. An ihrer Sprungkraft schien das nichts geändert zu haben. Mit Leichtigkeit sprang sie 4 Meter hoch, stoß sich mit den Füßen an einem Baum ab und flog so abwärts in Sinchiro's Richtung. Ihr Schwert leicht an den Körper gewinkelt, sodass die Spitze nur wenige Zentimeter über ihren Kopf hinaus schaute. Einen Zentimeter von Sinchiro's Herz entfernt streckte sie ihre Arme, um seinen Brustkorb mit dem giftigen Schwert zu durchbohren. In letzter Sekunde schaffte er es, ihren Angriff mit seinem Schwert abzufangen und das Blatt zu wenden. Mit seinem Schwert an der Kehle lag sie zu Boden. Ihr Schwert lag 20 Meter entfernt von ihr im Rasen. Verwirrt starrten Mireal und Ray in Cyrellas Richtung. Doch der wütende Teil ihrer Gefühle richtete sich auf Elyrias, der starr, wie Eis auf dem Boden saß und nichts tat. Keine Regung.

„ELYRIAS! Trübsal blasen wird bald Cyrellas Leben kosten!“ Schrie Ray ihm zu. Entsetzt schaute er auf. Er starrte das Schwert an welches im Sonnenlicht einen leichten Schimmer abgab. Langsam schaute er die Klinge hinab und musste entsetzt feststellen dass dieses Schwert Cyrella's Leben bedrohte. „ES IST SCHEISS EGAL WIE, ABER BEWEG DICH!“ Rief Mireal ihm zu. Mit einem Satz stand er auf den Beinen und warf einen seiner Dolche in Sinchiro's Richtung, sodass dieser weichen musste und das Schwert von Cyrella's Hals wegzog. „Stimmt. Ihre Waffe wollte ich sein. Doch Cyrella bleibt Cyrella. Daran kann ich nichts ändern. Also werde ich einfach dafür sorgen, dass es keinen Grund für sie gibt, ihr dreckiges Schwert zu benutzten.“ Flüsterte er vor sich hin. „Lachhaft“ Lachte Sinchiro und hob sein Schwert über Cyrellas Brustkorb. „Was willst du denn nun tun? Oh 'Held'. Was nun?“ Verschmitzt lächelte Elyrias ihn an. Dieses Lächeln beunruhigte Sinchiro und er schaute hinab, wo er bemerkte, das Cyrella bereits ihr Schwert schwang um ihn zu verletzten. In letzter Sekunde konnte er dem tödlichen Schlag ausweichen. „Rückzug!“ Schrie Sinchiro und binnen wenigen Sekunden herrschte Totenstille vor dem kleinen Häuschen. Langsam wurde Cyrellas Gemüt wieder ruhiger und sie fiel schlussendlich ohnmächtig in Elyrias' Arme. Er hob sie sanft hoch und trug sie zu Ray und Mireal. „Elyrias... Schön, dass du sie gerettet hast ... Aber ... SPINNST DU SIE SO EINER GEFAHR AUSZUSETZEN?! HÄTTEST DU NICHT ETWAS EHER HANDELN KÖNNEN?“
„T----Tut mir leid ...“ Flüsterte er beschämt. Dann dachte er daran, was der Auslöser war. Traurig schaute er das schlafende Mädchen an und wehrte sich gegen den Gedanken sie noch einmal so leiden zu sehen. Ihre Schmerzen spiegelten sich vor seinen Augen wieder. Dieses Leid, das ihr der Fluch zufügte. „Wir müssen weg von hier.“ Flüsterte Ray und zerrte drei Pferde hinter den Bäumen hervor. „Ich habe alles vorbereitet. Wir besitzen nun ein Haus in der Hauptstadt von Chunjo. Leicht abgelegen des Mittelplatzes jedoch trotzdem zentral. Von dort aus können wir handeln und suchen. Außerdem können wir uns dorthin zurückziehen. Dieses Haus kennt niemand und niemand wird merken, dass wir dort hausen.“ Elyrias schien abwesend als Ray, Cyrella hob, um sie zu ihm auf das Pferd zu reichen. Mit Cyrella im Arm ritt Elyrias voraus in Richtung Joan. Der Hauptstadt Chunjo's. Durch eine scheinbar unsichtbare Wand hindurch führte Ray sie und dahinter erstreckte sich ein riesiges Haus, wenn nicht sogar ein Palast so groß wie der des Kaisers. „WAS zur Hölle??“ Schrie Mireal als sich dieser Anblick vor ihm breitete. „Ray ist wohlhabend ...“ Flüsterte Cyrella erschöpft, als sie das Haus skeptisch betrachtete. „Etwas unauffälliger wäre mir jedoch lieber.“
„Dies ist eine Parallelwelt meine liebe. Niemand wird dieses Haus finden.“
„Cyrella! Wie geht es dir?“ Unterbrach ihn Elyrias und schaute Cyrella erfreut an. Cyrella jedoch ignorierte seine Frage und setzte sich auf, um selbst die Zügel des Pferdes zu packen. Ein Fragezeichen stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, als er merkte, dass sie nicht reagierte. „Cyrella?“ Flüsterte er ängstlich. Mireal packte ihn am Arm und schüttelte den Kopf, um ihm zu symbolisieren, dass er es fürs erste dabei belassen sollte. Enttäuscht zerrte dieser seinen Arm aus seinem Griff und überließ Cyrella die Führung des Pferdes. Nachdem die Drei ihre Pferde in einen nicht weniger luxuriösen Stall gebracht hatten, führte Ray sie durch die große Eingangshalle hindurch zum Besprechungssaal. Ein langer Raum erstreckte sich vor ihnen und in der Mitte stand ein länglicher Tisch mit Platz für bis zu 10 Personen. Lange blieben sie jedoch nicht in diesem Raum. Ray erwähnte nur kurz das dies für sie der Hauptaufenthaltsraum werden würde, um ihnen kurz darauf ihre Zimmer zu zeigen. Als Letztes brachte er Cyrella auf ihr Zimmer, da ihres von der Treppe am weitesten entfernt war. Mireal meckerte, dass man eine Lady doch nicht so weit laufen lassen könne. Ray lächelte. „Du kennst sie doch. Sie ist gerne etwas.. Alleine.“ Antwortete er darauf und fing sich einen finsteren Blick von ihr ein. Nachdem sie in ihrem Zimmer verschwand, gingen auch Mireal und Elyrias fürs Erste auf ihr Zimmer. Ray ging nun auch auf sein Zimmer und bis zum späten Abend lies sich auch keiner von ihnen blicken. Cyrella hockte, seit sie angekommen waren auf einem Stuhl, der in der Nähe eines Bücherregales stand, und dachte vor sich hin. Worüber genau sie nachdachte, wusste selbst sie im Nachhinein nicht mehr. Sie stufte es also als belanglos ein. Tatsache jedoch war das ihre Gedanken sie wieder auf Hochtouren brachte und sie die Erste war, die ihr Zimmer verließ. Mit Freuden ging sie in die Küche und half der Köchin dabei das Abendessen zuzubereiten. Schließlich mussten die Kerle nach solch einem Kampf einen Bärenhunger haben. Während sie den Tisch deckte und auch das Essen auf den Tisch stellte, rief ein Dienstmädchen die Jungs runter in den Esssaal. Mit fast schon sabberndem Mund starrten sie den Tisch an und fielen auch gleich über das Essen her. Auch Cyrella ließ sich nicht abhalten noch einen dritten Nachschlag zu nehmen. Vor lauter Gier mussten sie lachen. Zum Beispiel als Mireal sich drei Kartoffeln gleichzeitig reinstopfen wollte und er fast erstickt wäre. Nach gefühlten drei Stunden saßen alle mit prall gefülltem Magen auf ihren Stühlen und schliefen fast ein. Mit Mühe und Not schafften es Mireal und Elyrias auf ihre Zimmer. Ray blieb mit Cyrella unten im Saal und betrachtete ihr glückliches Gesicht. „Geht es dir gut?“ flüsterte er ihr zu und schaute sie sorgend an. „Ja wieso?“ entgegnete sie ihm. „Vorhin warst du ...“
„Ich weis..“ Unterbrach sie ihn „Aber was bringt es mir und vor allem uns, wenn ich Trübsal blase. Wenn ich lache, färbt es auf euch ab oder?“ Lächelte sie und drehte sich von ihm Weg, um auch auf ihr Zimmer zu gehen. Er packte sie fest am Arm. „Cyrella... Wenn du nicht willst... dann lass es.“ Flüsterte er. Langsam drehte sie sich wieder zu ihm und tränen brachen aus ihr hinaus. Fest umklammerte sie ihn mit ihren Armen und schrie sich die Seele aus dem Leib. Noch lange verharrten sie so. Und auch Elyrias und Mireal die davon nichts mitbekommen hatten spürten ihre Tränen. Am nächsten Morgen betrat Elyrias den Aufenthaltsraum und sah Ray und Mireal reden. Er setzte sich zu ihnen und fragte wo Cyrella sei. Ray lächelte ihn an. „Sie schläft noch.“
„Dann sollten wir sie besser wecken oder? Schließlich sollte sie von unseren Strategien wissen.“ erwiderte er und rutschte mit dem Stuhl nach hinten, um aufzustehen. „Nein“ warf Ray harsch ein. „Lass sie. Sie braucht ein bisschen Ruhe.“ Nach ein paar Sekunden Stille zog Elyrias wieder den Stuhl, sodass er wieder vor dem Tisch saß. Eine große Karte war auf dem Tisch ausgebreitet und auf ihr waren die Orte markiert an denen sie Sinchiro begegnet waren. „Entweder wir warten, bis er seinen Zug macht, oder wir machen den ersten Zug.“ Begann Ray und erklärte ihnen weiter seinen Plan. Eine kleine Diskussion über Einzelheiten brach aus. Lange saßen sie dort und merkten nicht einmal das Cyrella bereits geschlagene zwei Stunden neben der Tür stand und zuhörte. Sie hatte sich bequeme Klamotten angezogen und ein Bettlaken umgeworfen, weil ihr kalt war. Traurig blickte sie zu den Dreien und beobachtete wie engagiert sie einen Plan austüftelten um Sinchiro das Handwerk zu legen. Erstaunlich dabei war, dass sie nach einer Möglichkeit suchten, ihn lebend zu bestrafen, und nicht mit dem Tod. Cyrella drehte sich von ihnen weg und ging wieder hinauf auf ihr Zimmer. Seufzend und verträumt schaute sie aus dem Fenster und beobachtete, wie zwei kleine Kaninchen über die Wiese hüpften. Doch plötzlich erschrak sie, ließ das Laken fallen und rannte aus ihrem Zimmer.

„Gut dann war's das für heute ... Wir sollten Cyrella bald von unserem Plan berichten.“ Sagte Ray, als er sich langsam vom Tisch entfernte. Auch Elyrias und Mireal erhoben sich und setzten zum Ausgang des Saales an. Schweigend stiegen sie Treppe hoch und bemerkten wie Ray verwundert in Richtung Cyrella's Zimmer schaute. „Ray was ist los?“ Flüsterte Elyrias leicht beängstigt, während er schnell die Treppen hinauf rannte. „Cyrella's Zimmer steht offen.“ Flüsterte er und ging langsam auf ihr Zimmer zu. „Cyrella? Bist du wach?“ Rief er und blieb vor ihrem Zimmer stehen. Wind blies die Gardinen wild um das Fenster. Sie flackerten wie Feuer und riefen in Ray eine Unruhe auf. Auch Elyrias und Mireal erreichten nun Cyrella's Zimmer. „Wo ist sie hin?“ Flüsterte Mireal. „Seba!“ Rief Ray plötzlich und ein Buttler kam auf sie zugerannt. „Ja?“ Frug dieser. „Durchsuche das Haus, die ganze Umgebung! Findet Cyrella!“ Schrie er ihn an und rannte die Treppe hinunter. „Jawohl. Herr.“ Flüsterte Seba leicht zu sich selbst und verließ den Flur in Richtung angestellten Bereich. Das ganze Haus war nun in einem Aufruhr. Ray hatte bereits zuvor bekannt gegeben das Cyrella enorm wichtig sei um den Kampf gegen Sinchiro zu gewinnen. Und jeder der hier angestellt war, war persönlich von Sinchiro's Taten betroffen.

„Warte!“ Schrie Cyrella außer Atem. Und stolperte fast über ihre eigenen Füße. Obwohl sie schon jetzt keine Luft mehr bekam, lief sie so schnell sie konnte durch den Wald. Langsam flackerten ihre Augen rot. Sie wollte ihr Gift benutzen, um schneller zu werden, doch dann würde sie nicht lange aushalten. Sie hatte ihre Kraft zuvor zu sehr genutzt. Nun würde sie bereits nach kurzer Zeit in Ohnmacht fallen. Ihre Kräfte brauchten ihre Zeit um sich zu regenerieren. „Warte!!“ Schrie sie wieder voller Verzweiflung.

Elyrias bemerkte die Reaktion in Cyrella's Kette und wurde fast verrückt vor Sorge. Lauthals schrie er durch das Haus, durch jede Straße, durch den Wald, ihren Namen und nahm keine Ruhe. „­Cyrellaaaaa!!“ Er musste sie finden, bevor seine Kette komplett grün gefärbt war. Denn noch war sie zur Hälfte rot, was nur bedeuten, konnte, dass sie ihre Kräfte zurückhielt. Doch plötzlich wurde die Kette wieder ruhig. Ihre rote Farbe hatte sich vollkommen wiederhergestellt. „Was ist nur los ...?“ Flüsterte Elyrias und konnte gerade noch seine Tränen unterdrücken. „Ich muss sie finden!“ Rief er entschlossen und bemerkte das die Kette auf seine Aussage reagierte. „Was?“ stotterte er erschrocken. Der Kristall der Kette begann leicht zu schweben und zog Elyrias hinter sich her. Die Spitze zeigte in den riesigen Wald hinein der sich vor Elyrias erstreckte. „Ist sie da drin?“ Flüsterte er zu der Kette. Ray bemerkte das Elyrias in den Wald verschwand und folgte ihm.

Cyrella hob einen kleinen Stein und steckte ihn in ihre kleine Tasche. Elyrias voller Angst ob es Cyrella gut ginge oder nicht hetzte immer schneller durch den Wald. Bis er endlich ihre Statur entdeckte. „Cyrella!“ Schrie er durch den Wald und eilte zu ihr, er packte sie an der Schulter und drehte sie zu sich. „Elyrias?“ Flüsterte sie verwundert. „Was machst du hier?“ Er schaute sie noch viel verwunderter an. „Was ich hier mache, fragst du?! Du bist wie vom Erdboden verschluckt, verschwunden. Also was mach ich hier wohl?!“ Schrie er sie halb an. „Schrei nicht so!“ Flüsterte sie und schaute ihn beängstigt an. „Ich weis nicht. Ich bin hier aufgewacht. Ich weis nicht, wie ich hierhergekommen bin.“ Flüsterte sie und wich seinem Blick aus. „Aber, wie kann dass denn sein?“ Flüsterte er. Auch Ray traf nun zu den beiden. „Cyrella alles okay mit dir?“ Fragte er sie. „Ja schon.“ Antwortete sie lächelnd. Und langsam begaben sie sich alle zurück zur Villa. Die Nacht brach bereits an, als sie endlich ankamen. Mit einem schwachen Lächeln tapste Cyrella vor ihnen herum. „Ich gehe auf mein Zimmer. Ich bin müde.“ Flüsterte sie und rannte vor. „Wie sie wohl dort hingelangte.“ Flüsterte Elyrias nichts ahnend vor sich hin. Auch er verschwand auf sein Zimmer und schlief alsbald er dort war ein. Ein kalter Schauer zog ihm über den Rücken, als er ein leichtes Kitzeln in seinem Gesicht spürte. Als er langsam seine Augen öffnete, war Cyrella seinem Gesicht so nah das Er knallrot anlief und Panik bekam. Er zerrte sich weg von ihrem Gesicht und schaute sie verwundert an. „­Cy-Re-Re-Lla...“ Stotterte er und musste sich erst wieder fassen, bevor er weiter reden konnte. „Was machst du hier?“ Flüsterte er verlegen. „Darf ich nicht?“ fragte sie ihn enttäuscht. „Du ... Magst mich doch oder?“ redete sie weiter. „Ja doch, natürlich“ antwortete Elyrias schlagartig. „Aber das geht zu weit ...“ Flüsterte er fast zu sich selbst. Mit einem Ruck schmiss Cyrella ihn um und versuchte ihn zu küssen, als plötzlich die Klinge eines Schwertes an ihren Hals schnellte und sie von Elyrias wegsprang. „Wer bist du?“ Ertönte es aus dem Dunkeln und Ray ging mit seinem Schwert auf sie zu. Wieder hielt er ihr die Klinge an den Hals. „Was redest du da?“ Flüsterte Cyrella verwundert und schaute Elyrias ängstlich an. Dieser schmiss sich vor sie und schlug Ray's Schwert zur Seite. „Was fällt dir ein Ray?! Wieso bedrohst du sie mit deinem Schwert?“ Schrie er. „Bist du blind? Würde Cyrella so was jemals tun?“ Fragte er ihn und deutete auf sein rotes Gesicht.“
„N—Nein ...“ Musste er zugeben und drehte sich langsam zu Cyrella. „Wo ist die richtige Cyrella?“ Fragte Ray sie erneut. „Woher soll ich das wissen.“ Flüsterte die falsche Cyrella mit einer tieferen Stimme und ihr Aussehen veränderte sich. Die Person, die nun erschien, raubte Elyrias den Atem. „MILUONA!“ Rief er entsetzt und sprang einen Satz nach hinten, um nun neben Ray zu stehen. „Elyrias du Verräter!“ sie knirschte mit den Zähnen. „Hätte ich dich bloß damals nicht ziehen lassen!“ Brüllte sie ihn an und biss sich auf die Lippen, auf die ein lilaschwarzer Lippenstift aufgetragen war. „Diese Göre.. Erst bedroht sie Sinchiro's Leben und nun raubt sie dich dem blauen Reich ...“ Flüsterte sie zu sich selbst und schaute ihn wütend an. „Wenn ihr sie finden wollt, habt Spaß dabei. Ich weis nicht, wo sie ist.“ Sie drehte sich zum Fenster und sprang heraus. Ray wollte ihr hinterher doch als er aus dem Fenster schaute war sie bereits verschwunden. „Wir müssen Cyrella finden! Los!“ Schrie er nun auch mit einer Stimme voller Verzweiflung. „FINDET SIE!“


17 – Schmerzvolle Narben – Im Feuer der Nacht.



„Hat jemand Cyrella gesehen?“ Rief Mireal durch die Halle. „Sie ist bestimmt oben auf ihrem Zimmer.“ Sagte Ray beiläufig. Wenige Minuten später hetzte Mireal die Treppe hinunter. „ELYRIAS! RAY!“ Rief er und rannte auf die beiden Zu. Er hielt einen Brief in der Hand und wedelte wie wild mit diesem herum. „Hier lest das!“ Keuchte er heiser.

Hey Jungs,

Bin für eine Weile weg,
Tut mir leid, hätte ich euch das persönlich gesagt hättet ihr mich niemals gehen lassen.
Ich muss die Wahrheit herausfinden.
Verzeiht mir.

Cyrella



„WAS?! Sie ist schon wieder verschwunden?!“ Rief Ray. Gleichzeitig schnellte die Tür auf, ein Diener versuchte ein Pferd zu bändigen. „Goliath?“ sagte Elyrias verwundert. „Lasst ihn los.“ Sagte Ray barsch. Der Diener lies Goliaths Zügel los. „Ich weis wo sie ist.“ rief es plötzlich. Alle schauten das Pferd verdutzt an. „DU kannst sprechen?!“ Riefen sie fast synchron. „Sie hat gesagt, wenn sie in drei Tagen nicht zurück ist, soll ich euch bescheid geben. Ich jedoch, habe Angst um sie und bitte euch deshalb um hilfe.“
„Wir bitten eher dich um Hilfe, sag uns wo sie ist!“ Rief Ray „Nur Ray darf mit.“
„Warum?!“ Rief Elyrias dazwischen. „Keine Zeit!“ Rief Goliath und ritt aus dem Schloss alsbald Ray auf seinem Rücken saß.

Zögernd hielt Cyrella vor dem riesigen Haus an. Ihre Beine zitterten, ihre Hände waren nass vor Schweiß. Nie hätte sie gedacht dass sie noch einmal nach Hause zurück kehren würde. Wo sie doch eh keine Erinnerungen an ihre Kindheit hatte. Lediglich Elyrias konnte ihr Dinge erzählen, die er in ihrem innersten gesehen hatte. Sie waren da, bereit abgerufen zu werden, würde doch die richtige Situation aufkommen. Hier war sie, diese eine Situation, die ihr helfen sollte sich zu erinnern. „NEIN!“ schrie sie und kniete auf dem Boden, die Hände schützend über dem Kopf haltend. In ihrem Kopf spielten sich die Bilder der letzten Nacht ab, die sie hier verbracht hatte. Der Nacht in der sich ihr Leben schlagartig veränderte. Schweren Atems drückte sie ihre Hände gegen den Boden um aufzustehen. Sie klopfte ihre Hände gegeneinander um die Erde von ihnen abzuschütteln. Unwissend was hinter der Tür lauerte betrat sie ihr einstiges Zuhause. Es war bereits vollkommen leer geräumt, Kahle, weise, riesige Wände erstreckten sich vor ihr und erdrückten sie förmlich. Eigentlich hätte Cyrella es verkaufen können, doch da sie an Gedächtnisschwund litt konnte man ihre Unterschrift nicht werten.
Nun war sie dort. Doch das einzige was sie wusste war, das es einen Geheimgang geben musste.
Ängstlich tastete sie in dem riesigen Haus jede Wand und jeden Boden ab. Bis sie auf das ehemalige Schlafzimmer ihrer Eltern kam. Sie betrat das Zimmer, und vor ihr spiegelte sich eine Szene ab. Die Szene wie Nyurell schrie das sie wegrennen solle. Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Es tut mir leid das ich damals weggerannt bin.“ Flüsterte sie. Und betätigte beim umklammern der Türklinke versehentlich einen Schalter „AH!“ Die Wand bewegte sich, sie drehte sich und ein Geheimgang erschien. „Da ist er..“ Flüsterte sie fast schon erleichtert. Immer mehr Druck lastete auf ihr. Was erwartete sie am Ende des Ganges?

Es waren fast über 1000 Treppen die sie hinab ging, und mit jeder Stufe spürte sie wie es kälter wurde. Die Wände waren Kahl und Grau, aus großen Steinblöcken gebaut. Auch die Treppen waren aus demselben Material gefertigt. Am Ende der steilen Wendeltreppe fand sie eine massive Tür die mit einem Schloss verriegelt war. Auf der Tür waren Wörter eingraviert die sie nicht entziffern konnte. Sie überlegte einige Augenblicke und entschied sich die Tür zu sprengen. Es brauchte sie nur wenig Mana um solch ein Tür zu zerfetzen. Was sie hinter der Tür erwartete erschlug sie. Menschen, waren in runden hohen Glasrohren gefangen. Sie waren mit Wasser gefüllt. „Was?!“ … Sie reagierte nicht, stand dort starr wie Eis. Einige Zeit verging bis sie endlich wieder reagierte. Sie betätigte die Maschinen und kniffelte daran herum wie man einstelle die Menschen zu befreien. Es dauert einige Zeit, doch plötzlich öffneten sich die Glasrohre, das Wasser lief hinaus und die Menschen wachten auf. „Was...?“ Flüsterten sie und gingen wie in Trance aus dem Raum heraus. Einige bedankten sich bei Cyrella, andere schienen sich nicht zu erinnern was passiert war. Cyrella durchsuchte das grauenvolle Labor und steckte jedes Schnipselchen Papier welches sie Fand in ihre Tasche. Viel lag hier jedoch nicht herum. Plötzlich hörte sie Schreie. Einer der befreiten Männer fiel blutend die Treppe hinab zurück in das Labor. Eine riesige Blutlache erstreckte sich auf dem Laborboden vor Cyrella. Entsetzt musste Cyrella feststellen dass Sinchiro's Handlanger scheinbar bereits eingetroffen waren. Unsicher was sie nun tun sollte versteckte sie sich an der Decke über der Treppe. Der Gang war schmal genug das sie sich mit Armen und Beinen an den Wänden abstützen konnte um so hochzuklettern, die Anstrengung konnte man wahrlich in ihrem Gesicht erkennen. Auch Angst war darin vermischt. Cyrella begann sich zu wundern, vor nicht all zu langer Zeit hätte sie keine Situation ausgelassen Sinchiro umzubringen. Diese Situation jedoch war anders, nicht nur bestand die Gefahr wichtige Informationen zu verlieren, sondern auch zu sterben, denn sollte der alte Mann aus der Gasse hier sein, so war Cyrella sich sicher, diesen kleinen Ausflug nicht zu überleben. Soldaten die Cyrella bereits bei dem großen Kampf gesehen hatte, stürmten in das Labor. Sie durchwühlten jede kleinste Kleinigkeit, ahnten jedoch nicht das Cyrella bereits alles konfisziert hatte das nützlich sein könnte. Trotz der aufgebrochenen Tür dachte keiner daran das Cyrella bereits vor ihnen dort war. Ohne jegliche Dinge mitzunehmen stürmten sie wieder hinaus. Auch Cyrella rannte nun die lange Treppe wieder hinauf. Auf ihrem Weg fand sie all die befreiten Menschen tot vor. Jeder einzelne, ob Kind oder Frau, war auf brutalste weise umgebracht worden. Hilflos rannte Cyrella aus dem Hintereingang des Hauses hinaus und schleichte sich durch den umherum liegenden Wald um den Eingang des Hauses beobachten zu können. „Sin--!“ Hauchte sie und dämpfte ihr Stimme. Sinchiro stand vor dem Eingang und gab die Befehle. Alle Soldaten versammelten sich um ihn, hielten eine Fackel in der Hand, und warfen diese schlussendlich in, oder auf, das Haus. Die lodernden Flammen spiegelten sich in Cyrellas Augen. Cyrellas Blick war leer als sie auf das brennende Haus starrte. Ein leiser Schreck durchzuckte sie als hinter ihr etwas raschelte. „Goliath!“ Flüsterte sie fast schon zu laut. „Ray ist in dem Haus..“ Sagte dieser und ergatterte sich damit einen entsetzten Blick von Cyrella. „Was?! Warum?! Er muss da sofort raus!“ Goliath schnappte sich mit seinen Zähnen ein Teil von Cyrellas Kleidung „Das ist zu gefährlich!“
„Lass los!“ Cyrella zerrte mit aller Kraft an dem Stück Stoff und riss im Eifer des Gefechts ein kleines Stück daraus hinaus. Mit blutroten Augen rannte sie über das Graß in das Haus hinein, ignorierend der Gefahr der sie sich selbst aussetzte. Sinchiro bemerkte jedoch nichts. Cyrella war zu schnell. „RAY!“ Rief sie immer wieder und tastete sich vorsichtig durch das Haus. Mehrere Stützpfeiler stürzten um, Teile der Decke brachen ein und bedrohten Cyrella. Mit dem ausgerissenem Stück Stoff vor dem Mund eilte sie durch das Haus. „RAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAY!“ Rief sie verzweifelt. Sinchiro zuckte zusammen. Hatte er doch diese Stimme erkannt, die kein anderer außer ihm hörte. Er hatte gute Ohren. „RAY!“ Wieder stürzten Teile der Decke auf Cyrella hinab denen sie nur knapp ausweichen konnte. „Ray!“ rief sie im flüsterton, als sie ihn an einer Wand kauernd entdeckte. Unbewusst der drohenden Gefahr hebte sie ihn auf ihre Schultern. Ein Langer Schatten erstreckte sich vor ihr, die Wand die vorher noch hinter ihr stand brach in ihre Richtung hinweg. Cyrella merkte es nicht, zu sehr war sie darauf konzentriert einen Ausweg für sie und Ray zu finden. Der immer länger werdende Schatten stoppte, und verschwand. Die Wand welche Cyrella und Ray bedrohte war zu winzig kleinen Staubkörnern pulverisiert worden. Hinter Cyrella stand eine Silhouette die sie nicht erkannte. „Lauf!“ Flüsterte der geheimnisvolle Retter und stoß damit nicht auf taube Ohren, binnen Sekunden war Cyrella aus dem einstürzendem Gebäude verschwunden.

„Wo ist Meister Sinchiro?“ Wirrte es durch die Mengen der Soldaten als gesuchter plötzlich aus dem Haus herauskam, keuchend. „Pf, Feuer ist echt was unangenehmes.“ Flüsterte Sinchiro und schaute gen westen des Hauses, wo Cyrella Ray an einen Baum anlehnte. Sinchiro lächelte. „Nun habt ihr sie bereits ein zweites mal gerettet.“ Flüsterte eine Stimme hinter Sinchiro.

„Ray wach auf!“ schrie Cyrella ihn mit heiserer Stimme an. Sie hustete. „Wach auf...!“ Flüsterte sie verzweifelt. Und keuchte erneut vor sich hin. Mit einem kleinen Ruck zog sie ihn gerade auf den Boden hebte ihren Kopf über seinen, legte seinen Kopf in den Nacken, und gab ihm eine Mund-zu-Mund Beatmung. „Wach auf!“ Keuchte sie wieder. „Wach auf. Wach auf. Wach auf!!!“ Schrie sie ihn an.

Hustend schnappte Ray nach Luft. Leicht öffnete er seine Augen und schaute Cyrella überrascht an. Ihre Haare hingen schlaff in sein Gesicht. „Endlich..!“ Flüsterte sie erleichtert und lies sich nach hinten in das Gras fallen. Erleichtert schnappte sie nach Luft und hustete erneut. „Verdammter Qualm..“ Keuchte sie wütend und starrte auf das brennende Haus. Ray lag noch immer zu Boden und schaute in Cyrellas trauriges Gesicht. Langsam richtete sie sich auf und lehnte sich an den Baum. Das Feuer spiegelte sich erneut in ihren Augen. Auch Ray richtete sich nun auf und schaute auf das brennende Haus das immer mehr in sich zusammenbrach. Erinnerungen an eine glückliche Zeit kamen in Cyrella hoch. Bilder von ihr, ihrem Bruder, ihren Eltern. „Lebewohl“ Flüsterte Cyrella vor sich hin und drehte sich von dem Haus weg. Ihre bis dato roten Augen wurden wieder braun. „Cyrella!“ Rief Ray und fing sie auf. Langsam hebte er sie auf Goliath und stieg nun auch auf das Pferd. Auch Goliath schaute in das lodernde Feuer. „Lebewohl..“ Flüsterte er, im selben Ton wie Cyrella und ritt mit Cyrella und Ray auf dem Rücken davon.


18 – Die dunkle Seite des Spiegels




„Ray! Cyrella!“ Riefen Elyrias und Mireal als Goliath beide sicher nach hause gebracht hatte. „Sie schlafen. Sie sind in ein Feuer geraten und deshalb sehr erschöpft von dem vielen Qualm.“ Sagte Goliath während Elyrias und Mireal die beiden von seinem Rücken zogen. „Danke Goliath.“ lächelte Elyrias und brachte Cyrella auf ihr Zimmer, während Mireal Ray auf sein Zimmer brachte.

„Gasp!“ Cyrella schnappte wie verrückt nach Luft als sie aufwachte. Wie wild schaute sie durch ihr Zimmer. Rannte hinaus und direkt in Mireals Arme. „Huch, Cyrella, ich dachte nicht das wir uns so nahe stehen.“ prustete er los. „Haha. Ich suche die Tasche die ich mit hatte.“
„Ach die, die hat Elyrias genommen.“
„Sch----it!“ Cyrella rannte wieder davon.
„Elyrias!!“
„Was?!“ Flüsterte dieser noch halb schlafend als er aus seinem Zimmer kam.
„Meine Tasche!“
„Ach die, liegt auf dem Tisch im Konfi-Raum.“ Gähnte er vor sich hin. „Huch? Wo ist sie hin?“
„Da ist sie!“ Flüsterte Cyrella erleichtert und verschwand so schnell wie sie aus ihrem Zimmer kam wieder darin.
„War das jetzt ein Traum oder ist Cyrella gerade an mir vorbei gerannt?“ Flüsterte Ray ungläubig.
„Das war kein Traum.“

Alle Dinge die sie aus ihrem Haus mitnahm verstreute sie willkürlich auf dem Boden um sich eine Übersicht zu verschaffen. „Briefe..... Akten... Zeitungsartikel..“ Sie sortierte was immer zu sortieren war und überlegte kurz wo sie anfangen solle. „Hm.. Was für ein seltsamer Brief..“ Flüsterte sie als sie einen Brief mit schwarzem Umschlag in die Hand nahm. „Kein Absender.. Und die Schrift ist golden..“ Flüsterte sie wieder. Sie nahm den Brief aus dem bereits geöffneten Briefumschlag und las.

„NEIN!“ Schrie sie plötzlich und lenkte die Aufmerksamkeit aller auf sich. Es dauert nicht lange da donnerte Elyrias gegen ihre Türe. „Was ist los?!“
„N---Nichts!“ antwortete sie und beeilte sich die Dokumente wieder in der Tasche zu verstauen. „Ich hab mir nur den Fuß gestoßen.“ Log sie um zu verhindern das er hereinkam. „Ah.. Okay.“ Lachte Elyrias und ging wieder die Treppe hinab. „Nur den Fuß gestoßen!“ Rief er durch die Halle.

„Das ist unmöglich...“ Flüsterte Cyrella ungläubig. Wieder holte sie den Brief aus der Tasche um ihn ein weiteres mal zu lesen.

Liebe Izo, Lieber Sai,

Vielen Dank für eure Forschungen, ihr habt mir und meinem Volk dadurch sehr weitergeholfen.
Was unsere Zusammenarbeit betrifft so ist diese nun beendet. Wir bitten euch um absolutes Schweigen da wir sonst dazu gezwungen wären euer liebes Familienglück zu zerstören. Die verbliebenen Forschungsobjekte bitten wir euch bis zum nächsten Vollmond vernichtet zu haben.

Grüßt mir meine liebe kleine Cyrella und lebt wohl.

Sinchiro




Cyrella lies den Brief aus der Hand fallen, nicht das es schrecklich genug war diese Menschen unten zu finden, so musste sie auch noch feststellen das diese auf Experimenten ihrer Familie beruhten, Experimente für ihren ärgsten Feind. Für Sinchiro und seine Gefolgschaft. „M—Meine Eltern.. haben.. gemeinsame Sache mit Sinchiro gemacht...?!“ Flüsterte sie zu sich selbst. Ihr Körper sackte zusammen, sie rutschte die Wand hinunter und saß schockiert an der Wand angelehnt neben der Tür. Es dauerte eine Weile bis sie sich wieder beruhigt hatte. „Ich muss wissen was es damit auf sich hat!“ Sagte sie zu sich selbst und zog die Tasche aus der Ecke.

„Cyrella es ist Zeit etwas zu essen.“
„Nicht jetzt!“ Rief sie Mireal zu.
„Aber du hast schon seit gestern nichts mehr gegessen wir machen uns sorgen!“
„Nerv nicht.“
„Ich komme jetzt rein!“ Rief Mireal durch die Tür und versuchte diese zu öffnen. Vergebens. Sie war verschlossen. „Cyrella mach die Tür auf!“ Rief er wieder durch die Tür. Keine Reaktion. „Cyrella! Bitte!“ Flüsterte Mireal. Auch Ray und Elyrias stand nun vor der Tür. „Cyrella wenn du jetzt nicht sofort die Tür öffnest, öffnen wir sie mit Gewalt.“ Einige Sekunden standen sie erwartungsvoll vor der Tür, als Cyrella endlich die Tür öffnete. Ihr Blick verriet wie genervt sie war. „Cyrella?“ Flüsterte Elyrias ging in ihr Zimmer. „Was hast du die ganze Zeit gemacht?“ Fragte er sie als er sich in ihrem Zimmer umschaute. „Ihr habt gesehen das ich noch lebe also verschwindet wieder.“
„Nicht bevor du etwas gegessen hast.“ Entgegnete Ray ihr kühl. Jeden der dreien grauste Cyrellas Anblick. Scheinbar hatte sie die letzte Nacht nicht geschlafen. „Stell es dort hin und verschwindet aus meinem Zimmer!“ Schrie sie die drei wütend an. Ohne ein Kommentar ging Mireal in ihr Zimmer und stellte das Tablett mit Essen auf den Tisch. Er verließ geradewegs das Zimmer, gefolgt von Ray. Elyrias jedoch blieb zurück, auch nachdem die Tür wieder geschlossen war. Er lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. „Ich mache ein Nickerchen, wenn ich aufwache, hast du aufgegessen.“ Brummte er leicht gereizt und drehte den Kopf leicht von Cyrella weg. Kurze Zeit später war er bereits eingeschlafen.

Als Elyrias wieder die Augen öffnete war es draußen bereits stock finster, und das Fenster war leicht geöffnet. Über ihm lag eine dünne Decke, scheinbar hatte sich Cyrella erbarmt ihn zu zudecken. Langsam zog er die Decke von sich weg und schaute sich um. Der Teller auf dem Tisch war nicht leer, doch man sah das Cyrella zumindest versucht hatte etwas zu Essen. Scheinbar war ihr Appetit nicht gerade der größte. Vermutete Elyrias. Mit einem weiteren Blick, sah er wie Cyrella auf einem anderen, kleineren Tisch eingeschlafen war. Ihr Kopf lag auf vielen zerstreuten Papieren. „Das treibt sie also die ganze Zeit hier.. Was das wohl ist..?“ Wunderte sich Elyrias und warf einen Blick auf die Papiere. Erschrocken machte er einen Satz zurück und fiel auf den Boden. Was er gesehen hatte, war das Abbild der Maschine, die Cyrella in dem Labor live miterleben durfte. Die Glasröhren in denen die Menschen gefangen waren. „Was ist DAS?!“ hauchte er tonlos. Er verharrte einige Minuten in dieser Position bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Er hebte Cyrella auf seine Arme und trug sie in ihr Bett. „Schlaf dich aus..“ Flüsterte er und lies seinen Blick über ihren Körper gleiten. Er legte die Decke über sie und setzte sich auf die Kante des Bettes.
Sein Blick schweifte wieder zu den Papieren. „Sie bringt mich um wenn ich etwas anrühre.. Auch wenn ich zu gern wüsste was es mit den Sachen dort auf sich hat...“ Flüsterte er und wollte aufstehen als Cyrella nach einem Stück seines Hemdes fasste und dieses fest in ihre Hand klammerte. „La—Lass-t mich nicht.. allein..“ Flüsterte sie im Schlaf und machte einen gequälten Blick. Elyrias schaute sie an. „Ich lasse dich niemals allein..“ Flüsterte er und küsste ihr auf die Stirn.


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Tag der Veröffentlichung: 18.03.2011

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