~* Prolog
Cyrella's Atem war schwer als sie durch den Wald hetzte. Sie sah blass aus und der Schrecken stand ihr wahrlich ins Gesicht geschrieben. Unter ihren Füßen zerdrückte sie die dicke Schicht aus Schnee und hinterließ damit weitere Fußabdrücke. Es war schwer einen Weg durch den dichten Wald zu finden dennoch blieb Cyrella nicht eine Sekunde stehen. Ihre Beine fühlten sich an wie Blei und Tränen aus Eis liefen ihr übers Gesicht. Die kalte Luft in ihrer Lunge fühlte sich hart und schwer an. Ein lautes Knacken ertönte und Cyrella fiel erschrocken zu Boden. Ihr Fuß hing zwischen zwei riesigen Baumwurzeln fest. Leise Schritte näherten sich ihr rasend schnell. Sie versuchte mit all ihrer Kraft sich aus den Wurzeln zu befreien. „Zwecklos.“ Ertönte eine Stimme hinter ihr. Cyrella drehte ihren Oberkörper so das sie die Person hinter sich erkennen konnte. Der Fremde Mann hielt ihr schwarze von Blut überströmte Dolche an den Hals. Ihr Atem blieb stehen vor Schreck. Er setzte zum Schlag an.
- 1 – Unwetter
Wiedereinmal beugte sie sich über eines ihrer Opfer. Ein gut aussehender kräftiger Mann, den sie mühelos erlegte. "du verfluchte Göre!" schrie er. Sie lachte leise und höhnisch in sich hinein "Gerne doch." flüsterte sie, doch er konnte es nicht mehr hören, denn er war bereits seiner Verletzungen erlegen. Lächelnd hob sie sein Habgut auf und warf es gekonnt in eine Satteltasche ihres Pferdes. "Na mein kleiner Hengst? Wie war das?" Goliath, so der Name des Pferdes wieherte laut und man könnte meinen ein Lachen darin wahrgenommen zu haben. Mit einem schnellen Satz sprang sie auf Goliath's Sattel.
"Wir sind da Goliath. Joan die Hauptstadt von Chunjo.“ Langsam stieg sie vom Sattel ihres Begleiters hinab, um kurz darauf ihre Umgebung zu betrachten. Sie entdeckte ein Schloss, auf welches sie geradewegs zusteuerte. Die Menschen um sie herum betrachteten sie skeptisch. Sie, als ein Mitglied von Jinno, hatte es gewagt in das Reich von Chunjo einzudringen. Sie war ein Feind und dem entsprechend wurde sie empfangen. Mehrere gut gerüstete und stark aussehende Krieger näherten sich ihr und setzen zum Angriff an. "Seid beruhigt liebe Krieger" Sprach sie mit leiser, klangvoller Stimme. "Ich bin nicht hier um euch zu bekämpfen" fuhrt sie fort und wandte darauf ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schloss zu. Sie musterte das prachtvolle und riesige Tor. >> Eingebildeter reicher Mann.. << dachte sie nur, und steuerte auf das Tor zu. Ihr Pferd, ihr ständiger Begleiter folgte ihr mit leisen und unauffälligen Schritten. Mit leicht angewidertem Gesicht senkte sie ihren Kopf und sprach einen Mann an, der sie zu erwarten schien.
"Mein Name ist Cyrella. Ich habe eine lange Reise hinter mir und bitte nun um eine Audienz bei Ihrem Herrn und Meister. Dem Kaiser Yoon-Young." Letzteres sagte sie voller Ehrfurcht und hob dabei wieder ihren Kopf. Der Fremde lächelte sie an und mit einer leichten Handbewegung brachte er die angesammelten Krieger zur Ruhe. "Ich begrüße sie, Cyrella. Mein Meister erwartet sie schon." Cyrella blieb der Atem stehen. Hatte sie doch niemandem gesagt, was sie vorhatte. Woher wusste der Kaiser, dass sie ihm einen Besuch abstatten würde. Ohne eine Spur ihres Schreckens nach außen dringen zu lassen, schaute sie ihn erfreut an. "Ihre Waffen bitte, wir wollen nur sicher gehen das Sie keinen Schaden anrichten können. Auf ihrem Weg hierher haben sie schon zu viele unserer Soldaten vernichtet." Mit einem kleinen Zerren nahm sie ihr Schwert und warf sie ihm in die Hände. "Bitte schön. Aber ich hatte nicht vor dem Kaiser etwas zu tun."
"Das wage ich auch niemals, zu bezweifeln." Er lächelte zaghaft und gab ihre Waffe einem Wächter. "Folge mir".
Massiges Gold umrahmte den Thron, auf dem der Kaiser Platz nahm. Er hatte helle blonde Haare und grünlich blaue Augen, in denen man hätte versinken können. Sie steckten voller Geheimnisse. Trauer und Freude spiegelten sich in ihnen wieder. So hatte sich Cyrella ihren neuen Kaiser in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt. "Soso."
Seine Stimme war sanft und brachte Cyrella zum schaudern. So ein hübscher junger Mann. "Du möchtest Dich also in meine Dienste stellen? Lass mich sehen ...“ Flüsterte er zu sich selbst und hob ein neben ihm liegendes Blatt Papier hoch. „Du gehörst dem Reich Jinno an. Was bringt dich dazu, den Sohn meines Cousins zu verraten?"
"Es gibt viele Gründe werter Herr. Ich denke einfach das Ihr der bessere Herrscher seid. Ich wage zu bezweifeln das Ee-Ryoong seiner Macht gewachsen ist. Geschweige denn, dass er noch lange lebt."
"Nicht dass ich deine Absicht bezweifle, doch wer sagt mir das Du kein Spion bist?"
"Werter Herr.." Ein freches Lächeln schlich sich auf Cyrellas Mund. Sie schaute ihm nun direkt in die Augen. "Das wisst Ihr doch am Besten oder?" Ihr ausgezeichneter Beobachtungssinn verriet Cyrella welch prachtvolle Gabe der Kaiser hatte, warum sonst wusste er das Sie kommen und ihn nicht angreifen würde? Der junge Kaiser begann laut zu lachen. "Großartig! Warum ist mir das nicht gleich aufgefallen. Aufmerksam die Kleine." Cyrella begann zu grinsen "Danke werter Kaiser. Das weis ich sehr zu schätzen."
"Gut gut. Bringt mir etwas zu schreiben. Ich möchte Cyrella offiziell in unser Reich aufnehmen. Cyrella selbst soll den Brief dem Kaiser von Jinno bringen. Er wird sichtlich erfreut sein." Ein Hauch von Ironie stahl sich in seine letzten Worte. Mit einem goldenen Papier und einer goldenen Feder in der Hand rannte ein kleiner Junge durch den großen Saal, ohne dass seine Füße auch nur ein Geräusch ertönen ließen. Einzig sein Atem war zu hören. "Danke kleiner." Ohne den Jungen zu beachten, sprach Yoon-Young weiter: "Mach dich auf den Weg zurück nach Jinno und übergebe diesen Brief dem Kaiser. Aber pass auf das du nicht angegriffen wirst. Ich wünsche dir viel Glück. Nicht dass mir meine neue kleine begabte Shamanin getötet wird." Cyrella lächelte zaghaft und ging elegant den langen Flur des Schlosses entlang. "Natürlich werde ich nicht getötet" flüsterte sie für sich selbst und lächelte überlegen.
Cyrella lächelte verletzt als sie Goliath sattelte. "So mein Lieber, jetzt geht es zum letzten Mal zurück nach Jinno." Goliath schüttelte den Kopf und schloss die Augen als wolle er zeigen das Es ihm nicht gefällt. "Ich weis Goliath, mir gefällt es auch nicht. Aber dann sind wir sie endlich alle los. Wir können neu anfangen." Goliath wieherte gequält. Cyrella's Marmor ähnlicher Antlitz bewegte sich elegant und geschmeidig auf Goliaths Sattel. Sie lächelte, doch ihr Lächeln war von Traurigkeit erfüllt. > zurück < dachte sie und quälte sich mit dem Gedanken. Sie nahm die Zügel und ritt träumend über ein paar Berge und Wiesen. Sie ritt durch Täler und überquerte Unmengen von Brücken. Dabei begegnete sie einigen Orks die sich mit ihrer Beute beschäftigten. Doch sie ignorierte sie.
Einige Zeit verging, da blieb sie stehen und starrte zu einem hohen Turm. Über dem Tor des Turmes war ein riesiger Totenkopfschädel zu sehen. Er strahlte Unheil aus. > ein bisschen Ablenkung tut sicher gut. Meine neue Angehörigkeit erlaubt mir sicher ein paar Leute, zu piesaken. < So ging sie wild entschlossen zum Tor des Turmes. Sie schritt hinein und stieg von ihrem Pferd ab. "Goliath, pass auf das Du nicht verletzt wirst. Du kennst ja das Spielchen." Nach einigen Treppen fand Cyrella schon ihr erstes Opfer, eine kleine Kriegerin die versuchte welche von den Esoterikern, zu erledigen. Wahrscheinlich erhoffte sie sich Habgut, oder ein wenig Erfahrung im Kämpfen. Als sie endlich mit den Esoterikern fertig war, haftete ihr Blick auf Cyrella. Sie schaute Cyrella entsetzt an. Dann schien die kleine Kriegerin zu verstehen. "Cyrella?" Sie sagte diesen Namen voller Angst und Misstrauen. Cyrella ging ein paar Schritte auf die kleine Kriegerin zu. Lea wich einen Schritt zurück und in ihrem Blick lagen Angst und Schrecken. Sie entdeckte das Wappen von Chunjo an Cyrellas Halskette das leicht im finsteren Licht funkelte wie ein wertvoller Diamant. "Du Verräterin!" Schrie sie und ihre Stimme sackte ab. "Wusstest du das für heute ein Gewitter angekündigt wurde?." Flüsterte Cyrella mit einem höhnischem Unterton. "Nein!" Lea stolperte und viel nach hinten. Cyrella hebte eine Hand gen Himmel und Schloss ihre Augen. Sie konzentrierte sich und murmelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin. Lea schaute erschrocken nach oben und rote Blitze fielen auf sie hinab. Sie hatte keine Chance auszuweichen trotzdem versuchte sie wegzurennen doch Cyrella warf mehrere Blitzkugeln auf sie. Lea war zu entkräftet, um noch zu fliehen. Cyrella ließ von ihr ab. > Es hat keinen Sinn sie zu töten.
- 2 - Schicksalsbegegnung
Mit unglaublicher Hitze schien die Sonne auf Cyrella während sie eine kleine Pause machte und Goliath ein paar Ginsengs gab. „Wir sind bald da“ zwei Tage waren nun schon vergangen. Die Reise war lang doch Cyrella machte das nichts aus. Sie war früher schon oft lange gereist. „Ich laufe diesmal okay Goliath?“ Er schnaufte. Cyrella lächelte und packte ihre Utensilien ein. Sie packte sie wieder in die Satteltaschen von Goliath. Dann nahm sie seine Zügel in die Hand und ging weiter Richtung Jinno.
Nach ein paar Stunden stand sie vor einem riesigen Schloss. Das Haupthaus von Jinno. In dem Kaiser Ee-Ryoong lebte. Ein Wächter bemerkte Cyrella und auch den Briefumschlag in ihrer Hand. Er kam ihr entgegen und wollte sie abhalten das Schloss zu betreten, doch Cyrella funkelte ihn an. In ihren Augen spiegelte sich Wut wieder. Er wich zurück und lies sie passieren. „Kaiser Ee-Ryoong! Zeig dich!“ Ein alter knausriger Mann kam den Gang entlang. „Cyrella. Meine liebe. Wieso tust du mir das an?“ Cyrella stand nun vor ihm. Er war klein und alt. Falten bildeten sich auf seiner Stirn. Schroff drückte Cyrella dem Kaiser den Brief in die Hand. „Das war's. Wir sehen uns. Alter Knacker.“ Cyrella grinste leicht und zwinkerte ihm zu. „Bitte tu mir das nicht an Cyrella!“ Der Kaiser schaute verzweifelt und es fiel ihm schwer, zu atmen. Cyrella ignorierte ihn und ging Richtung Ausgang. Eine kalte Hand packte sie am Arm. „Lass los Judas. Es hat keinen Zweck.“
„Willst du es dir nicht einmal überlegen?“ Cyrella drehte sich um und schaute ihm in die Augen. Eine Träne lief ihr übers Gesicht. Doch sie zeigte keine Trauer. Nur Wut konnte man in ihren Augen finden. Sie riss ihren Arm aus seinem Griff und drehte sich wieder um. „Wenn ich jetzt nicht gehe, bleibe ich für immer in der Vergangenheit gefangen. Es reicht doch das Ich hier noch einmal aufkreuzen musste.“ Cyrellas Gedanken schweiften durcheinander. Sie dachte zurück. Zurück zu der Zeit, wo sie nie auf die Idee gekommen wäre, das Reich zu wechseln. Judas kalter Arm, der sich geschmeidig um ihre Hüften legte, holte sie zurück aus ihren Erinnerungen. Cyrella schüttelte ihn ab und sprang einen Satz nach vorne. „Fass mich nicht an Judas!“ Cyrella rannte aus dem Schloss hinaus. Sie rannte Richtung Goliath. Doch etwas stoppte sie. Sie erschrak als auf einmal eine Shamanin vor ihr stand. „Oh, kleines Fräulein. Pass auf, wo du hinrennst.“ Spöttisch waren ihre Worte Cyrella gegenüber. Die Fremde nahm ihre Glocke und schlug sie Cyrella ins Gesicht. Cyrella taumelte nach hinten doch sie fasste sich wieder und nahm ihren Stab in die Hand. Doch noch im selben Moment fuhren geisterhafte Drachen durch ihren Körper. Sie brodelten wie Feuer in Cyrellas Körper und sie konnte sich gerade noch aufrecht erhalten. Doch die Angriffe hörten nicht auf. Dieser Kampf war gerade erst begonnen und war schier aussichtslos. Warum jetzt? dachte sie. Ich will noch nicht sterben! Ich gebe nicht auf! Cyrella griff ihren Stab und schleuderte der Fremden Blitzkugeln entgegen. „Nicht ohne die Kleine. Aber lange nicht gut genug um mich zu besiegen.“ Die fremde Shamanin begann zu lachen. Cyrella war fast besiegt, wankend und mit schwachem Blick stand sie vor der Fremden und versuchte sich aufrecht zu halten. Die Shamanin warf einen Drachen Talisman nach ihr, doch bevor dieser Cyrella treffen konnte war Cyrella von der Stelle verschwunden, an der der Talisman hätte einschlagen sollen. Die Fremde schaute sich entsetzt um und sie entdecke Cyrella ohnmächtig in den Armen eines Kämpfers, dem sie eigentlich verbunden war. Denn er gehörte Jinno an. „Wieso rettest du diese Göre? Sie gehört zu Chunjo, sie ist unsere Feindin!“ Er schaute die Shamanin an. Sein Blick war kalt und man konnte keine Gefühle in seinen dunkelgrünen Augen finden. „Weil ihr zu stark seit Miluona. Ihr hättet sie fast getötet.“
„Das war mein Ziel.“ Miluona schaute den jungen Mann verärgert an. „Wartet doch, bis sie euer Niveau erreicht hat. Es lohnt nicht eine schwächere, zu töten. Das bringt dir keinen Ruhm.“ Ihr Blick wurde sanfter. „Wie du meinst.“
„Ich werde sie in Sicherheit bringen. Bevor hier noch mehr Irre antanzen und sie töten wollen.“ Seine Geschwindigkeit war verblüffend. Binnen weniger Minuten war er schon weit von der Stadt entfernt. Er ging auf ein kleines Holzhaus zu und öffnete die knarrende Tür. „Opa ich bin wieder da. Ich habe jemanden mitgebracht sie muss sich ausruhen.“
„Ohh, Natürlich.“ Der junge Mann legte Cyrella auf ein kleines Bett in einem Zimmer, das scheinbar nie benutzt wurde. „Und wo schläfst du heute Nacht?“
„Keine Sorge Opa, das Sofa reicht mir.“ Er setze sich auf das Sofa und schaute zu Cyrella. „Hübsch ist sie. Sie wurde von Miluona angegriffen.“
„Oh.“ Der alte Mann ging in ein anderes Zimmer und man hörte zwischendurch noch ein schwaches Husten. Auch der Junge Retter war kurz darauf in die Traumwelt verschwunden.
- 3 - Verletzter Stolz
Das gleißende Licht der aufgehenden Sonne strahlte Cyrella ins Gesicht. Es war bereits Morgen, als sie endlich aufwachte und bemerkte, dass sie den Kampf verloren hatte. Wut stieg in ihr hoch.
„Wie konnte ich nur verlieren!“ Cyrella's Stolz war zum ersten Mal gebrochen. Noch nie zuvor hatte sie jemand besiegt. Es war etwas völlig Neues für sie. Cyrella sprang auf und setzte Richtung Tür an. Eine kalte Hand packte sie am Arm. „Ruh dich doch lieber aus.“ Cyrella drehte sich hastig um und schaute den Fremden entsetzt an. Seine Haare waren dunkelbraun und standen in alle Richtungen ab als hätte noch nie gebürstet, seine Augen waren Dunkelgrün und glänzten wie Wasser. Seine Kleidung war weniger atemberaubend. Er hatte ein eng anliegendes T-Shirt an unter dem man leichte Muskeln erkennen konnte. Das T-Shirt war Hellblau und seine dunkelblaue Jeans hatte ein paar kleine Risse. Doch auch sein Aussehen lenkte Cyrella nicht von ihrer Wut ab.
„Warum zur Hölle habt ihr mich nicht sterben lassen?!“ Man hörte, wie sie immer wütender wurde. „Ich sterbe lieber als das Ich eine Niederlage ertragen könnte!“
„Wäre es das wert gewesen? Du kannst Miluona immer noch besiegen. Das könntest du nicht, wenn du tot wärst.“ Seine Stimme war ruhig und Cyrella wusste, dass er recht hatte. Sie riss ihren Arm aus seinem festen Griff und rannte in den Wald. „Sie sollte aufpassen, wo sie hinrennt. Im Wald gibt es viele giftige Pflanzen.“ Er schaute ihr beunruhigt nach doch sie war längst nicht mehr zu erblicken. „Ich sollte ihr folgen.“
Cyrella rannte immer weiter. Nach einiger Zeit blieb sie stehen. Sie war an einer großen, hellen Lichtung angelangt. Die Wiese auf der Lichtung war noch nass vom Tau und die Sonne ließ sie traumhaft schön aussehen. „Hier werde ich trainieren.“ taumelnd fiel Cyrella ins Gras. Sie stützte sich mit den Händen nach hinten auf das Gras und schaute in die gleißende Sonne. „Verloren..“ flüsterte sie zu sich selbst und Schloss langsam die Augen. Ihr Gesicht war gequält doch das legte sich wieder. Ihr Blick wurde selbstsicher und sie setzte sich aufrecht hin. Ihre Hände legte sie aufeinander und konzentrierte sich auf ihr Mana. Sich selbst als Ziel anvisiert, beschwörte sie Blitze, die wie ein Gewitter auf sie hinab stürzten. Cyrella machte dies mehrmals. Manchmal wich sie aus, manchmal nicht. Sie trainierte nicht nur das Ausweichen, sondern auch ihre Ausdauer und die Stärke ihrer Fähigkeiten. Desto mehr sie aushielt, umso mehr Zeit hätte sie, um auch angreifen zu können. Cyrella war unermüdlich, an eine Pause war nicht zu denken während die Nacht anbrach bildete sich eine dicke Schicht Nebel. Doch das störte sie nicht. Ihr einziger Gedanke war es stärker zu werden, und nie wieder zu verlieren. Von diesen Gedanken angetrieben wurden ihre Fertigkeiten immer besser. Sie wurde schneller, stärker und ihr Stolz nahm auch mit jedem Erfolg zu. Doch alles hat ein Ende.. Mit ihren immer stärker werdenden Fertigkeiten wurden auch ihre Verletzungen immer schlimmer. Cyrellas Kraft war allmählich aufgebraucht und sie war so erschöpft, dass sie nach einem weiteren Blitzschlag zusammenbrach. Es war nun schon der dritte Morgen, der anbrach, seit sie das Haus des Fremden verlassen hatte und seither hatte sie nichts gegessen und getrunken.
Der Fremde bekam mit wie Cyrella zu Boden sank. Seit Cyrella verschwunden war, war er in ihrer Nähe und wartete nur darauf das Sie endlich ihr Training beendete. Er ging langsam auf sie zu und hob sie hoch. „Oh Kleines was machst du nur. Bis zum Umfallen trainieren. Du musst wirklich einen großen Stolz haben.“
4 – Vergessene Zeiten
Schmerzen, wie kleine Nadelstiche, weckten Cyrella, die vor lauter Müdigkeit nicht einmal die Augen öffnen konnte. Ihre Augenlider fühlten sich an wie Blei. Selbst das langsame Öffnen derer schmerzte. „Bist du endlich aufgewacht?“ Cyrella war schwach und ihr ganzer Körper schmerzte, dennoch versuchte sie, sich aufrecht hinzusetzen. „Langsam. Dein Training hat dich ganz schön zugerichtet. Du solltest es nicht überstürzen.“ Cyrella blickte zu ihm und machte einen gequälten Blick. „Ich bin noch nicht stark genug ..“ „Das heißt aber nicht, dass du dich nicht ausruhen darfst oder? Schau mal, ich hab dir etwas aus der Stadt mitgebracht. Das sind Fertigkeitsbücher. Du hast doch die Lehre der Heilung oder?“
„Ja, wieso?“
„Du kannst dich heilen. Umso besser deine Heilung ist, umso länger hältst du aus oder nicht?.“
„Das stimmt.. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.“ Cyrella schaute den Fremden interessiert an. „Nun, es gibt insgesamt 55 Bücher der Heilung. Wenn du alle gelesen und verstanden hast. Wirst du ein Großmeister im Heilen sein. Jedes Buch bringt dich einen Schritt näher heran. Aber sie sind wirklich schwer zu verstehen. Man sollte sich mindestens einen Tag Zeit nehmen, um ein Buch zu verstehen.“
„Warum mischst du dich eigentlich ein..? Du hast mich vor Miluona gerettet und mich bei dir übernachten lassen. Nun möchtest du mir auch noch bei meinem Training helfen?“ Cyrella traute ihm nicht. Wer war er? Was waren seine Ziele? Er begann zu lächeln „Ich weis nicht. Ich mach es halt einfach weil ich Lust dazu habe.“ Er hielt ihr eines der Fertigkeitsbücher vor die Nase und Cyrella schaute ihn misstrauisch an. „Gut .. Ich werde es versuchen.“
„Aber erst ruhst du dich noch ein bisschen aus.“ Er legte seine Hand auf ihren Kopf und drückte sie sanft nach unten, so dass sie auf dem Kissen lag. Cyrella schwand langsam in die Traumwelt. Fast eingeschlafen sprach sie leise und fast unhörbar. „Wie heißt du?“
„Elyrias“
„E-ly-rias..“ Flüsterte sie leise und schlief ein
„AAHHHHHHHHHHHHHH!“ Ertönte es aus dem Zimmer in dem Cyrella schlief. Elyrias eilte so schnell er konnte ins Haus, um zu sehen, was passiert war. Cyrella, die 3 Tage durch geschlafen hatte, saß schweißgebadet und mit ängstlichem Blick auf dem Bett. „Was ist los?!“ fragte Elyrias sie schon fast schreiend. Cyrella drehte sich zu ihm und vergoss eine Träne. Elyrias Blick wurde sanft. „Schlecht geträumt?“ Cyrella nickte kurz und drehte sich dann in die entgegen gesetzte Richtung von Elyrias und schaute aus dem Fenster. „Aber es geht wieder, es war ja nur ein Traum.“
„Hast du Hunger? Dann koche ich dir etwas. Du hast seit Tagen nichts mehr gegessen und getrunken. Moment ich bringe dir erst mal ein Glas Wasser.“ Elyrias ging leise wie eine Katze aus dem Zimmer und kam eine Minute später schon wieder rein. Er stellte ein Glas Wasser neben Cyrella auf den Nachttisch. „Mit dem Essen musst du leider warten. Das kocht sich nicht in einer Minute.“ Er lächelte kurz und verlies dann wieder das Zimmer. Cyrella saß immer noch wie angewurzelt dort. Wieder lief ihr eine Träne über die Wange. Immer mehr folgten. Sie konnte nicht aufhören zu weinen. Nichtmal einen Grund wusste sie, an den Traum erinnerte sie sich nicht mehr.
„was ist bloß mit mir los?“; fragte sie sich. „Wie kann ein Traum, an den ich mich nicht mal erinnere, mich so aus der Fassung bringen?“ Cyrella wich sich die Tränen aus dem Gesicht und im selben Moment kam Elyrias mit etwas zu essen in den Raum. „Weinst du?“ Cyrella schaute ihn verwundert an. „Nein.“
„Wenn du weinen willst, dann weine ruhig. Ich werde für dich da sein.“
„Mir ist nicht nach Weinen. Ich habe Besseres zu tun. Ich muss lernen, wie man ein Großmeister im Heilen wird.“ Cyrella schenkte Elyrias das Schönste lächeln, das sie hatte und er lief sofort rot an und drehte sich um damit Cyrella es nicht bemerkte. „Elyrias? Was ist los?“ Er beruhigte sich und drehte sich wieder zu ihr. „Es ist nichts. Hier, dein Essen.“ Er hielt ihr den Teller voll Reis und Fleisch hin. „Danke“ Elyrias ging aus dem Zimmer und schlug mit der Faust gegen die Wand. Langsam sank er in das weiche Sofa und schlief ein.
Cyrella, die das köstliche Essen Elyrias's schon vollkommen verputzt hatte, ging in das vordere Zimmer und sah, wie er tief und fest schlief.
Sie schnappte sich das erste der 55 Bücher und setzte sich draußen auf die Wiese. Es war kalt, aber das machte ihr nichts aus, sie öffnete das Buch und begann es zu lesen.
Einige Zeit später seufzte sie laut auf „Maaaaan das ist ja wirklich schwer zu verstehen. Ich werde wohl morgen weitermachen müssen.“ Sie stand langsam auf, schloss das Buch und ging in ihr geliehenes Zimmer. „Elyrias schläft immer noch. Er scheint sehr müde zu sein.“ Sie setzte sich auf das samtweiche Bett und warf noch einen letzten Blick in das Buch. >Schwer...
5 – Wie der Wind weht
Cyrella's Atem war schwer als sie durch den Wald hetzte. Sie sah blass aus und der Schrecken stand ihr wahrlich ins Gesicht geschrieben. Unter ihren Füßen zerdrückte sie die dicke Schicht aus Schnee und hinterließ damit weitere Fußabdrücke. Es war schwer einen Weg durch den dichten Wald zu finden dennoch blieb Cyrella nicht eine Sekunde stehen. Ihre Beine fühlten sich an wie Blei und Tränen aus Eis liefen ihr übers Gesicht. Die kalte Luft in ihrer Lunge fühlte sich hart und schwer an. Plötzlich ertönte ein lautes Knacken und Cyrella fiel erschrocken zu Boden. Ihr Fuß hing zwischen zwei riesigen Baumwurzeln fest. Leise Schritte näherten sich ihr rasend schnell. Das waren die Schritte von gelernten Killern! >Oh nein!
6 - Unerwartetes Treffen
Die Luft auf der Lichtung schien wie gefroren als Cyrella ihren vermeintlichen Bruder verblüfft anschaute. Man könnte meinen Eiszapfen bildeten sich an den Bäumen. Doch es war früher Herbst und die Temperaturen blieben weit über 10°.
„Was schaust du so doof?“ fragte ihr Bruder hämisch. Cyrella bekam kein Wort raus und sackte nieder.
Elyrias wusste nicht was er denken sollte, immer wieder schaute er zu Cyrella und dann wieder zu ihrem Bruder. „Was zum Teufel ist hier los?! Warum hast du deine Schwester angeschossen?!“ - „Meine Schwester? Ich weis nicht's von einer Schwester.“ Er zuckte mit den Schultern. „Mein Name ist Nyurell. Ich bin Kopfgeldjäger und habe die kleine die du meine Schwester nennst gesucht und gefunden.“ Nyurell spannte erneut einen Pfeil auf seinen Bogen der auch sofort in Cyrellas Richtung schnellte. Doch sie bewegte sich nicht, keinen Millimeter, zu groß war der Schock das ihr Bruder sie töten wollte. Elyrias nahm seinen Dolch blitzschnell in die Hand und zerschnitt den Pfeil kurz vor Cyrella's Hals. „Cyrella?! Spinnst du?! Du wärst fast getroffen worden!“ Aber sie reagierte nicht. Stattdessen schloss sie die Augen und lies sich langsam ins Gras fallen. Elyrias schaute sie verwundert an. Erneut schnellte ein Pfeil an Elyrias vorbei doch er zerschellte kurz vor Cyrella in tausend kleine Splitter. Sie hinterließen kleine – Minimale – Kratzer in Cyrellas Gesicht. Deren sonst so braunen Augen nun blutrot gefärbt waren. „Aha“ Ertönte es aus Nyurell's Richtung. „Das ist also die berühmte Cyrella, die nicht nur durch ihr außergewöhnliches Talent, sondern auch durch ihre einzigartige Fähigkeit bekannt ist.“ Elyrias verstand die Welt nicht mehr. Verwundert schaute er zu Cyrella und ihm schauderte es bei dem Anblick ihrer Augen. Cyrella lag nicht mehr klein, schockiert und schwach im Gras. Sie stand in ihrer vollen marmorhaften Pracht nur wenige Schritte hinter Elyrias und schaute Nyurell vollkommen uninteressiert in die Augen. „Wie feige muss man sein aus dem Hinterhalt anzugreifen..“ Cyrella zuckte mit den Schultern und seufzte leicht. „Aber was kann man auch anderes erwarten von einem Ninja.“ Noch in der selben Sekunde in der sie das Wort aussprach stand sie hinter ihm. Sie lehnte sich an seinen Rücken, legte ihren Kopf auf seine Schulter und lächelte herablassend. „Vielleicht sollte ich auch mal...“ Nyurell unterbrach sie und sprang von dem Ast auf dem er saß in die Lichtung herab. Sein Blick war leicht erschrocken doch er fasste sich schnell wieder. „Du bist schnell.“
„Ich weis das ich schnell bin. Das brauchst du mir nicht zu sagen. Wobei... Danke für das Kompliment.“ Wieder stand sie hinter ihm und hielt ihm ihren Dolch lächelnd an den Nacken. Nyurell drehte sich flink um und schlug den Dolch zurück. Er machte einen kleinen Satz nach hinten und sprang in Richtung Cyrella die sich in derselben Sekunde kampfbereit machte.
Elyrias staunte nicht schlecht als er Cyrella's Geschwindigkeit schon gar nicht mehr wahrnehmen konnte. Was zum Teufel war sie bloß? Was hatte es mit ihrer Augenfarbe auf sich? Wieso schien ihr die Tatsache das es ihr Bruder war gegen den sie kämpfte so egal? Viele Fragen stellte er sich. Doch was er sicher wusste war das Cyrella seine Verbündete war. Nyurell schoss seine Pfeile blitzschnell. Einer von Gift umschlungen streifte Cyrella an der Wange. Doch sie zuckte nicht einmal. Viel eher lächelte sie als sie ihr Schwert durch seinen Magen bohrte. Nyurell sackte ins Gras nieder und Blut floss an ihm hinab. Nicht nur sein Blut, auch er hatte Cyrella eine schwerwiegende Verletzung zugefügt auch Cyrella blutete stark und ihr Blut verschmilzte mit dem von Nyurell, das langsam den Rasen Rot färbte. Doch keiner von beiden schien erschöpft. Beide sprangen wieder einen Absatz weg um den nächsten Angriff zu starten. Immer mehr rote Blitze trafen Nyurell, immer mehr Giftpfeile streiften Cyrella. Sie waren sich ebenbürtig. Zumindest unter normalen Umständen. Sie begannen zu schwächeln. Gegenüber knieten sie im Gras und wechselten giftige Blicke. „Ich dachte nicht das du so schwer zu besiegen bist.“ Keuchte Nyurell leicht. „Hmpf.“ zischte es nur aus Cyrellas Kehle. Sie stand auf und setzte zum Sprung an. Auch Nyurell zog sich hoch.
„Das reicht.“ Ertönte es aus den Tiefen des Waldes. „Nyurell kehre zurück.“
„Was?“ Flüsterte Cyrella leicht auser Atem als Nyurell einen Satz nach hinten sprang um dann kurz hinter einem Fremden Mann zu landen. „Wie ihr wünscht. Meister.“ Flüsterte Nyurell und verbeugte sich vor dem Mann. „Danke Nyurell.. Hallo Cyrella.. Meine Liebe..“ Flüsterte der Mann mit einem traurigem Lächeln.
„Wer zum Teufel bist du?!“ Schrie Cyrella ihn an. Plötzlich stand er vor ihr.
Der Mann der ihre Familie auf dem Gewissen hatte. Der Mann der Nyurell zum Kampf gegen Cyrella zwang. Er hatte einen schwarzen langen Mantel an und seine dunklen Augen durchbohrten Cyrella. „Ich, bin Sinchiro. Der Mörder deiner Eltern. „SINCHIRO!“ Schrie Elyrias und rannte mit seinen Dolchen in der Hand auf Sinchiro zu. Cyrella sank kraftlos in den von Schnee bedeckten Rasen. Ihre Augen, ihr Mund, ihr Gesicht, alles an ihr verzerrte sich zu einem leisen Jammern, Hass, Wut und Trauer spiegelte sie wieder. Ihre blutroten Augen wurden wieder normal, braun, und sie fiel bewusstlos zu Boden. „CYRELLA!“ Schrie Elyrias erschrocken und konnte gerade noch seinen Angriff stoppen. Er eilte zu Cyrella und hebte sie hoch. „HEY! Werd wieder wach! Mach die Augen auf!“
„Gib dir keine Mühe. Sie ist bewusstlos.“
„Wie bitte?!“
„Du weist es nicht?“
„Was weis ich nicht?!“
„Na von ihrem Fluch.“
„Ihr... Fluch?“
„Der Fluch, der über Generationen in ihrer Familie weitergegeben wurde. Das Cyn-Gift.“
„Was.. Ist dieses Cyn-Gift...?“
„Cyrellas Blut ist verflucht, in bestimmten Situationen wandelt sich ihr Blut in Gift um und sie gewinnt an Stärke und Schnelligkeit. Natürlich kann sie ihr Blut, auch als Gift benutzen und andere vergiften.“
„Gift...“ Flüsterte Elyrias ungläubig zu sich selbst. „Cyrella ist da ein besonderer Fall. Sie kann bis zu drei mal stärker werden, normale Regerantous konnten nur einmal stärker werden. Die Folge davon ist jedoch das sie das Bewusstsein verliert sobald ihr Blut sich zurückwandelt. Ihr Körper ist nicht hundert Prozent resistent gegen das Gift, und deshalb, leidet sie bei der Anwendung unter starken Schmerzen. Auserdem, kann sie sich selbst mit dem Gift tödlich vergiften. Es ist ihr Schicksal durch das Blut, das Gift, ihrer eigenen Familie zu sterben. Es ist ihr Fluch.“
- 7 – Gemeinsames Ziel
Leise peitschten die vom Wind bewegten Blätter aneinander. Die Atmosphäre war stickig und ein nasser erdiger Geruch lag darin. „W..was hast du gesagt?“ Elyrias Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Seine stimmte versagte auf halber Strecke und war nurnoch als leises Zischen zu hören. Seine Angst war nicht zu übersehen. Nicht die Angst vor dem Ungetüm das nur wenige Meter entfernt hämisch lächelte, sondern die Angst um den wichtigsten Menschen in seinem Leben. Elyrias Herz raste, sein Puls erhöhte sich stark und Schweiß perlte sein makelloses Gesicht hinab. Seine Hände begannen zu zittern als würde unter seinen Füßen ein Erdbeben sein. Doch all das vergaß er, dachte nicht daran was er tut. Sein Fuß machte einen Leichten Satz nach vorne, als wolle er sich auf Sinchiro stürzen. Doch er zögerte. Nicht weil seine Wut nicht genug war, sondern Weil Cyrella ein leises Zischen von sich gab. Ihre Lippen waren weiß und ihr Gesicht war blass. Sie stützte ihren Ellbogen leicht in den feuchten Rasen um sich die Lage besser anschauen zu können. Ihr Zähne bissen auf ihre Lippen als ihr ein leises Zischen entfuhr. Ihr war nicht entgangen das Sinchiro, Elyrias Wut auf sich gelenkt hatte. Wieder ein kleiner kraft Aufwand und sie stand wieder auf den Beinen. Zwar war ihr Gesicht immer noch blass und sie sah aus als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen doch trotzdem ging sie auf Sinchiro zu und fletschte die Zähne. Sinchiro konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Er fasste Cyrella mit einer Hand an ihrer Taille und mit der andern Hand nahm er ihr Kinn in die Hand. Er zog sie mit einem Ruck an sich als wäre sie bloß eine leichte Feder. Seine Lippen kamen ihrer immer näher doch sein Blick war fest auf Elyrias gerichtet, der sich in diesem Moment noch angriffslustiger zeigte. Wieder setzte er zum Sprung an und hatte auch bereits seine Dolche in der Hand. Cyrella schnappte nach Luft als wäre sie gerade aus den Tiefen den Ozeans wieder aufgetaucht. Mit leicht heiserer Stimme schrie sie ihm entgegen. „Elyrias! Das ist reine Provokation lass es nicht auf dich wirken.“ Doch zu spät kam diese Warnung. Elyrias lag bereits mit dem Rücken auf dem Boden. Es ging alles blitzschnell wie Sinchiro ihn mit Leichtigkeit auf den Boden warf. „Du solltest auf dein kleines Zuckerpüppchen hören.“ Ein Hauch von Schadenfreude stahl sich in seine Worte. Cyrella riss sich aus seinem Griff und zischte ihn an, doch sie sprang einen Schritt nach hinten und hebte Elyrias leicht an. „Hey?“ Elyrias Augen waren geöffnet doch sein Blick lag weit weg von der Realität. Jetzt zischte sie wieder Sinchiro an. Ihre Augen funkelten vor Wut doch sie hatte sich im Griff. „Was. Hast. Du. Gemacht?!“ Sie betonte jedes einzelne Wort und starrte Sinchiro immer noch wütend an. „Nichts.“ Sagte er mit einer Gleichgültigkeit die fast schon zu belustigt klang. „Ich habe ihm lediglich gezeigt wie dein... Gesicht aussieht wenn dein Körper sich dem Gift einmal zuviel hingegeben hat..“ Wieder zischte sie ihn an. Diesmal war es eher ein Laut der nicht Wütend sondern geschockt klang. Elyrias Blick war nun nicht mehr weit weg, er schaute Cyrella tief in die Augen und sah wie ihre Farbe flackerte, als können sie sich nicht entscheiden welche Farbe sie nun hatten. Sofort begriff er das Cyrella das Gift unterdrückt hielt und dennoch nicht stark genug war es lange genug zu unterdrücken. Im selben Moment indem er begriff legte Cyrella ihn binnen Millisekunden sanft in das Gras zurück und ohne das man ihre Bewegung wahrnahm stand sie wieder gerade vor Sinchiro. Ihre Augen flackerten nicht mehr. Das Eiskalte, und dennoch glühende Rot hatte die Oberhand gewonnen und Cyrella konnte sich nicht mehr zurück halten. Sie hetzte zu Sinchiro, und es sah eher wie eine Modelshow als wie ein Angriff aus. Ihre Bewegungen waren so schnell das man sie nur schwer erkennen konnte. Sinchiro jedoch wich mit gleicher Eleganz und Schnelligkeit einfach nur aus und lies Cyrella ihren Freiraum. „Tut mir Leid liebes, aber ich habe keine Zeit für Kinderspielchen.“ Sinchiro hatte ohne das man eine Bewegung sehen konnte ein langes Schwert in der Hand. Auf Cyrella gerichtet splitterte sich die Sonne in dem Schwert in tausende Funkelnde Strahlen. Cyrella wich dem Schwert aus, doch in fast der selben Sekunde durchbohrte es ihr das linke Schulterblatt. Ihr Atmen stockte und mit dem Schwert in der Schulter sackte sie in die Knie. Sinchiro zog das Schwert mühelos aus ihrem Körper und glitt mit der Zunge über das blutbefleckte Schwert. „Mhh... Lecker..“ Cyrellas Blick war schockiert und sie starrte in irgendeine Richtung. Sie nahm nichts mehr wahr. Nur noch der pochende Schmerz in ihrer Schulter war zu spüren. Ihr Mund war weit aufgerissen zu einem Stummen Schrei den keiner bemerken konnte. Auch Elyrias Starrte Cyrella mit einem entsetzten Gesicht an. Seine Augen blinzelten und ihm lief eine Träne über das Gesicht. „Cy—re---lla--..“ Stotterte er und sprang auf die Beine um sogleich zu ihr zu rennen.
„HE! Cyrella wach auf! Zum Teufel nochmal!“ Benommen öffnete Cyrella leicht ihre Augen und blinzelte in das grelle Sonnenlicht hinein. „Cyrella.“ Elyrias war erleichtert. Er hielt Cyrella in den Armen und seine Augenbrauen waren stark zusammen gezogen. Doch ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht und glättete seine Stirn wieder. „Was..“ Flüsterte Cyrella kaum hörbar und schaute sich langsam um. „Er ist weg.“ Seine Stimme lies Cyrella aufhorchen. „Ja er ist weg. Nachdem du...“ Er schaute Cyrellas Schulter an und Kniff die Augen zusammen „Ich muss dich zu einem Heiler bringen.“ - „Nein..“ Flüsterte Cyrella wieder. Man merkte den Schmerz in ihren Worten. Ihr Blick war blass doch ihr Gesicht sah ein wenig belebt aus. „Das geht nicht... Ich bin aus Chunjo...“ Elyrias starrte sie nur an „Aber..“ - „Kein aber. Ich versorge die Wunde gleich selbst.. Dann muss ich.. trainieren.. Ich muss Sinchiro verfolgen bevor er noch mehr Schaden anrichten kann.“ - „Gar nichts musst du! Du solltest dich erst einmal ausruhen. Schlaf noch ein bisschen..“ Seine Stimme klang melodisch, fast wie ein Schlaflied, und das bewirkte es auch. Cyrella schlief wieder ein. „Du musst ihn nicht verfolgen... Zumindest nicht allein. Wir werden unser gemeinsames Ziel, gemeinsam erreichen. Und.. Ich werde dich beschützen. Koste es was es wolle.“
- 8 – Wo bist du?
„Elyrias?“ Um Cyrella herum waren nur feurige Farben zu sehen. Ein mischmasch aus Roten, Gelben, Orangen und grünen Blättern. Es war Nacht und der Nebel stahl Cyrella ein bisschen ihrer Luft als sie Ziellos umher irrte. Suchend nach dem einen, dem Menschen dem sie als einzigstes vertraut. Doch er war nirgends zu finden. Der Dunkle Wald war erdrückend und ihr blieb die Luft weg. Als würde eine ihr unbekannte Gefahr sich nähern. Als würde ein Pfeil der ihr Herz anvisiert auf sie schnellen ohne das sie es merkte. So musste es sich anfühlen, allein zu sein im tiefen dunkel. Ohne jeglichen Anhaltspunkt, wo man ist, oder gar wer man ist. Cyrella spürte das etwas nicht stimmt und machte sich für alles bereit. Ihr Instinkt sagte ihr sie solle rennen doch ihr Drang Ihn zu suchen war stärker. Es zog sie entgegen ihres Instinktes in die Gefahr hinein. Als wäre er die Gefahr. Plötzlich – Packte jemand sie am Arm. Es war eine kalte und doch sanfte Hand. Und Cyrella öffnete die Augen. Sie schnappte nach Luft und geriet in Panik. Auf einmal war alles um sie herum so hell. „Heey... Ist alles okay, ich glaube du hast nur schlecht geträumt.“ Das kam von Elyrias, der neben Cyrellas Bett kauerte und sie beruhigend anschaute. Seine Augen war von Müdigkeit geprägt. 2 Tage in denen Cyrella im Schlaf schrie und einfach nicht auf wachte, saß er neben ihr und bewachte ihren unruhigen Schlaf. Er kam sich so hilflos vor, doch nun war sie endlich wach. Hatte die Augen geöffnet und wie verrückt nach Luft geschnappt. „El--“ Dann hielt sie wieder den Atem an und holte gleich darauf wieder tief Luft. Mit einem Ruck saß sie im Bett, die Augen weit aufgerissen und starrte Elyrias entsetzt an. „Hey immer mit der Ruhe. Es ist doch alles in Ordnung.“ Cyrellas Gesichtszüge wurden sanfter und sie legte sich langsam wieder hin. Ihr Blick war immer noch ins Nichts gerichtet. Als wäre sie in einer ganz anderen Welt. Leicht rüttelte Elyrias sie an den Schultern und versuchte sie in das Jetzt zurück zu holen. Er hatte angst sie würde wieder ihr Bewusstsein verlieren. Mit einem kleinen Zucken schloss sie wieder ihre Augen und Elyrias blieb der Atem kurz stehen als würde sich seine Befürchtung bewahrheiten, doch hebte sie wieder ihre Augenlider und schaute Elyrias mit einem Lächeln an. „Du hast Recht, es ist alles in Ordnung.“ Sie lächelte wie ein Engel und Elyrias fiel ein Stein vom Herzen als er in ihr Engelsgesicht schaute. „Mika.. Mein Bruder wurde auch von Sinchiro ermordet..“ Flüsterte Elyrias halb schlafend. Er legte seinen Kopf auf ihr Bett und war binnen weniger Sekunden leise am schnarchen. Seinem Schnarchen konnte man entnehmen das er beruhigt war und so schnell nicht wieder wach wurde. Cyrella setzte sich wieder auf und trat aus dem Bett. Ihr Körper war blass jetzt hatte sie nicht nur den Anschein von Marmor, nein jetzt hatte sie auch noch dessen helle Farbe. Kritisch schaute sie die Person in dem Spiegel an und konnte sie nicht mit sich selbst identifizieren. Schnell wandte sie den Blick wieder ab und bemerkte das sie keine blutbesudelte Kleidung an hatte. Traurig schaute sie zu Elyrias hinüber und spürte das er denselben Schmerz spürte den sie spürte, als sie ihre Eltern verlor. Von jetzt auf gleich löschte ein kleiner Schmerz in ihrer Magengegend diese Gedanken. Es war ein seltsam ziehender Schmerz der nun in ein lautes Grummeln überging. „Waaaah.“ Entsetzt schaute sie an sich hinab. „Hungeeeerrrr.“ Quängelte sie leise an sich selbst gerichtet. Leichtfüßig wie eine Feder mit dem Antlitz von Marmor tapste sie in die Küche und nahm sich eine Scheibe Brot aus den Schrank. Hastig und doch elegant schluckte sie das Brot in groben Stücken hinunter und stöhnte leicht auf als sie fertig war. „So.. Hunger vorzeitig gestillt. Jetzt kann ich ja was vernünftiges kochen.“ Aus einem der Schränke zückte sie einen Topf und fand in einem Anderen Schrank ein paar Kartoffeln die sie im selben Moment schon raus gezogen hatte. Sie legte den Schweren Sack auf die Anrichte und begann sich ein paar dicke Kartoffeln rauszusuchen. >>Ob er auch was will...?<<
Dachte sie und nahm ein paar mehr Kartoffeln aus dem Sack. Sie setzte den Topf auf den Gasherd und schüttete Wasser hinein. Ihr Blick schweifte durch weitere Schränke um noch ein oder zwei Beilagen zu suchen. Diese fand sie auch. In einem Kleinen Schränkchen rechts über ihr fand sie ein bisschen Salat und legte ihn auch auf die Anrichte. Wieder schweifte ihr Blick durch die Gegend und entdeckten einen frischen Fisch. >>Hmmmmm, Fisch?<< Sie schnappte sich den Fisch und heizte eine Pfanne mit etwas Öl an.
„Mhhhh...“ Kam es aus dem Hinterzimmer als Cyrella zwei prall gefüllte Teller mit Fisch, Kartoffeln und ein bisschen Salat auf den Tisch stellte. Elyrias spickte verschlafen durch einen Spalt in der Tür und lies sich von seinem Geruchssinn ins Zimmer ziehen. „Was für ein köstlicher Geruch.“ Summte er vor sich hin und setzte sich auf einen Stuhl. Cyrella schob ihm den Teller vor die Nase. „Ich.. hab etwas für dich mitgemacht.. Wusste nicht ob du Hunger hast.“ Jetzt öffnete er die Augen richtig und schaute das Essen an. „Etwas..“ brummte er und blickte Cyrella skeptisch an. „Naja es heißt doch das Männer einen großen Magen haben.“ Jetzt grinste sie über beide Ohren und aß genüsslich ihre Portion auf. Auch Er machte sich über das Festmahl her. Mit prall gefülltem Magen seufzte er leicht als er sich in den Stuhl sinken ließ. Cyrella lächelte und räumte die Teller weg. Als sie sich langsam umdrehte bemerkten beide ein Geräusch das ihnen immer näher Kam. WUMMS
Mit einem Mal war die Tür die Cyrella und Elyrias vor der Frischluft trennte in zwei Hälften gespaltet. Im selben Moment schaute Elyrias in Cyrellas Richtung und sah nur noch wie ein Mann sie mit sich riss. Als Elyrias sich in Eile aufrappelte um diesem nachzujagen, bemerkte er wie still es geworden war. Nur wenige Sekunden waren zwischen einem friedlichem Festmahl und einer.. Entführung Vergangen. Er wagte sich nicht an dieses Wort zu denken. Er starrte um sich herum und ein taubes Gefühl machte sich in ihm breit. „Sie ist weg.“
„LASS MICH RUNTER!“ Schrie Cyrella ihren Entführer an. Er hatte sie über seine Schulter geworfen und ignorierte das Strampeln ihrer Beine. Er hielt sie so fest das Cyrella fast keine Luft bekam. „Halt die Klappe.“ Murmelte er leise verärgert. „Wer bist du?! Was willst du von mir?!“ Wütend starrte er in den Wald vor sich während er in fast unmenschlicher Geschwindigkeit einen Weg durch das dunkle Dickicht suchte und sich durch die Äste drängelte. Er sagte nichts auf ihre Frage und ignorierte sie wieder. „Hey antworte mir gefälligst.“
„Du nervst.“ Empört starrte Cyrella seinen Rücken an. „DU entführst mich, Was soll ich anderes als nerven?!“ Wieder ignorierte er sie oder versuchte es zumindest. Ein paar Sekunden später – Er rangte mit sich selbst ob er antworten sollte – Antwortete er ihr mit einem Unterton der Wut verriet. „Halt endlich die Klappe oder ich muss unsanft werden.“ Cyrella blieb still. Sie war stark doch er war stärker. Also gab sie es auf sich zu wehren und konzentrierte sich auf die Situation. Was könnte man von ihr wollen? Sie hatte keine reichen Eltern die man erpressen konnte. Bei dem Gedanken an ihre Eltern durchzuckte Cyrella ein leichter Schmerz vom Fuß bis zum Kopf. Sie lenkte sich ab indem sie an Elyrias dachte. Ob er sie suchen würde? Ganz bestimmt. Dachte sie. Oder ist er mich langsam leid? Ich muss ihn ziemlich nerven... Ihre Gedanken wurden durch einen leichten Ruck unterbrochen. Sie stand in einem großen Raum. Die Decke war mindestens 50m hoch. Die Wände waren aus einfachem dunklen Holz und ein leichtes Flimmerndes Licht durchströmte den gesamten Raum. Wenn man es einen Raum nennen konnte. In der Mitte des Raumes war ein großes Kreuz aufgestellt neben dem ein kleiner Tisch stand. Darauf lagen mehrere Reagenzgläser und weiteres Zeug das Cyrella nicht identifizieren konnte. Jetzt erst bemerkte sie das der Fremde Mann sie am Handgelenk festhielt. Er zerrte leicht an ihrem Arm und zog sie hinter sich her. Er zerrte sie zu dem großen Kreuz und drückte sie gegen das untere Stück davon. Er nahm auch ihr zweites Handgelenk in seine riesige Hand und drückte ihre Arme gegen das riesige Holzstück. Sie sah in sein wunderhübsches Gesicht und ihr Atem stockte als sie ihn musterte. Er hatte kurze, zottelige schwarze Haare und sein Gesicht war braun gebrannt. Seine Nase war wohl geformt und passte perfekt in das restliche Bild. Als letztes starrte sie ihm in die Augen. Dunkelgrün waren sie und funkelten in dem leichten Lichtschimmer. Sie fesselten Cyrella und ließen ihren Atem stehen bleiben. „Was schaust du so blöd.“ Seine raue dunkle Stimme holte Cyrella wieder zur Realität zurück. „Nichts“ flüsterte sie kaum hörbar. Einige Minuten war es still. Dann setzte er wieder zum sprechen an. „Es tut mir Leid das ich dich.. so grob entführt habe. Ich will keiner Lady sowas antun aber es muss sein. Bitte.. Gib mir..“ Entsetzt starrte sie ihn an. Aus seinem Mund hörte sich das seltsam an. Erst entführte er sie und dann entschuldigte er sich dafür. Aber er wollte etwas. Was war es? „Gib mir.. Dein Gift.“ Ein leiser Schrei entglitt Cyrella. Er war geprägt von Entsetzen. „Mein Gift?“ Hauchte sie luftlos. „Ja.. Bitte. Wenn du es mir nicht freiwillig gibst muss ich dich zwingen.“ Cyrella zischte und starrte den Fremden wütend und traurig zu gleich an. „Wozu?!“ zischte sie. „Das kann ich dir nicht sagen. Ich bitte dich..“ Wieder zischte sie ihn an „Niemals.“ Jetzt wurde sein Blick hart und er drückte in sekundenschnelle 2 Finger in ihren Bauch. „Was?“ Cyrella war bei vollem Bewusstsein aber sie konnte sich nicht bewegen. „Ich hab' dich gelähmt.“ Jetzt zog er drei Seile unter dem Tisch hervor und Band mit einem Seil ihre Füße zusammen. „Was hat das für einen Zweck ich kann mich eh nicht bewegen.“
„Falls die Lähmung nachlässt.“ flüsterte er und Band Cyrella mit einem Seil die Hand an den rechten teil des Kreuzes und mit dem dritten band er ihre andere Hand an die linke Seite. „Werde ich jetzt gekreuzigt oder was?“ Er lächelte leicht. „Nein, nur so ähnlich. Euer Gift kommt nur hervor wenn ihr es ruft oder wenn ihr emotional oder körperlich stark gefordert werdet. Das heißt wenn.. Dein Körper spürt das du beschützt werden musst aktiviert sich das Gift. Dann kann ich es dir mithilfe einer Spritze entnehmen.“
„Du hast vor mich zu.. Foltern?!“
„So in etwa.“ Sein Blick war nicht gerade glücklich der Gedanke daran Cyrella zu foltern gefiel ihm nicht. Auch wenn er das Gift unter allen Umständen brauchte so gefielen ihm seine Mittel nicht. Als er ihren Arm fertig festgebunden hatte nahm er sich einen kleinen Dolch und hielt ihn Cyrella an den Hals. Leicht zerschnitt er ihr Kleid an ihrer linken Schulter. Und ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf als er dort eine Narbe einer Einstichwunde sah die noch nicht vollständig verheilt war. „Was..?“ Er schaute in ihr Gesicht doch sie blickte auf den Boden. „Da wurde mit einem Schwert.. eingestochen.“
„Ach nee.. Das erzählt mir der Schmerz schon die ganze Zeit.“ Immer noch starrte sie auf den Boden. „Wer hat dir das angetan?“
„Das geht dich gar nichts an.“
„Ich kann das nicht. Bitte gib mir freiwillig dein Gift.“
„Vielleicht wenn du mir sagst wozu.“
„Das kann ich nicht.“
„Dann vergiss es.“
„Bitte.“
„Nein.“
„Ich will dir nicht weh tun. Warum willst du mich dazu zwingen?“
„Erstens, du musst mir nicht weh tun. Zweitens, Körperlicher Schmerz ist sehr viel erträglicher als seelischer Schmerz. Ich bin abgehärtet.“
Wieder setzte er den Dolch an Cyrellas Hals und glitt leicht zu der Verletzung an Cyrellas Schulter.
„Ich will Rache. Das ist alles. Aber der Mann den ich töten will ist immun gegen jegliche Möglichkeit zu töten. Außer deinem Gift.“
„Klingt amüsant.“ Schwach lächelte sie ihn an als würde sie ihm nicht glauben.
„Gibst du mir nun dein Gift.“ Er war hartnäckig das merkte sie ihm an. „Ich kann nicht so verantwortungslos sein. Was hat diese Person getan?“
„Er hat viele Verbrechen begannen. Er hat viele Menschen getötet. Er hat... Meine Schwester getötet.“ Cyrella blieb die Luft weg. „Sein..“ Sie zuckte. „Sein Name..“ Flüsterte sie. „Du willst seinen Namen wissen?“ Er lachte. „Sein Name ist Sinchiro. Sin wie Sinner.“ Wieder lachte er. Cyrella begann zu zittern und in ihren Augen loderte das Rot wie Feuer. „Was..?“ Mit einem lauten Knall zerbrach das große Tor des riesigen Raumes und man erkannte Elyrias Umrisse. Er setzte einen Fuß nach den anderen als müsse er sich kontrollieren. Denn der Fremde hielt Cyrella immer noch einen Dolch an die Schulter. Er starrte Elyrias entsetzt an und zog den Dolch zurück. Sein Blick wechselte von Cyrella zu Elyrias und wieder zurück. „Was hast du gemacht?“ Fragte Elyrias wutentbrannt. Jetzt rannte er zu ihnen und er und der Fremde befreiten Cyrella zeitgleich von den Fesseln. Mit einem kleinem Ruck stand Cyrella wieder auf dem Boden. Ihre Hände zu Fäusten geballt zitterten als gäbe es ein Erdbeben. „Cyrella! Untersteh dich. Es ist alles in Ordnung.“ Elyrias rüttelte Cyrella an den Schultern und der Schmerz rief sie zurück in die Realität. Das Lodern legte sich und ein sattes braun legte sich in ihre Augen. „Was war das?“ flüsterte der Fremde. Elyrias und er starrten sich gegenseitig an. Cyrella zog Elyrias der schon auf den Fremden springen wollte am Arm um ihn zurückzuhalten. „Er hat mir nichts getan.“ Elyrias starrte auf Cyrellas zerschnittenes Kleid. „Cyrella bist du dir sicher?“
„Ja.. Er ist.. nicht böse.“ der Fremde mischte sich leicht verwirrt ein. „Cyrella heißt du also.. Sag.. Was war das gerade..?“ Cyrella schaute auf den Boden und ihr Mund verzog sich zu einem traurigen Lächeln. „Sinchiro hat meine Eltern und Elyrias' Bruder getötet. Bei dem Gedanken an ihn will mein Blut mich stärken um ihn zu töten. Ein .. Natürlicher Instinkt auf das was er ist.“
„Was ist er denn?“
„Das kann ich nicht so genau sagen. Meine Mutter hat mir viel von unseren Ahnen erzählt. Zum Beispiel das wir die Macht des Giftes erhalten haben um eine bestimmte Rasse zu vernichten. Mein Blut reagiert auf diese Rasse. Sinchiro ist einer von ihnen und mein Instinkt sagt mir das ich ihn töten muss.“
„Also seid ihr beide auf der Suche nach Sinchiro?“
„Ja“ Flüsterten beide.
„Dieses Schwein hat Mika umgebracht.“
„Und meine Eltern.“ Fügte Cyrella hinzu.
„Und meine Schwester.“ Flüsterte der Fremde leise zu sich selbst.
„Mein Name ist Mireal.. Ich bitte euch mich mitzunehmen auf eure Suche. Ich will Sinchiro töten doch nur Cyrella kann ihn töten.“
„Du wolltest Cyrella verletzen und wir sollen dich mitnehmen?!“ Cyrella strich Elyrias über den Arm. „Nein. Er wollte mich nicht verletzten. Er hat es auch nicht getan also beruhig dich.“ Sie lächelte Elyrias wieder mit ihrem Engels lächeln an. Elyrias wurde wieder ruhig und nahm Cyrellas Hand um ruhig zu bleiben. Mireal musterte die beiden und lächelte leicht. Jetzt war es Cyrella die ihm antwortete „Ich weis nicht was ich dazu sagen soll. Ich geh Elyrias glaube ich schon genug auf die Nerven.. Dich würde ich auch nur nerven.“
„Das glaub ich weniger.“ Prustete Mireal heraus. Ihm war Cyrellas und Elyrias Vertrautheit nicht entgangen. „Darf ich mitkommen?“ Er grinste wie ein kleines Kind. Cyrella lächelte ihn leicht an und flüsterte vor sich hin. „Da ist wohl nichts zu machen.“ Dann sprach sie lauter „Von mir aus ja.. Aber nur wenn Elyrias einverstanden ist.“
„Alles was du willst Cyrella.“ Elyrias knirschte mit den Zähnen als gefielen ihm seine eigenen Worte nicht.
„Danke.“
- 9 – Ein Team!
„Cyrella!“ Diesen Ruf ersehnte Cyrella schon länger. Sie konzentrierte sich vollkommen auf das Buch vor ihrer Nase in dem stundenlang ein und dasselbe erklärt wurde. Alles nur für einen Großmeister. Stundenlang langweilen. Sie saß im Schneidersitz auf der kalten Wiese und die Tautröpfchen perlten die Grashalme hinab als ein kleiner Windzug vorbei huschte. Wie ein kleines Kind das einen Bonbon bekam sprang sie auf und rannte in das Haus. Mireal saß bereits am Tisch und schlang seine Portion geradezu hinunter. Für Cyrella war es schwer sich mit Hunger zu konzentrieren. Ihr Magen knurrte unaufhörlich und sie war erleichtert als sie den Teller Essen sah der für sie bereit stand. Seit Mireal der Gruppe beigetreten war waren schon einige Wochen vergangen in denen ein kleiner Alltag sich breit machte. Cyrella lernte für ihren Großmeister, Mireal Trainierte seine schwarze Magie und Elyrias der so schon stark genug war kümmerte sich hauptsächlich darum das es den beiden gut ging. Inzwischen hatte er sich schon mit Mireal angefreundet und sah ihn als einen Bruder. Elyrias machte den beiden regelmäßig das Essen und kümmerte sich darum das die beiden genug Pausen machten. Doch auch etwas nicht so wunderbares brannte sich in den Alltag ein. Cyrellas Schlaf war nie friedlich. Sie hatte nachts Alpträume und Elyrias schlief von vorne rein bei ihr im Zimmer. Denn Cyrella war nie zumutbar wenn sie aufwachte. Es machte sie fertig Elyrias jede Nacht den Schlaf zu rauben. (Mireal schaffte es lauter zu schnarchen als Cyrella schreien konnte.) Doch ändern konnte sie nichts.
Schrecken durchfuhr die drei als es dumpf an der Tür klopfte. Cyrella war die erste die sich beruhigte und aufstand um die Tür zu öffnen. Knirschend ging die Tür auf und ein großer muskulöser Krieger stand vor ihr und lächelte als würde er eine gute Freundin wieder treffen. „Ihr habt uns warten lassen werte Cyrella. Wolltet ihr nicht wieder zurückkommen um uns zu zeigen das ihr eure Reise nach Jinno überlebt habt? Es hat mich viel Mühe und Not gekostet euch zu finden.“ Jetzt grinste er frech und schaute Cyrella weiter an. Ihre Kinnlade war bereits runtergeklappt und sie schaute den Fremden verdattert an. „Oh.“ Der Fremde begann zu lachen. „Willst du mich nicht rein lassen?“ Elyrias stand hinter Cyrella und hielt sie leicht am Arm fest. „Cyrella stellst du ihn uns vor?“
„Oh.“ Sie fasste sich und schob ihre Kinnlade wieder nach oben. „Natürlich. Der werte Herr heißt Ray. Er ist ein alter Freund von mir. Er wechselte einige Wochen vor mir das Reich und wurde sogleich in die höchste der Wachen aufgenommen und ist nun sozusagen des Kaiser's rechte Hand. Ray, darf ich dir Elyrias – und Mireal vorstellen. Sie sind...“ Sie schaute Elyrias fragend an. „Freunde.“ setzte sie fort und grinste Elyrias und Mireal frech an. „Komm rein Ray.“ Elyrias und Cyrella machten ihm Platz und setzten sich wieder auf ihre Plätze. „Engelchen was hat dich aufgehalten? Etwa diese Narren hier?“ Er schaute die beiden hämisch an und man merkte das es ein Scherz war. „Nein. Oder naja nicht ganz. Mich hat eine fremde Shamanin aufgehalten und Elyrias hat mich vor dem sicheren Tod gerettet.“ Jetzt starrte nicht nur Ray Elyrias an. Auch Mireal wusste nichts von dieser Tatsache und starrte Elyrias ungläubig an. „Ja.“ Sagte Elyrias tonlos. „Danke. Ich wüsste nicht was ich mit dieser Fremden machen würde wenn sie Cyrella etwas angetan hätte.“
„Kommt daher deine Verletzung an der Schulter?“ Frug Mireal beiläufig und schaute Cyrella sorgend an. Cyrella begann zu zittern und vergrub ihren Kopf in Elyrias Schulter. „Nein.“ Flüsterte sie. „Cyrellas Bruder wurde von Sinchiro entführt und zum Sklaven gemacht. Er war es der Cyrella verwundet hat.“ Elyrias streichelte Cyrella über den Kopf. Mireal dachte in sich hinein, er verstand endlich warum Cyrella so an Elyrias gebunden war. Er hatte ihr nicht nur einmal das Leben gerettet, er war auch dafür zuständig das Cyrella trotz allem immer lächelte wenn Mireal sie sah. Es widerte ihn an zu wissen das Cyrella ihn so täuschen konnte und ihre Trauer versteckte doch gleichzeitig bewunderte er sie für ihre Kraft. Er könnte nie über seine Schwester schweigen. Vielleicht wollte Cyrella auch einfach kein Mitleid und war deshalb so fröhlich. Wie auch immer. Dachte er. Cyrella unterbrach seine Gedanken mit einem breiten Lächeln. „Wir sind ein Team nicht wahr Mireal? Ein Team das zusammen gegen Sinchiro angeht. Mit der Macht ihn zu vernichten. Wir werden seine Morde rächen und ihn zur Rechenschaft ziehen. Aber vorher will ich, seine Beweggründe herausfinden. Ich will wissen wieso ein Mensch oder was auch immer er ist, sowas tut. Sonst kann ich ihn nicht töten. Ich würde mich ewig schlecht fühlen.“
„Ein Team.“ murmelte Mireal als Antwort und schaute Cyrella halb lächelnd an. „Das stimmt. Aber wenn wir ewig nur hier rumsitzen kommen wir nicht weit.“ Elyrias blinzelte zu Mireal und war verblüfft über dessen Behauptung. „Ich glaube, du hast gar nicht mitbekommen das Cyrella täglich mehr als 5 Stunden unterwegs ist um Informationen zu sammeln. Sie sitzt nicht den ganzen Tag da und lernt. Sie begreift innerhalb weniger Stunden 1 Buch und hat somit noch genug Zeit anderes zu tun.“ Mireal war sich nicht sicher was er denken sollte. „Ach so.. Hab mich immer gewundert wenn ich Cyrella nicht sah.“ Er runzelte die Stirn und fing an zu Lachen. „Tut mir Leid.“
„Aber sag mal Mireal. Welchem Reich gehörst du eigentlich an? Ich sehe kein Wappen.“
„Chunjo. Ich trage kein Wappen weil ich Kämpfe vermeiden möchte. Wenn ein anderer mein Wappen sieht weis er das er mich angreifen darf. Das wäre nicht gerade von Vorteil für meine Suche.“
„Stimmt. Chunjo also.“ Cyrella grinste Elyrias an und dieser wusste genau wieso. „Jaja ich bin der einzige aus Jinno ich weis. Ich glaube wir sollten nach Chunjo reisen damit ich dem Kaiser von Chunjo meine Treue schwören kann.“
„Ach da brauchen wir uns nicht so zu beeilen er weis schon das du ihm seine Treue schwören wirst.“
„Was?“
„Naja, er kann die Zukunft sehen.“
„Und woher weist du das so genau?“
„Bevor ich kam sah er es und dementsprechend wurde ich empfangen. Außerdem lies er mir durch einen Boten die Nachricht zukommen das ich mich nicht fürchten solle 'falls' mich ein Drache angreifen sollte.“
„Meinst du damit Miluona?“
„Ja, er wusste das du mich retten würdest. Ich habe das zu Beginn nicht eingesehen. Zu siegen war bisher immer meine höchste Priorität.“
„Ach so. Sag mal wieso hast du eigentlich das Reich gewechselt?“ Cyrella schwieg. Sie überlegte wie sie es formulieren sollte und kam zu dem Entschluss die Wahrheit für sich zu behalten. Zumindest die ganze Geschichte. „Nunja, ich hatte einige Probleme in Jinno. Auserdem gehört Sinchiro keinem Reich an. Das wusste ich bereits. Und Jinno hat ein abkommen mit allen Neutralen getroffen das es keinen Kampf zwischen ihnen geben darf. Das wir aus Jinno sie nicht angreifen.“
„Aber, waren deine Eltern nicht auch aus Pyungmoo? Sinchiro hat sie doch angegriffen.“ Er lies bewusst die Tatsache aus das Cyrellas Eltern diesen Angriff nicht überlebt hatten. „Ja aber er legte dem Kaiser vor das meine Familie Verräter waren. Somit hatte Sinchiro die Erlaubnis des Kaisers meine Eltern und mich zu töten.“
„Wie haben sie das Reich verraten? Und was hast du damit zu tun?“
„Meine Eltern haben das Reich nicht verraten. Keiner meiner Vorfahren hat das Reich verraten. Sinchiro war voller Hass gegen unsere Familie weil wir die einzigen waren die ihn töten konnten. Also lies er sich etwas einfallen und legte den Kaiser und meine Familie herein. Aber ich überlebte und der Kaiser bemerkte seinen Fehler. Ich wurde unter die Fittiche des Kaisers genommen und genoss jeglichen Luxus. Der Prinz höchst persönlich hat mich trainiert. Ich hatte das edelste Pferd. Es tut mir im Herzen weh sie zu verraten. Aber es ist mein Weg. Es ist mein Schicksal und ich bin froh meinen eigenen Weg zu gehen. Wenn ich alles hinter mir habe werde ich mich bei ihnen bedanken aber vorher kann ich ihnen nicht in die Augen sehen.“ Alle waren verstummt und lauschten auf Cyrellas Worte. „Bis vor einigen Wochen wusste ich nicht einmal wieso ich beim Kaiser lebte.“ Sie schaute zu Elyrias. „Stimmt du konntest dich an nichts erinnern.“
„Jetzt immer noch nicht.“ Antwortete sie auf seine Aussage. „Ich kann mich nur an weniges erinnern aber an keine Einzelheiten allein die Tatsache das ich damals noch jung war ermöglichte es meinem Unterbewusstsein meine Erinnerungen fast komplett zu verstecken. Ich vergaß zunächst eigentlich nur das Ereignis an sich. Aber durch diesen Gedankenverlust geriet ich in eine tiefe Depression und vergaß immer mehr. Das einzige was ich wusste war das meine Eltern ermordet wurden. Das erfuhr ich durch Nachrichten und verfluchte mich dafür mich nicht erinnern zu können. Zeit für Zeit brannte sich der Gedanke das ich stark werden musste in mir ein doch dabei vergaß ich ganz wieso ich stark sein wollte. Ich wusste nicht einmal mehr was mein Ziel war und ich hatte auch vergessen das meine Eltern ermordet wurden. Irgendwann sagte mir jemand 'Dein Ziel ist weit entfernt und es befindet sich auf neutralem Gebiet. Hier in Jinno kannst du dein Ziel nicht finden und vor allem nicht erreichen.' Daraufhin lernte ich jemanden kennen der sich mein Vertrauen erkämpfte. Doch er verriet dieses Vertrauen und versuchte mich zu töten. Erst jetzt weis ich das er ein Auftragskiller von Sinchiro war. Also führte mich mein Weg weg von Jinno und zog mich nach Chunjo. Ich wusste selbst nicht so genau wieso. Aber es war richtig.“
„Hast du irgendwelche Anhaltspunkte die uns den Sieg gegen Sinchiro sichern könnten?“
Cyrella zögerte. „Ich weis nicht... Meine Mutter hat mir viele Geschichten erzählt die man mit Sinchiro in Verbindung bringen könnte. Aber ich kann sie nicht alle zuordnen. Ich könnte ein paar Nachforschungen betreiben. Vielleicht bringt mich irgendwas dazu mich zu erinnern..“
Mireal und Elyrias schienen sich geistig in die Arme zu springen. Sie freuten sich sichtbar das sie jemanden gefunden hatten der nicht nur viel über Sinchiro wusste sondern auch die Möglichkeit besaß dieses fast unsterbliche Wesen zu töten. Doch sie bemerkten nicht das Cyrella tief im Innern blutete über ihr Schicksal. Sie vergaßen das Opfer das Cyrella bringen musste um den Weg den sie nun ging überhaupt einzuschlagen. Doch Cyrella lächelte wie eh und je. Sie schien fast noch glücklicher als sonst. Der Anblick ihrer beiden Freunde schien sie sehr glücklich zu machen. Tief in ihrem Herzen machte sich ein stechender Schmerz breit der sie fast vollkommen betäubte. Alle waren beisammen und waren glücklich. Es war friedlich und keiner dachte an die unheilvolle Zukunft. Auch Ray erklärte sich bereit der Gruppe in jeglicher Hinsicht zu helfen. Es schien alles so einfach. Elyrias' Reichswechsel und danach Sinchiro töten. Jetzt hielt sie das taube Gefühl nicht mehr aus und verließ den Raum durch die hintere Tür. Sie ging auf 'ihr' Zimmer und setzte sich aufs Bett. Sie lies ihren Gefühlen freien Lauf. Doch viel war nicht da was diese Freiheit nutzen konnte. Das einzige Gefühl was sie empfand war die Taubheit. Sie ließ sich ins Bett fallen und wartete bereits auf den Schlaf der von Alpträumen geplagt war. Doch bevor sie einschlafen konnte betrat jemand das Zimmer. Cyrella war schon halb am schlafen und nahm nur noch wenig von der Umwelt war. Doch sie erkannte die raue Stimmte von Elyrias' Großvater. „Cyrella? Schläfst du oder bist du noch wach?“
„Wie man es nimmt.“ Hauchte sie und fühlte sich wie in einem Traum. „Du bist nicht verpflichtet Sinchiro zu töten. Noch kannst du kehrt machen und gehen.“
„Nein. Ich könnte meine Eltern nicht hintergehen. Ich kann nicht leben ohne zu wissen warum meine Eltern starben. Ohne sicher zu sein das niemand mehr getötet wurde und würde ich kehrt machen, müsste ich Elyrias im Stich lassen. Das hat er nicht verdient.“ Sie sprach jetzt deutlicher doch sie konnte ihre Augen nicht öffnen vor Müdigkeit. Sie bemerkte nicht, das Elyrias in der Tür stand und mithörte. „Es ist nur.. Es ist so friedlich.“ Sie seufzte leicht und entglitt der Realität in die Traumwelt. „Sie will Sinchiro nicht töten?“
„Elyrias! Wie würdest du dich denn fühlen. Wenn du der einzige wärst der Sinchiro töten könnte. Wenn alle Rachegelüste auf deinen Schultern lasten würden. Noch dazu gefällt Cyrella der Gedanke des Tötens generell nicht. Als sie keine Erinnerungen hatte spürte sie auch keine Reue. Doch jetzt stellt sie sich viele Fragen. Sie ist überfordert mein Enkel. Pass auf sie auf wenn du nicht willst das sie dir entgleitet. Sie könnte dich eher verlasen als du es willst.“ Elyrias' Opa verließ das Zimmer und lies ihn mit offenem Mund und sprachlos zurück. „Mich verlassen? Wie meint er dass? Cyrella hat doch selbst gesagt das sie mich nie im Stich lassen würde.“ Elyrias wurde aus den Worten nicht schlau. Er beendete seine Gedanken und deckte Cyrella mit einer Wolldecke zu. „Wir sind.. ein Team.“ Er setzte sich neben ihr Bett, nahm ihre Hand und schlief kurz darauf ein.
10 – Klinge des Schicksals
„Elyrias, Elyrias, Elyrias“ Cyrella war voller Aufregung als sie Elyrias, der total geschockt war um den Hals fiel. Ich habs raus! Ich weis wie ich den Großmeister schaffe. Ich muss nur noch die Prüfung beim Lehrer der Heilung bestehen!“
„Glückwunsch! Dann müssen wir nach Chunjo. Ich muss sowieso noch das Reich wechseln.“ Elyrias lachte über seine Schludrigkeit und zog Cyrella am Arm ins Haus. Mireal stand bereits dort. Auch er hatte die freudige Nachricht mitbekommen. Er schien es nicht eilig zu haben doch Cyrella und Elyrias hetzten durch das kleine Haus um genug Proviant einzupacken. „Woah. Eure Eile in allen Ehren. Aber wieso auf einmal so schnell?“
„Wir haben schon viel zu lange gewartet. Und wenn nicht jetzt, wann dann?“
„Stimmt.“
„Wo ist eigentlich Ray?“
„Der ist bereits aufgebrochen um dem Kaiser zu berichten das er dich gefunden hat und es dir gut geht.“
„Gut..“
Ein schrilles Pfeifen ertönte aus Cyrellas Mund und ein Pferd kam auf sie zu. „Goliath! Wie geht es dir! Ich hab dich so vermisst. Hast du deine Freie Zeit gut genutzt?“ Die Worte sprudelten nur so aus Cyrella heraus als sie ihr Pferd endlich wieder zu Gesicht bekam. Goliath wieherte zustimmend und klang in Cyrellas Lachen ein. Mireal und Elyrias schauten Cyrella nur verwundert an. „Und was ist mit uns müssen wir laufen?“ Cyrella schaute die beiden an und schaute dann zu Goliath. Er verstand die Frage und binnen weniger Sekunden kamen zwei weitere Pferde aus dem Wald. „Nein“ Sie grinste und schub sich mit einem Ruck auf Goliath's Rücken. „Endlich wieder auf meinem super tollen Pferd.“ Ihr Grinsen wurde breiter und auch Elyrias und Mireal hievten sich auf ihre Pferde. „Na dann.“
„Auf geht’s.“ vollendete Elyrias, Mireal's Satz.
Man hörte nur das leise traben der Pferde. Cyrella war zu sehr darauf konzentriert sich auf die Prüfung vorzubereiten während Goliath den Weg entlang lief ohne das Cyrella ihn lenken musste. Elyrias und Mireal schauten nur durch den Wald und schienen müde von der Reise die gar nicht mal so lange zu sein schien.
Nach nur 3 Stunden reiten waren sie schon in der Hauptstadt von Chunjo, in Joan angelangt. Cyrella war fröhlich und konzentriert. Sie schien nicht nervös oder ähnliches. Ganz im Gegenteil man sah ihr an das sie sich auf die Prüfung freute. „Schönen guten Tag Herr Lehrmeister. Ich würde gerne die Prüfung zum Großmeister im heilen machen.“ Trotz ihrer Freude war ihre Stimme ruhig und sie sprach förmlich. „Schönen guten Tag junge Lady. Natürlich ich werde sie sofort einschreiben. Aber sie müssten ein bis zwei Tage warten da es viele gibt die die Prüfung machen wollen. Die meisten scheitern aber sie haben trotzdem alle die Chance sie zu machen. Ich wünsche ihnen jetzt schon einmal viel Spaß.“
„Danke.“ Cyrella drehte sich um und ging auf den Stadtplatz wo Elyrias und Mireal warteten. „Nun, jetzt ist Elyrias dran wir müssen ihn zum Kaiser bringen.“ Elyrias lächelte halbherzig und lief ein paar Schritte hinter Cyrella und folgte ihr in das Schloss. Wieder wurde Cyrella von dem Wunderhübschen Gesicht des Kaisers erschlagen doch sie fasste sich schnell wieder. Immerhin sah sie ihn nun zum zweiten mal. „Oh, Cyrella ich dachte du kommst nie mehr wieder. Du hast dir ganz schön Zeit gelassen.“
„Eigentlich hättet ihr das vorher wissen können.“ Cyrella schaute ihn halb lachend an und er stimmte in das Lachen ein. „Du warst mir von Anfang an Sympathisch.“
„Danke. Aber nun zu etwas anderem. Ich habe ihnen jemanden mitgebracht. Sein Name ist Elyrias. Er möchte das Reich ebenfalls wechseln.“ Elyrias ging einige Schritte vor Cyrella und verneigte sich. „Guten Tag.“
„Aha.. Ich wusste ja das er dich retten wird aber das er mir seine Treue schwören wird sehe ich erst jetzt.“ Er lächelte. Elyrias wusste nicht recht was er mit diesem Satz anfangen sollte. Der Kaiser lies ihn verstehen das er wieder aufstehen konnte und gab Elyrias einen Goldenen Briefumschlag. „Bring den Umschlag zu einem Boten und bringe ihn selbst zum Kaiser von Jinno. Ich freue mich dich in diesem Reich begrüßen zu können. Doch bevor du losgehst habe ich bereits deine erste Mission. Ich denke das es nicht nötig ist dir das zu sagen aber hiermit erteile ich dir die Mission Lady Cyrella auf ihrer Reise zu begleiten und sie zu beschützen. Sei es mit deinem Leben. Man kann es als Prüfung für deine Treue betrachten.“ Elyrias schaute ihn verwundert an. „Ihr habt Recht. Es ist unnötig so etwas zu sagen das habe ich mir bereits selbst als Mission erteilt.“
„Dann brauche ich nicht damit rechnen das du versagst.“ Cyrella schaute den Kaiser jetzt nicht mehr so ruhig an. „Werter Kaiser...“ Begann Cyrella doch der Kaiser unterbrach Sie. „Cyrella du bist gerade erst meinem Reich beigetreten doch ich erkenne dein Potenzial. Nicht nur das ich erkenne auch das du einen fabelhaften Charakter hast und ich würde es bereuen dir keinen Beschützer zugeteilt zu haben wenn dir etwas passiert. Bitte versteh das.“
„Natürlich ich kann ihnen ja schlecht widersprechen. Aber es ist sehr verwirrend.“ Cyrella verneigte sich und verließ den Saal in großen Schritten. Elyrias folgte ihr und draußen hielt er sie fest. „Jetzt bin ich wohl offiziell dein Beschützer huh?“
„Ja.“ Mireal schaute die beiden verwirrt an. „Was?“
„Der Kaiser hat Elyrias die Mission erteilt mich zu beschützen.“
„Woah. Wieso das denn? Fast niemand hat einen persönlichen Beschützer!“
„Deshalb ist es ja so verwirrend. Ich wüsste das auch gerne.“ Cyrella lies ihn verstehen das er still sein sollte und ging. Elyrias und Mireal starrten sich verwundert an und folgten ihr. Sie ging in ein Gasthaus und bestellte 2 Zimmer. Eins mit einem und eins mit zwei Betten. „Wieso 2 Zimmer, eines mit drei Betten würde doch reichen.“ frug Mireal sie. „Sorry das ich Privatsphäre brauche. Aber ich habe uns unter Geschlechtern aufgeteilt.“ Sie zwinkerte ihm zu und ging in ihr Einzelzimmer. Sie schloss die Tür ab. Mireal und Elyrias gingen in ihr gemeinsames Zimmer. Beide schienen nicht gerade glücklich darüber das Cyrella sich zurückzog. „Was hat sie denn?“
„Weis nicht, vielleicht fühlt sie sich erdrückt unter zwei Kerlen.“
„Nein es muss irgendwas anderes sein. Vielleicht hat sie ja doch Lampenfieber oder so.“
„Schwachsinn.“
„Hm.“
Jetzt herschte Stille. Sie zerbrachen sich den Kopf warum Cyrella sich zurückzog und schliefen schließlich ein.
Früh morgens wachten beide auf. Der Geruch von frischem Brot und etwas Ei drang in ihre Nasen. „Esseeeeen!“ Brüllte Mireal und streckte die Arme. Elyrias setzte sich hin und gähnte laut vor sich hin als er 2 Teller mit Rührei und Brot entdeckte. In der Mitte stand ein Krug mit Milch und 2 Stühle waren an den Tisch gestellt. Auf einem Stuhl lag ein kleiner Zettel. Elyrias stand auf und nahm einen Zettel. Bin zur Prüfung gegangen. Lasst es euch schmecken. Es dauert nicht lange dann bin ich wieder da gruß Cyrella.
„Cyrella hat das gemacht. Sie ist bereits zur Prüfung gegangen. Wir sollten aufessen und ihr dann folgen.“ Im selben Moment stopfte Mireal schon einen Löffel voll Rührei in den Mund. „Ok.“ Brachte er mit vollem Mund heraus und lies sich keine Zeit beim Essen. Elyrias setzte sich auf den anderen Stuhl und aß ebenfalls seine Portion. „Ich werde gleich ein bisschen Proviant besorgen. Da uns eine ziemlich lange Reise bevorsteht sollten wir nicht ohne losgehen.“
„Stimmt. Dann schau ich mich nach einer neuen Waffe um, meine ist ziemlich eingerostet. Hab so lange nicht mehr gekämpft.“
„Hm du wirst wohl besser wissen wo man gute Waffen her bekommt. Ich bin ja erst seit kurzen hier. Kannst du mir neue Dolche besorgen? Meine sind beim letzten Kampf ziemlich kaputt gegangen. Überall Kerben in der Klinge.“
„Klar kann ich machen. Gehst du nachher zu Cyrella?“
„Nein ich glaube sie will allein sein. Ich drück ihr von hier aus die Daumen.“
„Cyrella braucht kein Glück. Sie kann es.“ Mireal grinste.
„Stimmt.“
„Cyrella!! Wie ist es gelaufen?“ Cyrella hatte gerade die Tür des Gastzimmers aufgeschlossen als Elyrias auf sie zustürmte. „Huch, was für eine Begrüßung.“ Cyrella runzelte die Stirn und setzte sich auf den Stuhl. Sie begutachtete den Tisch und merkte das die leeren Teller immer noch auf dem Tisch standen. „Freut sich wohl jemand das die Hausfrau wieder da ist was?“ Sie zeigte auf die Teller. „Ops.“ Elyrias lachte laut los und brachte die Teller in die Küche. „Nein nein, ich bin auch erst seit 5 Minuten hier. Wie war denn nun die Prüfung?“
„Viel zu einfach.“ Antwortete Cyrella flüchtig und nahm sich einen Apfel aus dem Obstkorb. „Ich hätte nicht so viel lernen müssen. Naja das Ergebnis erfahren wir erst morgen.“ Sie biss ein Stückchen von dem Apfel ab und kaute darauf rum. „Hm Hauptsache du hast es geschafft.“ Wieder biss sie ein Stückchen von dem Apfel ab und mit dem Knacken synchron knarrte die Tür und Mireal kam in das kleine Zimmer. Er warf Elyrias zwei neue Dolche zu und grinste. „Hand gefertigt vom Schmied. Erstklassige Dinger, wehe sie gefallen dir nicht.“ Elyrias lachte. „Mal sehn, ich werd sie beim nächsten Kampf ausprobieren, auch wenn ich hoffe das es keinen geben wird.“ Auch Mireal lachte jetzt. „Aber deine neuen Dolche sind nichts gegen mein neues Schwert. So leicht und doch so stabil, das ist fast unglaublich!“ Cyrella starrte ihn an. Dann nahm sie ihr Schwert aus der Scheide und warf es Mireal in die Hände, der unter dem Gewicht des Schwertes zusammen brach. „Ach du scheiiii....benkleister was zur Hölle ist DAS für ein Schwert?!“ Cyrella schluckte das Apfelstückchen runter und grinste. „Du Schwächling.“ Sie nahm das Schwert wieder in die Hand und warf es mit Leichtigkeit in die Scheide zurück. „Oh mein Gott du hältst das Ding als wäre es leicht wie eine Feder.“ Wieder grinste Cyrella. „Das Schwert wurde in meine Hand geschmiedet. Es ist als wäre es ein Teil von mir. Ich bin so daran gewöhnt ich merke nicht mal wie schwer es ist.“
„Krasse Sache das! Warum ist das Schwert denn so Schwer?“
„Schau genau hin.“ Cyrella zog das Schwert wieder aus der Scheide und zeigte mit der Spitze auf Mireals Nase. „Das Schwert besteht vollkommen aus Kristallen.“
„Wieso das denn?“
„Ich sagte doch bereits, es ist als wäre es ein Teil von mir.“ Cyrella zeigte ihm den Griff und drückte auf einen kleinen Knopf. Mehrere Klingen stachen Cyrella in die Hand und saugten ihr Blut in sich auf. Elyrias starrte Cyrellas Hand an und war von dem herunter tropfendem Blut so paralysiert das er nicht bemerkte das das Schwert sich blutrot färbte. Er hebte die Hand und wollte Cyrellas Hand fassen doch sie zog ihre Hand zurück. „Keine Sorge es ist alles in Ordnung Elyrias. Mein Blut fliest in das Schwert. Normalerweise ist das für mein Gift gedacht. Damit kann ich jeden den ich mit diesem Schwert verletze vergiften.“ Elyrias Schlug Cyrella das Schwert aus der Hand und nahm ihre Hand in seine. „Ich will nicht das du das benutzt!“
„Als wenn du das bestimmen könntest.“ Elyrias lies Cyrellas Hand los und ging ins Bad. Er holte einen Verbandskasten und nahm einen Verband da raus. Dann zog er Cyrellas Hand wieder an sich und begann ihre Hand zu verbinden. Cyrella schaute ihn verwundert an. „Das brauchst du nicht zu verbinden, beim nächsten Kampf wird es eh wieder aufgerissen..“ Cyrella gefiel der Gedanke daran das Gift zu verwenden nicht. „Ich wiederhole mich nur ungern, aber ich will nicht das du diese Klingen noch einmal ausfährst. Ich ertrage es nicht dabei zuzusehen wie du dich selbst verletzt.“
„Aber es ist notwendig.“
„Wenn ich als deine Waffe diene? Dann brauchst du dein Schwert nicht mehr benutzten. Ich werde dafür sorgen das du nie wieder dein Schwert benutzten brauchst.“
Cyrella wurde leicht rot und sie begann zu lachen. „Es ist naiv zu glauben du könntest mich vom kämpfen abhalten. Aber danke das du dir Sorgen um mich machst.“ Cyrella stand mitten im Raum und Elyrias kniete vor ihr. Er nahm ihre fertig verbundene Hand und küsste auf ihre Handfläche. Wieder schnellte Cyrella die Röte ins Gesicht. Ihr Herz begann wie wild zu flattern doch es beruhigte sich schnell wieder. Elyrias lächelte sie an und stand wieder auf. Er hielt weiterhin ihre Hand. Mireal war immer noch verwundert über Cyrellas Schwert. Alle waren sprachlos. Cyrella war die erste die wieder ihre Stimme hören lies. „Ich bin müde. Ich werde mich schlafen legen.“ Cyrella zog ihre Hand sanft aus Elyrias' und verließ das zweier zimmer. Mit leisen Schritten betrat sie ihr eigenes Zimmer und ließ sich ins Bett fallen. Binnen weniger Sekunden schlief sie ein und ihr Atem wurde ruhig.
„CYRELLAAAA!!!“ Elyrias brüllte wie ein verrückter als Cyrella vor lauter Schreck aus dem Bett fiel. Elyrias lachte laut los. „Sorry ich wollte dich nicht so erschrecken. Das Ergebnis ist da! Du hast die Prüfung bestanden.“
„Was hast du den anderes erwartet?“ Cyrella setzte sich auf den Boden und schaute Elyrias verschlafen an.
„Jetzt freu dich doch mal.“
„Wieeee denn ich bin seit ganzen 2 Sekunden wach!“
„Tut mir leid.“ Elyrias packte Cyrella unterm Arm und setzte sie auf das Bett. „Im übrigen sind wir bereit.. Mit der Reise zu beginnen. Wir haben Proviant und neue Waffen.“
„Das klingt gut. Wäre aber nett wenn du mich vorher... anziehen lassen würdest.“ Elyrias starrte Cyrella an und wurde knallrot. Cyrella hatte nur ein langes weises Hemd an. „Ops, sorry.“ Er sprang auf und ging aus der Tür doch blieb kurz im Türrahmen stehen. „Auch wenn es nur ein einfaches Hemd ist, sieht süß aus.“ Cyrella warf mit einem Kissen nach ihm und er schloss blitzartig die Tür um sich zu schützen. Cyrella zog sich um und legte ihr Schwert auf das Bett. Sie setzte sich auf den Stuhl und starrte eine Weile das Schwert an. „Er hat es ernst gemeint..“ Flüsterte sie. „Ja das habe ich.“ Elyrias stand im Türrahmen und zog die Tür hinter sich zu. Er setzte sich vor Cyrella auf den Stuhl und nahm wieder ihre verbundene Hand. „Ich habe mich schon immer gewundert woher du so viele Narben an deiner Hand hast. Wie oft muss ein Mädchen gekämpft haben, sich selbst verletzt haben um so viele Narben zu bekommen? Ich schäme mich dich nicht schon früher getroffen zu haben.“ Cyrella schaute ihn wütend an. „So ein Schwachsinn. Ich bin nicht einfach nur ein Mädchen.“ Sie entzog ihm ihre Hand. „Ich bin auch nicht schwach.“ sie nahm ihr Schwert an sich und verließ das Zimmer. „Ich werde auch nicht wegen dir aufhören mein Schwert zu benutzten!“
11 – Ewiger Schlaf
Cyrella saß auf Goliath und Elyrias und Mireal gingen ein paar Schritte vor ihr. Seit zwei Tagen hatten sie die gelbe Hauptstadt verlassen und Elyrias und Cyrella hatten keine Worte miteinander gewechselt. Cyrella fühlte sich schlecht. Seit sie sich mit ihm gestritten hatte, hatte sie kein Wort mehr mit beiden geredet. Mireal sprach immer wieder mit ihr doch sie sagte kein Wort. Auch Elyrias war still und hielt sich zurück. Cyrella fühlte sich schuldig dafür das es Elyrias schlecht ging. Immer wieder wollte sie sich entschuldigen aber sie wusste nicht was sie sagen sollte. Jetzt saß sie auf Goliath und folgte Elyrias und Mireal die die Richtung angaben. >Ich bin furchtbar... Elyrias macht alles für mich, er hat sich nur um mich sorgen gemacht. Und ich habe.. ihm so vor den Kopf gestoßen. Wie konnte ich ihm nur sowas antun? Ich verzweifle so langsam. Ich habe keine Ahnung wie ich mich dafür entschuldigen kann.
12 – Das Ende
Viele verschiedene Stimmen drangen leise in Elyrias Ohren, ungefair sechs verschiedene Stimmen schätzte er unbewusst. Er war umgeben von Glassplittern. Einige waren einfach nur Spiegelsplitter andere spiegelten ein Szenario wieder. Er schaute instinktiv in den größten der Splitter von dem Blut hinab lief. Es sah aus als wäre dieser Splitter eine Mordwaffe geworden. Man sah weiße Äste vorbei „fliegen.“ und hörte das leise Geräusch von schritten die hin und wieder einen kleinen Ast knackend zu Bruch brachten. Jemand atmete hastig man sah die eisige Luft in unregelmäßigen Abständen aufsteigen. Doch mit einem Ruck sah man nur noch den Boden und zwei Hände die sich auf dem Boden abstützten. Sie bewegten sich und man sah wie sich das Bild bewegte und einen Fuß zeigte der zwischen zwei Wurzeln fest klemmte. „Cyrella!“ Elyrias verstand was dieses Schaubild darstellte. Es war Cyrellas Erinnerung an den Abend an dem sie ihre Familie verlor. Er schaute sich um. Bis auf die eine Erinnerung waren es alles glückliche Errinerungen. Doch nie ragten sie über Cyrellas 13 Lebensjahr. Auf einem weiteren Splitter erkannte er den kleinen Nyurell wie er Cyrella einen selbst gemachten Sandkuchen anbot. Er suchte nach etwas, doch er wusste selbst nicht was. Er war umgeben von Cyrellas Erinnerungen doch er fand nicht was er finden wollte. Schmerz durchzuckte ihn. Er fühlte sich als würde seine Haut zerreißen. Er suchte weiter und entdeckte einen Schwarzen Spiegel. Dem er versuchte näher zu kommen doch er bewegte sich keinen Millimeter. Nicht er bewegte sich sondern der Spiegel bewegte sich auf ihn zu und empfing ihn mit einem strahlendem Licht als würde es sich auf sein Auftauchen freuen. Weitere Erinnerungen strömten durch seinen Kopf und blieben schließlich vor einem Friedhof stehen. In mitten dieser tristen und grauen Erinnerungen schimmerte ein rotes Licht dessen Intensität mit jeder Sekunde abnahm. Es war fast nurnoch ein Flimmern und trotzdem hebte es sich vom Rest des Bildes hervor. „Cyrella!“ Rief Elyrias mit einer Stimme die er selbst nicht erkannte. Sie war mehr ein Hauchen, gestoppt durch eine Unsichtbare Wand. Als würde es von Cyrella abprallen. Dann bemerkte er den Grund. Die vielen Regentropfen schienen Cyrella genauso wenig zu berühren wie Elyrias Stimme. Doch sie offenbarten die fast unsichtbare Schutzhülle die Cyrella umgab. Elyrias rief ein weiteres mal ihren Namen doch ohne Erfolg. Mit fast leidendem Blick betrachtete er Cyrella die wie eine Leblose gefühllose Hülle vor zwei Gräbern stand. Trotz ihrer Gefühllosen Haltung lag eine Träne auf ihrer Wange. Elyrias fühlte das Cyrellas geballte Trauer hier in diesem größten aller Splitter verborgen lag unter all den anderen Splittern. Plötzlich bemerkte er wie naiv er gewesen war. Er verstand das auch Cyrella, die immer lachte und voller Tatendrang, Mut und Kraft steckte, eine schwache, leidende Seite hatte. „Cyrella....“ flüsterte mit einem verbittertem Unterton und ging ruhig auf sie zu. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von Cyrellas Rücken. Er fasste mit beiden Händen auf ihre Schultern um sie zu beruhigen und sackte im selben Moment zusammen als hätte er keine Knochen. Erst in letzter Sekunde konnte er sich keuchend mit seinen Händen auf dem Boden abstützten. Blitzschläge durchzuckten ihn und ließen ihn Schmerzen wie noch nie spüren. Die Schmerzen die Cyrella den ganzen Tag mit sich herum trug. Er raffte sich auf und legte seine Arme um Cyrella und wie durch einen Zauber wurde aus der Leblosen Puppe eine Lebendige. „El-“
„Sag nicht's.“ flüsterte er ihr ins Ohr und festete seinen Griff. „Ich möchte dich für immer so halten und all deinen Schmerz von dir nehmen. Doch das kann ich nicht. Deshalb, bitte, Lass mich dein Halt sein.“ Cyrella reagierte nicht und er begann wieder zu sprechen. „Ich bin hier weil ich möchte das du wieder zu uns zurück kommst.“ Cyrella presste die Lippen zusammen und versuchte ruhig zu bleiben. „Du warst es der mich hier hin geschickt hat.“
„Nein“ widersprach er ihr. „Ich habe nie gewollt das du wegen mir leidest. Bitte begleite mich zurück...“
Cyrella löste seine Arme von sich und drehte sich zu ihm um. Sie schaute ihm tief in die Augen und er begriff das sie nicht aus Trauer in diese Trostlose Welt verschwunden war. „Cyrella du....“ Sein Gesicht verzog sich zu einer finsteren Miene. „Wie kannst du glauben... Das ich WILL das du verschwindest?!“ Cyrella wandte den Blick von ihm ab doch er packte sie am Kinn und drehte sie so das sie ihm genau in die Augen schauen musste. Seine Stimme klang gequält und als würde er jeden Moment los heulen. „Cyrella ich würde nie, nie wollen das du verschwindest. Wie kannst du sowas überhaupt denken..“ Cyrella schloss die Augen und öffnete sie wieder. Ihr Blick war entschlossener denn je. „Es tut mir leid.“ Elyrias beruhigte sich leicht. „Ich will.... Nein.. Ich bitte dich. Lass mich dein Schutzschild sein.“ Cyrella schaute ihn entsetzt und zugleich verblüfft an. Sie drückte ihn von sich und drehte ihm wieder den Rücken zu. „Niemals. Ich werde niemals jemand anderen als mein Schutzschild benutzen.“ Elyrias packte sie an der Hand und zog sie wieder zu sich. „Wenn ich schon nicht verhindern kann das du dein Schwert oder dein Gift benutzt dann will ich dir doch zumindest helfen falls du in Schwierigkeiten bist. Auserdem werden wir eh zusammen reisen und es macht keinen Unterschied denn ich würde dich so oder so mit meinem Leben beschützen. Doch so wäre es effektiver!“ Cyrella begann zu überlegen. Sie wusste dass er recht hatte doch sie war sich nicht sicher. „Okay.... Wir... Wir gehen den Vertrag ein... Aber nur weil ich nicht will das du mich jeden Tag damit nervst!“
Elyrias begann zu lachen und ließ Cyrella aus seinem Griff frei. Er zog ihre Kette aus seiner Tasche und legte sie in ihre Hand. Cyrella lächelte ihn an. Elyrias lies seine Hand auf ihrer und dazwischen verweilte die Kette. Elyrias hörte keine Stimme doch ihm kamen Wörter in den Sinn die ihn frugen ob er den Pakt eingehen möchte. „Ja“ flüsterte er in seinem inneren und das Juwel löste sich von Cyrellas und Elyrias Händen und legte sich um Elyrias Hals. „Schwörst du mir ewigen Schutz?“ Fragte ihn Cyrella mit einem gebieterischem Unterton. Elyrias verbeugte sich leicht und antwortete mit einer festen und selbstsicheren Stimme. „Ja“ Ein strahlendes Licht umgab beide und sie spürten wie ein vorher existierendes Band zwischen ihnen noch stärker wurde. Sie schlossen die Augen um von dem strahlendem Licht nicht geblendet zu werden und als sie spürten das das Licht nachließ öffneten sie sie wieder. „CYRELLA! EL!“ Schrie Mireal und fiel den beiden um den Hals. „Ich habe mir sorgen gemacht. Erst fällst du in Ohnmacht und dann tauche ich hier auf und auch Elyrias ist bewusstlos.“ Mireal ließ die beiden los und betrachtete die Kette an Elyrias Hals. „Weist du Mireal...“ Begann Elyrias und erklärte ihm die ganze Geschichte. Mireal begann zu grinsen. „Gut! Dann können wir uns ja jetzt endlich unserem richtigen Ziel zuwenden.“ Elyrias schüttelte den Kopf. „Auch wenn Cyrella wach ist so hat sie immer noch hohes Fieber. Wir sollten sie noch einen Tag ausruhen lassen.“ Cyrella schaute Elyrias giftig an. „Was fällt dir ein. Mir geht es pri~“ Bevor sie das Wort aussprechen konnte sackte sie auf das Bett zurück und schaute Elyrias halb schlafend an. „Siehst du.“ Elyrias lächelte und legte Cyrella sanft in das Bett. Sie schloss ihre Augen und schlief schnell ein.
„Elyrias.“ Wandte sich Mireal mit einer ernsten Stimme an ihn. „Ich wollte es nicht ansprechen während Cyrella es mitbekam, aber wir schweben in großer Gefahr. Wir müssen Cyrella hier weg schaffen.“ Elyrias Reaktion war verständlich. Seine Gesichtszüge wurden hart, ängstlich und zugleich wütend. Wütend darüber das Mireal das nicht eher gesagt hatte. „Was?!“ Mireal durchzuckte ein kleiner Schauer der ihn verstehen ließ wie Elyrias fühlte. „Auf dem Weg hier her habe ich 2 Spione töten müssen doch einer ist mir durch die Lappen gegangen.... Es waren Sinchiro's Spione.“
„Sinchiro's Spione?! Wie zum Teufel haben sie uns gefunden. Verdammt wir müssen Cyrella hier weg schaffen!“ Gesagt getan. Mit einem Ruck hob Elyrias Cyrella auf seine Schultern und öffnete hastig die Tür. Mireal eilte ihm hinterher und ihm lief das Blut aus dem Gesicht als er bemerken musste das seine Warnung zu spät kam. Das kleine Haus in dem sie sich versteckt hatten war lückenlos umzingelt. Und zwischen ihnen schien ER sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Sinchiro war der Vordermann und alle anderen schienen nur eine Linie oder Zeugen zu sein. Sinchiro betrachtete die erkrankte Cyrella enttäuscht und suchte in den Gesichtern von Mireal und Elyrias den Grund für Cyrella's schwäche. „Schade... Ich hatte mich auf einen spaßigen Kampf mit ihr gefreut und nun muss ich sie ohne dass sie sich wehren kann töten. Das gefällt mir ganz und gar nicht.“ Sinchiro schien einen Plan zu verfolgen doch keiner der Anwesenden verstand ihn. Nur Cyrella wusste worauf er anspielte. Er hatte bemerkt das sie wach war und sich nicht rührte. „Es ist so schade das sie sich zwischen zwei Schwächlingen versteckt.“ Elyrias wollte sich einmischen doch Cyrella löste sich von seiner Schulter und stellte sich gerade vor Sinchiro. Ihr Kopf war weiterhin nach vorne geneigt. „Elyrias tut mir leid. Ich habe mich schlafend gestellt weil ich nicht wollte das ihr euch Sorgen macht. Und scheinbar hat dieser Kerl es hier gemerkt.“ Cyrella hebte den Kopf und ein raunen ging durch die Menge als sie Cyrellas blutroten Augen funkeln sahen. Elyrias Kristall begann grün aufzuleuchten und ehe er realisiert hatte das Cyrella einem Kampf gegenüberstand war es auch schon zu spät. Die Schwerter der beiden prallten aneinander und ließen lautes Geklirr ertönen. „CYRELLA! HÖR AUF! DU BIST NICHT IN DER KONDITION FÜR EINEN KAMPF!“ Doch Cyrella ignorierte diese Worte. Mit jedem noch so leichtem Hieb der Cyrella traf sah man ihre Kraft aus ihrem Körper fließen. Mehr und mehr zitterten ihre Beine doch Cyrella gab nicht auf. Für sie war dieser eine Kampf wichtiger als ihr eigenes Leben als ihre Freunde. Denn sie erhoffte sich trotz aller Nachteile einen Sieg. Endlich Rache an dem Mörder ihrer Eltern. Doch plötzlich hielt sie inne. Wie gelähmt stand sie mit halb erhobendem Schwert vor Sinchiro, der grinste, als sei alles geplant gewesen. Es war nur eine kleine, fast unsichtbare Verletzung, die, hätte Cyrella nicht plötzlich aufgehört sich zu bewegen, niemand bemerkt hätte. Doch alle suchten einen Grund für ihr plötzliches innehalten und bemerkten den kleinen Lichtschimmer den die winzige Nadel die in Cyrellas Hals steckte, von der Sonne Spiegelte. Doch schien diese lähmende Nadel nicht nur Cyrella zu lähmen. Niemand rührte sich, alle schienen wie gelähmt vor Schock und konnten fühlen das Cyrella ihr Leben in Sekundenschnelle an sich vorbeirauschen sah als Sinchiro sein Schwert zum finalen Schlag ausholte.
Folgt...
Texte: (c) by Viona Pegels
Tag der Veröffentlichung: 13.03.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dies Buch, dieser erste Teil von Cyrellas Geschichte, widme ich meinen Freunden die mir den Alltag viel entspannter und lebhafter gestalten.