Der Wecker schrillt morgens um 7 Uhr, raus aus dem Bett und ab unter die Dusche.
Nun bin ich wach und mach mir erst mal ein leckeres Frühstück.
Der Tag beginnt wie jeder andere auch, dachte ich jedenfalls.
Auf meinen Tagesplan stand:
Einkaufen
Oma Essen bringen
Den Hund abholen
Zum Frisör
Also dann mal los, ist ja doch einiges zu tun.
Also ich aus dem Haus, ins Auto um zum Einkaufen zu fahren.
Auf dem Parkplatz des Supermarktes
sah ich wie eine alte Frau mit dem
Einkaufswagen kämpfte.
Ich ging hin um Ihr zu Helfen.
Sie freute sich darüber sehr.
Sie sagte „schön daß es noch hilfsbereite Menschen gibt“.
Ich lächelte sie an und meinte nur „ es ist für mich ganz selbstverständlich“
Als wir dann mit Ihrem Einkaufswagen bei Ihrem Auto waren hab ich geholfen alles in den Kofferraum zu packen.
Als dies erledigt war verabschiedete ich mich um meinen eigenen Einkauf fortzusetzen.
Doch dazu sollte es nicht kommen, denn als ich so über den Parkplatz ging kam ein Auto angerast und erfaßte mich voll.
Plötzlich war es still um mich, alles schwarz und eine gespenstische ruhe umfing mich.
Irgendwie war alles wie in Watte denn ich hörte selbst meinen Atem kaum.
Ich versuchte vorwärts zu gehen, setzte einen schritt vor den anderen.
In der Hoffnung irgendwie aus der Dunkelheit zu entkommen.
Doch ich kam nicht voran.
Die Dunkelheit machte mir nun doch etwas Angst. War sie doch so gespenstisch.
Von weitem her hörte ich stimmen, sie riefen mich. Ich konnte aber nicht antworten.
Ich wollte schreien „ich bin hier“ aber es kam kein laut über meine Lippen.
Ich war unfähig mich auch nur ein bißchen zu bewegen. Merkte aber gleichzeitig daß jemand bei mir war.
Irgend jemand drückte meine Hand.
Doch was ist das?
Was passiert mit mir?
Warum bäumt sich mein Körper so auf
und ich sehe Blitze?
Ich will schreien, laut rausschreien daß ich Angst haben und sie mich in Ruhe lassen sollen.
Doch es passiert nichts.
Kein laut kommt aus meiner Kehle.
Oh es ist vorbei, nun spür ich wieder diese Hand in meiner Hand. Keine Blitze mehr.
Dafür aber wieder diese Stimmen.
Woher kommen sie?
Ich kann nichts sehen. Diese Dunkelheit hält mich gefangen.
Nun höre ich einen Singsang der mir sehr bekannt vorkam. Es war ein summen das meine Oma immer gesummt hatte wenn sie am Herd stand.
Oma?
Bist du da?
Keine Antwort.
Wieder Stille. Vor meinen Augen ziehen Bilder vorbei. Bilder meines Lebens. Das war es also dachte ich.
Nun sehe ich alles wieder. Meine Kindheit, die glücklich war. Meine Oma mit dem Opa wie sie mit mir spielten. Meine Eltern wie sie sich liebevoll um mich kümmerten und mir immer beigestanden haben.
Mein Hund wie er freudig mit dem Schwanz wedelnd auf mich zu kommt.
Eben alles was mich im laufe der Jahre alles so begleitet hat.
Ok dachte ich dann geht’s du jetzt auf deine letzte Reise.
Aber warum ist mir nicht kalt?
Warum spüre ich die Hand in meiner Hand?
Irgend etwas stimmt nicht. Da kam es dann, ich schwebte weiter durch die Dunkelheit und auf einmal wurde es heller. Ganz weit hinten war ein kleines Licht. Irgend etwas sagte mir, geh zu dem Licht und es wird gut, so ging ich Richtung Licht.
Schritt für Schritt wurde es größer und heller.
Und dann, wummmmm
wie ein Donnerschlag, waren alle Geräusche wieder klar und deutlich zu hören.
Es piepste ständig im gleichen Rhythmus. Stimmen die sagten „sie kommt langsam zu sich“ andere die sagten „komm wir sind hier und warten auf dich“ wiederum andere „was macht der Blutdruck, Werte stabil, Zehen bewegen sich, Finger auch, Atmung ok. Halten sie ihren Kopf ruhig und drücken sie meine Hand wenn sie mich verstehen“.
War ich damit gemeint oder wer?
Ich weis es nicht und versuchte einfach mal ob ich die Hand, die ich ja schon lange spüre, zu drücken.
„Ok sie sind fast da. Sie sind im Krankenhaus und brauchen keine Angst zu haben. Wir haben sie wieder.“
Sie haben mich wieder?
Ich war doch gar nicht weg. Schon komisch. Warum bin ich den eigentlich hier will ich fragen, doch es kam nur ein Gurgeln heraus. Da sagte die Stimme „ sprechen geht noch nicht, sie werden auch noch nicht ganz wach werden. Aber sein sie getrost es wird wieder.“
Ich versteh nur Bahnhof. Da ist das Licht was mich aus der Dunkelheit befreit hat und ich darf nicht weiter gehen? Warum nicht.
Dann kamen sie, die Schmerzen, auf einmal waren sie da. Sehr heftig. Mein Kopf schien zu Platzen, meine Beine waren schwer und schmerzten.
Dann schlief ich ein, die Dunkelheit hatte mich wieder. Allerdings war sie nicht mehr so gespenstisch.
Nach ein paar Tagen ging es mir schon viel besser und ich konnte nun auch verstehen was da los war.
Dies war geschehen:
Die alte Frau, der ich beim Einkaufswagen half, ist losgefahren und hatte einen Herzinfarkt, somit steuerte der Wagen ohne zu Bremsen auf mich zu.
Ich flog durch die Luft und schlug hart auf dem Boden auf.
Man brachte mich ins Krankenhaus und die alte Frau verstarb leider noch am Unfallort.
Ich fiel in ein Koma und war dadurch von der Welt abgeschnitten, obwohl ich einiges gespürt und gehört hatte.
Was mir geholfen hat, war einfach dieses kleine Licht am Ende des Tunnels.
Meine Oma war die ganze Zeit da und summte dieses mir so bekannte Lied.
Beides zusammen hat mich wieder zurückgeholt ins Leben.
Ich sage nur „Geht ins Licht wenn ihr mal im Dunkeln steht“
Tag der Veröffentlichung: 04.01.2009
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