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Der kleine Zauberer in der Fahrschule (Nach: Der Zauberlehrling)

Heute ist der Fahrschullehrer
in die Stadt hinausgegangen,
zu tun hat der Praktikant nun nichts mehr,
fühlt sich in Langeweil´ gefangen.

Doch dann kommt ihm der Gedanke:
Ein Autorennen wäre fein,
und einem Zauberspruch zu Danke
kommt er in die Garage rein.

Fahret, fahret um die Wette,
jagt die Leute aus dem Bette,
fahrt ein Rennen, eine Meile,
befreit mich aus der Langeweile!

Und die Autos, zu seiner Freunde,
rollen hupend aus dem Gebäude,
fahren über Weg und Gras,
ja, das macht dem Zaubrer Spaß!

Fahret, fahret um die Wette,
jagt die Leute aus dem Bette,
fahrt ein Rennen, eine Meile,
befreit mich aus der Langeweile!

Doch er kann nicht lenken,
die Autos, die da rasen,
sie rasen, rasen kreuz und quer,
und bald sieht er sie schon nicht mehr.

Stoppet, stoppet, wilde Wagen,
wer soll denn den Schaden tragen?
Bleibet stehn!, so spricht der Zaubrer,
doch sie brummen nur noch lauter.

Er kann keinen Ausweg sehn,
wie bringt man die Autos nur zum stehn?
Der richtge Spruch fällt ihm nicht ein,
und er fühlt sich sehr allein.

Stoppet, stoppet, wilde Wagen,
wer soll denn den Schaden tragen?
Bleibet stehn!, so spricht der Zaubrer,
doch sie brummen nur noch lauter.

Schließlich kommt in letzter Sekunde
der alte Meister der Zauberkunde,
der einst brachte die Zauberei
dem armen Zauberlehrling bei.

Haltet an, haltet an!
Zauberbann und weißer Mann,
seihet wie ihr vorher wart;
alles kehrt zurück zum Start!

Ja, jetzt ist der Lehrling froh,
sein Gewissen quält´ ihn so!
Und er verspricht dem alten Mann:
Nie mehr stell ich Unsinn an!


Supermario im Feuerschloss (Nach: Der Erlkönig)

Wer geht des Nachts durchs dunkle Schloss?
Es ist Mario, der Klempnerboss.
Er hat mit der Blume das Feuer gezähmt,
doch unter ihm der Abgrung gähnt.

"Mario, was birgst du so bang dein Gesicht?"
"Siehst du denn die Schildkröte nicht?
Die Schildkröte, so alt und weiß!" -
"Mario, es ist nur ein Geist."

"Mario, bleib auf deinem Wege nicht,
schau, ich habe eine Münze für dich!"
"Nein, da gehe ich nicht runter,
da ist ja das Feuer drunter!"

"Schau, ich hab noch eine Münze für dich!"
"Auch die hol ich mir nicht!"
"Eine Sternmünze, das ist viel Geld!"
"Aber zerquetschtwerden ist nicht, was mir gefällt."

"Na, dann komm, kämpf direkt gegen mich!"
doch so weit springt Mario nicht.
Er sieht schon die Tür zum Ungeheuer,
doch dann fällt er hinab ins Feuer.

Luigi weint,
Bowser lacht,
Mario überlebte nicht diese Nacht.
Seine Freundin war in großer Not,
doch er konnte ihr nicht helfen, denn er war tot.


Nachts in Hogwarts (Nach: Der Knabe im Moor)

O schaurig ist´ s durch das Schloss zu gehen,
wenn es spät ist, auf Mitternacht zu.
Schatten wie Gespenster huschen
und jede Diele knarrt.

Fest hält das Buch das zitternde Kind
und rennt, als ob man es jage;
die Bilder schau´ n ihm verwundert nach,
wer versteckt sich dort hinter der Rüstung?
Das ist Mrs. Norris, die graue Katz´
sie springt hervor mit einem Satz
und rennt gleich zum Hausmeister Filch.

Hinter jeder Ecke könnte ein Lehrer steh´ n,
und die Katze ihm schon auf den Fersen,
der Knabe rennt, gespannt das Ohr,
durch dunkle Korridore.
Wie die Schritte hallen!
Wenn das jetzt nur keiner kann hören!


Voran, voran, nur immer im Lauf,
Voran, als woll' es ihn holen;
dort in dem Klassenzimmer eine Stimme murmelt,
dem Jungen stockt der Atem.
Das ist der fiese Professor Snape,
der Gryffindor die Punkte gestohlen!

Da erschrickt das Kind, ein Geisterlied
schallt wieder von den Wänden.
O, weh, das ist der Blutige Baron;
der Junge vergräbt das Gesicht in Händen.
Doch das Glück ist auf seiner Seit´
das Lied klingt bald nur noch von weit.

Da endlich sieht er das Portrait
von der fetten Dame.
„Wo kommst du denn noch so spät her?“
„Egal, mach auf, beeil dich!“
Hastig klettert der Junge hinein;
und bald liegt endlich er im Bett und schläft ein.


Die Mutprobe (Nach: „Der Handschuh“)

An der Hauptstraße
auf der Eiscaféterrasse
saß Franz
und um ihn rum
saß seine Bande, alle recht dumm.
Und sie schauten sich das Autogerase an.

Die Autos fuhren viel zu schnell
hin und her,
dazwischen Hundegebell.

Aus einem dröhnt Musik sehr laut,
in einem anderen ein Kind seine Schwester haut.

Da trat an den Tisch von Franz & Co
der kleine Timo.
Und er fragt:
„Kann ich bei euch mitmachen?“
Dass Franz ihn um nen Kopf überragt,
scheint ihm nichts auszumachen.

Erst schallt lachen aus jedem Mund,
doch dann tun sie dem Kleinen kund:
„Ja, aber du musst die Prüfung bestehn!“
„Was für eine?“
„Du wirst schon sehn!“

Und Franz nimmt den Löffel aus seinem Eis,
dreht sich dann einmal im Kreis,
wirft den Löffel auf die Straße,
doch das stoppt nicht das Gerase.

„Nun, heb uns den Löffel auf!“,
sagt Franz darauf.
Dann lehnt er sich zurück
und denkt: Den sind wir los, zum Glück!

Doch Timo rennt
behänd
auf die Straße
zu dem Gerase
schlängelt sich schneller als der Wind
und ohne Furcht
zwischen den Autos durch,
hebt den Löffel auf
und bringt ihn zurück in schnellem Lauf.

Und die großen Jungen staunen,
durch die Gruppe geht ein Raunen:
Der kleine Zwerg wird aufgenommen!

Doch Timo, voll Wut, die Worte ausspie:
„Mit euch will ich nicht in einer Bande sein,
denn ihr seid total gemein!“
Dann verließ er sie.


P.S.: Wem sowas gefällt kann ich www.balladen.de empfehlen, da finden sich die Originale und noch mehr Umdichtungen von anderen Hobbypoeten :)

Coverbild von farbimpuls.de

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Tag der Veröffentlichung: 16.08.2010

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